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Heute vor 75 Jahren befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz. (Sonstiges)

CrimsonGhost, Montag, 27.01.2020, 11:38 (vor 1550 Tagen)

Nie wieder.
Kein Vergeben, kein Vergessen.

Gerade in diesen Zeiten des aufflammenden Nationalismuses, Rassismuses und Antisemitismus wird es wichtig, daran zu erinnern. Damit es sich nie wiederholt.

Bald wird es keine Zeitzeugen mehr geben, die von dem Schrecken berichten können. Die Gefahr, dass die damaligen Verbrechen immer mehr relativiert und revidiert werden wächst damit. Die Geschichte verpflichtet uns, die Opfer nicht zu vergessen und Verantwortung zu tragen, dass es nie wieder passiert.

Auch beim BVB gab es überzeugte Nationalsozialisten, und es gab beim BVB Menschen, die zu Opfern der Tötungs- und Vernichtungsindustrie wurden, weil sie gegen den Faschismus waren. Und auch heutzutage gibt es in Dortmund eine Partei, die eine verurteilte Holocaustleugnerin unterstützt und damit Beihilfe zum Geschichtsrevisionismus betreibt.

In Erinnerung an die Millionen Opfer.

Edit Sascha: Habe den Titel angepasst.

Heute vor 75 Jahren befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz.

Lattenknaller, Madrid, Montag, 27.01.2020, 18:55 (vor 1550 Tagen) @ CrimsonGhost

Nie wieder.
Kein Vergeben, kein Vergessen.

Gerade in diesen Zeiten des aufflammenden Nationalismuses, Rassismuses und Antisemitismus wird es wichtig, daran zu erinnern. Damit es sich nie wiederholt.

Bald wird es keine Zeitzeugen mehr geben, die von dem Schrecken berichten können. Die Gefahr, dass die damaligen Verbrechen immer mehr relativiert und revidiert werden wächst damit. Die Geschichte verpflichtet uns, die Opfer nicht zu vergessen und Verantwortung zu tragen, dass es nie wieder passiert.

Auch beim BVB gab es überzeugte Nationalsozialisten, und es gab beim BVB Menschen, die zu Opfern der Tötungs- und Vernichtungsindustrie wurden, weil sie gegen den Faschismus waren. Und auch heutzutage gibt es in Dortmund eine Partei, die eine verurteilte Holocaustleugnerin unterstützt und damit Beihilfe zum Geschichtsrevisionismus betreibt.

In Erinnerung an die Millionen Opfer.

Edit Sascha: Habe den Titel angepasst.

Ende der 80er Jahre waren wir auf Schüleraustausch mit einer Schule in Krakau, das damals noch nicht so fesch herausgeputzt war, wie heute. Alles coole 11. und 12. Klässler.
Am Vortag waren wir in dem Teil wo einst das Ghetto war und in der Synagoge.
Wir hatten die Gelegenheit mit Überlebenden aus Auschwitz zu sprechen.
Die Toleranz und Liebenswürdigkeit hat sich mir ins Gedächtnis gebrannt. Wie sie uns erklärten, wieso sie uns niemals Hass oder Abneigung entgegenbringen könnten, weil wir die Enkel der Tätergeneration sind.
Weil sie damit genau das machen würden, was der Keim des Übels war, Menschen abzustempeln, nur weil sie einer anderen Gruppe angehören, Sündenböcke zu suchen und reale Verantwortung zu verschleiern.
Das Böse im Menschen zu suchen, anstatt das Gute.
Am Tag darauf fuhren wir dann - wir glaubten gut präpariert - nach Auschwitz.
Wir hatten einen sehr sensiblen Führer dabei, Sohn eines Überlebenden. Er hat uns alles sehr sachlich und ruhig erklärt. Was, wo, wie passierte. Wie es wohl ausgesehen hat.
Am Ende der Rampe ließ er uns dann alleine, in dem Moment war jeder am Weinen.
Wir waren fassungslos ob des Grauens, aus dem Abstrakten, das wir aus den Filmen kannte, wurde etwas greifbares. Es war ein lebensdefinierender Moment.
Die Erinnerung muss immer aufrecht erhalten werden.

Heute vor 75 Jahren befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz.

Basti Van Basten, Romania, Mittwoch, 29.01.2020, 17:46 (vor 1548 Tagen) @ Lattenknaller

Am Ende der Rampe ließ er uns dann alleine, in dem Moment war jeder am Weinen.

Ich konnte auch nur mit Mühe meine Tränen zurückhalten. Wenn man das alles live vor sich sieht, rückt das ganze damalige Geschehen bis ganz nah ans Herz.

Heute vor 75 Jahren befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz.

Kruemelmonster09, Montag, 27.01.2020, 16:18 (vor 1550 Tagen) @ CrimsonGhost

Vor einigen Jahren habe ich mir mal das ehemalige KZ Bergen Belsen angesehen.
Dieses beklemmende Gefühl, das ein solcher Besuch in einem auslöst ist absolut nicht zu beschreiben.

Noch heute habe ich meine Mutter im Kopf, wie sie weinend aus einem Dokumentarraum rennt, in dem die Bilder der Briten, nach der Befreiung, gezeigt wurden. Es war einfach schwer zu verstehen, begreifen und zu verarbeiten.

Erinnern, erinnern, immer wieder daran erinnern. Das ist unsere verdammte Aufgabe.

Heute vor 75 Jahren befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz.

CrimsonGhost, Montag, 27.01.2020, 18:55 (vor 1550 Tagen) @ Kruemelmonster09

Ich war in Dachau, in Theresienstadt und in einem Auslager von Bergen-Belsen. Besuche in Gedenkstätten in ehemaligen KZs haben schon eine ganz schöne Wirkung auf das Gemüt, es macht die Geschichte und die Verbrechen, aber auch das Leid begreifbar.

Heute vor 75 Jahren befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz.

guy_incognito, Rhein-Neckar, Montag, 27.01.2020, 20:54 (vor 1550 Tagen) @ CrimsonGhost

Dachau hat mir auch schon gereicht. Schwer erträglich, was man da alles zu sehen bekam. Die Frage, wie Menschen so etwas anderen antun können, hat mich damals als Schüler ziemlich bewegt. Heute muss ich leider sagen, dass es weiterhin genügend Potential gibt. Umso wichtiger, dieses immer und immer wieder in den Schulen zum Thema zu machen.

Vor 1,5 Jahren war ich übrigens in Warschau und habe eine Führung mit einem freien Guide durchs ehemalige Ghetto gemacht. Wer von euch mal dort hinkommen sollte, bzw. dieses vorhat, sollte das unbedingt einplanen. Sehr informativ, tolle Guides und trotz des ernsten Themas auch nicht ganz so bedrückend.

Heute vor 75 Jahren befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz.

Kruemelmonster09, Montag, 27.01.2020, 21:14 (vor 1550 Tagen) @ guy_incognito

Dachau hat mir auch schon gereicht. Schwer erträglich, was man da alles zu sehen bekam. Die Frage, wie Menschen so etwas anderen antun können, hat mich damals als Schüler ziemlich bewegt. Heute muss ich leider sagen, dass es weiterhin genügend Potential gibt. Umso wichtiger, dieses immer und immer wieder in den Schulen zum Thema zu machen.

Vor 1,5 Jahren war ich übrigens in Warschau und habe eine Führung mit einem freien Guide durchs ehemalige Ghetto gemacht. Wer von euch mal dort hinkommen sollte, bzw. dieses vorhat, sollte das unbedingt einplanen. Sehr informativ, tolle Guides und trotz des ernsten Themas auch nicht ganz so bedrückend.

Das kann ich mir sehr gut vorstellen.
Eigentlich unvorstellbar, wenn man überlegt wie viele große Persönlichkeiten in diesem kleinen Bereich gewirkt haben, oder daraus entsprungen sind. Etwa Janusz Korczak, Marcel Reich-Ranizki, oder Uri Orlev.

Heute vor 75 Jahren befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz.

Frankonius, Frankfurt, Montag, 27.01.2020, 15:09 (vor 1550 Tagen) @ CrimsonGhost

Leider wird das Auftreten der Nazis in den "sozialen" Medien immer dreister und unverschämter.
Ein ganz übles Beispiel ist der selbst ernannte "Volkslehrer" Nikolai Nerling. Der hatte, bevor Youtube den Kanal dicht gemacht hat, über 100.000 Follower. Nun steht er mittlerweile mit einem Bein im Knast.
Es gab schon 150 Tagessätze wegen eines unsäglichen Auftritts im ehemaligen KZ-Dachau.

Seine letzte Heldentat war ein Geburtstagsständchen für "den größten deutschen Philosophen: Horst Mahler".

Selbst kann man diesen Leuten auch schaden, indem man z.B. fleißig ihre Videos meldet, Online-Anzeigen schreibt und ganz wichtig die Banken anschreibt, bei denen sie ihre Spenden-Bettel-Konten betreiben.
Nerling hat schon ein Dutzend Konten im In- und Ausland verloren.

Für mich ist das auch keine Denunziation (wie Nerling unter gespielten Tränen gerne in seinen Mimimi-Videos gerne behauptet).

Leute die den Holocaust leugnen, gegen Juden und andere "Nicht-Arier" hetzen und ein 4. Reich herstellen wollen, müssen mit allen Mittel gestoppt werden. Wenn ich sehe, wie jemand ein anderes ein Verbrechen begeht, bin ich verpflichtet einzugreifen - und wenn ich nur die Polizei rufe.

Wobei Leute wie Bernd Höcke und Gauland sind gedanklich nicht so weit vom "Volkslehrer" entfernt.

Tag gegen das Vergessen

alexey83, Dortmund, Montag, 27.01.2020, 14:58 (vor 1550 Tagen) @ CrimsonGhost

Hier ist noch Mal eine Erinnerung zur heutigen Veranstaltung im Westfalenstadion.
http://bvb-fanabteilung.de/aktuell/borusseum-veranstaltung-zum-tag-gegen-das-vergessen-am-27-januar-2020/

Der "Tag gegen das Vergessen" findet schon zum 10. Mal statt. In den letzten Jahren waren immer relativ viele Leute da. Die Zeit- bzw. Zweitzeugen*innen haben ihre Geschichte erzählt und es gibt/gab wieder Musik, die in Konzentrationslagern und Ghettos entstanden ist.

Heute vor 75 Jahren befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz.

alexey83, Dortmund, Montag, 27.01.2020, 14:52 (vor 1550 Tagen) @ CrimsonGhost

https://www.ardmediathek.de/ard/player/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvLzJjYjkzMjdkLTc1ZjYtNDAxZC04ZjlhLWJiMzA3YWE1ZmUzNw/hitchcocks-night-will-fall

In der ARD-Mediathek gibt es jetzt die Doku "Night will fall", die die ersten Aufnahmen von der Befreiung der KZs (u.a. Auschwitz und Dachau) zeigen. Die Doku ist nur noch bis Donnerstag online und zeigt sehr verstörende (eigentlich fällt mir kein richtiges Wort dafür ein) Aufnahmen. Ich habe drei Tage gebraucht, um mir die komplette Doku anzuschauen, weil ich mehrmals abbrechen musste.

Heute vor 75 Jahren befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz.

rasmus, Leverkusen, leider, Mittwoch, 29.01.2020, 22:21 (vor 1548 Tagen) @ alexey83

seht es selbst, zeigt es euren Kindern, zeigt es allen, unbedingt. Ich habe gerade die ersten 18 Minuten gesehen, ich bin fertig für heute.

Video verfügbar bis: 30.01.2020 ∙ 01:45 Uhr

Franke, Donnerstag, 30.01.2020, 00:59 (vor 1547 Tagen) @ rasmus

seht es selbst, zeigt es euren Kindern, zeigt es allen, unbedingt. Ich habe gerade die ersten 18 Minuten gesehen, ich bin fertig für heute.

Noch eine Dreiviertelstunde.

Bei Youtube findet sich auch was dazu, aber wohl nicht in deutscher Sprache.

Heute vor 75 Jahren befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz.

kasper, Dienstag, 28.01.2020, 11:21 (vor 1549 Tagen) @ alexey83

Oh mein Gott... mehr fällt mir dazu nicht ein. Ich habe mich mit dem Abschnitt unserer Geschichte intensiv befasst und habe auch schon mehrere Gedenkstätten besucht.

Aber diese Dokumentation ist das unfassbarste was ich in dem Zusammenhang je gesehen habe. Ich konnte das auch nicht in einem ansehen, ich musste mehrere Pausen machen.

Ich bin wirklich zutiefst erschüttert. Es ist immer wieder unfassbar was damals passiert ist.

Wir waren im Winter in Buchenwald, bei nur -5 Grad, Wind und Schneetreiben. Ein junger Student hat die Führung gemacht, wir standen vieleicht 15 Minuten auf dem Appelplatz wo die Menschen zum Zählappel antreten mussten. Wir waren alle dick eingepackt und trotzdem waren wir durchgefroren. In dem Moment wurden alle noch demütiger und nachdenklicher als ohnehinschon.

Für den Wahnsinn kann es keine Worte geben und wenn der Wahnsinn in bewegten Bildern zu sehen ist fehlt einem alles.

Was waren das nur für Wesen die dafür verantwortlich waren?

Heute vor 75 Jahren befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz.

Sauerländer Nordlicht, Oldenburg, Montag, 27.01.2020, 22:18 (vor 1550 Tagen) @ alexey83

Danke für den Link. Hatte da heute im DLF noch was gehört über den Film. Hatte da bis grad nicht dran gedacht, wollte den unbedingt sehen.

Heute vor 75 Jahren befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz.

Schnippelbohne, Bauernland, Montag, 27.01.2020, 14:36 (vor 1550 Tagen) @ CrimsonGhost

Wer sich mal richtig gruseln will, der liest die Kommentare unter dem Facebook-Post der AfD zum Gedenktag. Von "Es muss auch mal gut sein." über "Andere Völker haben auch jemanden umgebracht." bis "Der Holocaust hat nicht stattgefunden." ist alles dabei und bestätigt einmal mehr, welche Klientel die AfD um sich versammelt.

Heute vor 75 Jahren befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz.

rajol, Pulheim, Montag, 27.01.2020, 17:20 (vor 1550 Tagen) @ Schnippelbohne

Bei aller Berechtigung der Kritik an diesen rechten Leugnern der Geschichte sollte nicht vergessen werden, dass der Antisemitismus damals aus der Mitte der Gesellschaft kam. Nicht vergessen, was Autoren wie Viktor Klemperer, Goldhagen, ua. dazu gesagt haben. Das "Normale"war oftmals die Quelle des Abgründigen..

Heute vor 75 Jahren befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz.

Schnippelbohne, Bauernland, Montag, 27.01.2020, 17:34 (vor 1550 Tagen) @ rajol

Bei aller Berechtigung der Kritik an diesen rechten Leugnern der Geschichte sollte nicht vergessen werden, dass der Antisemitismus damals aus der Mitte der Gesellschaft kam. Nicht vergessen, was Autoren wie Viktor Klemperer, Goldhagen, ua. dazu gesagt haben. Das "Normale"war oftmals die Quelle des Abgründigen..

Völlig richtig. Aber genau das macht für mich die AfD so gefährlich: Rassismus und Antisemitismus werden dort toleriert bzw. aktiv vertreten. So wird solches Gedankengut wieder salonfähig.

Heute vor 75 Jahren befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz.

rajol, Pulheim, Montag, 27.01.2020, 18:01 (vor 1550 Tagen) @ Schnippelbohne

Nur als kleine Erläuterung: Ein Typ wie Eichmann fiel nicht durch besonderen Hass auf Juden auf; wohl aber perfektionierte er eine Praxis der Gefühllosigkeit, die - leider - aus einem sehr deutschen Hang zur Abstraktion und Besessenheit für Organisation und Funktion rührte. Dazu noch ein Kadavergehorsam gegenüber höherer Distanz - mir gefällt einfach nicht, wenn man es sich so leicht macht und immer nur den Hass in den Focus nimmt. Letztlich waren die gefühllosen Rationalisten in ihren mörderischen Aktionen effektiver als die tumbe Schar der grölenden Nazis.

Heute vor 75 Jahren befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz.

Ulrich, Montag, 27.01.2020, 18:26 (vor 1550 Tagen) @ rajol

Nur als kleine Erläuterung: Ein Typ wie Eichmann fiel nicht durch besonderen Hass auf Juden auf; wohl aber perfektionierte er eine Praxis der Gefühllosigkeit, die - leider - aus einem sehr deutschen Hang zur Abstraktion und Besessenheit für Organisation und Funktion rührte. Dazu noch ein Kadavergehorsam gegenüber höherer Distanz - mir gefällt einfach nicht, wenn man es sich so leicht macht und immer nur den Hass in den Focus nimmt. Letztlich waren die gefühllosen Rationalisten in ihren mörderischen Aktionen effektiver als die tumbe Schar der grölenden Nazis.

Ohne jetzt die Systeme gleichsetzen zu wollen, haben vermutlich in der UDSSR die Schergen zur Zeit des Stalinismus "ihren Job" mit der gleichen "Professionalität" ausgeübt. Der rassistische Nazi-Terror war weltweit beispiellos. Aber ich vermute, in vielen Staaten der Welt hätten sich Menschen gefunden, die, entsprechende Umstände vorausgesetzt, als kleine oder große Räder in einer Terrormaschinerie dienen würden.

Heute vor 75 Jahren befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz.

TrainerFuxx, Cosmopolit, Montag, 27.01.2020, 22:45 (vor 1549 Tagen) @ Ulrich
bearbeitet von TrainerFuxx, Montag, 27.01.2020, 22:52

Nur als kleine Erläuterung: Ein Typ wie Eichmann fiel nicht durch besonderen Hass auf Juden auf; wohl aber perfektionierte er eine Praxis der Gefühllosigkeit, die - leider - aus einem sehr deutschen Hang zur Abstraktion und Besessenheit für Organisation und Funktion rührte. Dazu noch ein Kadavergehorsam gegenüber höherer Distanz - mir gefällt einfach nicht, wenn man es sich so leicht macht und immer nur den Hass in den Focus nimmt. Letztlich waren die gefühllosen Rationalisten in ihren mörderischen Aktionen effektiver als die tumbe Schar der grölenden Nazis.


Ohne jetzt die Systeme gleichsetzen zu wollen, haben vermutlich in der UDSSR die Schergen zur Zeit des Stalinismus "ihren Job" mit der gleichen "Professionalität" ausgeübt. Der rassistische Nazi-Terror war weltweit beispiellos. Aber ich vermute, in vielen Staaten der Welt hätten sich Menschen gefunden, die, entsprechende Umstände vorausgesetzt, als kleine oder große Räder in einer Terrormaschinerie dienen würden.

Das ist kein persönlicher Angriff, versteht es nicht falsch.
Trotzdem sollte man da mit Vergleichen vorsichtig sein, auch wenn es vielleicht das Gewissen etwas beruhigt oder das damalige Handeln irgendwie Erklärbar macht.

Natürlich war GB nicht ohne, auch in Sachen Rassismus, die meisten Klunker in der Krone sind auf der Welt zusammengeklaut, siehe z.B. Indien, Afrika usw.
In Amerika starben in der postkolumbialen Zeit bis zu 90% der indigenen Bevölkerung.
UDSSR; Umsiedlungen, Gulags usw...


ABER:
Ganze Bevölkerungsgruppen, ja sogar eigene Kinder ins Gas zu schicken, ist und bleibt trotzdem nochmal was anderes,
das ist für mich unbegreiflich.
Egal wie ich da versuche für mich selber zu argumentieren. Das ist eine andere Stufe.

Und ganz ehrlich, wer mag schon Argumente in Richtung "aber die anderen ...."


Edit: es ist teilweise erschreckend, Literatur aus der Zeit, egal ob auf deutsch oder englisch, zu lesen.
Wissenschaftliche Literatur argumentiert oft auch mit Rassenlehre.

Heute vor 75 Jahren befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz.

Franke, Montag, 27.01.2020, 19:03 (vor 1550 Tagen) @ Ulrich

Ohne jetzt die Systeme gleichsetzen zu wollen, haben vermutlich in der UDSSR die Schergen zur Zeit des Stalinismus "ihren Job" mit der gleichen "Professionalität" ausgeübt. Der rassistische Nazi-Terror war weltweit beispiellos. Aber ich vermute, in vielen Staaten der Welt hätten sich Menschen gefunden, die, entsprechende Umstände vorausgesetzt, als kleine oder große Räder in einer Terrormaschinerie dienen würden.


Hitler, Stalin und Mao stehen vornedran nach Zahl der Menschen, über die sie Macht hatten multipliziert mit der Rücksichtslosigkeit, mit der sie mit diesen Menschen umgingen.

Und es finden sich immer und überall willige Helfer, die keineswegs alle aus Angst ums eigene Überleben so handeln. Manche sehen die Chance vorwärtszukommen, andere haben schlicht Spaß daran, schauderhafte Phantasien ausleben zu dürfen.

Siehe: AFD-JUGEND WIRBT UM MITGLIEDER, DIE “GUT JAGEN UND ENTSORGEN” KÖNNEN

Pete H., Montag, 27.01.2020, 14:11 (vor 1550 Tagen) @ CrimsonGhost

Gerade in diesen Zeiten des aufflammenden Nationalismuses, Rassismuses und Antisemitismus wird es wichtig, daran zu erinnern. Damit es sich nie wiederholt.

So ist, unter anderem deswegen

Siehe: AFD-JUGEND WIRBT UM MITGLIEDER, DIE “GUT JAGEN UND ENTSORGEN” KÖNNEN

alexey83, Dortmund, Montag, 27.01.2020, 15:50 (vor 1550 Tagen) @ Pete H.

Gerade in diesen Zeiten des aufflammenden Nationalismuses, Rassismuses und Antisemitismus wird es wichtig, daran zu erinnern. Damit es sich nie wiederholt.


So ist, unter anderem deswegen

Und dann dürfen diese rechte ***** in Berlin an einer Gedenkveranstaltung am Friedhof teilnehmen (also eigentlich (vor)heucheln) und werden von der Polizei geschützt...

Siehe: AFD-JUGEND WIRBT UM MITGLIEDER, DIE “GUT JAGEN UND ENTSORGEN” KÖNNEN

Ulrich, Montag, 27.01.2020, 15:56 (vor 1550 Tagen) @ alexey83

Gerade in diesen Zeiten des aufflammenden Nationalismuses, Rassismuses und Antisemitismus wird es wichtig, daran zu erinnern. Damit es sich nie wiederholt.


So ist, unter anderem deswegen


Und dann dürfen diese rechte ***** in Berlin an einer Gedenkveranstaltung am Friedhof teilnehmen (also eigentlich (vor)heucheln) und werden von der Polizei geschützt...

.... und lügen dann kackendreist, "die Antifa" habe "Gräber geschändet".

tagesspiegel.de/berlin/tumulte-bei-holocaust-gedenken-in-berlin-marzahn-afd-abgeordneter-erfindet-schaendung-von-graebern/25476634.html

Gunnar Lindemann mal wieder. Ein Rechtsradikaler mit besten Beziehungen nach Russland. Ansonsten lässt er sich am liebsten über "billige Frauen" aus der Ukraine und über schwerere Waffen aus.

Bei dem Mann fällt mir immer wieder ein bekanntes Liebermann-Zitat ein.

Siehe: AFD-JUGEND WIRBT UM MITGLIEDER, DIE “GUT JAGEN UND ENTSORGEN” KÖNNEN

Ulrich, Montag, 27.01.2020, 14:26 (vor 1550 Tagen) @ Pete H.

Gerade in diesen Zeiten des aufflammenden Nationalismuses, Rassismuses und Antisemitismus wird es wichtig, daran zu erinnern. Damit es sich nie wiederholt.


So ist, unter anderem deswegen

Zum Kotzen :-(

Genau deshalb hat das Bundesamt für Verfassungsschutz nicht nur den Flügel, sondern auch die Junge Alternative zum Verdachtsfall hoch gestuft.

Das einzig gute ist, diese Leute arbeiten zielstrebig darauf hin, einen erfolgversprechenden Verbotsantrag gegen die AfD möglich zu machen.

Siehe: AFD-JUGEND WIRBT UM MITGLIEDER, DIE “GUT JAGEN UND ENTSORGEN” KÖNNEN

Lattenknaller, Madrid, Montag, 27.01.2020, 19:04 (vor 1550 Tagen) @ Ulrich

Gerade in diesen Zeiten des aufflammenden Nationalismuses, Rassismuses und Antisemitismus wird es wichtig, daran zu erinnern. Damit es sich nie wiederholt.


So ist, unter anderem deswegen


Zum Kotzen :-(

Genau deshalb hat das Bundesamt für Verfassungsschutz nicht nur den Flügel, sondern auch die Junge Alternative zum Verdachtsfall hoch gestuft.

Das einzig gute ist, diese Leute arbeiten zielstrebig darauf hin, einen erfolgversprechenden Verbotsantrag gegen die AfD möglich zu machen.

Was daran ein Verdachtsfall sein soll? Das ist in Duktus und Symbolik eine direkte Kopie.
Aber die letzten Jahre hat man eben hart daran gearbeitet, dass sowas nicht sofort ein Riesenskandal ist, sondern bei einer nicht kleinen Minderheit wieder fast gesellschaftsfähig. Und das ist das eigentliche Problem.

Siehe: AFD-JUGEND WIRBT UM MITGLIEDER, DIE “GUT JAGEN UND ENTSORGEN” KÖNNEN

Ulrich, Montag, 27.01.2020, 19:22 (vor 1550 Tagen) @ Lattenknaller

Gerade in diesen Zeiten des aufflammenden Nationalismuses, Rassismuses und Antisemitismus wird es wichtig, daran zu erinnern. Damit es sich nie wiederholt.


So ist, unter anderem deswegen


Zum Kotzen :-(

Genau deshalb hat das Bundesamt für Verfassungsschutz nicht nur den Flügel, sondern auch die Junge Alternative zum Verdachtsfall hoch gestuft.

Das einzig gute ist, diese Leute arbeiten zielstrebig darauf hin, einen erfolgversprechenden Verbotsantrag gegen die AfD möglich zu machen.


Was daran ein Verdachtsfall sein soll? Das ist in Duktus und Symbolik eine direkte Kopie.
Aber die letzten Jahre hat man eben hart daran gearbeitet, dass sowas nicht sofort ein Riesenskandal ist, sondern bei einer nicht kleinen Minderheit wieder fast gesellschaftsfähig. Und das ist das eigentliche Problem.

Flügel und Junge Alternative sind nur deshalb "nur" Verdachtsfall, weil Hans-Georg Maaßen verhindert hat, dass systematisch Material über die AfD, über ihre Parteigliederungen und über ihr nahestehende Gruppierungen gesammelt wird. Damit hat man erst nach Maaßens Rauswurf begonnen.

Mittlerweile beobachtet man einerseits deutlich intensiver, und andererseits radikalisiert sich die AfD weiter. Ich halte es deshalb über kurz oder lang für wahrscheinlich, dass es auf mittlere Sicht auf ein Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht hinaus laufen wird.

Siehe: AFD-JUGEND WIRBT UM MITGLIEDER, DIE “GUT JAGEN UND ENTSORGEN” KÖNNEN

Eibaueristmeinfreund, Montag, 27.01.2020, 19:40 (vor 1550 Tagen) @ Ulrich

Mittlerweile beobachtet man einerseits deutlich intensiver, und andererseits radikalisiert sich die AfD weiter. Ich halte es deshalb über kurz oder lang für wahrscheinlich, dass es auf mittlere Sicht auf ein Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht hinaus laufen wird.

Zudem ist man vielleicht auf Grund des Desasters um das NPD-Verbotsverfahren vorsichtiger und hoffentlich gewissenhafter geworden.
Es ist außerdem zu wünschen, dass sich Teile der Union von dem Gedanken verabschieden, dass die AfD irgendwann für sie eine Koalitionsoption darstellt.

Siehe: AFD-JUGEND WIRBT UM MITGLIEDER, DIE “GUT JAGEN UND ENTSORGEN” KÖNNEN

Ulrich, Montag, 27.01.2020, 19:43 (vor 1550 Tagen) @ Eibaueristmeinfreund

Mittlerweile beobachtet man einerseits deutlich intensiver, und andererseits radikalisiert sich die AfD weiter. Ich halte es deshalb über kurz oder lang für wahrscheinlich, dass es auf mittlere Sicht auf ein Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht hinaus laufen wird.


Zudem ist man vielleicht auf Grund des Desasters um das NPD-Verbotsverfahren vorsichtiger und hoffentlich gewissenhafter geworden.
Es ist außerdem zu wünschen, dass sich Teile der Union von dem Gedanken verabschieden, dass die AfD irgendwann für sie eine Koalitionsoption darstellt.

Das zweite NPD-Verbotsverfahren war keineswegs ein Desaster. "Geschützt" hat die Partei nur, dass sie im Verlauf des Verfahrens vollkommen an Bedeutung verloren hat und deshalb keine relevante Gefahr mehr darstellte. Die Verfassungswidrigkeit der Partei wurde aber vom Bundesverfassungsgericht eindeutig festgestellt, und es wurde der Weg dafür frei gemacht, der Partei die staatlichen Zuschüsse zu streichen.

Heute vor 75 Jahren befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz.

Ulrich, Montag, 27.01.2020, 13:55 (vor 1550 Tagen) @ CrimsonGhost

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Wir alle stehen in der Verantwortung, dass sich so etwas nie wiederholt. Und da heißt es "Wehret den Anfängen!". Der erste Schritt hin zu neuen Verbrechen ist die Relativierung der im Dritten Reich begangenen "Vogelschiss", "Schuldkult", oder was immer man auch von Rechtspopulisten oder Rechtsradikalen hören mag.

Heute vor 75 Jahren befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz.

Cthulhu, Essen, Montag, 27.01.2020, 13:42 (vor 1550 Tagen) @ CrimsonGhost

Bald wird es keine Zeitzeugen mehr geben, die von dem Schrecken berichten können. Die Gefahr, dass die damaligen Verbrechen immer mehr relativiert und revidiert werden wächst damit. Die Geschichte verpflichtet uns, die Opfer nicht zu vergessen und Verantwortung zu tragen, dass es nie wieder passiert.

Das ist tatsächlich für das Erinnern und Verstehen schwierig. Zum Ende der Schulzeit hatten wir Adolf Burger als Zeitzeugen zu Gast, der zu diesem Zeitpunkt schon 88 Jahre alt war und trotzdem bestimmt 1 1/2 Stunden vor uns gestanden hat, auf uns ab gegangen und lebhaft erzählt hat.
Dazu hatte er auch noch eine sehr interessante und mir bis dahin nicht bekannte Geschichte zur Geldfälschung im KZ Sachsenhausen erzählt - ohne seine Kenntnisse als Drucker wäre er wohl in Auschwitz gestorben.

Dieser Vortrag hatte besonders auf die an Geschichte desinteressierten Jugendlichen eine ganz andere Wirkung als jeder Film oder jedes Schulbuch es jemals haben könnten, das ganze ist jetzt ca. 15 Jahre her und ich finde es bis heute beeindruckend und ein Privileg, diesem Mann zuhören zu dürfen.

Leider ist er 2016 verstorben und, wie mit jedem Zeitzeugen, auch damit ein wichtiger Teil des Erinnerns.

Heute vor 75 Jahren befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz.

knifeprty82, Hamburg, Montag, 27.01.2020, 19:11 (vor 1550 Tagen) @ Cthulhu

Wir haben ihn damals - es müsste 2001 oder 2002 gewesen sein - auch als Redner in unserer Schule gehört. Wirklich ein eindrucksvoller Vortrag, eine krasse Geschichte und, am wichtigsten, ein beeindruckender Mensch!

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