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Wohin ist die Moral im Amateurfußball? (Fußball allgemein)

FourrierTrans, Dortmund, Montag, 08.04.2024, 14:13 (vor 32 Tagen) @ Franke
bearbeitet von FourrierTrans, Montag, 08.04.2024, 14:18

Die Hinrunde ist am Sonntag zu Ende gegangen und die Vorfreude auf den sportlich fairen Wettstreit ist mittlerweile der Ernüchterung gewichen, dass selbst im Frauenfußball in unteren Spielklassen das Gewinnen wichtiger als der faire Umgang miteinander geworden ist.

Ich habe ungefähr 20 Jahre selber aktiv gespielt und bin mittlerweile seit mehr als 17 Jahren Trainer im Jugend-, Herren- und Frauenfußball. Das moralisch fragwürdige Verhalten vieler Spieler, Trainer und auch Schiedsrichter hat mir mittlerweile komplett den Spaß an meinem Hobby genommen. Eine ehrenamtliche Tätigkeit ist nur sinnstiftend, wenn man auch noch Freude daran hat, und deshalb überlege ich ernsthaft, dem Fußball für immer den Rücken zu kehren. Um mit den negativen Erlebnissen der letzten Monate abzuschließen, wollte ich meine Gedanken zu dem Thema einfach mal aufschreiben. Vielleicht gibt es auch viele andere Menschen, die ähnlich negative Erfahrungen gemacht haben, meine Gedanken teilen und sich nicht mehr ehrenamtlich beim Fußball engagieren wollen. Ich würde mir eine breite gesellschaftliche Debatte über die Umsetzung unserer Werte im Fußball wünschen, um wirklich etwas zum Positiven zu verändern, bevor wir die Guten durch das moralisch fragwürdige Handeln der „Bösen“ für immer verlieren.

Vorweg: Herzlichen Dank an alle ehrenamtlich Engagierten (sei es als Trainer oder Schiedsrichter) sowie an alle Aktiven.

Ich habe selbst auch über 15 Jahre aktiv gespielt, dann nur noch so semi-aktiv, mittlerweile gar nicht mehr. Was du beschreibst, ist tatsächlich großflächig zu beobachten. Je größer die Stadt bzw. das Ballungszentrum, desto krasser die Auswüchse, scheinbar. Auch im Jugendsport.
Allerdings muss man hier, mMn, schlichtweg festhalten: Ein derart großer Breitensport ist letztlich auch nur ein Abbild der Gesellschaft. Und diese Gesellschaft, speziell in Deutschland, die mittlerweile so verarmt ist an geistigen Traditionswerten (und so überladen mit Pseudowerten), kann sich auch im Fußball nicht anders erleben lassen. Man muss für sich abwägen, ob man das noch will oder nicht. Ich kann jeden verstehen, der sich verabschiedet.

Was mir außerdem beim Jugendfußball auffällt, ist der scheinbare Schwund an Jugendmannschaften. Ich selbst komme aus einer ländlichen Gegend und da war es absolut üblich, dass selbst die kleinsten Dorfclubs eine zweite Jugendmannschaft in den meisten Altersklassen hatten (damals, vor knapp 15 Jahren hieß es dann z.B. noch "A-Jugend"). Die etwas größeren Clubs, bei denen man dann später in der Klasse unterwegs war, wie z.B. Hammer Spvg oder LR Ahlen, ohnehin.
Wenn ich jetzt in diese Region schaue (keine Ahnung, ob das in anderen Landesteilen ähnlich ist), werden da ganz wilde Zusammenschlüsse praktiziert. 3 oder 4 Clubs, die eine Jugendmannschaft stellen in der A-Kreisliga. Völlig abgedreht.


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