Kicker: Die Spielverderber (Fußball und Sport allgemein)

weissewiese, Freitag, 24.08.2018, 10:50 (vor 2679 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Die beim Kicker haben schlechte Laune grad, wie der Artikel vermuten lässt:

Kicker: Die Spielverber

Jetzt kriegt einfach mal jeder in einem Abwasch sein Fett weg, von Neymar (bzgl. seiner Schaupieleinlagen), "Gar nicht auszudenken, was dieser tapfere Mann aushalten musste, als ihm seine schätzungsweise 700 Tattoos gestochen wurden" über den DFB, bspw. "Muss Oliver Bierhoff jeden Erkläransatz zelebrieren wie ein BWL-Professor?" bis hin zu den Fans. Da heißt es: "Viele Fans sehen sich ja selbst als Hüter der Fußballtradition, Eventisierung und plumpes Spektakel werden von ihnen oft zu Recht angeprangert. Was viele aber nicht davon abhält, regelrecht euphorisiert zur Darts-WM ins Londoner Ally Pally zu reisen. Dort, wo die Leistung der Sportler ebenso clever und exzessiv vermarktet wird wie die feierwütige Menge, kann man dann mal so richtig die Sau rauslassen... ONEHUNDREDANDEIGHTY!" ... Häh? Wie kommt man denn auf dieses schmale Argumentationsbrett? Absurd.

Rassismus, Sexismus, Korruption etc. – da wird dem Leser einfach mal so alles vor die Füße gekotzt, was schon länger in der Magengrube des richtigen, wahren, tatsächlichen, ehrlichen Fussballs rumort hat. Es ist ja nicht so, dass ich viele Punkte in diesem Artikel nicht ebenfalls kritisch sehe. Mir ist nur weder der Sinn des Artikels, noch der Standpunkt bzw. die Berechtigung des Kicker klar. Seit geraumer Zeit nehme ich das Medium eher als recht bieder und dem Fussball recht wohlwollend ggü. stehend wahr. Wenn man sich so auskotzt, sollte einem auch die eigene Rolle bewusst sein. Als ein Leitmedium mit Schwerpunkt Fussball hat man ja durchaus die Möglichkeit Diskussionen konstruktiv anzustoßen – und nicht, wie jetzt, den Kübel der Schande in einem Rutsch über alle auszuschütten und sich selbst komplett aus der Verantwortung zu nehmen.

Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber ich hatte in den letzten Jahren nicht den Eindruck, dass der Kicker den Fussball kritisch beleuchtet hat und dem jetzt zurecht der Arsch platzt.