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Bundesweiter Warnstreik im ÖPNV am 29.09. (Sonstiges)

tim86, Hamburg, Freitag, 25.09.2020, 17:21 (vor 1302 Tagen)

Verdi hat gerade bekannt gegeben, dass sie am kommenden Dienstag insgesamt 130 ÖPNV Betriebe bestreiken werden.

Darunter auch DSW21, die bereits bekannt gegeben haben, dass am Dienstag der kompletten Bus und Stadtbahn betrieb eingestellt ist.

Ich bin irgendwie zwiegespalten. Auf der einen Seite haben die Angestellten das Streikrecht.
Auf der anderen Seite tun Streiks im ÖPNV den Arbeitgebern nicht weh, sondern nur den Kunden. Denn die Mehrheit der Fahrgäste hat Monatskarten, die aber weiter bezahlt werden müssen. Das heißt der Arbeitgeber bekommt weiter sein Geld und kann sogar das Gehalt, Benzin,... sparen.

Aber wenn man die Angestellten nicht verbeamtet wird man um das Streikrecht nicht rum kommen.

Positiv ist, dass sie es diesmal zumindest vorher angekündigt haben. So gibt es zumindest die theoretische Möglichkeit sich um alternativen zu kümmern.

verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++4891b52e-ff06-11ea-8a6b-001a4a16012a

bus-und-bahn.de/presse.html?pid=47001#presse

Bundesweiter Warnstreik im ÖPNV am 29.09.

Ritti, Lünen, Dienstag, 29.09.2020, 13:32 (vor 1298 Tagen) @ tim86

also warnstreik in einer pandemie finde ich ja schwierig.
ich verstehe den grundtenor wieso weshalb warum, aber man muss das differenzieren.

Thema Pflege: Dem Großteil der Angestellten in der Pflege geht es nicht wie immer bekannt wird ums Geld, sondern um eine bessere Work-Life Balance und diese erhält man nicht durch mehr lohn, sondern ausschließlich durch mehr Arbeitskräfte. Anstatt das Geld in die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu pumpen wäre es sinnvoll dieses Geld in mehr Personal zu investieren.

Als Beispiel aus der Kinderklinik in Dortmund (und die haben schon einen weitaus besseren Stellenschlüssel wie Erwachsenenkliniken) eine station mit 30 Arbeitnehmern hat 5 Kräfte mit 100% das heißt 22 Arbeitstage/Monat die restlichen 25 Arbeitnehmer sind Prozentkräfte zwischen 30 und 80%.

Aktuelles bespiel es gibt auf dieser station aktuell 1x 100% in fortbildung, dann 2x 100% die im urlaub sind und 1x 100% die die Station zum Monatsende verlassen wird aufgrund von Umzug.
Heißt zum 1.10 sind es nur noch 4x 100%

diese 4 sind dann auf Früh, Spät und Nachtdienst aufgeteilt. Haben dann ab und zu mal ihre freien tage nachdem man z.B. mal 8-10 dienstag am stück hatte.

Das problem ist alles ist spitz auf knopf mit der heißen nadel genäht - fällt mal einer aus muss jemand einspringen der ggt. gerade mal 8-10 dienste hinter sich hatte.
Durch Urlaub (300% dürfen im urlaub sein) kann es mal passieren das plötzlich 5- 7 leute gleichzeitig im urlaub sind. heißt von 30 leuten können auch mal 7 fehlen. dann sind noch mal 4 krank. da sowas grundsätzlich immer gleichzeitig passiert hat man von 30 leuten nur noch 19 zur verfügung. und diese 19 muss man dann binnen 1 woche auf 7 tage a 3 schichten verteilen. man muss dann mal leute von anderen stationen organisieren usw und so eine pflegekraft bringt leute ja teilweise auch zum MRT oder sonst wo hin im falle der kinderklink. da kann sich jeder ausrechnen wo es dann hapert.
also sicherlich nicht am Geld sondern eher an fehlenden leute.

Thema Schule/Kita - mal so eine frage an alle.....was haben diese leute im Lockdown eigentlich geleistet? Schulen? zu! Kitas? zu!
haben die kinder betreut? glaube nicht....Homeschooling? man hat sehr häufig gehört die kinder hätten nur 1-2 mal aufgaben bekommen und sonst nix. man hat es aber auch anders gehört darüber bin ich mir bewusst, aber explizit lehrer haben die während des lockdowns mehr gemacht wie vor dem lockdown? oder haben sie das selbe nur von zuhause gemacht?

was haben eigentlich die kitaangestellten getan?

ja es gibt leute die den streik sicherlich verdient haben aber das TVöD ist in verschiedene sparten untergliedert dann sollte man auch für die entsprechende sparte streiken aber doch nicht ALLEN das geld grundlos sonst wohin schieben.

davon ab, einen streik in einer pandemie situation in der millionen arbeitnehmer um ihren job bangen im falle eines zweiten lockdowns empfinde ich persönlich als falsches zeichenan die millionen arbeitnehmer die in kurzarbeit etc sind/waren.

da aber jetzt auch zu sagen "im frphjahr konnten alle klatschen und jetzt fehlt den die solidarität" kennt ihr jemanden der geklatscht hat?

ich jedenfalls nicht...
ich habe auch nicht ein bisschen geklatscht obwohl meine verlobte in der pflege tätig ist und warum? weil es nix gebracht hat
das war mehr heucheln wie alles andere. aber trotzallem finde ich den streik aktuell "überzogen"

Bundesweiter Warnstreik im ÖPNV am 29.09.

waltrock ⌂ @, Samstag, 26.09.2020, 11:00 (vor 1301 Tagen) @ tim86

Tja. Gewerkschaften hatten Verschiebung der Verhandlung angeboten gegen Einmalzahlung. Abgelehnt.

Gewerkschaften fordern 4,8% mehr Lohn. Ohne Gegenangebot abgelehnt. Man könne angesichts der Pandemie nicht mehr zahlen.

2. Verhandlungsrunde das selbe Spiel.

Nun wieder Streik, Ärger...

Und zum Schluss einigt man sich auf die ca. 2% Erhöhung pro Jahr, die ungefähr die Inflation ausgleichen. Keine Spur von der vor einem halben Jahr angesprochenem Solidarität mit den Leuten, die Verwaltung und Gesundheitswesen am Laufen halten.

Naja, so ist das halt.

Bundesweiter Warnstreik im ÖPNV am 29.09.

Oleoleole, Samstag, 26.09.2020, 15:50 (vor 1301 Tagen) @ waltrock

Naja, 2% grundlose Erhöhung ist doch ok

Bundesweiter Warnstreik im ÖPNV am 29.09.

tim86, Hamburg, Samstag, 26.09.2020, 16:04 (vor 1301 Tagen) @ Oleoleole

Grundlos ist die aber auch nicht, sondern wie dein Vorredner geschrieben hat gerade mal ein Inflationsausgleich. Gibt man nicht mindestens diese 2% wäre es effektiv eine Gehaltskürzung.

Normalerweise hätten es diese Berufe aber auch verdient eine Reallohnerhöhung zu erhalten, also eine Erhöhung über der Inflationsrate.

Und wenn man sich anguckt, wie schwer es die ÖPNV Unternehmen haben, Personal zu finden, müssten die Unternehmen auch ohne Gewerkschaft mehr zahlen um den Job attraktiver zu machen und die nicht besetzten Stellen besetzen zu können.

Bundesweiter Warnstreik im ÖPNV am 29.09.

pactum Trotmundense, Syburg, Freitag, 25.09.2020, 20:45 (vor 1302 Tagen) @ tim86

Positiv ist, dass sie es diesmal zumindest vorher angekündigt haben.

Ich finde das negativ. Streiks müssen weh tun, sonst merkt auch keiner, was man an den Leuten hat. Ich hatte gehofft, dass Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser bestreikt werden. Immer nur Klatschen als Anerkennung bezahlt keiner Familie die Miete.

Bundesweiter Warnstreik im ÖPNV am 29.09.

Foreveralone, Dortmund, Samstag, 26.09.2020, 11:10 (vor 1301 Tagen) @ pactum Trotmundense

Positiv ist, dass sie es diesmal zumindest vorher angekündigt haben.


Ich finde das negativ. Streiks müssen weh tun, sonst merkt auch keiner, was man an den Leuten hat. Ich hatte gehofft, dass Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser bestreikt werden. Immer nur Klatschen als Anerkennung bezahlt keiner Familie die Miete.

Ich würde mir das mal für den gesamten Einzelhandel wünschen.

Bundesweiter Warnstreik im ÖPNV am 29.09.

tim86, Hamburg, Samstag, 26.09.2020, 04:35 (vor 1302 Tagen) @ pactum Trotmundense

Sicherlich Verdi verschlechtert die Wucht des Streiks durch die frühzeitige Ankündigung. Dafür gibt sie aber der Bevölkerung die Chance auf den Streik zu reagieren.

Denn das Wegerisiko liegt voll beim Arbeitnehmer. Kommt der wegen des Streiks nicht oder verspätet zur Arbeit, wird ihm das von Lohn abgezogen oder er muss es nach Arbeiten.

So haben die Arbeitnehmer zumindest die Chance sich mit ihren Kollegen abzusprechen, wer in der nähe mit dem Auto an der Wohnung vorbei fährt und wer ihn evtl. mitnehmen könnte. Oder eben das er am Dienstag die Zeit einplanen muss, die er mit dem Fahrrad zur Arbeit benötigt.

Wer natürlich kein in der nähe fahrenden Kollegen hat und nicht Fahrrad fahren kann, hat jetzt das Problem das er sich auf den Streik einstellen kann. Da wird der Arbeitgeber weniger Kulant sein, wenn jemand wegen des Streiks nicht zur Arbeit kommen würde.

Bundesweiter Warnstreik im ÖPNV am 29.09.

pactum Trotmundense, Syburg, Samstag, 26.09.2020, 08:35 (vor 1301 Tagen) @ tim86

Denn das Wegerisiko liegt voll beim Arbeitnehmer. Kommt der wegen des Streiks nicht oder verspätet zur Arbeit, wird ihm das von Lohn abgezogen oder er muss es nach Arbeiten.

Ja, und nun? Wenn diese Leute doch offensichtlich so wichtig für dich sind, damit du nicht verspätet zur Arbeit kommst und du Probleme mit dem Lohn oder der Arbeitszeit bekommst, warum behandelst du sie dann so schlecht? Das machst du, indem du in der Quintessenz deiner Aussagen forderst, dass die gefälligst weiterhin zu funktionieren haben und sich nicht gegen Arbeitgeber wehren sollen.

Du denkst in all deinen Aussagen nur an dich und an deine Nachteile. Nichts für Ungut, aber das hat die Gesellschaft seit der "geistig moralischen Wende" wirklich gut hinbekommen. Es gab noch Zeiten, da haben sich Arbeitnehmer gegenseitig unterstützt. Da hat ein Arbeitgeber es gar nicht gewagt dir den Lohn zu kürzen, weil du zu spät zur Arbeit wegen eines Streiks im ÖPNV gekommen bist, weil sonst sein Betrieb von der Gewerkschaft bei der nächsten Streikwelle lahmgelegt worden wäre.

Überall meckern die Leute, dass die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander geht. Immer stärker steigende Mieten sind Thema bundesweit. Es wird sich aufgeregt, dass Arbeit nicht fair bezahlt wird und von den Rekordgewinnen der Unternehmen nichts bei denen landet, die diese erwirtschaftet haben. Aber wenn die Menschen sich dafür einsetzen, dass das alles anders ist und für ihre Rechte kämpfen, dann verurteilt man sie. Wie FDP kann eine Gesellschaft eigentlich sein?

Bundesweiter Warnstreik im ÖPNV am 29.09.

tim86, Hamburg, Samstag, 26.09.2020, 15:37 (vor 1301 Tagen) @ pactum Trotmundense
bearbeitet von tim86, Samstag, 26.09.2020, 15:44

Verdi hat aber nichts davon, dass die Leute nicht zur Arbeit, Arzt,... kommen. Streiks müssen weh tun, aber den Arbeitgeber. Sie tun sicherlich meist auch den Kunden weh, das sind aber Kollateralschäden und nicht das Ziel des Streiks.

Ich denke bei meiner Aussage übrigens gar nicht an mich, da ich vom Streik nicht betroffen bin(zum einen Endet der Streik in Hamburg um 12 und ich habe Spätschicht. Zum anderen habe ich ein Kollegen, der an meiner Wohnung vorbei fährt und mich mit nimmt und das auch ohne Streik).
Es ist aber nun mal so, dass der ÖPNV eine kritische Infrastruktur ist, auf die Millionen von Menschen angewiesen sind. Man will die Mobilitätswende schaffen, dafür ist es aber essentiell, dass der ÖPNV zuverlässig ist.
Das ist er aber sicherlich nicht nur durch Streiks, sondern vor allem, da er kaputt gespart wird. Hier ist die Deutsche Bahn in fehlgeleiteten Versuch die Börsen-tauglich zu machen an erster Stelle zu nennen.

In Hamburg sieht man das sehr gut, wenn man sich U und S Bahn anguckt. Die S Bahn spart wo sie kann. Die U Bahn gibt lieber beim Bau neuer Bahnhöfe/Strecken mehr Geld aus, damit man zuverlässiger ist(z.B. mehr Gleise, damit durch eine verspätete Linie nicht alle anderen auch Verspätung haben).

Deswegen wäre ich auch dafür diese Berufe zu verbeamten und auch vernünftig zu bezahlen, mit allen Nachteilen für den Staat und vorteilen für die Arbeitnehmer.

Sicherlich muss Verdi jetzt gucken, wenn sie Merken, dass der Streik durch die frühe Ankündigung, die natürlich nicht nur den Kunden, nutzt sondern auch den Arbeitgeber die Chance gibt zu reagieren, weniger effektiv sind. Werden sie beim nächsten Warnstreik nicht mehr vorzeitig ankündigen.

Da hätte ich dann volles Verständnis für. Ich finde es nur gut, dass sie gucken wie man die Nachteile für am Streik unbeteiligte Parteien minimieren können.

Bundesweiter Warnstreik im ÖPNV am 29.09.

pactum Trotmundense, Syburg, Samstag, 26.09.2020, 21:00 (vor 1301 Tagen) @ tim86

Verdi hat aber nichts davon, dass die Leute nicht zur Arbeit, Arzt,... kommen. Streiks müssen weh tun, aber den Arbeitgeber. Sie tun sicherlich meist auch den Kunden weh, das sind aber Kollateralschäden und nicht das Ziel des Streiks.

Du triffst den Arbeitgeber aber nur über seine Kunden. Es sei denn du räumst sein Konto leer, aber das würde ich jetzt nicht befürworten.

Es ist aber nun mal so, dass der ÖPNV eine kritische Infrastruktur ist, auf die Millionen von Menschen angewiesen sind. Man will die Mobilitätswende schaffen, dafür ist es aber essentiell, dass der ÖPNV zuverlässig ist.

Wenn es doch so essentiell ist, dann soll auch essentiell bezahlt werden.

Das ist er aber sicherlich nicht nur durch Streiks, sondern vor allem, da er kaputt gespart wird. Hier ist die Deutsche Bahn in fehlgeleiteten Versuch die Börsen-tauglich zu machen an erster Stelle zu nennen.

Dafür können die Arbeitnehmer nichts.

Deswegen wäre ich auch dafür diese Berufe zu verbeamten und auch vernünftig zu bezahlen, mit allen Nachteilen für den Staat und vorteilen für die Arbeitnehmer.

Da bin ich etwas anders. Für mich sollten nur die Beamte sein, die für den Staat mit Waffen ausgestattet sind (Polizei, Vollzugsdienst, Bundeswehr), bei Richtern und Staatsanwälten, sowie die, die unser Geld verwalten (Finanzamt). Der Rest sollte angestellt sein. Wir brauchen keine Massen an Beamten. Bei Lehrern z.B. habe ich das nie kapiert. Bei Professoren verstehe ich es beschränkt wegen dem Schutz der Freiheit der Forschung und Lehre. Aber auch da ist es meines Erachtens nicht nötig.

Sicherlich muss Verdi jetzt gucken, wenn sie Merken, dass der Streik durch die frühe Ankündigung, die natürlich nicht nur den Kunden, nutzt sondern auch den Arbeitgeber die Chance gibt zu reagieren, weniger effektiv sind. Werden sie beim nächsten Warnstreik nicht mehr vorzeitig ankündigen.

Es geht darum, dass die Arbeitgeber Monate Zeit hatten und jetzt sicherlich nicht in der Position sind sich zu beschweren.

Da hätte ich dann volles Verständnis für. Ich finde es nur gut, dass sie gucken wie man die Nachteile für am Streik unbeteiligte Parteien minimieren können.

Wenn Streiks nicht weh tun, sind sie ineffektiv. Wenn die Kunden keine Nachteile wollen, müssen sie sich nur bei den Arbeitgebern für faire Löhne einsetzen. Jeder Lohnabhängige sollte solidarisch zueinander sein. Wir müssen alle zusammen halten und dürfen uns nicht auseinander dividieren lassen von denen, die unsere Arbeitskraft nutzen um den eigenen Wohlstand zu mehren. Auch wenn wir hier vom Öffentlichen Dienst reden und nicht von einem Besitzerorientierten Unternehmen. Nur weil der ÖD uns "dient", sollten wir die Arbeitnehmer nicht wie Leibeigene bezahlen. Wir brauchen diese Menschen und ich möchte mir nicht ausmalen wie das Land ohne ihn aussähe.

Bundesweiter Warnstreik im ÖPNV am 29.09.

pactum Trotmundense, Sonntag, 27.09.2020, 09:05 (vor 1300 Tagen) @ pactum Trotmundense

Verdi hat aber nichts davon, dass die Leute nicht zur Arbeit, Arzt,... kommen. Streiks müssen weh tun, aber den Arbeitgeber. Sie tun sicherlich meist auch den Kunden weh, das sind aber Kollateralschäden und nicht das Ziel des Streiks.


Du triffst den Arbeitgeber aber nur über seine Kunden. Es sei denn du räumst sein Konto leer, aber das würde ich jetzt nicht befürworten.

Also andere Arbeitnehmer für seine Zwecke instrumentalisieren. Wie sozial.
Bestimmt triffts die Reichen, die sich der Öffentlichen bedienen müssen um zur Arbeit zu kommen.

Es ist aber nun mal so, dass der ÖPNV eine kritische Infrastruktur ist, auf die Millionen von Menschen angewiesen sind. Man will die Mobilitätswende schaffen, dafür ist es aber essentiell, dass der ÖPNV zuverlässig ist.


Wenn es doch so essentiell ist, dann soll auch essentiell bezahlt werden.

Essentiell weil Monopol. Sowas für seine Zwecke auf dem Rücken anderer auszunutzen...sehr sozial.

Das ist er aber sicherlich nicht nur durch Streiks, sondern vor allem, da er kaputt gespart wird. Hier ist die Deutsche Bahn in fehlgeleiteten Versuch die Börsen-tauglich zu machen an erster Stelle zu nennen.


Dafür können die Arbeitnehmer nichts.

Stimmt. Aber andere Arbeitnehmer sollen jetzt dafür "bezahlen" und dabei klatschend solidarisch sein?

Bundesweiter Warnstreik im ÖPNV am 29.09.

markus, Sonntag, 27.09.2020, 10:51 (vor 1300 Tagen) @ Arrigo Sacchi

Was ist denn dein Lösungsansatz, wenn ein Arbeitgeber schlecht bezahlt und sich 0 bewegt? Kollektiv betteln?

Bundesweiter Warnstreik im ÖPNV am 29.09.

markus, Sonntag, 27.09.2020, 12:34 (vor 1300 Tagen) @ markus

Was ist denn dein Lösungsansatz, wenn ein Arbeitgeber schlecht bezahlt und sich 0 bewegt? Kollektiv betteln?

Erstmal schön dass du mir nicht wiedersprichst, dass dieser Ansatz scheiße ist.


Als der Weselsky den Hass jedes einzelnen Pendlers auf sich zog richtete sich der Druck doch auch nicht auf die DB sondern auf die Leute die die anderen für ihre Lohnerhöhung Monate lang im Regen stehen ließen.

Ein Ansatz wäre es zB gewesen ICE und IC Fahrten über einen langen Zeitraum teilweise zu bestreiken. Kunden können langfristig mit Fernbussen, Flügen und Autos planen und der finanzielle Ausfall bei der DB wäre dennoch gegeben gewesen.

Aber das Gegenteil war der Fall. Man hat in seinem Wahn seine eigenen Belange durchdrücken zu wollen sogar die vereinzelt eingesetzten Ersatzbusse blockiert mit denen man noch irgendwie verspätet zur Arbeit gekommen wäre (hatte man Angst dass der Unmut nicht groß genug ist?). Wieso meint man dann in der Position zu sein Solidarität einfordern zu können ?

Bundesweiter Warnstreik im ÖPNV am 29.09.

markus, Sonntag, 27.09.2020, 14:01 (vor 1300 Tagen) @ Arrigo Sacchi

Was ist denn dein Lösungsansatz, wenn ein Arbeitgeber schlecht bezahlt und sich 0 bewegt? Kollektiv betteln?


Erstmal schön dass du mir nicht wiedersprichst, dass dieser Ansatz scheiße ist.


Als der Weselsky den Hass jedes einzelnen Pendlers auf sich zog richtete sich der Druck doch auch nicht auf die DB sondern auf die Leute die die anderen für ihre Lohnerhöhung Monate lang im Regen stehen ließen.

Woher weißt du, dass jeder einzelne Pendler so gedacht hat? Haben das wirklich alle falsch eingeordnet, oder gab auch Pendler, die das Ganze richtig eingeordnet haben und einen Hass auf die DB hatten?


Ein Ansatz wäre es zB gewesen ICE und IC Fahrten über einen langen Zeitraum teilweise zu bestreiken. Kunden können langfristig mit Fernbussen, Flügen und Autos planen und der finanzielle Ausfall bei der DB wäre dennoch gegeben gewesen.

Streiks sind im besten Fall kurz und sehr schmerzhaft und nicht lang und möglichst glimpflich. Auf Augenhöhe mit den Bossen sein und höhere Gehälter erzwingen geht nur, wenn ein Streik den maximalen Schaden anrichtet. Und das tut er, wenn Kunden plötzlich nicht mehr bedient werden können. Im Ernst: Dein Vorschlag führt dazu, dass sich der DB Vorstand kaputt lacht und die Verhandlungen stumpf aussitzt, denn irgendwann ist auch die Streikkasse leer.

Aber das Gegenteil war der Fall. Man hat in seinem Wahn seine eigenen Belange durchdrücken zu wollen sogar die vereinzelt eingesetzten Ersatzbusse blockiert mit denen man noch irgendwie verspätet zur Arbeit gekommen wäre (hatte man Angst dass der Unmut nicht groß genug ist?). Wieso meint man dann in der Position zu sein Solidarität einfordern zu können ?

Auch hier: Welchen Sinn hätte ein Streik, wenn die Kunden am Ende doch noch pünktlich zum Ziel gelangen? Man will die Verantwortlichen der DB an den Verhandlungstisch zwingen und angemessen bezahlt werden. Streiks sind zudem immer das letzte Mittel. Alle anderen milderen Mittel sind dann bereits ausgeschöpft. Gute Argumente allein reichen halt oft nicht aus.

Bundesweiter Warnstreik im ÖPNV am 29.09.

markus, Sonntag, 27.09.2020, 08:53 (vor 1300 Tagen) @ pactum Trotmundense

. Wir müssen alle zusammen halten und dürfen uns nicht auseinander dividieren lassen von denen, die unsere Arbeitskraft nutzen um den eigenen Wohlstand zu mehren.

Alles richtig was du schreibst. Leider passiert genau das Gegenteil. Die Tarifbindung sinkt in Deutschland und Gewerkschaften verlieren Mitglieder. Das ist eigentlich ein klares Zeichen dafür, dass es uns zu gut geht. Woran liegt es also? Fehlen den Leuten Informationen? Kann in Zeiten des Internets, wo sich jeder über die in Deutschland gültigen starken Arbeitnehmerrechte informieren kann, eigentlich nicht sein. Aus unerklärlichen Gründen verzichten Arbeitnehmer darauf, ihre Rechte wahrzunehmen und sich zu organisieren, jammern dann aber trotzdem rum.

Bundesweiter Warnstreik im ÖPNV am 29.09.

Foreveralone, Dortmund, Sonntag, 27.09.2020, 14:14 (vor 1300 Tagen) @ markus

. Wir müssen alle zusammen halten und dürfen uns nicht auseinander dividieren lassen von denen, die unsere Arbeitskraft nutzen um den eigenen Wohlstand zu mehren.


Alles richtig was du schreibst. Leider passiert genau das Gegenteil. Die Tarifbindung sinkt in Deutschland und Gewerkschaften verlieren Mitglieder. Das ist eigentlich ein klares Zeichen dafür, dass es uns zu gut geht. Woran liegt es also? Fehlen den Leuten Informationen? Kann in Zeiten des Internets, wo sich jeder über die in Deutschland gültigen starken Arbeitnehmerrechte informieren kann, eigentlich nicht sein. Aus unerklärlichen Gründen verzichten Arbeitnehmer darauf, ihre Rechte wahrzunehmen und sich zu organisieren, jammern dann aber trotzdem rum.


Könnte vielleicht daran liegen, dass die Gewerkschaften bzw deren Führer auch korrumpiert sind. Aber sicherlich ist das alles wieder nur Aluhut-Scheiße...

Bundesweiter Warnstreik im ÖPNV am 29.09.

herrNick, Freitag, 25.09.2020, 21:08 (vor 1302 Tagen) @ pactum Trotmundense

Positiv ist, dass sie es diesmal zumindest vorher angekündigt haben.


Ich finde das negativ. Streiks müssen weh tun, sonst merkt auch keiner, was man an den Leuten hat. Ich hatte gehofft, dass Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser bestreikt werden. Immer nur Klatschen als Anerkennung bezahlt keiner Familie die Miete.

Es ist geradezu erbärmlich, dass vor wenigen Monaten den Krankenhausangestellten geklatscht würde, aber jetzt wo es darum geht sie finanziell besser zu stellen lese ich in SZ und FAZ Kommentare mit dem Tenor, dass es sich nicht gehört in der Pandemie zu streiken.

Bundesweiter Warnstreik im ÖPNV am 29.09.

simie, Krefeld, Freitag, 25.09.2020, 21:45 (vor 1302 Tagen) @ herrNick

Dieses Klatschen und wie es dargestellt wurde, war doch schon damals suspekt. Dass das Misstrauen gerechtfertigt war, sieht man ja jetzt.

Bundesweiter Warnstreik im ÖPNV am 29.09.

Shizzo, Samstag, 26.09.2020, 02:13 (vor 1302 Tagen) @ simie

War halt wieder so eine Bullshit "social media" Aktion, die von privilegierten, gut situierten Studierenden aus den Wohlstandsvierteln ins Leben gerufen wurde. Jetzt kümmert sich von denen keiner mehr um die Pflegekräfte oder deren Löhne.

Dieses Geklatsche war schon damals so verdammt heuchlerisch.

Bundesweiter Warnstreik im ÖPNV am 29.09.

herrNick, Samstag, 26.09.2020, 09:41 (vor 1301 Tagen) @ Shizzo

War halt wieder so eine Bullshit "social media" Aktion, die von privilegierten, gut situierten Studierenden aus den Wohlstandsvierteln ins Leben gerufen wurde. Jetzt kümmert sich von denen keiner mehr um die Pflegekräfte oder deren Löhne.

Dieses Geklatsche war schon damals so verdammt heuchlerisch.

Puh, das tropft ja von Vorurteilen. Was kann ich persönlich tun, damit die Pflegekräfte ein höheres Gehalt bekommen?

Bundesweiter Warnstreik im ÖPNV am 29.09.

Jürgen, im schönen Münsterland, Samstag, 26.09.2020, 12:25 (vor 1301 Tagen) @ herrNick

War halt wieder so eine Bullshit "social media" Aktion, die von privilegierten, gut situierten Studierenden aus den Wohlstandsvierteln ins Leben gerufen wurde. Jetzt kümmert sich von denen keiner mehr um die Pflegekräfte oder deren Löhne.

Dieses Geklatsche war schon damals so verdammt heuchlerisch.


Puh, das tropft ja von Vorurteilen. Was kann ich persönlich tun, damit die Pflegekräfte ein höheres Gehalt bekommen?

Deine Empathie ist bemerkenswert!

Bundesweiter Warnstreik im ÖPNV am 29.09.

Weeman, Hinterm Knauber, Freitag, 25.09.2020, 18:26 (vor 1302 Tagen) @ tim86

Gibt es denn sinnvollere Wege zu streiken? Irgendwem muss es ja weh tun. Geht doch meist wirklich nur über den Kunden.

Taxi auf Kosten von Verdi

tim86, Freitag, 25.09.2020, 18:20 (vor 1302 Tagen) @ tim86

Das sollte man machen.

Welch sinnlose Aktionen auf dem Rücken der Älteren und Kinder wieder Mal ausgetragen

Wie sollen die einkaufen, zum Arzt oder zur Schule kommen und nein auch eine frühe Ankündigung macht es nicht wirklich besser.

Taxi auf Kosten von Verdi

Talentförderer, Dortmund, Samstag, 26.09.2020, 14:29 (vor 1301 Tagen) @ HollyB

Stimmt wer braucht schon Gewerkschaften? Wir wir alle wissen reicht ja auch ein warmer Applaus.

Taxi auf Kosten der Landesregierung!

fabian 1909, Dortmund, Samstag, 26.09.2020, 14:07 (vor 1301 Tagen) @ HollyB

Das sollte man machen.

Beschwer Dich bei Deiner Regierung, dass sie im Öffentlichen Dienst nicht ausreichend zahlen, sodass am Dienstag viele Bahnen ausfallen müssen.

Taxi auf Kosten von Verdi

tim86, Hamburg, Samstag, 26.09.2020, 04:29 (vor 1302 Tagen) @ HollyB

Die Verdi übt aber nur ihr Recht aus. Dafür kann man sie nicht bestrafen.
Zumal die Verdi kein Vertragsverhältnis mit den Kunden haben. Das haben die ÖPNV Betreiber, wenn hätten also die Kunden Ansprüche gegen diesen. Dazu müsste aber Streiks Gesetzlich als nicht unter höhere Gewalt fallend definiert werden.

Will man das nicht und verhindern, dass die Bevölkerung unter den Streiks massiv leidet, muss man die Angestellten eben verbeamten, mit allen Nachteilen die das bringt.

Taxi auf Kosten von Verdi

pactum Trotmundense, Syburg, Freitag, 25.09.2020, 20:41 (vor 1302 Tagen) @ HollyB

Die bösen Arbeitnehmer immer wieder. Der kleine Mann hat doch nun wirklich mehr als genug Geld!

Taxi auf Kosten von Verdi

Grigori, Ort, Freitag, 25.09.2020, 20:28 (vor 1302 Tagen) @ HollyB

Es geht nun einmal nicht anders. Ich bin jedes Mal wieder überrascht, dass einige das nicht verstehen oder nicht verstehen wollen.

Taxi auf Kosten von Verdi

markus, Freitag, 25.09.2020, 20:59 (vor 1302 Tagen) @ Grigori

Es geht nun einmal nicht anders. Ich bin jedes Mal wieder überrascht, dass einige das nicht verstehen oder nicht verstehen wollen.

Die verstehen es meistens wirklich nicht. Sind meist Leute, die einen miesen Arbeitgeber haben, untertariflich bezahlt werden, aber nicht ihren Hintern hochkriegen um sich zu organisieren.

Taxi auf Kosten von Verdi

Netsrak55, Freitag, 25.09.2020, 19:15 (vor 1302 Tagen) @ HollyB

Das sollte man machen.

Welch sinnlose Aktionen auf dem Rücken der Älteren und Kinder wieder Mal ausgetragen

Wie sollen die einkaufen, zum Arzt oder zur Schule kommen und nein auch eine frühe Ankündigung macht es nicht wirklich besser.

Der AG hätte die Chance gehabt die Forderungen anzunehmen oder zumindest mal in 2 Verhandlungsrunden ein Gegenangebot zu machen.
Tja...und nu sind alle überrascht oder was?
Ich lach mich tot.

Streiks müssen weh tun

CrimsonGhost, Freitag, 25.09.2020, 18:57 (vor 1302 Tagen) @ HollyB

Das sollte man machen.

Welch sinnlose Aktionen auf dem Rücken der Älteren und Kinder wieder Mal ausgetragen

Wie sollen die einkaufen, zum Arzt oder zur Schule kommen und nein auch eine frühe Ankündigung macht es nicht wirklich besser.

Klar, die Arbeitgeber sind natürlich nicht schuld an schlechten Löhnen und Arbeitsbedingungen, immer diese raffgierigen Angestellten, die auch noch ihr Streikrecht wahrnehmen. Und nicht die Gewerkschaft trägt den Kampf auf dem Rücken der armen Rentner und Kinder aus, dass sind die Arbeitgeber. Muss man mal zu Fuß gehen oder das Fahrrad nehmen und vielleicht Montag schon für Dienstag einkaufen. Niemand hat was davon, wenn der Busfahrer übermüdet ist, weil er noch nachts als Sicherheitsmann arbeiten muss, um sich und seine Familie über die Runden zu bringen. Auf diesem Planeten haben wir Geld wie Dreck, nur haben es die Falschen.

Streiks müssen weh tun

Doman, Dortmund, Freitag, 25.09.2020, 21:01 (vor 1302 Tagen) @ CrimsonGhost

Da wäre ich Mal gespannt ob das ein genehmigter Nebenjob ist, denn damit käme der Arbeitnehmer seiner Pflicht nicht nach seine volle Arbeitsleistung seinem Arbeitgeber zur Verfügung zu stellen und der Arbeitgeber hätte versäumt dies zu prüfen und den Arbeitnehmer zu schützen ,(Nebenjob verweigern)

Streiks müssen weh tun

moudta, Freitag, 25.09.2020, 21:47 (vor 1302 Tagen) @ Doman

> Da wäre ich Mal gespannt ob das ein genehmigter Nebenjob ist, denn damit käme der Arbeitnehmer seiner Pflicht nicht nach seine volle Arbeitsleistung seinem Arbeitgeber zur Verfügung zu stellen und der Arbeitgeber hätte versäumt dies zu prüfen und den Arbeitnehmer zu schützen ,(Nebenjob verweigern)


Auch wenn du das vielleicht ironisch meinst, mal ein Link zu einem Artikel von einem Verdi-Streik aus Frankfurt:

fr.de/frankfurt/frankfurt-busfahrerstreik-ueber-schlechte-bezahlung-zr-13233276.html

Mir kommt jedenfalls die Galle hoch, wenn Vollzeitbeschäftigte im öffentlichen Dienst noch Wohngeldzuschuss in Anspruch nehmen müssen.
Solche Beispiele gibt es auch in NRW

Streiks müssen weh tun

Oleoleole, Samstag, 26.09.2020, 15:54 (vor 1301 Tagen) @ moudta

Naja, so manche Sachen sollte man halt auch nicht als gegeben annehmen.
Warum sollte es mehr Gehalt geben nur weil man lange im Betrieb ist?
Wenn das Geld zum Leben in Frankfurt nicht reicht vielleicht umziehen?

Streiks müssen weh tun

tim86, Hamburg, Samstag, 26.09.2020, 16:10 (vor 1301 Tagen) @ Oleoleole

Wenn das Geld zum Leben in Frankfurt nicht reicht vielleicht umziehen?

Ok und da es in Frankfurt keine Bus und U-Bahn Fahrer mehr gibt, wird dann in Frankfurt auch kein ÖPNV mehr betrieben.
Krankenhäuser, Pflegeheime und Arztpraxen werden in Frankfurt auch nicht mehr Betrieben, da das Pflegepersonal und Arzthelfer sich da keine Wohnung mehr leisten können und sich nachdem sie umgezogen sind ein Job in der nähe ihres neuen Wohnortes besorgt haben.

Wäre das eine bessere Welt?

Es gibt doch einfach Jobs, auf die eine Stadt nicht verzichten kann. Und deswegen muss die Stadt dafür sorgen, dass die Mieten und das Gehalt so ist, dass sich diese Personen das Leben in der Stadt auch leisten können.

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