Atletico kauft Morata (Fußball allgemein)

Chappi1991, Montag, 08.07.2019, 12:42 (vor 1764 Tagen) @ Marc2006

Und hat ein flatschneues Stadion da stehen. Ich vermute allerdings, dass die Baufirmen nicht mit Freilandblumen bezahlt werden wollten, sondern das sie tatsächlich Geld gefordert haben. Wenn man das berücksichtigt, dann könnten 400 Millionen € an Schulden/Verbindlichkeiten durchaus möglich sein oder etwa nicht?

Ich mein, ich habe jetzt keine Bilanz studiert, ich versuche hier nur 1 und 1 zusammenzuzählen. Aber vielleicht liege ich auch vollkommen daneben.

Ich kann ja eigentlich immer folgen, wenn hier wirtschaftliche Dinge besprochen werden. Nur bei Atletico habe ich immer das Gefühl, andere wüssten da viel mehr. :D

So beim drüberfliegen fand ich die Bilanz nie so schlimm, wie das Bild, was immer von Atletico gemalt wurde. Ich habe jetzt auch mal ein wenig in den Anhängen geblättert.

Atletico hatte 2018 eine Bilanzsumme von 893 Millionen und dabei ein Eigenkapital von knapp 10 Prozent (85 Millionen). Im Jahr zuvor waren es noch weniger als 4 Prozent. Das ist nicht besonders viel, aber schon noch okay und die Entwicklung ist positiv.

Sie haben für 195 Millionen Kredit laufen und das ist gar nicht so viel, wenn man ein neues Stadion gebaut hat.

Daneben haben sie 160 Millionen "andere Verbindlichkeiten" und sowas muss man dann immer im Detail prüfen. Das sind im wesentlichen 130 Millionen aus forfaitierten TV- und Sponsoreneinnahmen.

Was noch interessant ist: Atletico hat Verbindlichkeiten gegenüber dem Personal von 124 Millionen, davon über 110 Millionen gegenüber den Spielern der erste Mannschaft. Nun ist es so, dass ich hier mal gelernt habe, das Real z.B. halbjährlich zahlt und nicht monatlich. Vielleicht ist das hier auch so. Real hat das Geld allerdings trotzdem flüssig. Atletico hat nur 22 Millionen an liquiden Mitteln ausgewiesen.

Alles in allem sieht das jetzt auch wieder nicht so schlecht aus. Atletico ist als vergleichbar großer Klub wie der BVB (wirtschaftlich) auf der Eigenkapitalseite deutlich schlechter aufgestellt. Aber man investiert ja in die Zukunft und ist sportliche und wirtschaftlich seit Jahren im Wachstum begriffen. Ich sehe da einen guten Gegenwert zu den Verbindlichkeiten.

Was die Einnahmen aus dem Verkauf des Vicente Calderons angehen, habe ich auf die schnell nichts gefunden. Da im Geschäftsbericht an vielen Stellen die Rede davon ist, ich aber keine Einnahmen daraus erkennen kann, wird man vermutlich den Erlös erst noch realisieren. Und dann dürfte die Bilanz wirklich in einem vernünftigen Lot sein.