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Wahljahr 2017 - politische Stimmung in den USA (Sonstiges)

Zoon, Mittwoch, 13.12.2017, 12:53 (vor 2326 Tagen) @ Ulrich

Für die USA ist das ein politischer Paukenschlag zum Ende des Jahres. Und ein Weckruf sowohl für die Demokraten als auch für die Republikaner vom alten Schlag.

Das gesamte Wahljahr 2017 verlief für die Demokraten eigentlich sehr gut. Die einzelnen Ergebnisse kann man der Seite State legislative special elections, 2017 entnehmen:
Bei 95 special elections hatten die Wähler 53 Sitze der Rep. und 45 Sitze der Dem. neu zu besetzen. In der Vergangenheit hatten special elections nur geringe Auswirkungen. Zwischen 2011 und 2016 konnte eine Partei durchschnittlich einen Nettogewinn von drei Sitzen im gesamten Land erzielen. 2017 gelang es den Demokraten 14 Sitze der Republikaner zu erobern, währenddessen die Republikaner nur 3 Sitze der Demokraten erobern konnten. Das bedeutet einen Nettogewinn von 11 Mandaten. Das ist ein aussergwöhnlich hoher Wert.

Zudem konnten die Demokraten ihre Ergebnisse in fast allen special elections im Vergleich zu den Ergebnissen von Nov. 2016 deutlich verbessern. Momentan sieht es so aus, als wenn bei den midterm elections mit einer sehr großen demokratischen Welle zu rechnen ist. Für die Republikaner könnte sich dies speziell im House katastrophal auswirken. Dank des von den Reps. exzessiv betriebenen gerrymandering sind viele Wahlbezirke nach einem Muster mit einem Verhältnis von 53% Rep-Wähler zu 47% Dem-Wähler gestrickt. Wenn die Welle ausreichend hoch ist - momentan sieht es danach aus - würden viele derartige Wahlbezirke an die Dem. fallen.

Bei den Senatssitzen sieht es – wie von Dir gepostet - anders aus. Allerdings hängen Wahlen auf Staatsebene von vielen Faktoren ab. Senatswahlen insb. von den Persönlichkeiten, die gegeneinander antreten, aber auch von den Problemen des jeweiligen Bundesstaates und der allgemeinen politischen Stimmung. Die allgemeine politische Stimmung wiederum sieht für die Rep. momentan gar nicht gut aus:
- Trumps ohnehin schon historisch niedrige Zustimmungswerte sind weiter gesunken.
- Die Kampangenfähigkeit der Rep. ist stark angeschlagen: Obamacare hat viele Townhalls gesprengt. Das Steuersenkungsgesetz ist unbeliebter als so manches Steuererhöhungsgesetz.
- Der Russlandskandal hat das Weiße Haus erreicht. Flammen sind gut sichtbar.

Und dann gibt es noch Trumps „gute Nazis“, seine noch nicht aufgearbeiteten sexuellen Übergriffe auf Frauen, die Unterstützung für den Kinderschänder Moore, seine permanenten Lügen, den Versuch die GOP durch eigene, radikale Kandidaten zu übernehmen usw. usf.

Wenn diese Stimmung 2018 anhält, sind für die Demokraten auch Gewinne bei den Senatswahlen möglich.


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