Neu auf schwatzgelb.de: Der Bosz-BVB und die taktische Zukunft in Dortmund (BVB)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Donnerstag, 04.01.2018, 14:11 (vor 2901 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Zunächst ein ‚Hallo‘ an alle sowie ein frohes neues Jahr! Letzte Saison bin ich zufällig auf dieses Forum gestoßen und lese seitdem öfters mit. Da ich nun mehr Zeit und Muße habe, hatte ich mich zu einer aktiven Teilnahme entschlossen. Allerdings kam mir dann der ‚Anmeldestopp‘ dazwischen... ;-)

Das Interview mit C. Eckner finde ich interessant. Wobei ich zwischen kurz- und mittelfristiger ‚taktischer Zukunft‘ differenzieren würde. D.h. wie wollen Peter Stöger und sein Team die Mannschaft ausrichten und wie soll diese Ausrichtung ab der neuen Saison aussehen. Ersteres wird wahrscheinlich mit einer gehörigen Portion Pragmatismus versehen sein, um die von Aki Watzke nun noch einmal postulierten Saisonziele erreichen zu können. Die Winterpause bietet eh kaum die Zeit für grundlegende Veränderungen und in dieser Saison wegen der Kürze ohnehin nicht. Ein Beibehalten des 4-3-3 - Systems, allerdings in einer anderen Interpretation, scheint mir da der adäquate Weg zu sein. Das tiefere Stehen und eine stärkere Verdichtung des Mitelfeldes gefallen mir da als Ansatz schon recht gut, gerade um die defensiven Schwächen zu kaschieren, wie Eckner es formuliert. Offensiv verfügt der Kader zwar über sehr viel Qualität, zumal Reus zurückkehren wird. MMn werden sich viele Gegner allerdings gegen den BVB in der Rückrunde defensiv sehr kompakt zeigen und nicht unbedingt die Räume bieten, die Pulisic, Reus, Yarmolenko und Aubameyang entgegenkommen würden. Es wird viel darauf ankommen, wie das Offensivspiel aus einem kompakten Mittelfeld heraus gestaltet werden soll.

Was die nächste Saison anbelangt, wird es zum einen vom neuen Trainer abhängen, wie die Ausrichtung sein wird. Ich persönlich erhoffe mir einen ‚Mix‘ aus ballbesitzorientiertem Kombinations- und Umschaltfußball, was durchaus konterorientierten Fußball gegen Dominanzmannschaften miteinschließt. Watzke hatte ja betont, dass sich der BVB mittelfristig (wieder) zu einer Mannschaft entwickeln soll, die selbst dominant auftritt und sich regelmäßig für die CL qualifiziert. Insofern kommt der Clubführung und ihren Vorstellungen hinsichtlich einer generellen Ausrichtung der Mannschaft vielleicht die größere Bedeutung zu als den jeweiligen Trainern in den nächsten 10 Jahren. Diesen Zeitraum nannte Watzke. Besonders wichtig erscheint mir, dass der nächste Trainer zwar eine ,Grundphilosophie‘ mitbringen, gleichzeitig über genügend Pragmatismus verfügen sollte. Er sollte auch die internationale Entwicklung des Fußballs im Blick haben. Man hat in den letzten Jahren gesehen, wie schnell sich taktische Bedürfnisse ändern können, was u.U. andere Schwerpunkte in der ‚Wertigkeit‘ bestimmter Positionen auf dem Spielfeld und andere Anforderungen an die Fähigkeiten der Spieler generell mit sich bringen kann.