schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Etwas mehr Zufall wagen oder das Glück erzwingen (Spieltage)

Will Kane, Saarbrücken, Sonntag, 27.10.2019, 00:44 (vor 1615 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

So, das letzte Bier ist getrunken und das letzte Glas Wein geleert (na ja, noch nicht so ganz...). War ein langer Fußballnachmittag und -abend. Erst das Derby, dann Leverkusen gegen Werder. Fast ein Dutzend Fußballanhänger, schwarz-gelbe, grün-weiße, auch 2 blau-weiße, und der ein oder andere ‚Sonstige‘. Da wird natürlich viel ‚diskutiert‘, genauer gesagt dumm gelabert über die Spiele und alles was dazu gehört oder auch nicht.

Irgendwann sind wir dann zu dem Punkt gekommen, wie man ein Spiel wie Leverkusen gegen Werder eigentlich vom Ergebnis ausgehend bewerten oder einschätzen soll. Im Verlauf der ‚Diskussion‘ kamen wir dann (zwangsläufig?) auf den BVB. Aufgrund eines Gedanken, der mich weiterhin beschäftigt. Da der Ausgangspunkt allerdings das Werderspiel war, stelle ich diesen post in diesen thread.

Das Spiel endete 2:2. Von 4 Toren waren 3 Glücks-/Zufallstore. Ein Eigentor, zwei für den Keeper unhaltbar abgefälschte Schüsse. Zwei Entscheidungen über Handspiel, die man vielleicht (vielleicht!) auch anders hätte pfeifen können kamen noch dazu. Jetzt spielt der Zufall im Fußball bekanntermaßen eine sehr große Rolle. Wäre das Spiel also ohne diese glücklichen Momente (oder unglücklichen, je nach Sichtweise) 1:0 ausgegangen? Man kann es nicht wissen.

Weil nun der Zufall so eine große Rolle spielt, versuchen alle Trainer, diesen Faktor zu minimieren. Strategien, Systeme, Spielweisen, Taktiken haben dies sämtlich zum Ziel. Um so den Gegner zu besiegen. Oder zumindest nicht durch unglückliche Gegentore zu verlieren. Natürlich gibt es z.B. die ‚Hinten-dicht-und-vorne-hilft-der-liebe-Gott‘-Vorgehensweise. Aber auch die versucht zumindest den Zufallsfaktor hinsichtlich der Gegentore herabzusetzen.

Wenn man sich nun die Tore des Spiels noch einmal anschaut, dann kann man vielleicht auch sagen, dass das Glück jeweils ‚erzwungen‘ wurde. Ohne Kopfballverlängerung in den 5m-Raum kein Eigentor, ohne Wahrnehmung der Schusschancen kein Abfälschen ins Tor. Und es gibt ja Spielweisen, die das Forcieren. Unter Klopp, gerade im ersten Meisterjahr, wurde der schnelle Abschluss gesucht. Viele Torschüsse, irgendeiner wird schon ins Tor gehen - etwas übertrieben ausgedrückt. Was sehr erfolgreich funktionierte, sogar eine längere Zeit. Bis der Ansatz der Spielkontrolle sich in der Spitze wieder durchsetzte. Und die Gegner sich auf den Klopp-Ansatz immer besser einstellten.

Interessanterweise lässt Klopp heute auch nicht mehr so spielen wie zu BVB-Zeiten. Der prinzipielle Ansatz ist geblieben, die kontrollierenden Elemente jedoch sind mittlerweile wesentlich stärker ausgeprägt. Und Guardiola lässt auch etwas mehr ‚Erzwingung von Glück‘ zu als noch vor ein paar Jahren. Die ‚Wahrheit‘ liegt wohl tatsächlich eher in der Mitte.

Und was hat das jetzt mit dem BVB zu tun? Vielleicht müssen wir wieder ein wenig mehr versuchen, ‚das Glück zu erzwingen‘, den Zufall mehr mitspielen lassen. So wie in der Hinserie der letzten Saison. Oder wie Leverkusen und Werder heute. D.h. nicht, den kontrollierenden Ansatz über Bord zu werfen. Sondern z.B. das eine oder andere Mal im Spiel den Abschluss früher zu suchen oder direkter aufs Tor zu gehen.

In einigen Spielen der letzten Wochen haben unsere Gegner mit ihren Treffern zum Ausgleich kurz vor Spielende ihr Glück noch erzwungen. Jetzt sollten wir langsam wieder an der Reihe sein.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1215995 Einträge in 13539 Threads, 13748 registrierte Benutzer Forumszeit: 28.03.2024, 21:10
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln