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Loveparade-Katastrophe 2010 (Sonstiges)

Rupo, Ruhrpott, Freitag, 24.07.2020, 12:35 (vor 1369 Tagen)

Spotify-Podcast zur Katastrophe

Yiruma, Sonntag, 26.07.2020, 13:30 (vor 1367 Tagen) @ Rupo

Für den einen oder anderen Interessant: Auf Spotify gibt es seit kurzer Zeit einen Podcast, der die Katastrophe aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und bedenkenswerte Aspekte aufgreift:

open.spotify.com/show/58yUe73fNtszU4wPvW0lbu?si=-ai2Vw-QQWaAeYOF9RoV1w

Ab wann habt ihr vom Unglück erfahren?

hardbreak, Ort, Samstag, 25.07.2020, 16:53 (vor 1368 Tagen) @ Rupo

Also die die auf dem Gelände waren.
Weil durchgesagt wurde ja nichts und Smartphone Empfang war auch essig.

Ab wann habt ihr vom Unglück erfahren?

Rupo, Ruhrpott, Samstag, 25.07.2020, 19:11 (vor 1368 Tagen) @ hardbreak

Ein guter Kumpel von mir war oben auf dem Gelände und hat getanzt und gefeiert während unten die Menschen starben. Er hat erst davon erfahren als er daheim war.

Ab wann habt ihr vom Unglück erfahren?

hardbreak, Ort, Samstag, 25.07.2020, 20:05 (vor 1368 Tagen) @ Rupo

So ungefähr wie bei uns und ich hab noch wage Erinnerungen das ich auch mit Polizisten und Ordnern gesprochen habe was den los sei weil ja abends noch jemand der großen auf die Bühne sollte und nicht aufgetreten ist.
Und keiner hat irgend etwas konkretes von Toten gesagt.

Ab wann habt ihr vom Unglück erfahren?

markus, Samstag, 25.07.2020, 18:19 (vor 1368 Tagen) @ hardbreak

Also die die auf dem Gelände waren.
Weil durchgesagt wurde ja nichts und Smartphone Empfang war auch essig.

Es hat sich rumgesprochen. Das ging erstaunlich schnell. Und dann hat man auch langsam begriffen, warum die Musik leiser gedreht wurde und die Leute auf den Wagen eher nur noch verhalten wirkten. Ein Wagen hieß auch noch „Tunnel“...

Ab wann habt ihr vom Unglück erfahren?

Lambert09, Am Rande Westfalens, Sonntag, 26.07.2020, 01:18 (vor 1367 Tagen) @ markus

Das ist Tunnel Trance Force, die gibt es auch heute noch auf diversen anderen Festivals der elektronischen Musik :-)

Grundsätzlich hat es sich oben schnell rumgesprochen. Ich glaube David Guetta war es, der auftreten sollte, aber nicht kam!? Von da an wussten wir Bescheid, dass da was passiert ist und dann gingen auch schon mehrere (Not)- Ausgänge auf.

Ab wann habt ihr vom Unglück erfahren?

hardbreak, Samstag, 25.07.2020, 17:53 (vor 1368 Tagen) @ hardbreak

Also die die auf dem Gelände waren.
Weil durchgesagt wurde ja nichts und Smartphone Empfang war auch essig.

Genau weiß ich es nicht mehr, aber wir waren schon auf dem Rückweg so ab 17 Uhr meine ich und da kam man gut weg Richtung HBF, und auf dem Weg sah man echt viele heulen und dann sagte man uns was passiert war und dann war der Tag auch für mich gelaufen. Ich habe die ganze Zeit auch geweint im Zug weil ich realisiert habe das es mich auch hätte treffen können. Ein Ansich schöner Tag endete richtig tragisch. Den Tag werde ich nie vergessen. Gottseidank sind wir morgens früh los und Abends als es ruhiger wurde wieder zurück.

Loveparade-Katastrophe 2010

MeisterEder, Block 82, Freitag, 24.07.2020, 13:02 (vor 1369 Tagen) @ Rupo

Ja... Mulmiges Gefühl, durch den Tunnel zu fahren

Dort gefeiert, wo wenige Meter weiter Menschen gestorben sind.

Einmal in meinem Leben hat sich mein Vater um mich gesorgt - an jenem Samstag 2010.

Trotz alledem halte ich für eine neue Auflage der Love Parade für angemessen - nach all den Jahren

Loveparade-Katastrophe 2010

Lambert09, Am Rande Westfalens, Freitag, 24.07.2020, 14:59 (vor 1369 Tagen) @ MeisterEder

Ich war damals als alter Hase auch dabei. Habe einige Paraden in Berlin sowie die in Dortmund erlebt. Wir haben schon vorher von den „Einlässen“ gehört, und ich habe meinen Bekannten direkt gesagt, dass wir früh los müssen, da man eine Loveparade nicht auf einem abgesperrten Gelände mit Einlass machen kann. Ich habe beim Einlass den Ordnern zugesprochen und gesagt, dass das mit den separierten Einlässen später niemals funktionieren wird, wenn die Massen einströmen.
Eine Loveparade braucht Zu- und Ausgänge von allen Seiten. Meine Begleiter danken mir noch heute, dass ich drauf bestand dass wir früh los sind. Es war über viele Jahre immer ein riesen Spektakel, vor allem weil Hunderttausende weitestgehend sehr friedlich zusammen feierten.

Eine Neuauflage wird es (abhängig von den Corona-Auswirkungen) im kommenden Juli in Berlin geben. Als Raveparade, aber niemals mehr unter dem Namen Loveparade.

Aber mittlerweile bin ich dafür vermutlich sowieso viel zu alt.

Loveparade-Katastrophe 2010

TrainerFuxx, Cosmopolit, Samstag, 25.07.2020, 00:38 (vor 1368 Tagen) @ Lambert09

Die besten Paraden fanden Anfang der 90'er auf dem Kudamm in Berlin statt. Da haben noch 80 jährige Omies eimerweise Wasser vom Balkon in die Menge gekippt, auf die Laster konnte man noch so aufspringen.

youtu.be/Y6i4YVbJkuI

Aber selbst von dort wurde sie aufgrund von Sicherheitsbedenken (Zu wenige Rettungswege, Platznot usw) Richtung Straße des 17.Juni und Siegessäule verlagert.

Spätestens da begann der Mainstream.

Ich habe nicht verstanden, warum sie dann einige Jahre später komplett aus Berlin verbannt wurde.
Mülleimerprobleme, Finanzen oder ein fehlendes politisches Motto halte ich für übertrieben.

Ich war mehrfach und auch letztes Jahr zB auf dem CSD in Berlin, der Unterschied zwischen einem CSD und einer Loveparade ist kaum gegeben.

Lange Rede..., Berlin kann diese Großveranstaltungen professionell veranstalten und durchführen .
Planungsbehörden, Polizei, Feuerwehr, Öffentlicher Nahverkehr, Veranstalter usw. sind eingespielt und erfahren.

Leider war das in Düsseldorf nicht der Fall.

Es tut mir für jedes einzelne Opfer umso mehr leid, weil es vermeidbar wäre.

Und die Aufarbeitung halte ich für suboptimal.

In den USA könnte ich mir zB einen anderen Prozessausgang vorstellen, das will ich aber nicht zum Thema machen.


Es ist einfach nur traurig.

R. I. P.
R. I. L.
R. I. X.

youtu.be/5Yo5i3BRTEU

Loveparade-Katastrophe 2010

TrainerFuxx, Cosmopolit, Samstag, 25.07.2020, 03:59 (vor 1368 Tagen) @ TrainerFuxx

Sorry.
Duisburg sollte da natürlich anstatt Düsseldorf stehen.
(Düsseldorf hat ja auch seine Erfahrungen mit jährlichen Großveranstaltungen)

Loveparade-Katastrophe 2010

Rupo, Ruhrpott, Freitag, 24.07.2020, 16:23 (vor 1369 Tagen) @ Lambert09

Ich war am Sonntag nach der Katastrophe vor Ort und habe eine Kerze angezündet und ein The Cure Album abgelegt.

Wenn man das erste Mal das Setting sieht, die Tunnel Röhre und die Rampe-DANN BEGREIFT JEDER aber wirklich JEDER der mit normalen Verstand und sehenden Auge darauf blickt, dass DAS eine Katastrophe geben würde...

Unfassbar das niemand dafür strafrechtlich verantwortlich sein soll...

Loveparade-Katastrophe 2010

Smeller, Dortmund, Freitag, 24.07.2020, 22:47 (vor 1369 Tagen) @ Rupo

Wie Hillsborough muss immer erst etwas Tragisches passieren, bevor Menschen aufwachen. Beides wäre vermeidbar gewesen, aber wahrscheinlich liegt es einfach nur an der Arroganz handelnder Personen, dass soetwas immer mal wieder passieren muss.

Loveparade-Katastrophe 2010

Lambert09, Am Rande Westfalens, Freitag, 24.07.2020, 17:11 (vor 1369 Tagen) @ Rupo

Du kannst solche Einlässe machen, wenn du (wie z.B. Im Stadion) weißt, wie viele Personen kommen, und in welchem Zeitraum sie kommen. Aber bei einer kostenlosen, offenen Parade, bei der nicht mal Veranstalter wissen ob es 800.000, 1.200.000 oder 1.500.000 Menschen sind, da ist eine solche Vorgehensweise absolut fahrlässig und verantwortungslos. Für mich auch ein absolutes Unding, dass dort niemand wirklich verantwortlich gemacht wurde.

Loveparade-Katastrophe 2010

Ravenga, In der Ruhr liegt die Kraft, Samstag, 25.07.2020, 11:54 (vor 1368 Tagen) @ Lambert09

Du kannst solche Einlässe machen, wenn du (wie z.B. Im Stadion) weißt, wie viele Personen kommen, und in welchem Zeitraum sie kommen. Aber bei einer kostenlosen, offenen Parade, bei der nicht mal Veranstalter wissen ob es 800.000, 1.200.000 oder 1.500.000 Menschen sind, da ist eine solche Vorgehensweise absolut fahrlässig und verantwortungslos. Für mich auch ein absolutes Unding, dass dort niemand wirklich verantwortlich gemacht wurde.

Auch nur bedingt, siehe Hillsborough.

Loveparade-Katastrophe 2010

markus, Freitag, 24.07.2020, 19:54 (vor 1369 Tagen) @ Lambert09

Du kannst solche Einlässe machen, wenn du (wie z.B. Im Stadion) weißt, wie viele Personen kommen, und in welchem Zeitraum sie kommen. Aber bei einer kostenlosen, offenen Parade, bei der nicht mal Veranstalter wissen ob es 800.000, 1.200.000 oder 1.500.000 Menschen sind, da ist eine solche Vorgehensweise absolut fahrlässig und verantwortungslos. Für mich auch ein absolutes Unding, dass dort niemand wirklich verantwortlich gemacht wurde.

Das waren aber auch nur Fantasiezahlen für die Medien. Es waren weit weniger Menschen da. Die Fläche war nur 230.000 qm groß und etwas weiter hinten auf dem Gelände war es sogar ziemlich leer. Und nein, das Unglück hätte man so nicht vorher wissen müssen. Ich bin selbst durch den Tunnel gelaufen und fühlte mich zu keiner Zeit bedroht. Es war doch völlig undenkbar, dass soetwas in Deutschland passieren könnte. Es schien so sicher wie ein Stadionbesuch, denn es gab mindestens zwei Schleusen, die man einschließlich Kontrolle passieren musste, um auf das Gelände zu gelangen. Es sah eher nach zu viel Überwachungshysterie aus und nicht nach einer beginnenden Katastrophe.

Die Katastrophe spielte sich am Abends ab als gleichzeitig Besucher die Veranstaltung wieder verlassen wollten, während viele noch rein wollten. Einige wollten dann eine eigentlich abgesperrte Treppe nutzen, um auf das Gelände zu kommen, weshalb die Masse von hinten Richtung Treppe drückte. Die Polizei hatte zudem keine Funkgeräte dabei, sondern nur Handys. Und das Handynetz ist zusammengebrochen. Die oben erwähnten Schleusen sind dann irgendwann einfach geöffnet worden, weil man mangels Kommunikation offensichtlich gedacht hat, dass auf dem Gelände noch genügend Platz vorhanden war und die Leute ungeduldig wurden.

Es war eine Verkettung unglücklicher Umstände. Man kann wohl niemandem eindeutig die Schuld zuweisen.

Das stimmt aber doch so alles nicht....

Lambert09, Am Rande Westfalens, Sonntag, 26.07.2020, 01:49 (vor 1367 Tagen) @ markus

Das Gelände war für maximal 250.000 Besucher zugelassen. Das ist schon mal der erste gravierende Fehler wenn man weiß, wie viele Besucher in den Jahren zuvor auf den Paraden waren.

Zumal die Veranstalter und selbst die Stadt im Vorhinein mit mehr als den oben genannten Besuchern geplant hatte.

Warst du denn wirklich vor Ort? Das Unglück spielte sich nicht abends ab, sondern beim großen Ansturm am Nachmittag zwischen 15 und 16 Uhr. Und wie gesagt, wenn man wirklich die Besucherzahlen der vorherigen Jahre kannte und auch auf den Paraden vor Ort war, ist diese Art des Einlasses in Duisburg eine absolute Aneinanderreihung von Fehlern. Von allen Ämtern und Verantwortlichen. Sie haben den Tod von 21 Personen sowie die nachfolgenden Suizide zu verantworten!

Das stimmt aber doch so alles nicht....

markus, Sonntag, 26.07.2020, 09:58 (vor 1367 Tagen) @ Lambert09

Das Gelände war für maximal 250.000 Besucher zugelassen. Das ist schon mal der erste gravierende Fehler wenn man weiß, wie viele Besucher in den Jahren zuvor auf den Paraden waren.

Die offiziellen Besucherzahlen stimmten nie, die sind immer medienwirksam verdreifacht worden. Und selbst wenn 500.000 Menschen an dem Tag da waren, waren sie ja nicht alle gleichzeitig auf dem Gelände, sondern über den Tag verteilt. Ich stand nordöstlich auf dem Gelände und dort war zu keiner Zeit voll. Eher ziemlich leer. Da haben sich alle gewundert, was los war, bei dem vielen Platz, der vorhanden war.


Zumal die Veranstalter und selbst die Stadt im Vorhinein mit mehr als den oben genannten Besuchern geplant hatte.

Warst du denn wirklich vor Ort? Das Unglück spielte sich nicht abends ab, sondern beim großen Ansturm am Nachmittag zwischen 15 und 16 Uhr.

Für mich spielte sich das abends ab. Um ca. 17.00 Uhr sind die ersten Todesfälle zu beklagen gewesen. Um 18.00 Uhr kamen die ersten Pressemitteilungen heraus. Irgendwo dazwischen hat sich das auf dem Gelände herumgesprochen, also abends.

Das stimmt aber doch so alles nicht....

hardbreak, Ort, Sonntag, 26.07.2020, 02:16 (vor 1367 Tagen) @ Lambert09

Nur eine Anmerkung. Bei den Zahlen gibt es zwei Varianten, die eine ist für die Öffentlichkeit und für werbepartnern etc. und die andere die realen Zahlen die viel niedriger gewesen sein sollen.

Das stimmt aber doch so alles nicht....

Lambert09, Am Rande Westfalens, Sonntag, 26.07.2020, 02:23 (vor 1367 Tagen) @ hardbreak

Das ist mir bewusst, und das war auch schon in Berlin so. Dennoch ist da eine hohe Diskrepanz zwischen 250.000 zugelassenen und den kolportierten erwarteten Besuchern der Polizei.

Und es ist eben fahrlässig ein Gelände mit einer maximal zugelassenen Personen-Zahl als Veranstaltungsort zu wählen, wenn man nicht mal weiß wie viele denn tatsächlich kommen. Das kann man mit Ticket-Veranstaltung machen, aber doch nicht bei einer freien Parade. Und da habe ich mit meinen 40 Jahren Konzerten und Paraden-Besuchen mittlerweile Erfahrung genug um direkt zu sehen, dass das nicht zusammen passt.

Das stimmt aber doch so alles nicht....

markus, Sonntag, 26.07.2020, 10:03 (vor 1367 Tagen) @ Lambert09

Das ist mir bewusst, und das war auch schon in Berlin so. Dennoch ist da eine hohe Diskrepanz zwischen 250.000 zugelassenen und den kolportierten erwarteten Besuchern der Polizei.

Und es ist eben fahrlässig ein Gelände mit einer maximal zugelassenen Personen-Zahl als Veranstaltungsort zu wählen, wenn man nicht mal weiß wie viele denn tatsächlich kommen. Das kann man mit Ticket-Veranstaltung machen, aber doch nicht bei einer freien Parade. Und da habe ich mit meinen 40 Jahren Konzerten und Paraden-Besuchen mittlerweile Erfahrung genug um direkt zu sehen, dass das nicht zusammen passt.

Es gab wie bei Ticketveranstaltungen Schleusen/Drehkreuze mit Ordnern und Sicherheitskontrollen. Und das sogar gleich zweimal. Eine freie Parade war das ja gerade nicht. Das waren Berlin, Essen und Dortmund in den Jahren zuvor.

Das stimmt aber doch so alles nicht....

Rupo, Ruhrpott, Sonntag, 26.07.2020, 13:29 (vor 1367 Tagen) @ markus

Bochum hat ja aus dem Grund in dem Jahr vor Duisburg abgesagt, weil sie eben keine valide Aussage zu den Besucher Strömen und den damit verbundenen Auswirkungen machen konnten. Und wir reden über eine Bochumer Verwaltung, die mit Bochum Total über eine Historie mit Out Door Großveranstaltungen verfügt!

Die Duisburg Verwaltung war naiv, devote, überfordert, amateuerhaft, tödlich in Summe :-(.. Und niemand hat die Courage die Verantwortung zu übernehmen!

Das stimmt aber doch so alles nicht....

hardbreak, Ort, Sonntag, 26.07.2020, 15:43 (vor 1367 Tagen) @ Rupo

Bochum hat ja aus dem Grund in dem Jahr vor Duisburg abgesagt, weil sie eben keine valide Aussage zu den Besucher Strömen und den damit verbundenen Auswirkungen machen konnten. Und wir reden über eine Bochumer Verwaltung, die mit Bochum Total über eine Historie mit Out Door Großveranstaltungen verfügt!

Die Duisburg Verwaltung war naiv, devote, überfordert, amateuerhaft, tödlich in Summe :-(.. Und niemand hat die Courage die Verantwortung zu übernehmen!

Bei Bochum muss man aber die frage stellen warum die es nicht wie Dortmund gemacht haben.

Das stimmt aber doch so alles nicht....

Rupo, Ruhrpott, Sonntag, 26.07.2020, 19:48 (vor 1367 Tagen) @ hardbreak

Was meinst Du damit? Hab das nicht mehr auf dem Schirm, danke!

Das stimmt aber doch so alles nicht....

simie, Krefeld, Sonntag, 26.07.2020, 15:52 (vor 1367 Tagen) @ hardbreak


Bei Bochum muss man aber die frage stellen warum die es nicht wie Dortmund gemacht haben.

Generell leidet das Ruhrgebiet ja eh auf vielen Gebieten daran, dass es in viele "kleine" Städte aufgeteilt ist und daher jede Stadt für sich werkelt.
Eine engere Zusammenarbeit würde durchaus sinnvoll sein. Gerade auch bei der Organisation solcher großen Veranstaltungen.

Das stimmt aber doch so alles nicht....

markus, Sonntag, 26.07.2020, 14:01 (vor 1367 Tagen) @ Rupo

Bochum hat ja aus dem Grund in dem Jahr vor Duisburg abgesagt, weil sie eben keine valide Aussage zu den Besucher Strömen und den damit verbundenen Auswirkungen machen konnten. Und wir reden über eine Bochumer Verwaltung, die mit Bochum Total über eine Historie mit Out Door Großveranstaltungen verfügt!

Die Duisburg Verwaltung war naiv, devote, überfordert, amateuerhaft, tödlich in Summe :-(.. Und niemand hat die Courage die Verantwortung zu übernehmen!

Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hat Rainer Schaller am Tag danach die moralische Verantwortung dafür übernommen. Aber wie das strafrechtlich aussieht, das entscheiden dann allein die Gerichte.

Das stimmt aber doch so alles nicht....

Rupo, Ruhrpott, Sonntag, 26.07.2020, 14:46 (vor 1367 Tagen) @ markus

Schaller ist diese Art Menschen und Typ dem ich gar nichts glaube und abnehme. Der würde alles sagen oder tun um nur nicht die wirkliche Verantwortung zu übernehmen.

Das stimmt aber doch so alles nicht....

Lambert09, Am Rande Westfalens, Sonntag, 26.07.2020, 11:16 (vor 1367 Tagen) @ markus

Genau das ist doch mein Reden. Schleusen mit kontrollierten Einlässen kann man bei Veranstaltungen mit Tickets machen, bei denen man vorher weiß wie viele man verkauft hat / verkaufen darf. Sowas ist dann Planungssicherheit mit kontrollierten Einlass.

Eine Loveparade hat sowas aber nun mal nicht. Dort weiß man nicht wie viele Menschen kommen, hatte in Duisburg aber trotzdem nur begrenzte Kapazität und stockt dieses noch mal zusätzlich mit den aufgestellten Barrieren.

Markus, allein dass im Vorfeld schon viele Leute gewarnt habe und selbst ich als „normaler Mensch“ beim Einlass schwarz gesehen hab zeigt doch schon, dass das alles nicht so zufällig ist wie du es hier teilweise präsentierst.

Das stimmt aber doch so alles nicht....

markus, Sonntag, 26.07.2020, 11:47 (vor 1367 Tagen) @ Lambert09

Warst du an dem Tag vor Ort und bist reingegangen? Wenn nein: Dann macht es wenig Sinn darüber zu diskutieren. Falls ja: Warum bist du trotzdem reingegangen? Wenn ich schon vorher weiß, wie der Tag endet, dann bleibe ich doch zuhause.

Das stimmt aber doch so alles nicht....

Lambert09, Am Rande Westfalens, Sonntag, 26.07.2020, 12:05 (vor 1367 Tagen) @ markus

Wie ganz oben schon ausführlich beschrieben. Ich war mit meinen Bekannten den Tag vor Ort und habe bereits 1-2 Tage vorher gelesen, dass aufgrund des Andrangs und den kontrollierten Einlässen zu sehr frühzeitigem Anreisen geraten wurde. Beim Einlass habe ich schon einen Spruch zum Ordner gemacht, dass das später noch „lustig“ werden kann, wenn die Massen kommen.

Meine Bekannten danken mir noch heute dafür, dass ich darauf bestand mittags schon dort zu sein.

Es war insgesamt meine 8. Loveparade. 6 davon in Berlin, 1 x Dortmund und 1 x Duisburg. Und ja, ich weiß ganz genau wovon ich spreche da ich mittlerweile auch rund 40 Jahre Festival- und Konzerterfahrung habe, und es nun mal einfach fahrlässig war was in Duisburg aufgrund der 1. nicht vorhersehbaren Teilnehmerzahl und 2. aufgrund der nicht vorhersehbaren Zeitpunkte der Peaks des Eintreffen der Leute gemacht wurde.

Das stimmt aber doch so alles nicht....

Rupo, Ruhrpott, Sonntag, 26.07.2020, 13:30 (vor 1367 Tagen) @ Lambert09

Danke das du uns deine praktische Einschätzung und Erfahrung so teilst!

Das stimmt aber doch so alles nicht....

markus, Sonntag, 26.07.2020, 12:25 (vor 1367 Tagen) @ Lambert09

Wie ganz oben schon ausführlich beschrieben. Ich war mit meinen Bekannten den Tag vor Ort und habe bereits 1-2 Tage vorher gelesen, dass aufgrund des Andrangs und den kontrollierten Einlässen zu sehr frühzeitigem Anreisen geraten wurde. Beim Einlass habe ich schon einen Spruch zum Ordner gemacht, dass das später noch „lustig“ werden kann, wenn die Massen kommen.

Und trotz der Warnungen im Vorfeld habt ihr gedacht: Es wird schon nichts passieren. Richtig? Sonst wärt ihr nämlich zuhause geblieben. Was ich damit die ganze Zeit sagen will: Man wusste es eben nicht schon vorher. Schon gar nicht als Besucher.

Warnungen in Verbindung mit Großveranstaltungen gibt es ziemlich häufig. Auch bei Fußballspielen gibt es häufig die Empfehlung frühzeitig anzureisen. Auf Festivals wie Syndicate und Mayday habe ich ebenfalls schon ziemliches Gedränge erlebt, wenn dann plötzlich eine große Masse von Halle B nach A will. Das alles hat uns aber nie davon abgehalten, zuhause zu bleiben. Weil es auch immer gutgemachten ist.

Meine Bekannten danken mir noch heute dafür, dass ich darauf bestand mittags schon dort zu sein.

Wir waren ebenfalls schon gegen 11 Uhr dort, denn die oben erwähnte Anreiseempfehlung haben wir auch gelesen. Deshalb ist meine Wahrnehmung auch anders. Ich bin ganz gemütlich durch den Tunnel spaziert und habe mir gedacht, wie geil doch hier jetzt Fangesänge wären. Auf dem Gelände stand ich den ganzen Tag im nordöstlichen Bereich, der eher leer als voll war. Da hatte jeder richtig viel Platz. Umso unbegreiflicher war das, was passiert ist.

Es war insgesamt meine 8. Loveparade. 6 davon in Berlin, 1 x Dortmund und 1 x Duisburg. Und ja, ich weiß ganz genau wovon ich spreche da ich mittlerweile auch rund 40 Jahre Festival- und Konzerterfahrung habe, und es nun mal einfach fahrlässig war was in Duisburg aufgrund der 1. nicht vorhersehbaren Teilnehmerzahl und 2. aufgrund der nicht vorhersehbaren Zeitpunkte der Peaks des Eintreffen der Leute gemacht wurde.

Dazu die für mich unbegreiflichen Polizeiketten. Aber das sind größtenteils alles Informationen, die einem erst nachher bekannt werden. Da ist dann leicht zu sagen, was alles falsch gelaufen ist. Du machst die Behörden, einschließlich Sachbearbeiter dafür verantwortlich. Rupo macht ausschließlich Sauerland und Schaller verantwortlich und das Gericht hat niemanden verantwortlich gemacht. Weil wohl doch alles nicht so einfach ist, wie wir glauben.

Das stimmt aber doch so alles nicht....

Lambert09, Am Rande Westfalens, Sonntag, 26.07.2020, 13:22 (vor 1367 Tagen) @ markus

Mit einem mulmigen Gefühl sind wir rein, richtig. Aber dennoch hat auch das Gericht die von mir angesprochenen Fehler erkannt, die gemacht wurden. Dieses ist auch im Protokoll der Verhandlungen nachzulesen.

Hier ein kleiner Auszug: Das Gericht benannte eine Reihe von Fehlern, die aus seiner Sicht zur Loveparade-Katastrophe geführt haben: "Die Vereinzelungsanlagen und Schleusen waren nicht auf die erwartenden Personenmengen ausgerichtet. Zäune führten zu zusätzlichen Engstellen", sagte Richter Mario Plein in Düsseldorf. "Der Stau vor den Vereinzelungsanlagen war absehbar." "Es gab keine ausreichenden Flächen für die Abwicklung der Personenströme", sagte er. "Stauungen waren vorhersehbar." Bereits um kurz nach 14 Uhr sei es am Tag der Loveparade zu ersten Problemen gekommen.

Das ist genau meine Intention, nämlich eine Loveparade auf einem abgesperrten Gelände —> No go

Das stimmt aber doch so alles nicht....

markus, Sonntag, 26.07.2020, 13:52 (vor 1367 Tagen) @ Lambert09

Mit einem mulmigen Gefühl sind wir rein, richtig. Aber dennoch hat auch das Gericht die von mir angesprochenen Fehler erkannt, die gemacht wurden. Dieses ist auch im Protokoll der Verhandlungen nachzulesen.

Hier ein kleiner Auszug: Das Gericht benannte eine Reihe von Fehlern, die aus seiner Sicht zur Loveparade-Katastrophe geführt haben: "Die Vereinzelungsanlagen und Schleusen waren nicht auf die erwartenden Personenmengen ausgerichtet. Zäune führten zu zusätzlichen Engstellen", sagte Richter Mario Plein in Düsseldorf. "Der Stau vor den Vereinzelungsanlagen war absehbar." "Es gab keine ausreichenden Flächen für die Abwicklung der Personenströme", sagte er. "Stauungen waren vorhersehbar." Bereits um kurz nach 14 Uhr sei es am Tag der Loveparade zu ersten Problemen gekommen.

Das ist genau meine Intention, nämlich eine Loveparade auf einem abgesperrten Gelände —> No go

Im Nachhinein stimme ich dir zu. Ich habe es vorher aber nicht als No Go betrachtet, sonst wäre ich zuhause geblieben. Ihr habt es vorher auch nicht als No Go betrachtet, sonst wärt ihr doch ebenfalls zuhause geblieben. Ich besuche doch keine Veranstaltung, die für mich von vornherein ein No Go ist.

Und wenn nichts passiert wäre, hätte es weiterhin abgesperrte Veranstaltungen gegeben. Und vermutlich hätten wir beide weiterhin daran teilgenommen.

Ich glaube wir sind gar nicht so weit auseinander. Ich schildere eher das, wie ich das empfunden habe. Du beziehst alle nachträglich vorhandenen Informationen mit rein. Ja natürlich ist diese Sichtweise dann die richtige. Und genau deshalb haben sich die Vorschriften seitdem massiv geändert.

Das stimmt aber doch so alles nicht....

simie, Krefeld, Sonntag, 26.07.2020, 15:15 (vor 1367 Tagen) @ markus


Und genau deshalb haben sich die Vorschriften seitdem massiv geändert.

Wobei man da teilweise die Frage stellen kann, ob es tatsächlich eine Verbesserung gab. Nach der Loveparade wurden die Auflagen erhöht, jedoch teilweise dann in eine ziemlich absurde Richtung, so dass gerade kleinere Veranstaltungen dies kaum noch erfüllen konnten. Gerade, wenn es auch in den lokalen Ordnungsbehörden nur wenig Sachkunde gab. Das hat sich mittlerweile wieder etwas relativiert, aber gerade in der ersten Zeit nach der Loveparade wurde da dann schon übertrieben.

Loveparade-Katastrophe 2010

Franke, Freitag, 24.07.2020, 23:26 (vor 1368 Tagen) @ markus

Das waren aber auch nur Fantasiezahlen für die Medien. Es waren weit weniger Menschen da. Die Fläche war nur 230.000 qm groß

"von denen wegen Bebauung und Absperrungen für die Besucher nur knapp die Hälfte zugänglich war." (Wikipedia) Da steht auch, dass ein Journalist eine stündliche Kapazität des Tunnels von 60.000 Menschen recherchierte. Lopavent erwartete zwischen 17.00 und 18.00 Uhr mehr als das Doppelte.

Es war eine Verkettung unglücklicher Umstände. Man kann wohl niemandem eindeutig die Schuld zuweisen.

Wenn da einer zu einem EDV-Fuzzy gesagt hätte, scanne das Gelände und dann mach uns eine Simulation mit 300.000, 500.000, 700.000 Besuchern. Und wenn es ein Journalist gewesen wäre, der meint, dass sein Job mehr ist als offizielle Erklärungen veröffentlichen . . .

Loveparade-Katastrophe 2010

Rupo, Ruhrpott, Samstag, 25.07.2020, 00:00 (vor 1368 Tagen) @ Franke

Die Simulation des Gutachter der nie bei Gericht gehört wurde hat die Menschen Ströme ja analysiert auf verschiedenen Annahmen und es zeigte sich, daß jede 'Planung' zur Katastrophe führen musste..

https://www.arte.tv/de/videos/080967-000-A/loveparade-die-verhandlung/

Loveparade-Katastrophe 2010

Freyr, Freitag, 24.07.2020, 22:27 (vor 1369 Tagen) @ markus

Und nein, das Unglück hätte man so nicht vorher wissen müssen.

Nein, das ist nicht wahr. Es gab zahlreiche Personen die da auf Probleme hinwiesen.

Die oben erwähnten Schleusen sind dann irgendwann einfach geöffnet worden, weil man mangels Kommunikation offensichtlich gedacht hat, dass auf dem Gelände noch genügend Platz vorhanden war und die Leute ungeduldig wurden.

Sie wurden auch deshalb geöffnet weil es davor eben ein sehr großes Gedränge gab.

Die Planung hat einfach vorne und hinten nicht gepasst. das hat dann leider die Realität auf sehr tragische weise auch Bloßgestellt.

Loveparade-Katastrophe 2010

Rupo, Ruhrpott, Freitag, 24.07.2020, 22:21 (vor 1369 Tagen) @ markus

Und nein, das Unglück hätte man so nicht vorher wissen müssen.

Sorry, nicht böse und persönlich gemeint!

Diese Sichtweise ist genau die Igronanz und das Amateurhafte Verhalten und im Nachgang das Wegschieben von Verantwortung!

Wer in diesen leeren, engen Tunnel stand, wusste das diese mit Menschen gefüllt bei der kleinsten Kleinigkeit zur Falle werden würden!

Google Suche nach : Foto Loveparade Tunnel

Loveparade-Katastrophe 2010

markus, Samstag, 25.07.2020, 10:01 (vor 1368 Tagen) @ Rupo

Und nein, das Unglück hätte man so nicht vorher wissen müssen.

Sorry, nicht böse und persönlich gemeint!

Diese Sichtweise ist genau die Igronanz und das Amateurhafte Verhalten und im Nachgang das Wegschieben von Verantwortung!

Wer in diesen leeren, engen Tunnel stand, wusste das diese mit Menschen gefüllt bei der kleinsten Kleinigkeit zur Falle werden würden!

Google Suche nach : Foto Loveparade Tunnel

Warum soll ich nach einem Foto googlen, wenn ich an diesem Tag selbst durch den Tunnel gegangen bin? Du googlest im Nachhinein Fotos mit dem Wissen, was passiert ist. Ich bin dort an dem Tag selbst durchgelaufen ohne zu wissen, was noch am gleichen Tag passieren wird. Das ist ein Unterschied. Und ich habe es als Besucher nicht vorher schon gewusst.

Die Stelle, an der die Menschen ums Leben kamen spielte sich außerhalb des Tunnels an der Rampe ab. Dort an der schmalen Treppe, die eigentlich abgesperrt war, die aber jeder nutzen wollte, um abgekürzt auf das Gelände zu kommen. Zudem lag dort ein Bauzaun auf den Boden, weshalb viele Besucher gestolpert sind und auf den Boden lagen. Währenddessen drückten die Leute von hinten weiter Richtung Treppe, statt nach Hause zu gehen. Die Sicherheitskräfte konnten nicht miteinander kommutieren, da sie keine Funkgeräte dabei hatten (warum eigentlich nicht?). Die Masse konnte nicht gewarnt werden, sondern wollte aufs Gelände.

Versteh mich nicht falsch. Ich hätte es auch besser gefunden, wenn man einen Verantwortlichen gefunden hätte, der für alles verantwortlich ist. Gerade weil ich selbst die Veranstaltung besucht habe. Aber so einfach ist das alles gar nicht.

Loveparade-Katastrophe 2010

Rupo, Ruhrpott, Samstag, 25.07.2020, 15:23 (vor 1368 Tagen) @ markus

Ich war an dem Tag danach da und alleine die engen, leeren Tunnel hätten mich niemals zum rein gehen bewegt, ich hatte an dem leeren Tag schon Beklemmung, man bekommt in dem Arte Beitrag direkt am Anfang ja auch einen Eindruck.

Ich bin wie Du wohl vom BVB auch diverse große Menschen Ansammlung gewöhnt und auch nicht bange.

Das Setting in Duisburg hätte bei ALLEN Verantwortlichen ALLE Signale auf ROT stellen müssen.

Beste Grüße,
Thomas

Loveparade-Katastrophe 2010

simie, Krefeld, Samstag, 25.07.2020, 10:59 (vor 1368 Tagen) @ markus


Die Stelle, an der die Menschen ums Leben kamen spielte sich außerhalb des Tunnels an der Rampe ab. Dort an der schmalen Treppe, die eigentlich abgesperrt war, die aber jeder nutzen wollte, um abgekürzt auf das Gelände zu kommen. Zudem lag dort ein Bauzaun auf den Boden, weshalb viele Besucher gestolpert sind und auf den Boden lagen.

Gerade das ist jedoch auch wieder Teil einer Legendenbildung. Die Treppe wurde ab einem gewissen Zeitpunkt angestrebt, als nächster Ausweg aus dem Gedränge. Sie war aber nicht die Ursache des Gedränges. Diese Behauptung ist einfach nicht richtig. Und in gewisser Weise auch Victimblaiming, da man damit zu verstehen gibt, dass es keine Probleme gegeben hätte, wenn jeder die Rampe hochgegangen wäre. Dem ist jedoch nicht so.
Genauso wie die Behauptung, es hätte eine Massenpanik gegeben. Auch das ist nicht richtig.

Loveparade-Katastrophe 2010

markus, Samstag, 25.07.2020, 12:15 (vor 1368 Tagen) @ simie


Die Stelle, an der die Menschen ums Leben kamen spielte sich außerhalb des Tunnels an der Rampe ab. Dort an der schmalen Treppe, die eigentlich abgesperrt war, die aber jeder nutzen wollte, um abgekürzt auf das Gelände zu kommen. Zudem lag dort ein Bauzaun auf den Boden, weshalb viele Besucher gestolpert sind und auf den Boden lagen.


Gerade das ist jedoch auch wieder Teil einer Legendenbildung. Die Treppe wurde ab einem gewissen Zeitpunkt angestrebt, als nächster Ausweg aus dem Gedränge. Sie war aber nicht die Ursache des Gedränges. Diese Behauptung ist einfach nicht richtig. Und in gewisser Weise auch Victimblaiming, da man damit zu verstehen gibt, dass es keine Probleme gegeben hätte, wenn jeder die Rampe hochgegangen wäre. Dem ist jedoch nicht so.


Vielleicht ist meine Aussage zu pauschal gewesen. Ich habe da eher an Menschen gedacht, die etwas weiter hinten standen. Die konnten nicht wissen, wie ernst die Lage unmittelbar an der Treppe ist. Die haben aus weiter Entfernung die Treppe gesehen und von hinten in diese Richtung gedrängt. Diejenigen, die direkt an der Treppe standen, die waren zu dem Zeitpunkt aber schon in einer Notsituation. Es dürfte daher eine Mischung aus beidem sein.

Das sind aber alles Dinge, die nicht final aufgeklärt werden konnten, weshalb der Prozess eingestellt wurde. Es mag ja sein, dass es auch ohne Treppe zu Problemen kam. Aber an anderer Stelle sind keine Menschen gestorben. Herzuleiten, dass ohne Treppe dann an anderer Stelle Menschen gestorben wären, geht mir dann auch zu weit.

Ziemliches Gedränge bei Großveranstaltungen war man gerade als Fußballfan gewohnt. Dass Besucherströme heute deutlich besser gelenkt werden, ist auch erst nach der Katastrophe passiert.

Genauso wie die Behauptung, es hätte eine Massenpanik gegeben. Auch das ist nicht richtig.

Das stimmt.

Loveparade-Katastrophe 2010

simie, Krefeld, Samstag, 25.07.2020, 12:37 (vor 1368 Tagen) @ markus


Das sind aber alles Dinge, die nicht final aufgeklärt werden konnten, weshalb der Prozess eingestellt wurde. Es mag ja sein, dass es auch ohne Treppe zu Problemen kam. Aber an anderer Stelle sind keine Menschen gestorben. Herzuleiten, dass ohne Treppe dann an anderer Stelle Menschen gestorben wären, geht mir dann auch zu weit.

Es klang bei dir halt ein bisschen so, dass das Gedränge nur dadurch zustande kam, dass die Leute abkürzen wollten. Und das stimmt nun einmal nicht. Dafür gibt es andere Ursachen, die auch bekannt sind.

Loveparade-Katastrophe 2010

markus, Samstag, 25.07.2020, 13:18 (vor 1368 Tagen) @ simie


Das sind aber alles Dinge, die nicht final aufgeklärt werden konnten, weshalb der Prozess eingestellt wurde. Es mag ja sein, dass es auch ohne Treppe zu Problemen kam. Aber an anderer Stelle sind keine Menschen gestorben. Herzuleiten, dass ohne Treppe dann an anderer Stelle Menschen gestorben wären, geht mir dann auch zu weit.


Es klang bei dir halt ein bisschen so, dass das Gedränge nur dadurch zustande kam, dass die Leute abkürzen wollten. Und das stimmt nun einmal nicht. Dafür gibt es andere Ursachen, die auch bekannt sind.

Stimmt. Das war von mir zu pauschal dargestellt. Ich wollte eigentlich darauf hinaus, dass es nicht diesen einen Schuldigen gibt. Es haben alle Parteien versagt und Fehler gemacht, einschließlich Politiker, Polizei und teile der Besucher. Die einzigen denen nichts verwertbar ist, sind die Hilfskräfte gewesen. Die werden das alles auch nicht so einfach verarbeitet haben.

Loveparade-Katastrophe 2010

Smeller, Dortmund, Samstag, 25.07.2020, 17:13 (vor 1368 Tagen) @ markus

Welchen Fehler haben denn Teile der Besucher gemacht? Die waren doch der Gnade der Veranstalter ausgesetzt. Wenn du eine Ratte in ein Labyrinth ohne Ausgang setzt, kannst du ja auch nicht die Ratte dafür verantwortlich machen, dass die keinen Ausgang gefunden hat.

Loveparade-Katastrophe 2010

markus, Samstag, 25.07.2020, 22:15 (vor 1368 Tagen) @ Smeller

Welchen Fehler haben denn Teile der Besucher gemacht? Die waren doch der Gnade der Veranstalter ausgesetzt. Wenn du eine Ratte in ein Labyrinth ohne Ausgang setzt, kannst du ja auch nicht die Ratte dafür verantwortlich machen, dass die keinen Ausgang gefunden hat.

Ich habe dir weiter unten ein Video verlinkt. Wenn Polizeiketten überrannt werden, dann ist das auch ein Fehlverhalten der Besucher. Auch dann, wenn die Polizeiketten komplett falsch waren.

Loveparade-Katastrophe 2010

Smeller, Dortmund, Sonntag, 26.07.2020, 05:57 (vor 1367 Tagen) @ markus

Gut, ja, da stimme ich zu. Aber wenn ich die Planung sehe, fasse ich mir an den Kopf. Wie kannst du denn denselben Weg für den Ein- und Ausgang benutzen. Selbst wenn die Polizeikette nicht überrannt worden wäre, wie hätte sich das auflösen sollen?

Das war vielleicht der größte Fehler (nach der Wahl des Veranstaltungsorts)

Franke, Sonntag, 26.07.2020, 10:18 (vor 1367 Tagen) @ Smeller

Gut, ja, da stimme ich zu. Aber wenn ich die Planung sehe, fasse ich mir an den Kopf. Wie kannst du denn denselben Weg für den Ein- und Ausgang benutzen. Selbst wenn die Polizeikette nicht überrannt worden wäre, wie hätte sich das auflösen sollen?

Besser:

1. Die große Rampe ist nur Zugang.

2. Die kleine Rampe ist nur Abgang.

3. Im Tunnel kann man nur von Ost nach West laufen. Von Osten kommt man ungehindert zur großen Rampe hin, von der kleinen Rampe kommt man ungehindert nach Westen raus.

Die sehr sichere Variante. Mit Absperrungen zwischen den Rampen.

3. alternativ: Im Tunnel kann man auf der nördlichen Straßenseite (wo die Rampen sind) nur von Ost nach West laufen. Von Osten kommt man ungehindert zur großen Rampe hin, von der kleinen Rampe kommt man ungehindert nach Westen raus.

Auf der südlichen Straßenseite läuft man von West nach Ost, auch zur großen Rampe hin. Wenn nicht zu viele Leute ankommen, können die, die gehen wollen, im Tunnel die Straßenseite wechseln, haben ein Stück gemeinsamen Weg mit denen, die ankommen und gehen dann nach Osten raus.

Womöglich schon mit einem Risiko behaftet?

Loveparade-Katastrophe 2010

markus, Sonntag, 26.07.2020, 09:43 (vor 1367 Tagen) @ Smeller

Gut, ja, da stimme ich zu. Aber wenn ich die Planung sehe, fasse ich mir an den Kopf. Wie kannst du denn denselben Weg für den Ein- und Ausgang benutzen. Selbst wenn die Polizeikette nicht überrannt worden wäre, wie hätte sich das auflösen sollen?

Hast du das Video denn gesehen? Da stellt sich schon die Frage, warum es überhaupt drei Polizeiketten gleichzeitig gab gab. Der Zugang zur Rampe war eine Zeitlang komplett leer und an den Polizeiketten bildeten sich mit der Zeit massive Rückstaus. Zwei Polizeiketten sind dann irgendwann aufgelöst worden und die Besucher strömten aus zwei Richtungen Richtung Gelände. Dummerweise ist an der Rampe die dritte Polizeikette weiterhin aufrechterhalten worden. Besucher, die das Gelände verlassen wollten, standen mittlerweile in einer riesigen Anzahl vor Besuchern, die auf das Gelände wollten. Und ab da war die Situation ausweglos.

Natürlich kann man dem Veranstalter vorwerfen, falsch geplant zu haben und natürlich ist davon in dem Video keine Rede, da es sich um die Aufarbeitung der Lopavent GmbH handelt. Aber Fakt ist doch, dass die Polizei ganz massiv versagt hat. Durch die Polizeiketten kam es doch erst dazu, dass sich überhaupt eine größere Anzahl Menschen gestaut haben.

Loveparade-Katastrophe 2010

simie, Krefeld, Freitag, 24.07.2020, 21:10 (vor 1369 Tagen) @ markus

Ehrlich gesagt fand ich es schon befremdlich, als ich an dem Nachmittag von Bekannten gehört hatte, dass der Zu- und Abgang nur durch den Tunnel erfolgte. Rein vom Gefühl kam mir das zu eng vor, wenn man mal überlegt, wie eng es schon an manchen Stellen rund um manche Stadien werden kann. Bei weit weniger Besuchern. Und da gehen die Besucher meist noch nur in eine Richtung.
Eh fand ich dieses Konzept mit den ganzen Zugangsschleusen für eine Loveparade etwas befremdlich.

Loveparade-Katastrophe 2010

Tigo, Duisburg, Freitag, 24.07.2020, 20:09 (vor 1369 Tagen) @ markus

Deine Beschreibung stimmt im Grunde. Nur 2 Anmerkungen:
1. Das es zu Problemen kommt wenn Leute durch ein und den selben und einzigen Zuweg rein und raus wollen, ist eigentlich klar.
2. Das es an diesem nadelöhr zu STaus kommt, hatte man vorher auch so bei der STadt befürchtet. Denn wenn man oben angekommen war an der Rampe, fuhren sofort vor einem die Wagen vorbei. Es sind also viele Leute dort einfach stehen geblieben. Deshalb sollte es "Crowd-Manager" geben und auch Durchsagen. Die Crowd-Manager waren nicht in der Lage ihrer Aufgabe nachzukommen (zu wenig, nicht entsprechend geschult etc.) und Durchsagen gab es nicht. Daher gab es auch einen Rückstau

Was mich wütend macht: Man hätte so einfach besser Ein/Ausgangssituationen schaffen könne. Entsprechende Konzepte wurden von Feuerwehr und Polizei eingebracht, aber der Veranstalter wollte es unbedingt genau so. Warum ? ich weiß es nicht. Vielleicht war es so Günstiger, keine Ahnung.
Es ist ja auch ein offenes Geheimnis das der Polizeipräsident von Duisburg gegangen wurde, weil er sich weigern wollte sein okay für die LP zu geben.

Loveparade-Katastrophe 2010

markus, Freitag, 24.07.2020, 20:32 (vor 1369 Tagen) @ Tigo

Deine Beschreibung stimmt im Grunde. Nur 2 Anmerkungen:
1. Das es zu Problemen kommt wenn Leute durch ein und den selben und einzigen Zuweg rein und raus wollen, ist eigentlich klar.
2. Das es an diesem nadelöhr zu STaus kommt, hatte man vorher auch so bei der STadt befürchtet. Denn wenn man oben angekommen war an der Rampe, fuhren sofort vor einem die Wagen vorbei. Es sind also viele Leute dort einfach stehen geblieben. Deshalb sollte es "Crowd-Manager" geben und auch Durchsagen. Die Crowd-Manager waren nicht in der Lage ihrer Aufgabe nachzukommen (zu wenig, nicht entsprechend geschult etc.) und Durchsagen gab es nicht. Daher gab es auch einen Rückstau

Das ist auch nur meine persönliche Wahrnehmung als Besucher gewesen. Mag sein, dass man mit Staus und dichtem Gedränge rechnen musste. Aber die bin ich als Fußballfan gewohnt gewesen. Großveranstaltung halt. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass da Menschen zu Tode gedrückt werden. Ist ja auch immer an der U-Bahn Haltestelle am Stadion gut gegangen als es damals noch keine Zugangskontrolle gab.


Was mich wütend macht: Man hätte so einfach besser Ein/Ausgangssituationen schaffen könne. Entsprechende Konzepte wurden von Feuerwehr und Polizei eingebracht, aber der Veranstalter wollte es unbedingt genau so. Warum ? ich weiß es nicht. Vielleicht war es so Günstiger, keine Ahnung.
Es ist ja auch ein offenes Geheimnis das der Polizeipräsident von Duisburg gegangen wurde, weil er sich weigern wollte sein okay für die LP zu geben.

Ich kann mir vorstellen, dass bei jeder Veranstaltung bestimmte Parteien vorher ihre Bedenken äußern und die Veranstaltung dann trotzdem genehmigen. An den Tischen sitzen ja zahlreiche Parteien, die irgendwie auf einen Nenner kommen müssen und Kompromisse schließen.

Was ich damit sagen will: Es ist immer einfach im Nachhinein zu wissen, was alles falsch lief. Aber vorher hat absolut niemand damit gerechnet.

Loveparade-Katastrophe 2010

Tigo, Duisburg, Freitag, 24.07.2020, 22:54 (vor 1369 Tagen) @ markus

Ist ja mittlerweile lang genug her:
Die Führungsetage bei der Feuerwehr hat m.W . ihre bedenken zB extra schriftlich mit Aktenvermerken absichern lassen. Der damalige Sicherheitsdezernent und das zuständige Amt, meine Ordnungsamt, haben aber gegen diese Bedenken eine Genehmigung erteilt.

Loveparade-Katastrophe 2010

micha87, bei Berlin, Samstag, 25.07.2020, 12:37 (vor 1368 Tagen) @ Tigo

Und genau dieses Ordnungsamt ist dann zur Rechenschaft zu ziehen mit der Erteilung der Erlaubnis. Genauso in Haftung genommen gehört der Veranstalter der die Sicherheit der Veranstaltung gewährleisten muss, genügend Securitys usw.. Ich habe selbst eine Zeitlang im Eventbereich gearbeitet als Projektleiter und da gehst du vor Veranstaltungsbeginn das Gelände eben ab und musst auch alle Sicherheitsausgänge entsprechend prüfen. Während der Veranstaltung bist du dann damit beschäftigt zu schauen ob alle halbwegs gut versorgt sind und alles eingehalten wird (Lärmpegel usw.). Ansonsten drohen eben Sanktionen von eben jenen Ordnungsamt u.a.. In so einer Situation wo die Sicherheit allerdings nicht mehr gewährleistet werden kann, kannst du am Veranstaltungstag dann aber nicht mehr großartig reagieren und mehr Securitys ordern oder locker Fluchtwege schaffen wo eben keine sind. Die Städte/Kommunen sind mit so einer Situation oft auch überfordert, weil Erfahrungswerte fehlen, dann kann man allerdings trotzdem nicht einfach das Go geben nur weil man Einnahmen generieren möchte und positive Presse will. Für mich ist es nicht nachzuvollziehen das dafür niemand verantwortlich sein soll und finde das Urteil ist eine Schande. Mir ist klar das in einem Rechtsstaat die Schuldfrage eindeutig geklärt sein muss, aber es kann nicht sein das die Sachbearbeiter beim Ordnungsamt bzw. Stadt auf einmal nicht mehr verantwortlich sein sollen. Die haben das Go geben, auch nach so langer Zeit einfach weiter unbegreiflich.

Loveparade-Katastrophe 2010

Ulrich, Samstag, 25.07.2020, 12:51 (vor 1368 Tagen) @ micha87

Und genau dieses Ordnungsamt ist dann zur Rechenschaft zu ziehen mit der Erteilung der Erlaubnis. Genauso in Haftung genommen gehört der Veranstalter der die Sicherheit der Veranstaltung gewährleisten muss, genügend Securitys usw.. Ich habe selbst eine Zeitlang im Eventbereich gearbeitet als Projektleiter und da gehst du vor Veranstaltungsbeginn das Gelände eben ab und musst auch alle Sicherheitsausgänge entsprechend prüfen. Während der Veranstaltung bist du dann damit beschäftigt zu schauen ob alle halbwegs gut versorgt sind und alles eingehalten wird (Lärmpegel usw.). Ansonsten drohen eben Sanktionen von eben jenen Ordnungsamt u.a.. In so einer Situation wo die Sicherheit allerdings nicht mehr gewährleistet werden kann, kannst du am Veranstaltungstag dann aber nicht mehr großartig reagieren und mehr Securitys ordern oder locker Fluchtwege schaffen wo eben keine sind. Die Städte/Kommunen sind mit so einer Situation oft auch überfordert, weil Erfahrungswerte fehlen, dann kann man allerdings trotzdem nicht einfach das Go geben nur weil man Einnahmen generieren möchte und positive Presse will. Für mich ist es nicht nachzuvollziehen das dafür niemand verantwortlich sein soll und finde das Urteil ist eine Schande. Mir ist klar das in einem Rechtsstaat die Schuldfrage eindeutig geklärt sein muss, aber es kann nicht sein das die Sachbearbeiter beim Ordnungsamt bzw. Stadt auf einmal nicht mehr verantwortlich sein sollen. Die haben das Go geben, auch nach so langer Zeit einfach weiter unbegreiflich.

So einfach ist es nicht. Vor Gericht geht es im Strafverfahren um Schuld im strafrechtlichen Sinne, im Zivilverfahren um die juristische Verantwortung im zivilrechtlichen Sinne.

Vor längerer Zeit lief auf WDR5 Mittags eine Sendung mit einem Journalisten, der den Strafprozess beobachtet hatte. Das ganze war ein komplexes Geschehen, vieles hat zur Katastrophe beigetragen. Aber nichts, was strafrechtlich schwer wiegt.

Im Vorfeld hat es ganz massiven Druck gegeben, die Veranstaltung möglich zu machen. Man erhoffte sich von der Love Parade einen massiven Imagegewinn, entsprechend interessiert war beispielsweise der damalige OB. Aber der hatte, um einmal ein Beispiel zu nennen, keinerlei formale Anweisung gegeben, sich über gesetzliche Regelungen hinweg zu setzen.

Alle Beteiligten haben sich wohl ernsthaft bemüht, eine sichere Veranstaltung möglich zu machen. Aber alle hatten dabei jeweils nur ihren eigenen Zuständigkeitsbereich im Auge. Und der Ort der Katastrophe lag wohl genau an einer der Schnittstellen zwischen den unterschiedlichen Verantwortlichkeiten.

Problematisch war unter anderem, dass es im Bereich der Engstelle Bewegung in beide Richtungen gegeben hat. Das war so nicht erwartet worden. Auf dem Gelände waren Getränke recht teuer, auf dem Weg zum Veranstaltungsgelände befand sich ein Getränkemarkt, der zudem auch vor der Tür verkauft hat. Deshalb sind wohl einige Besucher wieder heraus, um sich draußen einzudecken. Alles von allen Beteiligten aus gesehen legitim. Aber wohl ein Puzzleteil, das die Katastrophe ausgelöst hat.

Zudem hat die Kommunikation der Ordnungskräfte vor Ort nicht ordentlich funktioniert, und, und, und .....

Loveparade-Katastrophe 2010

Franke, Samstag, 25.07.2020, 14:43 (vor 1368 Tagen) @ Ulrich

Problematisch war unter anderem, dass es im Bereich der Engstelle Bewegung in beide Richtungen gegeben hat. Das war so nicht erwartet worden.

"Die Lopavent GmbH rechnete zwischen 17:00 Uhr und 18:00 Uhr stündlich mit bis zu 90.000 Zugängen und 55.000 Abgängen. Über die Zugangsrampe sollten demnach bis zu 145.000 Menschen pro Stunde geführt werden. Der Journalist Lothar Evers recherchierte, dass der Tunnel zum Gelände eine Kapazität von 60.000 Menschen pro Stunde hatte." (Wikipedia)

Das Zweieinhalbfache der Kapazität und mit Gegenverkehr? Seit wie vielen Jahrzehnten geht man davon aus, dass sich große Menschenmengen nur in jeweils eine Richtung bewegen dürfen?

Und wegen dieses Irrsinns danach zusätzliche Auflagen für das popeligste Feuerwehrfest am Feuerwehrhaus von Klein-Kleckersdorf!

Loveparade-Katastrophe 2010

Smeller, Dortmund, Samstag, 25.07.2020, 17:16 (vor 1368 Tagen) @ Franke

Ich gebe zu, ich habe mich mit diesem Tunnel nicht groß beschäftigt. Mich würde interessieren, war der Gegenverkehr irgendwie geregelt oder war das eher so "Hier ist der Ein- und Ausgang, macht einfach mal"?

Loveparade-Katastrophe 2010

markus, Samstag, 25.07.2020, 22:02 (vor 1368 Tagen) @ Smeller

Ich gebe zu, ich habe mich mit diesem Tunnel nicht groß beschäftigt. Mich würde interessieren, war der Gegenverkehr irgendwie geregelt oder war das eher so "Hier ist der Ein- und Ausgang, macht einfach mal"?

Schau am besten dazu folgendes Video. Das ist die offizielle Darstellung und Dokumentation der Lopavent GmbH.

youtu.be/JigIrMkWdYY

Loveparade-Katastrophe 2010

simie, Krefeld, Sonntag, 26.07.2020, 14:17 (vor 1367 Tagen) @ markus

Auch wenn man natürlich bedenken muss, von welcher Partei dieses Video stammt und, dass es daher nicht neutral ist, ist es immer wieder erschreckend zu sehen, wie die Polizei hier versagt hat.
Das Erschreckende dabei ist jedoch, dass man solche Berichte über fehlgeleitete Polizeiketten ja immer wieder liest. Glücklicherweise nur selten mit den Folgen, wie 2010.

Loveparade-Katastrophe 2010

markus, Sonntag, 26.07.2020, 18:24 (vor 1367 Tagen) @ simie

Auch wenn man natürlich bedenken muss, von welcher Partei dieses Video stammt und, dass es daher nicht neutral ist, ist es immer wieder erschreckend zu sehen, wie die Polizei hier versagt hat.
Das Erschreckende dabei ist jedoch, dass man solche Berichte über fehlgeleitete Polizeiketten ja immer wieder liest. Glücklicherweise nur selten mit den Folgen, wie 2010.

Wenigstens einer der sich das Video angeschaut hat :)

Ja, das ist absolut erschreckend. Natürlich ist die Darstellung in dem Video einseitig, eigene Fehler werden natürlich nicht zugegeben. Aber die dort genannten Fakten dürften wahr sein. Was hat man sich bloß dabei gedacht, mit Polizeiketten erst massive Rückstaus zu bilden und diese dann wieder aufzulösen? Ziemlich unbegreiflich und schwer verdaulich, sich das anzusehen.

Loveparade-Katastrophe 2010

simie, Krefeld, Sonntag, 26.07.2020, 19:21 (vor 1367 Tagen) @ markus

Man hatte ja schon kurz nach der Loveparade von den zweifelhaften Polizeiketten gehört. Wie extrem diese dann doch beigetragen haben, ist dann jedoch etwas untergegangen. Und ich muss zugeben, dass es mir jetzt auch nicht mehr bewusst war, wie deutlich das doch sichtbar ist.
Klar. Das mindert nicht die anderen Fehlentscheidungen, die im Vorfeld passiert sind. Und wie gesagt stammt das Video von einer nicht neutralen Partei.
Dennoch ist es erschütternd zu sehen, wie stark diese Fehlentscheidung zu den Ereignissen beigetragen hat.

Loveparade-Katastrophe 2010

markus, Sonntag, 26.07.2020, 20:37 (vor 1367 Tagen) @ simie

Man hatte ja schon kurz nach der Loveparade von den zweifelhaften Polizeiketten gehört. Wie extrem diese dann doch beigetragen haben, ist dann jedoch etwas untergegangen. Und ich muss zugeben, dass es mir jetzt auch nicht mehr bewusst war, wie deutlich das doch sichtbar ist.
Klar. Das mindert nicht die anderen Fehlentscheidungen, die im Vorfeld passiert sind. Und wie gesagt stammt das Video von einer nicht neutralen Partei.
Dennoch ist es erschütternd zu sehen, wie stark diese Fehlentscheidung zu den Ereignissen beigetragen hat.

Laut Wikipedia Artikel gab es auch einen Crowdmanager, der die Überwachungskameras im Blick hatte und es gab einige Polizeibeamte, denen er Weisungsbefugt war und Anweisungen geben konnte. Allerdings hatten diese Beamten keine Funkgeräte dabei, sondern nur Handys. Und die haben dummerweise an dem Tag versagt. Das finde ich auch ziemlich kurios. Dass bei größeren Veranstaltungen das Mobilfunknetz zusammenbricht, das war doch 2010 der Regelfall. Da hatte man auch im Stadion keinen Empfang mehr. Das ist ja teilweise heute noch so. Dass man vom Fehlverhalten der Polizei nicht viel mitbekommt, ist ja auch die Regel. Die sagen ja selten gegen sich selbst aus. Und Straftaten von Polizeibeamten verjähren offensichtlich schon nach fünf Jahren, so dass deren Fehlverhalten überhaupt Bestandteil des Verfahren war, der vor kurzem eingestellt wurde.

Loveparade-Katastrophe 2010

hardbreak, Ort, Sonntag, 26.07.2020, 20:22 (vor 1367 Tagen) @ simie

Hier sieht man Leider wiedermal ein Grundproblem. Bei vielen Organen gibt es leider keinerlei fehlerkultur.

Loveparade-Katastrophe 2010

markus, Sonntag, 26.07.2020, 20:43 (vor 1367 Tagen) @ hardbreak

Hier sieht man Leider wiedermal ein Grundproblem. Bei vielen Organen gibt es leider keinerlei fehlerkultur.

In dem Fall aber auch nachvollziehbar. Man wäre doch blöd, wenn man Fehler zugeben würde und dann später dafür in den Knast geht. Nicht umsonst empfiehlt jeder Anwalt die Schnauze zu halten und allein dem Anwalt die Taktik der Strafverteidiger zu überlassen. Ja, auch Straftäter haben in einem Rechtsstaat ein Recht auf optimale Verteidigung inklusive aller Tricks, die es gibt. Auch wenn das gerade in dem Zusammenhang ziemlich schwer zu verkraften ist.

Loveparade-Katastrophe 2010

hardbreak, Ort, Sonntag, 26.07.2020, 21:18 (vor 1367 Tagen) @ markus

Und genau das sehe ich heute einfach nicht mehr zeitgemäß. Das heißt eigentlich das lügen verboten gehört inklusive härter strafen dafür.
Besonders da du heute in diesem Bereich auch technisch nachhelfen kannst.

Und gerade bei der Polizei sprichst du doch da einen Wunden Punkt an.
Da es ja angeblich kein rassistisches Verhalten dort geben kann da ja verboten.
Eine sehr gute Aussage davon von einem Hochschulprofessor selbst bei super vision wo man man den Studenten auch in kleineren Gruppen reden will über bestimmte Themen verweigern viele das mitmachen weil ja ihre eigenen Kollegen eigentlich nach der Uni gegen sie ermitteln müssten.

Loveparade-Katastrophe 2010

simie, Krefeld, Samstag, 25.07.2020, 14:55 (vor 1368 Tagen) @ Franke


Und wegen dieses Irrsinns danach zusätzliche Auflagen für das popeligste Feuerwehrfest am Feuerwehrhaus von Klein-Kleckersdorf!

Das ist dann ja eh die typische Reaktion der Politik gewesen. Anstatt zu erkennen, dass die Planung der Loveparade Irrsinn war, hat man einfach die Auflagen für jede Veranstaltung erhöht. Was dann teilweise, insbesondere wenn die zuständigen Ämter zu wenig Sachverstand haben, teils groteske Folgen hat.

Loveparade-Katastrophe 2010

micha87, bei Berlin, Samstag, 25.07.2020, 13:35 (vor 1368 Tagen) @ Ulrich

Es ändert nichts an dem Prozess das Personen dieses Sicherheitskonzept genehmigt haben. Genau diese Personen sind in Rechenschaft zu ziehen, da kann die Intention noch so gewissenhaft gewesen sein. Wenn ich nicht in der Lage bin das eindeutig einzuordnen dann kann ich der Veranstaltung nicht zustimmen. Was den Verkauf von Getränken in unmittelbarer Nähe angeht ist das eine Grauzone die man wohl ebenfalls unterbinden kann, wenn man von Seiten der Behörden eben aktiv wird. Jeder wollte groß daran verdienen, sei es Geld, Wählerstimmen oder Anerkennung. Dann geht die Rechnung nicht auf und keiner will es gewesen sein der für die Katastrophe zuständig ist.

Loveparade-Katastrophe 2010

TrainerFuxx, Cosmopolit, Samstag, 25.07.2020, 19:33 (vor 1368 Tagen) @ micha87

Es ändert nichts an dem Prozess das Personen dieses Sicherheitskonzept genehmigt haben. Genau diese Personen sind in Rechenschaft zu ziehen, da kann die Intention noch so gewissenhaft gewesen sein. Wenn ich nicht in der Lage bin das eindeutig einzuordnen dann kann ich der Veranstaltung nicht zustimmen. Was den Verkauf von Getränken in unmittelbarer Nähe angeht ist das eine Grauzone die man wohl ebenfalls unterbinden kann, wenn man von Seiten der Behörden eben aktiv wird. Jeder wollte groß daran verdienen, sei es Geld, Wählerstimmen oder Anerkennung. Dann geht die Rechnung nicht auf und keiner will es gewesen sein der für die Katastrophe zuständig ist.

Kann ich nur zustimmen, auch dem, was du weiter ober geschrieben hast.

Loveparade-Katastrophe 2010

markus, Samstag, 25.07.2020, 13:57 (vor 1368 Tagen) @ micha87

Es ändert nichts an dem Prozess das Personen dieses Sicherheitskonzept genehmigt haben. Genau diese Personen sind in Rechenschaft zu ziehen, da kann die Intention noch so gewissenhaft gewesen sein. Wenn ich nicht in der Lage bin das eindeutig einzuordnen dann kann ich der Veranstaltung nicht zustimmen. Was den Verkauf von Getränken in unmittelbarer Nähe angeht ist das eine Grauzone die man wohl ebenfalls unterbinden kann, wenn man von Seiten der Behörden eben aktiv wird. Jeder wollte groß daran verdienen, sei es Geld, Wählerstimmen oder Anerkennung. Dann geht die Rechnung nicht auf und keiner will es gewesen sein der für die Katastrophe zuständig ist.

Du hast dir die Antwort in deinem vorletzten Post selbst gegeben: Die Schuldfrage muss eindeutig geklärt werden. Ist sie offensichtlich nicht, sonst hätte es ja einen Schuldspruch gegeben.

Loveparade-Katastrophe 2010

Rupo, Ruhrpott, Samstag, 25.07.2020, 15:32 (vor 1368 Tagen) @ markus

Schaller = Head of Veranstaltung
Sauerland = Head of Stadt

DAS sind die Verantwortlichen! und nicht irgendwelche Mitarbeiter auf der 5 Ebene im Organigramm der jeweiligen Organisation!

Loveparade-Katastrophe 2010

simie, Krefeld, Samstag, 25.07.2020, 13:01 (vor 1368 Tagen) @ Ulrich


Problematisch war unter anderem, dass es im Bereich der Engstelle Bewegung in beide Richtungen gegeben hat. Das war so nicht erwartet worden. Auf dem Gelände waren Getränke recht teuer, auf dem Weg zum Veranstaltungsgelände befand sich ein Getränkemarkt, der zudem auch vor der Tür verkauft hat. Deshalb sind wohl einige Besucher wieder heraus, um sich draußen einzudecken. Alles von allen Beteiligten aus gesehen legitim. Aber wohl ein Puzzleteil, das die Katastrophe ausgelöst hat.

Und genau der Punkt ist im Grunde der problematischste von allen. Es muss doch klar gewesen sein, dass die Besucher sich so bewegen würden. Die Loveparade war nie, nicht in Berlin, aber auch nicht in Dortmund und Essen, eine Veranstaltung, wo man hin geht und die ganze Zeit vor Ort bleibt. Da war immer viel Bewegung. Und sei es um Getränke zu holen.
Da ist es einfach unverständlich, wie man damit nicht rechnen konnte.

Loveparade-Katastrophe 2010

markus, Samstag, 25.07.2020, 13:31 (vor 1368 Tagen) @ simie


Problematisch war unter anderem, dass es im Bereich der Engstelle Bewegung in beide Richtungen gegeben hat. Das war so nicht erwartet worden. Auf dem Gelände waren Getränke recht teuer, auf dem Weg zum Veranstaltungsgelände befand sich ein Getränkemarkt, der zudem auch vor der Tür verkauft hat. Deshalb sind wohl einige Besucher wieder heraus, um sich draußen einzudecken. Alles von allen Beteiligten aus gesehen legitim. Aber wohl ein Puzzleteil, das die Katastrophe ausgelöst hat.


Und genau der Punkt ist im Grunde der problematischste von allen. Es muss doch klar gewesen sein, dass die Besucher sich so bewegen würden. Die Loveparade war nie, nicht in Berlin, aber auch nicht in Dortmund und Essen, eine Veranstaltung, wo man hin geht und die ganze Zeit vor Ort bleibt. Da war immer viel Bewegung. Und sei es um Getränke zu holen.
Da ist es einfach unverständlich, wie man damit nicht rechnen konnte.

Auf der Fläche am anderen Ende gab es sogar einen Ausgang. Der Ausgang war aber dummerweise nur ein Notausgang und war deshalb nicht geöffnet. Erst als die Katastrophe passiert war, ist der Notausgang generell für alle geöffnet worden.

Loveparade-Katastrophe 2010

kriwi09, Samstag, 25.07.2020, 14:47 (vor 1368 Tagen) @ markus

Ich kannte die "kleine" Fläche nur vom Zug aus und hab mich vorher immer gerfragt, wie das funktionieren soll.
Der Notausgang zur A57 hätte zwingend Hauptausgang sein müssen.

Jeder kennt das Gedränge vor dem Volksbad am Südeingang. Man stelle sich vor genauso viele wollen raus und dann noch ein 90 Grand Schwenk. Und von hinten drücken Raver auf Speed - Hölle !!

Mir reichte es live im Radio von der Entwicklung des Unglücks von Thomas Bug zu hören.

Loveparade-Katastrophe 2010

markus, Samstag, 25.07.2020, 15:02 (vor 1368 Tagen) @ kriwi09

Ich kannte die "kleine" Fläche nur vom Zug aus und hab mich vorher immer gerfragt, wie das funktionieren soll.
Der Notausgang zur A57 hätte zwingend Hauptausgang sein müssen.

Stimmt. Dort gab es auch noch einen Notausgang. Dann hätte man den Notausgang den ich meinte (am Ende der Fläche Richtung Hauptbahnhof blickend) erst recht als ganz normalen Ausgang nutzen können. Ist auch deutlich näher zum Hauptbahnhof. Möglich aber, dass man gedacht hat, dass bei einem deutlich kürzeren Weg zum Hauptbahnhof erst recht dichtes Gedränge entstehen könnte und man deshalb die Masse nach Ende der Veranstaltung lieber wieder den deutlich weiteren Weg zurückgehen lassen wollte.

Die Veranstaltung sollte ja auch noch einige Stunden mit einer Abschlusskundgebung weitergehen. Dass viele Besucher schon deutlich früher wieder nach Hause wollten, damit hat man wohl nicht gerechnet.

Loveparade-Katastrophe 2010

simie, Krefeld, Samstag, 25.07.2020, 16:11 (vor 1368 Tagen) @ markus


Dass viele Besucher schon deutlich früher wieder nach Hause wollten, damit hat man wohl nicht gerechnet.

Ich vermute, dass diese nicht einmal nach Hause wollten, sondern, wie bei den Loveparades zuvor, mal kurz vom Gelände runter gehen wollten, um später zurück zu kommen. Um Getränke/Snacks zu kaufen, sich mit später eingetroffenen Bekannten zu treffen, kurz mal zu chillen etc..

Loveparade-Katastrophe 2010

markus, Samstag, 25.07.2020, 10:08 (vor 1368 Tagen) @ Tigo

Ist ja mittlerweile lang genug her:
Die Führungsetage bei der Feuerwehr hat m.W . ihre bedenken zB extra schriftlich mit Aktenvermerken absichern lassen. Der damalige Sicherheitsdezernent und das zuständige Amt, meine Ordnungsamt, haben aber gegen diese Bedenken eine Genehmigung erteilt.

Kann sein. Aber auch das sind Informationen, die wir erst im Nachhinein irgendwo nachlesen konnten. Ich als Besucher nehme doch nicht an den Vorbesprechungen teil. Wenn ich all die Informationen weglasse, die man im Nachhinein weiß, dann kann ich mich ganz klar daran erinnern, dass ich mich zu jeder Zeit sicher fühlte.

Loveparade-Katastrophe 2010

Tigo, Duisburg, Freitag, 24.07.2020, 13:29 (vor 1369 Tagen) @ MeisterEder

Ich weiß noch wie ich mit meinem Bruder auf dem Weg dorthin war. Wohne nicht weit entfernt. Waren gerade in die Karl-Lehr-Str. eingebogen, den Tunnel in Sichtweite.
Man konnte sehen das es voll war, aber es deutet nichts auf irgend etwas hin. Sah für mich ähnlich aus wie manchmal vor dem Süd-Eingang. Da rief mein Vater uns an, der war bei der Feuerwehr, und sagte nur: Egal wo ihr seid geht nach Hause, wir haben Tote (oder einen Toten, da bin ich mir gerade nicht sicher).
Da war das Ausmaß natürlich auch noch überhaupt nicht bekannt. Kurze Zeit später ist das Handynetz zusammengebrochen.
Wir wären rein vom Zeitablauf nie in das Gedränge mehr gekommen, aber trotzdem hat sich das festgebrannt. Als wir dann vielleicht 15min später zu Hause waren, kamen die erste Meldungen im WDR.

Und was ich auch nicht vergessen werde. Man hat es ja wie oben beschrieben ansatzweise mitbekommen. Zum Glück natürlich nicht als Geschädigter aber wenn sowas 300m vom eigenen Wohnort entfernt stattfindet ist es einem ja definitiv näher und man kannte natürlich x Leute die auch da hin wollten, von denen man aber nichts gehört hat, weil wie erwähnt das Handynetz zusammengebrochen war.
Bin dann Abends zum Quatschen zu einem Kollegen gelaufen und über all auf der Straße saßen Leute die gestrandet waren, nicht wussten wohin mit sich oder wie sie nach Hause kommen sollten. Viele wollten ja zu den Aftershow Partys die natürlich alle abgesagt wurden.
Es war warm, ein schöner sonniger Tag eigentlich und wirkte in dem Moment komplett unreal.

Loveparade-Katastrophe 2010

Marc2006, Essen-Kettwig, Samstag, 25.07.2020, 07:17 (vor 1368 Tagen) @ Tigo

Es war schon eine ganz schlimme Sache. Ich erinnere mich noch, wie ich bei der Familie im Garten saß und wir medial davon mitbekommen haben. Kurz danach gab es die ersten Telefonate, dass wir uns bereit machen sollen um eine Bereitschaft der Feuerwehr aufzubauen. Kurz darauf fand man sich auf dem Parkplatz der Uni in Duisburg wieder und hat dort gewartet, ob man zum Einsatz kommt oder nicht. Glücklicherweise kam es schlussendlich nicht dazu, so dass mir die Bilder erspart blieben.
Bei der nächsten Fahrt durch den Tunnel hat es einen dann auch irgendwie geschaudert. Eigentlich auch krass, dass das ganze jetzt schon 10 Jahre her ist...

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