Sissy-Fußballer (Fußball und Sport allgemein)

Seb09, Essen, Mittwoch, 21.11.2018, 13:51 (vor 2593 Tagen) @ BVBSvente

Mir geht diese Argumentation "hohe Belastung durch viele Spiele in kurzer Zeit" ; "fehlende Regeneration" auf die Nerven...

Wenn man mal auf andere Sportarten blickt (Handball, Eishockey, Basketball) ist es usus, alle 2-3 Tage zu spielen.

Und dass die dortige Belastung wesentlich geringer als beim Fußball ist, glaube ich nicht.

Die Belastung ist vielleicht nicht zwingend geringer, aber anders. Ich bin kein Sportmediziner, aber mir wurde mal in der Version für "Laien" erklärt, dass die 400m-Distanz eine Belastungsspitze bei intensiven Läufen ist. Diese Distanz wird beim Fußball häufiger am Stück und intensiver gelaufen als in anderen Sportarten. Es ist für einen Fußballer eigentlich kein Problem, jeden Tag >10km zu laufen (bei normaler Intensität), aber im Spiel ist die Kombination aus Distanz und Intensität so, dass es eine sehr hohe Belastung darstellt. In anderen Sportarten wird vielleicht nicht weniger oder weniger intensiv gelaufen, aber die Kombination aus Distanz und Intensität ist anders.
Das hat u.a. zur Folge, dass so ca. 40-50 Stunden nach einem Spiel die Verletzungsanfälligkeit am höchsten ist. Im Training kann man das berücksichtigen, indem man einfach eine geringere Intensität wählt. Wenn man allerdings Donnerstag/Samstag spielt, dann fällt man genau in diesen Zeitraum und kann die Intensität nicht steuern.
Ein Trainer hat mir dazu mal folgendes gesagt: "Erinnerst du dich noch, als Klopp moniert hat, dass der Gegner drei Stunden mehr Regeneration hatte? Das macht auf dem Niveau sehr viel aus. Man kann sich das in etwa so vorstellen: Wenn man richtig gesoffen hat, ist danach in der Regeneration jede Stunde Gold wert." ;-)