Streit um Rechtevergabe in Italien und möglicherweise noch mehr Anstoßzeiten (Fußball und Sport allgemein)

Freyr, Dienstag, 06.02.2018, 18:45 (vor 2881 Tagen) @ Micawber
bearbeitet von Freyr, Dienstag, 06.02.2018, 18:55

Der Fall in Italien ist sehr speziell. Bisher hatten Sky und Mediaset Premium die Rechte für Serie A. Dabei teilte man sich die Pakete (8 Top Teams-Paket und 12 andere Teams, sowie Unterschied in der Verbreitungsmöglichkeit wie Sat, DVB-T PayTV). So zahlten die beiden Inhaber zwischen 2015 und 2018 946 Mio. € auf dem heimischen Markt. Bei der Ausschreibung für 2018-2021 gab es wie berichtet Probleme den geforderten Mindestpreis von 1,05 Milliarden zu erreichen weil insgesamt zunächst 760 Mio. zusammenkamen, die nur auf 800 Mio. erhöht wurden.

Daher hat nun gestern der spanische Rechteverwerter MediaPro alle Rechte gekauft für die Mindestsumme von 1 Mrd. + 50 Mio + 1000€. Der Verband hat das Ergebnis schon der Kartellbehörde gemeldet. Sky und Co. gingen also leer aus.

Das interessante daran ist, dass MediaPro bisher nur als Vermittler aufgetreten ist und laut Sky ihre rolle ausgenutzt hat. Sky will das daher nicht hinnehmen und möglicherweise rechtlich vorgehen. Und eigentlich gilt auch in Italien die no single buyer rule (l’articolo 9.4 del Decreto Melandri). MediaPro hat aber alles gekauft.
MediaPro will nun aber einen Liga-Kanal kreieren, der dann an Plattformen (wie Sky) verkauft werden soll. Das heißt, dass die Werbung, die Produktion usw. von MediaPro übernommen wird und für alle Pakete gleich sein soll.

Zudem will man aus 5 Anstoßzeiten nun sogar 8 Anstoßzeiten machen.
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