[Politik] Der Weihnachtsmann ist dieses Jahr: (Sonstiges)

Realist83, Hannover, Donnerstag, 12.12.2019, 11:43 (vor 1598 Tagen) @ Ulrich

Als Betroffener kann ich nur sagen "Danke liebe Mitbürger, danke Vater Staat" :)

P.s. Dass da viel im Argen liegt ist klar.

Naja, beim Vater Staat würde ich mich (bin selbst Betroffener) nicht unbedingt bedanken wollen. Hätte Vater Staat die EU-Richtlinie Richtlinie richtig umgesetzt, hätte ich die ganze Schererei nicht gehabt. Es gibt mittlerweile genug Aussagen von Juristen, die bestätigen, dass der deutsche Staat sowieso für das Geld hätte aufkommen müssen, auch wenn er es jetzt nicht "freiwillig" getan hätte. ;)

War auch nur bedingt ernst gemeint :)

Vielleicht lernt man ja zukünftig was daraus und zwingt den Reiseveranstaltern einfach eine Versicherung auf, die auch wirklich für die Gesamtkosten ausreichend ist.
Wird Urlaub halt 30€ teurer pro Person.

Eher wohl drei Euro.

Wie bereits geschrieben, der Staat hat bei der Anpassung der Gesamtsumme schlicht "gepennt".

Naja, das ist aber auch viel zu nett ausgedrückt. Thomas Cook stand schon mehrmals vor der Pleite und daraufhin haben Verbraucherschutzverbände und auch die Linke im Bundestag die Bundesregierung darauf hingewiesen, dass der verabschiedete Schutz nicht ausreicht. Es ist also nicht einfach nur gepennt, sondern der Schutz wurde wissentlich und gewollt aufgrund von Lobbypolitik nicht angepasst.

Dazu kommt eventuell, dass man mit einem völligen Zusammenbruch eines Touristik-Konzerns wie Thomas Cook nicht gerechnet hat. Aus wirtschaftlicher Sicht wäre zu normalen Zeiten eine Sanierung wirtschaftlich sicherlich sinnvoller gewesen. Aber die Zeiten sind zumindest in Großbritannien halt nicht normal. Thomas Cook hat einen sehr aggressiven Wachstumskurs gefahren, die Finanzplanung war eh schon "auf Kante genäht". Und dann kam die Entscheidung für den Brexit, der Kurs des Pfundes sank, die Briten fuhren deshalb und wegen der wirtschaftlichen Unsicherheit weniger häufig in den Urlaub.Der britische Staat hatte einerseits nicht die Finanzmittel für eine Rettung des Konzerns, und andererseits wissen die Verantwortlichen wohl entgegen aller großartigen Versprechen, dass die wirkliche Krise erst nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU kommt.

Den Brexit für die gesamten strukturellen Probleme bei TC verantwortlich zu machen, passt allerdings auch nicht. Die Probleme gab es schon vor der ganzen Brexit Diskussion. Der Brexit war dann am Ende vielleicht der letzte Sargnagel, der dem Konzern den Todesstoß gegeben hat.