Eure Meinung Formel E (Sonstiges)
Jomenk, Kassel, Sonntag, 09.10.2016, 11:17 (vor 3345 Tagen)
Mich würde mal eure Meinung zur Formel E interessieren. Heute war ja das Formel 1 Rennen in Japan und ein Formel E Rennen in Hongkong. Ich hoffe, man lasst meine Frage hier zu, obwohl sie nichts mit dem BVB zu tun hat.
Mir ist schon klar, das man beide Rennserien nur sehr schwer vergleichen kann. Die Formel 1 Boliden sind natürlich wesentlich schneller und naturgemäß auch lauter. Aber die Formel E steckt ja noch in den Kinderschuhen. Trotzdem ist das die Zukunft. Die Rennsport und Verbrennungsmotoren wird über kurz oder lang verschwinden. Davon sollte man ausgehen. Die grossen Autohersteller sind sehr interessiert. Audi ist schon dabei, BMW und Mercedes ab nächstem Jahr. Aber auch kleine Rennställe haben eine reale Chance, da die Kosten im Vergleich zur Formel 1 noch wesentlich geringer sind.
Mich würde mal eure Meinung interessieren. Es ist ja ein Thema, was uns alle angeht. Man ist ja dabei, bis 2030 auch in Deutschland die Verbrennungsmotoren zu verbieten.
Augenwischerei?
Jomenk, Sonntag, 09.10.2016, 14:34 (vor 3344 Tagen) @ Jomenk
Ich glaube, das "emissionsfreie Fahren" ist eine Lobby-Phantasie.
Mehr als die Hälfte des Stroms in Dtl. entsteht durch verbrennen, nur ein Viertel entsteht emissionsfrei (Kernenergie dabei nicht mitgerechnet, die wird verschwinden)
Strom speichern ist nur mäßig effizient. Batterien bauen ist eine Riesenumwelsauerei (die m.M.n. in der Gesamtrechnung gerne unterschlagen wird, passiert ja nicht bei uns)
Strom als Energieträger für eine individualmobile Gesellschaft wie unsere halte ich für einen Irrweg, wenn an den Mobilitätskonzepten und der Stromgewinnung nichts verändert wird.
Augenwischerei?
DennisK-Meson, Ingolstadt, Sonntag, 09.10.2016, 14:41 (vor 3344 Tagen) @ Pommesmats
Strom als Energieträger für eine individualmobile Gesellschaft wie unsere halte ich für einen Irrweg, wenn an den Mobilitätskonzepten und der Stromgewinnung nichts verändert wird.
Daran verändert sich ja was, nur leider nicht so schnell wie die wie immer realitätsfernen grünen "Deutschland ist eine Insel"-Wirtschaftsfeinde das gerne hätten und wie sie damit planen
Augenwischerei?
Rupo, Ruhrpott, Sonntag, 09.10.2016, 14:50 (vor 3344 Tagen) @ DennisK-Meson
wir schaffen es ja noch nicht einmal die seit Jahren bestehenden Grenzwerte ein zu halten und pusten das Zeugs in die Luft, naja gibt dann halt nen paar tausend Tote, so lange es mich nicht trifft...
http://www.stuttgarter-zeitung.de/thema/Feinstaub
und ich meinen Arbeitsplatz (Autoindustrie, Bergbau, etc.) behalten kann.
Zwei Dinge werden wir unseren Kinder mit Sicherheit hinterlassen:
1. Verdreckte Umwelt und geplünderte Rohstoffe durch exzessiven Individualverkehr und alles was damit zusammen hängt. Ist ja nicht nur das fahren der Drecksschleudern, geht ja beim Produktionsprozess schon los-bis hin zur Entsorgung wenn das Töftöf dann mal ausgediehnt hat
2. Strahlenden Atommüll und Atomschrott mit denen sie sich dann hunderte von Jahren rum schlagen dürfen
Herzlichen Glückwunsch!
Augenwischerei?
DennisK-Meson, Ingolstadt, Sonntag, 09.10.2016, 14:54 (vor 3344 Tagen) @ Rupo
Korrekt. Nur wird sich da auch nix dran ändern, wenn wir in Deutschland komplett darauf verzichten und unsere Güter und unser Strom dafür dann im Ausland produziert wird. Da muss eine globale Lösung her, alles andere hat halt keinen großen Sinn und exakt das meinte ich mit "Deutschland eine Insel" auch.
Nebenbei müsste man btw auch noch den westlichen Lebensstandard auf maximal nordafrikanische Verhältnisse reduzieren, da die Erde schlussendlich gar nicht hergibt die gesamte Bevölkerung auf unserem Level nachhaltig zu versorgen.
Augenwischerei?
Rupo, Ruhrpott, Sonntag, 09.10.2016, 15:01 (vor 3344 Tagen) @ DennisK-Meson
Nööö...
Warum wir uns zu Recht hochgelobte deutsche Ingenieurskunst nicht einsetzen um so weit wie es geht umweltgerechte Produkte, Lösungen, Verfahren, etc. zu entwickeln und zur Verfügung zu stellen verstehe ich nicht.
Stattdessen wuseln wir seit Jahrzehnten rum, vergiften die Umwelt, hinterlassen unseren Generationen einen zugemüllten Planten, mit katastrophalen Auswirkungen und sägen weiter an dem Ast auf dem wir sitzen, kann man ja nix machen.
Der Faktor Umweltbedingungen und ein gemeinsames, gutes Leben sollte der Primat sein, stattdessen ist es unser westlicher Lebensstil. Man darf da nicht zu oft und zu lange drüber nachdenken, sonst wird man irre im Kopp ;-).
Augenwischerei?
DennisK-Meson, Ingolstadt, Sonntag, 09.10.2016, 15:10 (vor 3344 Tagen) @ Rupo
Warum wir uns zu Recht hochgelobte deutsche Ingenieurskunst nicht einsetzen um so weit wie es geht umweltgerechte Produkte, Lösungen, Verfahren, etc. zu entwickeln und zur Verfügung zu stellen verstehe ich nicht.
Wird gemacht, heißt aber nicht, dass wir alle umweltunfreundlichen Industrien von Heute auf Morgen einstampfen können. Ansonsten gäbe es die hochgelobte deutsche Ingenieurkusnt nicht mehr. Über "zu Recht" kann man btw auch streiten. Die dt Ingenieurskunst war vor 20 Jahren mal top, alle relevanten technologischen Fortschritte seitdem kamen aus Asien und Nordamerika.
Stattdessen wuseln wir seit Jahrzehnten rum, vergiften die Umwelt, hinterlassen unseren Generationen einen zugemüllten Planten, mit katastrophalen Auswirkungen und sägen weiter an dem Ast auf dem wir sitzen, kann man ja nix machen.
Habe ich nicht behauptet. Es bringt nur nichts, in Dtl die Zumüllung zu beenden, wenn die Industrie dann einfach ins Ausland abwandert und dann so weiter macht. Dann wird genauso viel vermüllt, nur haben wir keine Industrie mehr in Deutschland. Das wär sicher super gut fürs Gewissen! Wie gesagt, dafür müsste zuerst ein internationaler Kompromiss her, an den sich jeder hält
Der Faktor Umweltbedingungen und ein gemeinsames, gutes Leben sollte der Primat sein, stattdessen ist es unser westlicher Lebensstil. Man darf da nicht zu oft und zu lange drüber nachdenken, sonst wird man irre im Kopp ;-).
Das gemeinsame gute Leben auf unserem Level ist für 7Mrd Menschen schlicht nicht möglich mit der Technologie des 21. Jahrhunderts. Der westliche Wohlstand beruht schlussendlich nur darauf, dass man mehrere Mrd Menschen ausbeutet, in dem man sie zB konstengünstig Rohstoffe schürfen lässt
Sollte unter Blarry
borussenglobe, monheim, Sonntag, 09.10.2016, 13:50 (vor 3344 Tagen) @ Jomenk
Im Schnitt haben die neuen Modelle "schon" 250-400 km Reichweite, das ist für den Stadtverkehr völlig ausreichend. Der neue Tesla soll wohl auf über 600 km kommen, was aus meiner Sicht so langsam interessant wird. Bis ich in zwei bis drei Jahren einen neuen Wagen brauche, wird die Technik noch besser sein und ich werde mich für ein Elektrofahrzeug entscheiden.
Sollte unter Blarry
Blarry, Essen, Sonntag, 09.10.2016, 14:02 (vor 3344 Tagen) @ borussenglobe
Reichweite bei E-Autos ist ähnlich wie Spritverbrauch im EU-Normwert ausgesprochen theoretisch zu verstehen und weicht im Alltag (schwieriger Stadtverkehr, höhere Zuladung dank leerer Bierkisten etc. im Kofferraum, Klimaanlage/Radio/Sitzheizung an, kaputte Aerodynamik durch offener Fenster, usw. usf.) dann doch stark ab.
Problem rein elektrischer Antriebe ist und bleibt mittelfristig die nicht vorhandene Akkutechnologie. Um eine praxisgerechte Reichweite sicherzustellen musste ja Hunderte Kilogramm Batterien mit dir rumschleppen, was wiederum eine höhere Leistung und damit mehr Verbrauch erfordert, der mit mehr Batterien aufgefangen werden muss. Das klassische Problem der Raketengleichung in der Raumfahrt.
Sollte unter Blarry
Tom Frost, Sonntag, 09.10.2016, 16:33 (vor 3344 Tagen) @ Blarry
Gerade der schwierige Stadtverkehr ist eine Disziplin, in der die Elektrofahrzeuge glänzen können.
Durch Rekuperation und im Stadtverkehr typischerweise kurze Strecken bis zum nächsten Ladepunkt bzw. insgesamt kurze Gesamttagesstrecken. Schwere Fahrzeuge mit vielen Stops (Paketzustellung z.B.) könnten stark profitieren.
Einsparpotential bei einem kleinen Drei-Liter-Fahrzeug hingegen eher gering, verbraucht ja eh schon wenig.
Kälte ist Gift für die Reichweite. Ohne die Abwärme der Verbrenner wird es im Innenraum nicht warm. Elektrisch zu heizen zieht den Akku leer.
Sollte unter Blarry
Blarry, Essen, Sonntag, 09.10.2016, 17:28 (vor 3344 Tagen) @ Tom Frost
Einsparpotential bei einem kleinen Drei-Liter-Fahrzeug hingegen eher gering, verbraucht ja eh schon wenig.
Klar, der klassische Ottomotor kommt langsam an seine Grenzen bei der Effizienz. Daher sehe ich die Problematik auch weniger bei der Antriebstechnik als vielmehr in der Konstruktion des Fahrzeugs und der verbauten Materialien. Ein aktueller Golf wiegt heute, wenn man paar Ausstattungsoptionen ankreuzt, bald doppelt so viel wie ein Golf I. Wir schleppen unfassbar viel Ballast durch die Gegend, der ökologisch betrachtet einfach nur Gift ist. Durch konsequenten Einsatz von Kompositwerkstoffen und progressive Bauweisen könnten an jedem Auto Hunderte Kilogramm Masse und damit Betriebsmittel eingespart werden. Ist halt teurer, und das beträchtlich.
Sollte unter Blarry
Matze0989, Schwoabäländle, Montag, 10.10.2016, 10:33 (vor 3344 Tagen) @ Blarry
Für den Stadtverkehr reicht die Akkuladung eines E-Autos schon jetzt. Über Nacht kann dann geladen werden. Bei Überlandfahrten kommt man jedoch recht schnell an die Grenzen der Reichweite. Aber hier ist ja die Überlegung Induktionsschleifen in die Autobahnen zu verbauen (sicherlich nicht von heut auf morgen möglich), würde aber das Laden während des Fahrens ermöglichn.
Das würde die notwendige Fassungsvermögen der Akkus verringern. Zum anderen gibt es auch schon Schnellladestationen. Zwar weniger gut für die Akkuhaltbarkeit, aber dennoch zumindest für Ausnahmesituationen hilfreich...
Ich glaube ja, wenn den Automobilherstellern erst einmal Entwicklungs-Druck gemacht wird, dann werden die sehr schnell neue Möglichkeiten entwickeln. Und eine weitere Sache, die auch noch nicht ausgestorben ist, ist der Wasserstoffantrieb.
Eure Meinung Formel E
Blarry, Essen, Sonntag, 09.10.2016, 13:31 (vor 3344 Tagen) @ Jomenk
bearbeitet von Blarry, Sonntag, 09.10.2016, 13:35
Da wird das sprichwörtliche Pferd von hinten eingezäunt.
Das tatsächliche Pferd wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch das Automobil vom Schicksal des Arbeitstiers befreit und konnte danach freizeitlich genutzt werden, als Hobby. Ähnliches könnte sich auf sehr lange Sicht mit den unterschiedlichen Antriebskonzepten abspielen. Sollten fossile Brennstoffe irgendwann einmal knapp werden (worauf der Club of Rome seit 20 Jahren wartet) und rein elektrische Antriebe mehr als 20 Kilometer Nutzreichweite haben, kann der Verbrennungsmotor weiterhin für sportliche und Erholungszwecke werden, während der alltägliche Individualverkehr mit nicht-fossilen Antriebsmethoden stattfindet.
Allerdings bietet die Fommel E bislang eher wenig Technologie, die nicht schon teilweise im Consumerbereich adaptiert ist. Historisch fand ja immer ein gewisser Technologietransfer von der Formel 1 in den Verbrauchermarkt statt. Die Formel E wirkt bislang aber eher wie eine frankensteinsche Resteverwertung bereits bestehender Konzepte und Technologien, mit dem Zweck, auf Teufel komm raus irgendetwas "Grünes" zusammenzuschustern.
Eure Meinung Formel E
BVBMenden
, Menden (Sauerland), Sonntag, 09.10.2016, 20:42 (vor 3344 Tagen) @ Blarry
Da wird das sprichwörtliche Pferd von hinten eingezäunt.
Kleiner Tipp für das nächste Mal: das Pferd wird sprichwörtlich von hinten aufgezäumt. Das hat mit dem Zaun so.mal gar nichts zu tun...
Eure Meinung Formel E
Daddy, Sonntag, 09.10.2016, 11:32 (vor 3345 Tagen) @ Jomenk
Muss man bei der Formel E auch auf Regen hoffen, damit es wenigstens bisschen spannend wird?
Das heutige F1 Rennen nach 30 Minuten ausgeschaltet. Der Reiz ist einfach nicht mehr da.
Eure Meinung Formel E
max09, Sonntag, 09.10.2016, 11:25 (vor 3345 Tagen) @ Jomenk
Mit Formel E wirst du kurzfristig niemand begeistern können. Für die Formel 1 hoffe ich immernoch auf eine Rückkehr des V10 Motors.
Eure Meinung Formel E
Westfalenstadio seit 1974, Hessen, Sonntag, 09.10.2016, 11:31 (vor 3345 Tagen) @ max09
Mit Formel E wirst du kurzfristig niemand begeistern können. Für die Formel 1 hoffe ich immernoch auf eine Rückkehr des V10 Motors.
Naja, die Regeländerungen für nächstes Jahr beinhalten zwar keine V10-Motoren, dafür aber breitere Autos, Reifen, größere Flügel und mehr Anpressdruck, was die Autos auf manchen Strecken bis zu 5 Sekunden schneller machen soll. Das wird wohl wieder das Kräfteverhältnis verschieben und RB näher an Mercedes bringen lassen, was mit Ferrari passiert, bleibt abzuwarten, ich hoffe auf eine Steigerung. ;-)