schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Mehr Sky-HD-Kanäle bei Unitymedia (Fußball allgemein)

Sonnig, Halver, Donnerstag, 22.08.2019, 13:29 (vor 1721 Tagen) @ Netzpirat

Das hat mehrere Gründe. Einmal natürlich, dass die 5G Lizenzen erst ganz frisch vergeben sind (typisch hierbei allerdings wieder, dass Deutschland wieder eines der letzten Industrieländer war). Natürlich investiert kein Konzern enorme Summen in die 5G-Infrastruktur bevor er sicher sein kann, inwiefern er Lizenzen nutzen kann. Zumal Förderungen des Bundes fehlen.
Auch ist der Aufbau einer flächendeckenden 5G-Infrastruktur extrem teuer im Vergleich zu kabelgebundenen Netzwerken. Insbesondere der deutsche Kunde ist aber kaum bereit, für sein 5G-Netz im Nachgang auch mehr zu bezahlen, als für seinen Glasfaser- oder DSL-Anschluss.

Aber auch grundsätzliche Überlegungen zur Technologie muss man anstellen. 5G ist funkbasiert. Funk hat neben vielen Vorteilen auch einige deutliche Nachteile. Ein eklatanter Nachteil ist die physikalisch bedingt relativ geringer Reichweite. Je höher die Bandbreite, um so kürzer die Reichweite. Bei 5G ist diese noch mal erheblich geringer, als bei LTE. Die 10.000 Mbit/s sind ein absolut theoretischer Wert. Sind in einer Funkzelle viele Nutzer aktiv und befindet man sich selbst in einer gewissen Entfernung zur Signalquelle, sind 10.000 Mbit/s reine Illusion. Da ist man schnell auf einem "Normalniveau" von 200 oder 400 Mbit/s angekommen. (In der Theorie schafft die Glasfaser übrigens noch weitaus mehr als 10.000 Mbit/s. Die 10.000 Mbit/s schaffen selbst Kuperbasierte Netzwerke auf kurzen Strecken von ca. 100m).

Hinzu kommt noch die grundsätzliche Störanfälligkeit von Funksignalen. Während kabelgebundene Netzwerke in der Regel eine konstante Datenrate liefern, unterliegt Funktechnologie verhältnismäßig großen Schwankungen durch Umwelteinflüsse. Der Privatanwender kann natürlich sagen, dass ihn Schwankungen zwischen 300 Mbit/s und 600 Mbit/s nicht jucken. Aber gilt das in 20 Jahren auch noch? Im Jahr 2000 war es auch undenkbar, dass ein Privathaushalt einen 100 Mbit/s-Anschluss nicht nur bekommt, sondern tatsächlich auch benötigt. Heute ist das Standard bei vielen Mehrpersonenhaushalten...

Last but not least spielt die Sicherheit auch eine Rolle. Trotz erheblicher Fortschritte in der Funksicherheit sind Funknetzwerke auch heute noch deutlich einfacher zu knacken als kabelgebundene Netze (sofern man diese ordentlich absichert). Insbesondere Unternehmen dürften daher dreimal nachdenken, bevor sie ihr Firmennetzwerk via 5G mit der Außenwelt vernetzen. Für Provider heißt das dann natürlich auch, doppelte Infrastrukturen zu fahren.

So trivial, wie es vor allem Vodafone einem in der Werbung weis machen will (5G quasi als Wundertechnologie, die alle Breitbandprobleme mit einem Schlag löst), ist die Welt dann doch bei weitem nicht...


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1241451 Einträge in 13753 Threads, 13806 registrierte Benutzer Forumszeit: 08.05.2024, 03:38
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln