Der Holz.
Weltmeister, mehrfacher DFB-Pokal-Sieger, UEFA-Pokal-Sieger.
Gehörte zur Eintracht wie Äppelwoi zu Sachsenhausen. Oft als ‚Schlitzohr‘ auf dem Platz bezeichnet, dabei war er vor allem ein feiner Fußballer.
Und das auch noch lange nach seiner Karriere als Spieler. Ich habe ihn mal in einem Benefizspiel erlebt und da hatte er immer noch diese kleinen, kaum bemerkbaren Tricks drauf, mit denen er seine Gegenspieler verdutzt einfach aussteigen ließ. In der anschließenden etwas improvisierten ‚Pressekonferenz‘ merkte er zu Beginn an (und das war ernst gemeint), wenn ihn jemand danach fragen würde, ob der Elfmeter im WM-Finale 74 berechtigt gewesen sei oder nicht, dann würde er die Veranstaltung verlassen. Das Thema hat ihn irgendwann nur noch genervt.
Der Schriftsteller Eckhard Henscheid forderte in seinem Roman ‚Die Vollidioten‘ aus der Frankfurter Alternativszene bereits 1972 Jürgen Grabowski und Bernd Hölzenbein für das Mittelfeld der Nationalmannschaft. Recht sollte Henscheid behalten. Bundestrainer Helmut Schön dürfte Henscheids Werk aus der Welt der Wohngemeinschaften und Dauerdemos wohl nie gelesen haben (und Holz wahrscheinlich auch nicht), aber es kam genau so und Deutschland wurde in der Tat mit den beiden Eintrachtspielern Weltmeister.
Bernd Hölzenbein war seit längerer Zeit an Demenz erkrankt und sein Zustand verschlechterte sich zusehends. Auch wenn es sich zynisch anhören mag, so erspart der Tod manchmal viel Leid.
Möge er in Frieden ruhen.