Der BVB - Eintracht Frankfurt - Analysethread (BVB)

Didi, Schweiz, Freitag, 14.02.2020, 23:05 (vor 1533 Tagen) @ Eisen

Also mal überzeichnet die idealtypischen Ansätze:

Klopp-Ansatz (beim BVB!): Enorm hohe Leistungsbereitschaft, viel Laufarbeit, sehr hohes Pressing. 90 Minuten kämpfen und am Ende gewinnt man 2:0 gegen Köln, erstes Tor ein Kopfball nach Freistoss, zweites Tor ein Ballgewinn am gegnerischen Sechzehner durch den Spielmacher "Gegenpressing". Bei jeder sich bietenden Gelegenheit wird die Schnittstelle gesucht. Das Konzept idealerweise sogar mit Oli Kirch gegen Real Madrid, denn grade Pässe spielt Grosskreutz ja auch kaum.

Tuchel-Ansatz: Gefälliges Passspiel, Aussenbahnen mit den Aussenverteidigern überlagern, das Spiel sehr breit machen, in Ballnähe Überzahl schaffen. Weigl als absoluter Schlüsselspieler mit 180 Ballkontakten und dabei 2 Fehlpässen, einmal steht der Schiedsrichter im Weg. Man gewinnt 5:2 gegen Köln. Schnelles Umschaltspiel gibt es kaum, man hat ja eh immer den Ball. Auswärts fehlen tendenziell aber die Krieger und das fällt vor allem in Liverpool das erste Mal so richtig auf.

Favre-Ansatz: Sicheren Ballbesitz, dies aber nicht in der Nähe des gegnerischen Tores. Viele Verlagerungen, viel Geschiebe - aber ohne offensichtlichen Sinn. Bei den Ballverlusten geschlossen und gestaffelt, dann wird weitergeschoben. Irgendwann pennt der Gegner - drei rasche Pässe - Tor. Dann wird wieder rumgeschoben im Niemandsland des Platzes. Nach weiteren 10 Minuten geht es dann wieder schnell und der Ball zappelt im Netz. Umschaltspiel und Schnittstellenpässe: nur dann, wenn es wirklich Sinn macht, sonst spielt man lieber quer und wartet auf bessere Zeiten. Damit gewinnt man 4:0 gegen Frankfurt, obwohl man eigentlich nie 2 Torschüsse in einem Zeitraum von 10 Minuten hatte. Auswärts hat der Ansatz bisher vor allem durch Eigenfehler zweifelhaften Ruhm erlangt.