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Fußball am Freitag (Spieltage)

Will Kane, Saarbrücken, Samstag, 03.03.2018, 12:16 (vor 2246 Tagen) @ Poeta_Doctus

Lautern gegen Union war wirklich ein emotionales Erlebnis, ganz toll! Man kann ja über Frontzek Spott auskippen wie man will (sicher auch nicht ganz zu Unrecht), wie er dem toten FCK wieder Leben eingehaucht hat, ist schon nicht verkehrt.

Ich finde, dass Michael Frontzeck in der allgemeinen Diskussion nicht unbedingt fair behandelt wird. Schaut an sich seine bisherige Trainerlaufbahn an, so gibt es offensichtlich Dinge, die ihm liegen und Dinge, die ihm weniger liegen. Das sollte man vielleicht berücksichtigen, wenn man ihn in seiner Arbeit bewerten will.

Immer, wenn er bislang als ‚Retter‘ in einer laufenden Saison geholt wurde (was auch wenige Spieltage vor Saisonende sein konnte), hat er mit diesen Teams den Klassenerhalt geschafft (Biielefeld, St. Pauli, 96). Auch jetzt bei Lautern hat er deutlich sichtbar etwas bewegt, ob man nun die Liga halten kann oder nicht.

Andererseits ist es ihm bislang eigentlich nie so recht gelungen, ein Team über eine ganze Saison weg so zu entwickeln, dass man sich leistungs - und ergebnismäßig stabil gezeigt hätte. Das kann einerseits an der tatsächlichen Qualität dieser Teams gelegen haben. Wenn man qualitätsmäßig auf einem höheren Level gewesen wäre, hätte man sich wohl nicht in der Abstiegszone wiedergefunden. In der Folgesaison mag dann die fehlende Qualität wieder durchgeschlagen haben. Gladbach hingegen hatte er zu Saisonbeginn übernommen, ohne das Team vorher ‚gerettet‘ zu haben. Eine Saison funktionierte es zufriedenstellend, dann kam in der Folgesaison der Einbruch. Favre zeigte dann, dass hierfür wohl nicht eine angeblich mangelnden Qualität im Kader verantwortlich war.

Jenseits der spielerisch-taktischen und personellen Änderungen, die Frontzeck als ‚Retter‘ vornimmt scheint mir etwas auffällig zu sein, was seinen entsprechenden Erfolg ein wenig miterklären mag: Er ist offensichtlich in der Lage, ein ‚Wir-Gefühl‘ zu schaffen. Nicht unwichtig für ein Team in akuter Abstiegsnot. Das stärkt den Glauben an die eigene Leistungsfähigkeit und an die Wirksamkeit der Veränderungen, die der Trainer in dieser Situation durchführt. Von außen betrachtet sieht es so aus, als wenn Frontzeck für die Schaffung dieses ‚Wir-Gefühls‘ auch die eigentlich notwendige Distanz zum Team opfert. In der Folgesaison ist es vielleicht genau das ein Problem für ihn. Entweder weil er die notwendige Distanz nicht herstellen kann oder ein Glaubwürdigkeitsproblem im Verhältnis zum Team entsteht. Beides ist nicht gerade leistungsfördernd.

Wie auch immer, ich fänd es cool, wenn Lautern noch den Klassenerhalt schafft. Bei allem, was man Für den Club, die Fans, die Stadt, Michael Frontzeck und auch Jeff Strasser. Bei allem, was am FCK und seinem Umfeld kritikwürdig ist.


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