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Mal etwas Positives (Fußball allgemein)

Will Kane, Saarbrücken, Donnerstag, 26.03.2020, 12:50 (vor 1486 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Die Kliniken im Saarland scheinen gut vorbereitet auf die nun erwartete Welle an Krankenhauseinweisungen von Covid-19 - Patienten. Verschiebbare Operationen hat man auf zunächst unbestimmte Zeit nach hinten gelegt, Zusatzkapazitäten an Intensivbetten wurden geschaffen, zusätzliche Beatmungsgeräte wurden geliefert, sind kurz vor der Auslieferung oder werden baldmöglichst ausgeliefert. Gleichzeitig muss der ‚normale’ Klinikbetrieb ordnungsgemäß weiterlaufen, denn Herzinfarkte oder Schlaganfälle machen vor der Corona-Krise nicht halt und auch Unfälle mit schweren Verletzungen passieren weiterhin, auch wenn der Straßenverkehr oder die Produktion in den Betriebe deutlich eingeschränkt sind. Was den Fokus auf zusätzliches Personal lenkt.

Deshalb wurden entweder durch Organisationen koordiniert oder durch die Kliniken direkt ehemalige Mitarbeiter aufgerufen oder kontaktiert, ob sie nicht für die Dauer der höheren Anforderungen zurückkehren können. Die Gesamtzahl an Ärzten und Pflegern, die sich freiwillig gemeldet haben oder bei Kontaktierung spontan zugesagt haben, geht mittlerweile in die Hunderte. Da diese Menschen in aller Regel aus dem Ruhestand zurückkehren, gehören sie altersmäßig auch zu den Risikogruppen. Geplant ist, diese Freiwilligen (insbesondere das Pflegepersonal) auf den ‚normalen‘ Stationen einzusetzen, während man das bis jetzt dort tätige Pflegepersonal auf die intensivpflegerische Versorgung vorbereitet (was im Gange ist). Bei älteren Ärzten wird es sich aber nicht umgehen lassen, dass sie an der ,vordersten Front‘ tätig werden müssen. Daher kommt der Schutzkleidung noch einmal eine besondere Bedeutung zu. Und hier ist auch starke Kritik zu vernehmen an der Bundesregierung, da zugesagte Materialien nach wie vor auf sich warten lassen. Was Atemschutzmasken anbelangt, so sind viele Privatpersonen und vor allem kleinere Unternehmen dem Aufruf gefolgt, eventuell vorhandenes Material zu spenden.

Solange Kapazitäten vorhanden sind, werden freie Beatmungsplätze den lothringischen Nachbarn zur Verfügung gestellt.

Jeder Landkreis hat mittlerweile seine eigenen Teststationen, manche sind deutlich stärker frequentiert als andere mit entsprechenden Wartezeiten. Insgesamt läuft es diesbezüglich aber relativ reibungslos, gerade auch bei den neu eingerichteten drive-in-Stationen, auch dank der Unterstützung durch die Bundeswehr.

Der neue OB Saarbrückens scheint bislang einen guten Job als Leiter des eingerichteten Krisenstabs zu machen. Auf der Internetseite der Stadt werden die Bürger täglich in einem ‚offenen Brief‘ auf dem laufenden erhalten. Er hat jetzt auch die Leitung des Krisenstabes des Regionalverbandes (eine Art Landkreis) übernommen, weil vieles zwischen Stadt und Regionalverband verzahnt abläuft.

Der OB hat zügig und unbürokratisch Ausnahmegenehmigungen von den bestehenden Regelungen für Organisationen erteilt, die sich um Obdachlose und andere ‚Randgruppen‘ kümmern. Das Drogenhilfezentrum wird nun auch eine Ausnahmegenehmigung erhalten.

Was die Betreuung von Menschen mit Handicap anbelangt, so ist momentan ein höherer Betreuungsaufwand notwendig, weil die entsprechenden Werkstätten geschlossen sind. An Lösungen wird gearbeitet.

Probleme werden sich im Bereich häusliche Pflege ergeben, wenn demnächst die mittelosteuropäischen Pflegekräfte turnusgemäß ihre Heimat zurückkehren und keine anderen wie sonst dafür kommen. Eine Lösung wird hier schwierig.

Polizei und Ordnungsamt zeigen sich zufrieden mit der Disziplin der Einwohner des Saarlandes aller Bevölkerungsgruppen hinsichtlich der Einhaltung der aktuell geltenden Regeln. Etwas auffälliger seien junge Männer. Hinsichtlich des Punktes Sporttreiben im Freien hat man sich den Regelungen der anderen Bundesländer angepasst.

Insgesamt bin ich bei aller berechtigten Kritik sehr froh über das bisherige Agieren der hiesigen Politik sowie der hiesigen Behörden und Organisationen, vor allem über den Gemeinsinn, den ein großer Teil der hiesigen Bevölkerung zeigt. Habe mich auch zur Verfügung gestellt und bin aktuell sozusagen in Reserve.


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