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Am Wochenende gibt es wieder einen EU-Gipfel - Es wird mal wieder um Geld gekämpft (Sonstiges)

Stoßstürmer86, Ort, Freitag, 17.07.2020, 16:47 (vor 1372 Tagen)

Es geht u.a. um den EU-Haushalt und den Corona-Wiederaufbaufonds.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-07/eu-gipfel-luxemburg-xavier-bettel-corona-hilfsfond

Der größte Streitpunkt ist der Wiederaufbaufonds.
Nach einem Vorschlag von Merkel und Macron soll dieser 750 Milliarden Euro umfassen. Davon 250 Milliarden Euro Kredite und 500 Miliarden Euro Zuschüsse.

Über die 500 Milliarden Euro Zuschüsse gibt es allerdings noch großen Streit.

Die Fronten sind klar verteilt. Auf der einen Seite die "sparsamen Vier" (Österreich, Niederlande, Dänemark und Schweden) und auf der anderen Seite die Länder im Süden.

Der Holländische Ministerpräsident dazu

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte baute unmittelbar vor dem Gipfel hohe Hürden für eine Einigung auf. Als Bedingung für Wiederaufbauhilfen forderte er eine "absolute Garantie", dass die Empfänger Reformen nicht nur versprochen, sondern bereits umgesetzt haben. "Wir glauben nicht an dieses zuschussbasierte System", sagte Rutte. "Wenn Kredite bis zu einem gewissen Grad in Zuschüsse umgewandelt werden müssen, dann sind Reformen umso wichtiger und die absolute Garantie, dass sie wirklich stattgefunden haben." Es sei verständlich, dass Krisenstaaten im Süden europäische Hilfen bräuchten, um mit den Folgen der Pandemie fertigzuwerden. "Aber ein starkes Europa bedeutet auch, dass Länder, die bei Reformen zurückliegen, etwa bei Renten oder Arbeitsmarkt, jetzt einen Zahn zulegen", sagte Rutte. Er müsse die Hilfen auch der Öffentlichkeit in den Niederlanden und anderswo erklären können.

Unsere Bundeskanzlerin steht indes in der Mitte und versucht zu vermitteln

Kanzlerin Angela Merkel hat die Erwartungen an eine rasche Entscheidung über das milliardenschwere EU-Wiederaufbaupaket in der Corona-Krise gedämpft. Alle würden mit sehr viel Elan in die Beratungen gehen, sagte Merkel kurz nach ihrem Eintreffen in Brüssel. Aber die Unterschiede seien doch "noch sehr, sehr groß". Sie könne nicht voraussagen, "ob wir bei diesem Mal schon zu einem Ergebnis kommen". Es bedürfe "wirklich großer Kompromissbereitschaft aller". Sie erwarte deswegen "sehr, sehr schwere Verhandlungen".

Lasset die Schlacht beginnen!!!

EU ist einfach schlecht konstruiert

Eisen, DO, Samstag, 18.07.2020, 19:07 (vor 1371 Tagen) @ Stoßstürmer86

Aktuell de facto handlungsunfähig. Orban und Kaczinsky können alles blockieren und trotzdem abkassieren.

Das Ding muss einfach komplett neu aufgebaut werden, sonst wird es sowieso nichts mehr.

EU ist einfach schlecht konstruiert

Lattenknaller, Madrid, Samstag, 18.07.2020, 21:57 (vor 1371 Tagen) @ Eisen

Aktuell de facto handlungsunfähig. Orban und Kaczinsky können alles blockieren und trotzdem abkassieren.

Das Ding muss einfach komplett neu aufgebaut werden, sonst wird es sowieso nichts mehr.

Ich finde so ein "die EU ist ja grundsätzlich mal so momentan doof" immer schwierig.
Das es Reformbedarf gibt, keine Rede. Das diese Typen im Osten gerade massiv nerven, klar.
Das man wahrscheinlich das ein oder andere Land reingelassen hat, was man nicht hätte rein lassen sollen, auch logo.
Beim Einstimmigkeitsprinzip wird es dann aber schon spannend. Frage mal so rum, was dann eventuell Deutschland so schlucken müsste, weil man nämlich auch nicht immer der brave Bube von nebenan ist, da werden einige sich das überlegen. Von mir aus, gerne. Auch in der Finanz- und Haushaltspolitik, ich finde diese Sonderlocken, die viele Staaten sich gönnen nämlich nicht lustig.
Ansonsten darf man sich bei vielen Punkten bei Frau Merkel bedanken. Die hat nämlich jahrelang Macon auflaufen lassen, so dass es zu keinen Reformen und neuen Ansätzen kam. Hätte man da schon zusammen etwas aufgeräumt, würde sich das jetzt nicht so kulminiert darstellen.
Ansonsten ist die EU auch nur ein Spiegelbild der Verhältnisse in den EU-Ländern.
Und da gestalten sich in vielen Ländern die Verhältnisse schwierig, auch in Deutschland.
Der Rechtspopulismus treibt in den Ländern wie auch in der EU ein Keil in das Getriebe einigermaßen rationaler und fortschrittlicher Politik. Die Antwort ist halt sehr schwierig, zumal die EU immer gerne als Sündenbock für alles mögliche genommen wird, auch und vor allem von denjenigen, die sich am schmarotzerhaftesten geben.
Das hat man aber vor einem Jahrzehnt und mehr schwer ahnen können.
Grundsätzlich muss man sich aber auch an die eigene Nase v.a. in Deutschland fassen. Man könnte nämlich auch von Deutschland aus die Kerle in Polen und Ungarn trocken legen. Die EU soll - richtigerweise - hier Einhalt gebieten, aber deutsche Firmen dürfen dann weiter gerne v.a. Ungarn als verlängerte Werkbank nehmen. Wenn alle Firmen in Deutschland mal anfangen ihre Produktion aus Ungarn heraus zu verlegen, würde dem Orban ganz schön die Düse gehen. Und dass der zudem von CSU und einigen aus der CDU hofiert wird, geschenkt. Von Merkel und Söder höre ich da immer sehr wenig.
Dass jetzt den von der Corona-Krise gebeutelten Ländern das gerade herzlich egal ist, kann ich auch verstehen. Ohne die Milliarden aus dem Fonds ist in Italien, Spanien, Portugal und anderen Ländern Schicht im Schacht. Und das trifft in der verflochtenen Wirtschaft auch die angeblich so sparsamen Ländern.
Die Insolvenzwelle würde dann noch härter, die Banken - die zumindest in Spanien deutlich besser da stehen als die deutschen - würde es dann auch mitreissen. Neben der Realwirtschafskrise hätten wir dann eine Finanzkrise. Die EZB würde zwar alles versuchen, aber irgendwann ist auch sie am Ende ihrer Mittel.
Im übrigen kann ich den Rutte sogar verstehen. Die Position und Verhandlungsweise ist zwar ungeschickt - Niederländer sind gerade nicht sehr gelitten in Italien und Spanien, aber gut, den Sommer ist das eh nicht so wichtig - aber gerade hier in Spanien muss man dann schon aufpassen, dass die Knete auch wirklich mal dazu genutzt wird, andere Industriezweige als Tourismus und Ferienwohnungen zu fördern.

EU ist einfach schlecht konstruiert

Voomy, Berlin, Samstag, 18.07.2020, 22:31 (vor 1371 Tagen) @ Lattenknaller

Um mal aus meinem Leben zu erzählen:

Bis vor wenigen Jahren war ich sehr, sehr pro-EU. Beinahe schon einer von den Fundamentalisten, der der Meinung war, dass die Rettung des christlichen Abendlandes einzig und alleine dadurch passieren kann, dass wir uns mehr Föderalisieren. EU-Land wann?! Das basierte vor allem auf einer sehr kosmopolitanen Lebenseinstellung, in der ich der Meinung war, dass wir ja alle Europäer sind. Grenzen sind absolut in Ordnung aber wir sind besser, wenn diese Grenzen mehr wie Bundesländer und weniger wie Länder sind. Das war bevor ich mich zum einen für eine ganze Weile in Brüssel für Jobs befand und zum anderen in einer sehr sehr großen Online Community unter sehr vielen "Europäern" bewegt habe.

Das es Reformbedarf gibt, keine Rede. Das diese Typen im Osten gerade massiv nerven, klar.

Es gibt keinen Reformbedarf, die EU hat mehrere schwerwiegende Geburtsfehler. Die wollte man mit dem Vertrag von Lissabon nachbessern und hat die Situation damit nur noch schlimmer gemacht. Du sprichst die Einstimmigkeit bereits selbst an. Aber selbst von den fundamentalen Schwachstellen ab (wer kam auf die Idee, dass es jemals Einstimmigkeit in kritischen Fragen geben würde?!), basiert das gesamte EU-Prinzip darauf, dass die großen Nationen ausreichend Druck auf kleine Nationen ausüben können, damit das Gesamtwerk funktioniert. Das klappte auch bis vor einigen Jahren. Eigentlich bis zum Rutsch zurück in die Nationalstaaten.

Profitiert Deutschland davon, dass sie ein Veto haben? Aber mit Sicherheit. So wie Deutschland unfassbar von der EU und dem EURO an sich profitiert. So wie es übrigens auch Frankreich tut. Nur auf andere Weisen. Die EU hat so viel französische Gesetzgebung und Standards drin, kein Wunder dass alle in Brüssel Macron scheiße finden.

nsonsten darf man sich bei vielen Punkten bei Frau Merkel bedanken. Die hat nämlich jahrelang Macon auflaufen lassen, so dass es zu keinen Reformen und neuen Ansätzen kam. Hätte man da schon zusammen etwas aufgeräumt, würde sich das jetzt nicht so kulminiert darstellen.

B-B-B-Bullshit. Nichts für Ungut. Macron hatte nie vor die EU zur reformieren oder zu revolutionieren, das war genauso Populismus, eben nur aus einer anderen politischen Strömung. Was Merkel blockiert hat, war eine weitergehende Machtverschiebung nach Brüssel. Und das musste sie unabhängig davon tun, dass sie es vermutlich persönlich gut finden würde. Es gibt in Deutschland simpel keine Mehrheit dafür, noch mehr Kompetenzen an die EU zu vergeben. Und daran hat vorrangig die EU schuld und nicht der Rechtspopulismus. Niemand auf der Welt ist so beschissen darin, die eigenen Erfolge zu verkaufen, wie die EU.

Man könnte nämlich auch von Deutschland aus die Kerle in Polen und Ungarn trocken legen. Die EU soll - richtigerweise - hier Einhalt gebieten, aber deutsche Firmen dürfen dann weiter gerne v.a. Ungarn als verlängerte Werkbank nehmen. Wenn alle Firmen in Deutschland mal anfangen ihre Produktion aus Ungarn heraus zu verlegen, würde dem Orban ganz schön die Düse gehen.

Sorry, aber auch das ist einfach nicht richtig. Ungarn lebt mit Sicherheit nicht von europäischen Unternehmen, die haben ein sehr isoliertes Bruttoinlandsprodukt. Und Deutschland ist mehr auf polnische Arbeiter in der Pflege, im Handwerk und in prekären Jobs angewiesen als Polen auf uns angewiesen ist. Es ist auch nichts verwerfliches daran, dass wir so viele Polen in Deutschland beschäftigen. Polen ist inzwischen so weit entwickelt, dass sie, anders als Rumänien und Bulgarien, niemanden als Lohnsklaven herschicken müssen.

Ohne die Milliarden aus dem Fonds ist in Italien, Spanien, Portugal und anderen Ländern Schicht im Schacht. Und das trifft in der verflochtenen Wirtschaft auch die angeblich so sparsamen Ländern.
Die Insolvenzwelle würde dann noch härter, die Banken - die zumindest in Spanien deutlich besser da stehen als die deutschen - würde es dann auch mitreissen. Neben der Realwirtschafskrise hätten wir dann eine Finanzkrise. Die EZB würde zwar alles versuchen, aber irgendwann ist auch sie am Ende ihrer Mittel.

Es gilt ganz grundsätzlich die so schmächlich genannten PIGS voneinander zu trennen. Portugal ist schon seit Jahren auf einem großartigen Konsolidierungskurs und auch Spanien war auf einem guten Weg. Griechenland hat vor Corona (und übrigens auch während Corona) nur positive wirtschaftliche Schlagzeilen geschrieben. Sei dir sicher, dass die EU derzeit andere Gespräche führen würde, wenn es darum ginge, Spanien, Portal und Griechenland zu helfen. Aber niemand will Italien helfen. Zurecht! Italien ist bis in die Grundfesten kaputt. Und damit meine ich nicht den populistischen Blödsinn, dass sie zu wenig arbeiten. Sie sind das Opfer von 30 Jahren Misswirtschaft, die sie selbst in die Ämter gehoben haben. Italien wäre ohne die EU schon drei Mal in den letzten Jahren in einen Staatsbankkrott gerutscht. Und jetzt soll man einem Land finanzielle Zugeständnisse machen, das vermutlich Ende 2021 AUCH von Rechtspopulisten regiert wird? Die Vorbehalte sind mehr als verständlich.

Es ist ein Wunder, dass die EU Corona überlebt habt, denn sie hat gezeigt, dass es die EU nur auf dem Papier gibt. Im Angesicht der Krise entwickelt sich Europa zurück zu einem Konstrukt der Nationalstaaten, das seine gegenseitigen Verpflichtungen vergisst und in dem alle sich selbst die Nächsten sind. Unter aktuellen Herausforderungen wie dem EU-Budget und der Corona-Krisenfinanzierung wird man sich vielleicht noch bis zur nächsten Wahl retten.
Allerdings ist für jeden sichtbar geworden, dass die EU in seinen derzeitigen Strukturen nicht mehr lebensfähig ist. Derzeit ist es wahrscheinlicher, dass wir in den nächsten 20 Jahren ein Ende der EU sehen als eine Reformierung.

Für mich persönlich hat sich der Wechsel in der Haltung zur EU in den letzten Jahren jedenfalls verfestigt. Will ich mit Ländern wie Polen, die gegen jeden Wert der EU stehen, assoziiert werden? Definitiv nicht. Will ich in einer EU leben, in der man nichts gegen Orban in Ungarn machen kann? Absolut nicht. Die EU und ihre Mitglieder haben seit dem Ende des Brexit alles dafür getan, die EU-Skepsis in ihren Mitgliedsländern steigen zu lassen. Dabei war der Brexit eine historische Chance, denn sie hat die EU zusammengeschweißt und gezeigt, dass wir uns brauchen. Trotzdem wurde nicht ein einziger richtiger Schluss daraus gezogen. Stattdessen hat man sich mit dem Artikel 13 (17) Drama sogar mitten in der Brexit-Phase hingestellt und eine ganze kommende digitale Generation gegen sich aufgebracht. Die EU hat es nicht anders verdient, als unter ständig steigender Skepsis zu leben. Und ehrlich gesagt wäre ein Zusammenbruch und ein Neuaufbau in meinen Augen sinnvoller als das Konstrukt, das wir derzeit haben.

Und das schlimme ist: Ein weiter so wird dazu führen, dass die EU weiter expandiert und sich mit Ländern wie Serbien und Albanien die nächsten schwarzen Schafe ins Konstrukt holt.

EU ist einfach schlecht konstruiert

Lattenknaller, Madrid, Sonntag, 19.07.2020, 00:30 (vor 1371 Tagen) @ Voomy

Ungarn exportierte fast ein Drittel seiner Exporte nach Deutschland.
Ungarn hat mit mehreren großen deutschen Firmen strategische Partnerschaften geschlossen.
Vielleicht können diese Firmen ja auch mal nachfragen, wie das so mit dem Rechtsstaat steht.
Damit möchte ich nicht die EU in Schutz nehmen, aber es wird ja immer so getan, als ob das nur deren Verantwortung ist, dass dort die Demokratie quasi aufgehoben ist.

Macron hat verschiedenste Vorschläge gemacht.
Merkel hat noch nicht einmal darüber diskutieren wollen. Das die EU in einigen Kernbereichen nicht weitergekommen ist, liegt zu einem großen Teil an der derzeitigen Bundesregierung. Da geht es auch um viele kleinere Teilstücke, so hat Scholz auch viele finanzpolitische Initiativen der EU-Kommission, die ich befürworte, geblockt. In einigen Politiksegmenten ist die EU nämlich Innovationstreiber, wird aber von den Staaten ausgebremst. Und das Thema europäische Verteidigungspolitik

Das die EU sich schlecht verkauft, ist bekannt. Allerdings hat sie es auch schwierig, da sie kein direktes Mandat dafür hat. Das müsste schon von den Mitgliedsstaaten selber kommen, die, da bleibe ich dabei, diese gerne als Sündenbock nehmen, ist halt einfach.

Die Idee, die EU einzureisen, um sie neu zu bauen, empfinde ich als absurd. Dann müssten diejenigen, die das erlauben würden, ein Interesse daran haben irgendwas besseres zu bauen. Diejenigen haben aber schon jetzt kein Interesse an kleineren Reformen. Wie soll das im Großen funktionieren.

Und das die EU nur noch auf dem Blatt existiert ist richtiger Bullshit. Das kann nur jemand schreiben, der von europäischen Regelungen nichts mitbekommt. Ich wohne in Spanien und habe hier eine Firma und habe die Kunden in Deutschland. Das geht reibungslos. Ohne die EU kannst Du so was knicken. Ein Kollege durfte seine Softwareklitsche In Vietnam schließen, weil die Kunden in Deutschland das aus regulatorischen Gründen nicht mehr akzeptiert haben. Dazu die Themen MWST, SEPA, Datenschutz. Alles ist geregelt und funktioniert.
Arbeitnehmer arbeitet in 3 EU-Staaten und möchte später seine Rente aus den drei Ländern beziehen. Geregelt, funktioniert und zwar im Sinne des Rentenbeziehers. Dann nehmen wir Erasmus, Forschungsbeziehungen, Patente, Zölle, Handel mit nicht EU-Ländern, Roaming, etc. dazu. Und noch so viel mehr. Dazu sind viele regionale Konflikte einfach ruhig geworden, weil es bei der Bewegungsfreiheit in der EU eigentlich auch egal ist, die Südtiroler, die ich kenne, erzählen mir das immer.
Überführe mal ein Fahrzeug von einem EU-Land ins andere, das ist europaweit nur teilweise geregelt. Zum Kotzen. Da wünscht man sich die EU her.
Die EU mit ihren Regelungen bestimmt tief unseren Alltag, das bekommt man aber in der Regel nicht mit. Im Grunde kann ein Land auch mal ein paar Monate ohne Regierung vor sich her dümpeln, dass Geschäft läuft trotzdem weiter.
Aber egal, das reißen wir alles einfach mal so ein, weil mir irgendeine Digitalrichtlinie nicht passt und man gerade mal ein paar Specken in Osteuropa ertragen müssen. An der ein oder anderen Stelle muss man einfach auch mal einen langen Atem haben.

EU ist einfach schlecht konstruiert

Voomy, Berlin, Sonntag, 19.07.2020, 01:43 (vor 1371 Tagen) @ Lattenknaller
bearbeitet von Voomy, Sonntag, 19.07.2020, 01:55

Ungarn exportierte fast ein Drittel seiner Exporte nach Deutschland.
Ungarn hat mit mehreren großen deutschen Firmen strategische Partnerschaften geschlossen.
Vielleicht können diese Firmen ja auch mal nachfragen, wie das so mit dem Rechtsstaat steht.
Damit möchte ich nicht die EU in Schutz nehmen, aber es wird ja immer so getan, als ob das nur deren Verantwortung ist, dass dort die Demokratie quasi aufgehoben ist.

Warum sollten sie das tun? China ist einer der bedeutendsten Wachstumsmärkte westlicher Nationen und trotzdem werden die deutschen Autokonzerne da sicher nicht auf dicke Brust machen und China fragen, warum die Uiguren eigentlich eine Behandlung bekommen, die man zuletzt bei den Juden in Hitlerdeutschland gesehen hat. Ungarn hat weit weniger zu verlieren, wenn sie es sich mit deutschen Firmen verscherzen als umgekehrt. Chinesische und russische Firmen warten nur, die Marktanteile zu übernehmen. Die deutschen Firmen sind ihren Aktionären etwas schuldig, nicht den EU-Grundrechten.

Macron hat verschiedenste Vorschläge gemacht.
Merkel hat noch nicht einmal darüber diskutieren wollen. Das die EU in einigen Kernbereichen nicht weitergekommen ist, liegt zu einem großen Teil an der derzeitigen Bundesregierung. Da geht es auch um viele kleinere Teilstücke, so hat Scholz auch viele finanzpolitische Initiativen der EU-Kommission, die ich befürworte, geblockt. In einigen Politiksegmenten ist die EU nämlich Innovationstreiber, wird aber von den Staaten ausgebremst. Und das Thema europäische Verteidigungspolitik

Macron hat Vorschläge gemacht, von denen er wusste, dass sie weder mit der EU-Hegemonie noch mit dem Vertrag von Lissabon umsetzbar sind. Keiner der ach so populären Vorschläge von Macron war in irgendeiner Form mit den derzeitigen Kompetenzen der EU vereinbar. Die derzeitige Bundesregierung blockt keine grundlegenden Reformen, die derzeitige Bundesregierung blockt Detailfragen, von der sie glaubt, dass sie gegen ihre Interessen geht. Die Vergötterung von Macron ist lachhaft, ein neoliberaler Franzose, der die EU nach französischen Maßstab umgestalten will. Was ich ihm tatsächlich zugestehe ist europäische Verteidigungspolitik, da nach dem Austritt des UK Frankreich quasi die gesamte Last europäischer Wehrhaftigkeit trägt. Aber auch da geben es die Verträge nun einmal einfach nicht her und das weiß Macron.

Das die EU sich schlecht verkauft, ist bekannt. Allerdings hat sie es auch schwierig, da sie kein direktes Mandat dafür hat. Das müsste schon von den Mitgliedsstaaten selber kommen, die, da bleibe ich dabei, diese gerne als Sündenbock nehmen, ist halt einfach.

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Natürlich nehmen die Mitglieder die Vorteile der EU gerne als nationale Gesetzgebung in Anspruch und verkaufen sie als solche. Aber wenn die EU so grundlegend wie in den letzten Monaten versagt, braucht es keinen Populismus, um ihren Sinn in Frage zu stellen.

Die Idee, die EU einzureisen, um sie neu zu bauen, empfinde ich als absurd. Dann müssten diejenigen, die das erlauben würden, ein Interesse daran haben irgendwas besseres zu bauen. Diejenigen haben aber schon jetzt kein Interesse an kleineren Reformen. Wie soll das im Großen funktionieren.

Und nun? Die EU von innen zu reformieren klappt auch nicht, da alle Staaten ein Veto-Recht haben und eine Verbesserung der EU hinsichtlich Werte-Charta und Funktionsweise unmöglich ist. Da eine Reparatur von Innen unmöglich ist, ist das einzig realistische Szenario ein Neuaufbau.

Und das die EU nur noch auf dem Blatt existiert ist richtiger Bullshit.


Es ist eine Übertreibung. Die unbürokratische und von er EU nicht sanktionierte Aufhebung verschiedenster Grundrechte während Corona in ganz Europa offenbart aber, dass die EU Richtlinien für die meisten Staaten nur so weit reichen, bis ein Krisenfall eintritt.

Das kann nur jemand schreiben, der von europäischen Regelungen nichts mitbekommt. Ich wohne in Spanien und habe hier eine Firma und habe die Kunden in Deutschland. Das geht reibungslos. Ohne die EU kannst Du so was knicken.

Ein Strohmann. Zum einen kriege ich jede EU-Regelung mit, zum anderen habe ich nicht darüber geredet, dass die EU NATÜRLICH gewisse Vorteile mit sich bringt. Vom Binnenmarkt über die Reisefreiheit bis hin zur Schaffung gemeinsamer Standards. Trotzdem, warum wirfst du mit Strohmännern um dich? Nichts davon habe ich in Zweifel gezogen.

Aber egal, das reißen wir alles einfach mal so ein, weil mir irgendeine Digitalrichtlinie nicht passt und man gerade mal ein paar Specken in Osteuropa ertragen müssen. An der ein oder anderen Stelle muss man einfach auch mal einen langen Atem haben.

"Gerade mal so ein paar Specken in Osteuropa"

Ich weiß nicht ob du es mitbekommen hast, aber die "Specken" in Osteuropa setzen permanent große, dampfende Haufen auf die Grundpfeiler der EU. Die Südeuropäer verdursten am langen Arm, während die Nordstaaten eine isolationistische Dividenden-Politik fahren, die einzig sie selbst begünstigst. Es gibt quasi keinen Bereich innerhalb der EU, der nicht aufgrund der strukturellen Fehler der Institution an sich vollkommen lahmgelegt ist.

Das ist das Problem mit Pro-EU-Fundamentalisten. Die EU wird über den Klee gelobt, aber der Umstand, dass man Mitglied der EU sein und gleichzeitig auf alles, für das die EU steht, scheißen kann, wird nicht einmal als arger Fehler wahrgenommen. Es ist ein störendes Rauschen im Hintergrund. Aber alles für das Große Ganze. Bis halt das nächste Corona kommt und die EU sich wieder für Monate in Wohlgefallen auflöst.

EU ist einfach schlecht konstruiert

Lattenknaller, Madrid, Sonntag, 19.07.2020, 14:52 (vor 1371 Tagen) @ Voomy

Nein, es ist kein Strohmann, weil Du darlegen musst, wie Du die EU komplett einreissen und neu aufbauen möchtest, ohne das bestehende Regelwerk mit einzureissen.
Weil Du damit einen ganzen Kontinent wirtschaftlich und auch sozial ins Wanken bringst.
Solche Fälle wie z.B. Belgien (und wohl auch Italien) sind nämlich nur möglich, weil sie Teil eines größeren Ganzen sind, das Stabilität gibt. Sonst wären das längst failed States.
Ich gebe Dir i.ü. 100% Recht, das man die Staaten, die sich momentan bewerben, nicht unbedingt reinlassen sollte. Das sind nämlich zukünftige failed States, wenn sie es nicht schon sind.

Ansonsten habe ich dir ja geschrieben, wie ich das Thema angehen würde: Langer Atem. Langsames Bohren dicker Bretter. Diejenigen, die die Haufen legen, treten über kurz oder lang schon selber rein.
Momentan gibt es aber andere Probleme, die es zu lösen gilt. Erst Corona-Wiederaufbau, dann Brexit, dann Klima und dann die Staaten im Osten.

EU ist einfach schlecht konstruiert

Wickiborusse, Dortmund, Sonntag, 19.07.2020, 00:13 (vor 1371 Tagen) @ Voomy

Um mal aus meinem Leben zu erzählen:

Bis vor wenigen Jahren war ich sehr, sehr pro-EU. Beinahe schon einer von den Fundamentalisten, der der Meinung war, dass die Rettung des christlichen Abendlandes einzig und alleine dadurch passieren kann, dass wir uns mehr Föderalisieren. EU-Land wann?! Das basierte vor allem auf einer sehr kosmopolitanen Lebenseinstellung, in der ich der Meinung war, dass wir ja alle Europäer sind. Grenzen sind absolut in Ordnung aber wir sind besser, wenn diese Grenzen mehr wie Bundesländer und weniger wie Länder sind. Das war bevor ich mich zum einen für eine ganze Weile in Brüssel für Jobs befand und zum anderen in einer sehr sehr großen Online Community unter sehr vielen "Europäern" bewegt habe.

Das es Reformbedarf gibt, keine Rede. Das diese Typen im Osten gerade massiv nerven, klar.


Es gibt keinen Reformbedarf, die EU hat mehrere schwerwiegende Geburtsfehler. Die wollte man mit dem Vertrag von Lissabon nachbessern und hat die Situation damit nur noch schlimmer gemacht. Du sprichst die Einstimmigkeit bereits selbst an. Aber selbst von den fundamentalen Schwachstellen ab (wer kam auf die Idee, dass es jemals Einstimmigkeit in kritischen Fragen geben würde?!), basiert das gesamte EU-Prinzip darauf, dass die großen Nationen ausreichend Druck auf kleine Nationen ausüben können, damit das Gesamtwerk funktioniert. Das klappte auch bis vor einigen Jahren. Eigentlich bis zum Rutsch zurück in die Nationalstaaten.

Profitiert Deutschland davon, dass sie ein Veto haben? Aber mit Sicherheit. So wie Deutschland unfassbar von der EU und dem EURO an sich profitiert. So wie es übrigens auch Frankreich tut. Nur auf andere Weisen. Die EU hat so viel französische Gesetzgebung und Standards drin, kein Wunder dass alle in Brüssel Macron scheiße finden.

nsonsten darf man sich bei vielen Punkten bei Frau Merkel bedanken. Die hat nämlich jahrelang Macon auflaufen lassen, so dass es zu keinen Reformen und neuen Ansätzen kam. Hätte man da schon zusammen etwas aufgeräumt, würde sich das jetzt nicht so kulminiert darstellen.


B-B-B-Bullshit. Nichts für Ungut. Macron hatte nie vor die EU zur reformieren oder zu revolutionieren, das war genauso Populismus, eben nur aus einer anderen politischen Strömung. Was Merkel blockiert hat, war eine weitergehende Machtverschiebung nach Brüssel. Und das musste sie unabhängig davon tun, dass sie es vermutlich persönlich gut finden würde. Es gibt in Deutschland simpel keine Mehrheit dafür, noch mehr Kompetenzen an die EU zu vergeben. Und daran hat vorrangig die EU schuld und nicht der Rechtspopulismus. Niemand auf der Welt ist so beschissen darin, die eigenen Erfolge zu verkaufen, wie die EU.

Man könnte nämlich auch von Deutschland aus die Kerle in Polen und Ungarn trocken legen. Die EU soll - richtigerweise - hier Einhalt gebieten, aber deutsche Firmen dürfen dann weiter gerne v.a. Ungarn als verlängerte Werkbank nehmen. Wenn alle Firmen in Deutschland mal anfangen ihre Produktion aus Ungarn heraus zu verlegen, würde dem Orban ganz schön die Düse gehen.


Sorry, aber auch das ist einfach nicht richtig. Ungarn lebt mit Sicherheit nicht von europäischen Unternehmen, die haben ein sehr isoliertes Bruttoinlandsprodukt. Und Deutschland ist mehr auf polnische Arbeiter in der Pflege, im Handwerk und in prekären Jobs angewiesen als Polen auf uns angewiesen ist. Es ist auch nichts verwerfliches daran, dass wir so viele Polen in Deutschland beschäftigen. Polen ist inzwischen so weit entwickelt, dass sie, anders als Rumänien und Bulgarien, niemanden als Lohnsklaven herschicken müssen.

Ohne die Milliarden aus dem Fonds ist in Italien, Spanien, Portugal und anderen Ländern Schicht im Schacht. Und das trifft in der verflochtenen Wirtschaft auch die angeblich so sparsamen Ländern.
Die Insolvenzwelle würde dann noch härter, die Banken - die zumindest in Spanien deutlich besser da stehen als die deutschen - würde es dann auch mitreissen. Neben der Realwirtschafskrise hätten wir dann eine Finanzkrise. Die EZB würde zwar alles versuchen, aber irgendwann ist auch sie am Ende ihrer Mittel.


Es gilt ganz grundsätzlich die so schmächlich genannten PIGS voneinander zu trennen. Portugal ist schon seit Jahren auf einem großartigen Konsolidierungskurs und auch Spanien war auf einem guten Weg. Griechenland hat vor Corona (und übrigens auch während Corona) nur positive wirtschaftliche Schlagzeilen geschrieben. Sei dir sicher, dass die EU derzeit andere Gespräche führen würde, wenn es darum ginge, Spanien, Portal und Griechenland zu helfen. Aber niemand will Italien helfen. Zurecht! Italien ist bis in die Grundfesten kaputt. Und damit meine ich nicht den populistischen Blödsinn, dass sie zu wenig arbeiten. Sie sind das Opfer von 30 Jahren Misswirtschaft, die sie selbst in die Ämter gehoben haben. Italien wäre ohne die EU schon drei Mal in den letzten Jahren in einen Staatsbankkrott gerutscht. Und jetzt soll man einem Land finanzielle Zugeständnisse machen, das vermutlich Ende 2021 AUCH von Rechtspopulisten regiert wird? Die Vorbehalte sind mehr als verständlich.

Es ist ein Wunder, dass die EU Corona überlebt habt, denn sie hat gezeigt, dass es die EU nur auf dem Papier gibt. Im Angesicht der Krise entwickelt sich Europa zurück zu einem Konstrukt der Nationalstaaten, das seine gegenseitigen Verpflichtungen vergisst und in dem alle sich selbst die Nächsten sind. Unter aktuellen Herausforderungen wie dem EU-Budget und der Corona-Krisenfinanzierung wird man sich vielleicht noch bis zur nächsten Wahl retten.
Allerdings ist für jeden sichtbar geworden, dass die EU in seinen derzeitigen Strukturen nicht mehr lebensfähig ist. Derzeit ist es wahrscheinlicher, dass wir in den nächsten 20 Jahren ein Ende der EU sehen als eine Reformierung.

Für mich persönlich hat sich der Wechsel in der Haltung zur EU in den letzten Jahren jedenfalls verfestigt. Will ich mit Ländern wie Polen, die gegen jeden Wert der EU stehen, assoziiert werden? Definitiv nicht. Will ich in einer EU leben, in der man nichts gegen Orban in Ungarn machen kann? Absolut nicht. Die EU und ihre Mitglieder haben seit dem Ende des Brexit alles dafür getan, die EU-Skepsis in ihren Mitgliedsländern steigen zu lassen. Dabei war der Brexit eine historische Chance, denn sie hat die EU zusammengeschweißt und gezeigt, dass wir uns brauchen. Trotzdem wurde nicht ein einziger richtiger Schluss daraus gezogen. Stattdessen hat man sich mit dem Artikel 13 (17) Drama sogar mitten in der Brexit-Phase hingestellt und eine ganze kommende digitale Generation gegen sich aufgebracht. Die EU hat es nicht anders verdient, als unter ständig steigender Skepsis zu leben. Und ehrlich gesagt wäre ein Zusammenbruch und ein Neuaufbau in meinen Augen sinnvoller als das Konstrukt, das wir derzeit haben.

Und das schlimme ist: Ein weiter so wird dazu führen, dass die EU weiter expandiert und sich mit Ländern wie Serbien und Albanien die nächsten schwarzen Schafe ins Konstrukt holt.

Sag mal. Gehört das inzwischen zur Einstellungsvoraussetzung in Brüssel, über die bösen rechten Staaten zu schimpfen?
Eins sollte klar sein. Weder Ungarn noch Polen haben zur Finanzkrise beigetragen. Ich denke, da wirst du mir zustimmen.

Das Kaczynski und Orban nicht gerade eine europafreundliche Politik machen, sehe ich auch so. Insbesondere Kaczynski ist mir ein Dorn im Auge, weil er seine Antipolitik über Gegner von Aussen definiert. Passt halt zum polnischen Opfergehabe.
Andererseits finde ich diese Politik recht wirkungsvoll, weil sie Merkels Politik entgegensteht. Sie ist quasi ein Korrektiv. Ich gebe zu, dass ich ein absoluter Gegner der Migrationspolitik von 2015 bin. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass ohne Orban und Kacziynski damals die Dämme gebrochen wären.

Lange Rede, kurzer Sinn: es ist ziemlich abstrus, über rechte Regierungen herzuziehen und sich gleichzeitig über Beitrittsbestrebungen von Albanien und Co. zu mokieren, weil sie keine Standards haben.
In einem sind wir uns einig. Die EU gehört reformiert. Da passt momentan gar nichts zusammen.

EU ist einfach schlecht konstruiert

Voomy, Berlin, Sonntag, 19.07.2020, 00:25 (vor 1371 Tagen) @ Wickiborusse

Sag mal. Gehört das inzwischen zur Einstellungsvoraussetzung in Brüssel, über die bösen rechten Staaten zu schimpfen?

Nein. Aber warum sollte ich hier meine eigene politische Einstellung in irgendeiner Form verschleiern? Für mich persönlich sind Polen und Ungarn die Haupt-Antagonisten in der derzeitigen EU. (Jedenfalls was die Wertepolitik angeht. Das geht noch ein bisschen tiefer. Beispielsweise ist Malta ein lachhaftes Gebilde und ein korruptes Höllenloch, die Slowakei sollte kein Mitglied sein und was sich in Belgien politisch abspielt, spottet jeder Beschreibung von politischer Stabilität.)

Mal davon ab, dass es rechte (wie in: konservativ) und "rechte" Regierungen (wie in: Orban) gibt. Mit Sicherheit haben Ungarn und Polen nicht zur europäischen Finanzkrise beigetragen. Polen ist ein großartiges Beispiel für Wachstum innerhalb der EU. Aber nun einmal FINANZIERT durch die EU. Ohne die europäischen Subventionen wäre das Land immer noch 'unter ferner liefen'. Die fundamental-christlich indoktrinierte Führung da nutzt das ja auch nur für die Aushebelung europäischer Standards. Ungarn ist da nur schon einen Schritt weiter.
v

Andererseits finde ich diese Politik recht wirkungsvoll, weil sie Merkels Politik entgegensteht. Sie ist quasi ein Korrektiv. Ich gebe zu, dass ich ein absoluter Gegner der Migrationspolitik von 2015 bin. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass ohne Orban und Kacziynski damals die Dämme gebrochen wären.

Ich hab nicht groß Lust hier jetzt die politischen Feinheiten der Flüchtlingskrise aufzuwärmen (Merkel hat den berühmten Satz nie gesagt, Merkel hat keine pro-Flüchtlinge-Politik gemacht, das ist einfach nur alles inzwischen in einer grauen Masse übergegangen), aber ja, sicher haben Ungarn und Polen sich da gegenüber der europäischen Meinung quergestellt. Das sei ihnen im Prinzip auch gelassen. Fakt ist aber nun einmal: Ungarn und Polen nehmen die Leistungen der EU und widerstreben den Pflichten der EU. Inzwischen EU-Gerichtlich bestätigt. Sie hatten kein Recht für ihre Anti-Flüchtlingspolitik. Wenn sie diese Politik machen wollen, müssen sie raus aus der EU. So einfach ist das. Leider hat die EU keinen Hebel um sie dafür wirklich hart zu sanktionieren.

Lange Rede, kurzer Sinn: es ist ziemlich abstrus, über rechte Regierungen herzuziehen und sich gleichzeitig über Beitrittsbestrebungen von Albanien und Co. zu mokieren, weil sie keine Standards haben.

Hä? Sorry, da verlierst du mich. Das eine sind Bestandsmitglieder der EU, für die die Standards der EU gelten, die sich entsprechend der Kritik gemessen an ihren Verpflichtungen innerhalb der EU stellen müssen. Das andere sind Nationen, die der EU beitreten wollen und diese Standards überhaupt irgendwann einmal erreichen müssen. Die Vorbehalte gegen Serbien und Albanien umfassen unter anderem die Befürchtung, dass sie Ungarn 2.0 werden. Bei Serbien geht es sogar noch tiefer, da das Land nicht einmal mehr so tut als wäre es kein Satellitenstaat von China innerhalb von Europa. Kroatien und Serbien haben gerade bewiesen, wie westlich-demokratisch sie sind. Darum gibt es da auch seit Wochen nach ihren Wahlen Proteste auf den Straßen.

EU ist einfach schlecht konstruiert

Wickiborusse, Dortmund, Sonntag, 19.07.2020, 00:49 (vor 1371 Tagen) @ Voomy
bearbeitet von Wickiborusse, Sonntag, 19.07.2020, 01:07

Sag mal. Gehört das inzwischen zur Einstellungsvoraussetzung in Brüssel, über die bösen rechten Staaten zu schimpfen?


Nein. Aber warum sollte ich hier meine eigene politische Einstellung in irgendeiner Form verschleiern? Für mich persönlich sind Polen und Ungarn die Haupt-Antagonisten in der derzeitigen EU. (Jedenfalls was die Wertepolitik angeht. Das geht noch ein bisschen tiefer. Beispielsweise ist Malta ein lachhaftes Gebilde und ein korruptes Höllenloch, die Slowakei sollte kein Mitglied sein und was sich in Belgien politisch abspielt, spottet jeder Beschreibung von politischer Stabilität.)

Mal davon ab, dass es rechte (wie in: konservativ) und "rechte" Regierungen (wie in: Orban) gibt. Mit Sicherheit haben Ungarn und Polen nicht zur europäischen Finanzkrise beigetragen. Polen ist ein großartiges Beispiel für Wachstum innerhalb der EU. Aber nun einmal FINANZIERT durch die EU. Ohne die europäischen Subventionen wäre das Land immer noch 'unter ferner liefen'. Die fundamental-christlich indoktrinierte Führung da nutzt das ja auch nur für die Aushebelung europäischer Standards. Ungarn ist da nur schon einen Schritt weiter.
v

Andererseits finde ich diese Politik recht wirkungsvoll, weil sie Merkels Politik entgegensteht. Sie ist quasi ein Korrektiv. Ich gebe zu, dass ich ein absoluter Gegner der Migrationspolitik von 2015 bin. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass ohne Orban und Kacziynski damals die Dämme gebrochen wären.


Ich hab nicht groß Lust hier jetzt die politischen Feinheiten der Flüchtlingskrise aufzuwärmen (Merkel hat den berühmten Satz nie gesagt, Merkel hat keine pro-Flüchtlinge-Politik gemacht, das ist einfach nur alles inzwischen in einer grauen Masse übergegangen), aber ja, sicher haben Ungarn und Polen sich da gegenüber der europäischen Meinung quergestellt. Das sei ihnen im Prinzip auch gelassen. Fakt ist aber nun einmal: Ungarn und Polen nehmen die Leistungen der EU und widerstreben den Pflichten der EU. Inzwischen EU-Gerichtlich bestätigt. Sie hatten kein Recht für ihre Anti-Flüchtlingspolitik. Wenn sie diese Politik machen wollen, müssen sie raus aus der EU. So einfach ist das. Leider hat die EU keinen Hebel um sie dafür wirklich hart zu sanktionieren.

Lange Rede, kurzer Sinn: es ist ziemlich abstrus, über rechte Regierungen herzuziehen und sich gleichzeitig über Beitrittsbestrebungen von Albanien und Co. zu mokieren, weil sie keine Standards haben.


Hä? Sorry, da verlierst du mich. Das eine sind Bestandsmitglieder der EU, für die die Standards der EU gelten, die sich entsprechend der Kritik gemessen an ihren Verpflichtungen innerhalb der EU stellen müssen. Das andere sind Nationen, die der EU beitreten wollen und diese Standards überhaupt irgendwann einmal erreichen müssen. Die Vorbehalte gegen Serbien und Albanien umfassen unter anderem die Befürchtung, dass sie Ungarn 2.0 werden. Bei Serbien geht es sogar noch tiefer, da das Land nicht einmal mehr so tut als wäre es kein Satellitenstaat von China innerhalb von Europa. Kroatien und Serbien haben gerade bewiesen, wie westlich-demokratisch sie sind. Darum gibt es da auch seit Wochen nach ihren Wahlen Proteste auf den Straßen.


Ok. Den letzten Absatz will ich noch mal erläutern. Es ist für mich natürlich, staatliche Standards zu haben. Abstrus ist für mich - ok, da unterstelle ich dir die forumübliche linke Einstellung - über rechte Staaten mit funktionierenden Gemeinwesen zu schimpfen und genau DAS von failed states zu fordern.
Wahrscheinlich tue ich dir Unrecht. Aber das Forum wirkt halt.

EU ist einfach schlecht konstruiert

Voomy, Berlin, Sonntag, 19.07.2020, 01:48 (vor 1371 Tagen) @ Wickiborusse

Was ist denn für dich ein funktionierendes Gemeinwesen? Reden wir jetzt hier über Polen? Jau, die funktionieren. Geht halt auf Kosten von Minderheiten. Sei ihnen gelassen - aber dann bitte nicht innerhalb der EU, wo sie sich zu den Grundwerten bekennen mussten, die sie jetzt mit Füßen treten. Ungarn? Ausgehebelte Pressefreiheit, kein vorhandenes unabhängiges Justizsystem, Ignoranz für den Schutz von Minderheiten. Ist das funktionierend?

Es gibt ausreichend Beispiele für europäische Länder, die traditionell eher konservative Regierungen haben und dabei funktionieren. Dein Apologismus für Polen und Ungarn unterminiert aber deine eigenen Aussagen. Wenn das der Maßstab für rechte Regierungen ist, dann darf sich keiner wundern, warum der Begriff Rechts inzwischen dermaßen negativ besetzt ist. Polen und Ungarn verstoßen in so vielen Aspekten gegen die EU-Charta, dass sie nach heutigem Stand niemals aufgenommen würden. Und die Relativierung von Regierungen, die tatsächlich konservative Regierungen so scheiße aussehen lassen, ist halt für die Argumentation auch nicht hilfreich.

EU ist einfach schlecht konstruiert

Pini, Samstag, 18.07.2020, 23:02 (vor 1371 Tagen) @ Voomy

Das war bevor ich mich zum einen für eine ganze Weile in Brüssel für Jobs befand und zum anderen in einer sehr sehr großen Online Community unter sehr vielen "Europäern" bewegt habe.

Wieso oder inwiefern hat die Brüssel-Zeit das geändert?

EU ist einfach schlecht konstruiert

Voomy, Berlin, Samstag, 18.07.2020, 23:17 (vor 1371 Tagen) @ Pini

Wenn man eine Weile in Brüssel / Straßburg verbringt, wird man hinsichtlich der europäischen Idee ein wenig desillusioniert. Du stellst halt nicht nur fest (wie es etwa Sonneborn und Semsrott in ihren Videos machen ((die ich übrigens beide nicht wirklich toll finde, die aber leide viel wahres erzählen)), dass der ganze Apparat nicht wirklich funktioniert, sondern auch, dass es ab vom bürokratischen auch fundamentale Probleme gibt. Die Europäer bleiben unter sich. Du hast da die Connection aus Frankreich, Deutschland, den Nordstaaten und Benelux - du hast die Südeuropäer aus Portugal, Spanien, Griechenland, Italien und dann hast du die "Osteuropäer" mit Polen und Ungarn (und mit Abstrichen Slowakei und Tschechien) und halt die Balten.

Es gibt keine EU. Sie gibt es auf dem Papier, aber wenn man das mal ein halbes Jahr erlebt hat, ist es kein Wunder, dass es keine gemeinsame europäische Idee gibt, sondern nur einen Kleinkrieg der Bürokraten. Ein gutes Viertel, mit Optimismus Fünftel, der Leute, die in Brüssel sitzen, HASSEN Brüssel. Sie sind nur gewählt worden, um das System von Innen heraus zu zerstören und zu kompromittieren und sie sind dabei erfolgreicher als die Pro-Europäer, die das Gegenteil versuchen.

Wenn man jetzt mal in den Raum stellt, dass die Politiker die Vertreter ihrer entsprechenden Wähler sind, gibt es keine Chance für Europa. Jedenfalls nicht in der Ausdehnung der heutigen EU.

EU ist einfach schlecht konstruiert

markus, Samstag, 18.07.2020, 19:50 (vor 1371 Tagen) @ Eisen

Aktuell de facto handlungsunfähig. Orban und Kaczinsky können alles blockieren und trotzdem abkassieren.

Das Ding muss einfach komplett neu aufgebaut werden, sonst wird es sowieso nichts mehr.

Einer der immer wieder auf die Missstände hinweist, ist der EU-Angeordnete Sonneborn. Letzte Woche hatte er wieder 1 Minute Redezeit. Themen: Viktator Orban, Verbot des Klimawandels und der HSV. Die Übersetzer dürften keinen einfachen Job haben ;-)

https://youtu.be/Bpe8qwehyzM

Grichenland sollte nix bekommen!

hardbreak, Ort, Samstag, 18.07.2020, 14:57 (vor 1372 Tagen) @ Stoßstürmer86
bearbeitet von hardbreak, Samstag, 18.07.2020, 15:02

Wer sich so unsolidarisch hier in der angeblichen EU Gemeinschaft verhält hat es nicht anders verdient.
Aber was sag ich von einem rechts Konservativen war doch nichts anderes zu erwarten, genau so beim Umgang mit Flüchtlingen.

Flat-Rate bei den Steuern: Griechenland lockt reiche Rentner mit Mini-Abgaben

Wer als Rentner seinen Hauptwohnsitz nach Griechenland verlegt, muss auf seine Rente lediglich sieben Prozent Einkommensteuer zahlen, wie das „Handelsblatt“ berichtet.

Wann führt man endlich vernünftig hohe Mindestsätze ein um so ein antisoziales verhalten zu unterbinden?

Welche Agenda hast du hier eigentlich?

pactum Trotmundense, Syburg, Samstag, 18.07.2020, 09:04 (vor 1372 Tagen) @ Stoßstürmer86

Lasset die Schlacht beginnen!!!

Du hast seit deiner Anmeldung hier nicht einen einzigen Beitrag zum eigentlichen Forumsthema geliefert. Du bist ausschließlich politisch aktiv und dabei sehr polemisch und zuweilen aggressiv und provozierend. Hat das einen Grund?

Ich beteilige mich hier auch regelmäßig an politischen Diskussionen und ich bin auch der Meinung, dass diese in diesem Forum Platz haben müssen. Ich verstehe nur nicht, was man in einem vereinsspezifischen Fußballforum möchte, wenn man ausschließlich über Politik diskutieren will. Wobei "diskutieren" in deinem Fall wohl die falsche Wortwahl ist.

Welche Agenda hast du hier eigentlich?

donotrobme, Münsterland, Samstag, 18.07.2020, 18:24 (vor 1371 Tagen) @ pactum Trotmundense

Ich verstehe nur nicht, was man in einem vereinsspezifischen Fußballforum möchte, wenn man ausschließlich über Politik diskutieren will. Wobei "diskutieren" in deinem Fall wohl die falsche Wortwahl ist.

Das hat wohl mit der fußballfreien Jahreszeit zu tun und dem fakt dass es die aktuelle politische lage in deutschland "außergewöhnlich" ist.

Außerdem kommt hinzu dass der transfermarkt in diesem sommer sehr ruhig verlaufen wird. Nichtmal über Gerüchte lässt sich derzeit diskutieren.

Die punkte sind dir gewiss bekannt, ich wollte sie jedoch zusammenfassen

Welche Agenda hast du hier eigentlich?

MDomi, Samstag, 18.07.2020, 20:58 (vor 1371 Tagen) @ donotrobme

Das ist ein Zweitaccount. Derjenige wird sich wohl für seine Beiträge schämen.

Welche Agenda hast du hier eigentlich?

Ulrich, Samstag, 18.07.2020, 21:07 (vor 1371 Tagen) @ MDomi

Das ist ein Zweitaccount. Derjenige wird sich wohl für seine Beiträge schämen.

Wann ist noch mal Malaga13 hier heraus geflogen?

Wobei dieser Vogel wohl auch noch andere Accounts hat(te).

Welche Agenda hast du hier eigentlich?

Jens, Dortmund, Samstag, 18.07.2020, 17:11 (vor 1371 Tagen) @ pactum Trotmundense

Lasset die Schlacht beginnen!!!


Du hast seit deiner Anmeldung hier nicht einen einzigen Beitrag zum eigentlichen Forumsthema geliefert. Du bist ausschließlich politisch aktiv und dabei sehr polemisch und zuweilen aggressiv und provozierend. Hat das einen Grund?

Ich beteilige mich hier auch regelmäßig an politischen Diskussionen und ich bin auch der Meinung, dass diese in diesem Forum Platz haben müssen. Ich verstehe nur nicht, was man in einem vereinsspezifischen Fußballforum möchte, wenn man ausschließlich über Politik diskutieren will. Wobei "diskutieren" in deinem Fall wohl die falsche Wortwahl ist.

+1

UPDATE: Hilfen des Fonds sollen an Rechtsstaatlichkeit und Kilmaziele gebunden werden

Stoßstürmer86, Ort, Freitag, 17.07.2020, 19:07 (vor 1372 Tagen) @ Stoßstürmer86

Polen und Ungarn lehnen dies entschieden ab.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-07/corona-krise-polen-gegen-bindung-einhaltung-auflagen-eu-hilfen?sort=desc#comments

Dazu ein konservativer polnischer EU-Abgeordnete:

Der konservative polnische EU-Abgeordnete Patryk Jaki rief bereits zu einem Veto gegen alle Einigungsvorschläge auf, die die Zahlung von EU-Geldern mit einem Rechtsstaatlichkeitsmechanismus verbinden. Ein solcher Mechanismus würde Polens Souveränität in Politikfeldern wie der Bildung, Justiz, Sicherheit oder bei den Medien einschränken, teilte Jaki auf Facebook mit. Polen könne sich nicht bei der Gestaltung einer unabhängigen Politik die Hände fesseln lassen.

Also übersetzt gesagt. Kohle - Ja. Auflagen - Nein.

Das ist schon ziemlich dreist!

UPDATE: Hilfen des Fonds sollen an Rechtsstaatlichkeit und Kilmaziele gebunden werden

Garum, Bornum am Harz, Freitag, 17.07.2020, 20:48 (vor 1372 Tagen) @ Stoßstürmer86

Polen und Ungarn lehnen dies entschieden ab.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-07/corona-krise-polen-gegen-bindung-einhaltung-auflagen-eu-hilfen?sort=desc#comments

Dazu ein konservativer polnischer EU-Abgeordnete:

Der konservative polnische EU-Abgeordnete Patryk Jaki rief bereits zu einem Veto gegen alle Einigungsvorschläge auf, die die Zahlung von EU-Geldern mit einem Rechtsstaatlichkeitsmechanismus verbinden. Ein solcher Mechanismus würde Polens Souveränität in Politikfeldern wie der Bildung, Justiz, Sicherheit oder bei den Medien einschränken, teilte Jaki auf Facebook mit. Polen könne sich nicht bei der Gestaltung einer unabhängigen Politik die Hände fesseln lassen.


Also übersetzt gesagt. Kohle - Ja. Auflagen - Nein.

Das ist schon ziemlich dreist!

Wieso dreist, das ist die Wahrheit. Was interessiert uns Europa wir wollen nur das Geld. Ein vereintes Europa ist eine Super Idee, nur teilen nicht alle die gleichen Werte und das macht das ganze Schwierig und braucht auch länger als 1, 2 Generationen.

UPDATE: Hilfen des Fonds sollen an Rechtsstaatlichkeit und Kilmaziele gebunden werden

Beethoven, Bonn, Freitag, 17.07.2020, 20:30 (vor 1372 Tagen) @ Stoßstürmer86

Ich bin ja ein großer Fan der EU aber ohne Zusage zur Rechtsstaatlichkeit sollte es kein Geld geben. Aber am Ende muss man in der EU sowieso mit einer qualifizierten Mehrheit entscheiden können müssen sonst wird das ganze Gebilde nicht halten. Wenn ich daran denke dass mit Steuergeldern Orban oder die PIS(die heißen ja sogar Prawo i Sprawiedliwość, zu deutsch Recht und Gerechtigkeit) unterstützt werden sollen, das kann man doch keinem erklären.

UPDATE: Hilfen des Fonds sollen an Rechtsstaatlichkeit und Kilmaziele gebunden werden

Zico80, Freitag, 17.07.2020, 19:17 (vor 1372 Tagen) @ Stoßstürmer86


Dazu ein konservativer polnischer EU-Abgeordnete:

Der konservative polnische EU-Abgeordnete Patryk Jaki rief bereits zu einem Veto gegen alle Einigungsvorschläge auf, die die Zahlung von EU-Geldern mit einem Rechtsstaatlichkeitsmechanismus verbinden. Ein solcher Mechanismus würde Polens Souveränität in Politikfeldern wie der Bildung, Justiz, Sicherheit oder bei den Medien einschränken, teilte Jaki auf Facebook mit. Polen könne sich nicht bei der Gestaltung einer unabhängigen Politik die Hände fesseln lassen.


Also übersetzt gesagt. Kohle - Ja. Auflagen - Nein.


Das ist schon ziemlich dreist!

Wenn er all Rechtsstaatlichkeitsmechanismen ausschliesst, weil sie die polnische Politik einschränken, gibt er vor allem ganz direkt zu, dass die polnische Regierung diesen Rechtsstaatlichkeitsprinzipien nicht entspricht. Kein besonders cleverer Satz.

Am Wochenende gibt es wieder einen EU-Gipfel - Es wird mal wieder um Geld gekämpft

hardbreak, Ort, Freitag, 17.07.2020, 17:14 (vor 1372 Tagen) @ Stoßstürmer86

Es geht u.a. um den EU-Haushalt und den Corona-Wiederaufbaufonds.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-07/eu-gipfel-luxemburg-xavier-bettel-corona-hilfsfond

Der größte Streitpunkt ist der Wiederaufbaufonds.
Nach einem Vorschlag von Merkel und Macron soll dieser 750 Milliarden Euro umfassen. Davon 250 Milliarden Euro Kredite und 500 Miliarden Euro Zuschüsse.

Über die 500 Milliarden Euro Zuschüsse gibt es allerdings noch großen Streit.

Die Fronten sind klar verteilt. Auf der einen Seite die "sparsamen Vier" (Österreich, Niederlande, Dänemark und Schweden) und auf der anderen Seite die Länder im Süden.

Der Holländische Ministerpräsident dazu


Welche Werbeagentur hat sich eigentlich das Wörding ausgedacht?
Ich würde sie sofort engagieren!

Wo her kommt dieser Name und warum übernehmen diese Propagandabegriff Journalisten völlig unkritisch?
Weil viel besser würde Antisoziale 4 Passen und besonders auf Rütte und die Niederlande passt das Asozial wie Faust aufs Auge.
In diesem Dutch Sandwich fehlen eigentlich noch Irland und Luxemburg.

Am Wochenende gibt es wieder einen EU-Gipfel - Es wird mal wieder um Geld gekämpft

TerraP, Köln, Freitag, 17.07.2020, 19:02 (vor 1372 Tagen) @ hardbreak

"Die Medien" haben das Wording nicht unkritisch übernommen (woher nimmst du diese Behauptung schon wieder?).

Als es neu war - vor Monaten - wurde das durchaus kritisch kommentiert, sowohl die Bezeichnung an sich als auch die ökonomischen Ideen.

Nur auf das Niveau "Asoziale" haben sich die Kommentare halt nicht begeben.

Am Wochenende gibt es wieder einen EU-Gipfel - Es wird mal wieder um Geld gekämpft

hardbreak, Ort, Freitag, 17.07.2020, 20:22 (vor 1372 Tagen) @ TerraP
bearbeitet von hardbreak, Freitag, 17.07.2020, 20:29

"Die Medien" haben das Wording nicht unkritisch übernommen (woher nimmst du diese Behauptung schon wieder?).

Achso deswegen hört und liest man es überall?
Also ob Ntv, N24, Phönix, Radio oder diverse Zeitungen

Als es neu war - vor Monaten - wurde das durchaus kritisch kommentiert, sowohl die Bezeichnung an sich als auch die ökonomischen Ideen.

Nie was von gehört.

Nur auf das Niveau "Asoziale" haben sich die Kommentare halt nicht begeben.

Also man benutzt lieber das Falsche wording sparsam anstatt das richtige Antisozil?
Also was wäre an dem Wort Falsch.
Ganz besonders auf die Niederlanden trift es doch zu und auf Rütte noch mehr.

Würde man in der EU nur die Steuern vernünftig eintreiben was aber halt verschiedene Länder verhindern könnten wir uns die ganze Diskussion sparen.
Vielleicht findet jetzt ein umdenken statt und die großen Erhöhung den Druck dies zu ändern weil gerade die sind die leidtragenden.

Am Wochenende gibt es wieder einen EU-Gipfel - Es wird mal wieder um Geld gekämpft

TerraP, Köln, Freitag, 17.07.2020, 21:22 (vor 1372 Tagen) @ hardbreak

An "Antisozil" ist schon mal falsch, dass ein "a" fehlt.

So, wie Du es gebrauchst, ist es außerdem hate speech.

Und das von jemandem, der mir gestern Angriffe ad hominem vorgeworfen hat, als ich auf gewisse Defizite in Deinen Beiträgen hingewiesen habe...

Ansonsten tut mir leid, dass Du noch nie davon gehört hast, aber trotzdem weiter versuchst große Reden darüber zu schwingen.

Am Wochenende gibt es wieder einen EU-Gipfel - Es wird mal wieder um Geld gekämpft

hardbreak, Ort, Freitag, 17.07.2020, 21:31 (vor 1372 Tagen) @ TerraP
bearbeitet von hardbreak, Freitag, 17.07.2020, 21:34

An "Antisozil" ist schon mal falsch, dass ein "a" fehlt.

So, wie Du es gebrauchst, ist es außerdem hate speech.

Nö es ist eine schlichte tatasache und nix anderes.
Also warum versuchst du vom Kern ab zu lenken.

Und das von jemandem, der mir gestern Angriffe ad hominem vorgeworfen hat, als ich auf gewisse Defizite in Deinen Beiträgen hingewiesen habe...

Du hast versucht mit Rechtschreibung ab zu lenken nicht mehr und nicht weniger.

Ansonsten tut mir leid, dass Du noch nie davon gehört hast, aber trotzdem weiter versuchst große Reden darüber zu schwingen.

Zeig mir mal ein paar Artikel wo das ausführlich diskutiert wurde? Die müsste es dann ja wie Sand am Meer geben.
Und dann erkläre mir mal warum ich in anderen Medien nix von der Diskussion gehört habe ganz im Gegensatz zu dem Kampfegriff von sparsamen vier.

Am Wochenende gibt es wieder einen EU-Gipfel - Es wird mal wieder um Geld gekämpft

TerraP, Köln, Samstag, 18.07.2020, 16:22 (vor 1371 Tagen) @ hardbreak

Ist nicht mein Job, für Dich Artikel zu recherchieren. Und ich kann nicht erklären, warum Du Manches nicht mitbekommst. Dass dem so ist, ist ja offensichtlich.

Hier ein Beispiel:

https://www.sueddeutsche.de/politik/eu-corona-oesterreich-niederlande-1.4916086

Hier noch eines, in dem Kritik und Spottnamen erwähnt, sie dann aber in Schutz genommen werden:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wiederaufbau-plan-fuer-europa-die-einsamen-vier-16787255.html

Wie gesagt: Die Debatte ist Monate alt, entsprechend auch die Kritik. Der Begriff "die sparsamen vier" ist sogar noch älter.

Am Wochenende gibt es wieder einen EU-Gipfel - Es wird mal wieder um Geld gekämpft

hardbreak, Ort, Samstag, 18.07.2020, 16:44 (vor 1371 Tagen) @ TerraP

Ist nicht mein Job, für Dich Artikel zu recherchieren. Und ich kann nicht erklären, warum Du Manches nicht mitbekommst. Dass dem so ist, ist ja offensichtlich.

Glaub mir ich hab da schon genug mitbekommen deswegen ja die Kritik am wording warum der begriff immer noch als Propaganda mittel weiter verwendet wird.
Hätte es eine vernünftige Debatte gegeben würde der begriff nicht mehr verwendet werden.

Hier ein Beispiel:

https://www.sueddeutsche.de/politik/eu-corona-oesterreich-niederlande-1.4916086

Hier noch eines, in dem Kritik und Spottnamen erwähnt, sie dann aber in Schutz genommen werden:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wiederaufbau-plan-fuer-europa-die-einsamen-vier-16787255.html

Wie gesagt: Die Debatte ist Monate alt, entsprechend auch die Kritik. Der Begriff "die sparsamen vier" ist sogar noch älter.

Ein Kommentar ohne Inhalt rein um das recht und Konservative Publikum der FAZ zu Bespassen?
Warum wird den nicht auf das EU schädliche verhalten eingegangen das die Niederlande zb schon sehr lange betreiben?
Und warum der ÖR den begriff bis heute verwendet ist auch unerklärlich.

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