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Manchmal kann man auch von kleinen Clubs lernen (BVB)

Will Kane, Saarbrücken, Samstag, 19.10.2019, 13:26 (vor 1651 Tagen) @ bloooooob

Über den einen oder anderen angeführten Punkt in diesem Artikel mag man streiten, das ist für mich aber nicht entscheidend. Die Kernaussage ist mMn wesentlich. Sie deckt sich mit dem, was ich zu diesem Thema hier bereits mehrfach ausgeführt habe.

Nun ist es mit Meinungen halt immer so, dass sie naturgemäß subjektiv sind und es ebenso naturgemäß subjektive Gegenmeinungen gibt. Ich zähle mich nicht zu den Menschen, die ihre Meinung wechseln wie die Hemden. Allerdings verschließe ich mich Gegenmeinungen nicht und es kommt durchaus vor, dass ich meine eigene Meinung infragestelle oder gar ändere, wenn mich Argumente zum überdenken meiner Meinung bewegen. Was das Thema ‚Klopp-Nostalgie‘ anbelangt, ist es allerdings so, dass je mehr ich über dieses Thema nachdenke und je mehr ich mich mit anderen darüber austausche, desto mehr verfestigt sich meine Auffassung, dass diese Klopp-Nostalgie den BVB lähmt.

Man kann sicherlich einen Club wie Mainz 05, der gänzlich andere Ambitionen als ein Spitzenclubs hat, nicht mit dem BVB vergleichen. Dennoch finde ich es bemerkenswert, dass es bei den 05ern nach dem tränenreichen Abschied Klopps aus Mainz im Anschluss an den verpassten Wiederaufstieg eben keine Klopp-Nostalgie gab. Zumindest nicht in dieser Form wie beim BVB und dann auch nur für eine relativ kurze Zeit. Mainz 05 ist der ‚Herzensclub‘ Klopps, ohne ihn wäre er höchstwahrscheinlich nicht das, was er heute ist und der Club wäre ohne Klopp höchstwahrscheinlich nicht auf dem Stand, auf dem er sich heute befindet. Jahrelang als Spieler eine tragende Säule der Mannschaft, als Trainer ins kalte Wasser geworfen und das Team vor dem Abstieg gerettet, Etablierung in der Spitze der 2. Bundesliga, mehrfach knapp und unter dramatischen Umständen verpasster Aufstieg in die Bundesliga, dann doch der eher unerwartete Aufstieg, das Halten der Klasse, der Abstieg, der verpasste Wiederaufstieg, der Abschied. Eine Geschichte wie aus einem Hollywoodfilm, Emotionen der großen Art.

Und dennoch ist man in Mainz die Zeit nach Klopp in meinen Augen wesentlich professioneller angegangen als es beim BVB geschehen ist. Wie bereits eingangs erwähnt, sind mir die Unterschiede zwischen einem Club wie Mainz 05 (der froh ist in der Bundesliga verbleiben zu können und von seinen Möglichkeiten her zwischen Abstiegsplatz und einmal in zehn Jahren der EL-Qualifikation schwankt) einschließlich des gesamten Umfeldes und einem Club wie dem BVB bewusst. Aber im Kern geht es darum, ob ich einer Zeit hinterhertrauere oder meinen Blick nach vorne richte. In Mainz hat es seit dem Abschied Klopps positive und es hat negative Entwicklungen gegeben. Aber weder hat man in Mainz in Zeiten positiver Entwicklung ‚Ist so schön wie bei Klopp‘, noch hat man in Zeiten negativer Entwicklungen ‚Bei Klopp war das besser‘ gehört. Heidel und Strutz haben auch nie öffentlich der langen Zeit mit Klopp derart nachgetrauert wie es beim BVB geschieht.

Manchmal kann man mMn als großer Club durchaus etwas von einem kleinen Club lernen.


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