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Tuchel-Taktik (Spieltage)

Blarry, Essen, Montag, 07.11.2016, 14:11 (vor 3316 Tagen) @ Klopfer

Das mit der taktischen Variabilität ist aber auch son Fall von XKCD#125.

Im echten Leben ziehen wir mittlerweile doch selbst gegen die Bayern unser Ding durch; vor dem Spiel an den Gegner angepasst haben wir uns seit Juni letzten Jahres vielleicht in einem Dutzend Spiele. Das ist einerseits sinnvoll, weil man als Spitzenmannschaft Stärke aus spielerischer Identität zieht, andererseits bedarf es ständiger Evolution und Fortentwicklung, sonst isses so ausrechenbar wie, naja, in den letzten anderthalb Jahren schon dreimal erlebt. Unser hochoffensives 4-3-3 der letzten Hinrunde wurde irgendwann ausgeguckt, das darauf folgende 5-4-1/3-4-3 (wer hat die Entwicklung dazu eigentlich angeregt? Hmm...) war defensiv etwas stabiler aber vorne langweilig und wenig durchschlagskräftig. Zu Beginn der jetzigen Saison spielten wir ein von Guardiola kopiertes 4-3-3 mit tief und eng stehenden Außenverteidigern und maximal breit stehenden Außenstürmern, was überragend gut funktioniert hat, Warschau/Wolfsburg/Darmstadt als Gegner hin oder her. Seit etwas über einem Monat wiederum spielen wir seltsamerweise wieder breit und gefühlt nur noch über die Außenlinie, wo wir uns nicht durchkombinieren können und übers Zentrum ausgekontert werden. Also der letzte Entwicklungsschritt war definitiv nicht so der Bringer.

Jedem gespielten System war im großen und ganzen aber die gleiche Spielanlage gemein, wie bei Guardiola übrigens auch. Gegen Kleinvieh kann man halt auf seine eigenen Stärken setzen. Hertha, Köln, Eintracht können sich gerne "auf uns einstellen", die individuelle Klasse die wir haben muss trotzdem reichen, wenn wir selber sinnvoll auf uns selbst eingestellt sind.
Der Unterschied ist: Pep ist sich nicht zu schade, seinen Fußball für ein Spiel komplett in die Mülltonne zu werfen, wenns gegen einen Gegner bessere Erfolgsaussichten verspricht. Den Pragmatismus hat er Tuchel einfach voraus. Bei TTT hat man, bei aller Liebe, immer ein wenig das Gefühl, er wolle mit taktischen Umstellungen zuallererst der Welt beweisen, an wie viele verschiedene Orte aufm Spielfeld er seine Spieler stellen kann. Ist weder böse gemeint, noch kann man es ihm verübeln, schließlich ist Borussia Dortmund ziemlich ideal als Präsentationsfläche für Ambitionierte.


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