Was sind eure KI / AI Alltagshelferchen, oder Stimmungsaufheller? (Sonstiges)

Wie die Entwicklung weitergehen wird,gerade auch bezüglich der Beziehung zwischen Mensch und KI ist ein spannendes Feld.
Aber auch die Effekte die die KI auf den Menschen selber haben wird, werden sehr interessant sein. Einmal natürlich bezüglich der Frage, wie sich Arbeit verändern wird. Da dürfte es wenige Berufe geben, die gar nicht betroffen sein werden. Dir als Arzt (?) wird wahrscheinlich die derzeitige Diskussion über KI als Unterstützung in der Diagnostik sehr bewusst sein.
Andere werden unter Umständen besorgt auf die Entwicklung der KI im Bereich Design/Grafik schauen und sich fragen, wie es dort weitergeht. Und so dürfte es in fast allen Bereichen aussehen.
Interessant dabei ist, dass es deutlich wird, dass wohl gerade Berufsfelder "bedroht" sind durch KI ersetzt zu werden, die man eigentlich nicht so ganz auf dem Schirm hatte. Etwas überspitzt gesagt ist der Richter auf lange Sicht bedrohter durch KI ersetzt zu werden, als der Gerichtsdiener.
Nicht vergessen sollte man aber auch den Einfluss der KI auf Felder abseits des Berufes. Schon jetzt sind die eingesetzten auf KI beruhenden Sprachübersetzungswerkzeuge ziemlich werkmächtig. Da kann man sich schon vorstellen in welche Richtung die Entwicklung gehen könnte. Die Vision, dass man sich mit Menschen ganz unabhängig von den Sprachkenntnissen der Beteiligten unterhalten kann ist vielleicht gar nicht so weit entfernt.
Langfristig könnte das jedoch zur Folge haben, dass weniger Sprachen gelernt werden, was durchaus ein Verlust wäre.
Ein positiver Effekt könnte jedoch sein, dass lokale kleine Sprachen einem weniger starkem Druck ausgesetzt sein werden.
Insgesamt eine sehr spannende Entwicklung.
Und schon jetzt kann man wohl sagen, dass das Jahr 2023 in der Geschichte der technischen Innovationen eine Zäsur bedeutet.

OK, daran dass sich der Mensch dem Niveau der KI anpasst, habe ich jetzt nicht gedacht.
Ich gebe ja nie die Hoffnung auf, dass es immer ein paar "Sonderlinge" gibt, die eine anspruchsvolle Sprache hochhalten.
Aber Du hast schon recht - wenn ich alleine die Texte, die in der Tagesschau gesprochen werden, mit denen vor ein paar Jahren vergleiche ...
Auf der anderen Seite stamme ich aus der Generation "Null Bock, no future", der ja auch von den Altvorderen der Untergang des Abendlandes vorhergesagt wurde.
Wir werden sehen, wo das alles noch hin führt.

Als Hobby-Autor habe ich Chat-GPT mal für Recherche-Zwecke benutzt.
Die Resultate waren größtenteils erschreckend.
Wenn das Geburtsjahr einer historischen Person angeblich nach dem Todestag liegt, ist das alles nicht ganz soooo glaubwürdig.
KI ist für viele Autoren ja so eine Art "Schreckgespenst". Ich bin nach wie vor überzeugt, dass KI keine Emotion erzeugen kann. Die Texte sind mit Sicherheit geschliffen und fehlerfrei, aber halt auch ohne "Leben". Wenn ich zu viele Füllwörter und Adjektive benutze, ist das vielleicht nicht lehrbuchmäßig, aber mein unverkennbarer Stil. Qualitativ hochwertige Literatur (nein, ich rede jetzt nicht von mir) wird sich immer gegen KI durchsetzen. KI ist da nur, analog zu RBL beim Fußball, ein seelenloses Konstrukt.

Beim Stand der aktuell für den Normalbürger alltagszugänglichen KI würde ich dir da auf jeden Fall zustimmen. Texte von ChatGPT stoßen meinem persönlichen Sprachgefühl oft sauer auf, abgesehen von den häufigen inhaltlichen Fehlern.

Allerdings müssen wir uns klarmachen, dass wir erst am Anfang der Entwicklung stehen. Dazu kommt, dass sich unsere Sprache ohnehin ständig verändert. Abgesehen von irgendwelchen Modewörtern und Anglizismen hat unsere Sprache in den letzten 20 Jahren nach meinem Empfinden eine erhebliche Verarmung erfahren. Zur dieser Entwicklung wird letztlich auch die KI beitragen. Aktuell ahmt die KI den Menschen nach. In ein paar Jahren wird der Mensch mehr und mehr die KI nachahmen. Dann ist eine Unterscheidung irgendwann wohl nicht mehr möglich.

Genau so sehe ich das auch. Ich bin überrascht, wie positiv manch einer die Antworten von Chat GPT schon jetzt bewertet. Die Ergebnisse sind schon jetzt beeindruckend - keine Frage. Aber eben auch viel zu häufig fehlerhaft und auch nach Nachfragen nicht zu gebrauchen.

Aber es ist eben auch klar, dass diese Kinderkrankheiten irgendwann verschwinden werden.

In meiner 10ten Klasse sitzt einer, dessen Referate grundsätzlich vom Nachhilfelehrer kommen.

Der Aufsatz schließt dann ab mit dem Absatz:

Der Wald ist ein wundervoller Ort voller Leben und Abenteuer. Wenn du das nächste Mal in den Wald gehst, vergiss nicht, all seine Bewohner zu begrüßen und den Wald zu schützen. Denn nur so können wir sicherstellen, dass er auch in Zukunft ein magischer Ort bleibt, den wir alle lieben können!

Ich bin zwar kein Grundschullehrer, aber bei diesen Sätzen kämen mir vermutlich Zweifel darüber, wer diesen Text wohl geschrieben haben könnte. Überhaupt finde ich, dass ChatGPT häufig einen Schreibstil verwendet, den ich zumindest etwas merkwürdig finde. Ich gebe interessehalber ab und zu relativ einfache Fragestellungen vor, bei denen ich mich gut auskenne. Fast immer erfindet ChatGPT dabei "Fakten", verweist auf irgendwelche Experten, die man befragen soll, und beginnt dann gerne auch mal zu "labern". Für Letzteres ist der von dir oben genannte Absatz eigentlich ein gutes Beispiel.

Weiß vielleicht jemand, ob es bereits geeignete Software gibt, die erkennen kann, ob ein Text mit KI geschrieben wurde?

Ansonsten habe ich ChatGPT bereits genutzt um z.B. Empfehlungsschreiben aufzusetzen. Die benötigen danach nur noch ein paar Anpassungen...

Ich bin immer wieder fasziniert davon, wie oft man wirklich gute Antworten bekommt, obwohl das erst der Anfang ist und das System nicht wirklich "intelligent" ist. Der Fortschritt wird hier aber recht rasant sein...

In spätestens 10 Jahren haben wir alle so einen "Assistenten" und sprechen mit unserem Haus/Wohnung - und zwar weit darüber hinaus, was heute Alexa und Siri zu leisten vermögen.

Meine Tochter sollte einen Aufsatz schreiben, über den Wald und die heimischen Tiere.

Ich hatte ihr mal gezeigt, was möglich ist mit ChatGPT:

"Erstelle einen Aufsatz über den Wald und die Tiere die dort beheimatet sind, im Stile einer Grundschülerin der 3. Klasse über 2 DIN A4 Seiten."

Der Aufsatz schließt dann ab mit dem Absatz:

Der Wald ist ein wundervoller Ort voller Leben und Abenteuer. Wenn du das nächste Mal in den Wald gehst, vergiss nicht, all seine Bewohner zu begrüßen und den Wald zu schützen. Denn nur so können wir sicherstellen, dass er auch in Zukunft ein magischer Ort bleibt, den wir alle lieben können!

Das ganze ist schon nicht schlecht, und die Schulbildung sollte schnellstens (in GER also in den nächsten 15 Jahren) lernen damit umzugehen.

Ich hab kürzlich meinem 13jährigen Sohn das Ergebnis einer Chat GPT Eingabe gezeigt. Ich war bis dahin hin und hergerissen, ob ich ihn damit konfrontiere. Sobald er Zugriff darauf hat, wird er sicherlich einen Großteil seiner Hausaufgaben darüber machen.

Was mich allerdings wunderte ist, dass offensichtlich auch keiner seiner Mitschüler bisher Kontakt zu Chat GPT hatte. 7. Klasse...

Interessante Erfahrung.

Im technischen Bereich kann ich ChatGPT (allerdings 3.5) aktuell nicht vertrauen. Es ist hilfreich, aber halluziniert zuviel bzw. erfindet zu oft was dazu.

Und der Knüller war, als es letztens einen Testdatensatz mit X Zeichen erstellen sollte, da zwei Zeichen zu wenig waren, und nach Hinweis darauf die Korrektur immer noch ein Zeichen zu wenig enthielt.

Mit trivialen Arithmetikaufgaben kommt chatGPT auch nicht allzu souverän klar. Ich hatte vor kurzem eine Sammelüberweisung auf dem Firmenkonto, der ich verschiedene Einzelrechnungen zuweisen musste. Da ca. 20 Rechnungen vom Kunden offen waren, mussten nun die richtigen Rechnungen ermittelt und zugewiesen werden, damit die Zahl der Überweisung mit der Summe der Einzelrechnungen übereinstimmt. Dabei passten natürlich nicht alle offenen Rechnungen in diese Überweisungssumme.
ChatGPT hat mir unzählige Male falsche Ergebnisse als richtig präsentiert und auch nach Hinweis auf Fehler der Güteklasse "0=1" kamen immer wieder neue falsche Ergebnisse.
Man zweifelt ja als erstes an sich selbst, aber selbst mit der Veränderung des Promptes kam da kein richtiges Ergebnis heraus.

Interessante Erfahrung.

Im technischen Bereich kann ich ChatGPT (allerdings 3.5) aktuell nicht vertrauen. Es ist hilfreich, aber halluziniert zuviel bzw. erfindet zu oft was dazu.

Und der Knüller war, als es letztens einen Testdatensatz mit X Zeichen erstellen sollte, da zwei Zeichen zu wenig waren, und nach Hinweis darauf die Korrektur immer noch ein Zeichen zu wenig enthielt.

Kommt immer aufs Thema an.

Bei der IT ist die Spannbreite von guten zu schlechten Antworten noch sehr groß.
Natürlich hängt es auch immer davon ab, wie gut man seine Forderungen beschreibt.
Aber selbst dann gibt es noch Themenfelder die einfach viel zu schlecht/falsch beantwortet werden.
Zumal beim Coden einfach noch so dermaßen viel unnützer Code dabei ist, aber es ist trotzdem schon erstaunlich wie weit das ganze ist.

Wir nutzen im Unternehmen mittlerweile Co-Pilot von Microsoft. Das ist einfach in vielerleich hinsicht eine Erleichterung.

Nutze GPT4, aber wie gesagt - man muss achtsam sein. Fehlerfrei ist das natürlich alles nicht.