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Neu auf schwatzgelb.de: Wir halten fest und treu zusammen? (BVB)

captain_gut, Rendsburg, Mittwoch, 01.02.2017, 16:40 (vor 2674 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Der Artikel geht grundsätzlich in die richtige Richtung. Der Zusammenhalt muss wieder mehr gelebt und demonstriert werden. Aber an einigen Stellen befeuert er aber meiner Meinung nach das "Lagerdenken". Alleine dadurch, dass er die Existenz dieser gegeneinander gerichteten Lager nicht hinterfragt sondern als gesichert annimmt.

Da wird dann so eine Geschichte wie die von dem Schürrle- und Götze-Transfer genannt. Nur weil die immer wieder erzählt und ihr nicht widersprochen wird, heißt es doch nicht, dass da was dran ist. Man muss nicht jedem Quatsch widersprechen, den sich manche Leute zurechtreimen. Klar: Watzke hat von Götze geschwärmt, und Schürrle ist Tuchels "Ziehsohn" aus Mainz. Aber das ist auch schon die einzige Grundlage, der Rest doch herbeifantasiert.
Und auf dieser Basis wird dann die Seriösität der Transferpolitik in Frage gestellt. Das finde ich schon ziemlich boulevardesk (ein Dementi klingt anders).

Und zum SZ-Artikel: klar ist besonders interessant, dass der Autor "bislang nicht besonders als intimer Kenner des BVB aufgefallen" ist. Aber doch nicht in dem Sinne, dass es das besonders glaubwürdig macht. Ich finde besonders interessant, dass es vermehrt solche Leute sind, die aktuell in diese Kerbe hauen. Pit Gottschalk, Marcel Reif, nun der Kneer. Was sagt eigentlich Eilenberger?


Ich weiß natürlich auch nicht, wie es tatsächlich aussieht, aber für mich existiert dieses "Lagerdenken" vor allem in der Wahrnehmung von außen. Zum einen in der Berichterstattung der Medien und vor allem auch in den Köpfen der Fans, die voll auf die Berichterstattung anspringen. Auch hier im Forum gibt es die Lager der Verfechter (bzw. eher der Kritiker) beider Seiten. Und wenn man die eine Seite verteidigen möchte, muss man aufpassen, nicht automatisch in ein Lager zu rutschen.

Das Verhältnis zwischen Tuchel und Watzke/Zorc ist sicher nicht so eng wie noch mit Klopp, aber das kann man auch sicher nicht erwarten. Das gibt es einfach nicht so häufig. Otto Rehhagel und Willi Lemke fallen mir da noch ein, aber sonst? Möglicherweise ist das Verhältnis auch wirklich etwas distanzierter als üblich. Aber ich gehe davon aus, dass es zumindest so ist, dass man zusammenarbeiten kann, und dass es sich nicht negativ auf die sportlichen Leistungen auswirkt. Vielleicht nicht mehr, aber auf jeden Fall nicht weniger.

Die mediale Außendarstellung sowohl von Tuchel als auch von Watzke ist aber nun tatsächlich nicht förderlich, und da bin ich voll beim Artikel. Auf der einen Seite ein paar merkwürdige Bemerkungen von Tuchel (Kapitänsfrage, Isak-Transfer), auf der anderen Seite Watzke u.a. mit der unnötigen Äußerung im Stern. Und generell hat man häufig den Eindruck, dass man nicht mit einer Stimme spricht.

Dass Watzke ansonsten schon mehrfach (vor und nach den Stern-Äußerungen) geäußert hat, dass man mit Tuchel zufrieden ist und sich eine über 2018 hinaus gehende Zusammenarbeit vorstellen kann, geht dabei unter. Genauso geht unter, dass beide Seiten wiederholt betont haben, dass die Zusammenarbeit sehr professionell und freundschaftlich ist.

Sowas wird aber gerne ignoriert, und das sollten auch die Akteure wissen. Eine plakativere Demonstration des Zusammenhalts würde dem BVB sicherlich gut tun.

Jürgen Klopp hatte in solchen Situationen (bzw. wenn so etwas drohte, denn so weit kam es meist gar nicht) ein besonderes Gespür. Da reichte meist eine PK, um alle Mann einzufangen und Unruhen schon im Keim zu ersticken. Insbesondere die PKs nach der Bekanntgabe des Götze-Wechsels und nach seiner eigenen Rücktrittsankündigung seien hier genannt.

Diese Fähigkeiten hat beim BVB aktuell offenbar niemand. (Vielleicht wirkt das derzeit auch deshalb etwas unbeholfen, weil man sich zu Klopp-Zeiten nicht um so etwas kümmern musste.) Aber besser als jetzt muss es auf jeden Fall möglich sein.

Um nochmal zum Titel zurückzukommen: Wir halten fest und treu zusammen? Ja, das sollten Verein und Trainer tatsächlich mal beherzigen und unmissverständlich demonstrieren, dass man an einem Strang zieht*. Aber vor allem sollten wir alle das mal wieder verinnerlichen.


*An die Vertragsverlängerung(en) mit Klopp in weniger erfolgreichen Phasen habe ich auch schon gedacht. Das wäre natürlich das deutlichste Zeichen, aber das scheint ja vorm Sommer keine Option zu sein (wessen Wunsch auch immer das sein mag).


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