Matti Nykänen ist tot (Sonstiges)

Matse, Dienstag, 05.02.2019, 11:56 (vor 1900 Tagen) @ Ulrich

Leider sind die einzigen, die Suchtkranken helfen können in der Regel letztlich die Suchtkranken selbst. Aber es ist ein wohl ein ungeheurer Kraftakt, einer Sucht abzuschwören und seinem Leben eine neue Richtung zu geben. Viele schaffen es trotzdem, auch weil der Leidensdruck stark wird.

Genau dieser (berufliche) Leidensdruck hat halt viele Jahre gefehlt. Im Gegenteil scheint er hochfunktional nach durchzechten Nächten gewesen zu sein. Der Erfolg gab ihm Recht - und so wurde auch ein indiskutables Verhalten gegen seine Mannschaftskollegen akzeptiert.

Ich kann nicht beurteilen, welches Standing er in Finnland hatte. Aber selbst nach dem versuchten Totschlag 2004 (und der Entlassung 2005) war er ja immer noch ein Teil der Öffentlichkeit. Die Verfilmung seines Lebens lockte 2006 die meisten Zuschauer in die finnischen Kinos.

Erst in den letzten Jahren hat das nachgelassen. Sicherlich auch, nachdem er 2009 erneut einen Menschen in einem Pizza-Restaurant mit einem Messer angegriffen hat. Im selben Jahr dann ein Messerangriff auf seine Ehefrau und der Versuch, sie mit dem Gürtel eines Bademantels zu erdrosseln. Lt. der englischsprachigen Wikipedia reichte seine Frau im August 2010 zum fünfzehnten Mal (!!) die Scheidung ein.

Vom Sportstar ehemaliger Tage war nicht mehr viel übrig - nur noch das Maskottchen für die Regenbogenpresse...

Und rein prophylaktisch, bevor die Anmerkung kommt: Natürlich passiert das tagtäglich im kleinen Maßstab. Wenn überhaupt bekommt die Öffentlichkeit davon nur das tragische Ende mit.