[Politik] Der Weihnachtsmann ist dieses Jahr: (Sonstiges)

Es ist meines Erachtens ein deutlicher Unterschied, ob der Stromversorger eine Pleite hinlegt und man in die Grundversorgung beim EVU vor Ort rutscht, oder ob man nach einer Pleite irgendwo im Ausland an einem Urlaubsort festhängt.

Die vorgeschriebene Ausfallversicherung soll primär verhindern, dass sich Fluglinien weigern, die Touristen nach Hause zu transportieren, Hotels ihnen "die Pistole auf die Brust setzen", etc.

Wir müssen da schon etwas differenzieren. Was du beschreibst sind die Rückholkosten für Reisende,die am Urlaubsort gestrandet sind. Diese Kosten belaufen sich auf etwa 60 Mio,und die hat die Zürcher schon gezahlt.

Jetzt geht es um Ausfallkosten,die z.B. Hotels,Kreuzfahrtgesellschaften etc in Rechnung stellen,weil ihre Betten und Kabinen nicht belegt wurden.

Da könnte man allerdings auch argumentieren,dass das unternehmerisches Risiko ist,wenn mal jemand nicht erscheint. Außerdem muß dasHotel auch keine Betten machen und der Dampfer verbraucht deutlich weniger Schweröl wenn der Kutter nur halb besetzt ist. Gretha freut sich dann!

Ich verstehe noch immer nicht, wo das mein Problem als Steuerzahler sein soll?

Wo ist da der gesamtgesellschaftliche Beitrag? Ist damit der Inneren oder Äußeren Sicherheit, Infrastruktur, Bildung, soziale Sicherheit genüge getan? Ich denke doch eher nicht.

Natürlich sollten diese Menschen alle ihr Geld wiederbekommen, aber doch nicht aus Steuergeldern. Dafür sind die nicht da.

Urlaub ist nach wie vor ein Luxus. Es gibt dringendere Probleme.

Oder oder oder...

Es nervt nur noch. Ich kann den Frust über diese Politik und den Umgang mit den Steuergeldern mehr und mehr verstehen.

Als Betroffener kann ich nur sagen "Danke liebe Mitbürger, danke Vater Staat" :)

P.s. Dass da viel im Argen liegt ist klar.

Naja, beim Vater Staat würde ich mich (bin selbst Betroffener) nicht unbedingt bedanken wollen. Hätte Vater Staat die EU-Richtlinie Richtlinie richtig umgesetzt, hätte ich die ganze Schererei nicht gehabt. Es gibt mittlerweile genug Aussagen von Juristen, die bestätigen, dass der deutsche Staat sowieso für das Geld hätte aufkommen müssen, auch wenn er es jetzt nicht "freiwillig" getan hätte. ;)

War auch nur bedingt ernst gemeint :)

Vielleicht lernt man ja zukünftig was daraus und zwingt den Reiseveranstaltern einfach eine Versicherung auf, die auch wirklich für die Gesamtkosten ausreichend ist.
Wird Urlaub halt 30€ teurer pro Person.

Ist schon traurig, dass, wenn in der Politik die Verantwortlichen mit Ansage Mist bauen, immer die Steuerzahler den Schaden begleichen dürfen.

Hier ein paar hundert Millionen wegen der unzureichenden Versicherung, da ein paar hunder Millionen wegen dieses bayerischen Stammtisch-Projekts (aka Pkw-Ausländer-Maut) und zumindest bei letzterem hat es ja weder Dobrindt noch Scheuer geschadet und diese Schwachmaaten treiben weiterhin ihr Unwesen.

Ich würde diese beiden Dinge nicht miteinander zu vergleichen. Bei den Veranstaltern von Pauschalreisen hat man es versäumt, zeitnah auf Konzentrationsprozesse zu reagieren.

Bei der "Autobahnmaut nur für Ausländer" hingegen hat die CSU von Anfang an vorsätzlich gehandelt, um das Publikum an den bayrischen Stammtischen zu befriedigen. Und das, was Andreas Scheuer dann veranstaltet hat, könnte unter Umständen sogar strafbar sein.

Das Problem ist wohl eher, dass Deutschland eine EU-Richtlinie nur unzureichend umgesetzt hat. Man ist davon ausgegangen, eine Mega-Pleite, die die Versicherungssummen sprengen würde, sei unmöglich.

Glaubst du da wirlich an Naivität ?

SGG
Klopfer

Jein.

Wir haben im letzten Jahrzehnt eine nochmals deutlich verstärkte Konzentration im Tourismus-Bereich erlebt. Und Thomas Cook war ganz vorne dabei. Man hat alles aufgekauft, was nicht bei drei auf dem Baum war.

Deutschland hat dann versäumt, die Vorgaben zu Versicherungen nachzuschärfen.