Liebe Nadja, (BVB)

ooohflupptnicht, Rüttenscheid - Gute Zeit, Samstag, 14.12.2019, 15:33 (vor 1592 Tagen) @ Balin

Du unterschlägst dabei in meinen Augen, dass aber zum Beispiel auch die "Borussia"-Rufe in der Regel auf der Süd angestimmt werden und dann übernommen werden. Das auf der West oder Ost Personen von sich aus diese anstimmen, hab ich noch nicht erlebt.

Ja klar. Nimmt man die Südwest dazu, dürften nahezu sämtliche Anfeuerungen und Lieder in dieser Ecke des Stadions ihren Ursprung haben. Wesentlicher Startort sind ja auch die Ultragruppen, auch bei Pfiffen und/oder Borussia-rufen. Darum ging es mir auch gar nicht, wollte keine "Stimmungsdiskussion" anzetteln. Alles vergleichsweise fein im Süden :-)

Bei dem Rest ist halt leider das Problem, dass in der Regel erst der Spielverlauf die Stimmung beeinflusst, nicht andersrum. Gegen Inter wurde es so laut, weil der Spielverlauf kippte. Schön wäre es, wenn der Spielverlauf mal kippen würde, weil die Stimmung laut ist. Das ist aber leichter gewünscht als getan und da nehme ich mich gar nicht aus. Auch ich kann mich in manchen Situationen nur schwer motivieren.

Das ist es, worauf ich hinaus wollte. Auch als ich jung war (zu lange her ;-)) gab es immer Spiele, wo auf den Tribünen gar nichts "los" war und ich als kleiner Pimpf über die "alten Säcke" und "Sitzplatzkanacken"geschimpft habe, die ja keine Stimmung machen würden. Damals hätte ich mir Leute mit Soundanlage gewünscht, die wie heute mal mehr mal weniger penetrant und pathetisch dazu aufrufen, "Alles zu geben".

Aus heutiger Sicht kann ich das mMn besser einordnen. Man KANN (finde ich) nicht immer "völlig eskalieren". (zumindest nicht als mental gesunder Mensch ;-)) Ohne äußere Anreize - und das kann durchaus auch ein deutlicher Rückstand sein, den man mit umbiegen möchte - wird es schwer. Und bei allem Bemühen der am Gesang/Support-orientierten Gruppen kann man es eben auch nicht planen. Es gibt Spiele, da genügen ein paar Fehlpässe und außer Raunen und kurzer Torjubel kommt nichts mehr, egal wieviel Tore noch geschossen werden. Und dann gibt es Spiele, da liegt man 2 Tore hinten, hat keine Aussicht auf Erfolg, aber der Funke springt trotzdem zwischen Tribüne und Platz hin und her.

Wir haben heute aus meiner Sicht das Problem, dass viele durch die Klopp-Jahre BVBmäßig sozialisiert wurden, als sich ein (Stimmungs-)Highlight an das nächste reihte, was nicht verwundert, da wir als "Underdog" teilweise unerwartet souverän durch die Liga und Pokalwettbewerbe pflügten. Wobei es auch da diverse "tote" Spiele gab. Aber das ist ja die altbekannte Verklärung der Vergangenheit nach dem Motto "Je ferner der Rhein, desto lauter sein Rauschen". Kenn ich auch von mir, wenn ich vom alten WS spreche :-)
Außerdem gab es auch früher schon dauerhafte "Stimmungslöcher" nach Erfolgsphasen (Ende 90er z.B.). Alles normal, auch wenn es einen (egal ob alt oder jung ;-)) zwischendurch ärgert/frustriert.