Marcel Reif im Bundestag heute (Sonstiges)

Ulrich, Donnerstag, 01.02.2024, 09:08 (vor 108 Tagen) @ Karsten

Grundsätzlich richtig, wobei auch das Wort Deportation hierzulande natürlich ein ganz anderes Gewicht hat, als z.B. im Englischen, auch wenn die ursprüngliche Wortbedeutung natürlich eine andere war.
Dennoch ist hier nie der Wortzusammenhang mit dem Nationalsozialismus verwendet worden sondern man bezog sich auf massenhafte Abschiebungen, wobei im Kontext deutscher Staatsbürger hier wohl "Vertreibung" das passendste Wort ist.

Aber es läuft letztlich auf die Deportation im landläufig verstandenen Wortsinne hinaus, denn der deutsche Staatsbürger wird ja dann nicht einfach von alleine weggehen, weil man ihm sagt, er muss. Der sagt "fickt euch", und am Ende wird man ihn verhaften und wegbringen - also deportieren - müssen. Wahrscheinlich nicht auf Viehwagen, aber an diesem Bild allein sollte man den Begriff der Deportation dann halt nicht festmachen.

1938 hat Deutschland in einer Nacht-und-Nebel-Aktion tausende polnischer Staatsbürger jüdischen Glaubens oder Abstammung nach Polen deportiert. Die Betroffenen wurden in der Regel am frühen Morgen von der Polizei in ihren Wohnungen abgeholt, durften maximal leichtes Handgepäck mitnehmen, wurden zu Sammelpunkten gebracht und dann in Züge nach Polen gesetzt. Es handelte sich in der Regel um Menschen, die sich völlig legal in Deutschland aufgehalten hatten. Betroffen war beispielsweise auch Marcel Reich-Ranicki.

https://de.wikipedia.org/wiki/Polenaktion

Von einer ähnlichen Aktion, nur viel größer und auch für Deutsche dürften die neuen Nazis jetzt träumen.