kicker | Kagawa - ein Wechsel könnte die einzige Lösung sein (BVB)

Will Kane, Saarbrücken, Freitag, 16.11.2018, 00:43 (vor 1990 Tagen) @ Jack

Was für ein Bullshit.
Wenn Favre eines gezeigt hat, dann, dass er nicht nach Namen und Standing aufstellt.
Kagawa ist schlicht nicht mehr gut genug und wenn er sich immer noch bei Barca oder Real sieht, dann warten weitere enttäuschende Monate.

Und wenn man ehrlich ist, dann war der Zeitraum, als Kagawa wirklich gut war, relativ kurz. Als er 2012 zu uns kam und wie eine Bombe eingeschlagen hat, war er natürlich sehr stark. Das waren aber eben nur die zwei Saisons. Auf der Insel konnte er sich nie wirklich durchsetzen und in seinem zweiten Anlauf bei uns konnte er nie wirklich an seine starken Leistungen von damals anknüpfen. Natürlich hatte er ab und an starke Spiele, aber das war es dann auch. Der Weltklasse-Spieler, welcher aus ihm von einigen hier öfter mal gemacht wird, war er nie. Dafür hätte er etwas länger auf dem Niveau von 2012-2014 spielen müssen.

Kagawa:
Spielzeiten 10/11 und 11/12 beim BVB
Spielzeiten 12/13 und 14/15 bei ManUnited

In den ersten beiden Spielzeiten bei uns war er ein Schlüsselspieler für den Erfolg. Bei ManUnited konnte er sich in der Tat nicht wirklich durchsetzen, blieb hinter den Erwartungen zurück. Das lag nicht nur, aber sicher auch daran, dass ManUnited unter Ferguson einen gänzlich anderen Spielstil pflegte als Kloppos BVB und Kagawa auf dem Flügel und nicht zentral eingesetzt wurde, was auch Kloppo verwunderte. Die japanische Nationalmannschaft spielte auch anders als der BVB, aber dort spielte er zentral wie in Dortmund. Bei der Asienmeisterschaft (bei der er sich im Halbfinale schwer verletzte) wurde er zum Spieler des Turniers gewählt.

Der Zeitpunkt seiner Rückkehr hätte schlechter nicht sein können. Die Hinrunde der Saison 14/15 war einfach nur ein Desaster. Alles was schiefgehen konnte, ging auch schief. Nichts passte mehr zusammen. Neben einer Verkettung unglücklicher Umstände wurden Kaderprobleme genauso deutlich wie das Erreichen von Grenzen der Kloppschen Spielweise. Möglicherweise hatte sich Klopp auch einfach abgenutzt. Nach zwei eher frustrierenden Jahren in England war das für Kagawa nicht die Atmosphäre, um eventuell wieder zu früherer Leistungsstärke zu gelangen. Im übrigen war diese Saison auch für den Einstieg von Ginter beim BVB unglücklich.

Unter Tuchel hatte Kagawa dann zunächst eine sehr starke Phase, bevor er dann in seinen Leistungen stark abfiel. Tuchel hatte zur Rückrunde das Offensivspiel der Hinrunde, in dem Kagawa seine Stärken ausspielen konnte, durch eine mehr auf Konterabsicherung abzielende Spielweise ersetzt. In dieser kam Kagawa überdies gar nicht zurecht. Dass er aber auch in einer eher defensiv ausgerichteten Spielweise gute Leistungen zeigen kann, hat er unter Stöger demonstriert. Bei diesem war er gesetzt und war bis zu seiner Verletzung der wohl konstanteste aller Borussenspieler, oft bester Mann. Sein Fehlen war in der Endphase der Rückrunde deutlich zu merken.

So wie sich die Situation in dieser Saison darstellt, dürfte es für Kagawa einfach das beste sein zu wechseln. Bei jedem Umbruch gibt es den einen oder anderen Spieler, für den es keinen Platz mehr gibt, obwohl man sich eigentlich einen Weg mit ihm weiter vorstellen kann. Andere aus den Meistermannschaften unter Klopp sind längst gegangen, andere stehen im Spätherbst ihrer Karriere und werden bald abtreten. Eine neue Mannschaft mit neuen Spielern unter einem neuen Trainer ist auf dem Weg, vielleicht ein neues Meisterteam zu werden. Die Zukunft gehört eh den Jungen. Und Kagawa ist nunmehr einer unter vielen und nicht mehr einer der besonderen Spieler. In einer solchen Situation ist es allemal besser, als Freund zu gehen, bevor es vielleicht unschön wird.