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SZ|Gastkommentar von Thomas Grethlein über den VAR (Fußball und Sport allgemein)

moudta, Donnerstag, 21.11.2019, 19:08 (vor 2232 Tagen) @ Eibaueristmeinfreund

Und was soll das bringen? Schiri sagt so, Trainer sagt so?


Es geht da grundsätzlich darum, Möglichkeiten zu finden, die Intransparenz und Willkür der VAR-Eingriffe zu ändern.
Dazu ist eine Variante eben zu sagen "Okay, weder Schiri noch VAR überprüfen die Szene von sich aus, aber Verein A will es überprüfen lassen, also hat der VAR dem Feldschiri die Bilder zur Verfügung zu stellen."
Was das Ergebnis/die Entscheidung der Überprüfung ist, ist ja erstmal sekundär.

Ist das nicht der kardinale Trugschluss der Befürworter des VAR, dass die mangelnde Akzeptanz lediglich durch dessen schlechte Handhabung begründet ist ?
Unter Fußballanhängern ist die generelle Ablehnung dieser Spielbeeinflussung nach meinen Beobachtungen viel größer als bei anderen Sportarten. Vielleicht ist das auch nur in meiner Filterblase so, vielleicht aber auch nicht.
Lange bevor die Einführung des Videobeweises beim Fußball anstand, konnte ich das schon beim Eishockey und Basketball erleben ( Eisbären und ALBA Berlin ) und war zugleich überrascht sowie entsetzt mit welcher Gleichmut das Publikum die doch recht langen Unterbrechungen erduldete. Es gab auch keinen Unmut.
Das konnte ich mir damals für den Fußball unmöglich vorstellen, zudem die Entscheidungsfindung ab und an recht lange dauerte.

Ich denke das Eine bedingt das Andere.
Sobald man im Stadion ist und sieht, wie sich der Feldschiedsrichter ans Headset fast, stellt sich eine innere Resignation/Ablehnung ein, weil man genau weiß, dass die da jetzt erst zwei Minuten diskutieren, dann pfeifft der Schiri, macht sein Rechteck und schaut sich nochmal 2 Minuten lang die Bilder selber an.
Ich bin wahrlich kein Befürworter des VAR und merke persönlich definitiv ein nachlassendes Interesse am Profifußball.

Ich finde den Vergleich mit anderen Sportarten schwierig, weil es häufig auch Sportarten sind, in denen es schon vom Prinzip her mehr Unterbrechungen gibt.
Zudem wird beim Handball und Eishockey die Zeit der Unterbrechungen genutzt um irgendwelche Partymusik einzuspielen, was (vielleicht auch nur von Eventfans aber immerhin von Teilen der Zuschauer) auch angenommen wird. Und ich bete jeden Tag dafür, dass dem Fußball dieser Kappes erspart bleibt.

Hinzu kommt, dass vor der Einführung des VAR nicht zu erfüllende Erwartungen an Tempo und Präzision geschürt wurden.
Genau aus diesem Grund wird nun ständig nachgebessert ( oder doch nachverschlechtert ? ).

Ist man am TV-Gerät noch halbwegs auf der Höhe der Entscheidungen, wird man als Stadionbesucher total verarscht.

Im Prinzip hat sich für mich persönlich, für einige andere sicher auch, die Art und Weise, wie ich ein Fußballspiel erlebe, nicht zum Positiven verändert. Mich nervt diese Videobeeinflussung nur noch.
Dessen Aussetzung wird für die Verantwortlichen keine Option sein .
So müssen wir Skeptiker entweder weiter damit leben oder irgendwann einen Schlussstrich unter das Kapitel Profifußball ziehen. Keine leichte Entscheidung, wenn man so an einen Bundesligisten hängt.


1909% Zustimmung.
Dass die Stadionbesucher nur noch für die werbewirksame Folklore gut sind, ist ja unbestritten.


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