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Was eine schwache Leistung (Spieltage)

Will Kane, Saarbrücken, Montag, 14.10.2019, 00:42 (vor 1656 Tagen) @ CHS

Zoltan Sebescen und Paolo Ring... XD Da haben Typen gespielt da fragst du dich wie ging das damals?!


Naja, die 458. Neulinge von Löw waren auch nicht immer ein Erfolg, oder?

:-)

Gruß

CHS

Im Gegensatz zu Ribbeck konnte Löw in allen Phasen seiner bisherigen Zeit als Bundestrainer hinsichtlich der Neulinge aus dem Vollen schöpfen. Die fußballerische Qualität der zur Verfügung stehenden Spieler um die Jahrtausendwende war in der Breite mager, und das ist noch sehr freundlich ausgedrückt.

Sebescen hatte vielleicht nicht das Zeug zum Nationalspieler, aber er ist aber auch in meinen Augen sehr unfair behandelt worden. Er hat nur ein einziges Länderspiel absolviert, genauer gesagt nur eine Halbzeit. Ich habe das Spiel seinerzeit in Amsterdam mitten unter niederländischen Arbeitskollegen erlebt. Die hatten mich eingeladen und natürlich die gesamte erste Halbzeit über gefoppt. Wobei ich froh war, mitten unter ihnen zu sitzen. Denn so ganz ohne war das damals nicht als Deutscher unter lauter Niederländern beim Fußball. Das Stadion war das, was man gemeinhin als Hexenkessel bezeichnet.

Sebescen war mit Deisler zusammen von Ribbeck als Neuling berufen worden. Er hatte in der Liga bei Wolfsburg ansprechende Leistungen als rechter Flügelläufer gezeigt. Seine Stärken lagen dabei klar in der Offensivausrichtung. Es handelte sich zwar um ein Freundschaftsspiel, aber Begegnungen zwischen diesen beiden Teams hatten damals nie freundschaftlichen Charakter. Eigentlich sollte Deisler als Neuling in der Startelf stehen, aber Ribbeck hatte im Defensivbereich personelle Probleme bekommen und kurzfristig entgegen der Absprache mit Wolsburgs Trainer Wolf umdisponiert. Sebescen sollte gegen den Dribbelkünstler Zenden spielen und war damit schlichtweg überfordert. Zünden bereitete ei;Tor vor und eines machte er selbst. Sebescen sah bei beiden Gegentoren schlecht aus. Nur: Er hat diese Gegentore nicht allein verschuldet. Zum einen wurde er von seinen Mitspielern im Stich gelassen, zum anderen zeigten diese nicht nur in diesen Situationen ein fehlerhaftes Stellungsspiel. Insbesondere Jeremies, Babbel und Matthäus. Überhaupt zerlegten die Niederländer die deutsche Elf in dieser ersten Halbzeit in ihre Bestandteile. Dass die Deutschen lediglich zwei Gegentore kassierten, war Glück und der Unfähigkeit der Niederländer zu verdanken, ihre Chancen zu nutzen. Dafür erzielte die deutsche Elf mit ihren einzigen Torschuss den zwischenzeitlichen Ausgleich. Zur Halbzeit wurde Sebescen ausgewechselt und Deisler kam.,die Elftal schaltete zwei Stufen herunter, Deisler spielte ansprechend. Das Spiel endete 2:1.

Aus dem DFB-Tross hieß es hinterher, Ribbeck habe Sebescen vor dem Spiel eingeschärft, dass Zenden grundsätzlich außen an seinen Mitspielern vorbeiginge. Tatsächlich machte er es Spiel andersherum. Sebescen selbst wurde später auf diesen Punkt mehrfach angesprochen, kommentierte ihn aber nie.

Ich selbst habe es nicht mitbekommen, weil ich ja im Stadion war. Aber der Kommentator der deutschen TV-Übertragung, Gerd Rubenbauer, muss sich voll auf Sebescen in seiner Kommentierung eingeschossen haben. Fast so, als sei allein dafür verantwortlich, dass die deutsche Elf kein Land gesehen hat. Die Fehler seiner Mitspieler seien gar nicht bis kaum erwähnt worden. Freunde von mir meinten, dass es möglicherweise daran gelegen haben könnte, dass es sich um Bayernspieler handelte und Sebescen einfach der passende Sündenbock war, um davon abzulenken. Wie auch immer, in der Presse stieß man ins gleiche Horn. Dass in diesem Spiel ein veraltetes Spielsystem auf die fußballerische Moderne getroffen war, ist nur den wenigsten aufgefallen.

Sebescen war als Nationalspieler jedenfalls erledigt, bevor es überhaupt richtig losgehen konnte. Und wurde immer mehr zum Paradebeispiel eines Spielers gemacht, der nur einen Einsatz in der Nationalelf hatte. Wie gesagt, ob er das Zeug zu mehr gehabt hätte, weiß ich nicht. Unter Toppmöller bei Bayer jedenfalls zeigte er oft gute Leistungen. Der setzte ihn auch seinen Stärken gemäß ein.


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