SZ - Wenn das Stadion ins Wohnzimmer kommt (Fußball allgemein)

Alones, Mittwoch, 01.08.2018, 12:15 (vor 2094 Tagen) @ Sascha

Sehr interessanter Überblick über mögliche technische Neuerung beim "Stadionerlebnis" in der Süddeutschen.

Halte ich alles für sehr nachvollziehbar, weil da gigantisches Finanzpotential schlummert. Unabhängig von Übertragungslizenzen etc. könnten Vereine weltweit ihr "Stadion" zu jedem interessierten Fan bringen. 3 Euro für das virtuelle Gefühl, Teil der Südtribüne zu sein und auf den Werbebanden läuft dann für jeden VR-Zuschauer personalisierte Werbung. Muss einem nicht gefallen, aber das zeigt schon, dass dieses Gerede von einer "Blase" oft mehr Wunsch als Wirklichkeit ist. Wird der technische Fortschritt ausgenutzt, sprudeln bald im Fußball noch viel gigantischere Beträge und über die 150 Mio. für Neymar wird man nur noch schmunzeln.

Ich bin etwas skeptisch, ob sich diese VR-Brillen durchsetzen werden. Schon heute kann man sich Spiele z.B. in 3D ansehen und so wirklich kommt das nicht an. Ich sehe da einfach keinen Vorteil darin, sich ein Spiel über so eine komische Brille anzusehen, anstatt wie üblich über TV oder eben im Stadion. Die Stadionatmosphäre wird man niemals nachmachen können. Hinzu kommt der soziale Faktor. Man will sich ja zusammen mit Freunden über das Geschehen auf dem Platz aufregen oder erfreuen. Völlig egal, ob im Stadion oder im Pub. Wenn dann jeder nur noch wie ein Zombie auf dem Sofa hockt und sich so ein Spiel reinzieht, fällt das weg. Ehrlich gesagt, finde ich diese Vorstellung sogar gruselig. Zumal diese Technologie auch noch in anderen Bereichen eingesetzt werden wird. Wo soll das enden? Am Ende macht man keinen Urlaub mehr, weil man New York genauso gut über VR erkunden kann? Erst Sightseeing in New York, dann Fußball im Westfalenstadion und zum Schluss Vergnügen mit der Sexpuppe. Und für nichts davon, musste man sein Sofa verlassen. Hauptsache man hat in der Zwischenzeit Unmengen an Werbung konsumiert. Keine schöne Vorstellung.