Der 10. Oktober ist der Tag der psychischen Gesundheit (Sonstiges)

Auch in der Arbeitswelt. Es ist einfach eine bis jetzt nicht bekannte Belastung.

Das rasende Tempo in Richtung Digitalisierung macht mir dabei keine Schwierigkeiten. Das habe ich gelernt und kann es jetzt nach vielen Jahren auch gut umsetzen.

Wir tragen täglich über acht Stunden Masken. Gesichtsausdrücke, Mimiken, Freude und Nähe geht damit doch deutlich verloren. In unserer Kantine stehen Trennwände aus Plexiglas auf den Holztischen. Jeder sucht sich seinen Platz etwas abseits der vorhandenen Sperrsitze.

Wir sind als Betrieb total gut und modern aufgestellt - trotzdem bekommt man die Krise nicht aus dem Kopf. Man nimmt das unterbewusst auch mit nach Hause.

Es ist eine Welt im Umbruch. Das hat Covid-19 nicht verursacht, das Virus ist dabei lediglich der Beschleuniger.

Sollte das mal Geschichte sein, wachen wir in einer neuen (Arbeits-) Welt auf.

Das sind so meine Eindrücke aus der Arbeitswelt (die natürlich auch das Privatleben betrifft)

Und ich glaube, dass wir den in diesem Jahr alle auf die eine oder andere Weise brauchen.

Ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber ich hab eigentlich erst vergleichsweise spät bemerkt, wie mir die ganze Situation zusetzt. Die erste spürbare Änderung war, dass meine Partnerin "auch" ins Homeoffice gekommen ist, etwas, das für mich schon seit vielen Jahren normal ist. Die erste Umstellung war wohl, dass ich nicht mehr während der typischen Bürozeiten alleine zuhause war, die andere, dass wir plötzlich dauernd aufeinander gehockt haben. Nicht super förderlich für eine Beziehung, aber es hilft zu wissen, woran es liegt.

Ansonsten hat sich bei mir in den letzten Monaten so etwas wie "fear of mssing out" eingestellt. Dinge, die ich immer in die Zukunft geschoben habe (Besuche in bestimmten Museen, bei bestimmten Festivals, Konzerten etc) waren plötzlich drängender denn je, als hätte ich nie wieder die Möglichkeit dazu. Auch die wenigen Möglichkeiten der heimischen Wohnung mal zu entfliehen wurden zum Highlight. Es knabbert an einem. Gerade dann, wenn man ohnehin eine psychische Vorbelastung hat, erscheint es als eine große Prüfung.

Aber genug über mich. Wie gehts euch?

Mir geht es jetzt seit 4 Jahren mal so Semi gut und habe mich mehr oder weniger aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen nicht ganz freiwillig weil ich eigentlich ein geselliger Mensch bin. Das erschreckende ist man gewöhnt sich im laufe der Zeit daran. Es macht aber auch hier und da ein wenig depressiv und es kommt wohl auch auf den einzelnen an. Ich lebe allein ab und zu stört mich das.

Es ist eigentlich ziemlich easy. Man muss lernen mit dem Virus zu leben und Einschränkungen durch andere Aktivitäten ausgleichen. Trübsal blasen und jammern ist nun wirklich keine Alternative. Dass insbesondere Großveranstaltungen wegfallen, trifft mich zwar auch. Aber es gibt viele andere schöne Dinge im Leben, die man alternativ tun kann. Zudem sollte man sich jederzeit im Klaren darüber sein, wofür wir das Ganze tun. Es geht um das große Ganze, um die Gesundheit und das Leben der Zivilgesellschaft. Das sollte eigentlich Antrieb genug dafür sein, die nächste Monate durchzuhalten. Zudem merkt man in solchen Zeiten erst, dass nun wirklich die Gesundheit das wichtigste im Leben ist, und nicht der Endloskonsum.

Wir können zudem froh darüber sein, dass wir im Jahr 2020 leben und nicht mehr in den 90er Jahren. Durch den digitalen Wandel haben wir jetzt bessere Möglichkeiten der Onlinekommunikation als noch vor 20-25 Jahren. Dazu können psychische Erkrankungen heute besser behandelt werden als noch in den 90er Jahren. Die psychischen Erkrankungen sind übrigens schon in den Jahren vor Corona deutlich gestiegen. Es ist oftmals das immer höher, immer schneller, immer weiter was belastet. Es ist daher gar nicht mal so verkehrt, wenn alles ein wenig runterfährt und man gezwungen ist, aus dem Hamsterrad auszusteigen, zumal wir umwelttechnisch eh nicht exakt genauso weitermachen können wie vorher.

ist gerade auch Thema im DLFK
http://dradio-edge-2094-fra-lg-cdn.cast.addradio.de/dradio/kultur/live/mp3/64/stream.mp3?_art=dj0yJmlwPTE3OC40LjIyNy4yMjQmaWQ9aWNzY3hsLTRtNW93b2FuYiZ0PTE1OTQ...

Im Gespräch
Angststörungen, Burn-Out, Depression
Wie können wir unsere Psyche schützen?

https://www.deutschlandfunkkultur.de/programmvorschau.282.de.html?xtor=AD-254-%5B%5D-%5B%5D-%5B%5D-%5Bdkultur-mobil%5D-%5B%5D-%5B%5D

Ehrlich gesagt gehe ich mit der ganzen Situation recht gelassen um. Klar, es nervt, dass Aktivitäten eingeschränkt sind. Aber mei .. ist nun mal so.

Corona nervt, ist aber für mich kein großes Ding.

Moin,
10.10.2020

Geht eigentlich ganz gut,nix was man nicht selber korrigieren kann.

Schönen Samstag und ein gutes Wochenende!