schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

The Last of Us II (Spoilerthread) (Sonstiges)

waltrock ⌂ @, Mittwoch, 22.07.2020, 00:44 (vor 1367 Tagen)

Hallo zusammen,

Gibt es hier Ps4-Spieler, die dieses großartige Drama ebenfalls beendet haben?

Aus meiner Sicht ein absolut gelungenes Spiel. Wahnsinnig gut erzählte Geschichte. Atemberaubende Grafik, packende Kämpfe (Hunde!).

Von den Spielerkritiken wird es ja unsachlich sehr zerrissen. Wie fandet ihr es?

The Last of Us II (Spoilerthread)

Ritti, Lünen, Dienstag, 28.07.2020, 21:46 (vor 1361 Tagen) @ waltrock

Überragend dieses Spiel.
Von Anfang bis Ende einfach cool.

Die erste Hälfte war grandios die zweite Hälfte eher langwierig dafür sehr Action geladen da abby einfach eine etwas andere Statur hat die es leichter macht in kämpfen zu bestehen.

Allerdings geht es ja um die Message das Rache sinnlos ist.

Abby hat dies recht schnell verstanden bei ellie bin ich mir auch nach Ende des Spiels nicht sicher ob sie es verstanden hat

The Last of Us II (Spoilerthread)

Smeller, Dortmund, Donnerstag, 23.07.2020, 10:45 (vor 1366 Tagen) @ waltrock

Wäre es nicht The Last of Us II gewesen, hätte ich dem ganzen wohl eine deutlich bessere Note gegeben, aber als Nachfolger dieses großartigen ersten Teils hat es mich einfach enttäuscht. Abby zu spielen hat mich so gar nicht interessiert. Von Anfang bis Ende war es mir egal, was mit ihr passiert, was ihre Motivation oder ähnliches war. Dieser Spagat hat bei mir nicht funktioniert.

Die Teaser, die konzipiert wurden, um einen großen Twist zu fabrizieren, lassen mich jetzt im Nachhinein eher mit einem bitteren Nachgeschmack zurück. Ich war total gehyped, nur um herauszufinden, dass man böswillig getäuscht wurde. Geht für mich schon so ein bißchen in No Mans Sky Richtung und wird mich eher abschrecken einen weiteren Naughty Dog Titel zu erwerben.

The Last of Us II (Spoilerthread)

vatalys, Saar09, Donnerstag, 23.07.2020, 14:38 (vor 1366 Tagen) @ Smeller

Würde ich auch so unterschreiben. Bei weitem kein schlechtes Spiel, aber wird dem Hype nicht gerecht

Geht für mich schon so ein bißchen in No Mans Sky Richtung und wird mich eher abschrecken einen weiteren Naughty Dog Titel zu erwerben.

Mittlerweile ist No Man Sky ein richtig geniales Spiel übrigens geworden. Hätte ich nach dem Release damals auch niemals erwartet dass nochmal so eine Wendung einkehrt

The Last of Us II (Spoilerthread)

Smeller, Dortmund, Donnerstag, 23.07.2020, 18:41 (vor 1366 Tagen) @ vatalys

Mittlerweile ist No Man Sky ein richtig geniales Spiel übrigens geworden. Hätte ich nach dem Release damals auch niemals erwartet dass nochmal so eine Wendung einkehrt

Das mag ja sein, aber dennoch ist für mich der Ersteindruck entscheident. Ich kann nicht ausschließen, dass Naughty Dog oder auch die Entwickler von No Mans Sky nochmal ein Spiel raushauen, das ich auch spielen will, aber durch den Ersteindruck wird das von mir kein Pre-Order werden.

The Last of Us II (Spoilerthread)

vatalys, Saar09, Donnerstag, 23.07.2020, 20:41 (vor 1366 Tagen) @ Smeller

Preordern sollte man generell niemals. Sowas kann ich mir höchstens bei sowas wie Nintendo vorstellen, wo sogut wie immer Qualität dahinter steckt.

Als Vorbesteller wäre ich halt damals auch gut angepisst gewesen bei no man sky :D

Mittlerweile kann man ja auch bei Plattformen wie Steam, Spiele zurückgeben wenn sie einem nicht gefallen

The Last of Us II (Spoilerthread)

waltrock, Mittwoch, 22.07.2020, 18:29 (vor 1367 Tagen) @ waltrock

Bei dieser Art von Spiel trägt ja die Story das Spiel. Da die Story bei TLOU1 so grandios war, war das Game auch sehr gut. In TLOU2 ist die Story wirklich wild durcheinander und auch dünn, Gameplay hat sich nicht wesentlich verändert und eigentlich ist nur die Grafik besser geworden. Würd es daher eigentlich unter TLOU1 ansiedeln. Ghost of Tsushima bisher deutlich mein Favorit auf GOTY (Cyberpunk kommt ja noch), die Story ist einfach aber sehr gut und die Präsentation ist auch klasse.

The Last of Us II (Spoilerthread)

waltrock, Mittwoch, 22.07.2020, 17:26 (vor 1367 Tagen) @ waltrock

Im Sommer zocke ich nicht u. deshalb werde ich noch warten und dann die PS5 zusammen mit Ellie einweihen :-)

The Last of Us II (Spoilerthread)

Bubba_Chucks1909, Mittwoch, 22.07.2020, 16:27 (vor 1367 Tagen) @ waltrock

Habe es eben gerade beendet. Für mich eine herausragende Spielerfahrung. Vielleicht sogar das beste was ich bisher gespielt habe.
Naughty Dog hats echt geschafft mich 39 1/2 h zu unterhalten. Puh, genauso wie nach dem ersten Teil muss man die ganze Story erstmal sacken lassen. Für mich 9,5/10.

The Last of Us II (Spoilerthread)

Phil.XXIII, Mittwoch, 22.07.2020, 11:43 (vor 1367 Tagen) @ waltrock

Ich schau mal, ob ich hier mit meiner etwas anderen Sichtweise auch akzeptiert werde ;)

Den 1. Teil hab ich damals auf der PS3 durchgezockt, und ich glaube, bis auf ganz wenige Irrlichter gibt es dazu ja nur die einhellige Meinung, dass es ein grandioses Spiel war bzw ist.
Den 2. Teil habe ich nicht gezockt, habe weder die aktuelle Konsole noch (Hausbau sei Dank) die Zeit oder das Geld dafür. Habe daher etwas getan, was ich noch nie zuvor getan habe und was wohl eher die Generation U20 so tut, und hab mir das ganze als Let's Play reingezogen. Geplant war anfangs noch im Home Office ein wenig nebenher laufen lassen als "Hintergrundrauschen", aber schon nach wenigen Minuten hab ich dann realisiert, dass das nichts ist, was ohne volle Aufmerksamkeit funktionieren kann. Daher nach Feierabend und auch mal in der Mittagspause oder am WE mir das ganze - gespielt von den damaligen GameOne-Moderatoren (mittlerweile GameTwo bzw RocketBeansTV) - reingezogen.

Daher kann ich mir natürlich über Gameplay o.ä. kein Urteil erlauben, aber schon im 1. Teil war das ja nix weltbewegend innovatives, sondern eher ein interaktiver Film (oder eher eine Serie?) mit steuerbaren Action-Sequenzen. Daher auch das erste und vllt einzige Mal, dass ich mir vorstellen konnte, jemand anderem dabei zuzuschauen, wie er etwas zockt. Ob jetzt FIFA, Fortnite oder sonstige E-Sports-Titel, da könnte ich mir nicht vorstellen länger als vllt mal ne Minute dran zu bleiben.


Auf jeden Fall jetzt mal meine Einschätzung. Was die Zeichnung der Hauptcharaktere angeht, da hat Naughty Dog hervorragende Arbeit geleistet. Das Verhalten von Ellie, als auch von Abby später, war für mich zu quasi allen Zeiten nachvollziehbar. Natürlich, hier und da handeln Charaktere mal nicht immer rational oder auf die intelligenteste Art und Weise, aber für eine gewisse Dramaturgie muss das in Kauf genommen werden. Und für das Genre, in dem TLOU2 spielt, nämlich Survival-Horror-Action(-Drama), sind die Entscheidungen, die getroffen werden, definitiv stringenter als in 99% aller anderen "Produkte" aus dem Horror-Genre, egal ob jetzt Film, Serie oder Videospiel.
Tatsache ist, obwohl mir die Komponente des Selber-Spielens ja abging, ist mir Abby als Charakter ans Herz gewachsen. Eine der ersten steuerbaren Szenen von ihr ist ja im Stadion bei den Hunden in einem Zwinger, wo man die Möglichkeit hat, den Hunden einen Tennisball zuzuwerfen. Mein erster Gedanke war, ich nehm jetzt diesen Ball und schleuder ihn raus aus dem Zwinger, genau das würde dieser Arschloch-Charakter tun. So zumindest mein Schwarz-Weiß-Denken zu Anfang. Und auch die Let's-Player haben es getan.
(Würde mich ja interessieren, ob das noch mehr so getan haben bzw hätten.)
Aber im Laufe des Spiel gelang es den Entwicklern sehr gut herauszuarbeiten, dass es sehr selten nur Schwarz und Weiß gibt, sondern, dass es sehr, sehr viele Grautöne gibt, verschiedene Motivationen etwas Bestimmtes zu tun, und die eigene subjektive Sichtweise nie ein ganzes Bild ergeben kann.

Bei mir blieben eher die meisten Nebencharaktere auf der Strecke, diese sind doch sehr eindimensional geraten meiner Meinung nach. Ob jetzt der rachsüchtige Bruder, die verliebte Teenagermami, oder die alle auf ihre Art indoktrinierten Wolves oder Scars. Am schlimmsten natürlich die Biker aus der letzten Sequenz, aber da musste wohl ein ballerwütiger Gegner für die letzte herausfordernde Mission "etabliert" werden. Generell fand ich diesen ganzen "Epilog", also alles was nach der Farm passiert, unnötig und man hätte diesen Teil schon dort enden lassen können.

Ein Verfolgen einer bestimmten Agenda, wie ja von vielen negativ betont wird, konnte ich auch nicht erkennen. Ja, die wenigsten Geschichten verlaufen nach unserem gewohnten "Heile-Welt"-Familienschema, aber die Geschichten wirkten auf mich nicht aufgezwängt, sondern absolut passend in die Geschichte eingewoben. Besonders hervorzuheben ist dort meiner Meinung nach der Handlungsstrang um Lev, eben in keinster Weise ein aufgedrücktes "Wir brauchen jetzt irgendwas mit Transgender weil das grad Thema ist", sondern einfach perfekt in die Geschichte eingebaut bzw diese sogar vorantreibend.

Generell verstehe ich diejenigen nicht, die den Titel absolut in der Luft zerreißen, aber dafür jeden, der die vorhandenen Kritikpunkte anbringt und für sich selbst ggf anders gewichtet. Mir hängen geblieben ist ein grandios erzählter Titel, der mich auf einen weiteren 3 Teil hoffen lässt (den ich dann hoffentlich selbst zocken werde)

The Last of Us II (Spoilerthread)

Sayael, Gütersloh, Mittwoch, 22.07.2020, 17:10 (vor 1367 Tagen) @ Phil.XXIII

Ich schau mal, ob ich hier mit meiner etwas anderen Sichtweise auch akzeptiert werde ;)

Den 1. Teil hab ich damals auf der PS3 durchgezockt, und ich glaube, bis auf ganz wenige Irrlichter gibt es dazu ja nur die einhellige Meinung, dass es ein grandioses Spiel war bzw ist.
Den 2. Teil habe ich nicht gezockt, habe weder die aktuelle Konsole noch (Hausbau sei Dank) die Zeit oder das Geld dafür. Habe daher etwas getan, was ich noch nie zuvor getan habe und was wohl eher die Generation U20 so tut, und hab mir das ganze als Let's Play reingezogen. Geplant war anfangs noch im Home Office ein wenig nebenher laufen lassen als "Hintergrundrauschen", aber schon nach wenigen Minuten hab ich dann realisiert, dass das nichts ist, was ohne volle Aufmerksamkeit funktionieren kann. Daher nach Feierabend und auch mal in der Mittagspause oder am WE mir das ganze - gespielt von den damaligen GameOne-Moderatoren (mittlerweile GameTwo bzw RocketBeansTV) - reingezogen.

> Daher kann ich mir natürlich über Gameplay o.ä. kein Urteil erlauben, aber schon im 1. Teil war das ja nix weltbewegend innovatives, sondern eher ein interaktiver Film (oder eher eine Serie?) mit steuerbaren Action-Sequenzen. Daher auch das erste und vllt einzige Mal, dass ich mir vorstellen konnte, jemand anderem dabei zuzuschauen, wie er etwas zockt. Ob jetzt FIFA, Fortnite oder sonstige E-Sports-Titel, da könnte ich mir nicht vorstellen länger als vllt mal ne Minute dran zu bleiben.

Auf jeden Fall jetzt mal meine Einschätzung. Was die Zeichnung der Hauptcharaktere angeht, da hat Naughty Dog hervorragende Arbeit geleistet. Das Verhalten von Ellie, als auch von Abby später, war für mich zu quasi allen Zeiten nachvollziehbar. Natürlich, hier und da handeln Charaktere mal nicht immer rational oder auf die intelligenteste Art und Weise, aber für eine gewisse Dramaturgie muss das in Kauf genommen werden. Und für das Genre, in dem TLOU2 spielt, nämlich Survival-Horror-Action(-Drama), sind die Entscheidungen, die getroffen werden, definitiv stringenter als in 99% aller anderen "Produkte" aus dem Horror-Genre, egal ob jetzt Film, Serie oder Videospiel.
Tatsache ist, obwohl mir die Komponente des Selber-Spielens ja abging, ist mir Abby als Charakter ans Herz gewachsen. Eine der ersten steuerbaren Szenen von ihr ist ja im Stadion bei den Hunden in einem Zwinger, wo man die Möglichkeit hat, den Hunden einen Tennisball zuzuwerfen. Mein erster Gedanke war, ich nehm jetzt diesen Ball und schleuder ihn raus aus dem Zwinger, genau das würde dieser Arschloch-Charakter tun. So zumindest mein Schwarz-Weiß-Denken zu Anfang. Und auch die Let's-Player haben es getan.
(Würde mich ja interessieren, ob das noch mehr so getan haben bzw hätten.)
Aber im Laufe des Spiel gelang es den Entwicklern sehr gut herauszuarbeiten, dass es sehr selten nur Schwarz und Weiß gibt, sondern, dass es sehr, sehr viele Grautöne gibt, verschiedene Motivationen etwas Bestimmtes zu tun, und die eigene subjektive Sichtweise nie ein ganzes Bild ergeben kann.

Bei mir blieben eher die meisten Nebencharaktere auf der Strecke, diese sind doch sehr eindimensional geraten meiner Meinung nach. Ob jetzt der rachsüchtige Bruder, die verliebte Teenagermami, oder die alle auf ihre Art indoktrinierten Wolves oder Scars. Am schlimmsten natürlich die Biker aus der letzten Sequenz, aber da musste wohl ein ballerwütiger Gegner für die letzte herausfordernde Mission "etabliert" werden. Generell fand ich diesen ganzen "Epilog", also alles was nach der Farm passiert, unnötig und man hätte diesen Teil schon dort enden lassen können.

Ein Verfolgen einer bestimmten Agenda, wie ja von vielen negativ betont wird, konnte ich auch nicht erkennen. Ja, die wenigsten Geschichten verlaufen nach unserem gewohnten "Heile-Welt"-Familienschema, aber die Geschichten wirkten auf mich nicht aufgezwängt, sondern absolut passend in die Geschichte eingewoben. Besonders hervorzuheben ist dort meiner Meinung nach der Handlungsstrang um Lev, eben in keinster Weise ein aufgedrücktes "Wir brauchen jetzt irgendwas mit Transgender weil das grad Thema ist", sondern einfach perfekt in die Geschichte eingebaut bzw diese sogar vorantreibend.

Generell verstehe ich diejenigen nicht, die den Titel absolut in der Luft zerreißen, aber dafür jeden, der die vorhandenen Kritikpunkte anbringt und für sich selbst ggf anders gewichtet. Mir hängen geblieben ist ein grandios erzählter Titel, der mich auf einen weiteren 3 Teil hoffen lässt (den ich dann hoffentlich selbst zocken werde)

Gerade in Teil 2 ist das Gameplay dann doch deutlich verbessert worden.
Ich habe Teil 1 sehr genossen, insbesondere auf Grounded war es dann wirklich bockschwer und an einigen Sektionen bin ich ziemlich verzweifelt. Jeder Schuss musste sitzen, dazu war es einfach notwendig zu schleichen und wirklich jeden Ziegel/Flasche auf dem Boden zu nutzen.

Teil 2 hingegen hat insbesondere die Kämpfe gegen Menschen noch mal deutlich aufgewertet. Die Möglichkeiten sind immens und selbst als ich es durchspielt habe, habe ich in verschiedenen Gifs und Videos noch etliche Möglichkeiten gesehen, die mir vorher entgangen sind.
Ellie und Abby lassen sich ja deutlich angenehmer spielen als Joel in Teil 1.
Insbesondere die Nahkämpfe waren unheimlich gut durchdacht und hatten wirklich wucht.

Die Schwächen am Spiel liegen eher woanders. Zum einen empfinde ich die Struktur nicht gut. Es gibt Abschnitte, die man deutlich hätte kürzen können. Sowohl bei Storysequenzen als auch bei einigen spielerischen Abschnitten.
Du hast ja den Epilog erwähnt. Dieser zog sich, weil man sich weder Zeit noch Mühe gegeben hat, diese Fraktion einzuführen. Hätten sie dies ordentlich erledigt, hätte ich weniger Probleme mit der Länge gehabt.

Dazu kommen noch ein paar andere Punkte. Infizierte fühlen sich nicht mehr wirklich gefährlich an. Es fehlte mir ein Punkt, an dem ich mich wirklich anstrengen musste. Solche Momente gab es für mich nur bei Kämpfen gegen Menschen.
Und nicht zuletzt gab es auch zu viele Sektionen, wo man durch Gebäude lief und 1-2 Infizierte eher als Beiwerk herumliefen. Die "Neuen" Typen von Infizierten konnten dann auch nicht überzeugen.

Ansonsten gibt es natürlich bei der Story noch ein paar Sektionen, die man hätte besser machen können.
Teil 1 empfand ich als Runder und auf den Punkt gebracht. Bei Teil 2 fühlte es sich so an, als ob jemand einen Aufsatz schreibt und sich teilweise in Nebensätzen verirrt.

Die Punkte bezüglich der Geschichte selbst und der lachhaften Userwertungen empfand ich ziemlich lächerlich. Viele davon kommen aus dem rechten Sumpf. Von daher hat mich das relativ wenig tangiert.
Obwohl es ja durchaus Kritikpunkte gibt und man diese gerne ordentlich Ansprechen kann.
Lev war wirklich gut eingebunden und die Motivation für den Charakter in der Problematik als Mitglied der Scars war halt einfach glaubwürdig.

Bezüglich der Nebencharaktere, ich empfand sie im Großen und Ganzen als gut.
Owen war dort mein Favorit, weil er durch die Flashbacks eine sehr glaubhafte Charakterentwicklung durchgemacht hat und halt auch ein sehr feiner Typ war. Manny habe ich auch ziemlich gemocht, aber er hatte ja leider nicht so dermaßen viele Szenen. Jessie und Dina waren auch sehr gut umgesetzt. Da gab es dann andere mit Abby verbundene Charaktere, die deutlich besser hätten umgesetzt werden können.
Einer der schlechtesten Szenen war der Showdown mit Isaac. Die Wolves hätte man viel besser beleuchten können inklusive Isaac und Selbes lässt sich dann über die Scars sagen.

The Last of Us II (Spoilerthread)

The_Rapture, Vice City, Mittwoch, 22.07.2020, 13:05 (vor 1367 Tagen) @ Phil.XXIII

Ich schau mal, ob ich hier mit meiner etwas anderen Sichtweise auch akzeptiert werde ;)

Den 1. Teil hab ich damals auf der PS3 durchgezockt, und ich glaube, bis auf ganz wenige Irrlichter gibt es dazu ja nur die einhellige Meinung, dass es ein grandioses Spiel war bzw ist.
Den 2. Teil habe ich nicht gezockt, habe weder die aktuelle Konsole noch (Hausbau sei Dank) die Zeit oder das Geld dafür. Habe daher etwas getan, was ich noch nie zuvor getan habe und was wohl eher die Generation U20 so tut, und hab mir das ganze als Let's Play reingezogen. Geplant war anfangs noch im Home Office ein wenig nebenher laufen lassen als "Hintergrundrauschen", aber schon nach wenigen Minuten hab ich dann realisiert, dass das nichts ist, was ohne volle Aufmerksamkeit funktionieren kann. Daher nach Feierabend und auch mal in der Mittagspause oder am WE mir das ganze - gespielt von den damaligen GameOne-Moderatoren (mittlerweile GameTwo bzw RocketBeansTV) - reingezogen.

Daher kann ich mir natürlich über Gameplay o.ä. kein Urteil erlauben, aber schon im 1. Teil war das ja nix weltbewegend innovatives, sondern eher ein interaktiver Film (oder eher eine Serie?) mit steuerbaren Action-Sequenzen. Daher auch das erste und vllt einzige Mal, dass ich mir vorstellen konnte, jemand anderem dabei zuzuschauen, wie er etwas zockt. Ob jetzt FIFA, Fortnite oder sonstige E-Sports-Titel, da könnte ich mir nicht vorstellen länger als vllt mal ne Minute dran zu bleiben.


Auf jeden Fall jetzt mal meine Einschätzung. Was die Zeichnung der Hauptcharaktere angeht, da hat Naughty Dog hervorragende Arbeit geleistet. Das Verhalten von Ellie, als auch von Abby später, war für mich zu quasi allen Zeiten nachvollziehbar. Natürlich, hier und da handeln Charaktere mal nicht immer rational oder auf die intelligenteste Art und Weise, aber für eine gewisse Dramaturgie muss das in Kauf genommen werden. Und für das Genre, in dem TLOU2 spielt, nämlich Survival-Horror-Action(-Drama), sind die Entscheidungen, die getroffen werden, definitiv stringenter als in 99% aller anderen "Produkte" aus dem Horror-Genre, egal ob jetzt Film, Serie oder Videospiel.
Tatsache ist, obwohl mir die Komponente des Selber-Spielens ja abging, ist mir Abby als Charakter ans Herz gewachsen. Eine der ersten steuerbaren Szenen von ihr ist ja im Stadion bei den Hunden in einem Zwinger, wo man die Möglichkeit hat, den Hunden einen Tennisball zuzuwerfen. Mein erster Gedanke war, ich nehm jetzt diesen Ball und schleuder ihn raus aus dem Zwinger, genau das würde dieser Arschloch-Charakter tun. So zumindest mein Schwarz-Weiß-Denken zu Anfang. Und auch die Let's-Player haben es getan.
(Würde mich ja interessieren, ob das noch mehr so getan haben bzw hätten.)
Aber im Laufe des Spiel gelang es den Entwicklern sehr gut herauszuarbeiten, dass es sehr selten nur Schwarz und Weiß gibt, sondern, dass es sehr, sehr viele Grautöne gibt, verschiedene Motivationen etwas Bestimmtes zu tun, und die eigene subjektive Sichtweise nie ein ganzes Bild ergeben kann.

Bei mir blieben eher die meisten Nebencharaktere auf der Strecke, diese sind doch sehr eindimensional geraten meiner Meinung nach. Ob jetzt der rachsüchtige Bruder, die verliebte Teenagermami, oder die alle auf ihre Art indoktrinierten Wolves oder Scars. Am schlimmsten natürlich die Biker aus der letzten Sequenz, aber da musste wohl ein ballerwütiger Gegner für die letzte herausfordernde Mission "etabliert" werden. Generell fand ich diesen ganzen "Epilog", also alles was nach der Farm passiert, unnötig und man hätte diesen Teil schon dort enden lassen können.

Ein Verfolgen einer bestimmten Agenda, wie ja von vielen negativ betont wird, konnte ich auch nicht erkennen. Ja, die wenigsten Geschichten verlaufen nach unserem gewohnten "Heile-Welt"-Familienschema, aber die Geschichten wirkten auf mich nicht aufgezwängt, sondern absolut passend in die Geschichte eingewoben. Besonders hervorzuheben ist dort meiner Meinung nach der Handlungsstrang um Lev, eben in keinster Weise ein aufgedrücktes "Wir brauchen jetzt irgendwas mit Transgender weil das grad Thema ist", sondern einfach perfekt in die Geschichte eingebaut bzw diese sogar vorantreibend.

Generell verstehe ich diejenigen nicht, die den Titel absolut in der Luft zerreißen, aber dafür jeden, der die vorhandenen Kritikpunkte anbringt und für sich selbst ggf anders gewichtet. Mir hängen geblieben ist ein grandios erzählter Titel, der mich auf einen weiteren 3 Teil hoffen lässt (den ich dann hoffentlich selbst zocken werde)

Ich sags ganz ehrlich : Ich hatte es während des Zockens nichtmal gemerkt, dass mit Lev das Transgender-Thema eingebaut wurde.
War schon sehr subtil gemacht. Aber Charaktere kann Naughty Dog einfach herausragend gut schreiben.

The Last of Us II (Spoilerthread)

Cartman, Dorstfeld und Block 12, Mittwoch, 22.07.2020, 13:31 (vor 1367 Tagen) @ The_Rapture

Ich schau mal, ob ich hier mit meiner etwas anderen Sichtweise auch akzeptiert werde ;)

Den 1. Teil hab ich damals auf der PS3 durchgezockt, und ich glaube, bis auf ganz wenige Irrlichter gibt es dazu ja nur die einhellige Meinung, dass es ein grandioses Spiel war bzw ist.
Den 2. Teil habe ich nicht gezockt, habe weder die aktuelle Konsole noch (Hausbau sei Dank) die Zeit oder das Geld dafür. Habe daher etwas getan, was ich noch nie zuvor getan habe und was wohl eher die Generation U20 so tut, und hab mir das ganze als Let's Play reingezogen. Geplant war anfangs noch im Home Office ein wenig nebenher laufen lassen als "Hintergrundrauschen", aber schon nach wenigen Minuten hab ich dann realisiert, dass das nichts ist, was ohne volle Aufmerksamkeit funktionieren kann. Daher nach Feierabend und auch mal in der Mittagspause oder am WE mir das ganze - gespielt von den damaligen GameOne-Moderatoren (mittlerweile GameTwo bzw RocketBeansTV) - reingezogen.

Daher kann ich mir natürlich über Gameplay o.ä. kein Urteil erlauben, aber schon im 1. Teil war das ja nix weltbewegend innovatives, sondern eher ein interaktiver Film (oder eher eine Serie?) mit steuerbaren Action-Sequenzen. Daher auch das erste und vllt einzige Mal, dass ich mir vorstellen konnte, jemand anderem dabei zuzuschauen, wie er etwas zockt. Ob jetzt FIFA, Fortnite oder sonstige E-Sports-Titel, da könnte ich mir nicht vorstellen länger als vllt mal ne Minute dran zu bleiben.


Auf jeden Fall jetzt mal meine Einschätzung. Was die Zeichnung der Hauptcharaktere angeht, da hat Naughty Dog hervorragende Arbeit geleistet. Das Verhalten von Ellie, als auch von Abby später, war für mich zu quasi allen Zeiten nachvollziehbar. Natürlich, hier und da handeln Charaktere mal nicht immer rational oder auf die intelligenteste Art und Weise, aber für eine gewisse Dramaturgie muss das in Kauf genommen werden. Und für das Genre, in dem TLOU2 spielt, nämlich Survival-Horror-Action(-Drama), sind die Entscheidungen, die getroffen werden, definitiv stringenter als in 99% aller anderen "Produkte" aus dem Horror-Genre, egal ob jetzt Film, Serie oder Videospiel.
Tatsache ist, obwohl mir die Komponente des Selber-Spielens ja abging, ist mir Abby als Charakter ans Herz gewachsen. Eine der ersten steuerbaren Szenen von ihr ist ja im Stadion bei den Hunden in einem Zwinger, wo man die Möglichkeit hat, den Hunden einen Tennisball zuzuwerfen. Mein erster Gedanke war, ich nehm jetzt diesen Ball und schleuder ihn raus aus dem Zwinger, genau das würde dieser Arschloch-Charakter tun. So zumindest mein Schwarz-Weiß-Denken zu Anfang. Und auch die Let's-Player haben es getan.
(Würde mich ja interessieren, ob das noch mehr so getan haben bzw hätten.)
Aber im Laufe des Spiel gelang es den Entwicklern sehr gut herauszuarbeiten, dass es sehr selten nur Schwarz und Weiß gibt, sondern, dass es sehr, sehr viele Grautöne gibt, verschiedene Motivationen etwas Bestimmtes zu tun, und die eigene subjektive Sichtweise nie ein ganzes Bild ergeben kann.

Bei mir blieben eher die meisten Nebencharaktere auf der Strecke, diese sind doch sehr eindimensional geraten meiner Meinung nach. Ob jetzt der rachsüchtige Bruder, die verliebte Teenagermami, oder die alle auf ihre Art indoktrinierten Wolves oder Scars. Am schlimmsten natürlich die Biker aus der letzten Sequenz, aber da musste wohl ein ballerwütiger Gegner für die letzte herausfordernde Mission "etabliert" werden. Generell fand ich diesen ganzen "Epilog", also alles was nach der Farm passiert, unnötig und man hätte diesen Teil schon dort enden lassen können.

Ein Verfolgen einer bestimmten Agenda, wie ja von vielen negativ betont wird, konnte ich auch nicht erkennen. Ja, die wenigsten Geschichten verlaufen nach unserem gewohnten "Heile-Welt"-Familienschema, aber die Geschichten wirkten auf mich nicht aufgezwängt, sondern absolut passend in die Geschichte eingewoben. Besonders hervorzuheben ist dort meiner Meinung nach der Handlungsstrang um Lev, eben in keinster Weise ein aufgedrücktes "Wir brauchen jetzt irgendwas mit Transgender weil das grad Thema ist", sondern einfach perfekt in die Geschichte eingebaut bzw diese sogar vorantreibend.

Generell verstehe ich diejenigen nicht, die den Titel absolut in der Luft zerreißen, aber dafür jeden, der die vorhandenen Kritikpunkte anbringt und für sich selbst ggf anders gewichtet. Mir hängen geblieben ist ein grandios erzählter Titel, der mich auf einen weiteren 3 Teil hoffen lässt (den ich dann hoffentlich selbst zocken werde)


Ich sags ganz ehrlich : Ich hatte es während des Zockens nichtmal gemerkt, dass mit Lev das Transgender-Thema eingebaut wurde.
War schon sehr subtil gemacht. Aber Charaktere kann Naughty Dog einfach herausragend gut schreiben.

Habs auch erst hinterher gelesen. Er war für mich einfach ein asiatischer Junge. Evtl. ist das auch der deutschen Synchronisation geschuldet.

The Last of Us II (Spoilerthread)

Kalkzilla, Waltrop, Mittwoch, 22.07.2020, 13:34 (vor 1367 Tagen) @ Cartman

Habs auch erst hinterher gelesen. Er war für mich einfach ein asiatischer Junge. Evtl. ist das auch der deutschen Synchronisation geschuldet.

Lev wird sowohl im Deutschen als auch im Original von männlichen Kindern gesprochen.

The Last of Us II (Spoilerthread)

-RoB-, 35 KM vom WS entfernt, Mittwoch, 22.07.2020, 11:37 (vor 1367 Tagen) @ waltrock

Von den Spielerkritiken wird es ja unsachlich sehr zerrissen. Wie fandet ihr es?

Unsachlich zerrissen? Ich hatte irgendwas von einem Shitstorm gehört - aber der kam glaube ich von Spielern und weniger von Kritikern.

Bei dem Magazin meines Vertrauens (GameStar, GamePro) hat das Spiel zumindest 97/100 Punkte.

Alles Andere dazu muss ich mir allerdings sparen, da meine "Pile of Shame" was Games angeht (bei begrenzter Spielzeit und gleichzeitigem Spielen am PC, PS4 und Switch) stetig wächst und ich TLOU2 entsprechend noch nicht gespielt habe. Ich erwarte aber - wie bei allen exklusiven oder teilexklusiven AAA-Titeln der PS4 (God of War, RDR2, Uncharted, Ghost of Tsushima) beste Unterhaltung. Wird es aber meinen All-Time-Einsame-Insel-Favorite Witcher 3 vom Thron stürzen? - Eher nicht.

The Last of Us II (Spoilerthread)

Kalkzilla, Waltrop, Mittwoch, 22.07.2020, 12:03 (vor 1367 Tagen) @ -RoB-

Von den Spielerkritiken wird es ja unsachlich sehr zerrissen. Wie fandet ihr es?


Unsachlich zerrissen? Ich hatte irgendwas von einem Shitstorm gehört - aber der kam glaube ich von Spielern und weniger von Kritikern.

Der Shitstorm kam tatsächlich von den Gamern. Da war von Homophobie bis Intoleranz alles dabei. Das waren dann auch die Würstchen, die dem Spiel bei Metacritic die schlechteste Wertung gegeben haben. Das Problem an der Sache war dabei, dass ernstzunehmende Kritik fast völlig untergegangen ist und teilweise mit diesen Quatschreviews in einen Topf geworfen wurde.


Bei dem Magazin meines Vertrauens (GameStar, GamePro) hat das Spiel zumindest 97/100 Punkte.

Und das sind leider auch Quatschreviews. Spielemagazine durften z.B. bei ihren Reviews vorab nicht über die zweite Hälfte des Spiels reden, weil Naughty Dog keine weiteren Spoiler akzeptieren wollte. Teilweise wurde das Spiel nicht mal zu Ende gespielt, bevor eine Review veröffentlicht wurde.

Naughty Dog selbst, in Person von Neil Druckmann, hat dann sogar Reviews bei Youtube sperren lassen, die negativ oder auch nur mittelmäßig bewertet wurden. Reviews für dieses Spiel sind kaum ernstzunehmen.

The Last of Us II (Spoilerthread)

-RoB-, 35 KM vom WS entfernt, Mittwoch, 22.07.2020, 12:20 (vor 1367 Tagen) @ Kalkzilla

Bei dem Magazin meines Vertrauens (GameStar, GamePro) hat das Spiel zumindest 97/100 Punkte.


Und das sind leider auch Quatschreviews. Spielemagazine durften z.B. bei ihren Reviews vorab nicht über die zweite Hälfte des Spiels reden, weil Naughty Dog keine weiteren Spoiler akzeptieren wollte. Teilweise wurde das Spiel nicht mal zu Ende gespielt, bevor eine Review veröffentlicht wurde.

Naughty Dog selbst, in Person von Neil Druckmann, hat dann sogar Reviews bei Youtube sperren lassen, die negativ oder auch nur mittelmäßig bewertet wurden. Reviews für dieses Spiel sind kaum ernstzunehmen.

Soweit ich weiss veröffentlicht GameStar/GamePro einen Testbericht erst dann, wenn man das Spiel ausreichend (also idR "zu Ende") und unabhängig (also ohne das Jemand "über die Schulter schaut") spielen konnte. Auf Grund meiner langen Erfahrung mit den Tests, habe ich da auch hier schon ein gewisses Grundvertrauen. Ob es für mich persönlich dann 97 oder 87 Punkte sind mal dahingestellt.

The Last of Us II (Spoilerthread)

Kalkzilla, Waltrop, Mittwoch, 22.07.2020, 12:26 (vor 1367 Tagen) @ -RoB-

Soweit ich weiss veröffentlicht GameStar/GamePro einen Testbericht erst dann, wenn man das Spiel ausreichend (also idR "zu Ende") und unabhängig (also ohne das Jemand "über die Schulter schaut") spielen konnte. Auf Grund meiner langen Erfahrung mit den Tests, habe ich da auch hier schon ein gewisses Grundvertrauen. Ob es für mich persönlich dann 97 oder 87 Punkte sind mal dahingestellt.

Nicht falsch verstehen: GameStar gehört schon zu den besseren Magazinen. Das Problem war allerdings, dieses Spiel überhaupt vernünftig bewerten zu können, ohne gegen die Restriktionen von Naughty Dog zu verstoßen. Da konnte ja auch GameStar nichts für.

The Last of Us II (Spoilerthread)

Phil.XXIII, Mittwoch, 22.07.2020, 11:50 (vor 1367 Tagen) @ -RoB-

Von den Spielerkritiken wird es ja unsachlich sehr zerrissen. Wie fandet ihr es?


Unsachlich zerrissen? Ich hatte irgendwas von einem Shitstorm gehört - aber der kam glaube ich von Spielern und weniger von Kritikern.

Sagt er ja, bei den Kritiken von Spielern (also nicht von den Journalisten/Redakteuren) sind einige unsachliche dabei, um es mal milde auszudrücken. Gibt allerdings auf der anderen Seite auch eine Menge c&p 10/10 Wertungen auf metacritic und co

The Last of Us II (Spoilerthread)

-RoB-, 35 KM vom WS entfernt, Mittwoch, 22.07.2020, 11:58 (vor 1367 Tagen) @ Phil.XXIII

Und mal wieder wurde bewiesen: Gründlich lesen macht Sinn. Sorry!

Was sind eigtl. die Hintergründe/Hauptkritikpunkte vieler Spieler? Könnte man mir das ggf. mal spoilerfrei mitteilen? :)

The Last of Us II (Spoilerthread)

Voomy, Berlin, Mittwoch, 22.07.2020, 12:03 (vor 1367 Tagen) @ -RoB-

Auf sachlicher Ebene: Zu hohe Erwartungshaltung, die inhaltlich für viele nicht erfüllt wurde. Zwar ein sehr solides Game aber halt nicht das, worauf viele über Jahre hingefiebert haben. Das ist aber tatsächlich eine Minderheit. Persönlich bin ich mit einer geringen Erwartungshaltung rangegangen und wurde gut unterhalten. Das Spiel hat aber definitiv seine Schwächen und ist imo nicht so gut wie der erste Teil.

Auf unsachlicher Ebene: DIE PUSHEN EINE AGENDA!!!111 In dem Spiel sind gleich mehrere Elemente aus der LGBTQ+ Community vorhanden und das passt einem Fragment der eher toxischen GamerCommunity gar nicht, weil sie das Gefühl haben, dass ihnen in ihrer Welt etwas aufgedrängt wird, das sie sonst einfach ignorieren können. Darüber hinaus wird eine beliebte Figur mit einer queeren Beziehung verbunden. Dabei sind meinem Empfinden nach alle dahingehenden Geschichten gut eingebaut und nicht unorganisch reingepresst worden. Es ist halt ein bisschen sehr edgy und spricht marginalisierte Gruppen an, die man normalerweise nicht in Videospielen findet. Und das passt einigen Leuten in der GamerCommunity nicht.

The Last of Us II (Spoilerthread)

-RoB-, 35 KM vom WS entfernt, Mittwoch, 22.07.2020, 12:30 (vor 1367 Tagen) @ Voomy

Auf unsachlicher Ebene: DIE PUSHEN EINE AGENDA!!!111 In dem Spiel sind gleich mehrere Elemente aus der LGBTQ+ Community vorhanden und das passt einem Fragment der eher toxischen GamerCommunity gar nicht, weil sie das Gefühl haben, dass ihnen in ihrer Welt etwas aufgedrängt wird, das sie sonst einfach ignorieren können. Darüber hinaus wird eine beliebte Figur mit einer queeren Beziehung verbunden. Dabei sind meinem Empfinden nach alle dahingehenden Geschichten gut eingebaut und nicht unorganisch reingepresst worden. Es ist halt ein bisschen sehr edgy und spricht marginalisierte Gruppen an, die man normalerweise nicht in Videospielen findet. Und das passt einigen Leuten in der GamerCommunity nicht.

Krass - das war mir im Detail so nicht bekannt.

Finde ich auch vor dem Hintergrund erstaunlich, dass man dahingehend doch schon im ersten Spiel "informiert" worden ist soweit ich mich erinnern kann.

The Last of Us II (Spoilerthread)

Kalkzilla, Waltrop, Mittwoch, 22.07.2020, 12:07 (vor 1367 Tagen) @ Voomy

Auf sachlicher Ebene: Zu hohe Erwartungshaltung, die inhaltlich für viele nicht erfüllt wurde. Zwar ein sehr solides Game aber halt nicht das, worauf viele über Jahre hingefiebert haben. Das ist aber tatsächlich eine Minderheit.

Zu hohe Erwartungshaltung auf jeden Fall. Diesen Standard hat Naughty Dog sich allerdings selbst gelegt. Von einer Minderheit würde ich hier aber bei weitem nicht sprechen. Ich kenne keinen ernstzunehmenden Gameskritiker oder Redakteur, der dieses Spiel über Durchschnitt bewerten würde.

Auf unsachlicher Ebene: DIE PUSHEN EINE AGENDA!!!111 In dem Spiel sind gleich mehrere Elemente aus der LGBTQ+ Community vorhanden und das passt einem Fragment der eher toxischen GamerCommunity gar nicht, weil sie das Gefühl haben, dass ihnen in ihrer Welt etwas aufgedrängt wird, das sie sonst einfach ignorieren können. Darüber hinaus wird eine beliebte Figur mit einer queeren Beziehung verbunden.

Über diese Leute sollte man am besten gar nicht sprechen. Druckmann selbst bügelt jede Form der Kritik mit diesen Ausreißern ab. Über die wahren Kritikpunkte wird ja kaum noch gesprochen.

The Last of Us II (Spoilerthread)

-RoB-, 35 KM vom WS entfernt, Mittwoch, 22.07.2020, 12:28 (vor 1367 Tagen) @ Kalkzilla

Zu hohe Erwartungshaltung auf jeden Fall. Diesen Standard hat Naughty Dog sich allerdings selbst gelegt. Von einer Minderheit würde ich hier aber bei weitem nicht sprechen. Ich kenne keinen ernstzunehmenden Gameskritiker oder Redakteur, der dieses Spiel über Durchschnitt bewerten würde.

Welche würdest Du da nennen und was ist für Dich "Durchschnitt"?
Letztlich reisst das Game Gameplay-technisch keine Bäume aus. Das hat aber auch der erste Teil oder zB ein Uncharted (ist ja auch von Naught Dog) nie. Wer da was Revolutionäres erwartet, wird halt enttäuscht.
Ob es dann halt storytechnisch/präsentationstechnisch "Durchschnitt" ist? Das ist wohl ohnehin sehr subjektiv, kann ich aber jetzt von den Infos, die ich zum Spiel habe (habe es halt noch nicht selbst gespielt) nicht wirklich nachvollziehen.

The Last of Us II (Spoilerthread)

Kalkzilla, Waltrop, Mittwoch, 22.07.2020, 12:41 (vor 1367 Tagen) @ -RoB-

Welche würdest Du da nennen und was ist für Dich "Durchschnitt"?
Letztlich reisst das Game Gameplay-technisch keine Bäume aus. Das hat aber auch der erste Teil oder zB ein Uncharted (ist ja auch von Naught Dog) nie. Wer da was Revolutionäres erwartet, wird halt enttäuscht.
Ob es dann halt storytechnisch/präsentationstechnisch "Durchschnitt" ist? Das ist wohl ohnehin sehr subjektiv, kann ich aber jetzt von den Infos, die ich zum Spiel habe (habe es halt noch nicht selbst gespielt) nicht wirklich nachvollziehen.

Eine gute Review ist z.B. die von Angry Joe bei Youtube. Der Beleuchtet fast alle Aspekte und kommt zu einem gerechten Urteil. Wenn ich das Spiel jetzt aus meiner Sicht bewerten müsste, käme ich mit viel Wohlwollen auf eine 7/10. Dies fußt in erster Linie auf der grandiosen Präsentation. Müsste ich diese Note auch noch aufschlüsseln, kame ich bei Präsentation auf 10/10, beim Gameplay auf 6/10 und bei der Story auf 3/10 (vor allem, wegen der Rückblenden).

Das Gameplay war auch nie der springende Punkt. Es war nicht herausragend, macht aber auch nicht viel falsch. Wüsste auch niemanden, der sich bei einer Bewertung großartig am Gameplay ausgelasen hätte.

Wie ich weiter oben schon schrieb: Wie hart man mit der Story ins Gericht geht hängt auch schwer davon ab, wie viel man in den ersten Teil investiert hat. Das lässt sich für eine Gesamtbewertung des zweiten Teils einfach nicht ausblenden.

The Last of Us II (Spoilerthread)

LBKS2007, Mittwoch, 22.07.2020, 13:07 (vor 1367 Tagen) @ Kalkzilla

Dann will ich lieber mal an dieser Stelle antworten, als auf deinen Ausgangsbeitrag einzugehen, das hat der andere User ja sehr schön gemacht, dessen Ansichten ich ebenfalls nachvollziehen kann.

Aber:

warum hängst du dich so sehr am ersten Teil auf. Ich habe ihn zwar nicht so intensiv gespielt wie den zweiten, den groben Plot habe ich aber dennoch mitgekriegt. Somit ist die Ausgangslage vor Teil 2 für mich klar:

Joel und Elli entwickeln eine Vater-Tochter ähnliche Beziehung, sie schlagen sich durch die Welt, wachsen zusammen, alles dem großen Ziel untergeordnet Elli zur Entwicklung eines Gegenmittels zu den Fireflies zu bringen. Kurz vorm Erreichen des Ziels wird dieses von Joel aus egoistischen Motiven sabotiert. Diese subjektive Fomulierung hätte ich auch ohne Teil 2 schon so gewählt.

Wieso sollte ich die Story von Teil 2 also anders beurteilen? Es ist halt einfach nur die eine Seite, die wir aus Teil 1 kennen. Die andere Seite lernen wir in Teil 2 kennen.

The Last of Us II (Spoilerthread)

Kalkzilla, Waltrop, Mittwoch, 22.07.2020, 13:14 (vor 1367 Tagen) @ LBKS2007

warum hängst du dich so sehr am ersten Teil auf. Ich habe ihn zwar nicht so intensiv gespielt wie den zweiten, den groben Plot habe ich aber dennoch mitgekriegt. Somit ist die Ausgangslage vor Teil 2 für mich klar:

Genau das unterscheidet The Last of us eben von anderen Titeln: Es kommt extrem auf das Erlebnis an. Ellies und Joels Beziehung wächst organisch, ganz natürlich. Als Joel kommt man selbst irgendwann an den Punkt, dass man Ellie vor allem Beschützen möchte. Beide wachsen einem extrem ans Herz und wenn Joel am Ende Ellie anlügt, wird man mit einem flauen Gefühl aus dem Spiel entlassen. Und diese Verbindung, die man als Spieler zu den beiden Charakteren aufbaut, transportiert man unweigerlich in den zweiten Teil. Es tat ungemein weh, Joel so erbärmlich sterben zu sehen. Als dieser dreckige Typ dann noch auf Joels Leiche spuckt, konnte man die Wut sicher auch in meinen Augen sehen. Dieses Empfinden geht einem völlig ab, wenn man den ersten Teil nur sporadisch gespielt hat oder von diesem nicht so berührt wurde.

PS: Über die völlig mißlungene Story bezüglich Abby kann man natürlich auch ohne Vorerfahrungen urteilen. Das war einfach nur handwerklich schlecht.

The Last of Us II (Spoilerthread)

Voomy, Berlin, Mittwoch, 22.07.2020, 12:10 (vor 1367 Tagen) @ Kalkzilla

Dann ist das mit der Minderheit meine persönliche Filterbubble, da waren alle "zufrieden" bis "sehr zufrieden". Wobei, zufrieden kann man wohl auch einfach als Durchschnitt sehen. Es hat jetzt nicht groß begeistert.

The Last of Us II (Spoilerthread)

Kalkzilla, Waltrop, Mittwoch, 22.07.2020, 12:16 (vor 1367 Tagen) @ Voomy

Dann ist das mit der Minderheit meine persönliche Filterbubble, da waren alle "zufrieden" bis "sehr zufrieden". Wobei, zufrieden kann man wohl auch einfach als Durchschnitt sehen. Es hat jetzt nicht groß begeistert.

Was wirklich schade ist, denn die Präsentation ist einfach nur bombastisch. Da kann es auch keine zwei Meinungen geben. Aber es macht schon einen gewaltigen Unterschied, ob man den ersten Teil intensiv gespielt hat oder nicht. Wenn ich mir diesen Beitrag anschaue und weiß, dass der Kollege den ersten Teil nur so nebenbei gezockt hat, ergibt sich ein ganz anderes Bild, wenn man den zweiten Teil bewerten will. Es kommt also schon auch immer auf die Perspektive an.

The Last of Us II (Spoilerthread)

LBKS2007, Mittwoch, 22.07.2020, 10:30 (vor 1367 Tagen) @ waltrock

Habe mich gerade sehr gefreut als ich den Threadtitel gesehen habe, bin vorgestern fertig geworden und mich beschäftigt das Spiel und die Kritiken sehr.
An anderer Stelle fällt es wegen großer Unsachlichkeit leider schwer über bestimmte Dinge zu sprechen, weil viele Spieler leider sehr voreingenommen ob einer gewisser Erwartungshaltung sind. Scheinbar denken viele, die Macher müssten es immer nur der Community recht machen wollen. Für mich ist es ein großartiges Werk, sowohl vom Gameplay, von der Story, als auch von der künstlerischen Aufmachung.

Zur Einordnung, ich bin normalerweise nicht so der Story-Spieler, wenn ich COD, Battlefield, Uncharted, Tom Raider, AC etc. spiele, skippe ich die Cutscenes und metzel mich so durch. Die Inszenierungen sind auch zugegeben meistens sehr lieblos oder wirken allzu konstruiert. Die Geschichte rund um TLOU und TLOU2 ist aber absolut filmreif.

Ich habe mir jeden Dialog, jede Cutscene angeguckt, weil mich die Geschichte und die Hintergründe der Charaktere von Anfang an absolut in ihren Bann zog.

Achtung Spoiler.

Grundlage dafür war natürlich der Paukenschlag zu Beginn. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Ich hatte vorher weder Spoiler noch Kritiken gelesen und nur am Rande mitbekommen, dass sich wohl einige Leute aus der Community über anscheinende Leaks aufgeregt hatten. Dies betrifft unter anderem wohl den Tod Joels relativ zu Beginn des Spiels.

Für mich nicht nachvollziehbar. Das war dramaturgisch der beste Schritt, den die Entwickler machen konnten. Fortan war ich so angefixt, die Gründe dafür herauszufinden und zu verstehen, dass die ersten Spielstunden wie im Flug vergingen. Durch das Anschauen aller Cutscenes und durch eine sehr geduldige und auf das Entdecken möglichst vieler Sammelobjekte etc. ausgelegten Spielweise habe ich mit Sicherheit an die 40 Spielstunden investiert. Hinzu kommt, dass es an 3-4 Stellen wirklich knifflig war, weiter zu kommen (auf Stufe schwer).

Die Umsetzung und schrittweise Erklärung der Motivation von Abby (Joels Mörderin) ist einfach nur grandios. Dadurch, dass wir sie auf einem Teil ihrer Reise aktiv steuern, ihre Entwicklung im Laufe des Story hautnah erleben, wächst die Sympathie stetig und man weiß am Ende gar nicht mehr, wer gut und böse ist. Als das Spiel dann offenbar mit dem Epilog zu Enden scheint, entwickelt sich eins der schönsten Spielenden, die ich je erlebt habe. Durch das Wechseln zwischen Elli und Abby ist man beim Kampf miteinander hin und hergerissen und streubt sich beinahe, weiterzuspielen. Am schlimmsten ist das beim vermeintlichen Endkampf auf Leben und Tod, als man Abby den finalen Stoß zu verpassen droht. Ich war heilfroh, dass Elli sich dann dagegen entscheidet. Die Rückkehr ins verlassene Haus von Dina und Elli hat mich dann nochmal richtig mitgenommen, wie es ein Spiel eigentlich selten schafft. Die ganze Atmosphäre, die szenische Umsetzung der Schlussszene und nicht zuletzt der nach dem Ende veränderte Startbildschirm sind einfach perfekt umgesetzt und transportieren so viel Stimmung und lassen so viel Raum für Spekulation. Ich freue mich schon auf den sicher kommenden nächsten Teil, mit hoffentlich weiterhin so ambivalenten Charakteren. Witzigerweise bekommt Elli meiner Meinung nach die Show gestohlen, nicht nur von Abby, auch von Dina. Auch die Nebencharaktere sind teilweise interessanter und sympathischer. Elli wirkt verbittert und stur. Die Rückblenden mit Joel sind aufschlussreich und spiegeln die Ambivalenz in der Beziehung zwischen ihm und Elli gut wieder, nicht zuletzt weil es in der letzten Rückblende kurz vor Joels Tod heißt, Elli könne ihm niemals verzeihen.
Was sie dann dennoch für die Rache an seinen Mördern in Kauf nimmt, welche Grenzen sie überschreitet, welches Unrecht sie anderen tut (was man nur wegen des Perspektivwechsels beurteilen kann, Stichwort Mel) und dass sie ihre eigene Familie hinten anstellt, ist das einzige, was ich im Zuge dessen nicht 100% logisch finde und mich enttäuscht das fast ein bisschen. Man hofft die ganze Zeit, Elli und Abby mögen sich nur zusammen tun gegen das in der Spielwelt ja definitiv zahlreich vorhandene Böse. Aber gerade dieser Zwiespalt macht das Werk unterm Strich zu einem richtig guten Spiel.

The Last of Us II (Spoilerthread)

Kalkzilla, Waltrop, Mittwoch, 22.07.2020, 10:44 (vor 1367 Tagen) @ LBKS2007

Deine Meinung sei dir unbenommen, aber eine Frage: Hast du den ersten Teil gespielt und, wenn ja, so wie du vorab beschrieben hast? Also Cutscenes wegdrücken etc.?

The Last of Us II (Spoilerthread)

LBKS2007, Mittwoch, 22.07.2020, 11:10 (vor 1367 Tagen) @ Kalkzilla

Haha das ist witzig, dass du fragst. Ja ich habe im ersten Teil tatsächlich das meiste geskippt, wodurch mir Elli und Joel nicht sonderlich am Herzen liegen.
Ich habe deine Ausführung mit großem Interesse gelesen und kann sie in großen Teilen nachvollziehen. Mal sehen, wenn ich die Zeit finde, gehe ich unter deinem Beitrag nochmal näher drauf ein. Aber vielen Dank für diese Perspektive.

Eine ausführliche Review

Kalkzilla, Waltrop, Mittwoch, 22.07.2020, 09:59 (vor 1367 Tagen) @ waltrock

Hallo zusammen,

Gibt es hier Ps4-Spieler, die dieses großartige Drama ebenfalls beendet haben?

Aus meiner Sicht ein absolut gelungenes Spiel. Wahnsinnig gut erzählte Geschichte. Atemberaubende Grafik, packende Kämpfe (Hunde!).

Von den Spielerkritiken wird es ja unsachlich sehr zerrissen. Wie fandet ihr es?

Die Grafik und allgemeine Präsentation ist fantastisch. Da gibt es nichts vergleichbares und das wird auch das Maximum des auf der PS4 möglichen darstellen. Allerdings macht Naughty Dog derart viele anderweitige Fehler, dass es unmöglich ist, diese auszublenden und sich komplett in der Welt und Story zu verlieren. Ab jetzt wird heftig gespoilert, also wer das Spiel noch vor sich hat, nicht weiterlesen.

Für mich persönlich gab es vier heftige Probleme innerhalb der Story, die mir das Spielerlebnis gehörig verhagelt haben:

1. Joels Tod!
Diesen sehe ich noch etwas zwiegespalten. Dass Joel vermutlich sterben wird, war wohl den meisten klar, die sich etwas mit TLOU auskennen. Für Ellie und den Spieler war Joel der einzige Charakter, dessen Tod genug Kraft hatte, um maximale Emotion herauszuholen. Dass dies allerdings in den ersten zwei Stunden des Spiels passiert und Joel sich dabei extrem dumm und "out-of-character" verhält, hinterlässt einen sehr faden Beigeschmack. Die große Stärke des ersten Teils war die Beziehung zwischen Joel und Ellie. Die Charakterzeichnung und Entwicklung habe ich in keinem anderen Spiel so intensiv erlebt. Wie sehr dieses Zusammenspiel zwischen den beiden Hauptcharakteren fehlt, merkt man vor allem in den wenigen, kurzen Rückblenden, die im Spiel vorkommen. Diese sind mit das Beste am gesamten Spielerlebnis und bringen auch sofort wieder das Gefühl vom ersten Teil zurück. Sich dieser Stärke zu berauben, indem man einen Hauptcharakter direkt zu beginn sterben lässt, kann man mutig finden, aber dann sollte man wenigstens eine gute Alternative in petto haben. Diese hat TLOU2 allerdings nicht. Die neuen Charaktere sind langweilig, ja fast schon unsympathisch. Die Lovestory zwischen Dina und Ellie packt mich in keiner Sekunde, ganz im Gegenteil: Dina ist ein verknallter Teenager, der sich in Lebensgefahr begibt, weil sie gerade "dieses eine Mädchen" gut findet. Eine Woche vorher war sie noch mit jemand anderem zusammen und begibt sich auf eine tödliche Reise, obwohl sie bereits vermutet, schwanger zu sein. Jesse hat so gut wie gar keine Charakterentwicklung spendiert bekommen. So fällt es schon sehr schwer, mit den neuen Charakteren mitzufühlen.

2. Abby als zweiter Hauptcharakter
Vorab: ich verstehe total, was die Intention von Naughty Dog hier war. Rache hat auch immer eine andere Seite, Abbys Gründe aufzeigen, Sie vermenschlichen, das ganze Bild zeigen etc. Das funktioniert aber aus einigen Gründen nicht!
Selbst wenn man die Folter und Hinrichtung von Joel außen vor lässt, was Fans des ersten Teils eigentlich kaum gelingen kann, ist Abbys Story zusammenhangloser Unsinn, der mit der eigentlichen Geschichte nicht viel zu tun hat. Es wird zwar der Grund genannt, warum sie hinter Joel her war, aber dies hat für sie keinerlei persönliche Auswirkungen. Sie hinterfragt kein einziges Mal, ob es richtig war, was sie getan hat. Sie bereut nichts. Joel hat sie gerettet und dennoch zögert sie keine Sekunde, als sie ihm den Schädel einschlägt. Sie beschäftigt sich keinen Moment lang mit der "anderen Seite", was absurd ist, weil man dem Spieler Abbys Seite der Geschichte hier aufzwingen will. Ihr Leben und ihr Umfeld wird gezeigt. Beziehungen zu anderen Charakteren sollen veranschaulicht werden. Dass diese Einer nach dem Anderen getötet werden, ist das Resultat aus Abbys Mord an Joel. Auch hier wird von ihr nichts hinterfragt, nur weitere Rachegelüste werden geweckt. Die Geschichte rund um die beiden Kinder wurde hinzugefügt, um Abby eine menschliche Seite zu geben. Diese fällt allerdings sofort wieder in sich zusammen, weil sie ohne zu zögern ihre eigenen Leute (Freunde?) aus der WLF tötet. Abby ist eine Soziopathin, die ohne Reue alles tut, was ihr gerade in den Kram passt. Wie soll der Spieler für so einer Person Verständnis aufbringen, oder sogar mitfühlen!?

3. Der erst Ellie/Abby-Climax
Und nachdem einem der beliebtesten Videospielcharaktere der letzten 10 Jahre brutal der Schädel eingeschlagen wurde und man gerade ca 10 Stunden mit einer unsympathischen Soziopathin verbracht hat, soll man mit dieser jetzt auch noch den zweiten Hauptcharakter selbst töten!? Ganz ehrlich: An dieser Stelle wollte ich das Spiel schon aufgeben. Dass es nicht in Ellies Tod endet, konnte man ja vorab nicht wissen, aber alleine die Idee, gegen Ellie kämpfen zu müssen, ist einfach nur dämlich. Hätte man Abbys Geschichte besser erzählt, wäre es vielleicht noch mal etwas anders gewesen, aber mit diesen Voraussetzungen, die das Spiel geliefert hat, war das einfach nur eine saudumme Entscheidung. Und auch hier zeigte sich wieder Abbys soziuopathisches Wesen, indem sie der bewusstlosen Dina ohne zu zögern die Kehle aufschneiden will WEIL sie schwanger ist. Und nein, das ist nicht mit Ellies Situation im Aquarium vergleichbar, da sie sich wenigstens in einem Kampf mit der Schwangeren befand und von dieser mit einem Messer attackiert wurde. Dina war zu dem Zeitpunkt bewusstlos und es ging keine Gefahr mehr von ihr aus.

4. Der zweite Ellie/Abby-Climax
Der letzte Kampf des Spiels war visuell extrem beeindruckend. Auch die Intensität dieses Aufeinandertreffens war deutlich spürbar. Dass muss man Naughty Dog echt lassen - wie man etwas in Szene setzt, wissen die ganz genau!
Aber Ellies letzte Entscheidung, und zwar Abby leben zu lassen, war nicht nachvollziehbar. Ellie hat auf dem Weg dahin Menschen im dreistelligen Bereich getötet, auch und vor allem welche, die mit dem Mord an Joel gar nichts zu tun hatten. Abby hat Ellie niemals auch nur den Hauch einer Chance gegeben, Empathie für sie zu empfinden. Ganz im Gegenteil - Tommy wurde von ihr verkrüppelt und Jesse direkt umgebracht. Ausgerechnet Abby leben zu lassen, war eine komplett unverständliche Aktion.


Fazit: Eine unglaublich schöne Präsentation wiegt die Fehler im Spiel nicht auf! Das Gameplay ist solide. Leider gab es hier kaum Änderungen zum ersten Teil, aber viel zu meckern gibt es da auch nicht. Das Pacing ist leider vollkommen missraten. Viel zu lange ruhige Passagen, die den Spielfluss leider unnötig unterbrechen. Auch das wurde im ersten Teil deutlich besser gehandhabt. Zur Story ist genug gesagt, dennoch muss ich noch mal auf die Plotholes hinweisen, die teilweise haarsträubend waren (Ellie lässt die Karte mit ihrem fett markiertem Standort einfach neben den Leichen liegen).

Das Spiel hat auch unglaublich schöne Momente. Das Kapitel um Ellies Geburtstag z.B. war ein absolutes Highlight im Spiel, weil es die Stimmung des ersten Teils perfekt aufgefangen hat. Auch die Szenen, in denen Ellie der Wahrheit von Joels Lüge aus dem ersten Teil immer näher kommt, waren packend und immersiv. Schade, dass das ganze durch so einen generischen Rachfeldzug-Quatsch ersetzt wurde. Hier wurde enorm viel potential verschenkt und die Reihe im Prinzip beerdigt.

Gegenrede

Liberogrande, Mittwoch, 22.07.2020, 14:44 (vor 1367 Tagen) @ Kalkzilla

Sehe ich alles ziemlich anders. Für mich ist das Spiel wirklich packend erzählt.

Zu Joels Verhalten: sowas wird bei Geschichten ja häufiger kritisiert, dass Charaktere sich unrealistisch, weil "dumm" entscheiden. Unrealistisch wäre es aber eher, wenn Charaktere immer die aus rationaler Außenperspektive beste Entscheidung treffen, selbst in Extremsituationen.

Abbys Motive sind genauso nachvollziehbar oder nicht nachvollziehbar wie Ellies. Moralische Ambivalenz der Hauptfiguren war schon im ersten Teil ein Hauptmotiv und setzt sich hier fort. Und natürlich musste auch Abby mit den Konsequenzen ihrer Rachemission auseinandersetzen. Das zeigt schon ihr Konflikt mit Owens schwangerer Freundin. Letztlich ist sie einen Schritt weiter als Ellie und des Kampfes müde. Sich um Lev zu kümmern, gibt ihr einen neuen Sinn im Leben und so löst sie sich anders als Ellie von der Vergangenheit. Und natürlich stellt sie sich gegen ihre "Freunde" (die sie längst verstoßen haben), während diese ein Massaker, fast schon einen Genozid, anrichten. Der erste Kampf mit Ellie ist aus meiner Sicht großartig und mutig, gerade weil man als Spieler nicht gewinnen will und zu diesem Zeitpunkt eigentlich überhaupt keinen Kampf zwischen den beiden Hauptfiguren mehr möchte. Solche widersprüchlichen Gefühle rufen Spiele äußert selten hervor.

Auch das Ende ist stark. Zwei völlig abgekämpfte und gebrochene Charaktere führen einen Kampf, dessen Sinnlosigkeit jeder außer Ellie erkennt, die immer noch verzweifelt versucht, ihren Verlust und ihre Schuldgefühle durch ihre Rachemission zu bewältigen. Am Ende erkennt sie auch die Sinnlosigkeit ihres Rachewahns und tötet ihre besiegte und wehrlose Feindin nicht, sondern lässt Abby und Lev (deren Beziehung Joels und Ellies im ersten Teil spiegeln soll) ziehen. Dass am Ende ihre menschliche Seite sieht, finde ich durchaus nachvollziehbar und dem Charakter entsprechend.

Ich glaube die Kritik entspringt zwei Quellen. Viele Gamer sind reaktionär und haben ein Problem mit der Repräsentation von queeren Hauptfiguren und den politischen Untertönen (was ich dir explizit nicht unterstelle). Andere haben ein Problem damit, dass mit Joel die Hauptfigur aus dem ersten Teil stirbt und die im ersten Teil unschuldige Ellie sich moralisch teilweise äußerst Zweifelhaft verhält. Das kann ich zwar irgendwo verstehen, aber ergibt für mich in der gnadenlosen Welt des Spiels Sinn. Und es ist die richtige Entscheidung, sich vom ersten Teil zu lösen und eine eigene Geschichte zu erzählen. Das Ganze nimmt dann eine gewisse Eigendynamik an, sodass die Leute ganz genau nach vermeintlichen Schwachpunkten in der Story suchen und einen extrem strengen Maßstab ansetzen. Das Problem mit dem hohen Bodycount etwa hast du in fast jedem Actionspiel. Was ist Nathan Drake nach dem Maßstab etwa bitte für ein kranker Massenmörder? Seltsamerweise werden bei anderen Spielen aber selten so strenge Maßstäbe angesetzt. Am Ende ist das Spiel natürlich schwer verdaulich und teilweise musste ich auch pausieren, weil ich bestimmte Szenen sehr krass fand oder scheinbar unvermeidbare Konsequenzen nicht herbeiführen wollte. Aber gerade durch diese Emotionen sticht das Spiel erzählerisch weit aus der Masse von Spielen heraus, die immer dieselben Gut/Böse Storys mit flachen Charakteren erzählen.

Gegenrede

Kalkzilla, Waltrop, Donnerstag, 23.07.2020, 07:37 (vor 1366 Tagen) @ Liberogrande

Ich glaube die Kritik entspringt zwei Quellen. Viele Gamer sind reaktionär und haben ein Problem mit der Repräsentation von queeren Hauptfiguren und den politischen Untertönen (was ich dir explizit nicht unterstelle). Andere haben ein Problem damit, dass mit Joel die Hauptfigur aus dem ersten Teil stirbt und die im ersten Teil unschuldige Ellie sich moralisch teilweise äußerst Zweifelhaft verhält. Das kann ich zwar irgendwo verstehen, aber ergibt für mich in der gnadenlosen Welt des Spiels Sinn.

Ich glaube wirklich dass die Menschen, die ein Problem mit LGBT haben, in der absoluten Minderheit sind. Gerade diese Personen werden sehr gerne als Gegenargument genommen, wenn man ganz generell Kritik gegenüber dem Spiel äußern möchte. Neil Druckmann macht das seit Wochen. Er setzt sich nicht mit berechtigter Kritik auseinander und verweist immer auf die paar Spinner, die sich homophob, transphob o.ä. äußern. Das erstickt jede ernsthafte Diskussion im Keim und ist frustrierend für diejenigen, die sich wirklich mit dem Spiel und dem Inhalt beschäftigt haben.

Joels Tod ist tatsächlich ein großer Kritikpunkt, da geb ich dir recht. Aber auch, wenn man die ganzen Emotionen, die sein Tod mit sich bringt, mal außen vor lässt, ist das einfach eine schlechte Entscheidung gewesen. Man hätte viel mehr daraus machen können und am Ende hat die komplette Story rund um Abby unter dieser Art seines Ablebens gelitten.

Nur mal folgendes Gedankenspiel:
Abby hätte zu Beginn des Spiels nicht rausgefunden, wer Joel wirklich ist und ihn ziehen lassen. Der Spieler weiß auch nicht, wen Abby eigentlich sucht und warum. Ellie ist auf der Suche nach der Wahrheit aus dem ersten Teil und man begleitet sie dabei. Nebenbei entwickelt sich Abbys Geschichte rund um die Suche nach dem Killer ihres Vaters. Erst in den letzten Zügen stellt sich raus, dass Joel der Gesuchte ist und Abby tut, was sie tun muss.

Hätte man die Geschichte so aufgezogen, hätte das eine Menge Voreingenommenheit gegenüber Abby weggenommen. Man hätte ihre Geschichte erzählen können, ohne durch ihren Mord an Joel emotional vorbelastet zu sein. Das wäre EINE Möglichkeit gewesen, Joels Tod zu vermitteln.

Eine ausführliche Review

ThoTu_und_Harry, Dortmund, Mittwoch, 22.07.2020, 11:16 (vor 1367 Tagen) @ Kalkzilla

Dass dies allerdings in den ersten zwei Stunden des Spiels passiert und Joel sich dabei extrem dumm und "out-of-character" verhält, hinterlässt einen sehr faden Beigeschmack. Die große Stärke des ersten Teils war die Beziehung zwischen Joel und Ellie. Die Charakterzeichnung und Entwicklung habe ich in keinem anderen Spiel so intensiv erlebt.

Die Entwicklung Ellies, die darauf folgt erlebt man als Spieler in den Rückblenden. Das Loslassen einer Elternfigur ist natürlich in diesem Alter, vor allem im Hinblick auf die Geschichte des ersten Teils. In meinen Augen absolut schlüssig.

Wie sehr dieses Zusammenspiel zwischen den beiden Hauptcharakteren fehlt, merkt man vor allem in den wenigen, kurzen Rückblenden, die im Spiel vorkommen. Diese sind mit das Beste am gesamten Spielerlebnis und bringen auch sofort wieder das Gefühl vom ersten Teil zurück.

Ich bin froh darüber, dass Naught Dog nicht noch einen ersten Teil des Spiels herausgebracht hat. Gefährten und solche Dynamiken gibt es später noch genug im Spiel (z.B. Abby und Lev, Abby und ihr Vater, Ellie und Dina). Fünfundzwanzig Stunden Spielzeit und dann stirbt Joel? Das hätte ich billig gefunden.

Sich dieser Stärke zu berauben, indem man einen Hauptcharakter direkt zu beginn sterben lässt, kann man mutig finden, aber dann sollte man wenigstens eine gute Alternative in petto haben. Diese hat TLOU2 allerdings nicht. Die neuen Charaktere sind langweilig, ja fast schon unsympathisch. Die Lovestory zwischen Dina und Ellie packt mich in keiner Sekunde, ganz im Gegenteil: Dina ist ein verknallter Teenager, der sich in Lebensgefahr begibt, weil sie gerade "dieses eine Mädchen" gut findet. Eine Woche vorher war sie noch mit jemand anderem zusammen und begibt sich auf eine tödliche Reise, obwohl sie bereits vermutet, schwanger zu sein. Jesse hat so gut wie gar keine Charakterentwicklung spendiert bekommen. So fällt es schon sehr schwer, mit den neuen Charakteren mitzufühlen.

Hast du das Spiel auf Deutsch gespielt? Dina fand ich sehr sympathisch und gar nicht langweilig. Ihr Verhältnis greift auch gut die Dynamik von Ellie und Riley auf.


2. Abby als zweiter Hauptcharakter
Vorab: ich verstehe total, was die Intention von Naughty Dog hier war. Rache hat auch immer eine andere Seite, Abbys Gründe aufzeigen, Sie vermenschlichen, das ganze Bild zeigen etc. Das funktioniert aber aus einigen Gründen nicht!
Selbst wenn man die Folter und Hinrichtung von Joel außen vor lässt, was Fans des ersten Teils eigentlich kaum gelingen kann, ist Abbys Story zusammenhangloser Unsinn, der mit der eigentlichen Geschichte nicht viel zu tun hat. Es wird zwar der Grund genannt, warum sie hinter Joel her war, aber dies hat für sie keinerlei persönliche Auswirkungen.

Es hat für sie keine Auswirkungen aber weiter unten beschreibst du genau diese Auswirkungen. Sie hat Rache ausgeübt und nun bezahlt ihr Umfeld dafür. Genau wie das von Ellie. Ihr Plan mit Owen wegzugehen fällt ins Wasser. Sie findet ein Bisschen Menschlichkeit in der Situation mit Yara und Lev und verliert dafür ihre Gruppenzugehörigkeit. Sie verliert fast alles.

Sie hinterfragt kein einziges Mal, ob es richtig war, was sie getan hat. Sie bereut nichts. Joel hat sie gerettet und dennoch zögert sie keine Sekunde, als sie ihm den Schädel einschlägt. Sie beschäftigt sich keinen Moment lang mit der "anderen Seite", was absurd ist, weil man dem Spieler Abbys Seite der Geschichte hier aufzwingen will. Ihr Leben und ihr Umfeld wird gezeigt. Beziehungen zu anderen Charakteren sollen veranschaulicht werden. Dass diese Einer nach dem Anderen getötet werden, ist das Resultat aus Abbys Mord an Joel. Auch hier wird von ihr nichts hinterfragt, nur weitere Rachegelüste werden geweckt.

Das sollst du selbst hinterfragen und vor dem Hintergrund von Ellies Geschichte reflektieren.

Eine ausführliche Review

Kalkzilla, Waltrop, Mittwoch, 22.07.2020, 11:47 (vor 1367 Tagen) @ ThoTu_und_Harry

Die Entwicklung Ellies, die darauf folgt erlebt man als Spieler in den Rückblenden. Das Loslassen einer Elternfigur ist natürlich in diesem Alter, vor allem im Hinblick auf die Geschichte des ersten Teils. In meinen Augen absolut schlüssig.

Widerspreche ich nicht, aber das wird im Prinzip nur beiläufig behandelt. Der Fokus liegt eindeutig auf dem Rache-Plot. Ich hätte viel lieber Ellies Emanzipation in Verbindung mit dem herausfinden der Wahrheit erlebt.

Ich bin froh darüber, dass Naught Dog nicht noch einen ersten Teil des Spiels herausgebracht hat. Gefährten und solche Dynamiken gibt es später noch genug im Spiel (z.B. Abby und Lev, Abby und ihr Vater, Ellie und Dina). Fünfundzwanzig Stunden Spielzeit und dann stirbt Joel? Das hätte ich billig gefunden.

Und genau die fallen komplett flach aus, weil nicht genug Zeit im Spiel ist, um eine ernsthafte Bindung für so viele neue Charaktere aufzubauen. Alles bleibt irgendwie oberflächlich und man hat kaum die Möglichkeit, sich in die Beziehungen und entsprechenden Dynamiken reinzuleben.

Joels Tod macht im Prinzip schon Sinn, allerdings hätte man diesen ganz anders einbauen müssen. Vor allem Abbys Geschichte hätte von einer anderen Erzählweise profitiert.

Hast du das Spiel auf Deutsch gespielt? Dina fand ich sehr sympathisch und gar nicht langweilig. Ihr Verhältnis greift auch gut die Dynamik von Ellie und Riley auf.

Spielt das eine Rolle? Bist du einer dieser albernen Leute die meinen, auf Englisch ist alles tausend Mal besser!? Die Synchronsprecher machen in TLOU2 einen fantastischen Job, da gibt es keine Diskussion. Und ja: Ich habe den Vergleich zwischen Synchro und Original. Ellies und Rileys Story wurde in dem kurzen DLC deutlich besser erzählt, als Ellies und Dinas Story im ganzen Spiel. Dina kommt über den Status "verliebter Teenager" einfach nicht hinaus. Viel mehr steckt nicht in diesem Charakter.

Es hat für sie keine Auswirkungen aber weiter unten beschreibst du genau diese Auswirkungen. Sie hat Rache ausgeübt und nun bezahlt ihr Umfeld dafür. Genau wie das von Ellie. Ihr Plan mit Owen wegzugehen fällt ins Wasser. Sie findet ein Bisschen Menschlichkeit in der Situation mit Yara und Lev und verliert dafür ihre Gruppenzugehörigkeit. Sie verliert fast alles.

Die einzige Auswirkung, die der Tod von Abbys Freunden hat, ist, dass sie noch mehr Wut empfindet. Es besteht kein bisschen Selbstreflexion bei Abby. Das ist bei Ellie schon nur sehr kurz angeschnitten, bei Abby findet Reue oder eine Neubewertung ihrer Taten gar nicht statt. Im ganzen Spiel nicht!

Das sollst du selbst hinterfragen und vor dem Hintergrund von Ellies Geschichte reflektieren.´

Was für ein Unsinn! Das Spiel gibt mir niemals die Chance, eine Entscheidung oder Bewertung zu treffen. Dies wird mir fein säuberlich vorgekaut. Was ich in diesem oder jenem Moment denke, spielt für den Handlungsverlauf keinerlei Rolle.

Ein Beispiel: Hätte ich am Ende des Spiels selbst entscheiden dürfen, ob Abby überleben darf oder nicht, hätte das dem ganzen noch mal einen anderen Touch gegeben. Allein diese Option hätte bereits einiges verbessert. Aber das Spiel nimmt mich auch dann noch an die Hand und entscheidet für mich.

So bleibt nur das, was Naughty Dog mir erzählen möchte. Und das ist eine Rache-Story mit einer extrem unsympathischen Abby.

Eine ausführliche Review

ThoTu_und_Harry, Dortmund, Mittwoch, 22.07.2020, 12:29 (vor 1367 Tagen) @ Kalkzilla

Widerspreche ich nicht, aber das wird im Prinzip nur beiläufig behandelt. Der Fokus liegt eindeutig auf dem Rache-Plot. Ich hätte viel lieber Ellies Emanzipation in Verbindung mit dem herausfinden der Wahrheit erlebt.

Die Einschübe diesen Teils der Geschichte haben mir gut gefallen. Ihre Wahl am Ende ist die Emanzipation. Sie lässt los, sie hat den Moment der Einsicht. Sie verliert in ihrer Rachelust über einerseits die Bedeutung ihres Lebens (Impfstoff und nicht erfolgte Erhöhung ihres Lebenszwecks) fast alles, bis auf Dina (wartet auf sie in Jackson). Am Ende sieht Ellie Joels Augen wieder klar und zeichnet ihn in ihrem Tagebuch das erste Mal mit Augen. Sie sind versöhnt, ihre Reise hat sie dorthin gebracht.

Und genau die fallen komplett flach aus, weil nicht genug Zeit im Spiel ist, um eine ernsthafte Bindung für so viele neue Charaktere aufzubauen. Alles bleibt irgendwie oberflächlich und man hat kaum die Möglichkeit, sich in die Beziehungen und entsprechenden Dynamiken reinzuleben.

Joels Tod macht im Prinzip schon Sinn, allerdings hätte man diesen ganz anders einbauen müssen. Vor allem Abbys Geschichte hätte von einer anderen Erzählweise profitiert.

Da stimme ich dir schon in Anbetracht der deutlich längeren Spielzeit nicht zu. Andererseits sollen die Charaktere vieles bis alles verlieren. Das ist stimmig.

Hast du das Spiel auf Deutsch gespielt? Dina fand ich sehr sympathisch und gar nicht langweilig. Ihr Verhältnis greift auch gut die Dynamik von Ellie und Riley auf.


Spielt das eine Rolle? Bist du einer dieser albernen Leute die meinen, auf Englisch ist alles tausend Mal besser!? Die Synchronsprecher machen in TLOU2 einen fantastischen Job, da gibt es keine Diskussion. Und ja: Ich habe den Vergleich zwischen Synchro und Original.

Das spielt im dem Fall eine große Rolle. Die deutsche Synchronisation ist sehr flach im Gegensatz zum Original. Das überrascht ja auch nicht.

Ellies und Rileys Story wurde in dem kurzen DLC deutlich besser erzählt, als Ellies und Dinas Story im ganzen Spiel. Dina kommt über den Status "verliebter Teenager" einfach nicht hinaus. Viel mehr steckt nicht in diesem Charakter.

An diesen DLC wird wenig herankommen. Dina würde ich aber nicht so sehr abwerten gegenüber Riley.

Es hat für sie keine Auswirkungen aber weiter unten beschreibst du genau diese Auswirkungen. Sie hat Rache ausgeübt und nun bezahlt ihr Umfeld dafür. Genau wie das von Ellie. Ihr Plan mit Owen wegzugehen fällt ins Wasser. Sie findet ein Bisschen Menschlichkeit in der Situation mit Yara und Lev und verliert dafür ihre Gruppenzugehörigkeit. Sie verliert fast alles.


Die einzige Auswirkung, die der Tod von Abbys Freunden hat, ist, dass sie noch mehr Wut empfindet. Es besteht kein bisschen Selbstreflexion bei Abby. Das ist bei Ellie schon nur sehr kurz angeschnitten, bei Abby findet Reue oder eine Neubewertung ihrer Taten gar nicht statt. Im ganzen Spiel nicht!

Abby und Owen wollten Ellie nicht töten als sie die Möglichkeit hatte. Abby hat ihre Feinde gerettet. Sie kann nicht zur Ruhe kommen, ihre Schuldgefühle (Albträume) können nicht ruhen, weil Ellie sie nicht lässt. Ihre Geschichte handelt davon, dass sie eben nicht mehr Teil der WLF sein möchte, die für den Konflikt mit dem Kult steht, sondern sich auf die Suche nach den Fireflies machen möchte, mit Owen.

Das sollst du selbst hinterfragen und vor dem Hintergrund von Ellies Geschichte reflektieren.´


Was für ein Unsinn! Das Spiel gibt mir niemals die Chance, eine Entscheidung oder Bewertung zu treffen. Dies wird mir fein säuberlich vorgekaut. Was ich in diesem oder jenem Moment denke, spielt für den Handlungsverlauf keinerlei Rolle.

Ein Beispiel: Hätte ich am Ende des Spiels selbst entscheiden dürfen, ob Abby überleben darf oder nicht, hätte das dem ganzen noch mal einen anderen Touch gegeben. Allein diese Option hätte bereits einiges verbessert. Aber das Spiel nimmt mich auch dann noch an die Hand und entscheidet für mich.

So bleibt nur das, was Naughty Dog mir erzählen möchte. Und das ist eine Rache-Story mit einer extrem unsympathischen Abby.


Es wäre wirklich billig gewesen, hätte man am Ende Abby umbringen können. Dann hätte man (Ellie) überhaupt nichts aus dem ersten und zweiten Teil gelernt. Wir spielen ja auch nicht unsere eigene Geschichte, sondern die von Ellie. Es war vielmehr eine Geschichte des Vergebens und Loslassens als eine Rachegeschichte.

Eine ausführliche Review

Kalkzilla, Waltrop, Mittwoch, 22.07.2020, 13:01 (vor 1367 Tagen) @ ThoTu_und_Harry

Die Einschübe diesen Teils der Geschichte haben mir gut gefallen. Ihre Wahl am Ende ist die Emanzipation. Sie lässt los, sie hat den Moment der Einsicht. Sie verliert in ihrer Rachelust über einerseits die Bedeutung ihres Lebens (Impfstoff und nicht erfolgte Erhöhung ihres Lebenszwecks) fast alles, bis auf Dina (wartet auf sie in Jackson). Am Ende sieht Ellie Joels Augen wieder klar und zeichnet ihn in ihrem Tagebuch das erste Mal mit Augen. Sie sind versöhnt, ihre Reise hat sie dorthin gebracht.

Wenn das alles nur dazu diente, um Ellies gestörtes Verhältnis zu Joel wiederherzustellen, hätte man Abbys Story komplett außen vor lassen können. Noch ein Grund mehr, um sich auf Ellies Geschichte zu konzentrieren. Aber Naughty Dog wollte unbedingt einen Gewissenskonflikt beim Spieler erzeugen, der auf diese Art und Weise niemals eintreten konnte.

Da stimme ich dir schon in Anbetracht der deutlich längeren Spielzeit nicht zu. Andererseits sollen die Charaktere vieles bis alles verlieren. Das ist stimmig.

So viel Spielzeit kannst du gar nicht unterbringen, um allen gerecht zu werden. Im ersten Teil hattest du 10 bist 15 Stunden Zeit um Ellie und Joels Beziehung zueinander zu beschreiben. Das hat nahezu perfekt geklappt. Im zweiten Teil hast du Ellie, Dina, Jesse, Owen, Mel, Abby, Lev... und das sind nur die "wichtigsten" Charaktere. Es ist nahezu unmöglich, dort Characterbuilding zu etablieren und Beziehungsketten zu verknüpfen.

Das spielt im dem Fall eine große Rolle. Die deutsche Synchronisation ist sehr flach im Gegensatz zum Original. Das überrascht ja auch nicht.

Ist sie nicht! Ist! sie! nicht! Mag sein, dass wir uns da einfach nicht einig sind, aber ich finde diese Aussage maximal albern!

An diesen DLC wird wenig herankommen. Dina würde ich aber nicht so sehr abwerten gegenüber Riley.

OK, was wissen wir über Dina!? Sie hatte was mit Jesse. Ist in Ellie verliebt! Ist schwanger! Die einzige persönliche Note, die Dina im ganzen Spiel bekommt, ist der kurze Moment in Seattle, als sie in der Synagoge über ihre jüdische Herkunft und ihre Eltern erzählt. Mehr ist da nicht! Der Rest besteht aus stumpfen Anzüglichkeiten gegenüber Ellie. Das ist einfach zu wenig, um ein interessanter Charakter zu sein. Und Spielzeit hatte sie genug, um da mehr draus zu machen.

Abby und Owen wollten Ellie nicht töten als sie die Möglichkeit hatte. Abby hat ihre Feinde gerettet. Sie kann nicht zur Ruhe kommen, ihre Schuldgefühle (Albträume) können nicht ruhen, weil Ellie sie nicht lässt. Ihre Geschichte handelt davon, dass sie eben nicht mehr Teil der WLF sein möchte, die für den Konflikt mit dem Kult steht, sondern sich auf die Suche nach den Fireflies machen möchte, mit Owen.

Abby plant, Mel den werdenden Vater Owen auszuspannen, mit ihm zu verschwinden und killt ihre eigenen Leute ohne mit der Wimper zu zucken, weil sie findet, dass den Kindern helfen jetzt gerade das Richtige ist. Abby ist und bleibt ein ekelhafter Charakter, mit dem ich im echten Leben nichts zu tun haben wollen würde. Sie reflektiert ihr Verhalten nicht, ist skrupellos, illoyal und nur ihrer eigenen Agenda hörig. Abby ist der perfekte Bösewicht, aber nie und nimmer ein liebenswerter Charakter, mit dem man mitfiebern möchte.

Es wäre wirklich billig gewesen, hätte man am Ende Abby umbringen können. Dann hätte man (Ellie) überhaupt nichts aus dem ersten und zweiten Teil gelernt. Wir spielen ja auch nicht unsere eigene Geschichte, sondern die von Ellie. Es war vielmehr eine Geschichte des Vergebens und Loslassens als eine Rachegeschichte.

Ich denke sogar, dass es ein überraschender Twist gewesen wäre. Naughty Dog hat sschon fast zwanghaft versucht, dem Spieler beide Sichtweisen mitzuteilen und Sympathie zu schaffen. Hätte das Spiel in den letzten Momenten die Zügel aus der Hand gegeben und den Spieler entscheiden lassen, wie er mit dem Erlebten umgehen möchte, wäre das eine logische Konsequenz gewesen. Nach dem Motto: "Kann der Spieler loslassen und vergessen?"

Eine ausführliche Review

Smeller, Dortmund, Donnerstag, 23.07.2020, 10:23 (vor 1366 Tagen) @ Kalkzilla

Ich denke sogar, dass es ein überraschender Twist gewesen wäre. Naughty Dog hat sschon fast zwanghaft versucht, dem Spieler beide Sichtweisen mitzuteilen und Sympathie zu schaffen. Hätte das Spiel in den letzten Momenten die Zügel aus der Hand gegeben und den Spieler entscheiden lassen, wie er mit dem Erlebten umgehen möchte, wäre das eine logische Konsequenz gewesen. Nach dem Motto: "Kann der Spieler loslassen und vergessen?"

Man hätte das sogar so ähnlich wie bei Life is Strange handhaben können und man sieht quasi, was Freunde, die das Spiel gespielt haben, gewählt haben. Bei Life is Strange konnte man bei allen größeren Spielentscheidungen einsehen, was Freunde gewählt haben. Natürlich nach der eigenen Wahl. Das hebt das Spiel und die Diskussionen darüber natürlich auf eine andere Ebene.

Eine ausführliche Review

Kalkzilla, Waltrop, Donnerstag, 23.07.2020, 10:39 (vor 1366 Tagen) @ Smeller

Man hätte das sogar so ähnlich wie bei Life is Strange handhaben können und man sieht quasi, was Freunde, die das Spiel gespielt haben, gewählt haben. Bei Life is Strange konnte man bei allen größeren Spielentscheidungen einsehen, was Freunde gewählt haben. Natürlich nach der eigenen Wahl. Das hebt das Spiel und die Diskussionen darüber natürlich auf eine andere Ebene.

Der Unterschied bei Life is Strange und ähnlichen Titeln zu TLOU ist allerdings, dass "Entscheidungen treffen" ein elementarer spielbestandteil ist und dies die Geschichte kontinuierlich verändert. Bei TLOU wäre das nach meinem Vorschlag eine einmalige Sache gewesen.

Eine ausführliche Review

ThoTu_und_Harry, Dortmund, Mittwoch, 22.07.2020, 13:32 (vor 1367 Tagen) @ Kalkzilla

Die Einschübe diesen Teils der Geschichte haben mir gut gefallen. Ihre Wahl am Ende ist die Emanzipation. Sie lässt los, sie hat den Moment der Einsicht. Sie verliert in ihrer Rachelust über einerseits die Bedeutung ihres Lebens (Impfstoff und nicht erfolgte Erhöhung ihres Lebenszwecks) fast alles, bis auf Dina (wartet auf sie in Jackson). Am Ende sieht Ellie Joels Augen wieder klar und zeichnet ihn in ihrem Tagebuch das erste Mal mit Augen. Sie sind versöhnt, ihre Reise hat sie dorthin gebracht.


Wenn das alles nur dazu diente, um Ellies gestörtes Verhältnis zu Joel wiederherzustellen, hätte man Abbys Story komplett außen vor lassen können. Noch ein Grund mehr, um sich auf Ellies Geschichte zu konzentrieren. Aber Naughty Dog wollte unbedingt einen Gewissenskonflikt beim Spieler erzeugen, der auf diese Art und Weise niemals eintreten konnte.

Für mich hat er gut funktioniert, und anscheinend auch für die Mehrheit der Spieler. Ich hätte auch kein simples "Ellie Joel Machen es Nochmal" gewollt.

Da stimme ich dir schon in Anbetracht der deutlich längeren Spielzeit nicht zu. Andererseits sollen die Charaktere vieles bis alles verlieren. Das ist stimmig.


So viel Spielzeit kannst du gar nicht unterbringen, um allen gerecht zu werden. Im ersten Teil hattest du 10 bist 15 Stunden Zeit um Ellie und Joels Beziehung zueinander zu beschreiben. Das hat nahezu perfekt geklappt. Im zweiten Teil hast du Ellie, Dina, Jesse, Owen, Mel, Abby, Lev... und das sind nur die "wichtigsten" Charaktere. Es ist nahezu unmöglich, dort Characterbuilding zu etablieren und Beziehungsketten zu verknüpfen.

Das spielt im dem Fall eine große Rolle. Die deutsche Synchronisation ist sehr flach im Gegensatz zum Original. Das überrascht ja auch nicht.


Ist sie nicht! Ist! sie! nicht! Mag sein, dass wir uns da einfach nicht einig sind, aber ich finde diese Aussage maximal albern!

Man sieht ja, dass bei dir die Charaktere nicht gezündet haben. Weder passt die deutsche Stimme von "Texas", noch kann eine (nicht mal gute) Synchro mit den Schauspielern mithalten, die es im MoCap aufgenommen haben. So ein Bisschen wie zuckerfreie Gummibärchen.

An diesen DLC wird wenig herankommen. Dina würde ich aber nicht so sehr abwerten gegenüber Riley.


OK, was wissen wir über Dina!? Sie hatte was mit Jesse. Ist in Ellie verliebt! Ist schwanger! Die einzige persönliche Note, die Dina im ganzen Spiel bekommt, ist der kurze Moment in Seattle, als sie in der Synagoge über ihre jüdische Herkunft und ihre Eltern erzählt. Mehr ist da nicht! Der Rest besteht aus stumpfen Anzüglichkeiten gegenüber Ellie. Das ist einfach zu wenig, um ein interessanter Charakter zu sein. Und Spielzeit hatte sie genug, um da mehr draus zu machen.

Dina ist in Jackson aufgewachsen, sie ist Ellies Zugang um am Ende der Geschichte endlich in Jackson Frieden zu finden. Sie ist die Routine in der außergewöhnlichen Lage. Sie ist die Stütze, rettet Ellie, z.B. nachdem Joel stirbt und beim Angriff durch Abby. Sie ist die gute Seele mit eigenen Konflikten, sie hilft Ellie in ihre erste erwachsene Beziehung zu kommen. Sie war die Stimme der Vernunft, die Ellie nicht hören konnte wegen ihrer PTBS.

Abby und Owen wollten Ellie nicht töten als sie die Möglichkeit hatte. Abby hat ihre Feinde gerettet. Sie kann nicht zur Ruhe kommen, ihre Schuldgefühle (Albträume) können nicht ruhen, weil Ellie sie nicht lässt. Ihre Geschichte handelt davon, dass sie eben nicht mehr Teil der WLF sein möchte, die für den Konflikt mit dem Kult steht, sondern sich auf die Suche nach den Fireflies machen möchte, mit Owen.


Abby plant, Mel den werdenden Vater Owen auszuspannen, mit ihm zu verschwinden und killt ihre eigenen Leute ohne mit der Wimper zu zucken, weil sie findet, dass den Kindern helfen jetzt gerade das Richtige ist. Abby ist und bleibt ein ekelhafter Charakter, mit dem ich im echten Leben nichts zu tun haben wollen würde. Sie reflektiert ihr Verhalten nicht, ist skrupellos, illoyal und nur ihrer eigenen Agenda hörig. Abby ist der perfekte Bösewicht, aber nie und nimmer ein liebenswerter Charakter, mit dem man mitfiebern möchte.

War es denn nicht das Richtige, die beiden Seraphites zu retten? Sie wollte aussteigen und Owen hatte sich schon länger von Mel distanziert. Da war schon etwas mehr Dynamik drin als du es darstellst. Unreflektiert finde ich sie nicht. Die liebenswerten Momente müssen dir ja gänzlich entgangen sein.

Es wäre wirklich billig gewesen, hätte man am Ende Abby umbringen können. Dann hätte man (Ellie) überhaupt nichts aus dem ersten und zweiten Teil gelernt. Wir spielen ja auch nicht unsere eigene Geschichte, sondern die von Ellie. Es war vielmehr eine Geschichte des Vergebens und Loslassens als eine Rachegeschichte.


Ich denke sogar, dass es ein überraschender Twist gewesen wäre. Naughty Dog hat sschon fast zwanghaft versucht, dem Spieler beide Sichtweisen mitzuteilen und Sympathie zu schaffen. Hätte das Spiel in den letzten Momenten die Zügel aus der Hand gegeben und den Spieler entscheiden lassen, wie er mit dem Erlebten umgehen möchte, wäre das eine logische Konsequenz gewesen. Nach dem Motto: "Kann der Spieler loslassen und vergessen?"

Ein wahres und ein optionales Ende wäre inkonsequent. Es hätte beim ersten Teil keinen Sinn ergeben, auch beim zweiten Teil fänd ich es überflüssig. Lass dich etwas mehr auf die Charaktere ein.

Eine ausführliche Review

Kalkzilla, Waltrop, Mittwoch, 22.07.2020, 13:51 (vor 1367 Tagen) @ ThoTu_und_Harry

Für mich hat er gut funktioniert, und anscheinend auch für die Mehrheit der Spieler. Ich hätte auch kein simples "Ellie Joel Machen es Nochmal" gewollt.

Na die Mehrheit der Spieler möchte ich aber mal sehen. Die Mehrheit spricht bei TLOU2 von "durchwachsen".

Man sieht ja, dass bei dir die Charaktere nicht gezündet haben. Weder passt die deutsche Stimme von "Texas", noch kann eine (nicht mal gute) Synchro mit den Schauspielern mithalten, die es im MoCap aufgenommen haben. So ein Bisschen wie zuckerfreie Gummibärchen.

Noch mal: ich kenne die englische Synchro! Dies macht keinen Unterschied für mein Empfinden oder Urteil für dieses Spiel.

Dina ist in Jackson aufgewachsen, sie ist Ellies Zugang um am Ende der Geschichte endlich in Jackson Frieden zu finden.

Das dient Ellies Charakterentwicklung, nicht Dinas.

Sie ist die Routine in der außergewöhnlichen Lage. Sie ist die Stütze, rettet Ellie, z.B. nachdem Joel stirbt und beim Angriff durch Abby.

Sie ist Mittel zum Zweck und Deus Ex Machina. Diese Rolle hätte jeder ausfüllen können und bringt Dinas Charakter kein Stück weiter.

Sie ist die gute Seele mit eigenen Konflikten,

Welche denn so? Dass sie schwanger ist? Was für Konflikte hat sie noch?

sie hilft Ellie in ihre erste erwachsene Beziehung zu kommen.

Die Beziehung ist erst ganz zum Schluss erwachsen. Monate, nachdem sie aus Seattle zurückgekehrt sind. Alles, was im Spiel vor dem Ende passiert ist verliebter Teeniequatsch.

War es denn nicht das Richtige, die beiden Seraphites zu retten? Sie wollte aussteigen und Owen hatte sich schon länger von Mel distanziert. Da war schon etwas mehr Dynamik drin als du es darstellst. Unreflektiert finde ich sie nicht. Die liebenswerten Momente müssen dir ja gänzlich entgangen sein.

Die liebenswerten Moment fallen alle flach aus, weil Abby direkt im Anschluss wieder komplett irrational agiert. War es richtig die Seraphites zu retten? Ja! War es richtig dafür die eigene Gruppe hinzurichten? Nein! Und die Rettung der Kinder war im Prinzip die einzige selbstlose Tat von Abby. Mehr war da nicht.

Ein wahres und ein optionales Ende wäre inkonsequent. Es hätte beim ersten Teil keinen Sinn ergeben, auch beim zweiten Teil fänd ich es überflüssig. Lass dich etwas mehr auf die Charaktere ein.

Genau WEIL ich mich auf Ellie eingelassen habe, ergibt dieses Ende keinen Sinn. Die ganze andere Sicht der Dinge, die der Spieler mit Abby erlebt, hat Ellie nicht. Für Ellie bestehen ihre Kontakte mit Abby nur aus: Joel tot! Jesse tot! Tommy verkrüppelt! Dina beinahe getötet! Mehr kennt Ellie nicht von ihr. Warum sollte sie sie verschonen!? Wegen eines kurzen Geistesblitzes bzgl. Joel!? Ich denke nicht! Vielleicht wäre es inkonsequent gewesen, dem Spieler auf einmal die Entscheidung zu überlassen, aber der Spieler ist zu diesem Zeitpunkt der einzige, der die ganze Geshcichte kennt.

Eine ausführliche Review

ThoTu_und_Harry, Dortmund, Mittwoch, 22.07.2020, 14:24 (vor 1367 Tagen) @ Kalkzilla

Für mich hat er gut funktioniert, und anscheinend auch für die Mehrheit der Spieler. Ich hätte auch kein simples "Ellie Joel Machen es Nochmal" gewollt.


Na die Mehrheit der Spieler möchte ich aber mal sehen. Die Mehrheit spricht bei TLOU2 von "durchwachsen".


Höchstens auf Metacritic und die kann man getrost ignorieren. In den entsprechenden Online-Communities sieht es da ganz anders aus.

Man sieht ja, dass bei dir die Charaktere nicht gezündet haben. Weder passt die deutsche Stimme von "Texas", noch kann eine (nicht mal gute) Synchro mit den Schauspielern mithalten, die es im MoCap aufgenommen haben. So ein Bisschen wie zuckerfreie Gummibärchen.


Noch mal: ich kenne die englische Synchro! Dies macht keinen Unterschied für mein Empfinden oder Urteil für dieses Spiel.

Wenn du sie auf eine Stufe stellst, zweifle ich dein Urteilsvermögen an.

Dina ist in Jackson aufgewachsen, sie ist Ellies Zugang um am Ende der Geschichte endlich in Jackson Frieden zu finden.


Das dient Ellies Charakterentwicklung, nicht Dinas.

Die erleben wir ja auch hauptsächlich unterwegs. Ihr Hintergrund (Flucht vor den Ravens nach Jackson, den Teil den du bereits genannt hast, dass sie sich in Jackson eingelebt hat im Gegensatz zu Ellie) wird erstmal nachgezeichnet, dann ihre gleichgeschlechtliche Beziehung, die auch in der späten Rückblende noch Teil der Charakterentwicklung ist. Ihre Schwangerschaft und Abkehr vom Rachegedanken, das Zurücklassen der Farm. Das Retten von Ellie während ihres eigenen Konflikts (Schwangerschaft, Verlust von Jessie, dem sie davon nicht mehr selbst berichten konnte).

Sie ist die Routine in der außergewöhnlichen Lage. Sie ist die Stütze, rettet Ellie, z.B. nachdem Joel stirbt und beim Angriff durch Abby.


Sie ist Mittel zum Zweck und Deus Ex Machina. Diese Rolle hätte jeder ausfüllen können und bringt Dinas Charakter kein Stück weiter.

Sie ist die gute Seele mit eigenen Konflikten,


Welche denn so? Dass sie schwanger ist? Was für Konflikte hat sie noch?

Ihre Beziehung zu Ellie, das Ausbreiten ihrer eigenen Person. Die Tatsache, dass sie das Leben in Jackson annimmt.

sie hilft Ellie in ihre erste erwachsene Beziehung zu kommen.


Die Beziehung ist erst ganz zum Schluss erwachsen. Monate, nachdem sie aus Seattle zurückgekehrt sind. Alles, was im Spiel vor dem Ende passiert ist verliebter Teeniequatsch.

Genau an dem Ende des Altersspektrums ist sie ja. Passt doch, insbesondere im Hinblick auf das Ende.

War es denn nicht das Richtige, die beiden Seraphites zu retten? Sie wollte aussteigen und Owen hatte sich schon länger von Mel distanziert. Da war schon etwas mehr Dynamik drin als du es darstellst. Unreflektiert finde ich sie nicht. Die liebenswerten Momente müssen dir ja gänzlich entgangen sein.


Die liebenswerten Moment fallen alle flach aus, weil Abby direkt im Anschluss wieder komplett irrational agiert. War es richtig die Seraphites zu retten? Ja! War es richtig dafür die eigene Gruppe hinzurichten? Nein! Und die Rettung der Kinder war im Prinzip die einzige selbstlose Tat von Abby. Mehr war da nicht.


Der Angriff der WLF auf die Insel stellt einfach nur den Schlusspunkt des Ablösens von Abby dar. Sie will damit nichts mehr zu tun haben. Daher ist es nur konsequent, dass sie dann gemeinsam fliehen. Das Zögern ist dir sicher nicht entgangen. Es ist keine leichte Entscheidung, aber die Logische.

Ein wahres und ein optionales Ende wäre inkonsequent. Es hätte beim ersten Teil keinen Sinn ergeben, auch beim zweiten Teil fänd ich es überflüssig. Lass dich etwas mehr auf die Charaktere ein.


Genau WEIL ich mich auf Ellie eingelassen habe, ergibt dieses Ende keinen Sinn. Die ganze andere Sicht der Dinge, die der Spieler mit Abby erlebt, hat Ellie nicht. Für Ellie bestehen ihre Kontakte mit Abby nur aus: Joel tot! Jesse tot! Tommy verkrüppelt! Dina beinahe getötet! Mehr kennt Ellie nicht von ihr. Warum sollte sie sie verschonen!?

Sie bewahrt sich in dem Moment ihr letztes Bisschen Menschlichkeit. Das wird sehr deutlich.

Wegen eines kurzen Geistesblitzes bzgl. Joel!? Ich denke nicht! Vielleicht wäre es inkonsequent gewesen, dem Spieler auf einmal die Entscheidung zu überlassen, aber der Spieler ist zu diesem Zeitpunkt der einzige, der die ganze Geshcichte kennt.

Wegen einer tiefen Einsicht. Es geht um Ellie, nicht um den Spieler. Ellie hat aus ihrer Vaterfigur gelernt. Joel würde es alles noch einmal genauso tun. Ellie dreht nicht einfach die Beziehung um und wertet sie gleich, sie wächst in dem Moment über diese einfach Sicht des einfachen Menschen Joel zurück (Vaterliebe, niedrige Bildung "Guess what, Joel, we're shitty people and it's been like this for a long time") und kann sich von Rache hin zur Vergebung lösen. Warum sollte Ellie Abby töten und damit Lev zum Tod verurteilen? Das wäre schwach und unbefriedigend.

Eine ausführliche Review

Kalkzilla, Waltrop, Donnerstag, 23.07.2020, 06:49 (vor 1366 Tagen) @ ThoTu_und_Harry

Ich geh jetzt mal nicht mehr auf jedes Detail ein, nur noch so viel:

Ich denke, dass du der ganzen Story etwas zu viel Sinnhaftigkeit zusprichst.
Ich finds ja grundsätzlich gut, wenn man sich mit dem Erlebten auseinandersetzt und auch mal hinterfragt, aber du interpretierst da viel zu viel rein. Deine Ausführungen, so schön die Gedanken auch wären, geben das Spiel einfach nicht her. Es wirkt mehr so, als ob du das Spiel mit jeder Faser verteidigen möchtest.

Naughty Dog hat ein wunderschönes Game produziert und sich Gedanken über einen anderen Ansatz, als es normalerweiser in solchen Medien üblich ist, gemacht. Das ist ja im Grunde erst mal ein löblicher Vorgang. Dabei fallen sie aber an mehreren Stellen auf die Nase. Der Shitstorm, den das ganze ausgelöst hat, ist natürlich nicht gerechtfertigt, aber man muss auch Kritikpunkte ansprechen können

Eine ausführliche Review

ThoTu_und_Harry, Dortmund, Donnerstag, 23.07.2020, 10:37 (vor 1366 Tagen) @ Kalkzilla

Da liegst du falsch. Es gab zahlreiche Podcasts (Spoilercasts, offizieller TLOU Podcast) in denen genau das besprochen wurde. Auch das Ende wurde recht eindeutig von Druckmann erklärt.

Eine ausführliche Review

Kalkzilla, Waltrop, Donnerstag, 23.07.2020, 10:41 (vor 1366 Tagen) @ ThoTu_und_Harry

Da liegst du falsch. Es gab zahlreiche Podcasts (Spoilercasts, offizieller TLOU Podcast) in denen genau das besprochen wurde. Auch das Ende wurde recht eindeutig von Druckmann erklärt.

Ich habe die Auftritte von Druckmann seit Release sehr genau verfolgt und dennoch: Das gibt das Spiel nicht her! Selbst wenn die Intention dahinter diese gewesen sein soll, ist das, wie so vielen anderes, daneben gegangen.

Eine ausführliche Review

ThoTu_und_Harry, Dortmund, Donnerstag, 23.07.2020, 11:25 (vor 1366 Tagen) @ Kalkzilla

Man kann das Pferd eben nur zum Wasser führen.

Eine ausführliche Review

Kalkzilla, Waltrop, Donnerstag, 23.07.2020, 11:29 (vor 1366 Tagen) @ ThoTu_und_Harry

Man kann das Pferd eben nur zum Wasser führen.

Eine sehr arrogante und nicht zielführende Aussage!

The Last of Us II (Spoilerthread)

The_Rapture, Vice City, Mittwoch, 22.07.2020, 07:43 (vor 1367 Tagen) @ waltrock
bearbeitet von The_Rapture, Mittwoch, 22.07.2020, 07:47

Ein hervorragendes Abenteuer, das mich eigentlich durchgehend gefesselt hat. Gerade das Stealth-Gameplay und die Grafik sind wirklich über jeden Zweifel erhaben.
Einige Kritikpunkte kann ich aber nachvollziehen.
Den Hauptcharakter ab Hälfte zwei hätte ich persönlich nicht gebraucht. Ich verstehe was „Naughty Dog“ hier machen wollte, mir war es aber zu aufgezwungen.
Generell war mir das Spiel dann auch etwas zu „depressiv“.
Der erste Teil hatte noch schöne Momente, die findet man in Part 2 kaum noch.
Alles war Leid, Schmerz, Rache etc. Und das über 30 Stunden.
Da lobe ich mir das großartige „Ghost of Tsushima“ aktuell.

The Last of Us II (Spoilerthread)

waltrock, Mittwoch, 22.07.2020, 01:00 (vor 1367 Tagen) @ waltrock

Ich hab noch nicht mal Part 1 beendet...

The Last of Us II (Spoilerthread)

Cartman, Dorstfeld und Block 12, Mittwoch, 22.07.2020, 11:18 (vor 1367 Tagen) @ Pa1n
bearbeitet von dnl09, Montag, 27.07.2020, 08:28

Ich hab noch nicht mal Part 1 beendet...

Ich auch nicht. Spiele Teil 2 jetzt aber zum 2. mal. Das Ding ist einfach der Hammer. Story, Grafik und Gameplay sind mit nichts zu vergleichen was ich bis jetzt gespielt habe.

1230264 Einträge in 13655 Threads, 13771 registrierte Benutzer Forumszeit: 19.04.2024, 12:55
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln