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Brand auf die 8 (BVB)

Will Kane, Saarbrücken, Donnerstag, 03.10.2019, 21:58 (vor 1676 Tagen) @ Sascha

Ich finde diese Personalie dennoch zum jetzigen Stand irritierend. Wir haben nicht nur einen deutschen Nationalspieler, sondern den wohl begehrtesten Spieler der Liga, der per Ausstiegsklausel zu kriegen war, verpflichtet. Ganz davon abgesehen, dass Brandt mit Sicherheit gleich in die Gehaltsspitze gestoßen ist. Da muss es doch schon mit dem Kauf einen klaren Plan geben, wie man ihn einzusetzen gedenkt und das Problem, dass man mit Reus schon einen Topspieler in diesem Aktionsbereich hat, muss ebenso auf dem Schirm gewesen sein.

Sollte man annehmen. Aber mitunter spielen halt auch andere Aspekte in eine solche Transferentscheidung mithinein. Ich persönlich könnte mir vorstellen, dass Brandt verpflichtet wurde als so etwas wie ein Nachfolger von Reus. Marco selbst hatte ja scherzhaft zur Verpflichtung von Brandt gesagt, er habe während gemeinsamer Aufenthalte bei der Nationalmannschaft seinen Kollegen von einem Wechsel zum BVB zu überzeugen versucht, er selbst würde ja auch nicht jünger. War natürlich ein Flachs, aber vielleicht mit einem Körnchen Wahrheit. Was voraussetzen würde, dass die Clubführung langfristig mit Brandt plant und ihn auf jeden Fall bei Abwerbeversuchen oder eigenen Wechselwünschen halten will. Und dass man ohne jeden Zweifel von ihm überzeugt ist. Dann wäre Brandt ein Transfer unabhängig davon, wie lange Favre bei uns Trainer bleiben wird. Und entsprechend wenig dürfte man den Trainer in die Entscheidung mit einbezogen haben.

Dass man Brandt primär für die Flügel vorgesehen hat bei seiner Verpflichtung, kann ich mir nicht vorstellen. Er dürfte seinen Wunsch artikuliert haben, hauptsächlich im Zentrum spielen zu wollen. Und dies auch als Wechselvoraussetzung benannt haben. Dass er dann auch mal auf den Flügeln eingesetzt wird, dürfte davon unbenommen sein.

Vielleicht hat man Brandt und Reus von vorneherein gemeinsam im Zentrum gesehen und ist dabei zumindest perspektivisch von einem Abgang von Götze und Dahoud ausgegangen.

Für nicht ausgeschlossen halte ich es aber auch, dass man Brandt schlicht deshalb verpflichtet hat, weil er verfügbar war und die Bayern kein Interesse hatten. Ohne sich allzu detaillierte Gedanken gemacht zu haben, wie und wo auf dem Platz in welcher Rolle genau er agieren soll, weil man dies als Trainersache ansieht.


Dass es anscheinend keinen grundlegenden Plan gibt, spricht jetzt nicht unbedingt dafür, dass man die Transferaktivitäten eng mit Favre abgestimmt hat und der hellauf begeistert von diesem Kauf war.

Ich würde aus meiner Sicht eher von einem wenig detaillierten und nicht so sehr von einem nicht vorhandenen grundlegenden Plan sprechen. Aber die Frage, inwieweit bzw. wie detailliert die Transferentscheidungen mit Favre abgestimmt waren, kann man da schon aufwerfen.

Den Status, den Klopp bei Transferentscheidungen inne hatte, dürfte auf lange Sicht wohl kein Trainer mehr bei uns erlangen. Wobei man auch berücksichtigen muss, dass die Transfersummen zu Kloppos Zeiten doch deutlich niedriger waren als heute. Klopp meinte einmal, dass alle diesbezüglichen Entscheidungen von Zorc, Watzke und ihm selbst nach intensiver, oft konträrer Diskussion gemeinsam getroffen wurden. Mit Tuchel hat man es wohl ähnlich praktizieren wollen, aber da zeigten sich offensichtlich recht bald Probleme. Der Ärger um Torres und die Veräußerung vonnletztlich doch aller drei der Schlüsselspieler Hummels, Gündogan und Mkhitaryan war da anscheinend eine Zäsur. Bosz konnte gar keinen Einfluss nehmen und bei Favre sieht es aus meiner Sicht nach einem begrenzten Mitspracherecht aus.

Es bleibt natürlich alles Spekulation. Bei Bayern ist seit jeher klar, wer die Dinge bestimmt. Die großen, teuren Transfers sind Chefsache. Das sind Spieler, die Hoeneß oder Hoeneß und Rummenigge zu Bayern holen und dort auch halten wollen, völlig unabhängig davon, wer gerade Trainer ist oder zukünftig sein wird. Kostspielige Vorschläge von Trainern hört man sich an, eine Verpflichtung erfolgt aber nur, wenn man selbst von diesem Spieler überzeugt ist. Bei weniger kostspieligen Spielern, die man auch nicht als Schlüsselspieler ansieht, überlässt man gerne Trainer und Sportdirektor die Entscheidung, misst sie aber auch daran.

Wie das bei uns momentan ausschaut, ist mir nicht so ganz klar. Zorc, Watzke - klar. Favre? Wie erwähnt, mMn eher eingeschränkt. Und ob Sammer dabei eine Rolle spielt und wenn ja, welche - das kann man von außen schlecht bis gar nicht beurteilen.


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