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Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4? (Sonstiges)

DieRoteKarteZahlIch, UK, Montag, 14.01.2019, 22:25 (vor 1900 Tagen)
bearbeitet von DieRoteKarteZahlIch, Montag, 14.01.2019, 22:30

Morgen geht es im britischem Unterhaus um die Salami: Die Abstimmung zu May's mit der EU ausgehandelten Deal. Das Interessante, es ist schwer abzuschaetzen, welcher Ausgang der bessere ist. Die Wirtschaft zumindest mag keine Unsicherheit. Supermaerkte wie Tesco horten Konserven hiess es kuerzlich, und ein Betrieb der Fahrraeder herstellt, hat sich kurzfristig gar eine neue Lagerhalle angeschafft, um moegliche Engpaesse zu kompensieren.

Persoenlich waere mir lieber, wenn man in der EU bleibt. Aber wie sollte das passieren? Labour's Corbyn fordert, falls der Deal scheitert, Neuwahlen. Sollte das nicht Grund genug fuer die Torries sein, den Deal zu unterstuetzen (die Interessen der Partei kommen ja in der Regel zuerst)? Und selbst wenn es Neuwahlen gibt, macht Corbyn nicht gerade den Eindruck, als ob er urploetzlich fuer Remain Werbung macht. Immerhin, die Liberal Democrats wuerden Zulauf bekommen - die zeigen eine klare Kante.

Etwas nettes am Rande - heute wurden britische Buerger von ihrer Regierung informiert, dass ihre Fuehrerscheine im Falle keines Deals in 2 Monaten wohl ungueltig waeren in der EU: bbc.co.uk/news/uk-46865094 . Und es kommt noch besser:
"You are only allowed one EU driving licence at any one time, which is why people currently have to exchange their licence, rather having both one from the UK and one from another EU country."
Dann hoffen wir mal, dass der Brite, der jetzt den deutschen Fuehrerschein erwirbt, damit auch in der UK fahren darf.

Brexit: Boris Johnson kurz vor dem Ziel

Ulrich, Donnerstag, 20.06.2019, 21:05 (vor 1744 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Boris Johnson hat es mit großem Vorsprung in die Urwahl geschafft, in der die Basis den zukünftigen Parteivorsitzenden der Konservativen aus den von der Unterhaus-Fraktion bestimmten zwei Kandidaten auswählt: Jeremy Hunt kämpft in Tory-Urwahl gegen Boris Johnson

Lässt sich Johnson nicht gerade beim Diebstahl der sprichwörtlichen "Silberlöffel" erwischen, dann dürfe ihm der Sieg nicht zu nehmen sein. Und dann geht das Chaos weiter.

Brexit: Boris Johnson kurz vor dem Ziel

Nietzsche, Samstag, 22.06.2019, 14:25 (vor 1742 Tagen) @ Ulrich

Lässt sich Johnson nicht gerade beim Diebstahl der sprichwörtlichen "Silberlöffel" erwischen, dann dürfe ihm der Sieg nicht zu nehmen sein. Und dann geht das Chaos weiter.

Dass das Chaos weitergeht ist der einzige Punkt, den man Boris dann wohl nicht wird vorwerfen können. Das ist unauflösbar. Irgendwer oder irgendwas gerät immer unter die Räder.
Aber immerhin kriegen die Brexit-Fans jetzt genau den PM, den sie verdienen.

Brexit: Boris Johnson kurz vor dem Ziel

DieRoteKarteZahlIch, UK, Samstag, 22.06.2019, 11:27 (vor 1742 Tagen) @ Ulrich

Sieht nach einem sonnigen Wochenende aus.

Boris's Nachbarn rufen die Polizei:
bbc.co.uk/news/uk-politics-48721211

Michael Gove - Because I Got High
youtube.com/watch?v=kQSbav9GFfI

Brexit: Boris Johnson kurz vor dem Ziel

Ulrich, Samstag, 22.06.2019, 13:42 (vor 1742 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Sieht nach einem sonnigen Wochenende aus.

Boris's Nachbarn rufen die Polizei:
bbc.co.uk/news/uk-politics-48721211

"Nur einer kann Boris Johnson stoppen. Und der Name dieses Mannes ist Boris Johnson" ;-)

Andererseits wird es aber höchste Zeit, dass er in die Downing Street 10 einzieht. Jetzt wo ihn seine Freundin aus der Wohnung schmeißt. Und die Polizei muss wenn es dort Ärger gibt nicht groß ausrücken, die steht schon vor der Tür ;-)


Michael Gove - Because I Got High
youtube.com/watch?v=kQSbav9GFfI

Man könnte sagen, der Mann hat ein Näschen ;-)

Theresa May kündigt Rücktritt an

Blarry, Essen, Freitag, 24.05.2019, 11:13 (vor 1771 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Hat sie gerade vor der versammelten Weltöffentlichkeit erklärt.
Gibt ihr Amt als Parteichefin und damit auch den Premierministerposten am 7. Juni ab.

Hach.

Theresa May kündigt Rücktritt an

tim86, Hamburg, Freitag, 24.05.2019, 12:37 (vor 1771 Tagen) @ Blarry

Hat sie gerade vor der versammelten Weltöffentlichkeit erklärt.
Gibt ihr Amt als Parteichefin und damit auch den Premierministerposten am 7. Juni ab.

Hach.

Nicht ganz, sie gibt ihr Amt als Parteichefin ab, sie bleibt aber bis zur Wahl eines neuen Parteichefs noch als Premierministerin im Amt.

Theresa May kündigt Rücktritt an

Ulrich, Freitag, 24.05.2019, 16:03 (vor 1771 Tagen) @ tim86

Hat sie gerade vor der versammelten Weltöffentlichkeit erklärt.
Gibt ihr Amt als Parteichefin und damit auch den Premierministerposten am 7. Juni ab.

Hach.


Nicht ganz, sie gibt ihr Amt als Parteichefin ab, sie bleibt aber bis zur Wahl eines neuen Parteichefs noch als Premierministerin im Amt.

Ich vermute, bis dahin bleibt sie auch als Parteichefin geschäftsführend im Amt.

Jetzt wird es endlich besser

Nietzsche, Freitag, 24.05.2019, 11:47 (vor 1771 Tagen) @ Blarry

Der neue PM wird diesen Euro-Hanseln mal zeigen, wo der Hammer hängt! Die können sich jetzt schon mal darauf gefasst machen, dass sie die Bedingungen des Austritts diktiert bekommen und nur weinend zustimmen können.

Das Problem von May war ja, dass sie einfach nicht richtig verhandeln konnte. Die ist einfach zu huschig an die Sache herangegangen und hat sich über den Tisch ziehen lassen.

Remember: We hold all the cards! They need us more than we need them!

Sie haben uns im zweiten Weltkrieg geschlagen, sie können es jederzeit wieder tun!

Ok, mal ernsthaft.
Ich bin echt gespannt, was da jetzt passiert. Der Nachfolger kann doch beim Brexit überhaupt nicht gewinnen.
Wird die EU das WA neu verhandeln, weil es einen neuen PM gibt? Ich vermute, eher nicht.
Und was bleibt dem PM dann? Brexit absagen oder No Deal. Und an beidem wäre der PM dann Schuld. Wer tut sich das an? Derjenige wäre dann doch der Sündenbock für alles.

Irgendwie erschließt sich mir nicht, worauf die hinaus wollen. Interessieren die sich überhaupt für Politik und das eigene Land/Volk?

Falls irgendwer eine Idee hat, was das soll, wäre ich für eine Erklärung dankbar.

Jetzt wird es endlich besser

Ulrich, Freitag, 24.05.2019, 16:02 (vor 1771 Tagen) @ Nietzsche

Ich bin echt gespannt, was da jetzt passiert. Der Nachfolger kann doch beim Brexit überhaupt nicht gewinnen.

Die Tories brauchen keinen neuen Vorsitzenden, sie benötigen einen Totengräber, der die Partei unter die Erde bringt.

Der Brexit ist, so wie ihn sich die Brexit-Befürworter vorstellen, einfach nicht umsetzbar. Theresa May war deshalb von Anfang an auf einer "Mission Impossible". Sie hat zudem ganz massive Fehler gemacht, z.B. hat sie erst versucht die Brexit-Gegner und die Opposition mit einzubinden, als das Kind schon lange im Brunnen lag.

Und nun kann sich Nigel Farage hinstellen und erklären, wie verlogen die Konservativen Politikerinnen und Politiker sind. Kommt es in absehbarer Zeit zu Neuwahlen, dann dürfte er den mit Abstand größten Stimmenanteil der Brexit-Befürworter abgreifen. So zersplittert wie sich die britische Parteienlandschaft im Augenblick präsentiert könnten etwa 30 Prozent der Stimmen für die absolute Mehrheit reichen. Und kann man den Meldungen des heutigen Tages glauben, dann dürften der Mann und seine Partei bei den Wahlen zum Europaparlament in Großbritannien eher bei knapp 40 Prozent liegen.

Wird die EU das WA neu verhandeln, weil es einen neuen PM gibt? Ich vermute, eher nicht.

Ich bin mir sicher, die EU wird nicht erneut verhandeln. Und ich gehe davon aus, intern laufen die Bemühungen, sich auf einen ungeregelten Brexit vorzubereiten, weiter auf Hochtouren. Ende Oktober wird man auf EU-Seite so gut vorbereitet sein wie man es angesichts dieser irren Ausgangslage nur sein kann.

Und was bleibt dem PM dann? Brexit absagen oder No Deal. Und an beidem wäre der PM dann Schuld. Wer tut sich das an? Derjenige wäre dann doch der Sündenbock für alles.

Das sind exakt die beiden Alternativen.


Irgendwie erschließt sich mir nicht, worauf die hinaus wollen. Interessieren die sich überhaupt für Politik und das eigene Land/Volk?

Gerade bei den Konservativen gibt es leider sehr viel abgedrehte Selbstdarsteller, für die ihr ganzes politisches Leben ein Egotrip ist. Dazu kommt ein erschreckendes Ausmaß an fachlicher Inkompetenz. Es gibt zahlreiche Berichte darüber, wie fassungslos die EU-Verantwortlichen bei den Austrittsverhandlungen über die völlige Ahnungslosigkeit bei maximaler Überheblichkeit ihrer britischen Gegenüber waren. Und Boris Johnson ist der König der ahnungslosen Selbstdarsteller. Nur wer völlig irre ist, der kandidiert in dieser Situation überhaupt für den Parteivorsitz. Und Johnson ist völlig irre. Er gehört zu den Leuten, die die Lügen, die sie erzählen, selbst glauben.


Falls irgendwer eine Idee hat, was das soll, wäre ich für eine Erklärung dankbar.

Logisch kann man das nicht erklären. Ich vermute aber, in fünf, zehn oder zwanzig Jahren werden sich zahlreiche Historiker mit der "Mad British Politican Disase" beschäftigen.

Jetzt wird es endlich besser

Voomy, Berlin, Freitag, 24.05.2019, 12:30 (vor 1771 Tagen) @ Nietzsche

Ich bin echt gespannt, was da jetzt passiert. Der Nachfolger kann doch beim Brexit überhaupt nicht gewinnen.
Wird die EU das WA neu verhandeln, weil es einen neuen PM gibt? Ich vermute, eher nicht.
Und was bleibt dem PM dann? Brexit absagen oder No Deal. Und an beidem wäre der PM dann Schuld. Wer tut sich das an? Derjenige wäre dann doch der Sündenbock für alles.


Laut den Buchmachern ist Boris Johnson der wahrscheinlichste Kandidat für die Nachfolge. Allerdings wird auch er keine Mehrheit in seinem Parlament haben, um irgendeine Lösung durchzuboxen.

Jetzt wird es endlich besser

Ulrich, Freitag, 24.05.2019, 16:07 (vor 1771 Tagen) @ Voomy

Ich bin echt gespannt, was da jetzt passiert. Der Nachfolger kann doch beim Brexit überhaupt nicht gewinnen.
Wird die EU das WA neu verhandeln, weil es einen neuen PM gibt? Ich vermute, eher nicht.
Und was bleibt dem PM dann? Brexit absagen oder No Deal. Und an beidem wäre der PM dann Schuld. Wer tut sich das an? Derjenige wäre dann doch der Sündenbock für alles.

Laut den Buchmachern ist Boris Johnson der wahrscheinlichste Kandidat für die Nachfolge. Allerdings wird auch er keine Mehrheit in seinem Parlament haben, um irgendeine Lösung durchzuboxen.

Eine Mehrheit hat auch Theresa May nicht gehabt, also nichts neues.

Boris Johnson ist zudem der wahrscheinlichste Kandidat. Schafft er es in die letzte Runde, dann wird er meiner Meinung nach beim Mitgliederentscheid gewählt. Problematisch könnte höchstens der Weg dorthin sein. Zunächst einmal stellen sich alle Kandidatinnen und Kandidaten der Abstimmung der Fraktion. Bei jedem Durchgang fällt die Person mit den wenigsten Stimmen heraus. Die beiden "Überlebenden" gehen dann in die Mitgliederbefragung. Und dort liefe dann alles auf Johnson hinaus.

Eines der größten britschen Mysterien ist für mich aber, dass es selbst in dieser verfahrenen Situation überhaupt Kandidaten gibt.

Jetzt wird es endlich besser

Micawber, Sauerland, Freitag, 24.05.2019, 12:55 (vor 1771 Tagen) @ Voomy


Laut den Buchmachern ist Boris Johnson der wahrscheinlichste Kandidat für die Nachfolge. Allerdings wird auch er keine Mehrheit in seinem Parlament haben, um irgendeine Lösung durchzuboxen.


Bräuchte er doch auch gar nicht. Er wäre doch in der überaus komfortablen Lage, durch Nichtstun genau das zu erreichen, was er will: den No-Deal-Brexit. Denn tut sich in GB gar nichts mehr, gibt es diesen No-Deal-Austrtitt passend zu Halloween.

Jetzt wird es endlich besser

Voomy, Berlin, Freitag, 24.05.2019, 13:53 (vor 1771 Tagen) @ Micawber

Ganz so einfach ist es auch nicht. Das Parlament kann ihn zwingen Dinge zu tun. Und das Parlament könnte es im Zweifel auch immer noch alles beenden. Irgendwas wird der BoJo also tun müssen.

Jetzt wird es endlich besser

Ulrich, Freitag, 24.05.2019, 16:10 (vor 1771 Tagen) @ Voomy

Ganz so einfach ist es auch nicht. Das Parlament kann ihn zwingen Dinge zu tun. Und das Parlament könnte es im Zweifel auch immer noch alles beenden. Irgendwas wird der BoJo also tun müssen.

Dazu scheint das Parlament aber zu zerstritten. Bisher konnte man sich jeweils nur darauf einigen, was man nicht will, aber nicht darauf was man will. Man schreckt ja sogar vor eine zweiten Volksbefragung zurück. Und ich befürchte, daran wird sich in den nächsten Monaten nichts ändern.

Würde das Parlament tatsächlich beschließen, den Austrittsantrag zurückzunehmen, dann würde in Großbritannien wohl zudem so etwas wie ein Bürgerkrieg ausbrechen.

Jetzt wird es endlich besser

Micawber, Sauerland, Freitag, 24.05.2019, 14:38 (vor 1771 Tagen) @ Voomy

Ganz so einfach ist es auch nicht. Das Parlament kann ihn zwingen Dinge zu tun. Und das Parlament könnte es im Zweifel auch immer noch alles beenden. Irgendwas wird der BoJo also tun müssen.

Nur dazu müsste sich das Parlament erstmal selber auf etwas einigen, was ja bisher auch nicht gelungen ist.

Vorhin meinte der ARD-Hörfunk-Korrespondent aus Brüssel, dass man dort gehofft hatte, dass May auch noch die Rücknahme der Austrittsantrags verkünden würde, wozu sie als Regierungschefin wohl berechtigt wäre. Das wäre jetzt zwar immer noch möglich, dürfte aber sehr unwahrscheinlich sein.

Außerdem hofft man wohl imer noch auf ein neues Referendum, das wiederum vom Parlament beschlossen werden könnte.

Aber auch bei einem solchen zweiten Referendum scheint der Ausgang momentan ja eher offen zu sein, wenn man sich etwa die Umfragen zum Ausgang der EU-Wahlen ansieht.

Theresa May kündigt Rücktritt an

Johannes, Emsdetten, Freitag, 24.05.2019, 11:34 (vor 1771 Tagen) @ Blarry

Hat sie gerade vor der versammelten Weltöffentlichkeit erklärt.
Gibt ihr Amt als Parteichefin und damit auch den Premierministerposten am 7. Juni ab.

Hach.

Scheinbar möchte sie vorher noch den Trump-Besuch erledigen.

Theresa May kündigt Rücktritt an

Ulrich, Freitag, 24.05.2019, 16:12 (vor 1771 Tagen) @ Johannes

Hat sie gerade vor der versammelten Weltöffentlichkeit erklärt.
Gibt ihr Amt als Parteichefin und damit auch den Premierministerposten am 7. Juni ab.

Hach.


Scheinbar möchte sie vorher noch den Trump-Besuch erledigen.

Ich wusste es von Anfang an, diese Frau ist eine verkappte Masochistin.

Theresa May kündigt Rücktritt an

Voomy, Berlin, Freitag, 24.05.2019, 11:30 (vor 1771 Tagen) @ Blarry

Oh boy, here we go. Es wird nicht besser werden als sie, so viel ist sicher.

Brexit: May will über zweites Referendum abstimmen lassen

Ulrich, Dienstag, 21.05.2019, 18:44 (vor 1774 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Premierministerin May will Parlament über zweites Referendum abstimmen lassen

Vorher soll das Parlament aber dem Austrittsabkommen zustimmen.

Und was ist, wenn das Parlament zwar diesem Abkommen zustimmt, aber nicht der zweiten Volksbefragung? Mir scheint da mal wieder völlig unausgegoren.

Neues zum Brexit: Gespräche mit Labour geplatzt

Ulrich, Freitag, 17.05.2019, 12:50 (vor 1778 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Labour erklärt Gespräche mit Regierung für gescheitert

Es bleibt dabei. Man kann sich maximal auf das einigen, was man nicht will, aber nicht auf das was man will. Und bei den Wahlen zum Europa-Parlament dürfte Farages Partei der große Gewinner sein.

Neues zum Brexit: Gespräche mit Labour geplatzt

Eastwood, Freitag, 17.05.2019, 15:27 (vor 1778 Tagen) @ Ulrich

Jetzt ist man genau in der Situation, die man unbedingt vermeiden wollte bzw. musste.

Die Briten haben die ihnen gewährte Zeit nur für weiteres Innenpolitisches Hickhack genutzt, man ist der Lösung keinen Schritt näher und die Hardcore Brexiteers lachen sich schlapp, weil sie demnächst, großzügig alimentiert, der EU aus dem Parlament heraus Knüppel zwischen die Beine werfen dürfen.

Großartig. Wenn uns nur jemand gewarnt hätte...

Neues zum Brexit: Gespräche mit Labour geplatzt

Ulrich, Freitag, 17.05.2019, 16:28 (vor 1778 Tagen) @ Eastwood

Jetzt ist man genau in der Situation, die man unbedingt vermeiden wollte bzw. musste.

Die Briten haben die ihnen gewährte Zeit nur für weiteres Innenpolitisches Hickhack genutzt, man ist der Lösung keinen Schritt näher und die Hardcore Brexiteers lachen sich schlapp, weil sie demnächst, großzügig alimentiert, der EU aus dem Parlament heraus Knüppel zwischen die Beine werfen dürfen.

Großartig. Wenn uns nur jemand gewarnt hätte...

Von Seiten der EU hat man bei den Briten noch einen zumindest kleinen Rest an Verstand vorausgesetzt. Damit lag man satt daneben.

In Großbritannien kollabiert im Augenblick das Parteiensystem. Der nächste Premier heißt eventuell Boris Johnson, und was dann kommt, das weiß wohl niemand. In der aktuellen Konstellation könnten die 30, 35 Prozent von Fargage ausreichen, um im Unterhaus die absolute Mehrheit zu gewinnen. Und dann gnade den Briten Gott.

Im Augenblick kann die EU nur eines machen, Abstand halten. Keine erneute Verlängerung der Mitgliedschaft, die Briten müssen auf die harte Tour lernen, welche Vorteile eine EU-Mitgliedschaft bietet. Manche Kinder lernen halt erst, dass eine Herdplatte heiß ist, wenn sie drauf gepackt haben.

In ein paar Jahren kann man Großbritannien dann fragen, ob sie nicht wieder in die EU eintreten wollen. Dann dürfte der wirtschaftliche Schaden aber bereits angerichtet sein. Die Arbeitsplätze in der Industrie, die in der Zwischenzeit wegfallen, bringt ihnen niemand zurück.

Neues zum Brexit: Gespräche mit Labour geplatzt

Ulrich, Freitag, 17.05.2019, 22:20 (vor 1777 Tagen) @ Ulrich

In Großbritannien kollabiert im Augenblick das Parteiensystem. Der nächste Premier heißt eventuell Boris Johnson, und was dann kommt, das weiß wohl niemand. In der aktuellen Konstellation könnten die 30, 35 Prozent von Fargage ausreichen, um im Unterhaus die absolute Mehrheit zu gewinnen. Und dann gnade den Briten Gott.

Bei der EU-Wahl wird der pro-Brexit-Block der Briten nach aktuellen Umfragen weniger Mandate erhalten als bei der Europawahl 2014.

Bei den aktuellen Umfragen zu einer Wahl in UK wäre aktuell Labour der klare Wahlgewinner (trotz Verlusten). Die Brexitpartei hat aktuell in keiner Umfrage auch nur einen Sitz im Unterhaus, obwohl sie insgesamt auf ungefähr 16-17% der Stimmen kommen.

Von Seiten der EU wäre es also nur clever, die Kannibalisierung der Konservativen und pro-Brexiter stillschweigend zu beobachten, und dann dem englischen Wahlsystem zu danken, dass diese Kannibalisierung i.E. proeuropäischen Kräften hilft.

Im Augenblick kann die EU nur eines machen, Abstand halten. Keine erneute Verlängerung der Mitgliedschaft, die Briten müssen auf die harte Tour lernen, welche Vorteile eine EU-Mitgliedschaft bietet. Manche Kinder lernen halt erst, dass eine Herdplatte heiß ist, wenn sie drauf gepackt haben.

Das widerspricht diametral den erklärten Verhandlungszielen der EU. Die EU will eine möglichst enge Anbindung Großbritanniens an Europa. Alles andere wäre auch Wahnsinn. Es wäre schon ironisch, wenn ausgerechnet die "Brüsseler Bürokraten" Johnson und Farage zum Endsieg verhelfen, obwohl diese nur eine absolute Minderheit in UK sind. Zwar eine mit Würgegriff, aber das muss man halt aussitzen, solange diese Möglichkeit noch besteht. Das Ziel ist es nicht irgendwem Lektionen zu erteilen, sondern weiterhin Großbritannien eng an Europa zu binden.

In ein paar Jahren kann man Großbritannien dann fragen, ob sie nicht wieder in die EU eintreten wollen. Dann dürfte der wirtschaftliche Schaden aber bereits angerichtet sein. Die Arbeitsplätze in der Industrie, die in der Zwischenzeit wegfallen, bringt ihnen niemand zurück.

Erstmal bestrafen und dann wieder integrieren, das war schon 1919/20 in Versaille eine großartige Strategie.

Neues zum Brexit: Gespräche mit Labour geplatzt

Ulrich, Samstag, 18.05.2019, 08:00 (vor 1777 Tagen) @ Kulibi77
bearbeitet von Ulrich, Samstag, 18.05.2019, 08:03

In Großbritannien kollabiert im Augenblick das Parteiensystem. Der nächste Premier heißt eventuell Boris Johnson, und was dann kommt, das weiß wohl niemand. In der aktuellen Konstellation könnten die 30, 35 Prozent von Fargage ausreichen, um im Unterhaus die absolute Mehrheit zu gewinnen. Und dann gnade den Briten Gott.


Bei der EU-Wahl wird der pro-Brexit-Block der Briten nach aktuellen Umfragen weniger Mandate erhalten als bei der Europawahl 2014.

So einfach lässt sich das meiner Meinung nach nicht sagen.

Die letzte Umfrage sieht wohl so aus:

  • Brexit-Party 35 %
  • Liberale 16%
  • Labour 15 %
  • Grüne 10 %
  • Konservative 9 %
  • Change UK 5 %
  • UKIP 3 %

Brexit-Party, die mittlerweile klar rechtsradikale UKIP und die Konservativen sind klar für den Brexit. Labour ist eher gespalten, Liberale, Grüne und Change UK sind klar gegen den Brexit.

Es zeigt sich weiter das altbekannte Bild. Großbritannien ist in zwei ähnlich große Blöcke gespalten, die sich unversöhnlich gegenüber stehen. Die Abgeordneten für das EU-Parlament werden in einer Listenwahl bestimmt, die Zusammensetzung dieser Gruppe wird die unterschiedlichen Positionen der britischen Wähler wohl sehr gut repräsentieren. Problematisch ist das ganze aber im Hinblick auf früher oder später anstehende Wahlen zum Unterhaus. Dort gilt in jedem Wahlbezirk "The Winner takes it all". Und die Brexit-Party ist mittlerweile mehr als doppelt so stark wie die nächstfolgende Partei. Leider spricht in meinen Augen viel dafür, dass die aktuellen 35 Prozent für eine satte absolute Mehrheit im Unterhaus reichen würde.

Bei den aktuellen Umfragen zu einer Wahl in UK wäre aktuell Labour der klare Wahlgewinner (trotz Verlusten). Die Brexitpartei hat aktuell in keiner Umfrage auch nur einen Sitz im Unterhaus, obwohl sie insgesamt auf ungefähr 16-17% der Stimmen kommen.

Das wird sich spätestens nach der Europawahl ändern.


Von Seiten der EU wäre es also nur clever, die Kannibalisierung der Konservativen und pro-Brexiter stillschweigend zu beobachten, und dann dem englischen Wahlsystem zu danken, dass diese Kannibalisierung i.E. proeuropäischen Kräften hilft.

Ich gehe ganz im Gegenteil davon aus, dass es die proeuropäischen Kräfte sein könnten, die wegen des britischen Wahlsystems unterproportional schlecht abschneiden werden.

Im Augenblick kann die EU nur eines machen, Abstand halten. Keine erneute Verlängerung der Mitgliedschaft, die Briten müssen auf die harte Tour lernen, welche Vorteile eine EU-Mitgliedschaft bietet. Manche Kinder lernen halt erst, dass eine Herdplatte heiß ist, wenn sie drauf gepackt haben.


Das widerspricht diametral den erklärten Verhandlungszielen der EU. Die EU will eine möglichst enge Anbindung Großbritanniens an Europa. Alles andere wäre auch Wahnsinn. Es wäre schon ironisch, wenn ausgerechnet die "Brüsseler Bürokraten" Johnson und Farage zum Endsieg verhelfen, obwohl diese nur eine absolute Minderheit in UK sind. Zwar eine mit Würgegriff, aber das muss man halt aussitzen, solange diese Möglichkeit noch besteht. Das Ziel ist es nicht irgendwem Lektionen zu erteilen, sondern weiterhin Großbritannien eng an Europa zu binden.

Was die EU will, ist eine Sache. Was sie erreichen kann, eine andere. Die britische Politik ist völlig paralysiert, sie ist nicht in der Lage, irgendwelche konstruktive Absprachen zu treffen. Hält der aktuelle Zustand an und man verlängert die EU-Mitgliedschaft der Briten immer weiter, dann wird sich daran auch in Jahren nichts ändern.

Vieles spricht dafür, dass Boris Johnson der nächste Vorsitzende der Tories und damit auch der nächste Premierminister Großbritanniens werden wird. Und dann kann man davon ausgehen, dass er sich in Brüssel wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen aufführen wird. Und wer kommt nach ihm? Leider hat wohl im Augenblick Farage die besten Karten.

In ein paar Jahren kann man Großbritannien dann fragen, ob sie nicht wieder in die EU eintreten wollen. Dann dürfte der wirtschaftliche Schaden aber bereits angerichtet sein. Die Arbeitsplätze in der Industrie, die in der Zwischenzeit wegfallen, bringt ihnen niemand zurück.


Erstmal bestrafen und dann wieder integrieren, das war schon 1919/20 in Versaille eine großartige Strategie.

Es geht nicht darum, die Briten zu bestrafen. Die Entscheidung, die EU zu verlassen haben sie selbst getroffen. Revidieren sie diese, dann können sie gerne bleiben. Aber im Augenblick sieht es nicht danach aus.

Neues zum Brexit: Gespräche mit Labour geplatzt

Ulrich, Sonntag, 19.05.2019, 02:57 (vor 1776 Tagen) @ Ulrich

Dort gilt in jedem Wahlbezirk "The Winner takes it all". Und die Brexit-Party ist mittlerweile mehr als doppelt so stark wie die nächstfolgende Partei.

Ja, aber weil sich Brexit-Party und die Konservativen aktuell gegenseitig die Stimmen wegnehmen, führt das zum absurden Effekt, dass Labour nach aktuellen Umfragen im britischen Unterhaus 70-90 Mandate mehr haben wird, obwohl sich ihr prozentualer Anteil an den Gesamtstimmen um gut 10% verringert hat. Eben weil sich die pro-Brexit-Stimmen gegenseitig kannibalisieren und dadurch selbst schlechtere Labour-Ergebnisse reichen um als "winner takes it all" das Mandat abzugreifen.

Leider spricht in meinen Augen viel dafür, dass die aktuellen 35 Prozent für eine satte absolute Mehrheit im Unterhaus reichen würde.

Dafür müssten sie aber auch erstmal in einer britischen Wahl auf diesen Wert kommen. Das sind doch nur die Umfragen/Ergebnisse zur Europawahl. Die sind doch bei uns auch ganz anders als die Umfragen/Ergebnisse zur Sonntagsfrage in Deutschland. Bei Umfragen für eine Unterhauswahl steht die Brexit-Party nur bei gut 16%.

Das wird sich spätestens nach der Europawahl ändern.

Worauf vielleicht Johnson spekuliert, dass er die Brexit-Party unter seiner Führung wieder als Wähler der Konservativen integrieren kann. Aber ein Naturgesetz ist das nicht.

Ich gehe ganz im Gegenteil davon aus, dass es die proeuropäischen Kräfte sein könnten, die wegen des britischen Wahlsystems unterproportional schlecht abschneiden werden.

Stand heute, nach den Umfragen, ist das nicht der Fall.

Im Augenblick kann die EU nur eines machen, Abstand halten. Keine erneute Verlängerung der Mitgliedschaft, die Briten müssen auf die harte Tour lernen, welche Vorteile eine EU-Mitgliedschaft bietet. Manche Kinder lernen halt erst, dass eine Herdplatte heiß ist, wenn sie drauf gepackt haben.

Ich finde diese Haltung paternalistisch und demokratietheoretisch für schwierig. Zudem zeigt die Geschichte, dass die fixe Idee, ein Volk oder Souverän über schlechte Erfahrungen erziehen zu können, meistens eher das Gegenteil bei dem so zu erziehenden auslösen. Denn selten sind ganze Völker bereit sich "erziehen" zu lassen über angeblich heilsame schlechte Erfahrungen / Konsequenzen. Das funktioniert meistens nur wenn diese Völker vollkommen ausgebombt, besetzt und am Boden sind. Dieser point of no return kann vielleicht einen heilsamen Effekt haben (siehe Deutschland). Alles eine Stufe davor erzeugt eher (irrationale) Gegenreaktionen.

Was die EU will, ist eine Sache. Was sie erreichen kann, eine andere. Die britische Politik ist völlig paralysiert, sie ist nicht in der Lage, irgendwelche konstruktive Absprachen zu treffen. Hält der aktuelle Zustand an und man verlängert die EU-Mitgliedschaft der Briten immer weiter, dann wird sich daran auch in Jahren nichts ändern.

Was kein Nachteil für die EU ist. Es ändert sich in der Realität erstmal wenig. Die Briten streiten sich weiter und am Ende haben wir vielleicht ein Ergebnis das unseren Interessen entspricht. Oder auch nicht. Aber es gibt eigentlich keinen zwingenden Grund jetzt ein Ergebnis zu erzwingen, was den eigenen Interessen widerspricht.

Vieles spricht dafür, dass Boris Johnson der nächste Vorsitzende der Tories und damit auch der nächste Premierminister Großbritanniens werden wird. Und dann kann man davon ausgehen, dass er sich in Brüssel wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen aufführen wird. Und wer kommt nach ihm? Leider hat wohl im Augenblick Farage die besten Karten.

Ja, das bleibt abzuwarten. Wenn die Situation mit der britischen Regierung tatsächlich unerträglich wird, dann kann man immer noch handeln und die Beziehungen abbrechen. Aber das muss man nicht vorwegnehmen. Und überhaupt warum soll die EU diese Rolle übernehmen? Dann soll doch Johnson oder Farage alle Verhandlungen scheitern lassen. Da muss doch nicht die EU in vorauseilenden Gehorsam diesen Kräften die Opferrolle gratis liefern.

Es geht nicht darum, die Briten zu bestrafen. Die Entscheidung, die EU zu verlassen haben sie selbst getroffen. Revidieren sie diese, dann können sie gerne bleiben. Aber im Augenblick sieht es nicht danach aus.

Wir wissen es einfach nicht. Und die Auswirkungen eines unkontrollierten Brexit werden als Strafe wahrgenommen bzw. propagiert werden, egal ob diese Konsequenzen tatsächlich so intendiert waren von der EU. Oder glaubst du ein Johnson oder Farage werden einen eventuellen ökonomischen Kollaps dann als ihren eigenen Fehler verkaufen / eingestehen? Wer daran Schuld haben wird in deren Welt und in der ihnen wohlgesonnenen Presse, das steht schon heute fest: Die EU. Und Deutschland zu einem großen Teil natürlich. Soviel ist auch schon sicher.

Neues zum Brexit: Gespräche mit Labour geplatzt

Ulrich, Sonntag, 19.05.2019, 09:47 (vor 1776 Tagen) @ Kulibi77

Dort gilt in jedem Wahlbezirk "The Winner takes it all". Und die Brexit-Party ist mittlerweile mehr als doppelt so stark wie die nächstfolgende Partei.


Ja, aber weil sich Brexit-Party und die Konservativen aktuell gegenseitig die Stimmen wegnehmen, führt das zum absurden Effekt, dass Labour nach aktuellen Umfragen im britischen Unterhaus 70-90 Mandate mehr haben wird, obwohl sich ihr prozentualer Anteil an den Gesamtstimmen um gut 10% verringert hat. Eben weil sich die pro-Brexit-Stimmen gegenseitig kannibalisieren und dadurch selbst schlechtere Labour-Ergebnisse reichen um als "winner takes it all" das Mandat abzugreifen.

Die Konservativen sind im freien Fall. Und auch Labour rutscht auf einer schiefen Ebene nach unten. Sollten die Ergebnisse der Europawahl in Großbritannien so ausfallen wie prognostiziert, dann spielen die Tories zunächst keine relevante Rolle mehr.

Leider spricht in meinen Augen viel dafür, dass die aktuellen 35 Prozent für eine satte absolute Mehrheit im Unterhaus reichen würde.


Dafür müssten sie aber auch erstmal in einer britischen Wahl auf diesen Wert kommen. Das sind doch nur die Umfragen/Ergebnisse zur Europawahl. Die sind doch bei uns auch ganz anders als die Umfragen/Ergebnisse zur Sonntagsfrage in Deutschland. Bei Umfragen für eine Unterhauswahl steht die Brexit-Party nur bei gut 16%.

Das wird sich spätestens nach der Europawahl ändern, falls die Ergebnisse so ausfallen wie prognostiziert. Die etablierten Parteien haben eklatant versagt, und das werden die Brexit-Befürworter in erster Linie den Tories vorwerfen. Den Konservativen droht der Absturz in die Irrelevanz. Nigel Farage hingegen hat sich nach der Brexit-Abstimmung quasi auf das Altenteil zurückgezogen. Zwar ist der Mann noch inkompetenter als so gut wie alles, was bei den Konservativen herum läuft. Aber er hatte am Versagen der britischen Politik nach der Abstimmung keinen Anteil. und das zählt für die Brexit-Befürworter. Ändern wird sich das erst, wenn das Kind endgültig im Brunnen liegt.

Das wird sich spätestens nach der Europawahl ändern.


Worauf vielleicht Johnson spekuliert, dass er die Brexit-Party unter seiner Führung wieder als Wähler der Konservativen integrieren kann. Aber ein Naturgesetz ist das nicht.

Johnsons Spekulationen sind noch nie aufgegangen. Aber trotzdem ist er bei den Torie-Mitgliedern der große Favorit auf den Parteivorsitz. Und dem Parteivorsitzenden der Regierungspartei fällt automatisch das Amt des Premierministers zu.

Ich bin mir sehr sicher, die Konservative Partei, wie wir sie kennen, ist am Ende. Sie wird in nächster Zeit zerbrechen. Gut möglich, dass der radikale Teil dann irgendwann mit der Brexit-Partei verschmelzen wird. Vermutlich wird er aber einfach aufgesogen.

Ich gehe ganz im Gegenteil davon aus, dass es die proeuropäischen Kräfte sein könnten, die wegen des britischen Wahlsystems unterproportional schlecht abschneiden werden.


Stand heute, nach den Umfragen, ist das nicht der Fall.

Stand heute sind die Umfragen zum Unterhaus Schnee von gestern.

Im Augenblick kann die EU nur eines machen, Abstand halten. Keine erneute Verlängerung der Mitgliedschaft, die Briten müssen auf die harte Tour lernen, welche Vorteile eine EU-Mitgliedschaft bietet. Manche Kinder lernen halt erst, dass eine Herdplatte heiß ist, wenn sie drauf gepackt haben.


Ich finde diese Haltung paternalistisch und demokratietheoretisch für schwierig. Zudem zeigt die Geschichte, dass die fixe Idee, ein Volk oder Souverän über schlechte Erfahrungen erziehen zu können, meistens eher das Gegenteil bei dem so zu erziehenden auslösen. Denn selten sind ganze Völker bereit sich "erziehen" zu lassen über angeblich heilsame schlechte Erfahrungen / Konsequenzen. Das funktioniert meistens nur wenn diese Völker vollkommen ausgebombt, besetzt und am Boden sind. Dieser point of no return kann vielleicht einen heilsamen Effekt haben (siehe Deutschland). Alles eine Stufe davor erzeugt eher (irrationale) Gegenreaktionen.

Es geht nicht darum, die Briten irgendwie zu "erziehen". Es geht darum, die EU vor dem Chaos zu schützen. Es war die Entscheidung der Briten, aus der EU auszutreten. Diese Entscheidung könnten sie quasi bis zur letzten Sekunde revidieren. Aber bisher deutet nichts darauf hin. Eine praktikable Lösung, wie man so einen Austritt gestalten könnte, bekommen sie aber ebenfalls nicht auf die Reihe. Bleibt als Konsequenz nur ein ungeregelter Brexit.

Was die EU will, ist eine Sache. Was sie erreichen kann, eine andere. Die britische Politik ist völlig paralysiert, sie ist nicht in der Lage, irgendwelche konstruktive Absprachen zu treffen. Hält der aktuelle Zustand an und man verlängert die EU-Mitgliedschaft der Briten immer weiter, dann wird sich daran auch in Jahren nichts ändern.


Was kein Nachteil für die EU ist. Es ändert sich in der Realität erstmal wenig. Die Briten streiten sich weiter und am Ende haben wir vielleicht ein Ergebnis das unseren Interessen entspricht. Oder auch nicht. Aber es gibt eigentlich keinen zwingenden Grund jetzt ein Ergebnis zu erzwingen, was den eigenen Interessen widerspricht.

Die EU steht in den nächsten Monaten und Jahren vor vielfältigen Herausforderungen. Donald Trump und seine nationalistische Zollpolitik auf der einen Seite, Putin auf der anderen. Und China versucht im Augenblick massiv, in Europa Fuß zu fassen und Einfluss zu nehmen. Dazu die innereuropäischen Probleme. Italien schmiert gerade wirtschaftlich ab, in Polen und Ungar spielen die Regierungen "wilde Sau", in Rumänien will die Regierung die Korruption wohl quasi legalisieren, etc.

Vieles spricht dafür, dass Boris Johnson der nächste Vorsitzende der Tories und damit auch der nächste Premierminister Großbritanniens werden wird. Und dann kann man davon ausgehen, dass er sich in Brüssel wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen aufführen wird. Und wer kommt nach ihm? Leider hat wohl im Augenblick Farage die besten Karten.


Ja, das bleibt abzuwarten. Wenn die Situation mit der britischen Regierung tatsächlich unerträglich wird, dann kann man immer noch handeln und die Beziehungen abbrechen. Aber das muss man nicht vorwegnehmen. Und überhaupt warum soll die EU diese Rolle übernehmen? Dann soll doch Johnson oder Farage alle Verhandlungen scheitern lassen. Da muss doch nicht die EU in vorauseilenden Gehorsam diesen Kräften die Opferrolle gratis liefern.

Es geht nicht darum, die Briten zu bestrafen. Die Entscheidung, die EU zu verlassen haben sie selbst getroffen. Revidieren sie diese, dann können sie gerne bleiben. Aber im Augenblick sieht es nicht danach aus.


Wir wissen es einfach nicht. Und die Auswirkungen eines unkontrollierten Brexit werden als Strafe wahrgenommen bzw. propagiert werden, egal ob diese Konsequenzen tatsächlich so intendiert waren von der EU. Oder glaubst du ein Johnson oder Farage werden einen eventuellen ökonomischen Kollaps dann als ihren eigenen Fehler verkaufen / eingestehen? Wer daran Schuld haben wird in deren Welt und in der ihnen wohlgesonnenen Presse, das steht schon heute fest: Die EU. Und Deutschland zu einem großen Teil natürlich. Soviel ist auch schon sicher.

Und im Augenblick wird der Verbleib der Briten in der EU als Strafe empfunden .......

Neues zum Brexit: Gespräche mit Labour geplatzt

Eastwood, Freitag, 17.05.2019, 22:41 (vor 1777 Tagen) @ Kulibi77

Erstmal bestrafen und dann wieder integrieren, das war schon 1919/20 in Versaille eine großartige Strategie.

Ist das vergleichbar? Die Ausgangslagen scheinen mir schon deutlich anders gelagert zu sein.

Neues zum Brexit: Gespräche mit Labour geplatzt

Ulrich, Samstag, 18.05.2019, 08:18 (vor 1777 Tagen) @ Eastwood

Erstmal bestrafen und dann wieder integrieren, das war schon 1919/20 in Versaille eine großartige Strategie.


Ist das vergleichbar? Die Ausgangslagen scheinen mir schon deutlich anders gelagert zu sein.

Das sehe ich ebenfalls so. Es geht hier nicht darum, die Briten zu bestrafen. Die wollen raus aus der EU. Und sie hätten es in der Hand, jederzeit den Austrittsantrag zurückzuziehen. Das sogar buchstäblich "bis zur letzten Sekunde" - falls sie denn diese Rücknahme ernst meinen.

Es ist die EU, die sich schützen muss, um nicht von britischen Chaos infiziert und ernsthaft beschädigt zu werden. Wir haben noch genügend andere Probleme. Italien, Ungarn, Polen, Rumänien, etc.

Neues zum Brexit: Gespräche mit Labour geplatzt

Eastwood, Freitag, 17.05.2019, 23:07 (vor 1777 Tagen) @ Eastwood
bearbeitet von Kulibi77, Freitag, 17.05.2019, 23:11

Erstmal bestrafen und dann wieder integrieren, das war schon 1919/20 in Versaille eine großartige Strategie.


Ist das vergleichbar? Die Ausgangslagen scheinen mir schon deutlich anders gelagert zu sein.

Eine Position der Stärke und Macht auszunutzen um kurzfristige Interessen und Emotionen zu befriedigen, kann mittelfristig großen Schaden anrichten und langfristig massiv den eigenen Interessen schaden. Der Glaube, dass ein ungeregelter Brexit mitsamt all den Horrorszenarien aus wirtschaftlichen Niedergang und Massenarbeitslosigkeit, sowohl pro-europäische / vernünftige Kräfte in England stärkt und gleichzeitig auch in der verbliebenen EU nach innen eine positive / abschreckende Wirkung hat, das ist dann doch eine massive Wette auf die Zukunft, die in meinen Augen eher von Wunschdenken geprägt bzw. kurzfristigen emotionalen Wünschen nach Bestrafung geschuldet ist. Wie als würde ein gedemütigtes Großbritannien in 10 Jahren reumütig bei der EU den Unterwürfigen machen. Das ist für mich reine Fantasie. Ein darbendes und darniederliegendes Großbritannien wird sich wohl eher noch viel mehr in den Nationalismus oder anderen ideologischen Verirrungen flüchten. Genauso wie die Idee, dass man den deutschen Nationalismus und die Wirtschaftsmacht Deutschland mit massiven Strafen, Reperationsforderungen und einem repressiven Korsett langfristig klein halten und in friedliche Bahnen lenken kann. Das war für die Kriegsgegner Deutschlands innenpolitisch opportun, emotional nachvollziehbar und vielleicht sogar die moralisch richtige Strategie im Jahr 1919/20, aber das sagt halt nichts über die Zukunft. Und auch schon damals haben das einige Leute gewusst und angemerkt...

Neues zum Brexit: Gespräche mit Labour geplatzt

Sven, Witten, Freitag, 17.05.2019, 16:39 (vor 1778 Tagen) @ Ulrich

Im Augenblick kann die EU nur eines machen, Abstand halten. Keine erneute Verlängerung der Mitgliedschaft, die Briten müssen auf die harte Tour lernen, welche Vorteile eine EU-Mitgliedschaft bietet. Manche Kinder lernen halt erst, dass eine Herdplatte heiß ist, wenn sie drauf gepackt haben.

Das hatte ich mir schon vor jeder einzelnen Verlängerung gesagt. Mir fehlt mittlerweile der Glauben. Wenn seitens GB um die nächsten Aufschübe gebeten wird, wird die EU das Spielchen doch sowieso weiter mitspielen. So wie bisher immer.

Neues zum Brexit: Gespräche mit Labour geplatzt

Ulrich, Freitag, 17.05.2019, 19:48 (vor 1778 Tagen) @ Sven

Im Augenblick kann die EU nur eines machen, Abstand halten. Keine erneute Verlängerung der Mitgliedschaft, die Briten müssen auf die harte Tour lernen, welche Vorteile eine EU-Mitgliedschaft bietet. Manche Kinder lernen halt erst, dass eine Herdplatte heiß ist, wenn sie drauf gepackt haben.


Das hatte ich mir schon vor jeder einzelnen Verlängerung gesagt. Mir fehlt mittlerweile der Glauben. Wenn seitens GB um die nächsten Aufschübe gebeten wird, wird die EU das Spielchen doch sowieso weiter mitspielen. So wie bisher immer.

Der Druck dürfte auch innerhalb der Rest-Union noch weiter ansteigen. Schon die letzte Verlängerung war intern alles andere als unumstritten. Ich glaube nicht, dass es noch zu einer weiteren Verlängerung kommt. Und falls bei den Europa-Wahlen so abgestimmt werden wird, wie von den Meinungsforschern vorausgesagt, dann dürften insbesondere die Tories endgültig in den Selbstzerstörungsmodus schalten.

"Spaß" haben bei uns seit heute übrigens auch die Rechtsradikalen / Rechtspopulisten in Österreich. Der alte Ex-Jungnazi Heinz-Christian Strache ist mit allen zehn Fingern im Mustopf erwischt worden. Ich bin gespannt, ob die Österreicher Montag noch eine Regierung haben.

Neues zum Brexit: Gespräche mit Labour geplatzt

Eastwood, Freitag, 17.05.2019, 21:11 (vor 1778 Tagen) @ Ulrich

Auch auf die Gefahr hin, das wir jetzt komplett OT werden:

Mein persönliches Highlight: Strache über seine Vermögenden Spender "Die Spender die wir haben, sind in der Regel Idealisten. Die wollen Steuersenkungen...".

Kannste Dir ja nicht ausdenken, so was

Neues zum Brexit: Gespräche mit Labour geplatzt

Ulrich, Freitag, 17.05.2019, 21:44 (vor 1778 Tagen) @ Eastwood

Auch auf die Gefahr hin, das wir jetzt komplett OT werden:

Nichts, was politisch und völlig bizarr ist, kann in diesem Thread OT sein ;-)


Mein persönliches Highlight: Strache über seine Vermögenden Spender "Die Spender die wir haben, sind in der Regel Idealisten. Die wollen Steuersenkungen...".

Kannste Dir ja nicht ausdenken, so was

In Wahrheit ist das Böhmermann mit einer Latex-Maske ;-)

Aber mal im Ernst: Ich frage mich, ob die Österreicher nächste Woche noch eine Regierung haben. Eigentlich muss Kurz unverzüglich den Bundespräsidenten auffordern, Strache zu entlassen. Tut er das nicht, dann muss er über kurz oder lang damit rechnen, dass van der Bellen die komplette österreichische Regierung entlässt. Die Rechte dieses Mannes sind weitaus umfassender, als die unseres Bundespräsidenten.

Sendung auf Arte: The Clock Is Ticking - Das Brexit-Drama

Ulrich, Dienstag, 16.04.2019, 08:15 (vor 1809 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Heute 20:15 auf Arte - oder im Netz: arte.tv/de/videos/078746-000-A/the-clock-is-ticking-das-brexit-drama/

Sehenswert!

Der Brexit ist kein Vorgang, sondern ein Zustand

Franke, Freitag, 12.04.2019, 12:40 (vor 1813 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Tja, stellen wir uns darauf ein, gewöhnen wir uns daran.

Die Briten sind mit einem Bein drin, halten mit einer Hand an der EU fest. Für die Remainer, die Jungen, die City of London, die Wirtschaft, die irische Insel, . . .

Die Briten sind mit einem Bein drau0en, winken mit einer Hand dem Rest der Welt. Für die Brexiteers, die Alten, die Frustrierten, die Landbevölkerung, . . .

Die beiden großen Parteien drohen zu zerbrechen, wenn man sich für die eine oder die andere Richtung entscheidet.

Leider kann man die Haustür nicht schließen, wenn sich einer nicht entscheiden kann, ob er rein- oder rausgeht. Im Sommer, bei schönem Wetter, geht das, da stehen viele Türen viele Stunden lang offen. Im Herbst und Winter, wenn es kalt und feucht und stürmisch wird, ist das äußerst unpraktisch, so eine offene Tür.

Der Brexit ist kein Vorgang, sondern ein Zustand

Ulrich, Freitag, 12.04.2019, 12:56 (vor 1813 Tagen) @ Franke

Schroedingers Insel?

Die Frage ist nur, wie bekommt man das komplette Großbritannien in einen Karton?

Aber mal ernsthaft, ich befürchte, Du liegst richtig.

Trotzdem wird die EU irgend wann den Stecker ziehen müssen. Und je später das geschieht, um so wahrscheinlicher ist es, dass sie in Mitleidenschaft gezogen wird.

Der Brexit ist kein Vorgang, sondern ein Zustand

MauriciusQ, Hamburg, Freitag, 12.04.2019, 19:18 (vor 1813 Tagen) @ Ulrich

Schroedingers Insel?

Die Frage ist nur, wie bekommt man das komplette Großbritannien in einen Karton?

Aber mal ernsthaft, ich befürchte, Du liegst richtig.

Trotzdem wird die EU irgend wann den Stecker ziehen müssen. Und je später das geschieht, um so wahrscheinlicher ist es, dass sie in Mitleidenschaft gezogen wird.

Dafür hat sie die Eier nicht

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Ulrich, Donnerstag, 11.04.2019, 07:10 (vor 1814 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Und da behaupte noch irgend jemand, die EU hätte keinen Humor .....

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Franke, Donnerstag, 11.04.2019, 22:08 (vor 1813 Tagen) @ Ulrich
bearbeitet von Franke, Donnerstag, 11.04.2019, 22:15

Und da behaupte noch irgend jemand, die EU hätte keinen Humor .....


Die Chinesen liefern die dazu passenden Masken. Vielleicht die gleiche Firma wie die "Make America great again"-Kappen.


PS: Wäre jetzt nicht doch mal ein neuer Thread angebracht?

Brexit verschoben auf Halloween 2019

bobschulz, MS, Freitag, 12.04.2019, 08:00 (vor 1813 Tagen) @ Franke

Und da behaupte noch irgend jemand, die EU hätte keinen Humor .....

Die Chinesen liefern die dazu passenden Masken. Vielleicht die gleiche Firma wie die "Make America great again"-Kappen.


PS: Wäre jetzt nicht doch mal ein neuer Thread angebracht?

Mögliche Slogans:
-Make Britain Great Again
Oder:
-The Empire strikes back
- May The 4th ( try) be with you
- once GB now MayB!
Man kann das Ganze also bestimmt gut vermarkten. :-)
PS: natürlich dürfen die Briten per Volksabstimmung über das Motto entscheiden.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

OliJ, BV, Freitag, 12.04.2019, 08:27 (vor 1813 Tagen) @ bobschulz

PS: Wäre jetzt nicht doch mal ein neuer Thread angebracht?


Mögliche Slogans:
-Make Britain Great Again

May Britain Great Again ;-)

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Rupo, Ruhrpott, Samstag, 13.04.2019, 15:56 (vor 1812 Tagen) @ OliJ

You will never Brexit alone!

Der Name der Regierungschefin

Franke, Freitag, 12.04.2019, 11:57 (vor 1813 Tagen) @ OliJ

PS: Wäre jetzt nicht doch mal ein neuer Thread angebracht?


Mögliche Slogans:
-Make Britain Great Again


May Britain Great Again ;-)


. . . passt schon ausgesprochen gut zur aktuellen Situation des Landes.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

bobschulz, MS, Freitag, 12.04.2019, 08:40 (vor 1813 Tagen) @ OliJ

PS: Wäre jetzt nicht doch mal ein neuer Thread angebracht?


Mögliche Slogans:
-Make Britain Great Again


May Britain Great Again ;-)

Britain Mayed Gr8 again!
Oder wie Elton John einst sang:
"I was May-ed in England" :-)

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Eastwood, Donnerstag, 11.04.2019, 23:23 (vor 1813 Tagen) @ Franke

PS: Wäre jetzt nicht doch mal ein neuer Thread angebracht?

Gab es schon mal einen Thread der fast drei Monate "überlebt" hat?

Aber ein neuer Thread wäre tatsächlich nicht verkehrt imo.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Ulrich, Freitag, 12.04.2019, 09:19 (vor 1813 Tagen) @ Eastwood

PS: Wäre jetzt nicht doch mal ein neuer Thread angebracht?


Gab es schon mal einen Thread der fast drei Monate "überlebt" hat?

Aber ein neuer Thread wäre tatsächlich nicht verkehrt imo.

Was ist so verkehrt an einem "Endlos-Thread" passend zur "Unendlichen Geschichte" Brexit? ;-)

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Voomy, Berlin, Donnerstag, 11.04.2019, 10:34 (vor 1814 Tagen) @ Ulrich

Hachja. Das war dann mal ein Mittwoch-Abend in Brüssel, der wirklich nur Verlierer kennt.

- Die EU hat einen erheblichen Teil seines "leverage" verloren, indem sie der ganzen Nummer nochmal nachgegeben haben. Ich meine, ja klar, es tut weh wenn die Briten gehen und eigentlich hoffen sie darauf, dass es am Ende einfach zurückgezogen wird. Für die Bevölkerung sieht es einfach nur so aus, als hätten all die harten Sprüche absolut gar nichts bedeutet.

- Die Briten werden weitere sechs Monate im Brexit Chaos stecken. May ist es gelungen weitere sechs Monate rauszuhandeln, in denen sie mit "mein Deal oder No Deal" durch das Parlament schweben und für Frustration und weinende MPs auf den Toiletten sorgen kann.

- Für weitere sechs Monate verschwindet die exportierende und importierende EU-Wirtschaft unter der schweren Decke der Ungewissheit. Der Schaden in einigen Ländern ist laut Experten inzwischen schon höher als er bei einem No Deal Brexit gewesen wäre. Bürger der Welt, schaut auf diese ... äh Belgien. Bei denen ists am extremsten.

- Der Möchtegern-Hardliner und Möchtegern-EU-Anführer-nach-Merkel Macron hat bewiesen, dass seine Street Credibility nicht einmal ausreicht, wenn seine Jungs im diplomatischen Korps tagelang versuchen die Botschaft ihres Meisters in den Vor-Verhandlungen durchsetzen. Der Mann ist ein lebender Sturm im Wasserglas. Kriegt sein eigenes Land nicht regiert und in der EU interessiert sich auch keiner für ihn.

Der einzige Gewinner ist tatsächlich Irland. Die EU hat gestern Nacht bewiesen, dass man ihnen zur Seite steht, komme was wolle. Höhö. Waren natürlich nur irische Interessen, die man da geschützt hat.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Sascha, Dortmund, Donnerstag, 11.04.2019, 07:48 (vor 1814 Tagen) @ Ulrich

Dann ruht das Thema jetzt also erstmal allerorts bis zum 25.10. Aber dann fährt man wirklich die harte Linie. Also jetzt wirklich.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Fisheye, Freitag, 12.04.2019, 11:28 (vor 1813 Tagen) @ Sascha

Dann ruht das Thema jetzt also erstmal allerorts bis zum 25.10. Aber dann fährt man wirklich die harte Linie. Also jetzt wirklich.

Ich bin ganz Froh, dass man das Risiko eines erneuten Krieges Nordirland nicht eingegangen ist. Besser ein bisschen Unsicherheit hier und da als Krieg.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Ulrich, Freitag, 12.04.2019, 11:40 (vor 1813 Tagen) @ Fisheye

Dann ruht das Thema jetzt also erstmal allerorts bis zum 25.10. Aber dann fährt man wirklich die harte Linie. Also jetzt wirklich.


Ich bin ganz Froh, dass man das Risiko eines erneuten Krieges Nordirland nicht eingegangen ist. Besser ein bisschen Unsicherheit hier und da als Krieg.

Glaubst Du wirklich, das ist so? Im besten Falle hat man das ganze ein halbes Jahr nach hinten verschoben. Es gibt aber keinerlei Garantien, dass sich die Radikalen auf beiden Seiten nicht bereits im Europa-Wahlkampf an die Gurgel gehen.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Ulrich, Freitag, 12.04.2019, 01:15 (vor 1813 Tagen) @ Sascha

Dann ruht das Thema jetzt also erstmal allerorts bis zum 25.10. Aber dann fährt man wirklich die harte Linie. Also jetzt wirklich.

Ich verstehe nicht warum man jetzt eine harte Linie fordert. Natürlich ist es eine Shitshow was Großbritannien im Moment abliefert, aber am Ende ist es für jeden pragmatisch denkenden Mensch richtig einen No-Deal-Brexit zu vermeiden. Die EU hat alle Zeit der Welt und ein No-Deal hat auch in GB keine Mehrheit. Also warum jetzt von Seiten der EU auf einen No-Deal bestehen und damit den verrückten No-Deal-Ideologen in GB ein Geschenk bereiten? Ich verstehe diese Forderung nicht. Das riecht meiner Meinung nach eher nach Rache als nach Pragmatik.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Ulrich, Freitag, 12.04.2019, 10:39 (vor 1813 Tagen) @ Kulibi77

Dann ruht das Thema jetzt also erstmal allerorts bis zum 25.10. Aber dann fährt man wirklich die harte Linie. Also jetzt wirklich.


Ich verstehe nicht warum man jetzt eine harte Linie fordert. Natürlich ist es eine Shitshow was Großbritannien im Moment abliefert, aber am Ende ist es für jeden pragmatisch denkenden Mensch richtig einen No-Deal-Brexit zu vermeiden. Die EU hat alle Zeit der Welt und ein No-Deal hat auch in GB keine Mehrheit. Also warum jetzt von Seiten der EU auf einen No-Deal bestehen und damit den verrückten No-Deal-Ideologen in GB ein Geschenk bereiten? Ich verstehe diese Forderung nicht. Das riecht meiner Meinung nach eher nach Rache als nach Pragmatik.

Ich verstehe die Intention, einen harten Brexit doch noch vermeiden zu wollen. Aber man sollte nicht vergessen, dass das auch massive Risiken für den Rest-EU mit sich bringt. Bisher herrschte vor allem auf britischer Seite das nackte Chaos, gleichzeitig hat man auf EU-Seite erstaunlich einheitlich agiert, aber das könnte sich in den nächsten Monaten durchaus ändern. Und selbst wenn nicht, die EU hat zahlreiche andere Probleme, genannt seien nur das Verhältnis zu den USA oder das zu China. Es besteht die Gefahr, dass sich statt dessen auf unabsehbare Zeit alles um den Brexit drehen wird.

Bei den demnächst anstehenden Europa-Wahlen dürfte die Verschiebung des britischen Austritts Wasser auf die Mühlen der Populisten und der Radikalen sein. Und wie geht es dann weiter? Es muss eine neue Kommission gewählt und ein neuer EU-Haushalt verhandelt werden. Sollen die Briten da noch mitreden, sollen sie eventuell sogar noch einen EU-Kommissar stellen, der "auf Abruf" bestimmt wird?

Für die Wirtschaft ist wohl wenig schlimmer als Ungewissheit. Wir erleben seit einigen Monaten einen ganz massiven Einbruch bei den Industrieaufträgen. Bald dürfte der Punkt erreicht sein, an dem das Warten auf den Brexit negativere Folgen haben wird als der Brexit selbst.

Vor allem spricht für mich wenig dafür, dass sich die gegenwärtige Blockade in Großbritannien auflösen wird. Nicht nur die Beteiligten in der Politik, sondern auch ein Großteil der Bevölkerung hat in der Frage eine sehr feste Position, es spricht wenig dafür dass es hier wirklich große Bewegungen geben wird. Es spricht viel dafür, dass im Augenblick zwar diejenigen, die in der EU bleiben wollen knapp in der Mehrheit sind, aber die Spaltung in zwei ähnlich große, sich diametral gegenüberstehende Blöcke bleibt.

In ein zweites Referendum würde ich keine Hoffnungen setzen. Sowohl die Mehrheit der Politiker als auch die Mehrheit der Bevölkerung ist dagegen.

Und auch Neuwahlen sehe ich nicht. Die Verantwortlichen bei den Konservativen wissen bei allen sonstigen Meinungsverschiedenheiten genau, dass dies die Partei zerreißen könnte.

Das einzige, das eventuell etwas bringen könnte, wäre eine "Explosion" des britischen Parteiensystems. Völlig ausschließen will ich das nicht. Das politische System ist völlig ineinander verhakt, gleichzeitig steht es unter enormen Druck. Falls es auseinander fliegen sollte, dann wohl mit einem sehr lauten "Knall". Aber dieses Szenario erscheint mir nicht sehr wahrscheinlich. Für mich läuft so gut wie alles darauf hinaus, dass wir Ende Oktober genau da stehen, wo wir auch heute stehen.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Ulrich, Freitag, 12.04.2019, 14:53 (vor 1813 Tagen) @ Ulrich

Bei den demnächst anstehenden Europa-Wahlen dürfte die Verschiebung des britischen Austritts Wasser auf die Mühlen der Populisten und der Radikalen sein.

Die EU-Feindschaft in vielen Ländern ist mit oder ohne Brexit ausgeprägt. Ich glaube der Effekt ist im Vergleich zu den Lebensproblemen (Jugendarbeitslosigkeit z.B.) in diesen Ländern wohl eher vernachlässigbar.

Und wie geht es dann weiter? Es muss eine neue Kommission gewählt und ein neuer EU-Haushalt verhandelt werden. Sollen die Briten da noch mitreden, sollen sie eventuell sogar noch einen EU-Kommissar stellen, der "auf Abruf" bestimmt wird?

Solange sie Mitglied sind, solange dürfen sie mitreden. Ist doch selbstverständlich. Der aktuelle GB-EU-Kommissar war doch auch nur noch auf Abruf im Amt. Den letzten EU-Haushalt haben die Briten auch mitbeschlossen, obwohl der Brexit schon längst beschlossene Sache war.

Für die Wirtschaft ist wohl wenig schlimmer als Ungewissheit. Wir erleben seit einigen Monaten einen ganz massiven Einbruch bei den Industrieaufträgen. Bald dürfte der Punkt erreicht sein, an dem das Warten auf den Brexit negativere Folgen haben wird als der Brexit selbst.

Das dürfte für GB stimmen, der Abschwung in der Eurozone insgesamt dürfte allerdings auch ohne oder mit erfolgreichen Brexit wenig an Dynamik verlieren.

Vor allem spricht für mich wenig dafür, dass sich die gegenwärtige Blockade in Großbritannien auflösen wird. Nicht nur die Beteiligten in der Politik, sondern auch ein Großteil der Bevölkerung hat in der Frage eine sehr feste Position, es spricht wenig dafür dass es hier wirklich große Bewegungen geben wird. Es spricht viel dafür, dass im Augenblick zwar diejenigen, die in der EU bleiben wollen knapp in der Mehrheit sind, aber die Spaltung in zwei ähnlich große, sich diametral gegenüberstehende Blöcke bleibt.

In ein zweites Referendum würde ich keine Hoffnungen setzen. Sowohl die Mehrheit der Politiker als auch die Mehrheit der Bevölkerung ist dagegen.

Und auch Neuwahlen sehe ich nicht. Die Verantwortlichen bei den Konservativen wissen bei allen sonstigen Meinungsverschiedenheiten genau, dass dies die Partei zerreißen könnte.

Das einzige, das eventuell etwas bringen könnte, wäre eine "Explosion" des britischen Parteiensystems. Völlig ausschließen will ich das nicht. Das politische System ist völlig ineinander verhakt, gleichzeitig steht es unter enormen Druck. Falls es auseinander fliegen sollte, dann wohl mit einem sehr lauten "Knall". Aber dieses Szenario erscheint mir nicht sehr wahrscheinlich. Für mich läuft so gut wie alles darauf hinaus, dass wir Ende Oktober genau da stehen, wo wir auch heute stehen.

Am Ende geht es für May darum ein paar Parlamentarier auf die eigene Seite zu ziehen und nicht darum die Spaltung der Bevölkerung aufzuheben.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

EdroehFDA, Dortmund, Freitag, 12.04.2019, 11:58 (vor 1813 Tagen) @ Ulrich

Bei den demnächst anstehenden Europa-Wahlen dürfte die Verschiebung des britischen Austritts Wasser auf die Mühlen der Populisten und der Radikalen sein. Und wie geht es dann weiter? Es muss eine neue Kommission gewählt und ein neuer EU-Haushalt verhandelt werden. Sollen die Briten da noch mitreden, sollen sie eventuell sogar noch einen EU-Kommissar stellen, der "auf Abruf" bestimmt wird?

Die neue EU-Kommission tritt erst am 1.11. zusammen. Die Frage ist doch eher treten die Abgeordneten mit UK aus oder bleiben die dann noch 4 Jahre im Parlament obwohl ihr Land bereits draußen ist?

Und auch Neuwahlen sehe ich nicht. Die Verantwortlichen bei den Konservativen wissen bei allen sonstigen Meinungsverschiedenheiten genau, dass dies die Partei zerreißen könnte.

Kommt darauf an, wenn May irgendwann hinschmeißen sollte, haben die Tories zwei Wochen Zeit einen neuen PM zu finden den die DUP oder wer auch immer mit wählt oder es gibt Neuwahlen.

Das einzige, das eventuell etwas bringen könnte, wäre eine "Explosion" des britischen Parteiensystems. Völlig ausschließen will ich das nicht. Das politische System ist völlig ineinander verhakt, gleichzeitig steht es unter enormen Druck. Falls es auseinander fliegen sollte, dann wohl mit einem sehr lauten "Knall". Aber dieses Szenario erscheint mir nicht sehr wahrscheinlich. Für mich läuft so gut wie alles darauf hinaus, dass wir Ende Oktober genau da stehen, wo wir auch heute stehen.

Diese Explosion wäre aber doch die Garantie für einen NO-Deal-Brexit. Wenn niemand entscheidungsfähig ist, passiert der ja automatisch.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Ulrich, Freitag, 12.04.2019, 12:07 (vor 1813 Tagen) @ EdroehFDA

Bei den demnächst anstehenden Europa-Wahlen dürfte die Verschiebung des britischen Austritts Wasser auf die Mühlen der Populisten und der Radikalen sein. Und wie geht es dann weiter? Es muss eine neue Kommission gewählt und ein neuer EU-Haushalt verhandelt werden. Sollen die Briten da noch mitreden, sollen sie eventuell sogar noch einen EU-Kommissar stellen, der "auf Abruf" bestimmt wird?


Die neue EU-Kommission tritt erst am 1.11. zusammen. Die Frage ist doch eher treten die Abgeordneten mit UK aus oder bleiben die dann noch 4 Jahre im Parlament obwohl ihr Land bereits draußen ist?

Wer sagt, dass die Briten am 1.11. "draußen" sind?

Und auch Neuwahlen sehe ich nicht. Die Verantwortlichen bei den Konservativen wissen bei allen sonstigen Meinungsverschiedenheiten genau, dass dies die Partei zerreißen könnte.


Kommt darauf an, wenn May irgendwann hinschmeißen sollte, haben die Tories zwei Wochen Zeit einen neuen PM zu finden den die DUP oder wer auch immer mit wählt oder es gibt Neuwahlen.

Anders als die Bundeskanzlerin oder der Bundeskanzler wird die Premierministerin oder der Premierminister nicht vom Parlament bestätigt. Die Konservativen würden eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für May küren. Und da die Basis hier ein entscheidendes Wort mitreden darf dürfte es Boris Johnson oder zumindest jemand von seinem Kaliber sein. Steht die Koalition aus Tories und DUP zu dem Zeitpunkt zumindest noch formal noch, dann wird diese Person quasi automatisch von der Queen ernannt. Und selbst im Falle eines "Hung Parliament" würde wohl der Vertreter der stärksten Fraktion ernannt, und das wäre wieder die gleiche Person.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Copperfield, Saarbrücken, Freitag, 12.04.2019, 10:51 (vor 1813 Tagen) @ Ulrich

Für mich läuft so gut wie alles darauf hinaus, dass wir Ende Oktober genau da stehen, wo wir auch heute stehen.

UK wird im Oktober wahrscheinlich noch dort stehen. Die EU aber nicht. Die Wahlen sind dann durch und die Posten vergeben. Neues Parlament, neue Kommision. Und die nächste Wahl ist lange hin.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Ulrich, Freitag, 12.04.2019, 11:02 (vor 1813 Tagen) @ Copperfield

Für mich läuft so gut wie alles darauf hinaus, dass wir Ende Oktober genau da stehen, wo wir auch heute stehen.


UK wird im Oktober wahrscheinlich noch dort stehen. Die EU aber nicht. Die Wahlen sind dann durch und die Posten vergeben. Neues Parlament, neue Kommision. Und die nächste Wahl ist lange hin.

Sorry, aber das ist mit Verlaub Unsinn.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Copperfield, Saarbrücken, Freitag, 12.04.2019, 11:37 (vor 1813 Tagen) @ Ulrich

Für mich läuft so gut wie alles darauf hinaus, dass wir Ende Oktober genau da stehen, wo wir auch heute stehen.


UK wird im Oktober wahrscheinlich noch dort stehen. Die EU aber nicht. Die Wahlen sind dann durch und die Posten vergeben. Neues Parlament, neue Kommision. Und die nächste Wahl ist lange hin.


Sorry, aber das ist mit Verlaub Unsinn.

Wieso, vor der EU-Wahl wollte keiner das Chaos mit einem No-Deal-Brexit. Das kann im Oktober doch anders aussehen.

England kann sich gar nicht bewegen. Der No-Deal ist ausgeschlossen. Die EU bietet nur diesen Deal an (in der jetzigen Zusammensetzung). Auch der Deal kann dann evtl. geändert werden. Was ich aber auch für unwahrscheinlich halte.

Ich hab ja nicht gesagt das sie im Oktober rausgeworfen werden. Aber die Parameter ändern sich im Mai nun mal. Mehrheiten, Koalitionen, Kommission inkl. Präsident, Ratspräsident. Auf der anderen Seite bleibt May mit nix in der Hand.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Ulrich, Freitag, 12.04.2019, 11:53 (vor 1813 Tagen) @ Copperfield

Für mich läuft so gut wie alles darauf hinaus, dass wir Ende Oktober genau da stehen, wo wir auch heute stehen.


UK wird im Oktober wahrscheinlich noch dort stehen. Die EU aber nicht. Die Wahlen sind dann durch und die Posten vergeben. Neues Parlament, neue Kommision. Und die nächste Wahl ist lange hin.


Sorry, aber das ist mit Verlaub Unsinn.


Wieso, vor der EU-Wahl wollte keiner das Chaos mit einem No-Deal-Brexit. Das kann im Oktober doch anders aussehen.

England kann sich gar nicht bewegen. Der No-Deal ist ausgeschlossen. Die EU bietet nur diesen Deal an (in der jetzigen Zusammensetzung). Auch der Deal kann dann evtl. geändert werden. Was ich aber auch für unwahrscheinlich halte.

Großbritannien kann sich nicht bewegen, weil sich die Brexit-Hardliner nicht bewegen wollen. Die hängen Vorstellungen an, die aus dem vorletzten Jahrhundert stammen. Ginge man die Sache rational an, dann wäre die beste Lösung ein Verbleib in der EU. Die zweitbeste eine Lösung wie mit Norwegen, die drittbeste ein Verbleib nur in der Zollunion. Und die schlechteste ein völlige Abkopplung von der EU, wie sie sie sich die Brexit-Hardliner vorstellen. Ich empfehle da einen Blick in das aktuelle Interview mit der Chefökonomin des britischen Industrieverbandes CBI zum verschobenen EU-Austritt.


Ich hab ja nicht gesagt das sie im Oktober rausgeworfen werden. Aber die Parameter ändern sich im Mai nun mal. Mehrheiten, Koalitionen, Kommission inkl. Präsident, Ratspräsident. Auf der anderen Seite bleibt May mit nix in der Hand.

Das Problem ist, wenn das neue Parlament und die neue EU-Kommission stehen, dann fängt dessen Arbeit erst an. Der aktuelle Haushalt gilt bis Ende 2020, aber ab dem zweiten Halbjahr 2019 laufen die Verhandlungen für den nächsten Haushalt. Die Weltkonjunktur verdunkelt sich, es droht ein Handelskrieg mit den USA, China fährt mit dem Projekt "Neue Seidenstraße" eine sehr problematische Strategie und versucht, kleinere europäische Staaten zu dominieren. Die Strategie kennt man bereits aus Asien und Afrika. Zunächst gibt man "großzügig" Kredite, können die nicht zurückgezahlt werden, "pfändet" man Infrastruktur. Und nicht zuletzt gibt es einige zusätzliche Konflikte innerhalb der EU, Stichworte Italien, Ungarn, Polen. Was wir jetzt auf keinen Fall gebrauchen können, ist eine paralysierte Europäische Union.

Die EU kann den Briten auch keinen "besseren" Deal anbieten. Ansonsten würde man einen Präzedenzfall für andere "Rosinenpicker" schaffen. Die Ungewissheit schädigt zudem die gesamte EU-Wirtschaft, und das ggf. schwerwiegender als es ein kurzfristiger harter Cut tun würde.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Copperfield, Saarbrücken, Freitag, 12.04.2019, 12:03 (vor 1813 Tagen) @ Ulrich

Für mich läuft so gut wie alles darauf hinaus, dass wir Ende Oktober genau da stehen, wo wir auch heute stehen.


UK wird im Oktober wahrscheinlich noch dort stehen. Die EU aber nicht. Die Wahlen sind dann durch und die Posten vergeben. Neues Parlament, neue Kommision. Und die nächste Wahl ist lange hin.


Sorry, aber das ist mit Verlaub Unsinn.


Wieso, vor der EU-Wahl wollte keiner das Chaos mit einem No-Deal-Brexit. Das kann im Oktober doch anders aussehen.

England kann sich gar nicht bewegen. Der No-Deal ist ausgeschlossen. Die EU bietet nur diesen Deal an (in der jetzigen Zusammensetzung). Auch der Deal kann dann evtl. geändert werden. Was ich aber auch für unwahrscheinlich halte.


Großbritannien kann sich nicht bewegen, weil sich die Brexit-Hardliner nicht bewegen wollen. Die hängen Vorstellungen an, die aus dem vorletzten Jahrhundert stammen. Ginge man die Sache rational an, dann wäre die beste Lösung ein Verbleib in der EU. Die zweitbeste eine Lösung wie mit Norwegen, die drittbeste ein Verbleib nur in der Zollunion. Und die schlechteste ein völlige Abkopplung von der EU, wie sie sie sich die Brexit-Hardliner vorstellen. Ich empfehle da einen Blick in das aktuelle Interview mit der Chefökonomin des britischen Industrieverbandes CBI zum verschobenen EU-Austritt.


Ich hab ja nicht gesagt das sie im Oktober rausgeworfen werden. Aber die Parameter ändern sich im Mai nun mal. Mehrheiten, Koalitionen, Kommission inkl. Präsident, Ratspräsident. Auf der anderen Seite bleibt May mit nix in der Hand.


Das Problem ist, wenn das neue Parlament und die neue EU-Kommission stehen, dann fängt dessen Arbeit erst an. Der aktuelle Haushalt gilt bis Ende 2020, aber ab dem zweiten Halbjahr 2019 laufen die Verhandlungen für den nächsten Haushalt. Die Weltkonjunktur verdunkelt sich, es droht ein Handelskrieg mit den USA, China fährt mit dem Projekt "Neue Seidenstraße" eine sehr problematische Strategie und versucht, kleinere europäische Staaten zu dominieren. Die Strategie kennt man bereits aus Asien und Afrika. Zunächst gibt man "großzügig" Kredite, können die nicht zurückgezahlt werden, "pfändet" man Infrastruktur. Und nicht zuletzt gibt es einige zusätzliche Konflikte innerhalb der EU, Stichworte Italien, Ungarn, Polen. Was wir jetzt auf keinen Fall gebrauchen können, ist eine paralysierte Europäische Union.

Die EU kann den Briten auch keinen "besseren" Deal anbieten. Ansonsten würde man einen Präzedenzfall für andere "Rosinenpicker" schaffen. Die Ungewissheit schädigt zudem die gesamte EU-Wirtschaft, und das ggf. schwerwiegender als es ein kurzfristiger harter Cut tun würde.

Bis Oktober ist noch ein bisschen. Irgendwann wird die Hängepartie für alle unglaubwürdig. Durch die Unsicherheit fehlen investitionen. Bzw. irgendwann sind alle von der Insel runter (Thomas Cook, Dyson usw.). Also wird es irgendwann die ökonomische Überlegung geben das irgendein Brexit besser ist als immer weiter.

Über die zukünftigen Beziehungen ist ja noch gar nicht gesprochen worden. Das ist ja das kuriose. Mit dem Deal ist ja erstmal fast nix passiert. Es wäre erstmal 2 Jahre Zeit das Norwegenmodel oder ähnliches auszuhandeln. Und auf die Diskussion im Unterhaus bin ich schon gespannt.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Ulrich, Freitag, 12.04.2019, 12:14 (vor 1813 Tagen) @ Copperfield

Bis Oktober ist noch ein bisschen. Irgendwann wird die Hängepartie für alle unglaubwürdig. Durch die Unsicherheit fehlen investitionen. Bzw. irgendwann sind alle von der Insel runter (Thomas Cook, Dyson usw.). Also wird es irgendwann die ökonomische Überlegung geben das irgendein Brexit besser ist als immer weiter.

Wir warten nun schon fast drei Jahre darauf, dass in Großbritannien bei den Verantwortlichen der Verstand (wieder) einsetzt. Und ich befürchte, wir werden noch weitaus länger warten müssen. Insbesondere die Brexit-Anhänger sind fest davon überzeugt, dass sie im Augenblick Opfer einer Verschwörung werden.


Über die zukünftigen Beziehungen ist ja noch gar nicht gesprochen worden. Das ist ja das kuriose. Mit dem Deal ist ja erstmal fast nix passiert. Es wäre erstmal 2 Jahre Zeit das Norwegenmodel oder ähnliches auszuhandeln. Und auf die Diskussion im Unterhaus bin ich schon gespannt.

Das grundlegende Problem ist, die Brexit-Befürworter jagen einer Utopie nach. Deshalb hat man alle Antworten auf die Fragen, wie das Verhältnis zwischen Großbritannien und der EU nach dem Austritt dauerhaft gestaltet werden, nach hinten verschoben. Verantwortlich dafür ist vor allem Theresa May. Die wollte den Hardlinern in der eigenen Regierung nicht reinen Wein einschenken und ihnen schon gar nicht auf die Füße treten.

Wir haben es hier primär mit einem innerbritischen Konflikt zu tun. Und der wird so lange nicht lösbar sein, so lange die Brexit-Befürworter nicht auf die harte Tour lernen, dass sie von vorne bis hinten verarscht worden sind.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

dozer, Freitag, 12.04.2019, 08:20 (vor 1813 Tagen) @ Kulibi77

Die EU hat ja grundsätzlich keinen direkten Schaden, wenn GB länger in der EU bleibt. GB schadet sich nur selber.

Der Weg den man jetzt eingeschlagen hat ist nicht der verkehrteste. Es hängt ja ohnehin an den Briten. Wenn die dann soweit sind, ok, wenn nicht bleibt es wie es ist.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Sascha, Dortmund, Freitag, 12.04.2019, 08:25 (vor 1813 Tagen) @ dozer

Die EU hat ja grundsätzlich keinen direkten Schaden, wenn GB länger in der EU bleibt. GB schadet sich nur selber.

Würde ich so nicht sagen. So lange niemand weiß, wie es weiter geht, bleibt eine große Unsicherheit. Diese Unsicherheit spürt man auf einigen Märkten mittlerweile deutlich und Investitionen werden zurück gefahren. Der volkswirtschaftliche Schaden ist schon längst da.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

dozer, Freitag, 12.04.2019, 08:36 (vor 1813 Tagen) @ Sascha

gut, das ist korrekt. Aber im Moment werden noch Geschäfte mit GB gemacht und da ist es besser, wenn sich das noch weiter hinauszögert. Denn wie es danach weitergeht ist schwer zu sagen. Habe schon mal erwähnt, dass es für uns einfacher wird, wenn man den Weg über Irland gehen kann. Wie sich das dann aber konkret auswirken wird, weiß man nicht. Von daher im momentanen Zustand der richtige Weg aus Sicht der EU.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Sascha, Dortmund, Freitag, 12.04.2019, 08:02 (vor 1813 Tagen) @ Kulibi77

Weil es einfach meine Verhandlungsposition schwächt, wenn ich sie mit Konsequenzen stütze und gleichzeitig zeige, dass ich diese Konsquenzen nicht ziehen werde. Dann kann ich es gleich sein lassen und muss eine andere Strategie wählen.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

OliJ, BV, Freitag, 12.04.2019, 08:21 (vor 1813 Tagen) @ Sascha

Sehe ich ähnlich.

Erinnert mich ein wenig an:

"Sascha? Ich zähle bis 3 und dann gehen wir vom Spielplatz...1...2...ich gehe wirklich! Ganz ehrlich. 1...2....drrrrrrr.....ich gehe jetzt. Ich packe schon meine Sachen, siehst Du das? Schau...ich habe die Tasche schon gepackt....."

usw. usw.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

OliJ, Freitag, 12.04.2019, 14:45 (vor 1813 Tagen) @ OliJ

Sehe ich ähnlich.

Erinnert mich ein wenig an:

"Sascha? Ich zähle bis 3 und dann gehen wir vom Spielplatz...1...2...ich gehe wirklich! Ganz ehrlich. 1...2....drrrrrrr.....ich gehe jetzt. Ich packe schon meine Sachen, siehst Du das? Schau...ich habe die Tasche schon gepackt....."

usw. usw.

Die Position der EU ist es, dass Großbritannien die EU am besten überhaupt nicht verlassen sollte. Und wenn überhaupt dann möglichst mit einer engen Anbindung an die EU. Genau dieses Verhandlungsziel erreichen sie mit der Verlängerung. In deinem Beispiel ist es eben nicht die EU die androht den Spielplatz zu verlassen, sondern GB, und die EU steht verwundert daneben und fragt "Warum? Bitte bleib hier!".

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Ulrich, Donnerstag, 11.04.2019, 10:13 (vor 1814 Tagen) @ Sascha

Dann ruht das Thema jetzt also erstmal allerorts bis zum 25.10. Aber dann fährt man wirklich die harte Linie. Also jetzt wirklich.

EU-Kommissar Oettinger hält weitere Brexit-Verschiebung für möglich

Ich erspare mir mal, das hier direkt zu kommentieren.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

dozer, Donnerstag, 11.04.2019, 10:26 (vor 1814 Tagen) @ Ulrich

eigentlich clever...

May: mmh..so wirklich austreten wollen wir ja garnicht. können wir nicht so tun als ob?

EU: wir wollen streng sein, aber ohne euch ist auch doof

May: ...mmh...

EU: ...mmh...

May: verschieben?

EU: verschieben! aber muss so aussehen, als wenn wir darum gerungen hätten.

May: joa...wollte eh nochmal vorbeischauen. Was gibt's zu essen?

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Ulrich, Donnerstag, 11.04.2019, 08:05 (vor 1814 Tagen) @ Sascha

Dann ruht das Thema jetzt also erstmal allerorts bis zum 25.10. Aber dann fährt man wirklich die harte Linie. Also jetzt wirklich.

Ich befürchte ganz im Gegenteil, das Thema könnte die Europawahlen ganz massiv überschatten und den Populisten Rückenwind verschaffen. Und auch danach hat es das Potential, die komplette EU zu lähmen.

Die nächste Frage ist dann in der Tat, wie geht es am 25.10 weiter? Die Probleme, die ein EU-Austritt der Briten mit sich bringt werden sich auch dann nicht in Luft aufgelöst haben. Ich befürchte eine weitere Verlängerung - falls der Leidensdruck auf EU-Seite bis dahin nicht zu hoch ist.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

markus93, Sauerland, Donnerstag, 11.04.2019, 07:42 (vor 1814 Tagen) @ Ulrich

Bei aller Berücksichtigung der wirtschaftlichen Beziehungen, kann man darüber echt nur den Kopf schütteln.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Ulrich, Donnerstag, 11.04.2019, 08:01 (vor 1814 Tagen) @ markus93

Bei aller Berücksichtigung der wirtschaftlichen Beziehungen, kann man darüber echt nur den Kopf schütteln.

Man verschiebt den Wahnsinn ein halbes Jahr nach hinten. Und hofft, dass dann alles gut über die Bühne gehen wird. Dabei weiß jeder, die Probleme sind nicht lösbar. Die Briten können sich beispielsweise nicht gleichzeitig völlig von der EU abnabeln und die Grenze auf der irischen Insel offen halten. Ihre ambitionierten Pläne, Freihandelsabkommen abzuschließen, haben sich weitgehend als Illusion entpuppt. Und wenn sie nun an den Wahlen zum EU-Parlament teilnehmen, dann könnten die Konflikte zwischen den Brexit-Hardlinern und den Remainern nochmals eskalieren.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es zu einer Einigung zwischen den Konservativen und Labour kommt. Die Konservativen sind in sich völlig zerstritten, und Labour wird mindestens die Aussicht auf eine Zollunion mit der EU als Preis für ein Entgegenkommen fordern. Dies wäre für die Dumpf-Populisten wie Johnson, Rees-Mogg oder Glove "Hochverrat".

Eine Möglichkeit, den Gordischen Knoten eventuell zu zerschlagen wären Neuwahlen. Aber das würde die Tories vermutlich zerreißen, und auch Labour hätte das Handicap, mit dem enorm unbeliebten Jeremy Corbyn antreten zu müssen. Ergebnis könnte ein noch zersplitterteres, noch handlungsunfähiges Parlament zu sein.

Und meine größte Sorge ist, das Brexit-Chaos könnte die komplette EU in den nächsten Monaten lähmen. Schon bei den Europa-Wahlen könnte man die Quittung bekommen. Das Chaos dürfte Wasser auf die Mühlen der Populisten sein.

öffnen der Büchse der Pandora.

thospe, Merzig, Donnerstag, 11.04.2019, 11:10 (vor 1814 Tagen) @ Ulrich


Und meine größte Sorge ist, das Brexit-Chaos könnte die komplette EU in den nächsten Monaten lähmen. Schon bei den Europa-Wahlen könnte man die Quittung bekommen. Das Chaos dürfte Wasser auf die Mühlen der Populisten sein.

Das war auch mein Gedanke. Also, dass das ganze verschoben wird, habe ich schon letztes Jahr vorausgesagt. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass ganze wird nach einem zweiten Referendum abgesagt. Diesbezüglich bin ich mir recht sicher. Was ja auch eigentlich sinnvoll ist. aber das wird dazu führen, dass die eu Gegner sich verarscht vorkommen werden, und die Rechten Partein diese Welle brutal reiten werden. Vermutlich tun sie das jetzt schon für die EU Wahlen. Verdenken kann man es Ihnen ja auch nicht, würde ich auch so machen. Die werden extrem billig gaaaaaaanz viele Stimmen bekommen. Ich glaube sogar ein harter Brexit hätte eine zum aufwachen gebracht und langfristig die Rechten Populisten geschwächt. Ich befürchte, dass es gut gemeint war, aber Geister freisetzt, die man nicht mehr eingefangen bekommt

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Johannes, Emsdetten, Donnerstag, 11.04.2019, 08:19 (vor 1814 Tagen) @ Ulrich


Und meine größte Sorge ist, das Brexit-Chaos könnte die komplette EU in den nächsten Monaten lähmen. Schon bei den Europa-Wahlen könnte man die Quittung bekommen. Das Chaos dürfte Wasser auf die Mühlen der Populisten sein.

Normalerweise müsste es ja einigen Wählern die Augen geöffnet haben, was passieren kann wenn man auf plumpe Sprüche von Populisten reinfällt.
Deswegen könnte diese Europa-Wahl vielleicht etwas anders laufen als erwartet.
Bisher wurden die im Vorfeld ja kaum beachtet, aber jetzt habe ich doch die Hoffnung das gerade junge Wähler sich stärker beteiligen und ein Zeichen gegen Rechts abgeben.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

dozer, Donnerstag, 11.04.2019, 08:33 (vor 1814 Tagen) @ Johannes

Sofern dies als Form von Protest und Pro-Europa-Bekundung wahrgenommen wird vielleicht, aber befürchte, dass die Wahl eine sehr sehr geringe Beteiligung in GB haben wird

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Ulrich, Donnerstag, 11.04.2019, 08:54 (vor 1814 Tagen) @ dozer

Sofern dies als Form von Protest und Pro-Europa-Bekundung wahrgenommen wird vielleicht, aber befürchte, dass die Wahl eine sehr sehr geringe Beteiligung in GB haben wird

Für mich ist das ganz schwer abzuschätzen. Es könnte durchaus auch sein, dass sich die EU-Wahl dort zu einem Ersatz-Zweitreferendum entwickelt. Die Brexit-Hardliner haben mittlerweile Schaum vor dem Mund, sie fühlen sich vielfach betrogen. Sie werden vermutlich versuchen, massiv zu mobilisieren. Allerdings verteilen sie sich auf unterschiedliche Parteien. UKIP ist mittlerweile offen rechtsradikal, aber ehemalige UKIP-Politiker und -Mitglieder versuchen offen, Kreisverbände der Tories zu übernehmen. Und daneben gibt es noch die neue Partei von Neigel Farage. Auf der anderen Seite ist Labour zerstritten, gerade in den ländlichen Regionen Englands gibt es hier aus Brexit-Befürworter. Die schottischen Nationalisten könnten unter Umständen ganz Schottland zurückgewinnen, und dann gibt es noch die zuletzt marginalisierten Liberalen.

Aufgrund des Mehrheitswahlrechts ist das Ergebnis zudem nur sehr schwer prognostizierbar, ggf. könnten mittlerweile 30, 35 Prozent ausreichen um einen Wahlkreis zu holen.

Ein mögliches Ergebnis könnte zudem eine noch stärkere Spaltung und Radikalisierung der britischen Gesellschaft sein. Schon jetzt stehen zahlreiche Politiker wegen massiver Drohungen gegen sie unter Polizeischutz, ich würde selbst Mordanschläge nicht ausschließen wollen.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

dozer, Donnerstag, 11.04.2019, 08:08 (vor 1814 Tagen) @ Ulrich

Diese Ungewissheit noch weiter hinauszuzögern wird den Briten noch ganz böse auf die Füße fallen. Allein wirtschaftlich müssen doch Unternehmen wissen, in welche Richtung sie planen müssen. Wer investiert denn da jetzt noch?

Ich gehe davon aus, dass der ein oder andere Kunde von uns Richtung Irland geht, zumindest Lagertechnisch, um Zölle und Steuern zu sparen, aber momentan verharrt man in Wartestellung.

Ich werde ja schon wahnsinnig, wenn im kleinen Stil keine Entscheidung getroffen wird, aber ein ganzes Land so auf die Zerreißprobe zu stellen...sehr mutig.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

Ulrich, Donnerstag, 11.04.2019, 08:23 (vor 1814 Tagen) @ dozer

Diese Ungewissheit noch weiter hinauszuzögern wird den Briten noch ganz böse auf die Füße fallen. Allein wirtschaftlich müssen doch Unternehmen wissen, in welche Richtung sie planen müssen. Wer investiert denn da jetzt noch?

Das fällt den Briten mit Sicherheit auf die Füße, aber leider nicht nur ihnen. Vor einer Woche konnte man lesen: Deutsche Industrie verzeichnet drastischen Rückgang der Neuaufträge. Da spielen sicherlich einige Gründe hinein, aber ich gehe davon aus, die durch den Brexit hervorgerufene Unsicherheit ist einer davon.


Ich gehe davon aus, dass der ein oder andere Kunde von uns Richtung Irland geht, zumindest Lagertechnisch, um Zölle und Steuern zu sparen, aber momentan verharrt man in Wartestellung.

Solange es um die Verschiebung von Lagerkapazitäten geht, ist die Sache ja auch recht einfach - so man noch freie Kapazitäten findet. Die Verlagerung von Produktionskapazitäten ist eine andere Sache. Interessanterweise könnten Automobilhersteller wie BMW die eigentliche Fertigung von Fahrzeugen wohl mit begrenztem Aufwand aus Großbritannien nach Deutschland verlegen. Aber bei der Produktion von Komponenten sieht es teilweise wohl anders aus. Ford beispielsweise hat ein Motorenwerk in England. Die Motoren von dort werden nach Deutschland und Belgien exportiert, dort in Ford-Fahrzeuge eingebaut die teilweise wieder nach Großbritannien exportiert werden. Fällt die Beziehung zwischen Großbritannien und der EU auf WTO-Standards zurück, dann müsste Ford auf den Wert der Motoren knapp 5 Prozent Zoll entrichten, bei den fertigen Fahrzeugen wären es dann noch einmal zehn Prozent. Und ein spezialisiertes Motorenwerk verlagert man nicht so einfach. Ähnlich sieht es mit der Tragflächenproduktion von Airbus in Wales aus.

Dass die Wirtschaftszahlen bei den Briten nicht völlig im Keller sind, das könnte meiner Meinung nach durchaus mit den Vorbereitungen auf den Bexit zu tun haben. Der Aufbau von Lagerbeständen, die Ausarbeitung von Notfallplänen, Umstrukturierungen, alles verursacht Kosten - die aber erst einmal das BIP nach oben treiben.


Ich werde ja schon wahnsinnig, wenn im kleinen Stil keine Entscheidung getroffen wird, aber ein ganzes Land so auf die Zerreißprobe zu stellen...sehr mutig.

Wohl eher völlig wahnsinnig.

Brexit verschoben auf Halloween 2019

dozer, Donnerstag, 11.04.2019, 08:34 (vor 1814 Tagen) @ Ulrich

Dass die Wirtschaftszahlen bei den Briten nicht völlig im Keller sind, das könnte meiner Meinung nach durchaus mit den Vorbereitungen auf den Bexit zu tun haben. Der Aufbau von Lagerbeständen, die Ausarbeitung von Notfallplänen, Umstrukturierungen, alles verursacht Kosten - die aber erst einmal das BIP nach oben treiben.

Ich meine mich zu erinnern, dass dies kürzlich in der Tagesschau auch genau so erklärt wurde.

Brexit: Heute mal wieder Abend- bzw. Nachtsitzung in Brüssel

Ulrich, Mittwoch, 10.04.2019, 22:44 (vor 1814 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Aktuell scheint es wohl so zu sein, dass es auf eine "großzügige" Verlängerung hinausläuft. Bis zum Ende dieses Jahres oder sogar darüber hinaus.

Eine Wette auf das Ergebnis würde ich aber nicht abschließen wollen. Da könnte sich jede Menge Eigendynamik entwickeln. Schon deshalb, weil Theresa May wohl kaum in der Lage gewesen sein dürfte, einen belastbaren Plan zu präsentieren.

Spätestens morgen früh sind wir klüger.

P.S.: Angela Merkel tut mir leid. Heute ist ihre Mutter gestorben, und sie muss sich mit den britischen Idioten beschäftigen.

Brexit: Heute mal wieder Abend- bzw. Nachtsitzung in Brüssel

Ulrich, Mittwoch, 10.04.2019, 22:50 (vor 1814 Tagen) @ Ulrich

P.S.: pbs.twimg.com/media/D30IPZJWwAIdpcn.jpg

FlexiBrexit

Rupo, Ruhrpott, Dienstag, 09.04.2019, 21:58 (vor 1815 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

nach der May Tingel Tangel Tour nach Berlin und Paris und vor dem EU Sondergipfel morgen in Brüssel gibt es laut ZDF Heute Journal den FlexiBrexit mit möglichen Austrittsterminen:
31.12.2019
31.03.2020
31.12.2020

FlexiBrexit

Basti Van Basten, Romania, Dienstag, 09.04.2019, 22:04 (vor 1815 Tagen) @ Rupo

nach der May Tingel Tangel Tour nach Berlin und Paris und vor dem EU Sondergipfel morgen in Brüssel gibt es laut ZDF Heute Journal den FlexiBrexit mit möglichen Austrittsterminen:
31.12.2019
31.03.2020
31.12.2020

Pfffffff

Anne Will - Brexit

Rupo, Ruhrpott, Montag, 08.04.2019, 12:27 (vor 1817 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Anne Will - Brexit

Basti Van Basten, Romania, Montag, 08.04.2019, 12:30 (vor 1817 Tagen) @ Rupo

Da hatte ja gestern oder vorgestern einer von den Brexit-Hardlinern geäußert, dass man die EU blockieren sollte, wenn es eine Verlängerung der Frist geben sollte. Ich finde das reicht als Warnung, um diese Angelegenheit jetzt definitiv zu beenden.

Die EU macht sich lächerlich, wenn sie sich von einem künftigen Ex-Mitglied so verschaukeln lässt.

Anne Will - Brexit

Ulrich, Montag, 08.04.2019, 15:50 (vor 1817 Tagen) @ Basti Van Basten

Da hatte ja gestern oder vorgestern einer von den Brexit-Hardlinern geäußert, dass man die EU blockieren sollte, wenn es eine Verlängerung der Frist geben sollte. Ich finde das reicht als Warnung, um diese Angelegenheit jetzt definitiv zu beenden.

Genauer gesagt war es Rees-Mogg, "The Honourable Member for the 18th century". Und auf Grund des seltsamen Modus, nach dem in Großbritannien der Parteivorsitz und der Posten in der Downing Street vergeben werden, ist diese Warnung leider nicht völlig von der Hand zu weisen. Man stelle sich z.B. vor, Boris Johnson würde Theresa Mays Nachfolger.


Die EU macht sich lächerlich, wenn sie sich von einem künftigen Ex-Mitglied so verschaukeln lässt.

Zumindest muss sie von den Briten verlangen, dass diese einen klar nachvollziehbaren Plan auf den Tisch legen. "Komt Zeit, kommt Rat - oder eventuell doch nicht" jedenfalls ist kein tragfähiges Konzept.

313 zu 312 Stimmen für Brexit Aufschub

Rupo, Ruhrpott, Donnerstag, 04.04.2019, 16:42 (vor 1821 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

313 zu 312 Stimmen für Brexit Aufschub

Ulrich, Donnerstag, 04.04.2019, 22:06 (vor 1820 Tagen) @ Rupo

https://twitter.com/ian_a_jones/status/1113697805468667905
muss aber noch vom Oberhaus genehmigt werden
http://www.spiegel.de/politik/ausland/brexit-unterhaus-stimmt-fuer-weiteren-brexit-aufschub-a-1261151.html

Das ganze bringt nichts, wenn nicht auch die EU einer Verlängerung zustimmt. Und das wird wohl nur passieren, wenn die Briten überzeugend darlegen wie es mit dem Brexit weiger gehen soll.

Seit gestern verhandeln May und Corbyn, aber ob dabei etwas heraus kommen wird, das bleibt abzuwarten. Labour wird sich wohl nur auf einen Kompromiss einlassen, wenn Großbritannien mindestens in einer Zollunion mit der EU bleibt. Und das ist eine der roten Linien der Hardliner bei den Konservativen. Einigt sich May mit der Opposition, dann könnte das ihre eigene Partei zerreißen. Es bleibt alles offen.

Der Brexit zerreißt die Parteien

Franke, Donnerstag, 04.04.2019, 22:18 (vor 1820 Tagen) @ Ulrich

https://twitter.com/ian_a_jones/status/1113697805468667905
muss aber noch vom Oberhaus genehmigt werden
http://www.spiegel.de/politik/ausland/brexit-unterhaus-stimmt-fuer-weiteren-brexit-aufschub-a-1261151.html


Das ganze bringt nichts, wenn nicht auch die EU einer Verlängerung zustimmt. Und das wird wohl nur passieren, wenn die Briten überzeugend darlegen wie es mit dem Brexit weiger gehen soll.

Seit gestern verhandeln May und Corbyn, aber ob dabei etwas heraus kommen wird, das bleibt abzuwarten. Labour wird sich wohl nur auf einen Kompromiss einlassen, wenn Großbritannien mindestens in einer Zollunion mit der EU bleibt. Und das ist eine der roten Linien der Hardliner bei den Konservativen. Einigt sich May mit der Opposition, dann könnte das ihre eigene Partei zerreißen. Es bleibt alles offen.


Das Wahlrecht hat sie lange zusammengehalten. Aber jetzt geht's dahin.

1 Jahr Brexit Aufschub

Rupo, Ruhrpott, Freitag, 05.04.2019, 10:01 (vor 1820 Tagen) @ Franke

Brexit Aufschub (vorerst) bis zum 30. Juni

EdroehFDA, Dortmund, Freitag, 05.04.2019, 10:04 (vor 1820 Tagen) @ Rupo

wenn es nach der EU und Herrn Tusk geht
http://www.spiegel.de/politik/ausland/brexit-eu-ratschef-donald-tusk-schlaegt-flextension-vor-a-1261396.html

wenn es nach May geht:
https://www.zeit. de/politik/ausland/2019-04/brexit-theresa-may-bittet-um-verlaengerung-bis-30-juni

Brexit Aufschub (vorerst) bis zum 30. Juni

Ulrich, Freitag, 05.04.2019, 11:57 (vor 1820 Tagen) @ EdroehFDA

wenn es nach der EU und Herrn Tusk geht
http://www.spiegel.de/politik/ausland/brexit-eu-ratschef-donald-tusk-schlaegt-flextension-vor-a-1261396.html


wenn es nach May geht:
https://www.zeit. de/politik/ausland/2019-04/brexit-theresa-may-bittet-um-verlaengerung-bis-30-juni

Glaubt irgend jemand, wir sind Ende Juni tatsächlich weiter als wir es Ende März waren? Im Augenblick hat niemand in Großbritannien einen mehrheitsfähigen Plan, wie das Land die EU verlassen könnte. Es droht eine "Zeitschleife", der Austritt könnte über Jahre von einem Quartal zum nächsten verschoben werden. Und während dieser Zeit dreht sich (fast) alles um die Briten und um den Bexit.

Diese Ungewissheit könnte auch über Großbritannien hinaus deutlich spürbare wirtschaftliche Folgen haben. Wer investiert schon, wenn er nicht weiß welche Rahmenbedingungen in einem halben Jahr herrschen? Auch in Deutschland sind die Aufträge innerhalb der Wirtschaft deutlich eingebrochen. Kurzfristig könnte einiges einfach nur aufgeschoben sein. Aber wenn sich der "Übergangszustand" über Jahre hinziehen sollte, dann dürfte sich das deutlich negativ bemerkbar machen.

Brexit Aufschub (vorerst) bis zum 30. Juni

Sascha, Dortmund, Freitag, 05.04.2019, 12:04 (vor 1820 Tagen) @ Ulrich

wenn es nach der EU und Herrn Tusk geht
http://www.spiegel.de/politik/ausland/brexit-eu-ratschef-donald-tusk-schlaegt-flextension-vor-a-1261396.html


wenn es nach May geht:
https://www.zeit. de/politik/ausland/2019-04/brexit-theresa-may-bittet-um-verlaengerung-bis-30-juni


Glaubt irgend jemand, wir sind Ende Juni tatsächlich weiter als wir es Ende März waren? Im Augenblick hat niemand in Großbritannien einen mehrheitsfähigen Plan, wie das Land die EU verlassen könnte. Es droht eine "Zeitschleife", der Austritt könnte über Jahre von einem Quartal zum nächsten verschoben werden. Und während dieser Zeit dreht sich (fast) alles um die Briten und um den Bexit.

Diese Ungewissheit könnte auch über Großbritannien hinaus deutlich spürbare wirtschaftliche Folgen haben. Wer investiert schon, wenn er nicht weiß welche Rahmenbedingungen in einem halben Jahr herrschen? Auch in Deutschland sind die Aufträge innerhalb der Wirtschaft deutlich eingebrochen. Kurzfristig könnte einiges einfach nur aufgeschoben sein. Aber wenn sich der "Übergangszustand" über Jahre hinziehen sollte, dann dürfte sich das deutlich negativ bemerkbar machen.

Ich verstehe das auch nicht. Und erst Recht nicht Tusks "Flextension". Ich würde einen Zehner darauf wetten, dass eine Verlängerung um 12 Monate bei diesem Parlament 11 Monate und drei Wochen Kampf um dem Posten des Premier Ministers und Deutungshoheit über den Brexit und die letzte Woche Panik vor dem No Deal bedeutet.

Das ist einfach albern und in meinen Augen taktisch auch alles andere als klug von der EU. Wenn man die ganze Zeit den Revolver fest in der Hand hält, muss man letztenendes auch bereit sein, ihn abzufeuern. Wenn man damit nur in der Gegend herum fuchtelt und ruft: "Wenn ihr euch jetzt nicht entscheidet, dann schieße ich aber wirklich", stärkt die Position nicht gerade.

Brexit Aufschub (vorerst) bis zum 30. Juni

Ulrich, Freitag, 05.04.2019, 12:48 (vor 1820 Tagen) @ Sascha

Ich verstehe das auch nicht. Und erst Recht nicht Tusks "Flextension". Ich würde einen Zehner darauf wetten, dass eine Verlängerung um 12 Monate bei diesem Parlament 11 Monate und drei Wochen Kampf um dem Posten des Premier Ministers und Deutungshoheit über den Brexit und die letzte Woche Panik vor dem No Deal bedeutet.

Das sehe ich leider auch so. Ich habe nicht annähernd den Eindruck dass die Briten wirklich bereit wären, das aktuelle Patt aufzulösen.


Das ist einfach albern und in meinen Augen taktisch auch alles andere als klug von der EU. Wenn man die ganze Zeit den Revolver fest in der Hand hält, muss man letztenendes auch bereit sein, ihn abzufeuern. Wenn man damit nur in der Gegend herum fuchtelt und ruft: "Wenn ihr euch jetzt nicht entscheidet, dann schieße ich aber wirklich", stärkt die Position nicht gerade.

Bisher hat sich die EU in meinen Augen in dem Konflikt recht gut geschlagen. Aber wenn sich Tusk durchsetzten sollte, dann könnte sich dies ändern. Ich kann Tusks Sorge um seine in Großbritannien lebenden Landsleute verstehen. Aber wenn man den Briten jetzt eine Art Blankoscheck ausstellt, dann könnte man das Gegenteil von dem bewirken, was man eigentlich erreichen möchte.

Brexit Aufschub (vorerst) bis zum 30. Juni

Johannes, Emsdetten, Freitag, 05.04.2019, 12:18 (vor 1820 Tagen) @ Sascha

Also ich finde einen Aufschub generell gut, je länger desto besser.
Das würde erstmal etwas den Druck und die Hektik aus der Sache nehmen.
Hab's ja schon öfter geschrieben, das ich nach wie vor eine Chance auf ein zweites Referendum und einen Erfolg der Remainer sehe.

Brexit Aufschub (vorerst) bis zum 30. Juni

Franke, Freitag, 05.04.2019, 13:35 (vor 1820 Tagen) @ Johannes

Also ich finde einen Aufschub generell gut, je länger desto besser.
Das würde erstmal etwas den Druck und die Hektik aus der Sache nehmen.
Hab's ja schon öfter geschrieben, das ich nach wie vor eine Chance auf ein zweites Referendum und einen Erfolg der Remainer sehe.

Das zweite Referendum sollte man dann aber auch baldmöglichst anstreben. Und dann sollte man fragen: Wollt Ihr drinbleiben oder wollt Ihr den knallharten Brexit nach dem Gusto von Johnson, Farage & Co.? "Gehen wir einfach raus und fertig." Etwas anderes kriegt dieses Parlament ja nicht hin. Dann weiß hoffentlich jeder, was die Stunde geschlagen hat. Dann gibt es kein "wird schon nicht so schlimm werden"-Reden mehr.

Brexit Aufschub (vorerst) bis zum 30. Juni

Johannes, Emsdetten, Freitag, 05.04.2019, 14:19 (vor 1820 Tagen) @ Franke

Der größte Fehler war schon das Referendum von 2016.
Inzwischen dürfte allen klar sein das man solche komplexen Themen nicht in einem Volksentscheid entscheiden kann.
Aber da man sich damals für so ein Referendum entschieden hat wird man vielleicht auch nur durch ein zweites Referendum aus dieser Misere wieder heraus kommen.
Es wird natürlich schwierig da einen passenden Text für die Frage zu finden, über die dann abgestimmt werden soll.

Brexit Aufschub (vorerst) bis zum 30. Juni

Ulrich, Samstag, 06.04.2019, 07:26 (vor 1819 Tagen) @ Johannes

Der größte Fehler war schon das Referendum von 2016.
Inzwischen dürfte allen klar sein das man solche komplexen Themen nicht in einem Volksentscheid entscheiden kann.
Aber da man sich damals für so ein Referendum entschieden hat wird man vielleicht auch nur durch ein zweites Referendum aus dieser Misere wieder heraus kommen.
Es wird natürlich schwierig da einen passenden Text für die Frage zu finden, über die dann abgestimmt werden soll.

Das Problem ist, man kann die Briten nicht zu einem neuen Referendum zwingen. Die Politiker sind in ihrer Mehrheit dagegen, und zumindest nach den letzten Zahlen, die ich gelesen habe, auch die Bevölkerung.

Zudem hat sich mittlerweile gezeigt, das Thema ist komplex. Es gibt zahlreiche Varianten, über die man abstimmen könnte:

  • Austritt gemäß dem gemeinsam ausgehandelten Abkommen
  • Verbleib in der EU
  • Ungeregelter Austritt
  • Verbleib in der Zollunion
  • Verbleib in Zoll- und Wirtschaftsunion ("Norwegen-Modell")
  • ...

Wie soll das funktionieren? Nacheinander Wochenende für Wochenende abstimmen? Und falls ja, mit welcher Frage beginnen? Die Reihenfolge könnte durchaus das Ergebnis beeinflussen.

Am Ende könnte bei der Sache heraus kommen, dass das Unterhaus die Meinung der Bevölkerung nahezu perfekt widergespiegelt hat.

Brexit Aufschub (vorerst) bis zum 30. Juni

Franke, Samstag, 06.04.2019, 16:57 (vor 1819 Tagen) @ Ulrich

Am Ende könnte bei der Sache heraus kommen, dass das Unterhaus die Meinung der Bevölkerung nahezu perfekt widergespiegelt hat.

Das kann durchaus sein. Was allerdings nicht passt, ist, dass die Brexit-Extremisten triumphieren könnten, weil die Mehrheit des Hauses nicht fähig ist, die diversen Gräben zwischen Brexit mit Deal und Remain, Tories und Labour zu überwinden.

Brexit Aufschub (vorerst) bis zum 30. Juni

Ulrich, Samstag, 06.04.2019, 17:00 (vor 1819 Tagen) @ Franke

Am Ende könnte bei der Sache heraus kommen, dass das Unterhaus die Meinung der Bevölkerung nahezu perfekt widergespiegelt hat.


Das kann durchaus sein. Was allerdings nicht passt, ist, dass die Brexit-Extremisten triumphieren könnten, weil die Mehrheit des Hauses nicht fähig ist, die diversen Gräben zwischen Brexit mit Deal und Remain, Tories und Labour zu überwinden.

Ich befürchte allerdings, am Ende könnte es doch darauf hinaus laufen. Egal ob in ein paar Tagen, in knapp einem dreiviertel Jahr oder in knapp eindreiviertel Jahren.

Das Problem ist, die Anhänger an einen harten Brexit glauben noch immer sämtlich an die Lügen, die man ihnen aufgetischt hat. Nur ein harter Brexit könnte das zumindest bei einem Teil von ihnen ändern.

Brexit Aufschub (vorerst) bis zum 30. Juni

Ulrich, Freitag, 05.04.2019, 12:40 (vor 1820 Tagen) @ Johannes

Also ich finde einen Aufschub generell gut, je länger desto besser.
Das würde erstmal etwas den Druck und die Hektik aus der Sache nehmen.
Hab's ja schon öfter geschrieben, das ich nach wie vor eine Chance auf ein zweites Referendum und einen Erfolg der Remainer sehe.

Glaubst Du wirklich, dass sich in absehbarer Zeit irgend etwas ändern wird? Egal ob in sechs, in 12 oder in 18 Monaten, die Briten werden sich nur um sich selbst drehen. Neuwahlen will keiner, also wird man sich weiter durchmogeln. Erst recht, falls man ihnen einen Blanko-Scheck ausstellt, wie Tusk es gerne möchte. Das einzige, was eventuell helfen könnte ist weiterer Druck. Verlängerung nur, wenn die Briten eine belastbare Perspektive aufzeigen wie sich die Situation auflösen lässt.

Das große Problem ist aber, das britische Kuddelmuddel wird zunehmend auch die EU belasten.

Brexit Aufschub (vorerst) bis zum 30. Juni

Johannes, Emsdetten, Freitag, 05.04.2019, 12:56 (vor 1820 Tagen) @ Ulrich

Also ich finde einen Aufschub generell gut, je länger desto besser.
Das würde erstmal etwas den Druck und die Hektik aus der Sache nehmen.
Hab's ja schon öfter geschrieben, das ich nach wie vor eine Chance auf ein zweites Referendum und einen Erfolg der Remainer sehe.


Glaubst Du wirklich, dass sich in absehbarer Zeit irgend etwas ändern wird? Egal ob in sechs, in 12 oder in 18 Monaten, die Briten werden sich nur um sich selbst drehen. Neuwahlen will keiner, also wird man sich weiter durchmogeln. Erst recht, falls man ihnen einen Blanko-Scheck ausstellt, wie Tusk es gerne möchte. Das einzige, was eventuell helfen könnte ist weiterer Druck. Verlängerung nur, wenn die Briten eine belastbare Perspektive aufzeigen wie sich die Situation auflösen lässt.

Das große Problem ist aber, das britische Kuddelmuddel wird zunehmend auch die EU belasten.

Also zusätzlichen Druck von der EU halte ich für falsch.
Die EU sollte sich souverän verhalten und Verständnis zeigen für die schwierige Situation in England. Das Land ist nunmal zutiefst gespalten, auch wenn das selbstverschuldet ist.
Wenn die EU sich jetzt vernünftig und großzügig zeigt könnte sich das auch positiv bei einem zweiten Referendum auswirken.

Brexit Aufschub (vorerst) bis zum 30. Juni

Alones, Freitag, 05.04.2019, 13:11 (vor 1820 Tagen) @ Johannes

Also zusätzlichen Druck von der EU halte ich für falsch.
Die EU sollte sich souverän verhalten und Verständnis zeigen für die schwierige Situation in England. Das Land ist nunmal zutiefst gespalten, auch wenn das selbstverschuldet ist.
Wenn die EU sich jetzt vernünftig und großzügig zeigt könnte sich das auch positiv bei einem zweiten Referendum auswirken.

Wie viel Verständnis soll man denn noch zeigen? Man ist den Briten bereits meilenweit entgegen gekommen. Noch mehr geht eigentlich gar nicht. Und nun soll man die EU quasi im Klo runterspülen, nur damit die auf der Insel weiterhin ihren Schwachsinn durchziehen können? Wenn die EU das tatsächlich macht, werden bei Le Pen, AfD & Co. die Sektkorken knallen. Die EU schafft sich selbst ab. Ich hoffe inständig, dass bei 27 Mitgliedsländern mindestens ein Land dabei ist, dass diesen Wahnsinn nicht mehr länger mitträgt.

Die Hoffnungen auf ein zweites Referendum zu setzen, halte ich darüber hinaus auch für sehr blauäugig. 1.) Wer sagt denn, dass am Ende nicht wieder ein "Leave" dabei rauskommt? 2.) Würden sich 50% der Bevölkerung betrogen fühlen. 3.) Selbst wenn ein "Remain" rauskommen sollte, könnte man sich darauf einstellen, dass wir in ein paar Jahren erneut eine Brexit-Diskussion bekommen. Die Knallköpfe werden so lange nicht locker lassen, bis sie ihren Willen bekommen - mit freundlicher Unterstützung von Sun. Ich erfreue mich wahrlich nicht daran, wenn die ihre Insel in der Nordsee versenken, aber manchmal kann man es eben nur auf die schmerzhafte Art und Weise lernen.

Brexit Aufschub (vorerst) bis zum 30. Juni

Sascha, Dortmund, Freitag, 05.04.2019, 13:06 (vor 1820 Tagen) @ Johannes

Also zusätzlichen Druck von der EU halte ich für falsch.
Die EU sollte sich souverän verhalten und Verständnis zeigen für die schwierige Situation in England. Das Land ist nunmal zutiefst gespalten, auch wenn das selbstverschuldet ist.
Wenn die EU sich jetzt vernünftig und großzügig zeigt könnte sich das auch positiv bei einem zweiten Referendum auswirken.

Oder es wird als Zeichen der Schwäche ausgelegt, dass die EU nur "den harten Mann" markiert, einen No-Deal wie der Teufel das Weihwasser fürchtet und man doch nur mehr Druck ausüben müsse, damit der Austritt deutlich GB-freundlicher gestaltet wird.

Brexit Aufschub (vorerst) bis zum 30. Juni

Alones, Freitag, 05.04.2019, 13:26 (vor 1820 Tagen) @ Sascha

Oder es wird als Zeichen der Schwäche ausgelegt, dass die EU nur "den harten Mann" markiert, einen No-Deal wie der Teufel das Weihwasser fürchtet und man doch nur mehr Druck ausüben müsse, damit der Austritt deutlich GB-freundlicher gestaltet wird.

Ich kann absolut nicht nachvollziehen, warum sich die EU von diesem Wahnsinn anstecken lassen sollte? Ja, ein No Deal-Brexit ist nicht schön, aber mit Sicherheit auch kein Weltuntergang. Es ist ja nicht so, als wäre der gesamte Kontinent von den Briten und ihren Produkten abhängig. Die aktuelle Hängepartie ist darüber hinaus auch nicht gerade hilfreich.

Ansonsten sollte man nicht vergessen, dass man bei einem No Deal-Brexit weiterhin verhandeln kann. Der Deal würde ja immer noch auf dem Tisch liegen. Die Briten könnten den jederzeit unterschreiben. Nur befürchte ich, dass die erst spüren müssen, wie sich so ein harter Brexit anfühlt, bevor die das machen werden.

Brexit Aufschub (vorerst) bis zum 30. Juni

Sascha, Dortmund, Freitag, 05.04.2019, 12:29 (vor 1820 Tagen) @ Johannes

Druck und Hektik sind in der Sache allein deshalb, weil man es in zwei Jahren nicht geschissen gekriegt hat, sich bei dieser fundamental wichtigen Entscheidung auf einen Minimalkonsens zu einigen.

Mir fehlt da echt die Fantasie zu glauben, dass Ruhe und Zeit etwas am Ist-Zustand gravierend zum positiven ändern werden.

Brexit Aufschub (vorerst) bis zum 30. Juni

Johannes, Emsdetten, Freitag, 05.04.2019, 12:40 (vor 1820 Tagen) @ Sascha

Klar wurde die Zeit sinnlos verplempert, aber vielleicht hat man jetzt daraus gelernt und nutzt diese Erfahrungen.
Man sollte ihnen die Chance geben es diesmal besser zu machen.

Brexit Aufschub (vorerst) bis zum 30. Juni

Ulrich, Freitag, 05.04.2019, 12:52 (vor 1820 Tagen) @ Johannes

Klar wurde die Zeit sinnlos verplempert, aber vielleicht hat man jetzt daraus gelernt und nutzt diese Erfahrungen.
Man sollte ihnen die Chance geben es diesmal besser zu machen.

Hast Du irgendwie den Eindruck es könne sich in absehbarer Zeit in Großbritannien irgend etwas ändern? Ich habe den jedenfalls nicht.

Brexit Aufschub (vorerst) bis zum 30. Juni

Johannes, Emsdetten, Freitag, 05.04.2019, 13:05 (vor 1820 Tagen) @ Ulrich

Klar wurde die Zeit sinnlos verplempert, aber vielleicht hat man jetzt daraus gelernt und nutzt diese Erfahrungen.
Man sollte ihnen die Chance geben es diesmal besser zu machen.


Hast Du irgendwie den Eindruck es könne sich in absehbarer Zeit in Großbritannien irgend etwas ändern? Ich habe den jedenfalls nicht.

Also ich hab die letzten Wochen praktisch alle Debatten im Unterhaus komplett verfolgt, und es hat sich in den letzten Tagen etwas geändert.
Da gab es teilweise Zustimmung für Beiträge über Parteigrenzen hinaus, und man merkte das einige miteinander was bewegen wollten.

Brexit Aufschub am besten garnicht

Ritti, Lünen, Freitag, 05.04.2019, 12:01 (vor 1820 Tagen) @ Ulrich

wer es in 2-3 jahren nicht hinbekommt der schafft es auch nicht bis ende juni oder innerhalb von 12 monaten.

das schlimme ist das diese leute dann auch noch bei der EU wahl mitmachen dürfen und die EU auch noch ins chaos stürzen.

sind denn da nur idioten im EU Parlament?

Brexit Aufschub am besten garnicht

EdroehFDA, Dortmund, Freitag, 05.04.2019, 14:02 (vor 1820 Tagen) @ Ritti

wer es in 2-3 jahren nicht hinbekommt der schafft es auch nicht bis ende juni oder innerhalb von 12 monaten.

das schlimme ist das diese leute dann auch noch bei der EU wahl mitmachen dürfen und die EU auch noch ins chaos stürzen.

sind denn da nur idioten im EU Parlament?

Was hat denn das EU-Parlament damit zu tun? Es sind doch die 27 Nationalstaaten aka Rat der EU die über eine Verlängerung abstimmen.

Brexit Aufschub am besten garnicht

Ulrich, Samstag, 06.04.2019, 07:17 (vor 1819 Tagen) @ EdroehFDA

wer es in 2-3 jahren nicht hinbekommt der schafft es auch nicht bis ende juni oder innerhalb von 12 monaten.

das schlimme ist das diese leute dann auch noch bei der EU wahl mitmachen dürfen und die EU auch noch ins chaos stürzen.

sind denn da nur idioten im EU Parlament?


Was hat denn das EU-Parlament damit zu tun? Es sind doch die 27 Nationalstaaten aka Rat der EU die über eine Verlängerung abstimmen.

Im EU-Parlament könnten Farage und Co. im schlimmsten Fall das Zünglein an der Waage sein. Allerdings halte ich das für eher unwahrscheinlich.

Aber auf Staatenebene gibt es durchaus Entscheidungen, die müssen einvernehmlich getroffen werden. Und nun stelle man sich vor, Großbritannien würde z.B. bis Ende 2020 in der EU bleiben, und Boris Johnson würde Theresa May nachfolgen. Dem Mann wäre es zuzutrauen dass er nach dem Motto "Wenn wir schon nicht gewinnen können, dann treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt!" alle wichtigen Entscheidungen blockieren würde.

Britischen Fallschirmjägern schießen auf Jeremy-Corbyn

hardbreak, Ort, Mittwoch, 03.04.2019, 16:14 (vor 1822 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Zielscheibe.

„Abscheulich und verantwortungslos“
In Zusammenhang mit dem anstehenden Brexit ist die britische Polizei höchst alarmiert, was mögliche Gewalttaten gegen Politikerinnen und Politiker anbelangt. Der Labour-Abgeordnete Jess Phillips twitterte dazu: „Das ist absolut abscheulich und verantwortungslos in dieser und in jeder Situation.
https://orf.at/stories/3117478/

<Für die britischen Rechten ist Corbyn ein rotes Tuch, immer wieder nennen sie ihn einen „Marxisten“ und verstehen das als Beleidigung.

Hier beten das ja auch einige andauern runter.


Hier noch ein sehr gute Beispiel für die hetze in Großbritannien die so etwas erst möglich macht.
https://www.fischerappelt.de/blog/wahl-grossbritannien-corbyn-sun/

Ansonsten sag ich nur es bleibe wohl nur eine frage der Zeit bis der nächste Politiker sinnlos sterben muss.

Auf ein Bild von Jeremy Corbyn

Sascha, Dortmund, Mittwoch, 03.04.2019, 16:19 (vor 1822 Tagen) @ hardbreak

Also das war jetzt echt billig von dir.

Auf ein Bild von Jeremy Corbyn

hardbreak, Mittwoch, 03.04.2019, 16:39 (vor 1822 Tagen) @ Sascha

Also das war jetzt echt billig von dir.

Danke. Im ersten Moment bin ich echt erschrocken.

Brexeternity: May will EU um erneute Verlängerung bitten

Ulrich, Dienstag, 02.04.2019, 19:51 (vor 1823 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Angeblich Bitte um Verlängerung bis zum 22.05. geplant

In dem Fall müsste Großbritannien die Teilnahme an den Wahlen zum EU-Parlament zumindest vorbereiten. Dürfte für massig Stress - und für Ärger bei den Brexit-Befürwortern sorgen.

Brexeternity: May will EU um erneute Verlängerung bitten

Johannes, Emsdetten, Dienstag, 02.04.2019, 20:09 (vor 1823 Tagen) @ Ulrich

Angeblich Bitte um Verlängerung bis zum 22.05. geplant

In dem Fall müsste Großbritannien die Teilnahme an den Wahlen zum EU-Parlament zumindest vorbereiten. Dürfte für massig Stress - und für Ärger bei den Brexit-Befürwortern sorgen.

Da ist natürlich die Frage ob sie wirklich auf Corbyn zugehen will, oder ob es nur Taktik ist um später einen Schuldigen zu haben.

Brexeternity: May will EU um erneute Verlängerung bitten

Ulrich, Dienstag, 02.04.2019, 21:19 (vor 1823 Tagen) @ Johannes

Angeblich Bitte um Verlängerung bis zum 22.05. geplant

In dem Fall müsste Großbritannien die Teilnahme an den Wahlen zum EU-Parlament zumindest vorbereiten. Dürfte für massig Stress - und für Ärger bei den Brexit-Befürwortern sorgen.


Da ist natürlich die Frage ob sie wirklich auf Corbyn zugehen will, oder ob es nur Taktik ist um später einen Schuldigen zu haben.

Das wird man eventuell in den nächsten Tagen erfahren.

Ich frage mich aber, wie soll diese Verlängerung ablaufen? In Großbritannien müsste man die Teilnahme an der Europawahl komplett vorbereiten. Ich weiß nicht, an welchem Wochentag man in Großbritannien wählt, aber im Extremfall müsste man am frühen Morgen des 23.05. die angesetzte Wahl abblasen.

Und auf der Seite der EU hieße das, man müsste die Mandate, die man schon neu verteilt hat, erneut für die Briten reservieren müsste. Und treten die Briten dann tatsächlich aus, dann hieße es am Morgen der Wahl - Kommando zurück.

Für mich ist das eine Schnapsidee.

Und es passt nicht zu dem, was man von der EU-Seite gehört hatte. Dort war die Linie dass die Briten da ja eine Einigung bisher nicht zustande gekommen ist entweder zum 12.04 austreten oder einen tragfähigen Lösungsvorschlag machen und dann bis Ende 2019 oder 2020 in der EU bleiben.

Brexeternity: May will EU um erneute Verlängerung bitten

Blarry, Essen, Dienstag, 02.04.2019, 21:07 (vor 1823 Tagen) @ Johannes

Ob es für die Suche nach Sündenböcken außerhalb der Regierung nicht längst zu spät ist? Wenn Labour nicht völlig plemplem ist, wird sie gar nicht erst mit May reden. Ist doch nicht die inhärente Aufgabe der Opposition, eine klinisch längst tote Regierung künstlich am Leben zu halten.

Brexeternity: May will EU um erneute Verlängerung bitten

Franke, Dienstag, 02.04.2019, 23:29 (vor 1822 Tagen) @ Blarry

Ob es für die Suche nach Sündenböcken außerhalb der Regierung nicht längst zu spät ist? Wenn Labour nicht völlig plemplem ist, wird sie gar nicht erst mit May reden. Ist doch nicht die inhärente Aufgabe der Opposition, eine klinisch längst tote Regierung künstlich am Leben zu halten.


. . . und es tritt ein, was Johnson, Farage & Co. wollen, obwohl dieses weit davon entfernt ist, im Parlament oder in der Bevölkerung die Zustimmung einer Mehrheit zu bekommen?

Brexeternity: May will EU um erneute Verlängerung bitten

Ulrich, Mittwoch, 03.04.2019, 05:48 (vor 1822 Tagen) @ Franke

Ob es für die Suche nach Sündenböcken außerhalb der Regierung nicht längst zu spät ist? Wenn Labour nicht völlig plemplem ist, wird sie gar nicht erst mit May reden. Ist doch nicht die inhärente Aufgabe der Opposition, eine klinisch längst tote Regierung künstlich am Leben zu halten.

. . . und es tritt ein, was Johnson, Farage & Co. wollen, obwohl dieses weit davon entfernt ist, im Parlament oder in der Bevölkerung die Zustimmung einer Mehrheit zu bekommen?

Ich bin mir sicher, Jeremy Corbyn wird mit Theresa May reden. Allerdings ist auch er damit in einer keineswegs komfortablen Situation. Auch Labour ist gespalten. Einige Abgeordnete repräsentieren Regionen, in denen mit großer Mehrheit für den Brexit gestimmt wurde. Andererseits ist die Parteilinie wohl mittlerweile zweites Referendum, Zollunion, und ggf. auch eine weitere Teilnahme am Binnenmarkt (Norwegen-Modell).

Dazu kommt die Unsicherheit, wie sich die EU positionieren wird. Dort war die Linie bisher ja entweder Austritt am 12.04. mit oder ohne Abkommen, Verlängerung nur wenn die Briten einen tragfähigen Plan vorlegen, und dann mindestens bis Ende 2019 oder gar 2020. Und natürlich Teilnahme an den Wahlen zum EU-Parlament.

Und nicht zuletzt könnte Theresa May jetzt ihre eigene Partei um die Ohren fliegen - bis hin zur Spaltung der Tories.

Brexeternity: May will EU um erneute Verlängerung bitten

Franke, Donnerstag, 04.04.2019, 22:27 (vor 1820 Tagen) @ Ulrich

Und nicht zuletzt könnte Theresa May jetzt ihre eigene Partei um die Ohren fliegen - bis hin zur Spaltung der Tories.


So schlimm ist das aber gar nicht mehr. Sind nur noch 124.000 Mitglieder nach einst 1,8 Millionen.

Brexeternity: May will EU um erneute Verlängerung bitten

Ulrich, Freitag, 05.04.2019, 07:02 (vor 1820 Tagen) @ Franke

Und nicht zuletzt könnte Theresa May jetzt ihre eigene Partei um die Ohren fliegen - bis hin zur Spaltung der Tories.

So schlimm ist das aber gar nicht mehr. Sind nur noch 124.000 Mitglieder nach einst 1,8 Millionen.

Die Zahl hatte mich doch ziemlich überrascht. Allerdings scheinen sich die übrig gebliebenen knapp 7 Prozent deutlich radikalisiert zu haben.

Die Basis der Tories entscheidet über den Vorsitz innerhalb der Partei und damit angesichts der aktuellen Situation im Parlament auch über die Premierministerin / den Premierminister. Und das was May im Augenblick macht, dürfte eine "Kriegserklärung" gegenüber den Hardlinern sein. Ich weiß aber nicht, ob die Basis irgendwelche Hebel hat, die sie kurzfristig einsetzen kann, z.B. Anträge auf einen Sonderparteitag, etc.?

Brexeternity: May will EU um erneute Verlängerung bitten

Johannes, Emsdetten, Mittwoch, 03.04.2019, 07:46 (vor 1822 Tagen) @ Ulrich

Also ich finde Labour hat eine historische Chance vertan.
Anstatt sich an die Spitze der Bewegung, zweites Referendum, zu setzen taumelt man hilflos im Brexit herum.
Mit einem anderen Kandidaten als Corbyn, jemanden der klar Bestellung bezieht, hätte man für die Zukunft gute Aussichten gehabt.
Man hat sozusagen einen Elfmeter geschenkt bekommen, ist aber nicht in der Lage einen Schützen zu finden.

Brexeternity: May will EU um erneute Verlängerung bitten

hardbreak, Ort, Mittwoch, 03.04.2019, 13:14 (vor 1822 Tagen) @ Johannes

Und sich damit wie die SPD bei der AGENDA 2010 gegen die eignen Wähler stellen?
Gut der unterschied ist man hätte ihnen gegen ihren willen geholfen nützt einem trotzdem nichts wenn man dafür nicht mehr gewählt wird und die Partei implodiert.

Brexeternity: May will EU um erneute Verlängerung bitten

Willy62, Teltow, Donnerstag, 04.04.2019, 22:46 (vor 1820 Tagen) @ hardbreak

Wo ist da der Unterschied?

Brexeternity: May will EU um erneute Verlängerung bitten

hardbreak, Ort, Freitag, 05.04.2019, 00:19 (vor 1820 Tagen) @ Willy62

Weil die Reform der SPD in der damaligen Form verheerend war und allen bis auf einer kleinen Oberschicht nur geschadet hat.

Brexeternity: May will EU um erneute Verlängerung bitten

Ulrich, Freitag, 05.04.2019, 07:07 (vor 1820 Tagen) @ hardbreak

Weil die Reform der SPD in der damaligen Form verheerend war und allen bis auf einer kleinen Oberschicht nur geschadet hat.

Das wiederum ist eine Legende.

Die Bundesrepublik befand sich nach dem Ende der Regierung Kohl in einer wirtschaftlich höchst problematischen Lage. Die Lage bei uns wurde innerhalb der EU mit großer Sorge betrachtet.

Was konkret gemacht wurde, kann man durchaus kritisieren. Aber grundsätzlich waren damals Reformen bitter nötig. Und sie haben keineswegs allen außer "einer kleinen Oberschicht" geschadet.

Brexeternity: May will EU um erneute Verlängerung bitten

hardbreak, Ort, Freitag, 05.04.2019, 14:08 (vor 1820 Tagen) @ Ulrich

Weil die Reform der SPD in der damaligen Form verheerend war und allen bis auf einer kleinen Oberschicht nur geschadet hat.


Das wiederum ist eine Legende.

Die Bundesrepublik befand sich nach dem Ende der Regierung Kohl in einer wirtschaftlich höchst problematischen Lage. Die Lage bei uns wurde innerhalb der EU mit großer Sorge betrachtet.

Was konkret gemacht wurde, kann man durchaus kritisieren. Aber grundsätzlich waren damals Reformen bitter nötig.

Merkst du den Widerspruch?
Etwas zu machen und es komplett Falsch auf kosten der schwachen zu machen ist halt was anderes.
Man hätte ja einen Lasten Ausgleich machen könne um das Land zu Sanieren und die Wirtschaft an zu kurbeln.
Und nein es gibt keinen einzigen Beweis das die Reformen von Schröder irgend einen nutzen hatten

Und sie haben keineswegs allen außer "einer kleinen Oberschicht" geschadet.

Doch weil sich die Gesellschaft dadurch enorm entsolidarisiert hat und auch die Existenz Ängste bist in die obere Mittelschicht getrieben wurden.
Vom Schaden für den Rest von Europa will ich gar nicht erst reden.

Brexeternity: May will EU um erneute Verlängerung bitten

Ulrich, Mittwoch, 03.04.2019, 09:49 (vor 1822 Tagen) @ Johannes

Also ich finde Labour hat eine historische Chance vertan.
Anstatt sich an die Spitze der Bewegung, zweites Referendum, zu setzen taumelt man hilflos im Brexit herum.
Mit einem anderen Kandidaten als Corbyn, jemanden der klar Bestellung bezieht, hätte man für die Zukunft gute Aussichten gehabt.
Man hat sozusagen einen Elfmeter geschenkt bekommen, ist aber nicht in der Lage einen Schützen zu finden.

Jeremy Corbyn spielt in der Brexit-Frage in der Tat ebenfalls eine ausgesprochen unrühmliche Rolle. Er hat sich zwar vor dem Referendum "sehr leise" für den Verbleib in der EU ausgesprochen, aber man geht allgemein davon aus, dass er eigentlich ebenfalls die EU verlassen wollte. Und in der Folgezeit legte er einen wahren Eiertanz hin. Das war zwar wohl auch der Zerrissenheit seiner eigenen Partei in der Frage geschuldet, aber primär ist er der Wankelmütige. Interessanterweise sind gerade seine in der Labour-Partei nicht wirklich verankerten Anhänger in der Regel Verfechter eines Verbleibs in der EU. Auch das hat ihn wohl zumindest teilweise auf Linie gezwungen.

Primär verantwortlich sehe ich aber Theresa May. Die hat von Anfang an nur auf die eigene Partei sowie später gezwungenermaßen auf die DUP gesetzt. Und auch innerhalb des eigenen Lagers stützte sie sich primär auf diejenigen, die einen harten Bruch mit der EU wollten. Erst als sie mit ihren Plänen Schiffbruch zu erleiden drohte, ging sie auf die Remainer innerhalb der Tories zu. Und nun, quasi 15 nach 12, versucht sie auch Labour ins Boot zu holen.

Ob das ganze gut geht und man in letzter Minute doch noch eine Lösung findet bleibt aber abzuwarten. Zunächst einmal müssen sich May und Corbyn auf eine gemeinsame Linie einigen, und dann müssen sie alle anderen EU-Staaten von ihrem Plan überzeugen. Gut möglich dass es schon beim ersten Schritt scheitert.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

Alones, Montag, 01.04.2019, 23:11 (vor 1823 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

... war ja klar, dass sich die Briten am 1. April nicht lumpen lassen. Was nun? Nochmal über Mays Deal abstimmen?

Es wird Zoll Unionen geben

Rupo, Ruhrpott, Dienstag, 02.04.2019, 12:22 (vor 1823 Tagen) @ Alones

der Antrag hatte doch nur 3 Stimmen zu wenig
https://twitter.com/ian_a_jones
Die bekommen sie noch diese Woche hin..

Es wird Zoll Unionen geben

Zoon, Dienstag, 02.04.2019, 14:09 (vor 1823 Tagen) @ Rupo

der Antrag hatte doch nur 3 Stimmen zu wenig
https://twitter.com/ian_a_jones
Die bekommen sie noch diese Woche hin..

Benötigt wird die absolute Mehrheit. Da das Unterhaus 650 Sitze hat, liegt diese bei 326. Für die Zollunion stimmten 273 Abgeordnete. Also fehlen 53 Stimmen, nicht drei.

Von den übrig gebliebenen 377 Abgeordneten müssten sich mehr als 14 % (also jeder siebte) für die Zollunion entscheiden, damit die 326 Stimmen noch zusammenkommen. Ob das gelingt, ist sehr fraglich.

Allerdings müssten sich die 140 Tories, die nicht zur No-Deal-Gruppe (170 Abgeordnete) ihrer Fraktion gehören, auch mal fragen, ob sie sich zur Verhinderung eines No-Deal-Brexit dem Labour-Vorschlag eines Brexit mit Verbleib in der Zollunion entschließen können. Vermutlich können dies viele nicht, weil dann ihre Unterhaus-Karriere zu Ende wäre, zumal 2019 auch noch eine Neuwahl des Unterhauses anzustehen scheint.

Es wird Zoll Unionen geben

Ulrich, Dienstag, 02.04.2019, 14:36 (vor 1823 Tagen) @ Zoon

der Antrag hatte doch nur 3 Stimmen zu wenig
https://twitter.com/ian_a_jones
Die bekommen sie noch diese Woche hin..

Benötigt wird die absolute Mehrheit. Da das Unterhaus 650 Sitze hat, liegt diese bei 326. Für die Zollunion stimmten 273 Abgeordnete. Also fehlen 53 Stimmen, nicht drei.

Von den übrig gebliebenen 377 Abgeordneten müssten sich mehr als 14 % (also jeder siebte) für die Zollunion entscheiden, damit die 326 Stimmen noch zusammenkommen. Ob das gelingt, ist sehr fraglich.

Allerdings müssten sich die 140 Tories, die nicht zur No-Deal-Gruppe (170 Abgeordnete) ihrer Fraktion gehören, auch mal fragen, ob sie sich zur Verhinderung eines No-Deal-Brexit dem Labour-Vorschlag eines Brexit mit Verbleib in der Zollunion entschließen können. Vermutlich können dies viele nicht, weil dann ihre Unterhaus-Karriere zu Ende wäre, zumal 2019 auch noch eine Neuwahl des Unterhauses anzustehen scheint.


Im Fall einer Zollunion könnte man die irische Grenze offen lassen. Das Problem ist, die EU benötigt eine belastbare Garantie dafür, dass dies auch geschieht. Wenn man eh die Zollunion will, dann kann man auch den vorliegenden Vertragsentwurf abnicken. Sobald die Zollunion greift, braucht man den Backstop nicht mehr. Das ist das Irrwitzige der aktuellen Situation.

Es wird Zoll Unionen geben

Zoon, Dienstag, 02.04.2019, 16:25 (vor 1823 Tagen) @ Ulrich

Es geht wie so häufig in der Politik, um die Frage, wer sich bewegen soll:
- 140 Tories, um den Weg zur Zollunion frei zu machen, oder
- 60 bis 70 Labour-Abg., um Mays Deal zuzustimmen.

Wer sich bewegt, hat seinem Land zwar den No-Deal-Brexit erspart, dürfte aber innerparteilich erledigt sein. Zudem könnte die Bewegung von der jeweils anderen Seite als Sieg bewertet werden. Diese (schlechten) Aussichten lassen die Abgeordneten zögern, Kompromisse einzugehen.

Es wird Zoll Unionen geben

Rupo, Ruhrpott, Dienstag, 02.04.2019, 14:16 (vor 1823 Tagen) @ Zoon

Ok..danke für die Info. Auf Deutschland Radio sahen sie heute diese knappe Abstimmung als richtungsweisend. Dazu kommen ja noch die Anhänger des Binnenmarktes 2.0.
Man ging dort davon aus, dass man sich also auf die Zoll Union als kleinstes, gemeinsames Übel einigen wird, wenn der Rauch verzogen ist.

Eine Farce - alle Brexit-Optionen abgelehnt

Ritti, Lünen, Dienstag, 02.04.2019, 10:05 (vor 1823 Tagen) @ Alones

das ist eine farce. seit 3 jahren fummeln die da rum und bekommen keine lösung hin.
dann bekommen die einen aufschub und bekommen es immer noch nicht gebacken.

bis wann gilt der aufschub eigentlich?

war nicht die rede davon, dass die sich bis 29.3. entscheiden müssen dann haben die zeit bis ende mai (inkl berechtigung der teilnahme an der europawahl) und wenn die es bis zum 29.3. nicht packen, dass am 12.4 dann der harte brexit erfolgen muss?

ich meine es ist ja schon eine absolute frechheit das diese unfähigen briten bei einem aufschub bei der EU Wahl teilnehmen dürfen, aber das da nicht mal eine einigung erzielt wird ist noch unglaublicher

ich kann die da von der insel auch nicht mehr ernst nehmen wenn ich ehrlich bin.
und das die may ihren vorschlag immer wieder bringt und abgelehnt wird statt mal zu fragen wo das problem ist und sich dann auf kompromisse einlässt zeugt noch mehr von absoluter unfähigkeit

Eine Farce - alle Brexit-Optionen abgelehnt

Ulrich, Dienstag, 02.04.2019, 11:14 (vor 1823 Tagen) @ Ritti

das ist eine farce. seit 3 jahren fummeln die da rum und bekommen keine lösung hin.
dann bekommen die einen aufschub und bekommen es immer noch nicht gebacken.

bis wann gilt der aufschub eigentlich?

Zunächst einmal bis zum 12.04.


war nicht die rede davon, dass die sich bis 29.3. entscheiden müssen dann haben die zeit bis ende mai (inkl berechtigung der teilnahme an der europawahl) und wenn die es bis zum 29.3. nicht packen, dass am 12.4 dann der harte brexit erfolgen muss?

Normalerweise muss ein Mitglied der EU, das seinen Austritt aus der Gemeinschaft erklärt, die Gemeinschaft zwei Jahren nach der Austrittserklärung verlassen. Dieser Termin kann allerdings nach hinten verschoben werden, und das durchaus auch mehrfach. Voraussetzung ist aber die einstimmige Zustimmung aller anderen EU-Staaten.

Das akute Problem ist die anstehende Wahl zum EU-Parlament. Ist Großbritannien zum Zeitpunkt der Wahl noch EU-Mitglied, so haben die dort lebenden Wahlberechtigten ein Anrecht darauf, an der Wahl teilnehmen zu dürfen. Würde ihnen dieses verweigert, dann wäre die Wahl anfechtbar, und damit alle Beschlüsse des neuen EU-Parlaments.

Der 12.04. ist wegen der in Großbritannien geltenden Rechtslage der letzte Termin, an dem die Wahlvorbereitungen dort eingeleitet werden müssen.

Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass man in Großbritannien in der aktuellen, angeheizten Situation auch noch Europa-Wahlen durchführt. Schon im Vorfeld des Referendums zum EU-Austritt vor knapp drei Jahren ist eine Abgeordnete ermordet worden. Und mittlerweile hat sich die Situation noch deutlich stärker zugespitzt.


ich meine es ist ja schon eine absolute frechheit das diese unfähigen briten bei einem aufschub bei der EU Wahl teilnehmen dürfen, aber das da nicht mal eine einigung erzielt wird ist noch unglaublicher

Speziell ein unregulierter Brexit würde die Wirtschaft in einer eh schon kritischen Situation schwer treffen. Das gilt in erster Linie für Großbritannien, hier könnten die Schäden gerade im Bereich der produzierenden Industrie irreversibel sein. Stichworte beispielsweise Automobil- und Luftfahrtindustrie. Aber auch die Auswirkungen in anderen EU-Staaten wären deutlich spürbar.


ich kann die da von der insel auch nicht mehr ernst nehmen wenn ich ehrlich bin.
und das die may ihren vorschlag immer wieder bringt und abgelehnt wird statt mal zu fragen wo das problem ist und sich dann auf kompromisse einlässt zeugt noch mehr von absoluter unfähigkeit

Auch wenn man die Briten in der Tat nicht mehr ernst nehmen kann, die Auswirkungen insbesondere eines harten Brexits muss man um so ernster nehmen.

Eine Farce - alle Brexit-Optionen abgelehnt

simie, Krefeld, Dienstag, 02.04.2019, 10:15 (vor 1823 Tagen) @ Ritti

(...) und sich dann auf kompromisse einlässt zeugt noch mehr von absoluter unfähigkeit


Das ist doch das Problem. Die EU hat sehr deutlich gemacht, dass hier im Grunde kein Raum für weitere Kompromisse mehr besteht. May kann demnach die Vorlage gar nicht ändern.
Das ist doch generell eines der Probleme. Die britische Politik vergisst immer, dass bei solchen Abkommen immer zwei Partner vorhanden sind, die zustimmen müssen, und sie eben nicht mehr der dominante Partner sind, der die Bedingungen diktieren kann.

Eine Farce - alle Brexit-Optionen abgelehnt

Ulrich, Dienstag, 02.04.2019, 10:53 (vor 1823 Tagen) @ simie

(...) und sich dann auf kompromisse einlässt zeugt noch mehr von absoluter unfähigkeit

Das ist doch das Problem. Die EU hat sehr deutlich gemacht, dass hier im Grunde kein Raum für weitere Kompromisse mehr besteht. May kann demnach die Vorlage gar nicht ändern.
Das ist doch generell eines der Probleme. Die britische Politik vergisst immer, dass bei solchen Abkommen immer zwei Partner vorhanden sind, die zustimmen müssen, und sie eben nicht mehr der dominante Partner sind, der die Bedingungen diktieren kann.

Innerhalb der EU sind die Briten mit dieser Linie seit Jahrzehnten gut gefahren. Dort konnten sie aus einer Minderheitenposition ihre Forderungen durchsetzen, weil sie ansonsten in der Lage gewesen wären, die EU zu blockieren.

Mit ihrem Austrittsantrag haben sie allerdings einen Mechanismus in Gang gesetzt der sie automatisch am 29.03. aus der EU katapultiert hätte, wenn nicht alle anderen EU-Staaten einer zunächst kurzen Verschiebung zugestimmt hätten. Und auch bei einer weiteren, nun wohl längerfristigen Verschiebung bedarf es auf EU-Seite der Einstimmigkeit. Und so wie es im Augenblick ausschaut kann ich mir nicht vorstellen, dass diese zustande kommt.

Eine Farce - alle Brexit-Optionen abgelehnt

Johannes, Emsdetten, Dienstag, 02.04.2019, 11:10 (vor 1823 Tagen) @ Ulrich

Also ich glaube nicht das es an der Zustimmung der anderen Mitgliedsländer scheitern würde.
Erstmal um negative Auswirkungen auf die eigene Wirtschaft zu vermeiden, und außerdem gibt es ja auch nicht mehr so viele Nettozahler in der EU.
Zur Not müssten Merkel und Macron halt mal ein bisschen Druck aufbauen.

Eine Farce - alle Brexit-Optionen abgelehnt

Ulrich, Dienstag, 02.04.2019, 11:24 (vor 1823 Tagen) @ Johannes

Also ich glaube nicht das es an der Zustimmung der anderen Mitgliedsländer scheitern würde.
Erstmal um negative Auswirkungen auf die eigene Wirtschaft zu vermeiden, und außerdem gibt es ja auch nicht mehr so viele Nettozahler in der EU.
Zur Not müssten Merkel und Macron halt mal ein bisschen Druck aufbauen.

Ich bin mir sogar recht sicher, dass nicht alle anderen EU-Staaten zustimmen werden. Und dafür gibt es gute Gründe. Noch beschränkt sich das Chaos weitgehend auf Großbritannien. Aber falls die Briten bis Ende 2019 oder sogar 2020 in der EU bleiben würden, dann könnte dies die komplette EU blockieren. Alles würde sich um den Brexit drehen. Noch schlimmer, die Briten säßen im Grunde an beiden Seiten des Tisches. Und um es auf die Spitze zu treiben, in Großbritannien entscheiden die Mitglieder der Regierungspartei. Bei den Konservativen sind an der Basis die Vertreter eines harten Brexit in der Mehrheit, deshalb sind Namen wie Boris Johnson nicht so unrealistisch, wie es scheinen mag.

Eine Farce - alle Brexit-Optionen abgelehnt

Johannes, Emsdetten, Dienstag, 02.04.2019, 11:36 (vor 1823 Tagen) @ Ulrich

Also ich glaube nicht das es an der Zustimmung der anderen Mitgliedsländer scheitern würde.
Erstmal um negative Auswirkungen auf die eigene Wirtschaft zu vermeiden, und außerdem gibt es ja auch nicht mehr so viele Nettozahler in der EU.
Zur Not müssten Merkel und Macron halt mal ein bisschen Druck aufbauen.


Ich bin mir sogar recht sicher, dass nicht alle anderen EU-Staaten zustimmen werden. Und dafür gibt es gute Gründe. Noch beschränkt sich das Chaos weitgehend auf Großbritannien. Aber falls die Briten bis Ende 2019 oder sogar 2020 in der EU bleiben würden, dann könnte dies die komplette EU blockieren. Alles würde sich um den Brexit drehen. Noch schlimmer, die Briten säßen im Grunde an beiden Seiten des Tisches. Und um es auf die Spitze zu treiben, in Großbritannien entscheiden die Mitglieder der Regierungspartei. Bei den Konservativen sind an der Basis die Vertreter eines harten Brexit in der Mehrheit, deshalb sind Namen wie Boris Johnson nicht so unrealistisch, wie es scheinen mag.

Wer könnte sich querstellen ?
Italien oder Ungarn ?
Ich denke wie bei den meisten Populisten geht's vorwiegend um Geld.
Für eine zusätzliche EU-Wirtschaftshilfe für ihre Länder ändern die ganz schnell ihre Meinung.

Eine Farce - alle Brexit-Optionen abgelehnt

Ulrich, Dienstag, 02.04.2019, 11:43 (vor 1823 Tagen) @ Johannes

Also ich glaube nicht das es an der Zustimmung der anderen Mitgliedsländer scheitern würde.
Erstmal um negative Auswirkungen auf die eigene Wirtschaft zu vermeiden, und außerdem gibt es ja auch nicht mehr so viele Nettozahler in der EU.
Zur Not müssten Merkel und Macron halt mal ein bisschen Druck aufbauen.


Ich bin mir sogar recht sicher, dass nicht alle anderen EU-Staaten zustimmen werden. Und dafür gibt es gute Gründe. Noch beschränkt sich das Chaos weitgehend auf Großbritannien. Aber falls die Briten bis Ende 2019 oder sogar 2020 in der EU bleiben würden, dann könnte dies die komplette EU blockieren. Alles würde sich um den Brexit drehen. Noch schlimmer, die Briten säßen im Grunde an beiden Seiten des Tisches. Und um es auf die Spitze zu treiben, in Großbritannien entscheiden die Mitglieder der Regierungspartei. Bei den Konservativen sind an der Basis die Vertreter eines harten Brexit in der Mehrheit, deshalb sind Namen wie Boris Johnson nicht so unrealistisch, wie es scheinen mag.


Wer könnte sich querstellen ?
Italien oder Ungarn ?
Ich denke wie bei den meisten Populisten geht's vorwiegend um Geld.
Für eine zusätzliche EU-Wirtschaftshilfe für ihre Länder ändern die ganz schnell ihre Meinung.

Es geht nicht um die Populisten, es geht um die Realpolitiker. Und deren Befürchtungen, dass eine Verlängerung des Brexit-Prozesses die Populisten stärken und die Gemeinschaft schwer schädigen könnte, sind ernstzunehmen.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

Ulrich, Dienstag, 02.04.2019, 07:20 (vor 1823 Tagen) @ Alones

... war ja klar, dass sich die Briten am 1. April nicht lumpen lassen. Was nun? Nochmal über Mays Deal abstimmen?

May hat ja schon am Wochenende durchblicken lassen, dass sie auch ein viertes Mal über den Vertragsentwurf abstimmen lassen möchte. Es stellt sich aber zunächst die Frage, ob John Bercow das überhaupt zulässt. Käme es dazu, dann wäre erneut ausgesprochen fraglich, ob May dieses Mal eine Mehrheit bekäme. Die DUP wird bei ihrem Nein bleiben, ebenfalls vermutlich ein Teil der ERG. Für die müssten sich Abweichler bei Labour finden.

Für mich wird es immer wahrscheinlicher, dass Großbritannien über die Klippe in einen unregulierten Brexit hinein rutscht. Denkbar wäre auch eine erneute Verlängerung des Austrittsprozesses. Aber dafür müssten alle EU-Staaten zustimmen, und vielfach scheint die Geduld mit den Briten aufgebraucht.

Ein solcher harter Brexit wird spürbare negative Auswirkungen auf Deutschland, die Niederlande, Frankreich und andere EU-Staaten haben. Für die Briten allerdings könnte es katastrophal werden. Es droht u.a. ein Kahlschlag bei der produzierenden Industrie.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

hardbreak, Ort, Dienstag, 02.04.2019, 16:09 (vor 1823 Tagen) @ Ulrich

Ich binn heute mal richtig böse.
Ja ich wünsche mir einen richtig harten...ohne eine einzige Rosine.
Ein Volk das einen Menschen Thatcher auf die Welt los gelassen hat und noch einmal solchen Lügen nach gelaufen ist hat es nicht anders verdient.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

bastlke, Kempten, Dienstag, 02.04.2019, 09:47 (vor 1823 Tagen) @ Ulrich

Ich hoffe das die Geduld der EU ausgereizt ist. Die Engländer schaffen es nicht, für irgendeine Lösung eine Mehrheit zu finden. Zeit war jetzt einfach genug vorhanden. Für mich macht weder eine vierte Abstimmung noch eine Fristverlängerung Sinn. Die einzige Konsequenz ist ein harter Brexit.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

Johannes, Emsdetten, Dienstag, 02.04.2019, 10:08 (vor 1823 Tagen) @ bastlke

Ich hoffe das die Geduld der EU ausgereizt ist. Die Engländer schaffen es nicht, für irgendeine Lösung eine Mehrheit zu finden. Zeit war jetzt einfach genug vorhanden. Für mich macht weder eine vierte Abstimmung noch eine Fristverlängerung Sinn. Die einzige Konsequenz ist ein harter Brexit.

Bei einem harten Brexit würde es nur Verlierer geben, sowohl in England als auch auf dem Kontinent.
Bei allem Frust über die Briten, denke ich sollte man nicht vergessen das es unsere Partner und Freunde sind.
Ich denke die Tür steht immer noch offen für ein zweites Referendum und einen dauerhaften Verbleib in der EU.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

guy_incognito, Rhein-Neckar, Dienstag, 02.04.2019, 11:27 (vor 1823 Tagen) @ Johannes

Bei einem harten Brexit würde es nur Verlierer geben, sowohl in England als auch auf dem Kontinent.
Bei allem Frust über die Briten, denke ich sollte man nicht vergessen das es unsere Partner und Freunde sind.
Ich denke die Tür steht immer noch offen für ein zweites Referendum und einen dauerhaften Verbleib in der EU.

In der Tat. Nur reicht schon ein Ausreißer bei den EU-Mitgliedern aus, um eine weitere Fristverlängerung zu blockieren.

Großbritanniens Gesellschaft ist und wird unabhängig vom weiteren Prozess gespalten bleiben. Ein harter Brexit würde zu einer Massenarbeitslosigkeit und im schlimmsten Fall zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen führen. Da dürfte der Nordirland-Konflikt nur einer von vielen Baustellen werden.

Weitere Verhandlungen, auch wenn mittlerweile fast schon unerträglich, könnten zumindest den totalen wirtschaftlichen Kollaps verhindern. Die Großkonzerne ziehen ihre Produktionen ja schon ab, die kleinen, lokal verwurzelten, Mittelständler dürften hingegen reihenweise insolvent gehen. Wenn die Briten derzeit nicht dazu in der Lage sind, sollte zumindest die EU weiterhin auf Vernunft setzen.

Ich persönlich würde es begrüßen, wenn es einen weiteren Aufschub, vielleicht sogar bis 2020 geben würde, auch wenn das mit einer kurzfristigen Teilnahme Großbritanniens an der Wahl zum europäischen Parlament verbunden ist.

Es bleibt die Hoffnung, dass sich dort durch Neuwahlen neue politische Allianzen finden, die zwar keine stabile Regierung bilden, aber zumindest eine der größten Katastrophen in der Geschichte des Vereinten Königreichs abmildern könnten.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

Ulrich, Dienstag, 02.04.2019, 11:41 (vor 1823 Tagen) @ guy_incognito

Bei einem harten Brexit würde es nur Verlierer geben, sowohl in England als auch auf dem Kontinent.
Bei allem Frust über die Briten, denke ich sollte man nicht vergessen das es unsere Partner und Freunde sind.
Ich denke die Tür steht immer noch offen für ein zweites Referendum und einen dauerhaften Verbleib in der EU.


In der Tat. Nur reicht schon ein Ausreißer bei den EU-Mitgliedern aus, um eine weitere Fristverlängerung zu blockieren.

Großbritanniens Gesellschaft ist und wird unabhängig vom weiteren Prozess gespalten bleiben. Ein harter Brexit würde zu einer Massenarbeitslosigkeit und im schlimmsten Fall zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen führen. Da dürfte der Nordirland-Konflikt nur einer von vielen Baustellen werden.

Weitere Verhandlungen, auch wenn mittlerweile fast schon unerträglich, könnten zumindest den totalen wirtschaftlichen Kollaps verhindern. Die Großkonzerne ziehen ihre Produktionen ja schon ab, die kleinen, lokal verwurzelten, Mittelständler dürften hingegen reihenweise insolvent gehen. Wenn die Briten derzeit nicht dazu in der Lage sind, sollte zumindest die EU weiterhin auf Vernunft setzen.

Ich persönlich würde es begrüßen, wenn es einen weiteren Aufschub, vielleicht sogar bis 2020 geben würde, auch wenn das mit einer kurzfristigen Teilnahme Großbritanniens an der Wahl zum europäischen Parlament verbunden ist.

Es bleibt die Hoffnung, dass sich dort durch Neuwahlen neue politische Allianzen finden, die zwar keine stabile Regierung bilden, aber zumindest eine der größten Katastrophen in der Geschichte des Vereinten Königreichs abmildern könnten.

Bisher hat das ganze die EU nicht geschädigt, ganz im Gegenteil. Ein Aufschub würde aber meiner Meinung nach die EU mitten hinein in den Schlamassel führen. Und die Briten sind noch in fünf bis zehn Jahren so zerstritten wie heute. So lange es nicht zum harten Brexit kommt, werden die Befürworter alle Warnungen dafür für Propaganda und Hirngesinste halten.

Mittlerweile befürchte ich, die Briten müssen auf die harte Tour lernen, was der Austritt aus der EU für sie bedeutet. Wollen sie dann wieder zurück in die EU, dann sollte man ihnen die Tür kurzfristig wieder öffnen.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

simie, Krefeld, Dienstag, 02.04.2019, 10:22 (vor 1823 Tagen) @ Johannes

Dazu müssten sich nun aber erst einmal die Briten bewegen.
Ich habe jedoch zum einem den Eindruck, dass einige in Großbritannien immer noch pokern und auf ein Einknicken der EU setzen.
Zum anderen, und das ist wohl das größere Problem, sieht man, dass es die britische Politik aufgrund des Mehrheitswahlrechts überhaupt nicht gewohnt ist, Kompromisse zu schließen.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

Sascha, Dortmund, Dienstag, 02.04.2019, 10:17 (vor 1823 Tagen) @ Johannes

Ich hoffe das die Geduld der EU ausgereizt ist. Die Engländer schaffen es nicht, für irgendeine Lösung eine Mehrheit zu finden. Zeit war jetzt einfach genug vorhanden. Für mich macht weder eine vierte Abstimmung noch eine Fristverlängerung Sinn. Die einzige Konsequenz ist ein harter Brexit.


Bei einem harten Brexit würde es nur Verlierer geben, sowohl in England als auch auf dem Kontinent.
Bei allem Frust über die Briten, denke ich sollte man nicht vergessen das es unsere Partner und Freunde sind.
Ich denke die Tür steht immer noch offen für ein zweites Referendum und einen dauerhaften Verbleib in der EU.

Ein zweites Referendum ist aber auch keine Garantie für einen Verbleib in der EU und womöglich steht man dann am gleichen Punkt wie jetzt.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

Ulrich, Dienstag, 02.04.2019, 10:33 (vor 1823 Tagen) @ Sascha

Ich hoffe das die Geduld der EU ausgereizt ist. Die Engländer schaffen es nicht, für irgendeine Lösung eine Mehrheit zu finden. Zeit war jetzt einfach genug vorhanden. Für mich macht weder eine vierte Abstimmung noch eine Fristverlängerung Sinn. Die einzige Konsequenz ist ein harter Brexit.


Bei einem harten Brexit würde es nur Verlierer geben, sowohl in England als auch auf dem Kontinent.
Bei allem Frust über die Briten, denke ich sollte man nicht vergessen das es unsere Partner und Freunde sind.
Ich denke die Tür steht immer noch offen für ein zweites Referendum und einen dauerhaften Verbleib in der EU.


Ein zweites Referendum ist aber auch keine Garantie für einen Verbleib in der EU und womöglich steht man dann am gleichen Punkt wie jetzt.

Es bleibt leider dabei, die Briten sind völlig zerstritten. Knapp drei Viertel der britischen Wähler haben eine fest gefasste Meinung zu dem Thema, leider gehören sie zu zwei näherungsweise gleich starken Gruppen, die sich frontal gegenüberstehen.

Kommt es zum Brexit, dann droht Großbritannien der wirtschaftliche Abstieg. Und auch in der EU werden die Folgen deutlich zu spüren sein. Kommt es wider Erwarten doch noch zum Rücktritt vom Brexit, dann dürfte die politische Lage auf der Insel nochmals deutlich eskalieren. Die Brexit-Befürworter würden sich verraten fühlen, dies könnte zu einer spürbaren Radikalisierung führen.

Ich befürchte es wird viele Jahre dauern, bis der Riss innerhalb der Gesellschaft gekittet ist. Es mag zynisch klingen, aber eventuell müssen die Brexit-Befürworter auf die harte Tour lernen, dass die ihnen gemachten Versprechen Lügen waren. Der Preis wäre aber sehr hoch, eventuell zu hoch?

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

Sascha, Dortmund, Dienstag, 02.04.2019, 10:41 (vor 1823 Tagen) @ Ulrich

Letztendlich ist es eine Lehre, die jeder für sich recht früh erfährt: das eigene Handeln hat Konsequenzen. Und die sind nicht immer positiv für einen. Individuell wird es mit Sicherheit hart, weil es viele Härtefälle geben wird. Aber gesellschaftlich ist ein "Lernen durch Schmerzen" und die Erfahrung, dass man nicht alles "durchkompromissen" kann und sich im Vorfeld Gedanken zu machen hat, vielleicht nicht verkehrt.

So ganz vielleicht braucht jede zweite, oder dritte Generation so eine Erfahrung und historisch betrachtet würden wir diese Erfahrung dann sogar noch auf eine relativ glimpfliche Art und Weise machen.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

Johannes, Emsdetten, Dienstag, 02.04.2019, 10:23 (vor 1823 Tagen) @ Sascha

Ich hoffe das die Geduld der EU ausgereizt ist. Die Engländer schaffen es nicht, für irgendeine Lösung eine Mehrheit zu finden. Zeit war jetzt einfach genug vorhanden. Für mich macht weder eine vierte Abstimmung noch eine Fristverlängerung Sinn. Die einzige Konsequenz ist ein harter Brexit.


Bei einem harten Brexit würde es nur Verlierer geben, sowohl in England als auch auf dem Kontinent.
Bei allem Frust über die Briten, denke ich sollte man nicht vergessen das es unsere Partner und Freunde sind.
Ich denke die Tür steht immer noch offen für ein zweites Referendum und einen dauerhaften Verbleib in der EU.


Ein zweites Referendum ist aber auch keine Garantie für einen Verbleib in der EU und womöglich steht man dann am gleichen Punkt wie jetzt.

Man weis es halt nicht wie es ausgehen würde, solange man es nicht versucht.
Einerseits wissen die Leute heute im Gegensatz zu 2016 was an so einem Austritt alles dranhängt, andererseits sind sehr viele junge Leute inzwischen bei den Wahlberechtigten dazugekommen, die europäischer Denken als die Älteren in GB.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

Sascha, Dortmund, Dienstag, 02.04.2019, 10:31 (vor 1823 Tagen) @ Johannes

Ich hoffe das die Geduld der EU ausgereizt ist. Die Engländer schaffen es nicht, für irgendeine Lösung eine Mehrheit zu finden. Zeit war jetzt einfach genug vorhanden. Für mich macht weder eine vierte Abstimmung noch eine Fristverlängerung Sinn. Die einzige Konsequenz ist ein harter Brexit.


Bei einem harten Brexit würde es nur Verlierer geben, sowohl in England als auch auf dem Kontinent.
Bei allem Frust über die Briten, denke ich sollte man nicht vergessen das es unsere Partner und Freunde sind.
Ich denke die Tür steht immer noch offen für ein zweites Referendum und einen dauerhaften Verbleib in der EU.


Ein zweites Referendum ist aber auch keine Garantie für einen Verbleib in der EU und womöglich steht man dann am gleichen Punkt wie jetzt.


Man weis es halt nicht wie es ausgehen würde, solange man es nicht versucht.
Einerseits wissen die Leute heute im Gegensatz zu 2016 was an so einem Austritt alles dranhängt, andererseits sind sehr viele junge Leute inzwischen bei den Wahlberechtigten dazugekommen, die europäischer Denken als die Älteren in GB.

Dafür dürften viele mittlerweile einfach völlig entnervt von dem Thema sein und eventuell nur noch wollen, dass es so schnell wie möglich beendet ist. Und die schnellste und radikalste Möglichkeit ist eben der No-Deal-Brexit.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

Ulrich, Dienstag, 02.04.2019, 11:34 (vor 1823 Tagen) @ Sascha


Dafür dürften viele mittlerweile einfach völlig entnervt von dem Thema sein und eventuell nur noch wollen, dass es so schnell wie möglich beendet ist. Und die schnellste und radikalste Möglichkeit ist eben der No-Deal-Brexit.

Die Stimmung scheint im Augenblick wohl teilweise völlig irre sein, insbesondere bei den Brexit-Befürwortern. Diese fühlen sich betrogen und ergehen sich in Verschwörungstheorien. 1939 Großbritannien geben Nazi-Deutschland, 2019 Großbritannien gegen die "Krake" EU.

Und für andere wiederum ist das ganze eine Art großes Abenteuer. Brexit-Survival als Herausforderung, etc.

Die Meinung "Augen zu und durch!" scheint zudem in der Tat weit verbreitet zu sein.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

Johannes, Emsdetten, Dienstag, 02.04.2019, 11:39 (vor 1823 Tagen) @ Ulrich


Dafür dürften viele mittlerweile einfach völlig entnervt von dem Thema sein und eventuell nur noch wollen, dass es so schnell wie möglich beendet ist. Und die schnellste und radikalste Möglichkeit ist eben der No-Deal-Brexit.


Die Stimmung scheint im Augenblick wohl teilweise völlig irre sein, insbesondere bei den Brexit-Befürwortern. Diese fühlen sich betrogen und ergehen sich in Verschwörungstheorien. 1939 Großbritannien geben Nazi-Deutschland, 2019 Großbritannien gegen die "Krake" EU.

Und für andere wiederum ist das ganze eine Art großes Abenteuer. Brexit-Survival als Herausforderung, etc.

Die Meinung "Augen zu und durch!" scheint zudem in der Tat weit verbreitet zu sein.

Diejenigen die Spaß an diesem Survival-Spiel haben, werden sich wundern wenn sie merken das sie selber ein Teil dieses Spiels sind.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

Ulrich, Dienstag, 02.04.2019, 11:44 (vor 1823 Tagen) @ Johannes


Dafür dürften viele mittlerweile einfach völlig entnervt von dem Thema sein und eventuell nur noch wollen, dass es so schnell wie möglich beendet ist. Und die schnellste und radikalste Möglichkeit ist eben der No-Deal-Brexit.


Die Stimmung scheint im Augenblick wohl teilweise völlig irre sein, insbesondere bei den Brexit-Befürwortern. Diese fühlen sich betrogen und ergehen sich in Verschwörungstheorien. 1939 Großbritannien geben Nazi-Deutschland, 2019 Großbritannien gegen die "Krake" EU.

Und für andere wiederum ist das ganze eine Art großes Abenteuer. Brexit-Survival als Herausforderung, etc.

Die Meinung "Augen zu und durch!" scheint zudem in der Tat weit verbreitet zu sein.


Diejenigen die Spaß an diesem Survival-Spiel haben, werden sich wundern wenn sie merken das sie selber ein Teil dieses Spiels sind.

Das werden sie aber erst einsehen, wenn sie es am eigenen Leib erleben.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

dozer, Dienstag, 02.04.2019, 10:41 (vor 1823 Tagen) @ Sascha

Ich weiß leider nicht genau wie 2016 das ganze verkauft wurde.
Wenn jedoch "einfach nur" der Austritt der EU im Raum stand und dafür gestimmt wurde, dann muss man das so akzeptieren. Aber es verbietet den Briten ja niemand mit der EU zusammenzuarbeiten, quasi als Champions-Partner.

Das sollte ja auch im Interesse der Briten sein. Eigenbestimmt, aber mit gefestigter wirtschaftlicher Partnerschaft.
Was nun für Gründe im Raum stehen, sämtliche Vorschläge abzulehnen, kann ich mir nur schwer erklären. Da sind zu viele Egos im Spiel.
Zumal 3 Jahre ja auch ausreichend Zeit sind, um sich darauf vorzubereiten.

Im Moment schaden sie ihrem Weltweiten Ansehen immens.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

Sascha, Dortmund, Dienstag, 02.04.2019, 10:44 (vor 1823 Tagen) @ dozer

Wobei es aber eben auch nicht geht, dass GB sich die Rosinen rauspickt und die Vorteile einer kontinentalen Gemein schaft genießt, aber nicht auch deren Pflichten übernimmt. Das wäre eine Steilvorlage für alle nationalistischen Kräfte und der Anfang vom völligen Ende der EU.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

dozer, Dienstag, 02.04.2019, 11:53 (vor 1823 Tagen) @ Sascha

ja stimmt schon. Norwegen zeigt aber grundsätzlich ja schon wie es gehen kann...

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

Voomy, Berlin, Dienstag, 02.04.2019, 13:36 (vor 1823 Tagen) @ dozer

https://cdn.images.express.co.uk/img/dynamic/78/590x/secondary/Mr-Barnier-believes-the-only-options-available-to-the-UK-are-Canada-or-Japan-style-deals-12009...

Die Grafik zeigt recht gut, wie es da mit den Red Lines der Briten aussieht und warum keines der EFTA Modelle so wirklich zum Willen der Breximisten passt.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

Voomy, Dienstag, 02.04.2019, 14:19 (vor 1823 Tagen) @ Voomy

https://cdn.images.express.co.uk/img/dynamic/78/590x/secondary/Mr-Barnier-believes-the-only-options-available-to-the-UK-are-Canada-or-Japan-style-deals-12009...

Die Grafik zeigt recht gut, wie es da mit den Red Lines der Briten aussieht und warum keines der EFTA Modelle so wirklich zum Willen der Breximisten passt.

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass für die Brexiters anscheinend nur ein Handelsvertrag akzeptierbar ist, der niemals vollständig in Kraft treten wird, da diesen viele EU-Mitglieder ablehnen. Und auch in Deutschland aufgrund von verfassungsrechtlichen Bedenken noch nicht ratifiziert ist.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

Ulrich, Dienstag, 02.04.2019, 13:57 (vor 1823 Tagen) @ Voomy

https://cdn.images.express.co.uk/img/dynamic/78/590x/secondary/Mr-Barnier-believes-the-only-options-available-to-the-UK-are-Canada-or-Japan-style-deals-12009...

Die Grafik zeigt recht gut, wie es da mit den Red Lines der Briten aussieht und warum keines der EFTA Modelle so wirklich zum Willen der Breximisten passt.

Das Problem ist aber, dass ein Status wie der mit Japan oder Kanada nicht mit einer offenen Grenze auf der irischen Insel kompatibel ist. Und damit wäre eine rote Linie der EU überschritten.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

tim86, Hamburg, Dienstag, 02.04.2019, 20:16 (vor 1823 Tagen) @ Ulrich

Nicht nur eine rote Linie der EU. Es ist auch bein Bruch des Friedensvertrags mit der Republik Irland.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

Ulrich, Dienstag, 02.04.2019, 20:59 (vor 1823 Tagen) @ tim86

Nicht nur eine rote Linie der EU. Es ist auch bein Bruch des Friedensvertrags mit der Republik Irland.

Das scheint gewisse Leute in der britischen Regierung nicht zu interessieren :-/

Andererseits ist das Verhalten der britischen Politik eh reichlich verrückt. Da will man mit deutlicher Mehrheit keinen Backstop. Aber für eine Zollunion -die bei ihrer Verabschiedung den Backstop unnötig machen würde - stimmt im Unterhaus fast die Hälfte derjenigen, die sich an der entsprechenden Abstimmung beteiligt haben.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

simie, Krefeld, Dienstag, 02.04.2019, 13:33 (vor 1823 Tagen) @ dozer

Eben nicht. Das Norwegenmodell ist für die Brexiter eben nicht akzeptabel, da Norwegen gerade die Regeln akzeptieren muss, die die Brexiter ablehnen.
Und das aufgrund der vielen Einzelverträge komplizierte Schweizer Modell wird dann von der EU gar nicht erst angeboten, da zu aufwendig. Und auch wiederum verbunden mit Verpflichtungen, die die Briten ja gerade loswerden wollen.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

Johannes, Emsdetten, Dienstag, 02.04.2019, 08:09 (vor 1823 Tagen) @ Ulrich

Man hat ja noch etwas Zeit um eine Lösung zu finden.
Ich denke das man sich auf den letzten Drücker darauf einigt eine langfristige Verlängerung zu beantragen, mit der Begründung das es entweder Neuwahlen oder ein neues Referendum gibt.
Falls Frau May es nochmals mit ihrem Deal versucht, wird sie nochmals scheitern. Die Fronten innerhalb der Konservativen sind so verhärtet das es allein schon an den 'No Dealern' scheitern würde.
Die Nachfolge von Frau May scheint für einige von denen wichtiger zu sein als die Zukunft des Landes.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

Ulrich, Dienstag, 02.04.2019, 08:31 (vor 1823 Tagen) @ Johannes

Man hat ja noch etwas Zeit um eine Lösung zu finden.

Man hatte drei Jahre lang Zeit, um eine Lösung zu finden. Das ist nicht gelungen. Und zwar vor allem deshalb, weil die Brexit-Hardliner einen Phantom nachjagen. In einer immer mehr vernetzten Welt kann man nicht aus einer Gemeinschaft wie der EU austreten ohne dass man schwerwiegende wirtschaftliche Nachteile erleidet. Im Grunde wollen Rees-Mogg und Co. gar nicht aus der EU austreten, sondern aus dem 21. Jahrhundert.

Ich denke das man sich auf den letzten Drücker darauf einigt eine langfristige Verlängerung zu beantragen, mit der Begründung das es entweder Neuwahlen oder ein neues Referendum gibt.

Die britische Gesellschaft ist in zwei ähnlich große, sich frontal gegenüberstehende Gruppen gespalten. Eine wirkliche Bewegung gibt es hier nicht. Etwa drei Viertel der britischen Wahlberechtigten haben eine hier eine sehr festgelegte Position bezogen. Ich würde deshalb nicht sicher sein, dass ein neues Referendum wirklich ein anderes Ergebnis bringen würde.

In einem sind sich beide Gruppen aber einig, in einer totalen Enttäuschung über die britische Politik. Neuwahlen würden deshalb vermutlich ein noch zersplitterteres Unterhaus zur Folge haben. Vermutlich wird UKIP der Sprung ins Parlament gelingen, die Liberalen dürften zulegen, genau so die schottischen Nationalisten. Die neue Gruppierung aus ehemaligen Labour- und Torie-Abgeordneten hat ebenfalls gute Chancen, ihre Position deutlich auszubauen. Im Extremfall könnte sogar die konservative Partei auseinander brechen.

Die Briten haben auf Grund des Mehrheitswahlrechts keinerlei Erfahrung mit heterogenen Regierungskoalitionen. Für mich sprich leider vieles dafür, dass das Land auf Jahre hin unregierbar sein wird.

Falls Frau May es nochmals mit ihrem Deal versucht, wird sie nochmals scheitern. Die Fronten innerhalb der Konservativen sind so verhärtet das es allein schon an den 'No Dealern' scheitern würde.

Mays einzige Chance sind eine größere Zahl von Abweichlern bei Labour, und die sehe ich nicht.

Die Nachfolge von Frau May scheint für einige von denen wichtiger zu sein als die Zukunft des Landes.

Anders als bei uns entscheidet in Großbritannien die Parteibasis, wer jeweils Regierungschef (oder Oppositionsführer) wird. Und die Basis der Tories ist mehrheitlich für den Brexit. Deshalb drohen in der Tat ein Johnson, ein Gove, oder ähnliche Gestalten. Alleine das ist für die EU schon abschreckend genug.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

Johannes, Emsdetten, Dienstag, 02.04.2019, 09:19 (vor 1823 Tagen) @ Ulrich

Konsequent war ja gestern Abend Nick Boles von den Tories, nachdem sein Antrag auch keine Mehrheit bekommen hat.
Aus Enttäuschung darüber das das seine Partei nicht kompromißfähig zu sein scheint, ist er aufgestanden und hat seinen Austritt erklärt.
Sehr überzeugend fand ich auch die Vorstellung seines Antrags von dem Laborabgeordneten Peter Kyle zu einem zweiten Referendum.
Dieser Antrag hatte dann ja auch die meisten Ja-Stimmen.
Also es gibt durchaus vernünftige Leute im Parlament, sie scheitern aber im Moment noch an den Hardlinern.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

dozer, Dienstag, 02.04.2019, 08:59 (vor 1823 Tagen) @ Ulrich

Man hat ja noch etwas Zeit um eine Lösung zu finden.


Man hatte drei Jahre lang Zeit, um eine Lösung zu finden. Das ist nicht gelungen. Und zwar vor allem deshalb, weil die Brexit-Hardliner einen Phantom nachjagen. In einer immer mehr vernetzten Welt kann man nicht aus einer Gemeinschaft wie der EU austreten ohne dass man schwerwiegende wirtschaftliche Nachteile erleidet. Im Grunde wollen Rees-Mogg und Co. gar nicht aus der EU austreten, sondern aus dem 21. Jahrhundert.

die Argumentation durch eine Abspaltung mit der EU bessere Handelsbeziehungen zu Drittländern aufbauen zu können ist schon sehr verwunderlich.
Die EU hat immer mehr Abkommen, die einen freien Handel ermöglichen. Was will GB denn noch mehr?

Wie einzelne Egos ein Land so lähmen können ist schon sehr gruselig.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

Ulrich, Dienstag, 02.04.2019, 11:27 (vor 1823 Tagen) @ dozer

Man hat ja noch etwas Zeit um eine Lösung zu finden.


Man hatte drei Jahre lang Zeit, um eine Lösung zu finden. Das ist nicht gelungen. Und zwar vor allem deshalb, weil die Brexit-Hardliner einen Phantom nachjagen. In einer immer mehr vernetzten Welt kann man nicht aus einer Gemeinschaft wie der EU austreten ohne dass man schwerwiegende wirtschaftliche Nachteile erleidet. Im Grunde wollen Rees-Mogg und Co. gar nicht aus der EU austreten, sondern aus dem 21. Jahrhundert.


die Argumentation durch eine Abspaltung mit der EU bessere Handelsbeziehungen zu Drittländern aufbauen zu können ist schon sehr verwunderlich.
Die EU hat immer mehr Abkommen, die einen freien Handel ermöglichen. Was will GB denn noch mehr?

Wie einzelne Egos ein Land so lähmen können ist schon sehr gruselig.

Um es mal sarkastisch auszudrücken: Der Rinderwahnsinn scheint an den Briten doch nicht spurlos vorüber gegangen zu sein.

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

hardbreak, Ort, Dienstag, 02.04.2019, 21:56 (vor 1822 Tagen) @ Ulrich

Man hat ja noch etwas Zeit um eine Lösung zu finden.


Man hatte drei Jahre lang Zeit, um eine Lösung zu finden. Das ist nicht gelungen. Und zwar vor allem deshalb, weil die Brexit-Hardliner einen Phantom nachjagen. In einer immer mehr vernetzten Welt kann man nicht aus einer Gemeinschaft wie der EU austreten ohne dass man schwerwiegende wirtschaftliche Nachteile erleidet. Im Grunde wollen Rees-Mogg und Co. gar nicht aus der EU austreten, sondern aus dem 21. Jahrhundert.


die Argumentation durch eine Abspaltung mit der EU bessere Handelsbeziehungen zu Drittländern aufbauen zu können ist schon sehr verwunderlich.
Die EU hat immer mehr Abkommen, die einen freien Handel ermöglichen. Was will GB denn noch mehr?

Wie einzelne Egos ein Land so lähmen können ist schon sehr gruselig.


Um es mal sarkastisch auszudrücken: Der Rinderwahnsinn scheint an den Briten doch nicht spurlos vorüber gegangen zu sein.

Entschuldigen SIE bitte das habe ich schon Seiten vorher geschrieben! ;)

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

dozer, Dienstag, 02.04.2019, 11:54 (vor 1823 Tagen) @ Ulrich

schon Obelix hatte den Durchblick...

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

Voomy, Berlin, Montag, 01.04.2019, 23:25 (vor 1823 Tagen) @ Alones

Folgende Tage nach Wahrscheinlichkeit absteigend:

- Mays 4. Versuch ihren Deal durchzubekommen
- No Deal
- Mittwoch eine Customs Union Lösung (da stimmen sie wieder ab), die dann von der Regierung abgelehnt wird
- Verkündung einer General Election mit anschließender langen Verlängerung
- Generell längere Verlängerung ohne Bedingung
- Verkündung eines 2. Referendums mit anschließender langer Verlängerung

Wieder alle Brexit-Optionen abgelehnt

EdroehFDA, Dortmund, Dienstag, 02.04.2019, 11:11 (vor 1823 Tagen) @ Voomy

- Mittwoch eine Customs Union Lösung (da stimmen sie wieder ab), die dann von der Regierung abgelehnt wird

Was für eine Lösung soll das sein? Da ist ein Hirngespinst. Es geht nicht um die zukünftigen Beziehungen zwischen der EU und UK. Es geht um die Austrittsbedingungen!
Ein Zollunion kann es zwischen der EU und UK erst nach Verhandlungen geben für die im Austrittsabkommen eine zweijährige Übergangsphase vorgesehen war.
Dieses Abkommen lehnt aber die Parlamentsmehrheit ab. Kein Abkommen, keine Übergangsphase, ergo entweder NoDeal-Brexit oder Verbleib.

Brexit, nächste Runde

Ulrich, Freitag, 29.03.2019, 14:08 (vor 1827 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Heute findet im Londoner Unterhaus die Abstimmung über das Austrittsabkommen mit der EU statt. Nicht abgestimmt wird allerdings über die Zustimmung des Unterhauses zur gemeinsamen politischen Erklärung von Großbritannien und der EU.

Der EU reicht die Zustimmung des Parlaments zum Unterhaus. Um es aber kompliziert zu machen, das britische Austrittsgesetz verlangt die Zustimmung zu beiden Papieren. Einige "Schlauberger" bei den Tories sind deshalb wohl auf die Idee gekommen, die Zustimmung zum Austrittsvertrag sei nicht verbindlich, man könne das Paket einfach nachträglich aufschnüren.

So wie es ausschaut, könnte es heute deutlich enger werden. Aber der Großteil der Beobachter geht davon aus, dass May auch heute scheitern wird.

"May hopes to hold fourth vote on Brexit deal"

DieRoteKarteZahlIch, UK, Freitag, 29.03.2019, 21:15 (vor 1826 Tagen) @ Ulrich

Schreibt der Guardian. Viel interessanter finde ich die Frage, wann die 62.te Abstimmung stattfindet.

"May hopes to hold fourth vote on Brexit deal"

bobschulz, MS, Dienstag, 02.04.2019, 08:17 (vor 1823 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Schreibt der Guardian. Viel interessanter finde ich die Frage, wann die 62.te Abstimmung stattfindet.

Quatsch. Nochmalige Verlängerung wird beantragt und die Vorzeichen werden so gelegt, dass es passt und das nächste Votum wird am 4.5. stattfinden!
"May the fourth (vote) be with you!"

"May hopes to hold fourth vote on Brexit deal"

Ulrich, Freitag, 29.03.2019, 21:30 (vor 1826 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Schreibt der Guardian. Viel interessanter finde ich die Frage, wann die 62.te Abstimmung stattfindet.

Der Maybot handelt halt gemäß seiner Programmierung.

"May hopes to hold fourth vote on Brexit deal"

Voomy, Berlin, Freitag, 29.03.2019, 21:18 (vor 1826 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Naja, wenn man bedenkt, dass sie jetzt mit jeder Abstimmung näher an der Mehrheit dran war ist der Gedanke nicht völlig abwegig. Also dann nicht völlig abwegig, wenn man es hinnimmt, dass vier fünf oder sechs Mal über die gleiche Sache abgestimmt wird. Rationale Regeln für Logik müssen hier aber ausgeblendet werden.

Das Problem ist einfach, dass es nicht mehr viele Stimmen für sie zu gewinnen gibt. Solange Labour gegen sie stimmt - und quasi die ganze Opposition - braucht sie die Zustimmung der DUP. Wenn diese eeeentweder abstaint, also nicht auftaucht und somit enthält oder dafür stimmt, hat sie ihre benötigten rund 30 Stimmen zusammen. Ohne die DUP und ohne eine der Oppostionsparteien, die mit auf ihre Linie gehen, ist es sinnlos. Es gibt einfach sonst kaum noch Stimmen.

"May hopes to hold fourth vote on Brexit deal"

CB, Freitag, 29.03.2019, 21:34 (vor 1826 Tagen) @ Voomy

Naja, wenn man bedenkt, dass sie jetzt mit jeder Abstimmung näher an der Mehrheit dran war ist der Gedanke nicht völlig abwegig. Also dann nicht völlig abwegig, wenn man es hinnimmt, dass vier fünf oder sechs Mal über die gleiche Sache abgestimmt wird. Rationale Regeln für Logik müssen hier aber ausgeblendet werden.

Es ist auch unlogisch, dass das Volk nur einmal abstimmen soll, aber das Votum des Parlaments nicht akzeptiert wird.


Das Problem ist einfach, dass es nicht mehr viele Stimmen für sie zu gewinnen gibt. Solange Labour gegen sie stimmt - und quasi die ganze Opposition - braucht sie die Zustimmung der DUP. Wenn diese eeeentweder abstaint, also nicht auftaucht und somit enthält oder dafür stimmt, hat sie ihre benötigten rund 30 Stimmen zusammen. Ohne die DUP und ohne eine der Oppostionsparteien, die mit auf ihre Linie gehen, ist es sinnlos. Es gibt einfach sonst kaum noch Stimmen.

Und die fehlende Mehrheit ihrer Partei hat sie auch noch selber zu verantworten durch die Neuwahlen von vor 2 Jahren.

Brexit, nächste Runde

Baffy, Bad Berleburg, Freitag, 29.03.2019, 16:02 (vor 1827 Tagen) @ Ulrich

Abgelehnt, lächerlich.

Ich habe mir gestern mal die Diskussionen vor der Abstimmung angetan. Dort wird jetzt wild hin und her diskutiert ob man ein EFTA Staat sein möchte oder wie die Beziehung zur EU grundsätzlich aussehen sollen. Vieles klang vernünftig und sachlich.

3 Jahre nach dem Referendum fängt man nun an ernsthaft zu diskutieren. Ich weiss wirklich nicht was die reitet.

Die heutige Abstimmung war vorher zu sehen. Das ganze ist nur noch lächerlich. Bisher ist kein einziger konstruktiver Vorschlag aus GB gekommen, nur NO in allen möglichen Varianten. Unfassbar.

Brexit, nächste Runde

Rupo, Ruhrpott, Freitag, 29.03.2019, 17:02 (vor 1827 Tagen) @ Baffy

3 Jahre nach dem Referendum fängt man nun an ernsthaft zu diskutieren

Das ist wirklich absolut dilettantisch, dass man jetzt kurz vor Schluss ernsthaft diskutiert (dadurch hat man natürlich nichts gelöst). Man fragt sich wirklich welche Stümper da am Werke waren in den Verhandlungen UND was denn diese Konsequenz für diese Stümper sind (keine).

Das ist ungefähr so als ob man auf der Baustelle sagen würde: Komm bohr mal hier...ach klappt nicht...bohr trotzdem noch mal hier...ach wieder nich...komm bohr trotzdem noch mal...

wobei BER ;-)

Brexit, nächste Runde

Ulrich, Freitag, 29.03.2019, 16:25 (vor 1827 Tagen) @ Baffy

Abgelehnt, lächerlich.

Ich habe mir gestern mal die Diskussionen vor der Abstimmung angetan. Dort wird jetzt wild hin und her diskutiert ob man ein EFTA Staat sein möchte oder wie die Beziehung zur EU grundsätzlich aussehen sollen. Vieles klang vernünftig und sachlich.

3 Jahre nach dem Referendum fängt man nun an ernsthaft zu diskutieren. Ich weiss wirklich nicht was die reitet.

Einen Großteil der Verantwortung hierfür trägt in meinen Augen Theresa May. Die hat seit ihrem Amtsantritt konsequent eine offene Diskussion darüber verhindert, welches Verhältnis Großbritannien nach dem Austritt zur EU anstreben sollte. Und ich vermute, auch für sich hat sie diese Frage nicht geklärt. Statt dessen hat sie sich hinter ihrem Mantra "Brexit means Brexit" versteckt. Was aber Brexit für Großbritannien und für die EU bedeutet, das hat sie nicht definiert. Auch der jetzt ein drittes Mal durchgefallene Vertragsentwurf hat die Klärung aller offenen Fragen zum Verhältnis zur EU im Grunde auf die Zeit nach dem Austritt verschoben. Theresa May hat zudem nie versucht, die Opposition mit ins Boot zu holen und eine einvernehmliche Lösung zu finden.Statt dessen hat sie einzig und alleine auf die DUP und die Tories gesetzt. Dabei hätte sie wissen müssen, dass die Hardliner jede halbwegs praktikable Lösung ablehnen würden. Die wollen die "reine Lehre", auch wenn diese mit der Realität kollidiert.

Was die Verantwortung angeht, so ist aber auch Jeremy Corbyn mit im Boot. Ich bin mir leider sehr sicher, er will den Brexit im Grunde ebenfalls. Und er hofft, nach einem EU-Austritt bei den nächsten Wahlen die Konservativen ablösen und seine Träume vom Sozialismus verwirklichen zu können.


Die heutige Abstimmung war vorher zu sehen. Das ganze ist nur noch lächerlich. Bisher ist kein einziger konstruktiver Vorschlag aus GB gekommen, nur NO in allen möglichen Varianten. Unfassbar.

Ich befürchte, das ganze fährt vor die Wand. Eventuell könnten Neuwahlen in Großbritannien den Gordischen Knoten zerschlagen. Aber sicher ist das keineswegs. Und zudem droht der Konflikt die komplette EU zu lähmen.

Brexit, nächste Runde

MDomi, Freitag, 29.03.2019, 16:06 (vor 1827 Tagen) @ Baffy

Tatsächlich lächerlich. Da ist nicht einmal im Ansatz jemand zu sehen, der einen Kompromiss formuliert, mit dem das Parlament leben kann.

Man nehme die populärsten Vorschläge von den 8 (oder den weiteren) über die abgestimmt wurde, bastelt daraus DEN Kompromiss, dann lässt man das Parlament abstimmen, ob das okay ist. Falls ja, lässt man darüber abstimmen, ob der endgültige Kompromiss nochmal dem Volk vorgelegt wird; oder man nehme den, dem das Parlament am meisten Stimmen gab. Dann wüsste man woran man ist.

Stattdessen ist es kurz vor zwölf und sie fangen an über Posten zu reden, die an der Debatte nichts verändern. Es geht um ein inhaltliches Problem. Das lösen sie nicht, dann lässt die EU auch nicht mit sich reden. Lächerlich.

Da es so spät ist, würde nun jede Verlängerung von der EU, viele weitere Jahre innerhalb der EU bedeuten. Mit abzuhaltenden Wahlen usw...

Dieses Parlament ist eine Muppetshow.

was will eigentlich Labour?

Frankonius, Frankfurt, Freitag, 29.03.2019, 15:49 (vor 1827 Tagen) @ Ulrich

So wie ich das sehe, in erster Linie mal keine Verantwortung übernehmen, Krawall machen und selbst kein Konzept haben. Das ist doch "eigentlich" eine Partei mit einer großen Tradition.
Irgendwie bieten die europäischen Sozialdemokraten ein erbärmliches Bild......

was will eigentlich Labour?

hardbreak, Ort, Freitag, 29.03.2019, 18:46 (vor 1827 Tagen) @ Frankonius

Sorry warum sollen die sich immer Kaputt machen für Dinge die die Konservativen verbocken und man ihnen letzten Endes nicht dafür dankt.
Weil leider Linke Positionen etwas komplizierter sind zu erklären wie zb bei anderen Themen immer nur Arbeitsplätze (also deren Verlust) zu schreien und so in den Köpfen ein einfaches framing durch zu führen.
Planungen in Dekaden sind heute in Demokratien leider nicht mehr in.

was will eigentlich Labour?

Ulrich, Freitag, 29.03.2019, 16:09 (vor 1827 Tagen) @ Frankonius

So wie ich das sehe, in erster Linie mal keine Verantwortung übernehmen, Krawall machen und selbst kein Konzept haben. Das ist doch "eigentlich" eine Partei mit einer großen Tradition.

Das Problem von Labour ist, dass von Leuten, die sich zuvor nie innerhalb der Partei engagiert haben, ein alter Marxist als Parteichef installiert worden ist. Gewählt worden ist er in einer Basisabstimmung. Teilnehmen durfte jeder, der ein paar Pfund gezahlt hatte.

Das ganze ist so ähnlich, als hätte man Marco Bülow zum SPD-Vorsitzenden gewählt,und der wäre dann Kraft dieses ersten Amtes auch Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion geworden.

Jeremy Corbyn war sein ganzes Leben ein Außenseiter in seiner Partei. Er hat sich immer das Recht heraus genommen, gegen die Parteilinie zu stimmen. Und nun fordert ausgerechnet er Parteidisziplin.

Der Großteil der Labour-Abgeordneten wollte vor der Volksabstimmung in der EU bleiben. Jeremy Corbyn hingegen hat sich zwar offiziell gegen den Brexit ausgesprochen, aber so "leise", dass viele davon ausgingen dass er eigentlich austreten wollte. Und es spricht in der Tat viel dafür, dass Corbyn den Traum eines unabhängigen, sozialistischen Großbritannien träumt.

Der Treppenwitz an der ganzen Sache ist, dass ausgerechnet die Leute, die Corbyn ins Amt gehoben haben, in ihrer ganz großen Mehrheit in der EU bleiben wollen.

Irgendwie bieten die europäischen Sozialdemokraten ein erbärmliches Bild......

Das ist kein Problem der europäischen Sozialdemokraten, sondern eines von Jeremy Corbyn.

corbyns "alternative"

Sentinel2150, Kiel, Freitag, 29.03.2019, 15:51 (vor 1827 Tagen) @ Frankonius

wo niemand weiß was das sein soll. Aber Corbyn sagt, das wäre besser.

corbyns "alternative"

Rupo, Ruhrpott, Freitag, 29.03.2019, 17:04 (vor 1827 Tagen) @ Sentinel2150

Corbyn hat heute Monty Python zitiert...also insofern ;-)
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Ritter_der_Kokosnuß
der heilige Gral...aka Brexit

corbyns "alternative"

Alones, Freitag, 29.03.2019, 17:29 (vor 1827 Tagen) @ Rupo

Corbyn hat heute Monty Python zitiert...also insofern ;-)
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Ritter_der_Kokosnuß
der heilige Gral...aka Brexit

Ich weiß echt nicht, was der "Hass" auf Corbyn soll (ist jetzt nicht direkt an dich gerichtet). An ihm liegt es nun wahrlich nicht, dass es keinen Deal gibt. Er hat von Anfang an für ein Modell Norwegen oder Schweiz geworben. Er wollte stets eine enge Anbindung an die EU, auch wenn er durchaus EU-kritische Positionen vertritt. Wenn man sich jedoch die Debatte um den Uploadfilter anschaut, ist ein wenig EU-Kritik auch nicht verkehrt. Dennoch war er nie ein Brexit-Hardliner. Er hat lediglich lange Zeit ein zweites Referendum abgelehnt, was ich ebenfalls für eine nachvollziehbare Position halte. Mittlerweile ist er jedoch auch hierfür offen, weil er natürlich nicht blind ist und sieht, wohin die Reise mit May geht.

Vor ein paar Wochen hat Corbyn sogar noch May eine Zusammenarbeit angeboten. Wenn May Labour ein wenig entgegenkommen würde, wäre er durchaus bereit für diesen Deal zu werben. Der Knackpunkt scheint zu sein, dass im aktuellen Deal die Personenfreizügigkeit in Frage steht. Es gibt zwar eine Übergangsfrist, aber wie es dann genau weitergehen soll, ist unklar. Theoretisch könnte das bedeuten, dass EU-Bürger bald wieder ein Visum brauchen, wenn sie nach UK reisen wollen und umgekehrt.

Man kann Corbyn gerne weiterhin als marxistischer Dummschwätzer diffamieren, aber den Brexit hat er nun wahrlich nicht zu verantworten. Der Brexit ist in erster Linie ein Projekt von ultrakonservativen Hardlinern, die davon träumen das British Empire wieder aufleben zu lassen. Dafür steht Corbyn nun wirklich nicht. Hätte Labour eine Mehrheit, würde es wohl schon längst einen Deal geben.

corbyns "alternative"

Voomy, Berlin, Freitag, 29.03.2019, 17:50 (vor 1827 Tagen) @ Alones

Corbyn lässt seine Partei gegen den Willen seiner Partei seit Beginn der Brexit-Abstimmungen nicht frei voten. Selbst bei den Indicative Votes hat er sich hingestellt und gesagt "wir voten weder für Revoke noch für ein 2. Referendum, denn eigentlich sollten WIR an der Regierung sein und dann würden wir einen besseren Deal aushandeln." In sämtlichen Umfragen liegt Corbyn in den Zustimmungswerten immer noch die Hälfte hinter May!!! hinter ihr! Bei 18% Zustimmung.

Der Mann ist beinahe alleine dafür verantwortlich, dass die Briten neben einer handlungsunfähigen Regierung auch eine handlungsunfähige Opposition haben. Und damit ist er mindestens ebenso für das Chaos verantwortlich wie die Tories es sind. Mal davon ab dass Corbyn ein Brexit-Hardliner IST. Ein überzeugter sogar.

corbyns "alternative"

prosakind, wäre-gerne-in-Graz, Freitag, 29.03.2019, 18:53 (vor 1827 Tagen) @ Voomy

Wie sehr Du doch Recht hast. Man muss sich doch nur ein paar einfache Fragen stellen:

Wer hat das Referendum durchgesetzt? Corbyn.
Wer hat sich klar zum Brexit bekannt? Corbyn.
Wer hat klar für den Brexit geworben? Corbyn.
Wer hat eine Lügenkampagne pro Brexit gefahren? Corbyn.
Wer hat immer wieder gegen (EU)-Ausländer gehetzt? Corbyn.
Wer hat das Referendum, das nicht rechtsverbindlich war, trotz knapper Mehrheit durchgesetzt? Corbyn.
Wer hat mit Neuwahlen gezockt, um die eigentlich komfortable Regierungsmehrheit noch mehr zu vergrößern? Corbyn.
Wer hat mit der EU verhandelt? Corbyn.
Wer hat von EU-Seite den Briten möglichst schwere Konditionen aufgezwungen (um mögliche Nachahmer abzuschrecken)? Corbyn.
Wer hat seine Regierungsmehrheit nicht im Griff? Corbyn.
Wer war nicht in der Lage, einen Plan B zu entwicklen? Corbyn.
Wer hat das Angebot der Opposition auf Zusammenarbeit ausgeschlagen? Corbyn.
Wer hat ein erneutes Referendum kategorisch ausgeschlossen? Corbyn.

Nein, Corbyn ist für das Chaos nicht nur mindestens ebenso verantwortlich, es ist klar ersichtlich, dass er die volle und ganze Alleinschuld trägt.

Die extremistische Mitte sollte mal aufhören, andere Meinungen auf deren Fliterblasen hinzuweisen - und sich der eigenen widmen.

corbyns "alternative"

Voomy, Berlin, Freitag, 29.03.2019, 19:10 (vor 1827 Tagen) @ prosakind

Ich habe absolut keine Ahnung was du mir eigentlich mitteilen möchtest.

corbyns "alternative"

Franke, Freitag, 29.03.2019, 16:20 (vor 1827 Tagen) @ Sentinel2150

wo niemand weiß was das sein soll. Aber Corbyn sagt, das wäre besser.

Corbyn anstelle von May Regierungschef. Alles andere wird man dann sehen . . . ;-)

Brexit, nächste Runde

Johannes, Emsdetten, Freitag, 29.03.2019, 14:21 (vor 1827 Tagen) @ Ulrich

Insgesamt hören sich die Beiträge heute wesentlich gemäßigter und nachdenklicher an als in den bisherigen Debatten.
Der Begriff zweites Referendum kommt doch schon wesentlich häufiger, so langsam scheint ihnen klar zu werden das es ein Umdenken geben muss.

Brexit, nächste Runde

Frankonius, Frankfurt, Freitag, 29.03.2019, 14:35 (vor 1827 Tagen) @ Johannes

ich tippe mal:
ayes to the right 260, the noes to the left 320 - Order, order....

Könnte fast lustig sein, wenn es nicht so traurig wäre.....

Brexit, nächste Runde

Ulrich, Freitag, 29.03.2019, 15:06 (vor 1827 Tagen) @ Frankonius

ich tippe mal:
ayes to the right 260, the noes to the left 320 - Order, order....

Könnte in etwa passen. Es wird spekuliert, dass ca. 45 Tories gegen den Vertragsentwurf stimmen werden, dazu kommen noch die Abgeordneten der DUP. Und Labour wird wohl (fast) geschlossen nicht zustimmen, die Schotten ebenfalls nicht.


Könnte fast lustig sein, wenn es nicht so traurig wäre.....

The Hitchhiker's Guide to the Galaxy, Umgehungsstraße ....

AYES 286 - NOES 344

Voomy, Berlin, Freitag, 29.03.2019, 15:43 (vor 1827 Tagen) @ Ulrich

Weniger als 60 Stimmen, hm.

AYES 286 - NOES 344

Johannes, Emsdetten, Freitag, 29.03.2019, 15:48 (vor 1827 Tagen) @ Voomy

Sie werden sich am Montag auf irgendwas einigen müssen, ohne Frau May.
Rücktritt und Neuwahlen wären normal, aber in England scheint ja sowieso alles etwas anders zu sein.

AYES 286 - NOES 344

MDomi, Freitag, 29.03.2019, 16:10 (vor 1827 Tagen) @ Johannes

Rücktritt, wegen eines inhaltlichen Streits fand ich schon immer falsch.

AYES 286 - NOES 344

Ulrich, Freitag, 29.03.2019, 16:28 (vor 1827 Tagen) @ MDomi

Rücktritt, wegen eines inhaltlichen Streits fand ich schon immer falsch.

Rücktritt, weil Frau May als Regierungschefin völlig ungeeignet ist. Ihr Kommunikationsverhalten scheint wirklich unter aller Sau zu sein. Und wer nicht kommunizieren kann, der kann auch nicht führen.

Das Problem ist allerdings, bei den Buchmachern ist Boris Johnson Favorit für die Nachfolge. Der wäre mit Sicherheit noch ungeeigneter.

Brexit, nächste Runde

Voomy, Berlin, Freitag, 29.03.2019, 15:00 (vor 1827 Tagen) @ Frankonius

Könnte von deinem geschätzten Ergebnis her ziemlich gut hinkommen. Die DUP wird weiterhin dagegen stimmen und somit auch viele der Brexiteer Hardliner. Es wird auf keinen Fall durchkommen. Die Frage ist, was man aus diesem Ergebnis mitnehmen kann. Wenn es knapp wird, gibt es vielleicht eine Hoffnung, dass man sich bis zum 12. April doch noch mit Labour einigt. Wenn nicht dann ist es zu 95% No-Deal.

Das Unterhaus weiß auch weiterhin nur, was es nicht will ...

Ulrich, Mittwoch, 27.03.2019, 22:48 (vor 1828 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Keine der acht heute abgestimmten Punkte hat eine Mehrheit bekommen.

Der Wahnsinn geht weiter ....

Kann nicht alles gegeneinander antreten?

Franke, Donnerstag, 28.03.2019, 14:28 (vor 1828 Tagen) @ Ulrich

Keine der acht heute abgestimmten Punkte hat eine Mehrheit bekommen.

Der Wahnsinn geht weiter ....


Die acht Vorschläge und Mays mit der EU ausgehandelter Deal und vielleicht noch irgendwas.

Was die wenigste Zustimmung bekommt, das fliegt raus. Runde um Runde, bis ein Vorschlag über 50% bekommt.

Kann nicht alles gegeneinander antreten?

Rupo, Ruhrpott, Donnerstag, 28.03.2019, 15:33 (vor 1828 Tagen) @ Franke

Könnte man sogar ein TV Format draus machen:
Britian Brexit Pool

ich habe heute leider keine Rose für Dich...

Kann nicht alles gegeneinander antreten?

Basti Van Basten, Romania, Donnerstag, 28.03.2019, 15:32 (vor 1828 Tagen) @ Franke

Keine der acht heute abgestimmten Punkte hat eine Mehrheit bekommen.

Der Wahnsinn geht weiter ....

Die acht Vorschläge und Mays mit der EU ausgehandelter Deal und vielleicht noch irgendwas.

Was die wenigste Zustimmung bekommt, das fliegt raus. Runde um Runde, bis ein Vorschlag über 50% bekommt.

Da greift bestimmt wieder dieser 400 Jahre alte Paragraph nach dem man nicht über ein und die selbe Vorlage wiederholt abstimmen darf.

Das Unterhaus weiß auch weiterhin nur, was es nicht will ...

Alones, Mittwoch, 27.03.2019, 23:03 (vor 1828 Tagen) @ Ulrich

Keine der acht heute abgestimmten Punkte hat eine Mehrheit bekommen.

Der Wahnsinn geht weiter ....

Damit müsste das Ding jetzt doch eigentlich endgültig durch sein? Es gibt einfach keine Mehrheiten für irgendwas. D.h. im Umkehrschluss No Deal. Mittlerweile befürchte ich jedoch den absoluten Worst Case: die Briten ziehen den Austrittsantrag zurück und beantragen sofort wieder den Austritt. Dann geht der Spaß noch mehrere Jahre so weiter.

Das Unterhaus weiß auch weiterhin nur, was es nicht will ...

Ulrich, Mittwoch, 27.03.2019, 23:11 (vor 1828 Tagen) @ Alones

Keine der acht heute abgestimmten Punkte hat eine Mehrheit bekommen.

Der Wahnsinn geht weiter ....


Damit müsste das Ding jetzt doch eigentlich endgültig durch sein? Es gibt einfach keine Mehrheiten für irgendwas. D.h. im Umkehrschluss No Deal. Mittlerweile befürchte ich jedoch den absoluten Worst Case: die Briten ziehen den Austrittsantrag zurück und beantragen sofort wieder den Austritt. Dann geht der Spaß noch mehrere Jahre so weiter.

Zu einer taktischen Rücknahme des Austrittsantrags gibt es klare Aussagen des EU-Gerichtshofs und seiner Generalanwälte. Grundsätzlich können die Briten dies jederzeit tun. Aber nur, wenn sie tatsächlich ihre Meinung geändert haben und in der EU bleiben wollen. Eine "taktische" Rücknahme würde dazu führen dass sie ohne weitere Verhandlungen und vor allem ohne Zweijahresfrist "draußen" wären, sobald sie einen neuen Antrag einreichen würden.

Das Unterhaus weiß auch weiterhin nur, was es nicht will ...

Alones, Mittwoch, 27.03.2019, 23:23 (vor 1828 Tagen) @ Ulrich

Keine der acht heute abgestimmten Punkte hat eine Mehrheit bekommen.

Der Wahnsinn geht weiter ....


Damit müsste das Ding jetzt doch eigentlich endgültig durch sein? Es gibt einfach keine Mehrheiten für irgendwas. D.h. im Umkehrschluss No Deal. Mittlerweile befürchte ich jedoch den absoluten Worst Case: die Briten ziehen den Austrittsantrag zurück und beantragen sofort wieder den Austritt. Dann geht der Spaß noch mehrere Jahre so weiter.


Zu einer taktischen Rücknahme des Austrittsantrags gibt es klare Aussagen des EU-Gerichtshofs und seiner Generalanwälte. Grundsätzlich können die Briten dies jederzeit tun. Aber nur, wenn sie tatsächlich ihre Meinung geändert haben und in der EU bleiben wollen. Eine "taktische" Rücknahme würde dazu führen dass sie ohne weitere Verhandlungen und vor allem ohne Zweijahresfrist "draußen" wären, sobald sie einen neuen Antrag einreichen würden.

Na ja, ich bin da eher skeptisch, ob man das wirklich so durchziehen würde. Dafür ist die EU den Briten meiner Meinung nach ohnehin schon viel zu sehr entgegen gekommen, als dass sie dann plötzlich den harten Hund spielen würde. Zumal sich in der Zwischenzeit ja auch noch viel verändern könnte: Neuwahlen, zweites Referendum, etc. Das Chaos könnte sich noch über Jahre hinziehen. Irgendein formales Schlupfloch im Bürokratensumpf würden die schon finden.

Interessant finde ich, dass die Customs Union nur knapp durchgefallen ist. Nur blöd, wenn ich das richtig verstanden habe, dass die im Endeffekt wieder nur eine Zollunion mit allen Vorteilen, aber keinen Nachteilen wollen. Also genau der Knackpunkt, über den ohnehin schon die ganze Zeit gestritten wird. Das Ding ist sowas von festgefahren. UK ist mittlerweile komplett unregierbar. Solche Verhältnisse ist man nicht einmal von irgendwelchen Bananerepubliken gewohnt. Selbst die Italiener machen sich darüber lustig.

Das Unterhaus weiß auch weiterhin nur, was es nicht will ...

Ulrich, Donnerstag, 28.03.2019, 07:57 (vor 1828 Tagen) @ Alones

Zu einer taktischen Rücknahme des Austrittsantrags gibt es klare Aussagen des EU-Gerichtshofs und seiner Generalanwälte. Grundsätzlich können die Briten dies jederzeit tun. Aber nur, wenn sie tatsächlich ihre Meinung geändert haben und in der EU bleiben wollen. Eine "taktische" Rücknahme würde dazu führen dass sie ohne weitere Verhandlungen und vor allem ohne Zweijahresfrist "draußen" wären, sobald sie einen neuen Antrag einreichen würden.


Na ja, ich bin da eher skeptisch, ob man das wirklich so durchziehen würde. Dafür ist die EU den Briten meiner Meinung nach ohnehin schon viel zu sehr entgegen gekommen, als dass sie dann plötzlich den harten Hund spielen würde. Zumal sich in der Zwischenzeit ja auch noch viel verändern könnte: Neuwahlen, zweites Referendum, etc. Das Chaos könnte sich noch über Jahre hinziehen. Irgendein formales Schlupfloch im Bürokratensumpf würden die schon finden.

Man fürchtet zwar auf Seiten der restlichen EU-Staaten zu Recht einen harten Brexit. Aber andererseits ist man in vielen Staaten mit der Geduld am Ende. Der EU-Gerichtshof und seine Generalanwälte haben zudem eine klare Ansage gemacht, und an der wird man wohl kaum vorbei kommen.

Eines darf man nicht vergessen. Ließe man den Briten diese Masche einmal durchgehen, dann könnten sie das Spiel endlos wiederholen. Und während dieser Zeit säßen sie in Brüssel weiter mit am Tisch und könnten jede auf Länderebene getroffene Entscheidung durch ihr Veto blockieren.


Interessant finde ich, dass die Customs Union nur knapp durchgefallen ist. Nur blöd, wenn ich das richtig verstanden habe, dass die im Endeffekt wieder nur eine Zollunion mit allen Vorteilen, aber keinen Nachteilen wollen. Also genau der Knackpunkt, über den ohnehin schon die ganze Zeit gestritten wird. Das Ding ist sowas von festgefahren. UK ist mittlerweile komplett unregierbar. Solche Verhältnisse ist man nicht einmal von irgendwelchen Bananerepubliken gewohnt. Selbst die Italiener machen sich darüber lustig.

Im Grunde liefe wohl auch dieser Vorschlag auf eine Art cherry picking hinaus. Und selbst wenn er durchgekommen wäre, dann hätte die EU-Seite deshalb wohl noch lange nicht das verhandelte Paket erneut geöffnet. Statt dessen hätte man einfach erklärt dies könne man in den nach dem Austritt anstehenden Verhandlungen über das endgültige Verhältnis zwischen Großbritannien und der EU klären.

Im Grunde sehe ich nur eine Möglichkeit, wie man den gordischen Knoten in Großbritannien eventuell zerschlagen könnte, und das wären Neuwahlen. Darauf werden sich die beiden großen Parteien im Unterhaus aber wohl kaum einlassen. Beide müssten verheerende Auswirkungen befürchten. Die Konservativen drohten zu zerbrechen, und auch Labour könnte ähnliches ins Haus stehen. Der Ruf von Jeremy Corbyn ist verheerend. Bei Zeit Online wurde gestern das Ergebnis einer aktuellen Umfrage "Which of the following would you think would make the best Prime Minister" veröffentlicht. Das Ergebnis sah so aus:

  • Don't know: 46 Prozent
  • Theresa May: 31 Prozent
  • Jeremy Corbyn: 19 Prozent
  • Refused: 3 Prozent

Laut einer weiteren Umfrage haben zwar die Remainer innerhalb der Bevölkerung knapp die Nase vorne, aber ein zweites Referendum wollen nur 38 Prozent, 52 Prozent sind dagegen und 10 Prozent haben sich nicht festgelegt.

All das lässt vermuten, dass das britische Unterhaus nur die Stimmung in der britischen Öffentlichkeit widerspiegelt.

Abgeordnete Arbeit der letzten 3 Jahre außer Brexit?

hardbreak, Ort, Mittwoch, 27.03.2019, 22:47 (vor 1828 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Mal eine Frage hat das Parlament eigentlich in den letzten 3 Jahren noch andere Arbeit außer den Brexit zu vermasseln getätigt?

Abgeordnete Arbeit der letzten 3 Jahre außer Brexit?

Voomy, Berlin, Mittwoch, 27.03.2019, 22:48 (vor 1828 Tagen) @ hardbreak

Ja. Seit November 2018 nicht mehr so viele, aber davor waren 85% der Sitzungstage immer noch Nicht-Brexit Sitzungen.

Abgeordnete Arbeit der letzten 3 Jahre außer Brexit?

Ulrich, Mittwoch, 27.03.2019, 23:04 (vor 1828 Tagen) @ Voomy

Ja. Seit November 2018 nicht mehr so viele, aber davor waren 85% der Sitzungstage immer noch Nicht-Brexit Sitzungen.

Was die Verhandlungen mit der EU anging, so hat Theresa May bewusst versucht, das Unterhaus weitgehend heraus zu halten. Die Abgeordneten mussten sich das Recht auf das letzte Wort sogar gerichtlich erkämpfen. Da verwundert das keineswegs.

May: Nehmt meinen Deal an und ich trete zurück

Voomy, Berlin, Mittwoch, 27.03.2019, 19:35 (vor 1829 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Hat sie soeben verkündet. Angesichts dessen, dass das für viele MPs eine Bedingung dafür war, dass sie ihren Deal annehmen, gibt es jetzt tatsächlich eine realistische Wahrscheinlichkeit, dass am Freitag May noch einmal ihren Deal vorstellt und dieser dann auch angenommen würde.

May: Nehmt meinen Deal an und ich trete zurück

Ulrich, Mittwoch, 27.03.2019, 22:42 (vor 1828 Tagen) @ Voomy

Hat sie soeben verkündet. Angesichts dessen, dass das für viele MPs eine Bedingung dafür war, dass sie ihren Deal annehmen, gibt es jetzt tatsächlich eine realistische Wahrscheinlichkeit, dass am Freitag May noch einmal ihren Deal vorstellt und dieser dann auch angenommen würde.

Die aktuellen Wasserstandsmeldungen lauten, dass es wohl noch immer nicht reichen würde. Ca. 25 Abgeordnete der ERG wollen zwar für den Entwurf stimmen, aber der Rest ist wohl immer noch dagegen, und das gleiche gilt auch für die DUP.

May: Nehmt meinen Deal an und ich trete zurück

Johannes, Emsdetten, Mittwoch, 27.03.2019, 20:17 (vor 1829 Tagen) @ Voomy

Hat sie soeben verkündet. Angesichts dessen, dass das für viele MPs eine Bedingung dafür war, dass sie ihren Deal annehmen, gibt es jetzt tatsächlich eine realistische Wahrscheinlichkeit, dass am Freitag May noch einmal ihren Deal vorstellt und dieser dann auch angenommen würde.

Sie will scheinbar unbedingt als die Person in die Geschichte eingehen die den Brexit geschafft hat, egal wie.

May: Nehmt meinen Deal an und ich trete zurück

Rupo, Ruhrpott, Donnerstag, 28.03.2019, 15:30 (vor 1828 Tagen) @ Johannes

May Day

Würde sowohl zum Thema als auch zum Zeitpunkt passsen...

May: Nehmt meinen Deal an und ich trete zurück

Sascha, Dortmund, Donnerstag, 28.03.2019, 15:45 (vor 1828 Tagen) @ Rupo

May Day

Würde sowohl zum Thema als auch zum Zeitpunkt passsen...

Weil der April anfängt?

Sehe ich auch so

Basti Van Basten, Romania, Mittwoch, 27.03.2019, 21:17 (vor 1828 Tagen) @ Johannes

Wollte es gerade schreiben. Niemand würde sich an sie erinnern, weil sie nichts in GB auf die Beine gestellt hat. Wenn sie jedoch GB aus der EU holt, könnte man sich noch in 200 Jahren an ihren Namen erinnern.

Sehe ich auch so

Johannes, Emsdetten, Mittwoch, 27.03.2019, 21:25 (vor 1828 Tagen) @ Basti Van Basten

Wollte es gerade schreiben. Niemand würde sich an sie erinnern, weil sie nichts in GB auf die Beine gestellt hat. Wenn sie jedoch GB aus der EU holt, könnte man sich noch in 200 Jahren an ihren Namen erinnern.

Na dann wollen wir mal hoffen das sie nicht als diejenige in die Geschichte eingeht, die das Land an die Wand gefahren hat.

Sehe ich auch so

Basti Van Basten, Romania, Mittwoch, 27.03.2019, 23:50 (vor 1828 Tagen) @ Johannes

Wollte es gerade schreiben. Niemand würde sich an sie erinnern, weil sie nichts in GB auf die Beine gestellt hat. Wenn sie jedoch GB aus der EU holt, könnte man sich noch in 200 Jahren an ihren Namen erinnern.


Na dann wollen wir mal hoffen das sie nicht als diejenige in die Geschichte eingeht, die das Land an die Wand gefahren hat.

Das könnte natürlich infolgedessen passieren. Wie man sich erinnert habe ich bewusst offen gelassen. Das kann gut oder schlecht ausgehen.

May: Nehmt meinen Deal an und ich trete zurück

Ulrich, Mittwoch, 27.03.2019, 20:01 (vor 1829 Tagen) @ Voomy

Hat sie soeben verkündet. Angesichts dessen, dass das für viele MPs eine Bedingung dafür war, dass sie ihren Deal annehmen, gibt es jetzt tatsächlich eine realistische Wahrscheinlichkeit, dass am Freitag May noch einmal ihren Deal vorstellt und dieser dann auch angenommen würde.


"Boris Johnson leaves 1922 meeting smiling ear to ear" (Iain Watson, BBC). Johnson hat nur noch ein Problem. John Bercow hat angekündigt, in dieser Sitzungsperiode nicht noch einmal über den mit der EU ausgehandelten Vertragsentwurf abstimmen zu lassen. Aber das kann sich unter Umständen schnell ändern.

May: Nehmt meinen Deal an und ich trete zurück

Voomy, Berlin, Mittwoch, 27.03.2019, 20:21 (vor 1829 Tagen) @ Ulrich
bearbeitet von Voomy, Mittwoch, 27.03.2019, 20:28

Sofern sie eine Mehrheit zusammenkriegt, um über ihren Deal abstimmen zu lassen, hat sie auch die Mehrheit um die Standing Order, auf die sich Bercow beruft, auszusetzen. Sollte also kein Problem sein.

Edit: Oh gerade Bercows Move von heute Nachmittag gelesen. Das macht es... komplizierter.

Und Boris Johnson überschätzt vermutlich wie immer sein Gewicht. Die werden den nie zum Premier machen. Das ist keine Abstimmung im Volk, sondern in der Partei. Die werden sich da zwar einen Brexiteer hinsetzen, aber einen steuerbaren. Den Gove-Trottel zum Beispiel.

May: Nehmt meinen Deal an und ich trete zurück

Ulrich, Mittwoch, 27.03.2019, 20:37 (vor 1829 Tagen) @ Voomy

Sofern sie eine Mehrheit zusammenkriegt, um über ihren Deal abstimmen zu lassen, hat sie auch die Mehrheit um die Standing Order, auf die sich Bercow beruft, auszusetzen. Sollte also kein Problem sein.

Edit: Oh gerade Bercows Move von heute Nachmittag gelesen. Das macht es... komplizierter.

Und Boris Johnson überschätzt vermutlich wie immer sein Gewicht. Die werden den nie zum Premier machen. Das ist keine Abstimmung im Volk, sondern in der Partei. Die werden sich da zwar einen Brexiteer hinsetzen, aber einen steuerbaren. Den Gove-Trottel zum Beispiel.

Die gesamte Situation ist jedenfalls völlig irre. Die DUP will wohl bei ihrem Nein bleiben, Rees Mogg hingegen möchte eventuell mit Ja abstimmen - aber nur falls die Abgeordneten der DUP ebenfalls zustimmen.

Jetzt, wo May ihren Rücktritt angeboten hat, wäre sie wohl auch dann nicht mehr zu halten wenn der Deal nicht durchginge.

Monty Python - Reloaded

Rupo, Ruhrpott, Mittwoch, 27.03.2019, 16:34 (vor 1829 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Live und in Farbe auf Phönix!
Britische Unterhaus debattiert über Alternativen zum derzeitigen Stand des Brexit. Es gibt auch Probe Abstimmung die nicht bindend sind.

Lasst die Bürger nochmal abstimmen!

Franke, Dienstag, 26.03.2019, 14:53 (vor 1830 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Zur Wahl stehen sollten Remain und ein Brexit nach dem Gusto von Johnson und Farage. Etwas anderes kriegen sie ja nicht hin.

1. Die Brexiteers haben massiv gelogen, haben unhaltbare Versprechungen gemacht. So sollte alles Geld, das aus London nach Brüssel fließt, künftig dem Gesundheitswesen zugutekommen. Wenn ich es richtig sehe, wurde da noch nicht einmal abgezogen, dass ja auch Geld aus Brüssel zurückfließt nach Großbritannien. Und es wurde nicht darauf eingegangen, dass es natürlich auch noch viele andere Ressorts gibt, die einen Teil haben wollen, wenn es etwas zu verteilen gibt. Und natürlich wollen dann auch welche Steuern senken und andere wollen Schulden tilgen.

2. Es wurde massiv Einfluss auf die entscheidenden Wähler genommen durch Russland und die Firma Cambridge Analytika, was denn wohl nicht zulässig ist.

Es ist gut, wenn 1. und 2. nicht einfach so hingenommen werden, sondern Konsequenzen haben.

Und 3. sieht man ja nun jeden Tag, dass die Brexiteers nicht fähig sind, einen geordneten Brexit zu bewerkstelligen. Die Bürger konnten nicht ahnen, dass die Politiker sooo unfähig sind. Ein Chaos-Brexit hätte aber auf keinen Fall eine Mehrheit bekommen.

Die Bürger sehen sich nun einer anderen Situation gegenüber als bei der Abstimmung vor drei Jahren. Das ist ein Unterschied zu den Parlamentariern, die zweimal in kurzer Zeit den gleichen Vorschlag klar abgelehnt haben und nun verärgert sind, wenn sie darüber nicht gleich noch ein drittes Mal abstimmen dürfen.

Lasst die Bürger nochmal abstimmen!

Schnippelbohne, Bauernland, Mittwoch, 27.03.2019, 10:23 (vor 1829 Tagen) @ Franke

Das Lustige ist ja, dass May sich einem zweiten Referendum bisher versperrt hat mit der Begründung, die Bürger seien gefragt worden und hätten abgestimmt, basta.
Im Gegensatz dazu hat sie keinerlei Hemmungen, ihren Brexit-Vertrag dem Parlament (d.h. den Vertretern der Bürger!) wieder und wieder vorzulegen.

Lasst die Bürger nochmal abstimmen!

Ulrich, Mittwoch, 27.03.2019, 10:53 (vor 1829 Tagen) @ Schnippelbohne

Das Lustige ist ja, dass May sich einem zweiten Referendum bisher versperrt hat mit der Begründung, die Bürger seien gefragt worden und hätten abgestimmt, basta.
Im Gegensatz dazu hat sie keinerlei Hemmungen, ihren Brexit-Vertrag dem Parlament (d.h. den Vertretern der Bürger!) wieder und wieder vorzulegen.

Zunächst einmal scheint Theresa May eh sehr "eigen" zu sein, sie ist sowohl für ihren Posten als auch für die gegenwärtige Aufgabe völlig ungeeignet. Darüber hinaus weiß sie aber sicherlich, dass das britische Parteiensystem, wie wir es bisher kennen, vor dem Zerfall stehen könnte. Eine falsche Bewegung, und der ganze Laden geht hoch. Deshalb bewegt sie sich im Zweifelsfall gar nicht. Und auch der Vertragsentwurf mit der EU löst die bei einem Austritt Großbritanniens aus der EU anfallenden Probleme nicht, es verschiebt sie -und ihre Lösung- in die Zukunft. Im Grunde auch bei einer Ratifizierung das langfristige Verhältnis zwischen Großbritannien und der EU völlig unklar.

Lasst die Bürger nochmal abstimmen!

Ulrich, Mittwoch, 27.03.2019, 10:18 (vor 1829 Tagen) @ Franke

Heute ist in der Süddeutschen ein interessantes Interview mit dem britischen Sozialforscher Sir John Curtice erschienen: "May ist nun mal nicht die flexibelste Politikerin". Hier geht es u.a. auch um das Thema "Zweite Abstimmung".

Das eine oder andere hätte man sicherlich auch intensiver beleuchten können, aber auch so ist das ganze lesenswert.

Gedenkmünze zum 29.03.

Ulrich, Montag, 25.03.2019, 08:27 (vor 1831 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Britische Regierung lässt Münze mit falschem Brexit-Termin prägen

Peinlich ist vor allem, dass die Boulevard-Blätter, die die Münze noch vor wenigen Monaten gefordert haben sich jetzt in Häme ergehen.

Gedenkmünze zum 29.03.

Franke, Dienstag, 26.03.2019, 14:45 (vor 1830 Tagen) @ Ulrich

Britische Regierung lässt Münze mit falschem Brexit-Termin prägen

Peinlich ist vor allem, dass die Boulevard-Blätter, die die Münze noch vor wenigen Monaten gefordert haben sich jetzt in Häme ergehen.


Fehldrucke und -prägungen werden gern mal besonders wertvoll. :-)

Gedenkmünze zum 29.03.

Ulrich, Freitag, 29.03.2019, 16:41 (vor 1827 Tagen) @ Franke

Britische Regierung lässt Münze mit falschem Brexit-Termin prägen

Peinlich ist vor allem, dass die Boulevard-Blätter, die die Münze noch vor wenigen Monaten gefordert haben sich jetzt in Häme ergehen.

Fehldrucke und -prägungen werden gern mal besonders wertvoll. :-)

Vermutlich hat sich Boris Johnson bereits den kompletten Bestand gesichert ;-)

Gedenkmünze zum 29.03.

Wickiborusse, Dortmund, Mittwoch, 27.03.2019, 11:18 (vor 1829 Tagen) @ Franke

Nicht, wenn die Dinger tatsächlich verausgabt werden. Ja, wenn sie zurückgezogen werden und einige Münzen auf unergründlichen Wegen doch in den Handel kommen.

Gedenkmünze zum 29.03.

Franke, Freitag, 29.03.2019, 16:33 (vor 1827 Tagen) @ Wickiborusse

Nicht, wenn die tatsächlich verausgabt werden. Ja, wenn sie zurückgezogen werden und einige Münzen auf unergründlichen Wegen doch in den Handel kommen.


Aber man kann doch auch lesen, man sollte den Inhalt der eigenen Geldbörse genau anschauen?

Was wär denn so schlimm an einem harten Brexit?

Benny, Heilbronn, Sonntag, 24.03.2019, 12:30 (vor 1832 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Hätte das gravierende Nachteile/Änderungen für die EU oder würden sich die Briten damit nur ins eigene Bein schießen?


(Politik ist einfach nicht meine Welt ;-) )

Was wär denn so schlimm an einem harten Brexit?

Ulrich, Montag, 25.03.2019, 08:01 (vor 1831 Tagen) @ Benny

Hätte das gravierende Nachteile/Änderungen für die EU oder würden sich die Briten damit nur ins eigene Bein schießen?

Mit Abstand am härtesten würde ein ungeregelter Brexit die Briten selbst treffen. Aber wie Voomy richtig schrieb, wären auch die Auswirkungen füe die deutsche Wirtschaft sehr deutlich spürbarr.

Um das Beispiel mit der Automobil-Branche noch einmal aufzugreifen: BWM baut in Großbritannien u.a. den Mini. Die Teile stammen aber aus dem ganzen EU-Raum. Motor und Getriebe vermutlich aus Deutschland, andere Teile von der Innenverkleidung bis zu Schrauben, Elektric, Elektronik, etc. eventuell aus allen möglichen anderen Ländern.

Jedes Teil müsste nach einem ungeregelten Brexit bei der Einführung nach Großbritannien durch den Zoll. Dafür aber sind die Abfertigungsstellen in Großbritannien nicht ausgelegt. Binnen kurzer Zeit könnte der komplette Warenverkehr nach und von Großbritannien zusammenbrechen. Vermutlich würde man die Lkw beispielsweise gar nicht mehr auf die Kanalfähren lassen. Ein riesiges Chaos auch auf französichen Autobahnen könnte die Folge sein.

Was den Zoll angeht, so würde man auf WTO-Standards zurückfallen. Für jedes Teil, und seien es nur einfache Schrauben, würden 10 Prozent des Wertes als Zoll fällig. Und wenn die fertigen Autos dann in die EU eingeführt würden, dann würden erneut 10 Prozent Einfuhrzoll fällig.

Und das ist nur ein Beispiel von vermutlich tausenden. Um es einmal ganz platt auszudrücken: Die Briten schießen sich gerade in den eigenen Fuß, aber auch wir könnten uns einige Zehen quetschen.

Die Bertelsmann-Stiftung rechnet für Deutschland im Falle eines ungeregelten Brexit mit Einkommensverlusten von 10 Milliarden Euro pro Jahr, das wären rechnerisch pro Kopf 115 Euro weniger. Zum Vergleich: Bei den Briten wären es 57 Millionen Euro pro Jahr oder 875 Euro pro Kopf: manager-magazin.de/politik/europa/brexit-deutschland-laut-bertelsmann-studie-mit-einkommens-verlusten-a-1258942.html. Allerdings sind das nur grobe Schätzungen, die Frage ist welche Eigendynamik entwickelt so eine Krise? Sie hätte jedenfalls das Potential, die komplette europäische Wirtschaft deutlich nach unten zu ziehen.

Was wär denn so schlimm an einem harten Brexit?

bobschulz, MS, Montag, 25.03.2019, 08:18 (vor 1831 Tagen) @ Ulrich

Hätte das gravierende Nachteile/Änderungen für die EU oder würden sich die Briten damit nur ins eigene Bein schießen?


Mit Abstand am härtesten würde ein ungeregelter Brexit die Briten selbst treffen. Aber wie Voomy richtig schrieb, wären auch die Auswirkungen füe die deutsche Wirtschaft sehr deutlich spürbarr.

Um das Beispiel mit der Automobil-Branche noch einmal aufzugreifen: BWM baut in Großbritannien u.a. den Mini. Die Teile stammen aber aus dem ganzen EU-Raum. Motor und Getriebe vermutlich aus Deutschland, andere Teile von der Innenverkleidung bis zu Schrauben, Elektric, Elektronik, etc. eventuell aus allen möglichen anderen Ländern.

Jedes Teil müsste nach einem ungeregelten Brexit bei der Einführung nach Großbritannien durch den Zoll. Dafür aber sind die Abfertigungsstellen in Großbritannien nicht ausgelegt. Binnen kurzer Zeit könnte der komplette Warenverkehr nach und von Großbritannien zusammenbrechen. Vermutlich würde man die Lkw beispielsweise gar nicht mehr auf die Kanalfähren lassen. Ein riesiges Chaos auch auf französichen Autobahnen könnte die Folge sein.

Was den Zoll angeht, so würde man auf WTO-Standards zurückfallen. Für jedes Teil, und seien es nur einfache Schrauben, würden 10 Prozent des Wertes als Zoll fällig. Und wenn die fertigen Autos dann in die EU eingeführt würden, dann würden erneut 10 Prozent Einfuhrzoll fällig.

Und das ist nur ein Beispiel von vermutlich tausenden. Um es einmal ganz platt auszudrücken: Die Briten schießen sich gerade in den eigenen Fuß, aber auch wir könnten uns einige Zehen quetschen.

Die Bertelsmann-Stiftung rechnet für Deutschland im Falle eines ungeregelten Brexit mit Einkommensverlusten von 10 Milliarden Euro pro Jahr, das wären rechnerisch pro Kopf 115 Euro weniger. Zum Vergleich: Bei den Briten wären es 57 Millionen Euro pro Jahr oder 875 Euro pro Kopf: manager-magazin.de/politik/europa/brexit-deutschland-laut-bertelsmann-studie-mit-einkommens-verlusten-a-1258942.html. Allerdings sind das nur grobe Schätzungen, die Frage ist welche Eigendynamik entwickelt so eine Krise? Sie hätte jedenfalls das Potential, die komplette europäische Wirtschaft deutlich nach unten zu ziehen.

57 Millionen € oder 57 Milliarden?
Schwindelerregende Summen, aber so wenig Briten gibt es dann doch nicht, dass 57 Millionen Euro pro Jahr pro Kopf 875 Euro wären, oder?
Oder ist da die Inselflucht der Bewohner schon eingerechnet? Wären nur noch ca 65.000 Briten dort. :-)

Was wär denn so schlimm an einem harten Brexit?

Ulrich, Montag, 25.03.2019, 08:25 (vor 1831 Tagen) @ bobschulz

57 Millionen € oder 57 Milliarden?

Milliarden natürlich. War ein Schreibfehler von mir.

Schwindelerregende Summen, aber so wenig Briten gibt es dann doch nicht, dass 57 Millionen Euro pro Jahr pro Kopf 875 Euro wären, oder?
Oder ist da die Inselflucht der Bewohner schon eingerechnet? Wären nur noch ca 65.000 Briten dort. :-)

Wie bereits oben geschrieben, Milliarden.

Käme es so, dann würde sich die Frage stellen welche noch weiterreichenden Folgen das ganze für die britsiche Wirtschaft hätte. Um die Staatsfinanzen ist es seit der Bankenkrise nicht sonderlich gut bestellt. Man musste riesige Summen in die Hand nehmen, um die einheimische Finanzwirtschaft zu stützen. Dies hat die Staatsverschuldung deutlich in die Höhe getrieben. Schon in den Jahren danach hat man vor allem zu Lasten der wirtschaftlich Schwachen gespart, ein Grund für die schlechte Stimmung im Land, die den Brexit-Befürwortern in die Karten gespielt hat. Unter Umständen würde nach einem harten Brexit das britische Sozialsystem weitgehend zusammenbrechen, die Bonität des Landes würde deutlich leiden, und es wäre schwerer als in der Vergangenheit, Kredite aufzunehmen um die Löcher zu stopfen, die fehlende Steuereinnahmen reißen. Das ganze könnte zu einer üblen Abwärtsspirale führen.

Was wär denn so schlimm an einem harten Brexit?

hardbreak, Ort, Montag, 25.03.2019, 13:13 (vor 1831 Tagen) @ Ulrich

Ich würde ihnen die Abwärtsspirale uneingeschränkt gönnen.

Was wär denn so schlimm an einem harten Brexit?

bobschulz, MS, Montag, 25.03.2019, 08:45 (vor 1831 Tagen) @ Ulrich

57 Millionen € oder 57 Milliarden?


Milliarden natürlich. War ein Schreibfehler von mir.

Schwindelerregende Summen, aber so wenig Briten gibt es dann doch nicht, dass 57 Millionen Euro pro Jahr pro Kopf 875 Euro wären, oder?
Oder ist da die Inselflucht der Bewohner schon eingerechnet? Wären nur noch ca 65.000 Briten dort. :-)


Wie bereits oben geschrieben, Milliarden.

Käme es so, dann würde sich die Frage stellen welche noch weiterreichenden Folgen das ganze für die britsiche Wirtschaft hätte. Um die Staatsfinanzen ist es seit der Bankenkrise nicht sonderlich gut bestellt. Man musste riesige Summen in die Hand nehmen, um die einheimische Finanzwirtschaft zu stützen. Dies hat die Staatsverschuldung deutlich in die Höhe getrieben. Schon in den Jahren danach hat man vor allem zu Lasten der wirtschaftlich Schwachen gespart, ein Grund für die schlechte Stimmung im Land, die den Brexit-Befürwortern in die Karten gespielt hat. Unter Umständen würde nach einem harten Brexit das britische Sozialsystem weitgehend zusammenbrechen, die Bonität des Landes würde deutlich leiden, und es wäre schwerer als in der Vergangenheit, Kredite aufzunehmen um die Löcher zu stopfen, die fehlende Steuereinnahmen reißen. Das ganze könnte zu einer üblen Abwärtsspirale führen.

Aber gehen denn nicht die Milliarden die an die EU gingen direkt an die englische Bevölkerung? oder haben die Brexit-Befürworter etwa gelogen?:-)
Die Finanzwirtschaft ist ja nur ein Beispiel der Abwanderung.
Was mich weiterhin wundert ist, dass die eigentlich doch immer weiter bekannt werdenden Folgen nicht zu einem Umdenken geführt haben. Innerhalb der letzten Jahre sind ja auch viele Firmen mit ihrer Europazentrale aus GB weggezogen, das hätte man ja als Warnsignal deuten können. Und das war aufgrund von Unsicherheit, ob oder wann der Brexit passiert und wenn dann wie. Und das ist ja das Hauptproblem der gesamten Situation: Keiner bekommt konstruktive Lösungen hin, wie auch immer sie aussehen. Die Briten sind weiterhin doch vollkommen unberechenbar, und das ist das Beängstigende!
Ich war letztes Jahr in Amsterdam, die haben sich wegen der - vollständigen oder zumindest teilweisen- Umsiedlung vieler Firmen oder Europaniederlassungen der global player gefreut, die vorher in GB angesiedelt waren.
Natürlich auch nur bedingt gefreut, da dadurch Wohnraum und Büroraum knapp wird, aber der Wirtschaft schadet es sicher nicht.

Was wär denn so schlimm an einem harten Brexit?

Ulrich, Montag, 25.03.2019, 09:44 (vor 1831 Tagen) @ bobschulz


Aber gehen denn nicht die Milliarden die an die EU gingen direkt an die englische Bevölkerung? oder haben die Brexit-Befürworter etwa gelogen?:-)
Die Finanzwirtschaft ist ja nur ein Beispiel der Abwanderung.
Was mich weiterhin wundert ist, dass die eigentlich doch immer weiter bekannt werdenden Folgen nicht zu einem Umdenken geführt haben. Innerhalb der letzten Jahre sind ja auch viele Firmen mit ihrer Europazentrale aus GB weggezogen, das hätte man ja als Warnsignal deuten können. Und das war aufgrund von Unsicherheit, ob oder wann der Brexit passiert und wenn dann wie. Und das ist ja das Hauptproblem der gesamten Situation: Keiner bekommt konstruktive Lösungen hin, wie auch immer sie aussehen. Die Briten sind weiterhin doch vollkommen unberechenbar, und das ist das Beängstigende!
Ich war letztes Jahr in Amsterdam, die haben sich wegen der - vollständigen oder zumindest teilweisen- Umsiedlung vieler Firmen oder Europaniederlassungen der global player gefreut, die vorher in GB angesiedelt waren.
Natürlich auch nur bedingt gefreut, da dadurch Wohnraum und Büroraum knapp wird, aber der Wirtschaft schadet es sicher nicht.

Für mich ist der Brexit eine Folge eines völligen Realitätsverlustes von weiten Teilen der britischen Politik und auch der Medien. Im Grunde will man nicht aus der EU, sondern raus aus dem 21. Jahrhundert. Man hängt den Träumen von einem weltumspannenden Commonwealth nach und vergisst dass Großbritainnien bereits in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts in eine riesige Wirtschaftskrise gerutscht ist als dieses Weltreich zerbrach. Damals galt Großbritannien als "der kranke Mann Europas", man wollte in die EWG, musste aber wegen des Vetos der Franzosen längere Zeit warten, bevor man eintreten durfte.

Und auch heute glauben noch viele Menschen, die Warnungen vor den Folgen eines harten Austritts aus der EU seien nichts als Lügen und Propaganda.

Seit der Entscheidung für den Brexit sind die britschen Wirtschaftszahlen schlechter geworden. Allerdings muss ich zugeben, die große Krise ist bisher ausgeblieben. Während Italien in die Rezession rutscht, ist das Wachstum in Großbritannien noch positiv. Allerdings vermute ich dafür zwei Gründe. Zum einen ging die Wirtschaft dort wohl sehr lange davon aus, es würde einen geordneten Übergang geben und Großbritannien würde einen Status ähnlich dem der Schweiz oder Norwegens erlangen. Und zudem werden seit einiger Zeit geraume Anstrengungen unternommen, um die Auswirkungen eines mittlerweile drohenden Brexit abzufedern. Unternehmen und Privatleute legen Vorräte an, zudem werden in Unternehmen und Behörden unzählige zusätzliche Arbeitsstunden geleistet um sich auf den Brexit vorzubereiten. All das schlägt zunächst einmal positiv auf das BIP durch. Den Großteil der Auswirkungen wird man erst nach dem "Tag X" sehen.

Was wär denn so schlimm an einem harten Brexit?

Voomy, Berlin, Sonntag, 24.03.2019, 12:39 (vor 1832 Tagen) @ Benny

Der Brexit sollte im besten Fall mit einer Übergangsphase ausgehen, bis man ein endgültiges Handelsabkommen zwischen dem UK und den Ländern der EU geschlossen wurde. Darum geht es eigentlich nur. Da sich solche Verhandlungen über Jahre ziehen können ist es wichtig, dass grundlegende Regelungen für den Warenverkehr und den Verkehr von Leistungen gibt, bis das endgültige Handelsabkommen geschlossen ist. Ansonsten fallen beide Seiten auf sogenannte WTO-Bedingungen zurück - also würden sie wie Länder handeln, die miteinander keinerlei wirkliche Beziehungen haben.

Der Handel innerhalb der EU ist relativ barrierefrei. Keine / kaum Zölle, relativ wenig Bürokratie, einfache Abwicklung. Das ist besonders für Länder wie Deutschland wichtig, die sehr viel exportieren, aber eben auch für Irland oder Frankreich, die sehr eng mit der britischen Wirtschaft verbunden sind. Deutschland hat ein Handelsvolumen von rund 120 Milliarden Euro mit Großbritannien. Bei einem Brexit gäbe es in den ersten Wochen und Monaten keinerlei effektive Grundlage für den Außenhandel mit dem UK mehr. Die deutsche Wirtschaft ist sowieso angeschlagen, gerade die Autowirtschaft würde durch die sofort einsetzenden Zölle und Exportschwierigkeiten einen erheblichen Dämpfer kriegen. Nachdem wir letztes Jahr an der Rezession gerade so vorbeigerauscht sind, wäre das wohl endgültig der Knockout für jeden Aufschwung.

Es würde Monate und Jahre dauern die vielen Abkommen, die durch die EU-Mitgliedschaft vorhanden sind, in Form von bilateralen Abkommen wieder aufzubauen. Irland, Frankreich und Deutschland würden am meisten darunter leiden - neben dem Vereinigten Königreich.

Was wär denn so schlimm an einem harten Brexit?

Benny, Heilbronn, Sonntag, 24.03.2019, 13:18 (vor 1832 Tagen) @ Voomy

Danke für die Erläuterung :)

Wird Theresa May heute Nacht gegangen?

Blarry, Essen, Sonntag, 24.03.2019, 00:01 (vor 1832 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Reuters beruft sich auf den Political Editor der Times sowie die Sunday Mail, dass ein "full blown Cabinet coup" zugange sein soll, Theresa May des Amtes zu entheben. Michael Gove, derzeit Minister für Umwelt und Ernährung, soll interimsmäßiger PM werden.

Hach, das zivilisierte Westeuropa...

Wird Theresa May heute Nacht gegangen?

Voomy, Berlin, Sonntag, 24.03.2019, 01:34 (vor 1832 Tagen) @ Blarry
bearbeitet von Voomy, Sonntag, 24.03.2019, 01:38

Michael Gove war übrigens derjenige, der im Vorlauf der Brexit-Entscheidungen den inzwischen so berühmten Satz geprägt hat, dass die britische Bevölkerung genug von sogenannten Experten und ihren Meinungen hat. Top Mann. Schön auch sein bemerkenswertes Zitat: “The day after we vote to leave, we hold all the cards and we can choose the path we want.”

Gove ist ja nicht der einzige Teil. Es soll angeblich ein Triumvirat mit Michael Gove, David Lidington und Jeremy Hunt werden. Hunt ist derjenige, der als Außenminister beim Staatsbesuch in Slowenien erfreut war, wie gut die Transformation von einem Soviet-Staat zu einer modernen Demokratie gelungen ist. Slowenien war nie ein Soviet-Staat. Die Sowjetunion liegt ihm sowieso. Er war es auch, der die EU mit eben jener verglichen hat als er sagte, auch die Sowjets haben verhindert das Staaten austreten, diese Tradition würde die EU nun auch pflegen. Zu seinen weiteren Glanzstücken der Neuzeit gehört ein Brief an Japan, der beinahe dafür gesorgt hätte, dass die Japaner die Handelsgespräche mit dem UK einstellen.

Lidington ist schon eine Weile der unausgesprochene Deputy Prime Minister und der Schattenmann hinter May. Ist unheimlich unbeliebt bei den Leuten in der eigenen Partei. Dass er in dem Szenario nicht PM wird liegt auch daran, dass die "ERG", also die Hardcore-Brexit-Befürworter, ihn ablehnen. Könnte daran liegen, dass er von all diesen Gestalten vermutlich noch am ehesten so etwas wie ein Realpolitiker im britischen Chaos ist.

Aber Plottwist: Eigentlich lehnen sie alle ab. Und genau das ist der Punkt. Man kann den / die Premierminister/in nicht einfach so stürzen. Das System mag 700 Jahre alt sein, es ist aber nun einmal keine Bananenrepublik. Sofern May nicht zurücktritt, was ich für unmöglich halte, braucht es dafür einen Vote of no confidence. Und HAHA - als ob da in diesem Scherbenhaufen irgendein Voting ein produktives Ergebnis bringen würde. Mal davon ab dass sie diesen Vote bereits sicher hat und demnach auch nicht einfach so abgewählt werden kann. Sollten die Revoluzzer also nicht plötzlich die Queen höchstpersönlich auf ihre Seite ziehen, hängt alles an May selbst.

Wird Theresa May heute Nacht gegangen?

Ulrich, Montag, 25.03.2019, 08:12 (vor 1831 Tagen) @ Voomy

Michael Gove war übrigens derjenige, der im Vorlauf der Brexit-Entscheidungen den inzwischen so berühmten Satz geprägt hat, dass die britische Bevölkerung genug von sogenannten Experten und ihren Meinungen hat. Top Mann. Schön auch sein bemerkenswertes Zitat: “The day after we vote to leave, we hold all the cards and we can choose the path we want.”

Gove war es zudem, der nach dem Rücktritt Camerons nach der Macht griff, sich dabei aber so dillettantisch anstellte dass er Boris Johnson mit abschoss und erst den Weg für die Außenseiterin Theresa May freimachte.


Gove ist ja nicht der einzige Teil. Es soll angeblich ein Triumvirat mit Michael Gove, David Lidington und Jeremy Hunt werden. Hunt ist derjenige, der als Außenminister beim Staatsbesuch in Slowenien erfreut war, wie gut die Transformation von einem Soviet-Staat zu einer modernen Demokratie gelungen ist. Slowenien war nie ein Soviet-Staat. Die Sowjetunion liegt ihm sowieso. Er war es auch, der die EU mit eben jener verglichen hat als er sagte, auch die Sowjets haben verhindert das Staaten austreten, diese Tradition würde die EU nun auch pflegen. Zu seinen weiteren Glanzstücken der Neuzeit gehört ein Brief an Japan, der beinahe dafür gesorgt hätte, dass die Japaner die Handelsgespräche mit dem UK einstellen.

In der Tat ein weiteres "Prachtexemplar" aus der Torie-Riege.


Lidington ist schon eine Weile der unausgesprochene Deputy Prime Minister und der Schattenmann hinter May. Ist unheimlich unbeliebt bei den Leuten in der eigenen Partei. Dass er in dem Szenario nicht PM wird liegt auch daran, dass die "ERG", also die Hardcore-Brexit-Befürworter, ihn ablehnen. Könnte daran liegen, dass er von all diesen Gestalten vermutlich noch am ehesten so etwas wie ein Realpolitiker im britischen Chaos ist.

Lidington wäre wohl in der Tat der mit Abstand geeignetste Kandidat. Aber gerade deshalb dürfen ihn die Hardliner ablehnen.


Aber Plottwist: Eigentlich lehnen sie alle ab. Und genau das ist der Punkt. Man kann den / die Premierminister/in nicht einfach so stürzen. Das System mag 700 Jahre alt sein, es ist aber nun einmal keine Bananenrepublik. Sofern May nicht zurücktritt, was ich für unmöglich halte, braucht es dafür einen Vote of no confidence. Und HAHA - als ob da in diesem Scherbenhaufen irgendein Voting ein produktives Ergebnis bringen würde. Mal davon ab dass sie diesen Vote bereits sicher hat und demnach auch nicht einfach so abgewählt werden kann. Sollten die Revoluzzer also nicht plötzlich die Queen höchstpersönlich auf ihre Seite ziehen, hängt alles an May selbst.

Ich glaube nicht, dass May unmittelbar zurücktreten würde. Das passt einfach nicht zu ihrem Charakter. Böse Zungen behaupten, selbst wenn das komplette Kabinett seinen Rücktritt einreichen würde, dann würde sie halt alleine weiter machen.

Der Hauptpunkt ist aber auch meiner Meinung nach, dass die zahlreichen May-Gegner zueinander völlig inkompatible Ziele haben. Die Extremisten der ERG wünschen sich den harten Brexit geradezu herbei, andere wollen einen geregelten Ausstieg, und ein Teil will vermutlich insgeheim gar nicht aus der EU aussteigen.

Alle gemeinsam lähmt aber vermutlich die Angst, die eigenen Partei könne nach einer Entscheidung -egal wie diese auch ausfallen würde- auseinanderbrechen. Da tut man lieber gar nichts und lässt sich einfach treiben.

Wird Theresa May heute Nacht gegangen?

Blarry, Sonntag, 24.03.2019, 00:03 (vor 1832 Tagen) @ Blarry

Reuters beruft sich auf den Political Editor der Times sowie die Sunday Mail, dass ein "full blown Cabinet coup" zugange sein soll, Theresa May des Amtes zu entheben. Michael Gove, derzeit Minister für Umwelt und Ernährung, soll interimsmäßiger PM werden.

Hach, das zivilisierte Westeuropa...

Ist der Gove nicht der best buddy vom Boris Johnson?

Wird Theresa May heute Nacht gegangen?

Ulrich, Montag, 25.03.2019, 08:14 (vor 1831 Tagen) @ Kulibi77

Reuters beruft sich auf den Political Editor der Times sowie die Sunday Mail, dass ein "full blown Cabinet coup" zugange sein soll, Theresa May des Amtes zu entheben. Michael Gove, derzeit Minister für Umwelt und Ernährung, soll interimsmäßiger PM werden.

Hach, das zivilisierte Westeuropa...


Ist der Gove nicht der best buddy vom Boris Johnson?

Was ihn aber nicht daran gehindert hat, Johnson das Messer in den Rücken zu rammen um nach Camerons Rücktritt selbst Premier zu werden. Diese Rechnung ging allerdings bisher nicht auf.

Wird Theresa May heute Nacht gegangen?

Blarry, Essen, Sonntag, 24.03.2019, 00:13 (vor 1832 Tagen) @ Kulibi77

Das, und mit einer herzensguten Frau verheiratet, die das Fernbleiben von Brexit-Befürwortern bei den Remain-Demonstrationen heute in London damit begründete, dass diese Angst haben müssten, gelyncht zu werden. Schonmal feinster Trump-Duktus.

The drama continues...

Eastwood, Donnerstag, 21.03.2019, 23:39 (vor 1834 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Brexit Aufschub bis zum 22.Mai, wenn das Unterhaus dem Austrittsvertrag doch noch zustimmt. Ohne Zustimmung soll die Frist nur bis zum 12.April verlängert werden.

Ich bin zufrieden, dass ist dir vermutlich beste Lösung unter den gegebenen Umständen. Man ist den Briten noch einmal entgegen gekommen, ohne aus dem Auto zu springen (um in dem Chicken Race Bild zu bleiben). Jetzt liegt der Ball in London. Mal schauen, wie es weitergeht.

The drama continues...

Ulrich, Freitag, 22.03.2019, 07:05 (vor 1834 Tagen) @ Eastwood

Brexit Aufschub bis zum 22.Mai, wenn das Unterhaus dem Austrittsvertrag doch noch zustimmt. Ohne Zustimmung soll die Frist nur bis zum 12.April verlängert werden.

Es gibt noch eine dritte Variante. Großbritannien nimmt doch an den EU-Wahlen teil. Der 12.04. ist wohl das späteste Datum, um dafür die Weichen zu stellen. Faktisch wäre das aber wohl ein unglaublicher Parforce-Ritt, schließlich müssten die Parteien Kandidaten aufstellen, das ganze müsste noch geprüft werden. etc. Das könnte erneut in völliges Chaos ausarten.


Ich bin zufrieden, dass ist dir vermutlich beste Lösung unter den gegebenen Umständen. Man ist den Briten noch einmal entgegen gekommen, ohne aus dem Auto zu springen (um in dem Chicken Race Bild zu bleiben). Jetzt liegt der Ball in London. Mal schauen, wie es weitergeht.

Der Ball liegt in der Tat wieder in London. Und dort dürfte der Druck im Kessel nochmals deutlich steigen. Ich würde nicht einmal Gewalttaten gegen Parlamentarier, etc. ausschließen wollen. Bereits vor der Abstimmung zum Brexit ist ja eine Abgeordnete ermordet worden.

Allerdings bin ich mir nicht sicher, dass das Ende des Dramas bereits in Sicht ist. Mein persönlicher Alptraum sieht so aus: Die Briten verschieben den Austritt aus der EU auf Ende 2020. Sie nehmen doch noch an den Wahlen zum EU-Parlament teil. Theresa May tritt dann zurück Boris Johnson übernimmt. Und der blockiert dann die EU, indem er bei jeder zu treffenden Entscheidung das britische Veto einlegt.

The drama continues...

DieRoteKarteZahlIch, UK, Donnerstag, 21.03.2019, 23:52 (vor 1834 Tagen) @ Eastwood

Nach der Rede von gestern, ist May eigentlich nicht mehr tragbar. Und die EU tut ganz hart, aber am Ende werden sie die harten Brexit zu verhindern wissen.

"The end of may ist the end of May"

Ulrich, Freitag, 22.03.2019, 13:38 (vor 1834 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Nach der Rede von gestern, ist May eigentlich nicht mehr tragbar. Und die EU tut ganz hart, aber am Ende werden sie die harten Brexit zu verhindern wissen.

Die EU kann einseitig gar nichts verhindern. Es sind die Briten, die sich auf Teufel komm raus nicht darauf einigen können wie genau sie die EU verlassen wollen. Und es war die Regierung von Theresa May, die deshalb um einen Aufschub gebeten hat. Ansonsten hieße es bereits in gut einer Woche "Brexitus".

Und was Theresa May angeht, die dürfte es maximal noch zwei Monate im Amt halten. Die Frage ist aber, wer löst sie ab? Boris Johnson und Co.? Dann gnade Gott erst recht den Briten. Und die EU wäre gut beraten, sich in dem Fall auf keine irgendwie geartete Verlängerung des Austrittsprozesses einzulassen.

"The end of may ist the end of May"

DieRoteKarteZahlIch, UK, Sonntag, 24.03.2019, 13:49 (vor 1832 Tagen) @ Ulrich

Die EU kann einseitig gar nichts verhindern.

In gewisser Weise hat die EU durch den Aufschub einen harten Brexit zum 29.03.2019 verhindert. Und das in erster Linie aus Eigennutz. Den ein harter Brexit wuerde auch die EU treffen.

"The end of may ist the end of May"

Ulrich, Montag, 25.03.2019, 08:18 (vor 1831 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Die EU kann einseitig gar nichts verhindern.


In gewisser Weise hat die EU durch den Aufschub einen harten Brexit zum 29.03.2019 verhindert. Und das in erster Linie aus Eigennutz. Den ein harter Brexit wuerde auch die EU treffen.

Natürlich will die EU das schlimmste verhindern. Aber sie konnte nur deshalb einer Verschiebung des Termins zustimmen, weil der zuvor von Großbritannien beantragt wurde. Die Briten haben was den Austritt angeht die Sache zunächst einmal in der Hand. Stellen sie keinen Verlängerungsantrag, dann sind sie mit Ablauf des Stichtags draußen. Die EU ist erst nach einem solchen britischen Antrag mit im Boot.

The drama continues...

Ulrich, Freitag, 22.03.2019, 07:09 (vor 1834 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Nach der Rede von gestern, ist May eigentlich nicht mehr tragbar. Und die EU tut ganz hart, aber am Ende werden sie die harten Brexit zu verhindern wissen.

Theresa May hat sich mit ihrem Frontalangriff auf das Unterhaus mal wieder selbst in den Fuß geschossen. Nach dieser Serie von Ohrfeigen werden die Abgeordneten wohl noch weniger Lust verspüren, einen tragfähigen Kompromiss zu schließen.

Ich bin mir keineswegs sicher, dass das Ende des Brexit-Dramas in Sicht ist. Aber das liegt nicht an der EU, sondern an Großbritannien. Man will heraus aus der EU, man weiß aber nicht wie. Es waren die Briten, die deshalb einen Aufschub beantragt haben. Und ich bin mir leider sehr sicher, in der nächsten Woche wird sich nichts grundsätzliches ändern.

The drama continues...

Voomy, Berlin, Freitag, 22.03.2019, 00:18 (vor 1834 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Die EU hat überhaupt keine Möglichkeit Einfluss darauf zu nehmen, ob es einen harten Brexit gibt oder nicht. Selbst wenn man den Backstop komplett aus dem Deal nimmt und damit Irland unter den Bus wirft, ist zu diesem Zeitpunkt absolut nicht absehbar, ob das den Hardlinern in London reichen würde. Man darf nicht vergessen, dass es im UK noch immer eine starke Stimme jener gibt, die einen No Deal Brexit bevorzugen.

Sofern die EU also nicht im letzten Moment vollkommen einknickt, kann sie nur zusehen, ob die Briten es selbst geregelt bekommen. Sonst ist am 12.04. finito. Zudem auch alle Bestandteile der Verhandlungen von den Mitgliedern zugestimmt werden müssen - man kann also dem UK nicht einfach irgendwas anbieten. Innerhalb der EU Leader mehrt sich aber die Frustration und die Bereitschaft einen No-Deal hinzunehmen.

The drama continues...

DieRoteKarteZahlIch, UK, Freitag, 22.03.2019, 00:23 (vor 1834 Tagen) @ Voomy

Sonst ist am 12.04. finito.

Du meinst wie 29.03. finito. ? ;-)

The drama continues...

Voomy, Berlin, Freitag, 22.03.2019, 00:41 (vor 1834 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Angesichts dessen dass die Briten und auch die Medien bis gestern ziemlich sicher waren, dass die EU einer mittelfristigen Verlängerung definitiv zustimmen wird, ist eine zweiwöchige Verlängerung schon sehr mager. Dafür hat sich übrigens vor allem Macron eingesetzt, der jetzt mit dem Brexit durch sein möchte.

Ich verstehe auch die Logik hinter dem Gedanken nicht, dass gerade die EU am Ende einknickt. Die gesamte Verhandlungsstrategie basiert einzig und alleine darauf, den Austritt eines EU-Mitgliedsstaates so unattraktiv wie möglich zu machen. Es wurde sehr deutlich dass man dafür bereit ist auch die kurzfristigen ökonomischen Schäden eines No-Deal Brexit hinzunehmen, wenn dafür in den nächsten 20 Jahren kein anderes Land auf die Idee kommt. For the greater good und so.

The drama continues...

Ulrich, Freitag, 22.03.2019, 07:13 (vor 1834 Tagen) @ Voomy

Angesichts dessen dass die Briten und auch die Medien bis gestern ziemlich sicher waren, dass die EU einer mittelfristigen Verlängerung definitiv zustimmen wird, ist eine zweiwöchige Verlängerung schon sehr mager. Dafür hat sich übrigens vor allem Macron eingesetzt, der jetzt mit dem Brexit durch sein möchte.

Im Grunde gibt es ja drei Alternativen.

  • Austritt am 12.04 ohne Abkommen
  • Austritt am 22.05. mit Abkommen
  • längerfristige Verschiebung des Austritts und Teilnahme an den Europawahlen


Ich verstehe auch die Logik hinter dem Gedanken nicht, dass gerade die EU am Ende einknickt. Die gesamte Verhandlungsstrategie basiert einzig und alleine darauf, den Austritt eines EU-Mitgliedsstaates so unattraktiv wie möglich zu machen. Es wurde sehr deutlich dass man dafür bereit ist auch die kurzfristigen ökonomischen Schäden eines No-Deal Brexit hinzunehmen, wenn dafür in den nächsten 20 Jahren kein anderes Land auf die Idee kommt. For the greater good und so.

Der Gedanke, die EU würde am Ende einknicken, der dürfte wohl auf eine Überdosis britischer Medien zurückzuführen sein ;-)

Dort ging man ja von Anfang an davon aus, dass die EU über kurz oder lang nachgeben würde.

Donald Tusk: Kurze Verlängerung nur mit Withdrawal Agreement

Voomy, Berlin, Mittwoch, 20.03.2019, 17:40 (vor 1836 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Tja. Das ist jetzt ein Problem.

Donald Tusk: Kurze Verlängerung nur mit Withdrawal Agreement

Ulrich, Mittwoch, 20.03.2019, 18:13 (vor 1836 Tagen) @ Voomy
bearbeitet von Ulrich, Mittwoch, 20.03.2019, 18:16

Tja. Das ist jetzt ein Problem.

Ich halte die Positionierung für nachvollziehbar.

Allerdings gehört Tusk wohl zu denjenigen, die alternativ auf eine längerfristige Verschiebung bis mindestens zum Ende dieses Jahres oder alternativ sogar bis Ende 2020 setzen. Und das hielte ich für potentiell sehr problematisch. Der Konflikt dürfte die EU dann auch weiterhin stark belasten, im Extremfall könnte Großbritannien die EU sogar total blockieren. Man stelle sich beispielsweise vor, Theresa May würde zurücktreten und dann von Boris Johnson ersetzt werden .....

Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass eine längerfristige Verschiebung vom Unterhaus akzeptiert würde.

Donald Tusk: Kurze Verlängerung nur mit Withdrawal Agreement

Eastwood, Mittwoch, 20.03.2019, 18:26 (vor 1836 Tagen) @ Ulrich

Eigentlich ist das doch alles Käse. Die Briten müssen aus meiner Sicht vor der Europawahl ausgetreten sein. Alles andere Wahnsinn. Gut, ist der No-deal Brexit auch, aber was will man machen?

Ist ja nicht so, das der 29. März dieses Jahr überraschender Weise früher kommt als sonst.

Donald Tusk: Kurze Verlängerung nur mit Withdrawal Agreement

Voomy, Berlin, Mittwoch, 20.03.2019, 18:48 (vor 1836 Tagen) @ Eastwood

Nein, eigentlich müssen sie das nicht. Sofern garantiert (!!!) ist, dass sie bis zum 01. Juni wirklich raus sind, können sie auch gerne bis zur Europawahl drin sein. Das entscheidende Datum ist die konstituierende Sitzung des EU-Parlaments.

Donald Tusk: Kurze Verlängerung nur mit Withdrawal Agreement

Ulrich, Mittwoch, 20.03.2019, 19:14 (vor 1836 Tagen) @ Voomy

Nein, eigentlich müssen sie das nicht. Sofern garantiert (!!!) ist, dass sie bis zum 01. Juni wirklich raus sind, können sie auch gerne bis zur Europawahl drin sein. Das entscheidende Datum ist die konstituierende Sitzung des EU-Parlaments.

Es gibt wohl durchaus auch Juristen die der Meinung sind, dass es reicht dass Großbritannien noch am Tag der Wahlen in der EU ist damit die Briten -und die Bürger anderer EU-Staaten die dort leben- ein Recht auf Wahlteilnahme haben.

Donald Tusk: Kurze Verlängerung nur mit Withdrawal Agreement

Voomy, Berlin, Mittwoch, 20.03.2019, 19:39 (vor 1836 Tagen) @ Ulrich

Es gibt aber auch Juristen, die sagen, dass das UK nicht einmal wählen müsste, um übergangsmäßig MPs in das Europäische Parlament zu schicken, sondern dass man beschließen könnte die bestehenden einfach noch ein Jahr länger dort zu lassen. Eine der am EuGH tätigenden Anwältinnen (eine Britin gar!) sagt sogar, dass es keinen Grund gibt, warum das UK noch Mitglieder stellen muss, wenn klar ist, dass sie aus der EU austreten wollen. Sollte es einen Revoke geben, könnte es eine Nachwahl geben.

Die Meinungen sind da also geteilt. Aber es gibt keinen Stichtag EU-Wahlen.

Donald Tusk: Kurze Verlängerung nur mit Withdrawal Agreement

Ulrich, Donnerstag, 21.03.2019, 09:59 (vor 1835 Tagen) @ Voomy

Es gibt aber auch Juristen, die sagen, dass das UK nicht einmal wählen müsste, um übergangsmäßig MPs in das Europäische Parlament zu schicken, sondern dass man beschließen könnte die bestehenden einfach noch ein Jahr länger dort zu lassen. Eine der am EuGH tätigenden Anwältinnen (eine Britin gar!) sagt sogar, dass es keinen Grund gibt, warum das UK noch Mitglieder stellen muss, wenn klar ist, dass sie aus der EU austreten wollen. Sollte es einen Revoke geben, könnte es eine Nachwahl geben.

Die Meinungen sind da also geteilt. Aber es gibt keinen Stichtag EU-Wahlen.

Heute morgen war das ganze kurz Thema bei Phoenix. Es gibt in Brüssel wohl in der Tat ernsthafte Bedenken dass das Recht, auch in Großbritannien an den EU-Wahlen teilzunehmen einklagbar wäre, falls das Land am Tag der Wahlen noch EU-Mitglied ist.

Natürlich weiß man nicht, wie Gerichte tatsächlich entscheiden würden. Aber das Risiko weitgehender Auswirkungen auf die Wahl und die anschließende Arbeit des EU-Parlaments will man nicht eingehen. Und das erscheint mir voll und ganz nachvollziehbar.

Donald Tusk: Kurze Verlängerung nur mit Withdrawal Agreement

Eastwood, Donnerstag, 21.03.2019, 12:17 (vor 1835 Tagen) @ Ulrich

Eben. Welchen Benefit soll es haben, sich diesem Risiko auszusetzen?

Selbst wenn an Ende rauskommen sollte, dass es kein Problem ist, dass die Briten über die EU-Wahl hinaus Mitglied der EU sind, ohne an der Wahl teilzunehmen, dann dürfte dieser Prozess Jahre dauern. Jahre in denen alles in der Schwebe hängt.

Man darf sich doch nicht von den Briten derart in Geiselhaft nehmen lassen und deren innenpolitisches Chaos in die die EU importieren.

Auch bei dem Termin 23.Mai sollte man konsequent bleiben. Dieser Termin steht seit langer Zeit fest und war auch in UK bekannt. Wenn die Briten nach der Wahl noch Mitglied der EU sind, wird es unabhängig davon, ob sie nun wählen, oder MdEP entsenden oder nicht, auf jeden Fall diejenigen geben, die behaupten werden, dass ihre Wahlentscheidung anders ausgefallen wäre, wenn einer der oberen Faktoren anders gelaufen wäre. Garantiert.

Donald Tusk: Kurze Verlängerung nur mit Withdrawal Agreement

Blarry, Essen, Mittwoch, 20.03.2019, 19:24 (vor 1836 Tagen) @ Ulrich

Du legst irrational viel Vertrauen in das Vereinigte Königreich, wenn Du ihm zutraust, in seiner jetzigen Verfassung eine ordnungsgemäße Europawahl durchzuführen...

Donald Tusk: Kurze Verlängerung nur mit Withdrawal Agreement

Ulrich, Mittwoch, 20.03.2019, 19:36 (vor 1836 Tagen) @ Blarry

Du legst irrational viel Vertrauen in das Vereinigte Königreich, wenn Du ihm zutraust, in seiner jetzigen Verfassung eine ordnungsgemäße Europawahl durchzuführen...

Ich traue den Briten im Augenblick ganz im Gegenteil sogar alles zu ....

Die Frage ist aber, welche rechtlichen Folgen hätte das ganze? Könnte jemand die komplette Europa-Wahl anfechten? Schließlich hat man die Briten ja bei den zu verteilenden Sitzen bereits heraus gerechnet.

Donald Tusk: Kurze Verlängerung nur mit Withdrawal Agreement

Ulrich, Mittwoch, 20.03.2019, 18:30 (vor 1836 Tagen) @ Eastwood

Eigentlich ist das doch alles Käse. Die Briten müssen aus meiner Sicht vor der Europawahl ausgetreten sein. Alles andere Wahnsinn. Gut, ist der No-deal Brexit auch, aber was will man machen?

Ist ja nicht so, das der 29. März dieses Jahr überraschender Weise früher kommt als sonst.

Dem kann ich leider nicht widersprechen.

Der Zock geht weiter

Ulrich, Mittwoch, 20.03.2019, 15:05 (vor 1836 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch
bearbeitet von Ulrich, Mittwoch, 20.03.2019, 15:13

Theresa May beantragt Fristverlängerung bis Ende Juni

"EU-Kommission lehnt Brexit-Aufschub bis Ende Juni ab": handelsblatt.com/politik/international/fristverlaengerung-eu-kommission-lehnt-brexit-aufschub-bis-ende-juni-ab/24124850.html?nlayer=Politik-News_11247984&ticket=ST-3076396-TeIAsPghkZabeyCBaktg-ap5

... und in einer Stunde sieht es schon wieder ganz anders aus.

P.S.: Mittlerweile steht der Handelsblatt-Artikel hinter der Paywall. Angeblich verlangt die EU dass Großbritannien die EU spätestens am 23.05 verlässt. Alternativ sollen die Briten mindestens bis Ende des Jahres bleiben und dann auch an den EU-Wahlen teilnehmen.

Der Zock geht weiter

Rupo, Ruhrpott, Donnerstag, 21.03.2019, 16:38 (vor 1835 Tagen) @ Ulrich

P.S.: Alternativ sollen die Briten mindestens bis Ende des Jahres bleiben und dann auch an den EU-Wahlen teilnehmen.

Im Presseclub wurde eine interessante Variante diskutiert. Die Briten sollen ja nach dieser EU Wahl den Vorsitz bekommen, also wenn sich noch dabei bleiben. Dann könnten sie die fünf Jahre voll machen und noch mal genau über den Brexit nachdenken...

Theresa May wird nicht um eine lange Extension bitten

Voomy, Berlin, Mittwoch, 20.03.2019, 10:45 (vor 1836 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Sagen die BBC und ihre Reporter mit Berufung auf Regierungskreise. Das macht die Wahrscheinlichkeit einer Ablehnung innerhalb der EU sehr viel höher.

Theresa May wird nicht um eine lange Extension bitten

Ulrich, Mittwoch, 20.03.2019, 11:11 (vor 1836 Tagen) @ Voomy

Sagen die BBC und ihre Reporter mit Berufung auf Regierungskreise. Das macht die Wahrscheinlichkeit einer Ablehnung innerhalb der EU sehr viel höher.

Ich würde im Gegenteil vermuten, dass eine Verschiebung für einen überschaubaren Zeitraum recht wahrscheinlich ist. Allerdings nur, damit alle Beteiligten noch etwas mehr Zeit haben, sich auf einen ungeregelten Brexit vorzubereiten.

Meine persönliche Meinung ist aber, dass die Briten spätestens in der Nacht vor der Durchführung der Europa-Wahlen draußen sein müssen.

Theresa May wird nicht um eine lange Extension bitten

Voomy, Berlin, Mittwoch, 20.03.2019, 11:16 (vor 1836 Tagen) @ Ulrich

Die EU ist auf einen No-Deal-Brexit inzwischen so gut vorbereitet wie man es eben sein kann. Italien und Frankreich haben recht klar gesagt, dass man keiner Verlängerung zustimmen wird, wenn es keinen mittelfristigen Plan für Änderungen gibt. Ich sehe zwar wo dein Argument herkommt und sehe es auch als logisch an, aber die Stimmen aus Brüssel sind da doch recht kritisch was das angeht.

Interessante Spekulationen und Hintergründe bei der ZEIT

Ulrich, Dienstag, 19.03.2019, 23:11 (vor 1836 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Keine dritte Abstimmung

Alones, Montag, 18.03.2019, 17:34 (vor 1838 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

"Der britische Parlamentssprecher John Bercow schließt eine dritte Abstimmung über den Brexit-Deal aus, sollte es keine Änderungen an der Beschlussvorlage geben. Bercow verwies auf eine Regel aus dem frühen 17. Jahrhundert, wonach dieselbe Vorlage nicht beliebig oft zur Abstimmung gestellt werden kann." (SPON)

Order. Order. Damit geht das Drama in die nächste Runde. Aber gut, der Deal wäre wohl ohnehin wieder durchgefallen. Jetzt hängt es ganz allein an der EU, ob sie einer Fristverlängerung zustimmt.

Tower of London

Rupo, Ruhrpott, Dienstag, 19.03.2019, 18:51 (vor 1837 Tagen) @ Alones

Heinrich VIII hat im Tower of London die Verfügung in einem sicheren Versteck hinterlegen lassen, dass derjenige der die Kronjuwelen und die Raben aus dem Tower unerkannt raus bringt bestimmen kann ob Deal or no Deal!

John Bercow

Alones, Dienstag, 19.03.2019, 19:40 (vor 1837 Tagen) @ Rupo

SPON hat ein Video zu "Mr. Order" John Bercow hochgeladen. Da hat der gestern im Grunde eine Bombe platzen lassen und heute schlürft er locker lässig durch die Straßen von London und macht seine Witzchen mit Journalisten. Seine Krawatten sind ja schon länger Kult. Sein Rumgebrülle im Unterhaus sowieso. Aber die lässige Art, mit der das durchzieht, überrascht mich dann doch etwas. Immerhin könnte der jetzt eine entscheidende Rolle bei diesem Brexit-Theater gespielt haben. Typischer britischer Humor könnte man meinen. Wenn man die Sache schon komplett an die Wand fährt, dann wenigstens mit einem Lächeln im Gesicht. Na ja, schon Obelix wusste, dass die Briten spinnen. Sympathisch ist mir Bercow dennoch. Lustiger Vogel im tristen Politiker-Alltag.

"Sie tragen eine beeinruckende Pudelmütze"

John Bercow

Voomy, Berlin, Mittwoch, 20.03.2019, 00:31 (vor 1836 Tagen) @ Alones

Da hat der SPIEGEL den tatsächlichen Tenor des Videos aber nicht getroffen. Es handelte sich hierbei viel mehr um einen BBC Journalisten, der Bercow auf seinem Weg ins Parlament mit populistischen Fragen belästigt hat. Das waren keine Scherze, das passiv-aggressive Abneigung von Bercow, die absolut verständlich ist. Schließlich ist er als Speaker keine öffentliche Person, sondern das Haupt des House of Commons und hat somit eine gewisse Respekts-Position inne.

Was in dem Video auch durch die Sprecherin übertönt wird: Im Originalvideo ruft die Frau am Ende des Videos ihm lautstark "Traitor!" also Verräter entgegen. Seit gestern überschlagen sich die Medien mit Abneigung gegen Bercow und sehen ihn erneut als den Sündenbock für ihren nicht erfolgreichen Brexit an. Es ist auch ziemlich sicher, dass May ihn nicht mit dem traditionellen Lord-Titel belohnen wird, da wird er auf eine Labour Regierung warten müssen - er wird es verkraften.

Vor allem ist es aber schockierend wie sich die BBC in den letzten Monaten gewandelt hat. Wer davon redet, dass ARD und ZDF Staatsfernsehen seien und einer Parteilinie unterliegen, muss mal über den Blick werfen. Die einst so renommierte BBC ist nicht mehr als ein Theresa-May-Sprachrohr geworden.

John Bercow

Ulrich, Mittwoch, 20.03.2019, 08:15 (vor 1836 Tagen) @ Voomy

Was in dem Video auch durch die Sprecherin übertönt wird: Im Originalvideo ruft die Frau am Ende des Videos ihm lautstark "Traitor!" also Verräter entgegen. Seit gestern überschlagen sich die Medien mit Abneigung gegen Bercow und sehen ihn erneut als den Sündenbock für ihren nicht erfolgreichen Brexit an. Es ist auch ziemlich sicher, dass May ihn nicht mit dem traditionellen Lord-Titel belohnen wird, da wird er auf eine Labour Regierung warten müssen - er wird es verkraften.

Für mich ist das ein weiteres Zeichen dafür, wie gespalten die britische Gesellschaft in der Frage ist. Und dafür, dass sich Teile derjenigen die für den Austritt sind ganz massiv radikalisiert haben.


Vor allem ist es aber schockierend wie sich die BBC in den letzten Monaten gewandelt hat. Wer davon redet, dass ARD und ZDF Staatsfernsehen seien und einer Parteilinie unterliegen, muss mal über den Blick werfen. Die einst so renommierte BBC ist nicht mehr als ein Theresa-May-Sprachrohr geworden.

Nach dem, was ich gehört habe wurde schon vor der Volksbefragung recht massiv Druck auf die Verantwortlichen der BBC ausgeübt. Es wurde wohl auch gedroht, die Finanzmittel ganz massiv zu kürzen. Allerdings konnte man in der zweiten Hälfte des letzten Jahres lesen, der Druck habe nachgelassen. Und auch bei einigen Zeitungen hatte sich -teils nach Wechseln an der Redaktionsspitze- der Tonfall wohl etwas gemäßigt. Aber mittlerweile scheint es wohl wieder massiv zu eskalieren.

Wie auch immer die Entscheidung in den nächsten Tagen, Wochen, Monaten oder Jahren ausfallen wird, ich rechne mit durchaus massiven Verwerfungen in der britischen Parteienlandschaft und mit heftigen Auseinandersetzungen innerhalb der Bevölkerung. Es gab bereits im Umfeld der Volksbefragung Mord und Todschlag, und ich befürchte eine erneute Eskalation, sobald die anstehende Entscheidung gefallen ist.

Man lehnt es ab, das Volk ein zweites Mal zu fragen

Franke, Mittwoch, 20.03.2019, 01:30 (vor 1836 Tagen) @ Voomy

Was in dem Video auch durch die Sprecherin übertönt wird: Im Originalvideo ruft die Frau am Ende des Videos ihm lautstark "Traitor!" also Verräter entgegen. Seit gestern überschlagen sich die Medien mit Abneigung gegen Bercow und sehen ihn erneut als den Sündenbock für ihren nicht erfolgreichen Brexit an. Es ist auch ziemlich sicher, dass May ihn nicht mit dem traditionellen Lord-Titel belohnen wird, da wird er auf eine Labour Regierung warten müssen - er wird es verkraften.


Aber möchte im Parlament beliebig oft abstimmen können. Passt das zusammen?

Man lehnt es ab, das Volk ein zweites Mal zu fragen

Voomy, Berlin, Mittwoch, 20.03.2019, 02:01 (vor 1836 Tagen) @ Franke

Nein, nicht auf einer logischen Ebene. Nur auf jener, dass die Unterstützung für ein zweites Referendum vermutlich die britische Politik in die größte Krise seit Cromwell stürzen dürfte. Die Tory Partei würde auseinanderbrechen, auch bei Labour würde wohl ein Ruck durchgehen, weil die ebenso viele Abgeordnete haben, bei denen zuhause im Wahlkreis mit Leave gestimmt wurde.

Die Parteien schützen sich hier vor allem selbst.

Man lehnt es ab, das Volk ein zweites Mal zu fragen

Ulrich, Mittwoch, 20.03.2019, 08:21 (vor 1836 Tagen) @ Voomy

Nein, nicht auf einer logischen Ebene. Nur auf jener, dass die Unterstützung für ein zweites Referendum vermutlich die britische Politik in die größte Krise seit Cromwell stürzen dürfte. Die Tory Partei würde auseinanderbrechen, auch bei Labour würde wohl ein Ruck durchgehen, weil die ebenso viele Abgeordnete haben, bei denen zuhause im Wahlkreis mit Leave gestimmt wurde.

Egal ob mit oder ohne Referendum, die Krise wird kommen. Die Brexit-Hardliner jagen einem Phantom nach. Im Grunde wollen sie nicht raus aus der EU, sie wollen raus aus dem 21. Jahrhundert. Deshalb kann es für sie auch keinen irgendwie gearteten Kompromiss geben, der gewährleistet dass die Regelungen für die Republik Irland und die Provinz Nordirland zueinander kompatibel bleiben, so dass man die Grenze offen halten kann. Am Ende werden sich die Blütenträume vom neuen Empire in Luft auflösen.


Die Parteien schützen sich hier vor allem selbst.

Sie versuchen, sich zu schützen. Auf Dauer wird das aber wohl nicht gelingen.

Man lehnt es ab, das Volk ein zweites Mal zu fragen

MDomi, Mittwoch, 20.03.2019, 06:23 (vor 1836 Tagen) @ Voomy

Und kommen damit dem Wählerauftrag nach, gleichzeitig aber auch nicht.

"Schroedingers Katze"

Ulrich, Mittwoch, 20.03.2019, 07:45 (vor 1836 Tagen) @ MDomi

Und kommen damit dem Wählerauftrag nach, gleichzeitig aber auch nicht.

Man sollte Großbritannien in eine große Kiste packen. Solange man den Deckel zulässt, sind die Briten gleichzeitig in der EU und doch draußen.

Nur aufmachen darf man das Ding dann nicht mehr.

John Bercow

Ulrich, Dienstag, 19.03.2019, 22:15 (vor 1836 Tagen) @ Alones

SPON hat ein Video zu "Mr. Order" John Bercow hochgeladen. Da hat der gestern im Grunde eine Bombe platzen lassen und heute schlürft er locker lässig durch die Straßen von London und macht seine Witzchen mit Journalisten. Seine Krawatten sind ja schon länger Kult. Sein Rumgebrülle im Unterhaus sowieso. Aber die lässige Art, mit der das durchzieht, überrascht mich dann doch etwas. Immerhin könnte der jetzt eine entscheidende Rolle bei diesem Brexit-Theater gespielt haben. Typischer britischer Humor könnte man meinen. Wenn man die Sache schon komplett an die Wand fährt, dann wenigstens mit einem Lächeln im Gesicht. Na ja, schon Obelix wusste, dass die Briten spinnen. Sympathisch ist mir Bercow dennoch. Lustiger Vogel im tristen Politiker-Alltag.

"Sie tragen eine beeinruckende Pudelmütze"

Der Mann ist zwar Mitglied der Konservativen, aber wenn ich mich richtig erinnere dann ist er nur mit Hilfe der Stimmen von Labour-Abgeordneten ins Amt gekommen, die Tories waren gespalten.Mit Theresa May verbindet ihn wohl eine lange gewachsene Abneigung.

John Bercow

tim86, Hamburg, Dienstag, 19.03.2019, 23:52 (vor 1836 Tagen) @ Ulrich

Er war Mitglied der Konservativen Partei.
Der Speaker ist allerdings zur neutralität verpflichtet und ist mit Amtsantritt nicht mehr Mitglied einer Partei.

Wird der Speaker nach seiner Amtszeit ins House of Lords erhoben, dann ist er dort ein Crossbencher und nicht Mitglied der Fraktion seiner ehemaligen Partei.

Es stimmt, dass vermutet wird er sei mithilfe von Labour zum Speaker gewählt worden. Da die Wahl zum Speaker eine geheime Wahl ist, kann man da aber nur vermuten.

John Bercow

DieRoteKarteZahlIch, UK, Mittwoch, 20.03.2019, 00:38 (vor 1836 Tagen) @ tim86

Er war Mitglied der Konservativen Partei.
Der Speaker ist allerdings zur neutralität verpflichtet [..]

Und dies selbst dann, wenn er in die Rente geht, habe ich gelesen.

John Bercow

Ulrich, Mittwoch, 20.03.2019, 07:52 (vor 1836 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Er war Mitglied der Konservativen Partei.
Der Speaker ist allerdings zur neutralität verpflichtet [..]


Und dies selbst dann, wenn er in die Rente geht, habe ich gelesen.

In der Regel wird die Person die das Amt ausgeübt hat, danach zum Mitglied des Oberhauses ernannt. Allerdings gibt es Gerüchte, May wolle dies im Fall Bercow verhindern.

John Bercow

dozer, Mittwoch, 20.03.2019, 08:55 (vor 1836 Tagen) @ Ulrich

morgen,

ich bin da jetzt nicht so drin, wie das parlament funktioniert, aber dass die erneute abstimmung durch ein gesetz aus dem 17. jahrhundert verhindert wird, zeigt doch nur, wie unüberlegt und stümperhaft die regierung das ganze angegangen ist.

ich würde mcih auch nicht wundern, wenn hollywood das ganze aufgreift und bercow einen film widmet :D

Keine dritte Abstimmung - Deadlock

Ulrich, Montag, 18.03.2019, 18:01 (vor 1838 Tagen) @ Alones

"Der britische Parlamentssprecher John Bercow schließt eine dritte Abstimmung über den Brexit-Deal aus, sollte es keine Änderungen an der Beschlussvorlage geben. Bercow verwies auf eine Regel aus dem frühen 17. Jahrhundert, wonach dieselbe Vorlage nicht beliebig oft zur Abstimmung gestellt werden kann." (SPON)

Order. Order. Damit geht das Drama in die nächste Runde. Aber gut, der Deal wäre wohl ohnehin wieder durchgefallen. Jetzt hängt es ganz allein an der EU, ob sie einer Fristverlängerung zustimmt.

Die grundsätzliche Problematik wird in Großbritannien schon seit Wochen diskutiert. Aber wie so häufig dort ist das ganze wohl auch Auslegungssache. Die Frage ist, ob sich ein neuer Antrag nur in Details vom alten unterscheiden muss oder ob die Änderungen deutlich weitgehender sein müssen. Bercow als Speaker hat in der Frage, was er zulässt, wohl sehr weitgehende Rechte. Allerdings hätte sich eh die Frage gestellt, ob die dritte Abstimmung ein anderes Ergebnis als die ersten beiden gehabt hätte.

Es zeigt sich ein weiteres Mal, dass die Situation in Großbritannien völlig verfahren ist. Das System hat sich selbst blockiert, "Deadlock" nennt man so etwas im Englischen. Und daran wird sich vermutlich weder in zwei, drei Monaten noch in zwei, drei Jahren wirklich etwas ändern.

Keine dritte Abstimmung - Deadlock

DieRoteKarteZahlIch, UK, Mittwoch, 20.03.2019, 00:48 (vor 1836 Tagen) @ Ulrich

Ich finde es konsequent, wenn man ueber den "selben" Antrag nicht dreimal abstimmt. Gleichermassen sollte es kein neues Referendum geben, es sei denn, Remain steht nicht zur Wahl.

Keine dritte Abstimmung - Deadlock

Ulrich, Mittwoch, 20.03.2019, 08:26 (vor 1836 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Ich finde es konsequent, wenn man ueber den "selben" Antrag nicht dreimal abstimmt. Gleichermassen sollte es kein neues Referendum geben, es sei denn, Remain steht nicht zur Wahl.

Grundsätzlich können intelligente Menschen ihre Meinung ändern.

Du bist weitaus näher dran als ich. Aber mir scheint, die Brexit-Befürworter in Großbritannien jagen einem Phantom nach. Alles, was ihnen an der modernen britischen Gesellschaft und darüber hinaus an der Entwicklung der Welt nicht passt, projizieren sie auf die EU. Aber was machen sie, wenn die EU weg ist, die Probleme aber noch deutlich größer werden?

Für mich ist das ganze ein nicht auflösbares Dilemma.

Keine dritte Abstimmung - Deadlock

DieRoteKarteZahlIch, Mittwoch, 20.03.2019, 00:58 (vor 1836 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Ich finde es konsequent, wenn man ueber den "selben" Antrag nicht dreimal abstimmt. Gleichermassen sollte es kein neues Referendum geben, es sei denn, Remain steht nicht zur Wahl.

Im Mutterland der direkten Demokratie, Schweiz, sieht man das anders. Dort darf über alles und so oft wie es nötig ist abgestimmt werden, solange das Referendum 100.000 Unterstützer hat. Ich finde es eine seltsame Einstellung, dass man über demokratische Beschlüsse erst nach einer gewissen Zeitraum erneut abstimmen darf. Was ist das für eine Vorstellung von Demokratie? Wenn die SPD Hartz-IV einführt darf der Bundestag erst 2, 5, 10 oder 20 Jahre später nochmal über eine Reform dieser Gesetze abstimmen? Das ist doch absurd. Wer legt die Zeitgrenze fest? Wer kann eine solche Zeitgrenze überhaupt begründen?

Keine dritte Abstimmung - Deadlock

dozer, Mittwoch, 20.03.2019, 09:01 (vor 1836 Tagen) @ Kulibi77

im prinzip hast du ja recht, aber es kann auch nicht sinn und zweck der sache sein, innerhalb kürzester zeit so lange über etwas abstimmen zu lassen, bis es durch ist.

Speaker schließt dritten Vote über Mays Deal vorerst aus

Voomy, Berlin, Montag, 18.03.2019, 17:31 (vor 1838 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Bevor ihr euch hier weiter von hardbreaks Geschwurbel trollen lasst:

In einem sehr seltenen Statement hat John Bercow, der Speaker des Houses of Commons, heute verkündet, dass ein dritter "Meaningful Vote", also ein Vote über Mays Deal, nicht einfach so möglich ist. Das Thema kursierte bereits seit letzten Donnerstag. Über das Wochenende wurde deutlich, dass May versucht hat, die DUP und mehrere Abtrünnige aus den eigenen Reihen zu "überzeugen (bestechen)". Selbst wenn es ihr gelingt, ist das nicht mehr einfach so möglich.

Nur dann, wenn Mays Deal sich inhaltlich signifikant verändert hat, wäre ein dritter Vote im House of Commons möglich. Dieser war ursprünglich für diese Woche geplant.

Speaker schließt dritten Vote über Mays Deal vorerst aus

hardbreak, Ort, Mittwoch, 20.03.2019, 00:02 (vor 1836 Tagen) @ Voomy

Bevor ihr euch hier weiter von hardbreaks Geschwurbel trollen lasst:

Der einzige der hier weit und breit schwurbelt bist du.
Ich hab schlicht das hinterfragt ob es sinnvoll ist sich die Zukunft von alten halb (und ganz) Dementen Menschen die eben diese nicht mehr haben bestimmen zu lassen.
Und wie der Brexit und auch die Freitags Demos zeigen ist das Anliegen nicht unberechtigt und es sind nur zwei Beispiele von vielen.

Speaker schließt dritten Vote über Mays Deal vorerst aus

Ulrich, Montag, 18.03.2019, 18:10 (vor 1838 Tagen) @ Voomy

Bevor ihr euch hier weiter von hardbreaks Geschwurbel trollen lasst:

In einem sehr seltenen Statement hat John Bercow, der Speaker des Houses of Commons, heute verkündet, dass ein dritter "Meaningful Vote", also ein Vote über Mays Deal, nicht einfach so möglich ist. Das Thema kursierte bereits seit letzten Donnerstag. Über das Wochenende wurde deutlich, dass May versucht hat, die DUP und mehrere Abtrünnige aus den eigenen Reihen zu "überzeugen (bestechen)". Selbst wenn es ihr gelingt, ist das nicht mehr einfach so möglich.

Nur dann, wenn Mays Deal sich inhaltlich signifikant verändert hat, wäre ein dritter Vote im House of Commons möglich. Dieser war ursprünglich für diese Woche geplant.

Zu Bercows Statement hatte ich schon vorhin etwas geschrieben. Was essentielle inhaltliche Änderungen anginge, die müsste die britische Regierung mit der EU aushandeln. Ein Ding der Unmöglichkeit. Und daran würde auch eine Verschiebung des Brexit nichts ändern.

Daily Brexit: Blockiert Italien eine Verlängerung

Ulrich, Sonntag, 17.03.2019, 10:33 (vor 1839 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Nachdem es zwei, drei Tage ruhig war, geht heute die Spekulation von Elmar Brok, Italien könne eine Verlängerung des Austrittsprozesses blockieren, durch die Medien. Z.B. Zeit online: Elmar Brok hält Zustimmung zu Fristverlängerung für unsicher

Dass Brok eine eventuelle Fristverlängerung wegen der Wahl zum EU-Parlament auf den 23.05. begrenzen will, das halte ich für nachvollziehbar.

Und sollte tatsächlich Italien bei einer Verlängerung gar nicht mitspielen, dann könnte ich mir sogar vorstellen dass man im einen oder anderen EU-Staat heimlich drei Kreuze machen würde.

Daily Brexit: Blockiert Italien eine Verlängerung

Alones, Sonntag, 17.03.2019, 14:53 (vor 1839 Tagen) @ Ulrich

Nachdem es zwei, drei Tage ruhig war, geht heute die Spekulation von Elmar Brok, Italien könne eine Verlängerung des Austrittsprozesses blockieren, durch die Medien. Z.B. Zeit online: Elmar Brok hält Zustimmung zu Fristverlängerung für unsicher

Dass Brok eine eventuelle Fristverlängerung wegen der Wahl zum EU-Parlament auf den 23.05. begrenzen will, das halte ich für nachvollziehbar.

Und sollte tatsächlich Italien bei einer Verlängerung gar nicht mitspielen, dann könnte ich mir sogar vorstellen dass man im einen oder anderen EU-Staat heimlich drei Kreuze machen würde.

Schon traurig, dass man mittlerweile ausgerechnet auf die Italiener mit Salvini setzen muss, damit dieses unwürdige Schauspiel endlich ein Ende hat. Der Stichtag ist bekannt. Dann sollen die Briten meinetwegen noch einmal darüber abstimmen und den Deal akzeptieren oder eben nicht. Eine Firstverlängerung würde ich für fatal halten, weil das sonst noch ewig so weitergeht.

Daily Brexit: Blockiert Italien eine Verlängerung

Ulrich, Sonntag, 17.03.2019, 22:57 (vor 1838 Tagen) @ Alones

Schon traurig, dass man mittlerweile ausgerechnet auf die Italiener mit Salvini setzen muss, damit dieses unwürdige Schauspiel endlich ein Ende hat. Der Stichtag ist bekannt. Dann sollen die Briten meinetwegen noch einmal darüber abstimmen und den Deal akzeptieren oder eben nicht. Eine Firstverlängerung würde ich für fatal halten, weil das sonst noch ewig so weitergeht.

Auch ich halte eine Fristverlängerung, die nicht vor dem Termin der Europa-Wahl endet für politisch fatal für die Rest-Union. Aber man darf nicht ausblenden dass ein harter Brexit nicht nur politische, sondern auch massive wirtschaftliche Folgen haben würde. Und diese Folgen haben diejenigen, die für einen längerfristigen Aufschub plädieren, wohl im Blick.

Besonders betroffen wären diejenigen Polen, die im Augenblick in Großbritannien leben. Und deshalb verwundert es mich nicht, dass sowohl Donald Tusk als auch die ihm normalerweise spinnefeind eingestellte polnische Regierung für eine längerfristige Verschiebung plädieren.

Für mich ist völlig offen, was in den nächsten Tagen passieren wird.

Daily Brexit: Blockiert Italien eine Verlängerung

Alones, Montag, 18.03.2019, 00:11 (vor 1838 Tagen) @ Ulrich

Auch ich halte eine Fristverlängerung, die nicht vor dem Termin der Europa-Wahl endet für politisch fatal für die Rest-Union. Aber man darf nicht ausblenden dass ein harter Brexit nicht nur politische, sondern auch massive wirtschaftliche Folgen haben würde. Und diese Folgen haben diejenigen, die für einen längerfristigen Aufschub plädieren, wohl im Blick.

Besonders betroffen wären diejenigen Polen, die im Augenblick in Großbritannien leben. Und deshalb verwundert es mich nicht, dass sowohl Donald Tusk als auch die ihm normalerweise spinnefeind eingestellte polnische Regierung für eine längerfristige Verschiebung plädieren.

Für mich ist völlig offen, was in den nächsten Tagen passieren wird.

Nur stellt sich so langsam schon die Frage, ob diese Hängepartie nicht mittlerweile einen größeren Schaden anrichtet, als ein No Deal. Dann wären die Verhältnisse zumindest geklärt. Die Briten würden zum Drittstaat, fertig. Und früher oder später würde die Briten dann schon wieder auf die EU zukommen, wenn sie merken, welchen Schaden sie da eigentlich angerichtet haben. Aber sie werden es wohl tatsächlich auf die schmerzhafte Art und Weise lernen müssen. Die EU selbst wird das wirtschaftlich ohnehin überstehen. Im Moment sehe ich einfach nicht, was eine Fristverlängerung bringen sollte? Wenn da wenigstens etwas Grundsätzliches auf den Tisch kommen würde, wie Neuwahlen oder ein zweites Referendum. Aber die wollen einfach nur eine Fristverlängerung, ohne irgendeine Perspektive für weitere Verhandlungen in Aussicht stellen zu können. Das ist doch völlig lächerlich und lähmt im Endeffekt die gesamte EU. Es gibt wirklich genug andere Themen, um die man sich mal kümmern könnte. Der Brexit nervt nur noch.

Daily Brexit: Blockiert Italien eine Verlängerung

hardbreak, Ort, Montag, 18.03.2019, 11:03 (vor 1838 Tagen) @ Alones

Mich würde mal wirklich die bis jetzt aufgelaufenen kosten interessieren.
Außer der Presse hat er bis jetzt bei jedem nur Kosten verursacht.
Es wurden viel Waren auf Lager gelegt die auch irgendwann verbraucht werden muss. Was ich damit sagen will die Wirtschaft wurde dadurch mit enormen Kosten gedopt und das BIP in den letzten Monaten in die Höhe getrieben. Um so größer wird der Kater sein wenn die Bestände abgebaut werden und man in der Bilanz die Kosten sieht auch für das zusätzliche Personal das rund um die Welt arbeitet für diesen Blödsinn.
Am ende bezahlt alles der Kunde dessen Lebensstandart durch solche ABM Maßnahmen sinkt.

Daily Brexit: Blockiert Italien eine Verlängerung

MDomi, Montag, 18.03.2019, 18:32 (vor 1838 Tagen) @ hardbreak

Die Kosten belaufen sich auf mehr als 100+ Mio Euro, alleine parlamentarisch (alle). Das habe ich schon vor langem gehört, auf einem ÖR-TV-Sender. Mittlerweile sieht es sicher heftiger aus.

Daily Brexit: Blockiert Italien eine Verlängerung

Ulrich, Montag, 18.03.2019, 18:19 (vor 1838 Tagen) @ hardbreak

Mich würde mal wirklich die bis jetzt aufgelaufenen kosten interessieren.
Außer der Presse hat er bis jetzt bei jedem nur Kosten verursacht.
Es wurden viel Waren auf Lager gelegt die auch irgendwann verbraucht werden muss. Was ich damit sagen will die Wirtschaft wurde dadurch mit enormen Kosten gedopt und das BIP in den letzten Monaten in die Höhe getrieben. Um so größer wird der Kater sein wenn die Bestände abgebaut werden und man in der Bilanz die Kosten sieht auch für das zusätzliche Personal das rund um die Welt arbeitet für diesen Blödsinn.
Am ende bezahlt alles der Kunde dessen Lebensstandart durch solche ABM Maßnahmen sinkt.

Die Frage habe auch ich mir schon gestellt. Das Wirtschaftswachstum in Großbritannien ist zwar deutlich eingebrochen, aber anders als etwa in Italien ist es immer noch positiv. Aber auch die Vorkehrungen für den Brexit, die die große Mehrheit der britischen Unternehmen mit Sicherheit trifft, tragen ja zum dortigen BIP bei. Wenn ein Schiff stumfest gemacht werden muss, dann heißt es "All hands on deck!".

Die Briten wollen raus

Basti Van Basten, Romania, Sonntag, 17.03.2019, 11:02 (vor 1839 Tagen) @ Ulrich

Dann sollen sie es jetzt auch durchziehen. Ihnen waren die Regeln und Fristen bekannt. Sie haben sich gegen ein neues Votum entschieden. Was wollen die jetzt noch? Bis zur Europawahl werden die eh keine Fortschritte in den ihren Brexit-Planungen machen. Also wäre froh, wenn die EU sich gegen eine Fristverlängerung ausspricht.

Die Briten wollen raus

Ulrich, Sonntag, 17.03.2019, 13:45 (vor 1839 Tagen) @ Basti Van Basten

Dann sollen sie es jetzt auch durchziehen. Ihnen waren die Regeln und Fristen bekannt. Sie haben sich gegen ein neues Votum entschieden. Was wollen die jetzt noch? Bis zur Europawahl werden die eh keine Fortschritte in den ihren Brexit-Planungen machen. Also wäre froh, wenn die EU sich gegen eine Fristverlängerung ausspricht.

Das Problem ist, nicht alle Briten "wollen raus". Eine knappe Mehrheit derjenigen, die zur Abstimmung gegangen sind hat für "Leave" votiert. Dieses Ergebnis ist einerseits auf eine massive, auch mit russischen Geld finanzierte Desinformationskampagne und andererseits auf deutlich unterschiedliche Mobilisierungsraten in beiden Lagern zurückzuführen.

Ich gehe davon aus, dass es in Großbritannien eine Mehrheit gibt, die den einmal gefassten Beschluss umsetzen will. Teils aus Überzeugung, teils weil man der Meinung ist, man müsse sich der Mehrheitsentscheidung beugen.

Auch im Parlament dürfte es eine klare Mehrheit für den Austritt aus der EU geben. Aber diese Mehrheit ist sich darüber uneinig, wie dieser Ausstieg erfolgen soll. Die Hardliner wollen komplett heraus, ohne sich irgendwie zu binden. Und das möglichst sofort. Andere möchten allerdings auch nach einem EU-Austritt weiterhin enge Bindungen. Ich befürchte, die unterschiedlichen Positionen lassen sich nicht auf einen Nenner bringen. Deshalb wird es meiner Meinung nach auf einen harten Brexit oder auf eine "unendliche Geschichte" hinaus laufen. Dazu kommt dass die Partie die im Unterhaus nachgibt danach auseinander zu brechen droht. Würde beispielsweise May auf Labour zugehen, denn würden die Brexit-Hardliner vermutlich aus der Partei austreten. Und ginge Labour von sich aus auf May zu, dann würde dort die Spaltung drohen.

Ein harter Brexit wäre meiner Meinung nach für Großbritannien eine Katastrophe. Aber auch andere europäische Staaten könnte er hart treffen. Es gibt bei uns Firmen, die produzieren vor allem für den britischen Markt. Und die deutsche Heringsfischerei beispielsweise findet vor allem in britischen Gewässern statt. Airbus produziert in Großbritannien alle Tragflächen. Und selbst wenn man die auch nach dem Brexit weiterhin auf dem Luftweg nach Frankreich und nach Deutschland transportieren kann, so stellt sich die Frage nach dem benötigten Material. Sollte der Verkehr über die Seehäfen tatsächlich zusammenbrechen, dann müsste mal auch die einfliegen. Und nicht zuletzt würden hohe Zölle für alles fällig, das in der einen oder anderen Richtung die britischen Grenzen passiert.

Ein unendlich in die Länge gezogener Brexit allerdings würde zu einer ganz enormen politischen Belastung für die EU werden. Dies könnten wir bereits bei den Wahlen zum EU-Parlament zu spüren bekommen. Für die Populisten ist das ganze ein gefundenes Fressen. Und in den nächsten Jahren würde sich dann alles um die "unendlichen" Verhandlungen zwischen Briten und EU-27 drehen. Gleichzeitig könnten die Briten bei wichtigen Entscheidungen mitbestimmen. Irrsinn!

Die Briten wollen raus

Sascha, Dortmund, Sonntag, 17.03.2019, 13:52 (vor 1839 Tagen) @ Ulrich

Ich gehe davon aus, dass es in Großbritannien eine Mehrheit gibt, die den einmal gefassten Beschluss umsetzen will. Teils aus Überzeugung, teils weil man der Meinung ist, man müsse sich der Mehrheitsentscheidung beugen.

Deshalb weiß ich auch nicht, warum ein zweites Referendum als Allheilmittel gilt. In vielen Darstellungen klingt es so, als wäre es ausgemachte Sache, dass auf einmal eine überwältigende Mehrheit für "Remain" stimmen würde.

Ich befürchte eher, dass auch bei den Leuten, die einem Brexit eher ablehnend gegenüberstehen, viele a) der Meinung sind, dass das Ergebnis des ersten Referndums binden und sie b) die Nase mittlerweile gestrichen voll von diesem Thema haben und sogar einen hard Brexit unterstützen würden, nur damit das endlich vom Tisch ist.

Die Briten wollen raus

Ulrich, Sonntag, 17.03.2019, 14:04 (vor 1839 Tagen) @ Sascha

Ich gehe davon aus, dass es in Großbritannien eine Mehrheit gibt, die den einmal gefassten Beschluss umsetzen will. Teils aus Überzeugung, teils weil man der Meinung ist, man müsse sich der Mehrheitsentscheidung beugen.

Deshalb weiß ich auch nicht, warum ein zweites Referendum als Allheilmittel gilt. In vielen Darstellungen klingt es so, als wäre es ausgemachte Sache, dass auf einmal eine überwältigende Mehrheit für "Remain" stimmen würde.

Ich befürchte eher, dass auch bei den Leuten, die einem Brexit eher ablehnend gegenüberstehen, viele a) der Meinung sind, dass das Ergebnis des ersten Referndums binden und sie b) die Nase mittlerweile gestrichen voll von diesem Thema haben und sogar einen hard Brexit unterstützen würden, nur damit das endlich vom Tisch ist.

Genau das ist der Punkt, auf den viele Journalisten, die aus Großbritannien berichten, hinweisen.

Zudem gibt es wohl teilweise eine ganz seltsame Stimmung auf der Insel. Von einigen wird der Brexit als "Abenteuer" betrachtet, teils heißt es "Keep calm and carry on", teils "jetzt erst recht". Ich glaube nicht, dass diese Menschen wissen was auf sie zukommt. Aber Stand heute - und auch Stand in einigen Monaten - würden sie für den Brexit abstimmen.

Wirklich ändern könnte sich die Haltung erst in zehn oder zwanzig Jahren. Die Sechzig-, Siebzig- oder Achtzigjährigen sind in der großen Mehrheit für den Austritt. Es gab nach der Brexit-Abstimmung eine Umfrage. Gefragt wurde "Würden Sie in Kauf nehmen, dass durch den Brexit Sie oder Angehörige von Ihnen ihren Arbeitsplatz verlieren?" Der Großteil derjenigen, die mit "Ja" antworten waren Rentner oder Arbeitslose. Viele davon die "Opfer" der britischen Innenpolitik seit Thatcher.

Die Briten wollen raus

Ulrich, Montag, 18.03.2019, 15:29 (vor 1838 Tagen) @ Ulrich

Meine Lieblingskorrelation: Umso weniger Freunde und Familienkontakte jemand hat umso größer war die Wahrscheinlichkeit für Brexit gestimmt zu haben. Die Gruppe der Wähler mit dem geringsten sozialen Kapital hat zu über 80% für den Brexit gestimmt. Unabhängig von Alter, Bildung oder sozialen Status.

Die Briten wollen raus

Ulrich, Mittwoch, 20.03.2019, 08:30 (vor 1836 Tagen) @ Kulibi77

Meine Lieblingskorrelation: Umso weniger Freunde und Familienkontakte jemand hat umso größer war die Wahrscheinlichkeit für Brexit gestimmt zu haben. Die Gruppe der Wähler mit dem geringsten sozialen Kapital hat zu über 80% für den Brexit gestimmt. Unabhängig von Alter, Bildung oder sozialen Status.

Das passt voll und ganz ins Bild. Die "Verlierer" sind der Meinung, die EU sie schuld an ihrer Situation.

Die Tragik ist, nach einem harten EU-Austritt wird es noch viel mehr Verlierer auf der Insel geben.

Die Briten wollen raus

Wickiborusse, Dortmund, Sonntag, 17.03.2019, 23:55 (vor 1838 Tagen) @ Ulrich

Ich bin gegen den Brexit. Mich nervt aber aber deine Altersdiskrimierung. Ältere Leute entscheiden mit hoher Weisheit und Kenntnis der Dinge. Oft natürlich auch mit Altersstarrsinn und mit dem Alter natürlich gewachsenem Konservatismus.

Welche Generation Recht hat, werden wir erst in 20 Jahren wissen. Das Thunberg-Syndrom hilft uns nicht weiter.

Die Briten wollen raus

hardbreak, Ort, Montag, 18.03.2019, 12:06 (vor 1838 Tagen) @ Wickiborusse
bearbeitet von hardbreak, Montag, 18.03.2019, 12:18

Ich bin gegen den Brexit. Mich nervt aber aber deine Altersdiskrimierung.

Es ist keine Diskriminierung wenn man die Tatsachen aufzählt das sie leider für ihr Handeln oft nicht mehr belangt werden.

Ältere Leute entscheiden mit hoher Weisheit und Kenntnis der Dinge.

Oft natürlich auch mit Altersstarrsinn und mit dem Alter natürlich gewachsenem Konservatismus.

Und genau daliegt das Problem.
Du redest von Weisheit nur im Zeitalter der Informationsgesellschaft sollte man sich doch eher auf Wissen verlassen als auf Persönliche Weisheiten die wie früher von Mund zu Mund weiter gegeben werden.
Ich nenne dir zwei Beispiele wo lebenslange Weisheit von heute auf morgen nix mehr wert ist und warum sich diese und viele andere alte Menschen sich ans gestern Klammern.
Was bitte ist 35 Jahre Berufserfahrung (Weisheit) von einem KFZ Meister oder eines Ingenieurs für Motorenbau wert wenn man plötzlich auf Elektromotoren und Autonomes Fahren umschwenkt?
Richtig nichts aber man hat noch ein Paar Jahre zur Rente....
Das Gleich beim Bergbau in Deutschland was man dann wunderbar am Hass dieser Menschen sehen kann.
Ein sehr gutes Beispiel der letzten Tage ist das hier man muss sich nur die Kommentare ansehen und kommt aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus.
https://www.welt.de/wirtschaft/article190387781/Stellenabbau-bei-Ford-Droht-Mitarbeitern-nun-das-Opel-Schicksal.html

Dann doch noch ein letztes Beispiel Photographie wo die Weisheit der alten mit ihrem Film innerhalb kürzester zeit durch Digitalkameras und Photoshop entwertet wurde und so die Erfahrung eines ganzen Lebens bis auf die Grundlagen wertlos wurde.
Plus noch die Konkurrenz der Smartphone Knipser die einem das Leben auch nicht leichter gemacht haben und viele Arbeitsplätze gekostet haben.

Welche Generation Recht hat, werden wir erst in 20 Jahren wissen. Das Thunberg-Syndrom hilft uns nicht weiter.


Das sagt sich so leicht wenn man die völlig unterschiedlichen Horizonte ignoriert.

Die Briten wollen raus

Sascha, Dortmund, Montag, 18.03.2019, 10:31 (vor 1838 Tagen) @ Wickiborusse

Die Generation 60+ betrifft es aber auch nicht mehr zwingend, wenn in 20 Jahren rauskommt, dass sie sich geirrt hat...

Die Briten wollen raus

medvet09 ⌂ @, Mayen, Montag, 18.03.2019, 10:52 (vor 1838 Tagen) @ Sascha

Die Generation 60+ betrifft es aber auch nicht mehr zwingend, wenn in 20 Jahren rauskommt, dass sie sich geirrt hat...

Irrtümer gab es zuhauf in jeder Generation. Hier geht es ja eher darum, dass eine ältere Generation mow bewusst ausblendet, was eine von ihr maßgeblich beeinflusste Entscheidung für die nachfolgenden Generationen bedeutet.

Obwohl - auch das gab es vielfach in der Geschichte der Menschheit...

Die Briten wollen raus

Sascha, Dortmund, Montag, 18.03.2019, 10:55 (vor 1838 Tagen) @ medvet09

Aber durchaus gewichtige Themen wie europaweite Reisefreiheit, Freizügigkeit des Arbeitsplatzes, aber eben auch Subventionen betreffen diese Generation weniger als die jüngeren Generationen. Das ist dann schon eine etwas schiefe Bewertungssicht.

Die Briten wollen raus

medvet09 ⌂ @, Mayen, Montag, 18.03.2019, 11:05 (vor 1838 Tagen) @ Sascha

Aber durchaus gewichtige Themen wie europaweite Reisefreiheit, Freizügigkeit des Arbeitsplatzes, aber eben auch Subventionen betreffen diese Generation weniger als die jüngeren Generationen. Das ist dann schon eine etwas schiefe Bewertungssicht.

Hab mich da wahrscheinlich etwas bräsig ausgedrückt. Wir liegen da gar nicht auseinander, was die Folgen der Entscheidung der Alten angeht.

Ich mochte nur den Begriff Irrtum in dem Kontext nicht. Für mich ist das eher egoistischer Vorsatz gewesen...

Da selbst 60 +, mehrfacher Vater und Opa, kann ich da über die englischen Alterskollegen nur den Kopf schütteln.

In Zeiten von permanenter Klientelpolitik muss man sich aber wohl über solche Denkweisen nicht mehr wundern.

Die Briten wollen raus

Sascha, Dortmund, Montag, 18.03.2019, 11:13 (vor 1838 Tagen) @ medvet09

Ist für mich nur ein weiterer Punkt, warum man solche Themen einfach nicht per Volksentscheid bestimmen lassen darf. Natürlich kann man bei wahlmündigen Bürgern keinen Unterschied machen und jede Stimme muss gleichrangig in die Bewertung einfließen. Es wird halt nur dann ungerecht, wenn die Auswirkungen der Entscheidungen nicht gleichmäßig verteilt sind.

Insofern ist "Irrtum" wirklich das falsche Wort. Es fließt einfach deutlich weniger gewichtig in die Entscheidung ein.

Die Briten wollen raus

hardbreak, Ort, Montag, 18.03.2019, 12:36 (vor 1838 Tagen) @ Sascha
bearbeitet von hardbreak, Montag, 18.03.2019, 12:56

Ist für mich nur ein weiterer Punkt, warum man solche Themen einfach nicht per Volksentscheid bestimmen lassen darf. Natürlich kann man bei wahlmündigen Bürgern keinen Unterschied machen und jede Stimme muss gleichrangig in die Bewertung einfließen. Es wird halt nur dann ungerecht, wenn die Auswirkungen der Entscheidungen nicht gleichmäßig verteilt sind.

Insofern ist "Irrtum" wirklich das falsche Wort. Es fließt einfach deutlich weniger gewichtig in die Entscheidung ein.

Warum herrscht hier ein Denkverbot?
Es geht ja nicht um zusätzliche Stände Diskriminierung die haben wir ja schon und haben sie trotz Wahlrecht für alle nie abgelegt.
Was spricht gegen eine Stimmengewichtung nach Lebensalter orientiert an durchschnittlichen Lebenserwartung?
Also ein 16 Jähriger hat ein Gewicht von z.B. 84 Punkten und ein 100 Jähriger von einem.

Und ja ich stelle das wirklich zur Diskussion ünd würde gerne Pro und Kontra hören.
Weil ich sehe noch viele andere Probleme in unserer im schneller werdenden Welt in der die Alten oft auf der Bremse stehen und nicht nur den Jungen mit ihrer Einstellung schaden sondern leider auch sich selber.

Die Briten wollen raus

owly_owl, Montag, 18.03.2019, 14:43 (vor 1838 Tagen) @ hardbreak

Was spricht gegen eine Stimmengewichtung nach Lebensalter orientiert an durchschnittlichen Lebenserwartung?
Also ein 16 Jähriger hat ein Gewicht von z.B. 84 Punkten und ein 100 Jähriger von einem.


Konsequenzerweise dürfen dann schwer Kranke weniger Mitsprache haben? Eigentlich müsste das gleiche dann für Raucher, Trinker, oder Menschen die sonst eine verkürzte Lebenserwartung haben, gelten? Ich glaube nicht, dass es zu mehr Gerechtigkeit gibt, wenn man physische Stärke an Wahlgewicht koppelt.

Die Briten wollen raus

hardbreak, Ort, Montag, 18.03.2019, 15:02 (vor 1838 Tagen) @ owly_owl

Konsequenzerweise dürfen dann schwer Kranke weniger Mitsprache haben? Eigentlich müsste das gleiche dann für Raucher, Trinker, oder Menschen die sonst eine verkürzte Lebenserwartung haben, gelten? Ich glaube nicht, dass es zu mehr Gerechtigkeit gibt, wenn man physische Stärke an Wahlgewicht koppelt.

Natürlich ist es ein unangenehmes Thema darüber zu reden.
Aber ich bin immer wieder erstaunt warum sich darüber gewundert wird das es keine 95% Wahlbeiteilung gibt.
Wenn ich nur in die eigene Familie schau und da halb Demente Großeltern die einfache zusammenhänge des Tagesgeschehen nicht begreifen und dann von Sachen von vor 40 Jahren erzählen immer noch zur Wahl gehen und aus irgend einem glauben der nicht der Wahrheit entspricht die CDU wählen bekomme ich echt Bauchschmerzen.

Die Briten wollen raus

hardbreak, Montag, 18.03.2019, 15:34 (vor 1838 Tagen) @ hardbreak

Bei (schulpflichtigen) unter 18jährigen Erstwählern hat man festgestellt dass die Wahlentscheidung in erster Linie von der Schule bzw. den Empfehlungen der Lehrer abhängig ist. Auch nicht besser als Demenz.

Die Briten wollen raus

simie, Krefeld, Sonntag, 24.03.2019, 09:53 (vor 1832 Tagen) @ Kulibi77

Das halte ich für einen Mythos. Wenn du also keine aussagekräftige Studie von anerkannten Wissenschaftlern, die genau das belegen, verlinken kannst, ist das ein ziemlich leeres Argument.

Die Briten wollen raus

Foreveralone, Dortmund, Sonntag, 24.03.2019, 09:34 (vor 1832 Tagen) @ Kulibi77

Bei (schulpflichtigen) unter 18jährigen Erstwählern hat man festgestellt dass die Wahlentscheidung in erster Linie von der Schule bzw. den Empfehlungen der Lehrer abhängig ist. Auch nicht besser als Demenz.

Hier ist die Schuld aber bei der Manipulation durch die Pädagogen zu suchen.

Die Briten wollen raus

hardbreak, Ort, Sonntag, 24.03.2019, 11:07 (vor 1832 Tagen) @ Foreveralone

Bei (schulpflichtigen) unter 18jährigen Erstwählern hat man festgestellt dass die Wahlentscheidung in erster Linie von der Schule bzw. den Empfehlungen der Lehrer abhängig ist. Auch nicht besser als Demenz.


Hier ist die Schuld aber bei der Manipulation durch die Pädagogen zu suchen.

Aha in wie fern Manipulieren sie denn?
Oder liegt es vielleicht daran das die meisten Lehrer aufgrund ihres Berufes einen anderen Horizont haben wie ein Fabrik Arbeiter oder ein Angestellter der jeden Tag das gleiche Formular ausfüllt?
Und genau auf dieser Basis den Kindern etwas beibringt das eben nicht so ist wie das Bild der Eltern die z.B. als Arbeiter in der Kohle nur die Kurzfristige Ernährung der Familie im Sinn haben und damit den Erhalt ihres Berufes und damit alles andere ausblenden?
Und genau diese Menschen sind es doch die oft die Welt von heute nicht verstehen und alles als links grün versofft beschimpfen.

Die Briten wollen raus

Johannes, Emsdetten, Sonntag, 24.03.2019, 11:14 (vor 1832 Tagen) @ hardbreak

Bei (schulpflichtigen) unter 18jährigen Erstwählern hat man festgestellt dass die Wahlentscheidung in erster Linie von der Schule bzw. den Empfehlungen der Lehrer abhängig ist. Auch nicht besser als Demenz.


Hier ist die Schuld aber bei der Manipulation durch die Pädagogen zu suchen.


Aha in wie fern Manipulieren sie denn?
Oder liegt es vielleicht daran das die meisten Lehrer aufgrund ihres Berufes einen anderen Horizont haben wie ein Fabrik Arbeiter oder ein Angestellter der jeden Tag das gleiche Formular ausfüllt?
Und genau auf dieser Basis den Kindern etwas beibringt das eben nicht so ist wie das Bild der Eltern die z.B. als Arbeiter in der Kohle nur die Kurzfristige Ernährung der Familie im Sinn haben und damit den Erhalt ihres Berufes und damit alles andere ausblenden?
Und genau diese Menschen sind es doch die oft die Welt von heute nicht verstehen und alles als links grün versofft beschimpfen.

Also das Lehrer einen größeren Horizont haben als Arbeiter und Angestellte, glauben auch nur Lehrer.

Die Briten wollen raus

Chappi1991 ⌂ @, Montag, 18.03.2019, 14:36 (vor 1838 Tagen) @ hardbreak

Ist für mich nur ein weiterer Punkt, warum man solche Themen einfach nicht per Volksentscheid bestimmen lassen darf. Natürlich kann man bei wahlmündigen Bürgern keinen Unterschied machen und jede Stimme muss gleichrangig in die Bewertung einfließen. Es wird halt nur dann ungerecht, wenn die Auswirkungen der Entscheidungen nicht gleichmäßig verteilt sind.

Insofern ist "Irrtum" wirklich das falsche Wort. Es fließt einfach deutlich weniger gewichtig in die Entscheidung ein.


Warum herrscht hier ein Denkverbot?
Es geht ja nicht um zusätzliche Stände Diskriminierung die haben wir ja schon und haben sie trotz Wahlrecht für alle nie abgelegt.
Was spricht gegen eine Stimmengewichtung nach Lebensalter orientiert an durchschnittlichen Lebenserwartung?
Also ein 16 Jähriger hat ein Gewicht von z.B. 84 Punkten und ein 100 Jähriger von einem.

Und ja ich stelle das wirklich zur Diskussion ünd würde gerne Pro und Kontra hören.
Weil ich sehe noch viele andere Probleme in unserer im schneller werdenden Welt in der die Alten oft auf der Bremse stehen und nicht nur den Jungen mit ihrer Einstellung schaden sondern leider auch sich selber.

Andererseits haben ältere Menschen mehr Erfahrung.

Was ich nicht nachvollziehen kann, ist, dass Kinder kein Stimmrecht haben. Klar, dass sie es nicht selbst ausüben können. Aber dann sollten die Eltern für ihr Kind wählen dürfen. Erst dann wäre die gesamte Bevölkerung abgebildet und Kinder-/Elternthemen würden stärker repräsentiert.

Die Briten wollen raus

Baffy, Bad Berleburg, Montag, 18.03.2019, 13:53 (vor 1838 Tagen) @ hardbreak

Hast du schon mal an einer Wahl im Wahlvorstand teilgenommen???

Ich werde im Mai zu wievielten Male in meinem regionalen Wahlbüro sitzen und die Wahl durchführen und nachher mit auszählen. Wie man dann eine solche Wahl organisieren und auszählen sollte ist mir im Moment noch ein Rätsel. Wenn geht das nur mit EDV Unterstützung und die klassische Wahl mit Stimmabgabe würde nur noch die Aussnahme darstellen.

Unabhängig davon sehe ich dass als unrichtig an. Die Wahl spiegelt die Meinung der aktuellen Bevölkerung dar, dazu gehören Junge und Alte. Ich stelle teilweise fest, dass ich viel mehr über die Zukunftswirkung von Entscheidungen nachdenke, als unsere Jugend selbst. Die Jugend heute ist erschreckend unpolitisch und desinteressiert.

Insgesamt stellt meiner Auffassung nach ein solches "Verhältniswahlrecht" keine sinnvolle und keine praktikable Lösung dar.

Zu allgemeinen Volksentscheidungen ist im übrigen der Brexit ein eindeutig negatives Beispiel. Die Mehrzahl der Briten wussten doch gar nicht, was sie damit auslösen. Sie folgten im wesentlichen den leeren Versprechungen, die schon zum Zeitpunkt der Aussprechung eindeutig falsch waren, der Herren Farage und Johnson usw. Für eine solch schwerwiegende Entscheidung ist Hintergrundwissen notwendig, welches sich der normale Bürger nur schwer erarbeiten kann. Von daher halte ich es für richtig, wenn solche Entscheidungen vom Parlament und nicht durch Volksentscheid getroffen werden.

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simie, Krefeld, Sonntag, 24.03.2019, 09:56 (vor 1832 Tagen) @ Baffy

Die Jugend heute ist erschreckend unpolitisch und desinteressiert.

Das ist eine ziemlich gewagte Aussage. Eine Woche nach den bundesweiten Schülerdemonstrationen.

Die Briten wollen raus

EdroehFDA, Dortmund, Mittwoch, 20.03.2019, 09:20 (vor 1836 Tagen) @ Baffy

Hast du schon mal an einer Wahl im Wahlvorstand teilgenommen???

Ich werde im Mai zu wievielten Male in meinem regionalen Wahlbüro sitzen und die Wahl durchführen und nachher mit auszählen. Wie man dann eine solche Wahl organisieren und auszählen sollte ist mir im Moment noch ein Rätsel. Wenn geht das nur mit EDV Unterstützung und die klassische Wahl mit Stimmabgabe würde nur noch die Aussnahme darstellen.

Zum Glück haben wir ja eine Verfassung die uns vor so einem Scheiß schützt. Wozu sollte man so eine Wahl überhaupt durchführen? Zur Pseudolegitimierung oder was? Eine freie Wahl wäre das jedenfalls nicht mehr wenn klar ist wer wie abstimmt. Und das weiß man ja wenn man einfach mal das Wahlergebnis und das Wählerverzeichnis abgleicht und endlich viele Menschen des selben Jahrgangs gibt es in dem Bezirk eines Wahllokales nämlich nicht.

Die Briten wollen raus

hardbreak, Ort, Montag, 18.03.2019, 14:52 (vor 1838 Tagen) @ Baffy

Hast du schon mal an einer Wahl im Wahlvorstand teilgenommen???

Ja ;)

Ich werde im Mai zu wievielten Male in meinem regionalen Wahlbüro sitzen und die Wahl durchführen und nachher mit auszählen. Wie man dann eine solche Wahl organisieren und auszählen sollte ist mir im Moment noch ein Rätsel. Wenn geht das nur mit EDV Unterstützung und die klassische Wahl mit Stimmabgabe würde nur noch die Aussnahme darstellen.

ME TOO...

Ja EDV anders nicht möglich da hast du recht.
Da das Alter bekannt ist kann man es auf den Wahlkarten vermerken da ich Papier für alternativlos halte.
Was natürlich rein technisch sehr simpel klingt greift aber das Wahlgeheimnis an.

Unabhängig davon sehe ich dass als unrichtig an. Die Wahl spiegelt die Meinung der aktuellen Bevölkerung dar, dazu gehören Junge und Alte. Ich stelle teilweise fest, dass ich viel mehr über die Zukunftswirkung von Entscheidungen nachdenke, als unsere Jugend selbst. Die Jugend heute ist erschreckend unpolitisch und desinteressiert.

Wie immer gibt es Positive wie negative Beispiele.
Und das die Jugend desinteressiert ist ist doch nicht verwunderlich aufgrund mehrerer Faktoren.
Erstens, das ICH denken, durch unser auf Konkurrenz aufbauendes Gesellschaft und Wirtschftsmodel und der damit verbundene Zeitgeist der leider schon in der Grundschule greift. (alle Vereine leiden unter Mitgliederschwund)
Und zweitens das Junge Leute noch nie ernst Genomen wurden wie auch die Diskussion um die freitags Demos zeigt.

Insgesamt stellt meiner Auffassung nach ein solches "Verhältniswahlrecht" keine sinnvolle und keine praktikable Lösung dar.

Will ich nicht widersprechen bis auf die Praktikabilität die man irgendwie lösen könnte.

Zu allgemeinen Volksentscheidungen ist im übrigen der Brexit ein eindeutig negatives Beispiel. Die Mehrzahl der Briten wussten doch gar nicht, was sie damit auslösen. Sie folgten im wesentlichen den leeren Versprechungen, die schon zum Zeitpunkt der Aussprechung eindeutig falsch waren, der Herren Farage und Johnson usw. Für eine solch schwerwiegende Entscheidung ist Hintergrundwissen notwendig, welches sich der normale Bürger nur schwer erarbeiten kann. Von daher halte ich es für richtig, wenn solche Entscheidungen vom Parlament und nicht durch Volksentscheid getroffen werden.

Da stimme ich dir voll zu.
Aber eine grundlegende Frage stelle ich mir da immer es Zeigt eigentlich wie uninformiert viele Menschen sind (um es nicht doff zu nennen).
Jetz soll mir mal einer erklären warum die gleichen Menschen bei normalen Wahlen intelligenter wären.
Es gab mal eine Untersuchung wo wunderbar gezeigt wurde das die meisten Menschen gegen ihre eigenen Interessen wählen und viel zu sehr mit dem Bauch agieren und weniger auf der Grundlage von wissen.

Die Briten wollen raus

medvet09 ⌂ @, Mayen, Montag, 18.03.2019, 13:28 (vor 1838 Tagen) @ hardbreak


Warum herrscht hier ein Denkverbot?
Es geht ja nicht um zusätzliche Stände Diskriminierung die haben wir ja schon und haben sie trotz Wahlrecht für alle nie abgelegt.
Was spricht gegen eine Stimmengewichtung nach Lebensalter orientiert an durchschnittlichen Lebenserwartung?
Also ein 16 Jähriger hat ein Gewicht von z.B. 84 Punkten und ein 100 Jähriger von einem.

Und ja ich stelle das wirklich zur Diskussion ünd würde gerne Pro und Kontra hören.
Weil ich sehe noch viele andere Probleme in unserer im schneller werdenden Welt in der die Alten oft auf der Bremse stehen und nicht nur den Jungen mit ihrer Einstellung schaden sondern leider auch sich selber.

Die Alten stehen auf der Bremse, die Jungen auf dem Gas und fliegen aus der Kurve, Männer haben bei Frauenthemen nichts zu entscheiden und umgekehrt, usw. und so fort...

Integrativ wäre eine Gewichtung der Stimmen nicht so wirklich, oder?

Weißt du, mein Großvater war Sachsenhausen Überlebender. Ich durfte bis zu meinem 18. Lebensjahr mit ihm mein politisches Denken und Empfinden formen. Wäre es i.O., wenn man meine Stimme - da schon fast 63 - abwerten würde, wenn es um Entscheidungen gegen rechte Entwicklungen in diesem Land geht? Alt heißt nicht zwangsläufig "ewig gestrig, unflexibel, verknöchert, zukunftsscheu".

Demokratie hat viele, viele Schwächen - sie ist trotz alledem nahezu alternativlos in der ausgeübten Form.

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Blarry, Essen, Montag, 18.03.2019, 15:39 (vor 1838 Tagen) @ medvet09

Die Alten stehen auf der Bremse, die Jungen auf dem Gas und fliegen aus der Kurve, Männer haben bei Frauenthemen nichts zu entscheiden und umgekehrt, usw. und so fort...

Es beginnt und hört doch schon damit auf, dass praktisch kein politischer Themenbereich auf eine scharf eingrenzbare Zielgruppe reduziert werden kann. Natürlich werden die Jungen eine Erhöhung der Rentenversicherungssätze ablehnen, von der sie jetzt, hier und auf der Stelle nichts haben - und sich 30 Jahre später verwundert die Augen reiben, wieso sie im Ruhestand auf Grundsicherung angewiesen sind.

Politik ist ein ewig tobender Verteilungskampf um vorhandene Ressourcen. Statt über Gewichtungen beim Stimmrecht nachzudenken und das Grundrecht auf gleiche Wahlen aufzuweichen, sollten wir eher eine heterogene, möglichst breit aufgefächerte Zusammenstellung der gesetzgebenden Organe unserer parlamentarischen Demokratie anstreben. Mit einem Männeranteil von 68,7% (wovon gefühlt auch noch zwei Drittel Anwälte über 50 sind) braucht sich niemand wundern, dass die Innenpolitik seit Jahren im eigenen Saft schmort und null vorankommt.

Die Briten wollen raus

medvet09 ⌂ @, Mayen, Montag, 18.03.2019, 16:16 (vor 1838 Tagen) @ Blarry

Jo, eine Kontingentierung hätte was...

Nur wie soll der Lindner seine Hansels dann zusammen bekommen, wenn max. 5 %
männliche Juristen ins Parlament dürfen?

Eine andere Partei hätte - mein Verdacht, ohne es jetzt überprüft zu haben - bei 5 % weiblichen Pädagogen so ihre Probleme, woll?

Die Briten wollen raus

hardbreak, Ort, Montag, 18.03.2019, 14:30 (vor 1838 Tagen) @ medvet09

Die Alten stehen auf der Bremse, die Jungen auf dem Gas und fliegen aus der Kurve, Männer haben bei Frauenthemen nichts zu entscheiden und umgekehrt, usw. und so fort...

Integrativ wäre eine Gewichtung der Stimmen nicht so wirklich, oder?

Weißt du, mein Großvater war Sachsenhausen Überlebender. Ich durfte bis zu meinem 18. Lebensjahr mit ihm mein politisches Denken und Empfinden formen. Wäre es i.O., wenn man meine Stimme - da schon fast 63 - abwerten würde, wenn es um Entscheidungen gegen rechte Entwicklungen in diesem Land geht? Alt heißt nicht zwangsläufig "ewig gestrig, unflexibel, verknöchert, zukunftsscheu".

Gute Argumente mit für und wieder.

Demokratie hat viele, viele Schwächen - sie ist trotz alledem nahezu alternativlos in der ausgeübten Form.

Und genau das werde China, Saudiarabien und andere in Zukunft auf den Prüfstand stellen mit sehr ungewissen Ausgang.

Die Briten wollen raus

Sascha, Dortmund, Montag, 18.03.2019, 13:02 (vor 1838 Tagen) @ hardbreak

Warum herrscht hier ein Denkverbot?
Es geht ja nicht um zusätzliche Stände Diskriminierung die haben wir ja schon und haben sie trotz Wahlrecht für alle nie abgelegt.
Was spricht gegen eine Stimmengewichtung nach Lebensalter orientiert an durchschnittlichen Lebenserwartung?
Also ein 16 Jähriger hat ein Gewicht von z.B. 84 Punkten und ein 100 Jähriger von einem.

Und ja ich stelle das wirklich zur Diskussion ünd würde gerne Pro und Kontra hören.
Weil ich sehe noch viele andere Probleme in unserer im schneller werdenden Welt in der die Alten oft auf der Bremse stehen und nicht nur den Jungen mit ihrer Einstellung schaden sondern leider auch sich selber.

Weil es völlig gegen einen gemeinsamen Gesellschaftssinn verstößt.

Die Briten wollen raus

hardbreak, Ort, Montag, 18.03.2019, 14:27 (vor 1838 Tagen) @ Sascha

Warum herrscht hier ein Denkverbot?
Es geht ja nicht um zusätzliche Stände Diskriminierung die haben wir ja schon und haben sie trotz Wahlrecht für alle nie abgelegt.
Was spricht gegen eine Stimmengewichtung nach Lebensalter orientiert an durchschnittlichen Lebenserwartung?
Also ein 16 Jähriger hat ein Gewicht von z.B. 84 Punkten und ein 100 Jähriger von einem.

Und ja ich stelle das wirklich zur Diskussion ünd würde gerne Pro und Kontra hören.
Weil ich sehe noch viele andere Probleme in unserer im schneller werdenden Welt in der die Alten oft auf der Bremse stehen und nicht nur den Jungen mit ihrer Einstellung schaden sondern leider auch sich selber.


Weil es völlig gegen einen gemeinsamen Gesellschaftssinn verstößt.

Den gab es doch nie und heute noch weniger als früher wo man die unteren schichten mit so etwas wie Volksgemeinschaft zusammen gehalten hat.
Es ist doch Fakt das Einfluss in der Gesellschaft und Politik schlicht vom Geldbeutel abhängt und sich dazu seit der Abschaffung der Monarchie auf anderer weise repliziert.

Die Briten wollen raus

Sascha, Dortmund, Montag, 18.03.2019, 14:30 (vor 1838 Tagen) @ hardbreak

Warum herrscht hier ein Denkverbot?
Es geht ja nicht um zusätzliche Stände Diskriminierung die haben wir ja schon und haben sie trotz Wahlrecht für alle nie abgelegt.
Was spricht gegen eine Stimmengewichtung nach Lebensalter orientiert an durchschnittlichen Lebenserwartung?
Also ein 16 Jähriger hat ein Gewicht von z.B. 84 Punkten und ein 100 Jähriger von einem.

Und ja ich stelle das wirklich zur Diskussion ünd würde gerne Pro und Kontra hören.
Weil ich sehe noch viele andere Probleme in unserer im schneller werdenden Welt in der die Alten oft auf der Bremse stehen und nicht nur den Jungen mit ihrer Einstellung schaden sondern leider auch sich selber.


Weil es völlig gegen einen gemeinsamen Gesellschaftssinn verstößt.


Den gab es doch nie und heute noch weniger als früher wo man die unteren schichten mit so etwas wie Volksgemeinschaft zusammen gehalten hat.
Es ist doch Fakt das Einfluss in der Gesellschaft und Politik schlicht vom Geldbeutel abhängt und sich dazu seit der Abschaffung der Monarchie auf anderer weise repliziert.

Nimms mir nicht übel, aber das ist echt ein Unsinn, den ich für null diskussionswürdig halte.

Die Briten wollen raus

hardbreak, Ort, Montag, 18.03.2019, 14:34 (vor 1838 Tagen) @ Sascha

Und warum bestreitest du die Fakten?
Also das politischer Einfluss mit dem Geldbeutel zu tun hat?
Wurde doch sogar von der Regierung offiziell zugegeben.

Ps warum untereinander ein Vollzitat?

Die Briten wollen raus

medvet09 ⌂ @, Mayen, Montag, 18.03.2019, 11:28 (vor 1838 Tagen) @ Sascha

Ist für mich nur ein weiterer Punkt, warum man solche Themen einfach nicht per Volksentscheid bestimmen lassen darf. Natürlich kann man bei wahlmündigen Bürgern keinen Unterschied machen und jede Stimme muss gleichrangig in die Bewertung einfließen. Es wird halt nur dann ungerecht, wenn die Auswirkungen der Entscheidungen nicht gleichmäßig verteilt sind.

Insofern ist "Irrtum" wirklich das falsche Wort. Es fließt einfach deutlich weniger gewichtig in die Entscheidung ein.

Volksentscheide - also Ja/Nein Entscheidungen - über komplexe und weitreichende Dinge? Nein, da kommt die Demokratie nicht nur an Grenzen, sondern ist jenseits derer...

Ein Ausschluss ganzer Bevölkerungsgruppen (hier z.B. der Alten) von einzelnen politschen Entscheidungen - manchmal verlockend, aber in meinen Augen obsolet.

Es gibt nur einen Weg eine Demokratie zu "optimieren": Bildung, Aufklärung, Populismus mit Wissen und Differenziertheit bekämpfen. Immer, zu jeder Zeit, an jedem Ort...

Die Briten wollen raus

simie, Krefeld, Montag, 18.03.2019, 11:35 (vor 1838 Tagen) @ medvet09


Ein Ausschluss ganzer Bevölkerungsgruppen (hier z.B. der Alten) von einzelnen politschen Entscheidungen - manchmal verlockend, aber in meinen Augen obsolet.

Leider ist der altersbedingte Ausschluss ganzer Bevölkerungsgruppen Realität.

Die Briten wollen raus

medvet09 ⌂ @, Mayen, Montag, 18.03.2019, 11:39 (vor 1838 Tagen) @ simie


Ein Ausschluss ganzer Bevölkerungsgruppen (hier z.B. der Alten) von einzelnen politschen Entscheidungen - manchmal verlockend, aber in meinen Augen obsolet.


Leider ist der altersbedingte Ausschluss ganzer Bevölkerungsgruppen Realität.

Och, meine 96 jährige Mutter wird vom Ortsverband der CDU hier aufm Dorf immer zur Wahl abgeholt und mit dem Rollator in die Wahlkabine begleitet.

Aber das hast du nicht gemeint, nicht wahr? ;@)

Die Briten wollen raus

Wickiborusse, Dortmund, Montag, 18.03.2019, 11:38 (vor 1838 Tagen) @ simie

Wenn es nach mir ginge, sollte man das Wahlalter auf 21 heraufsetzen.
Da sind wir wohl fundamental auseinander.

Die Briten wollen raus

Balin, Montag, 18.03.2019, 11:49 (vor 1838 Tagen) @ Wickiborusse

Warum?

Die Briten wollen raus

hardbreak, Ort, Montag, 18.03.2019, 12:24 (vor 1838 Tagen) @ Balin

In anderen Foren und bei Zeitungen würdest du was von Weisen und nicht beeinflussbaren Alten lesen und von der Bösen linksgrün versiften Jugend.
Und da ist kaum ein unterschied zwischen FAZ, WELT oder ganz weit rechts außen Medien.
Einfach mal Querlesen zb über Greata und die freitags Demos.

Die Briten wollen raus

Balin, Montag, 18.03.2019, 12:32 (vor 1838 Tagen) @ hardbreak

Ich möchte aber gerne von Wickiborusse lesen, warum er der Meinung ist. Vielleicht hat er ja gute Argumente.

Die Briten wollen raus

Foreveralone, Dortmund, Sonntag, 24.03.2019, 09:18 (vor 1832 Tagen) @ Balin

Ich möchte aber gerne von Wickiborusse lesen, warum er der Meinung ist. Vielleicht hat er ja gute Argumente.

Er ist ein wandelndes Klischee.

Britisches Unterhaus stimmt für Verlängerung

Voomy, Berlin, Donnerstag, 14.03.2019, 19:24 (vor 1842 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch
bearbeitet von Voomy, Donnerstag, 14.03.2019, 19:36

Ohne eine Lösung in Hinterhand zu haben. May wird ihren Deal in der kommenden Wochen ein drittes Mal einbringen. Jetzt kommt es auf die EU an.

Britisches Unterhaus stimmt für Verlängerung

Ulrich, Donnerstag, 14.03.2019, 20:21 (vor 1842 Tagen) @ Voomy

Ohne eine Lösung in Hinterhand zu haben. May wird ihren Deal in der kommenden Wochen ein drittes Mal einbringen. Jetzt kommt es auf die EU an.

Ich bin normalerweise jemand, der der Meinung ist dass Zeit bei der Lösung von Problemen hilfreich sein kann. Aber in diesem Fall hoffe ich auf klare Kante von Seiten der EU. Entweder die Briten stimmen im letzten Anlauf dem Kompromiss zu, dann bekommen sie Aufschub bis zum Ablauf des letzten Tages vor der Wahl zum EU-Parlament. Oder aber sie stimmen nicht gut, dann sind sie in gut zwei Wochen draußen.

Ein austrittswilliges Großbritannien, das aber trotzdem noch auf längere Zeit in der EU bleiben würde könnte die Stimmung in Europa massiv weiter vergiften. Dann lieber ein Ende mit Schrecken ....

Britisches Unterhaus stimmt für Verlängerung

Alones, Donnerstag, 14.03.2019, 20:41 (vor 1842 Tagen) @ Ulrich

Ohne eine Lösung in Hinterhand zu haben. May wird ihren Deal in der kommenden Wochen ein drittes Mal einbringen. Jetzt kommt es auf die EU an.


Ich bin normalerweise jemand, der der Meinung ist dass Zeit bei der Lösung von Problemen hilfreich sein kann. Aber in diesem Fall hoffe ich auf klare Kante von Seiten der EU. Entweder die Briten stimmen im letzten Anlauf dem Kompromiss zu, dann bekommen sie Aufschub bis zum Ablauf des letzten Tages vor der Wahl zum EU-Parlament. Oder aber sie stimmen nicht gut, dann sind sie in gut zwei Wochen draußen.

Ich verstehe nicht, was der Aufschub überhaupt noch bringen soll, wenn es nichts mehr zu verhandeln gibt. Einen besseren Deal werden die Briten nicht bekommen. Das Thema ist durch. Entweder die akzeptieren diesen Deal oder eben nicht. Mittlerweile erinnert mich das immer mehr an ein angefahrenes Reh, das von seinem Leid erlöst werden will. Ich hoffe wirklich, dass mindestens EU-Staat die Courage hat, die Briten von ihrem Leid zu erlösen.

Ein austrittswilliges Großbritannien, das aber trotzdem noch auf längere Zeit in der EU bleiben würde könnte die Stimmung in Europa massiv weiter vergiften. Dann lieber ein Ende mit Schrecken ....

Danach sieht es leider aus. Die AfD, Le Pen & Co. wird es freuen. Und wenn ich sehe, was Tusk so von sich gibt, dann würde es mich auch nicht mehr wundern, wenn die Briten am Ende auch noch an der Europawahl teilnehmen würden. Grotesker geht es nicht mehr.

Britisches Unterhaus stimmt für Verlängerung

herrNick, Freitag, 15.03.2019, 13:31 (vor 1841 Tagen) @ Alones

Ich verstehe nicht, was der Aufschub überhaupt noch bringen soll, wenn es nichts mehr zu verhandeln gibt. Einen besseren Deal werden die Briten nicht bekommen. Das Thema ist durch. Entweder die akzeptieren diesen Deal oder eben nicht. Mittlerweile erinnert mich das immer mehr an ein angefahrenes Reh, das von seinem Leid erlöst werden will. Ich hoffe wirklich, dass mindestens EU-Staat die Courage hat, die Briten von ihrem Leid zu erlösen.

Als passionierter House of Cards Zuschauer ist seit dieser Woche meine Theorie, dass May‘s eigentliches Ziel ein Remain ist. Das war ja auch ihre ursprüngliche Position soweit ich weiß. Und nun stellt sie sich hin und sagt: ich moderiere den Austritt und zeigt dabei schön auf, dass es keine mehrheitsfähige Position gibt. Jetzt kommt erst die Verlängerung, dann doch irgendwann eine zweite Abstimmung und dann ist das Thema hoffentlich vom Tisch. Im Gegensatz zu den Underwoods ist May allerdings bereit ihre Karriere dafür zu opfern. Mark my words ;-)

Britisches Unterhaus stimmt für Verlängerung

Ulrich, Freitag, 15.03.2019, 22:21 (vor 1840 Tagen) @ herrNick

Ich verstehe nicht, was der Aufschub überhaupt noch bringen soll, wenn es nichts mehr zu verhandeln gibt. Einen besseren Deal werden die Briten nicht bekommen. Das Thema ist durch. Entweder die akzeptieren diesen Deal oder eben nicht. Mittlerweile erinnert mich das immer mehr an ein angefahrenes Reh, das von seinem Leid erlöst werden will. Ich hoffe wirklich, dass mindestens EU-Staat die Courage hat, die Briten von ihrem Leid zu erlösen.


Als passionierter House of Cards Zuschauer ist seit dieser Woche meine Theorie, dass May‘s eigentliches Ziel ein Remain ist. Das war ja auch ihre ursprüngliche Position soweit ich weiß. Und nun stellt sie sich hin und sagt: ich moderiere den Austritt und zeigt dabei schön auf, dass es keine mehrheitsfähige Position gibt. Jetzt kommt erst die Verlängerung, dann doch irgendwann eine zweite Abstimmung und dann ist das Thema hoffentlich vom Tisch. Im Gegensatz zu den Underwoods ist May allerdings bereit ihre Karriere dafür zu opfern. Mark my words ;-)

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man in der Realität nicht von einer Verschwörung ausgehen sollte, wenn Inkompetenz und Selbstüberschätzung eine hinreichende Erklärung bieten.

Was jetzt abläuft, das wirkt für mich wie ein Pokerspiel. Aber eines, bei dem Theresa May die schlechtest möglichen Karten hat und vor einem Spiegel sitzt.

Ich hoffe, dass die Erklärung, man müsse mit einer langfristigen Verschiebung des Brexit rechnen, nichts weiter als ein Bluff ist um die Hardliner zum Einlenken zu bewegen. Nichts fürchten die Hardliner um Rees Mogg, Johnson und Co. mehr als eine Verschiebung des Brexit auf den Sanktnimmerleinstag. Aber ob das reicht, um in der nächsten Woche eine Mehrheit zu organisieren? Ich bin skeptisch. Zudem dürften die Bexit-Gegegner und die Befürworter eines sanften Brexit wohl erst recht Mays Plan ablehnen.

Eine längerfristige Verschiebung des Austritts der Briten könnte meiner Meinung nach verheerende Folgen für die Stimmung in der Rest-Union haben. Man stelle sich vor, die anderen Staaten müssten noch ein oder zwei weitere Jahre auf das Chaos in London starren. Das würde die komplette EU lähmen. Und die Quittung bekäme man vermutlich schon bei den anstehenden Wahlen zum EU-Parlament.

Das Unterhaus übernimmt die Kontrolle ...

Ulrich, Mittwoch, 13.03.2019, 20:51 (vor 1843 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Das Parlament lehnt in einem -rechtlich allerdings nicht bindenden Beschluss- einen No-Deal-Brexit ab und übernimmt faktisch die Kontrolle über den britischen Brexit-Prozess. Theresa May ist faktisch entmachtet.

Die Frage ist aber, wie soll es jetzt weiter gehen? Die Briten gehen wohl davon aus, dass es jetzt zu einer Verlängerung kommt, es gibt sogar Gerüchte, die Tories hätten mit den Vorbereitungen zu den Wahlen zum EU-Parlament begonnen. Die Frage ist aber, ob man die Rechnung ohne den Wirt gemacht hat.

Das Unterhaus übernimmt die Kontrolle ...

Voomy, Berlin, Mittwoch, 13.03.2019, 21:02 (vor 1842 Tagen) @ Ulrich

Ich wäre nicht überrascht wenn sie den Extension Vote morgen nicht zur Abstimmung stellt. Das heute Abend war mehr als nur eine Ohrfeige.

Das Unterhaus übernimmt die Kontrolle ...

Ulrich, Mittwoch, 13.03.2019, 21:09 (vor 1842 Tagen) @ Voomy

Ich wäre nicht überrascht wenn sie den Extension Vote morgen nicht zur Abstimmung stellt. Das heute Abend war mehr als nur eine Ohrfeige.

Dann kann sie gleich zurücktreten ......

Das Unterhaus übernimmt die Kontrolle ...

Franke, Donnerstag, 14.03.2019, 23:15 (vor 1841 Tagen) @ Ulrich

Ich wäre nicht überrascht wenn sie den Extension Vote morgen nicht zur Abstimmung stellt. Das heute Abend war mehr als nur eine Ohrfeige.


Dann kann sie gleich zurücktreten ......


Nachdem sie das bisher nicht getan hat, sind normale Maßstäbe offensichtlich außer Kraft gesetzt.

Das Unterhaus übernimmt die Kontrolle ...

Ulrich, Freitag, 15.03.2019, 12:59 (vor 1841 Tagen) @ Franke

Ich wäre nicht überrascht wenn sie den Extension Vote morgen nicht zur Abstimmung stellt. Das heute Abend war mehr als nur eine Ohrfeige.


Dann kann sie gleich zurücktreten ......

Nachdem sie das bisher nicht getan hat, sind normale Maßstäbe offensichtlich außer Kraft gesetzt.

Das sind sie voll und ganz. Die Iren leben überwiegend in Irland, die Irren überwiegend in England.

Das Unterhaus übernimmt die Kontrolle ...

hardbreak, Ort, Montag, 18.03.2019, 10:27 (vor 1838 Tagen) @ Ulrich

Ich wäre nicht überrascht wenn sie den Extension Vote morgen nicht zur Abstimmung stellt. Das heute Abend war mehr als nur eine Ohrfeige.


Dann kann sie gleich zurücktreten ......

Nachdem sie das bisher nicht getan hat, sind normale Maßstäbe offensichtlich außer Kraft gesetzt.


Das sind sie voll und ganz. Die Iren leben überwiegend in Irland, die Irren überwiegend in England.

Ich habe bis jetzt noch nirgendwo das Wort BSE und die Langzeit Folgen gehört.

Das Unterhaus übernimmt die Kontrolle ...

Voomy, Berlin, Mittwoch, 13.03.2019, 21:22 (vor 1842 Tagen) @ Ulrich

Die Motion für morgen ist jedenfalls ein großer Mittelfinger in Richtung House. Das wird morgen nochmal richtig interessant. Der Wortlaut sagt quasi "Wenn ihr meinen Deal nicht angenommen habt, werden wir versuchen eine Verlängerung zu erzielen, aber wahrscheinlich ist es nicht, tja, blöd."

May verliert Vote

Voomy, Berlin, Dienstag, 12.03.2019, 20:22 (vor 1844 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Aye: 242
No: 391

Zwei Artikel aus dem Spiegel zu Randaspekten des Brexit

Ulrich, Dienstag, 12.03.2019, 20:32 (vor 1844 Tagen) @ Voomy

Zwei Artikel aus dem Spiegel zu Randaspekten des Brexit

DemGünterseinFrisör, Dienstag, 12.03.2019, 21:25 (vor 1843 Tagen) @ Ulrich

Hab ich das richtig verstanden, dass der britiche Handelsminister (!) gesagt hat, dass die Verträge (Handelsabkommen) nur auf GB umgeschrieben werden müssten?

Das kann doch nicht sein, so bescheuert kann doch niemand sein...

Zwei Artikel aus dem Spiegel zu Randaspekten des Brexit

EdroehFDA, Dortmund, Mittwoch, 13.03.2019, 09:12 (vor 1843 Tagen) @ DemGünterseinFrisör

Hab ich das richtig verstanden, dass der britiche Handelsminister (!) gesagt hat, dass die Verträge (Handelsabkommen) nur auf GB umgeschrieben werden müssten?

Das kann doch nicht sein, so bescheuert kann doch niemand sein...

Und die Nordirland-Ministerin hat sich gewundert, dass die Unionisten nicht die DUP wählen und zugegeben das sie von Nordirland keine Ahnung hat. (Die Frau müsste eigentlich gerade in Nordirland regieren, da die Nordiren keine Regierung auf die Kette kriegen, aber es ist wohl besser so das sie es nicht tut.)

Und der Kriegsminister denkt über die Hochrüstung der Streitkräfte nach, da ja nach dem Brexit so viel Kohle da ist.

Die SNP hat übrigends gestern nach der Debatte darauf hingewiesen, dass May direkt nach der Abstimmung heute bzw. morgen einen Nothaushalt vorstellen müsste. Keine Reaktion von der Regierungsbank.

Zwei Artikel aus dem Spiegel zu Randaspekten des Brexit

Franke, Mittwoch, 13.03.2019, 10:31 (vor 1843 Tagen) @ EdroehFDA

Und der Kriegsminister denkt über die Hochrüstung der Streitkräfte nach, da ja nach dem Brexit so viel Kohle da ist.

Ja aber hatten die Brexiteers nicht versprochen, das Geld, das man nicht mehr nach Brüssel schicken muss, wird komplett für die Gesundheitsversorgung zur Verfügung stehen? Und dabei sogar noch "vergessen" zu erwähnen, dass ein Teil des Geldes aus Brüssel wieder zurückfließt nach Großbritannien?

Zwei Artikel aus dem Spiegel zu Randaspekten des Brexit

Ulrich, Mittwoch, 13.03.2019, 10:05 (vor 1843 Tagen) @ EdroehFDA


Die SNP hat übrigends gestern nach der Debatte darauf hingewiesen, dass May direkt nach der Abstimmung heute bzw. morgen einen Nothaushalt vorstellen müsste. Keine Reaktion von der Regierungsbank.

Zudem hat der schottische Abgeordnete ziemlich direkt gesagt "Wenn das so weiter geht, dann sind wir mal kurz weg!". Und ich vermute, falls sich das Chaos fortsetzt, dann wäre die Unabhängigkeit von Schottland keineswegs völlig illusorisch - falls London die Schotten gehen ließe.

Zwei Artikel aus dem Spiegel zu Randaspekten des Brexit

Ulrich, Dienstag, 12.03.2019, 21:31 (vor 1843 Tagen) @ DemGünterseinFrisör

Hab ich das richtig verstanden, dass der britiche Handelsminister (!) gesagt hat, dass die Verträge (Handelsabkommen) nur auf GB umgeschrieben werden müssten?

Das kann doch nicht sein, so bescheuert kann doch niemand sein...

Doch, kann man. Schau Dir einfach mal Rees Mogg, Johnson und Co. an.

Und Theresa May macht ihrem Spitznamen "Maybot" alle Ehre. Sie wirkt wie ein Roboter der stur den einprogrammierten Algorithmen folgt, obwohl das in der konkreten Situation nicht den geringsten Sinn ergibt. Im Zusammenspiel mit Jeremy Corbyn fährt sie Großbritannien voll vor die Wand.

Zwei Artikel aus dem Spiegel zu Randaspekten des Brexit

DemGünterseinFrisör, Dienstag, 12.03.2019, 21:36 (vor 1843 Tagen) @ Ulrich

schon richtig, aber es ist wirklich unfassbar und hanebüchen, was die da machen...das ist wirklich sensationell behämmert...da muss man gar nicht inhaltlich diskutieren, weil es so albern ist...

Zwei Artikel aus dem Spiegel zu Randaspekten des Brexit

Ulrich, Dienstag, 12.03.2019, 21:44 (vor 1843 Tagen) @ DemGünterseinFrisör

schon richtig, aber es ist wirklich unfassbar und hanebüchen, was die da machen...das ist wirklich sensationell behämmert...da muss man gar nicht inhaltlich diskutieren, weil es so albern ist...

Totalversagen der dortigen Eliten, und das schon seit dreißig bis vierzig Jahren. Und deshalb sehe ich Großbritannien in einen harten Brexit hinein rutschen. Ein Paradebeispiel dafür, was Populisten anrichten können.

Ende der Fünfziger, Anfang der Sechziger galt Großbritannien als "der kranke Mann Europas". Damals wollte man in die EU eintreten, Frankreich hat das geraume Zeit verhindert. Und wer weiß, eventuell wiederholt sich das ganze in zehn, zwanzig Jahren.

Zwei Artikel aus dem Spiegel zu Randaspekten des Brexit

DemGünterseinFrisör, Mittwoch, 13.03.2019, 07:15 (vor 1843 Tagen) @ Ulrich

schon richtig, aber es ist wirklich unfassbar und hanebüchen, was die da machen...das ist wirklich sensationell behämmert...da muss man gar nicht inhaltlich diskutieren, weil es so albern ist...


Totalversagen der dortigen Eliten, und das schon seit dreißig bis vierzig Jahren. Und deshalb sehe ich Großbritannien in einen harten Brexit hinein rutschen. Ein Paradebeispiel dafür, was Populisten anrichten können.

Das ist es in der Tat. Da darf sich das britische Volk (und auch das Bildungssystem) aber auch gerne mal selbst hinterfragen. So einen kompletten Unsinn von sich zu geben ist ja das Eine, das aber durchgehen zu lassen und nicht permannt den Stand der Dinge zu überprüfen kreide ich dem Volk und auch der Opposition an (übrigens für mich auch ein Problem, so lange es nur zwei wirklich große Parteien gibt). Ich meine, da geht es nicht um irgendwelche Ansichten sondern überprüfbare Ergebnisse in essentiell wichtigen Fragen.

Aber das Kind war wohl schon viel früher im Brunnen - etwas, wie die Brexit Frage zu entscheiden, ohne die Bedingungen zu kennen oder zumindest abzustecken ist an Dummheit kaum zu überbieten.

Zwei Artikel aus dem Spiegel zu Randaspekten des Brexit

hardbreak, Ort, Mittwoch, 13.03.2019, 01:05 (vor 1843 Tagen) @ Ulrich

Was bitte hat das mit Versagen der Eliten in den letzten 30 - 40 Jahren zu tun?
Es war schon immer so das sie immer als erstes an ihre eigne Tasche gedacht haben.
Heute genau so wie damals.

Zwei Artikel aus dem Spiegel zu Randaspekten des Brexit

Schnippelbohne, Bauernland, Dienstag, 12.03.2019, 20:53 (vor 1844 Tagen) @ Ulrich

Daran, dass die Briten offenbar glaubten, alle Handelsabkommen der EU mit identischen Konditionen in Nullkommanichts für Großbritanntien duplizieren zu können, erkennt man schön das übersteigerte, gestrige Selbstbild. Das Empire ist lange Geschichte. Willkommen auf einer kleinen, nebligen Insel in der Nordsee.

Zwei Artikel aus dem Spiegel zu Randaspekten des Brexit

Ulrich, Dienstag, 12.03.2019, 21:09 (vor 1843 Tagen) @ Schnippelbohne

Daran, dass die Briten offenbar glaubten, alle Handelsabkommen der EU mit identischen Konditionen in Nullkommanichts für Großbritanntien duplizieren zu können, erkennt man schön das übersteigerte, gestrige Selbstbild. Das Empire ist lange Geschichte. Willkommen auf einer kleinen, nebligen Insel in der Nordsee.

Diese Selbstüberschätzung ist in der Tat pathologisch.

Wie konnte ich nur jemals glauben, Monty Python's Flying Circus sei Comedy? Das war schon damals tödlicher Ernst.

Corbyn auch so ein Vollhonk

Sentinel2150, Kiel, Dienstag, 12.03.2019, 20:29 (vor 1844 Tagen) @ Voomy

"Ja muss May halt einen zustimmbaren Deal vorlegen. Wir sagen zwar nicht wie der lauten soll oder wie man den erreicht, sie muss es aber"

Corbyn auch so ein Vollhonk

Ulrich, Dienstag, 12.03.2019, 20:34 (vor 1844 Tagen) @ Sentinel2150

"Ja muss May halt einen zustimmbaren Deal vorlegen. Wir sagen zwar nicht wie der lauten soll oder wie man den erreicht, sie muss es aber"

Corbyn ist ein Marxist alter Schule. Er träumt davon, nach einem Brexit die Wahl zu gewinnen und ein sozialistisches Paradies zu erreichten.

Heraus kommen würde wohl eher ein Kuba ohne Rum, dafür aber mit britischem Wetter ;-)

und Antisemitismus

Sentinel2150, Kiel, Dienstag, 12.03.2019, 20:37 (vor 1844 Tagen) @ Ulrich

Labour hat momentan massive Probleme mit Antisemitismus in den eigenen Reihen. Und der Hamas und Hisbollah-Versteher Corbyn trägt auch nicht dazu bei, dass zu verhindern

und Antisemitismus

Ulrich, Dienstag, 12.03.2019, 20:47 (vor 1844 Tagen) @ Sentinel2150

Labour hat momentan massive Probleme mit Antisemitismus in den eigenen Reihen. Und der Hamas und Hisbollah-Versteher Corbyn trägt auch nicht dazu bei, dass zu verhindern

Der Mann könnte als Totengräber von Labour in die Geschichte eingehen.

Bei klassischen Labour-Funktionären und -Anhängern ist Corbyn nicht sonderlich beliebt. Aber er hat ausgesprochen viele Fans, die nur bei Labour eingetreten sind um ihn an die Parteispitze zu wählen.

Paradoxerweise sind ausgerechnet die Corbyn-Fanboys durchweg engagierte Brexit-Gegner, während die klassische Wählerschaft zwar in der Mehrheit gegen den Brexit ist, es aber eine starke Minderheit gibt die ihn unterstützt.

Corbyn auch so ein Vollhonk

Voomy, Berlin, Dienstag, 12.03.2019, 20:31 (vor 1844 Tagen) @ Sentinel2150

Das ist das ironische an der Geschichte: May wollte nie einen Brexit, hat sich aber auf den Job eingelassen ihn liefern zu müssen. Corbyn will einen Brexit, wird von seiner Partei aber gezwungen wenigstens so zu tun als wolle er keinen.

Corbyn auch so ein Vollhonk

Franke, Mittwoch, 13.03.2019, 10:41 (vor 1843 Tagen) @ Voomy

Das ist das ironische an der Geschichte: May wollte nie einen Brexit, hat sich aber auf den Job eingelassen ihn liefern zu müssen. Corbyn will einen Brexit, wird von seiner Partei aber gezwungen wenigstens so zu tun als wolle er keinen.

Und das Ergebnis des Chaos ist ein No-Deal-Brexit, der ganz bestimmt keine Zustimmung von der Mehrheit der Bürger bekäme, nachdem rund die Hälfte gar keinen Brexit haben will.

Das könnte sich so keiner ausdenken . . .

Corbyn auch so ein Vollhonk

Ulrich, Mittwoch, 13.03.2019, 17:15 (vor 1843 Tagen) @ Franke

Das ist das ironische an der Geschichte: May wollte nie einen Brexit, hat sich aber auf den Job eingelassen ihn liefern zu müssen. Corbyn will einen Brexit, wird von seiner Partei aber gezwungen wenigstens so zu tun als wolle er keinen.


Und das Ergebnis des Chaos ist ein No-Deal-Brexit, der ganz bestimmt keine Zustimmung von der Mehrheit der Bürger bekäme, nachdem rund die Hälfte gar keinen Brexit haben will.

Das könnte sich so keiner ausdenken . . .

Auch wenn ich mich wiederholen sollte: Monty Python und Doug Adams haben sich genau solche Geschichten ausgedacht. Reihenweise ;-)

Brexit Abstimmung Bingo:

Rupo, Ruhrpott, Mittwoch, 13.03.2019, 13:17 (vor 1843 Tagen) @ Franke

Und das Ergebnis des Chaos ist ein No-Deal-Brexit, der ganz bestimmt keine Zustimmung von der Mehrheit der Bürger bekäme, nachdem rund die Hälfte gar keinen Brexit haben will.
Wenn es denn mal so wäre, dass es jetzt eine Entscheidung gäbe.
ABER:
Mittwoch Abstimmung ob No Deal Austritt

Wenn ja = dann 29.03. Austritt

Wenn nein = dann am Donnerstag Abstimmung ob noch mal eine Frist Verlängerung beantragt werden soll für Austritt.

Ja Fristverlängerung beantragen = was dann? wird neu verhandelt?
Nein keine Fristverlägerung beantragen = automatisch No Deal?

komplett verfahren die Sache und dabei hatte man das Grenzproblem Irland / Nordirland doch jetzt im Prinzip gelöst gehabt...

Brexit Abstimmung Bingo:

Voomy, Berlin, Mittwoch, 13.03.2019, 17:27 (vor 1843 Tagen) @ Rupo

Barnier, der Chef-Unterhändler der EU, lässt sich heute zitieren mit: Wozu eine Verlängerung, wenn die Verhandlungen beendet sind?

Auch die Abgeordneten wurden heute mehrfach darauf hingewiesen, dass eine Zustimmung der EU zum Austritt keine Gegebenheit ist. Ich weiß ja nicht. Am Ende überraschen mich die Briten heute Abend und es gibt eine Mehrheit für No-Deal.

Brexit Abstimmung Bingo:

Ulrich, Mittwoch, 13.03.2019, 19:12 (vor 1843 Tagen) @ Voomy

Barnier, der Chef-Unterhändler der EU, lässt sich heute zitieren mit: Wozu eine Verlängerung, wenn die Verhandlungen beendet sind?

Nachvollziehbar. Aber trotzdem erwarte ich, dass es zu einer moderaten Verschiebung kommen wird. Alleine schon deshalb, um beiden Seiten noch ein wenig mehr Zeit zu geben, sich auf einen ungeregelten Brexit vorzubereiten.

Meiner Meinung nach sollte die Frist aber unbedingt vor den Wahlen zum EU-Parlament enden. Ansonsten könnte es passieren dass May im letzten Moment, nachdem das Wahlergebnis feststeht, die Notbremse zieht. Dann müssten die Briten die Wahl nachholen. Aber wo soll man ihre Abgeordneten platzieren? Die Plätze sind zum Teil an andere Nationen gegangen, zum Teil gestrichen worden. Will man in dem Fall gewählte Abgeordnete wieder heraus setzen?


Auch die Abgeordneten wurden heute mehrfach darauf hingewiesen, dass eine Zustimmung der EU zum Austritt keine Gegebenheit ist. Ich weiß ja nicht. Am Ende überraschen mich die Briten heute Abend und es gibt eine Mehrheit für No-Deal.

Das halte ich für ausgesprochen unwahrscheinlich. Das Ergebnis gestern ist zustande gekommen, weil es eine Art unfreiwilliger Allianz der Brexit-Hardliner mit der Opposition gegeben hat.

Brexit Abstimmung Bingo:

donotrobme, Münsterland, Mittwoch, 13.03.2019, 16:23 (vor 1843 Tagen) @ Rupo

Wird eigentlich in der hard-brexit frage thematisiert was aus der anderen innerländischen eu-gb Grenze zwischen spanien und gibraltar wird?

Spanien hätte gewiss nichts gegen eine harte grenze die dazu führen könnte dass gibraltar den spaniern ubergeben wird

Brexit Abstimmung Bingo:

Voomy, Berlin, Mittwoch, 13.03.2019, 17:25 (vor 1843 Tagen) @ donotrobme

Gibraltar und Spanien war tatsächlich schon ein Thema und ein paar Mal als Drohung angebracht worden. Ich meine, bin mir aber nicht ganz sicher, dass es zum Umgang eine bilaterale Übereinkunft gibt.

Brexit Abstimmung Bingo:

Ulrich, Mittwoch, 13.03.2019, 19:14 (vor 1843 Tagen) @ Voomy

Gibraltar und Spanien war tatsächlich schon ein Thema und ein paar Mal als Drohung angebracht worden. Ich meine, bin mir aber nicht ganz sicher, dass es zum Umgang eine bilaterale Übereinkunft gibt.

Durchaus möglich. Das Verhältnis hatte sich bereits entspannt, bevor Spanien in die EU eingetreten ist. Allerdings würde ich im Augenblick nichts ausschließen. der aktuelle Wahnsinn scheint ansteckend zu sein.

Brexit Abstimmung Bingo:

Ulrich, Mittwoch, 13.03.2019, 17:20 (vor 1843 Tagen) @ donotrobme

Wird eigentlich in der hard-brexit frage thematisiert was aus der anderen innerländischen eu-gb Grenze zwischen spanien und gibraltar wird?

Spanien hätte gewiss nichts gegen eine harte grenze die dazu führen könnte dass gibraltar den spaniern ubergeben wird

Wenn ich mich richtig erinnere, dann haben die Spanier Ende der Sechziger sämtliche Landverbindungen zwischen Spanien und Gibraltar dicht gemacht. Die Versorgung erfolgte damals über das Wasser und aus der Luft. Insbesondere Flugzeuglandungen waren nicht unproblematisch, beim Anflug durfte der spanische Luftraum nicht berührt werden.

Erneut eine unglaubliche Klatsche

Ulrich, Dienstag, 12.03.2019, 20:27 (vor 1844 Tagen) @ Voomy

Aye: 242
No: 391

Jede/r andere wäre wohl schon nach der ersten Niederlage zurückgetreten. Aber beim Maybot ist das wohl nicht einprogrammiert.

May verliert Vote

Sentinel2150, Kiel, Dienstag, 12.03.2019, 20:23 (vor 1844 Tagen) @ Voomy

klares Mandat für Nachverhandlungen

May verliert Vote

Voomy, Berlin, Dienstag, 12.03.2019, 20:24 (vor 1844 Tagen) @ Sentinel2150

Die EU wird jeden Moment nachgeben.

May verliert Vote

Ulrich, Dienstag, 12.03.2019, 20:28 (vor 1844 Tagen) @ Voomy

Die EU wird jeden Moment nachgeben.

Der schwarze Ritter würde jetzt ein Unentschieden anbieten ....

Brexit Staffel 5

Ulrich, Dienstag, 12.03.2019, 14:59 (vor 1844 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Heute geht die unendliche Geschichte weiter. Gestern Nacht hat Junker gegenüber May einige wohl in erster Linie kosmetische Zugeständnisse gemacht, und heute stimmt das britische Unterhaus ein weiteres Mal über den mit der EU ausgehandelten Entwurf des Austrittsvertrages ab.

Ich persönlich vermute, das ganze wird auch dieses Mal auf eine Abstimmungsniederlage für Theresa May hinaus laufen. Allerdings könnte es dieses Mal eventuell knapper als beim letzten Mal werden.

Brexit Staffel 5

Voomy, Berlin, Dienstag, 12.03.2019, 16:31 (vor 1844 Tagen) @ Ulrich

Der Rechtsberater der britischen Regierung hat bereits verkündet, dass die Vereinbarung quasi keine Änderung beinhaltet und somit auch seine Empfehlung nicht geändert, dass man nicht dafür stimmen sollte.

May ist übrigens ziemlich erkältet, mal ab davon dass sie Diabetes hat. Inzwischen nötigt es mir beinahe Respekt ab, dass sie das durchhält.

Brexit Staffel 5

libertador, Dienstag, 12.03.2019, 16:34 (vor 1844 Tagen) @ Voomy

Der Rechtsberater hat doch den Spagat gewagt. Gesagt es hat sich nichts geändert, aber er empfiehlt die Zustimmung.

Brexit Staffel 5

Voomy, Berlin, Dienstag, 12.03.2019, 16:53 (vor 1844 Tagen) @ libertador

Oh? Das las ich vorhin anders. Aber wenn der Kernsatz ist, dass sich nichts geändert hat, wird es halt dieses mal 200 statt 250 Gegenstimmen geben.

Brexit Staffel 5

Ulrich, Dienstag, 12.03.2019, 16:58 (vor 1844 Tagen) @ Voomy

Oh? Das las ich vorhin anders. Aber wenn der Kernsatz ist, dass sich nichts geändert hat, wird es halt dieses mal 200 statt 250 Gegenstimmen geben.

Die Position ist in der Tat ein Widerspruch in sich. Er hat sein positives Votum damit begründet, dass das Vertrauen in die EU gewachsen sei.

Faktisch sehen wir hier aber wohl die Auswirkungen von Mays Chicken Game.

Wie viele Gegenstimmen es sein werden, bleibt abzuwarten. Ich vermute, es wird enger als beim letzten Mal. Aber wie eng? Keine Ahnung.

Gleich ist May stumm

Sentinel2150, Kiel, Dienstag, 12.03.2019, 15:39 (vor 1844 Tagen) @ Ulrich

Wie will sie das bis zur Abstimmung 20 Uhr durchhalten?
Die ist doch die nächsten 4 Wochen stumm dann

Brexit Staffel 5

Alones, Dienstag, 12.03.2019, 15:12 (vor 1844 Tagen) @ Ulrich

Heute geht die unendliche Geschichte weiter. Gestern Nacht hat Junker gegenüber May einige wohl in erster Linie kosmetische Zugeständnisse gemacht, und heute stimmt das britische Unterhaus ein weiteres Mal über den mit der EU ausgehandelten Entwurf des Austrittsvertrages ab.

Ich persönlich vermute, das ganze wird auch dieses Mal auf eine Abstimmungsniederlage für Theresa May hinaus laufen. Allerdings könnte es dieses Mal eventuell knapper als beim letzten Mal werden.

Gerade mal kurz in die Debatte reingeschaut. Dann habe ich May gesehen und direkt wieder ausgemacht. Hat die eigentlich immer so eine komische Stimme? Die hört sich an, als ob sie gerade aus dem Stadion kommt und ordentlich gebrüllt hat.

Ansonsten bin ich nur noch froh, wenn dieses Theater endlich ein Ende hat. Dass die EU nicht von sich aus schon längst einen Schlussstrich gezogen hat, ist einfach nur peinlich und sagt leider auch viel über den derzeitigen Zustand der "Union" aus.

Brexit Staffel 5

Ulrich, Dienstag, 12.03.2019, 15:20 (vor 1844 Tagen) @ Alones

Heute geht die unendliche Geschichte weiter. Gestern Nacht hat Junker gegenüber May einige wohl in erster Linie kosmetische Zugeständnisse gemacht, und heute stimmt das britische Unterhaus ein weiteres Mal über den mit der EU ausgehandelten Entwurf des Austrittsvertrages ab.

Ich persönlich vermute, das ganze wird auch dieses Mal auf eine Abstimmungsniederlage für Theresa May hinaus laufen. Allerdings könnte es dieses Mal eventuell knapper als beim letzten Mal werden.


Gerade mal kurz in die Debatte reingeschaut. Dann habe ich May gesehen und direkt wieder ausgemacht. Hat die eigentlich immer so eine komische Stimme? Die hört sich an, als ob sie gerade aus dem Stadion kommt und ordentlich gebrüllt hat.

Böse Zungen behaupten, sie hätte heute Nacht Junker unter den Tisch getrunken ;-)


Ansonsten bin ich nur noch froh, wenn dieses Theater endlich ein Ende hat. Dass die EU nicht von sich aus schon längst einen Schlussstrich gezogen hat, ist einfach nur peinlich und sagt leider auch viel über den derzeitigen Zustand der "Union" aus.

Nicht über den der Europäischen Union, sondern über den des Vereinigten Königreichs ....

Brexit Staffel 5

Alones, Dienstag, 12.03.2019, 15:31 (vor 1844 Tagen) @ Ulrich

Nicht über den der Europäischen Union, sondern über den des Vereinigten Königreichs ....

Ich finde beide befinden sich in keinem sonderlich guten Zustand. Ich bekomme ja aktuell beispielsweise hautnah die neue tolle Plakataktion von Fidesz mit. An jeder Tramstation grinsen dir Soros & Juncker diabolisch entgegen. Trotzdem traut sich keiner, Orban endlich aus der EVP rauszuschmeißen. Das sagt schon viel über den derzeitigen Zustand der EU aus. Eine selbstbewusstere EU würde gegenüber den Briten wohl ganz anderss auftreten. Die Hauptschuld an dem ganzen Drama trägt natürlich trotzdem die britische Seite.

Brexit Staffel 5

Voomy, Berlin, Dienstag, 12.03.2019, 16:32 (vor 1844 Tagen) @ Alones

Die EU tritt geschlossen auf. Ab von einigen Ansätzen von "Könnten wir nicht..." gab es nicht einmal aus Polen Störmanöver in Richtung Brexit. Die EU macht eine ungewohnt gute Figur bei der ganzen Geschichte.

Brexit Staffel 5

Elmar, Dienstag, 12.03.2019, 16:09 (vor 1844 Tagen) @ Alones

Da sind wir aber eine Ebene tiefer. Den Ausschluss muss die EVP durchsetzen.
Da hat „die EU“ nichts zu sagen.

Brexit: Honda will Werk in England schließen

Ulrich, Montag, 18.02.2019, 18:53 (vor 1866 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Honda will wichtiges Werk in Groß­britannien schließen

Der drohende harte Brexit hat bei der Entscheidung vermutlich eine Rolle gespielt. Darüber hinaus können die japanischen Autobauer demnächst ihre Autos wegen des neuen Freihandelsabkommens aus dem eigenen Land zollfrei in die EU exportieren.

Brexit: Reichster Brite zieht nach Monaco

Franke, Montag, 18.02.2019, 23:39 (vor 1865 Tagen) @ Ulrich

Honda will wichtiges Werk in Groß­britannien schließen

Der drohende harte Brexit hat bei der Entscheidung vermutlich eine Rolle gespielt. Darüber hinaus können die japanischen Autobauer demnächst ihre Autos wegen des neuen Freihandelsabkommens aus dem eigenen Land zollfrei in die EU exportieren.


Sir Jim Ratcliffe hat übrigens den Brexit befürwortet.

Brexit: Reichster Brite zieht nach Monaco

Ulrich, Mittwoch, 20.02.2019, 23:03 (vor 1863 Tagen) @ Franke

Honda will wichtiges Werk in Groß­britannien schließen

Der drohende harte Brexit hat bei der Entscheidung vermutlich eine Rolle gespielt. Darüber hinaus können die japanischen Autobauer demnächst ihre Autos wegen des neuen Freihandelsabkommens aus dem eigenen Land zollfrei in die EU exportieren.



Sir Jim Ratcliffe hat übrigens den Brexit befürwortet.

Die Ratten verlassen das sinkende Schiff ....

Mittlerweile sind sieben Labour- und drei Torie-Abgeordnete aus ihren Fraktionen / Parteien ausgetreten.

Theresa May hat sich heute eine Abfuhr in Brüssel eingeholt, Jeremy Hunt in Berlin. Und die Uhr tickt weiter herunter: howmanydaystill.com/its/brexit-6

GuterKommentar in der Süddeutschen

Ulrich, Montag, 11.02.2019, 18:39 (vor 1873 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Säbelrasseln vor dem Brexit

Alones, Montag, 11.02.2019, 11:50 (vor 1873 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch
bearbeitet von Alones, Montag, 11.02.2019, 11:54

"Gavin Williamson, britischer Verteidigungsminister, will das Militär nach einem EU-Austritt seines Landes stärken. Es solle seine globale Präsenz stärken - und bereit sein, Interessen auch mit Gewalt durchzusetzen."

Quelle: SPON

Wenn man glaubt, es geht nicht schlimmer, kommt von irgendwo der britische Kriegsminister daher. Leider hatte ich es ja schon irgendwie geahnt. Denn in Wirklichkeit wollen viele Brexit-Knallköpfe auch einfach nur zurück in die goldenen Zeiten des British Empires. Notfalls eben mit Gewalt. Die eigene blutige Geschichte wurde auf der Insel niemals wirklich aufgearbeitet. Anders kann man sich solche Großmachtsphantasien nicht erklären. Wenn man will, kann man in den Aussagen Williamsons sogar eine Drohung gegenüber den restlichen EU-Staaten rauslesen. Frei nach dem Motto "Entweder ihr gebt uns jetzt das, was wir wollen oder wir holen es uns eben später mit Gewalt". Die obligatorische Drohung gegenüber Russland darf natürlich auch nicht fehlen.

Welche Folgen der Brexit für den Frieden in Europa hat, kam mir in der gesamten Diskussion ohnehin etwas zu kurz. Einen gewissen Hang zum Militarismus hatten die Briten ja schon immer, aber zumindest waren diese innerhalb des EU-Geflechts einigermaßen unter Kontrolle. Wenn die jetzt wieder anfangen, Alleingänge zu machen, kann das noch richtig böse enden. Denn mit vernünftigen sowie rationalen Entscheidungen von der Insel ist wohl auch demnächst nicht zu rechnen.

Säbelrasseln vor dem Brexit

Zoon, Montag, 11.02.2019, 20:39 (vor 1873 Tagen) @ Alones

Viel gefährlicher für den Frieden in Europa ist die russische Revisionspolitik und Destabilisierungspolitik gegenüber dem Westen. Wenn 2017 auch noch Le Pen zu Frankreichs Präsi gewählt worden wäre, hätte Europas Sicherheitslage 2020 so ausgesehen:
- USA und Frankreich aus der NATO ausgetreten und
- Briten und Franzosen aus der EU ausgetreten.

Nicht nur das Balitikum wäre dann Fallobst.

Ok, momentan sieht es nicht so aus, als wenn es 2020 so käme. Aber ausgeschlossen ist das nicht. Zudem gibt es 2023 wieder eine Präsiwahl in Frankreich.

Was die Briten angeht, werden diese demnächst von einem Altstalinisten angeführt werden, von dem man sich nicht sicher sein kann, ob er während des Kalten Krieges ein russischer Aktivposten war (was für einen Altstalinisten normal wäre)und der in der Vergangenheit stets betont hat, den Einsatz von Atomwaffen - selbst wenn dieser nur der Vergeltung eines Nuklearangriffs auf UK dienen würde - abzulehnen. Es ist doch gar nicht zu erwarten, dass sich die Taube Corbyn unter den Bedingungen eines Brexit in einen säbelraselnden Falken verwandeln wird.

Sollte Brexit-UK in der Hand von den Konervativen bleiben, wird man wohl versuchen, UK zu einem Niedrigsteuerland zu entwickeln, sozusagen als Heimathafen für das große Geld. Russische Oligarchen werden dann sehr willkommen sein und als Niedrigsteuerland wird man sich keinen großen Militärhaushalt leisten können.

Säbelrasseln vor dem Brexit

Ulrich, Dienstag, 12.02.2019, 08:33 (vor 1872 Tagen) @ Zoon

Viel gefährlicher für den Frieden in Europa ist die russische Revisionspolitik und Destabilisierungspolitik gegenüber dem Westen.

Wobei die aktuelle Aussage des britischen Verteidigungsministers, man bereit sein, Interessen auch mit Gewalt durchzusetzen, stark nach dem klingen was Putin seit Jahren etwa in der Ost-Ukraine oder auf der Krim praktiziert.

Säbelrasseln vor dem Brexit

Zoon, Dienstag, 12.02.2019, 11:25 (vor 1872 Tagen) @ Ulrich
bearbeitet von Zoon, Dienstag, 12.02.2019, 11:33

Viel gefährlicher für den Frieden in Europa ist die russische Revisionspolitik und Destabilisierungspolitik gegenüber dem Westen.


Wobei die aktuelle Aussage des britischen Verteidigungsministers, man bereit sein, Interessen auch mit Gewalt durchzusetzen, stark nach dem klingen was Putin seit Jahren etwa in der Ost-Ukraine oder auf der Krim praktiziert.

Wirklich? Also ich kann selbst bei bösester Absicht aus der Rede nicht herauslesen, dass Großbritannien nach dem Brexit in ehemalige britische Besitzungen einmarschieren und diese annektieren möchte.

Die Rede enthält nicht viel neues. Auf asymmetrische Bedrohungen will man ggf. mit Gewalt reagieren. Das ist Politik seit dem 09.11. Auf russische Provokationen will man besser reagieren. Hey. Das wäre neu, wenn dieser Wille zur Selbstbehauptung gegenüber Rußland noch einmal wiederbelebt werden würde. Dass man ggf. mit neuen Allianzen Bedrohungen in fernen Ländern bekämpfen möchte, hat man schon im zweiten Irakkrieg praktiziert als Teil der Allianz der Willigen. Hat nicht gut funktioniert.

Säbelrasseln vor dem Brexit

Voomy, Berlin, Montag, 11.02.2019, 20:42 (vor 1873 Tagen) @ Zoon

Corbyn hat einen Popularitätswert von 17 Prozent und das mit der derzeitigen Regierung. Der wird nicht an die Macht kommen. Da haben selbst Boris Johnson und Lord Buckethead die bessere Chancen in Downing Street 10 einzuziehen. Und das ist auch gut so.

Säbelrasseln vor dem Brexit

Zoon, Montag, 11.02.2019, 21:05 (vor 1872 Tagen) @ Voomy

Laut YouGov ist er immer noch der populärste Labourpolitiker und hat er aktuell eine Zustimmungsrate von 29 %. Bei den Umfragen gerät er momentan unter Druck, weil Labours Wähler ein stärkeres Engagement für ein zweites Referendum fordern. In meinem Beitrag bin ich auf die Situation nach dem Brexit eingegangen.

Säbelrasseln vor dem Brexit

Ulrich, Dienstag, 12.02.2019, 08:42 (vor 1872 Tagen) @ Zoon

Laut YouGov ist er immer noch der populärste Labourpolitiker und hat er aktuell eine Zustimmungsrate von 29 %. Bei den Umfragen gerät er momentan unter Druck, weil Labours Wähler ein stärkeres Engagement für ein zweites Referendum fordern. In meinem Beitrag bin ich auf die Situation nach dem Brexit eingegangen.

Ich habe anderes gelesen. Jeremy Corbyn hat eine eingeschworene Fan-Gemeinde. Aber ansonsten ist er die größte Hoffnung der Tories. Tritt er an, dann könnten die Konservativen noch ein halbwegs gesichtswahrendes Ergebnis erzielen.

Säbelrasseln vor dem Brexit

Zoon, Dienstag, 12.02.2019, 11:32 (vor 1872 Tagen) @ Ulrich

Ich habe anderes gelesen. Jeremy Corbyn hat eine eingeschworene Fan-Gemeinde. Aber ansonsten ist er die größte Hoffnung der Tories. Tritt er an, dann könnten die Konservativen noch ein halbwegs gesichtswahrendes Ergebnis erzielen.

Wenn Du anderes gelesen haben möchtest als ich geschrieben habe, müßtest Du einen Labourpolitiker nennen können, der aktuell populärer ist als Corbyn, und eine Umfrage aus der sich dies ergibt. Bei YouGov kommt Londons Bürgermeister aktuell auf 27 %. Das ist allenfalls gleichviel, nicht deutlich besser.

Zu den Wahlchancen von Labour und Tories habe ich nichts geschrieben; in einem Beitrag oben lediglich zu dem Problem, das Corbyn als Premierminister für die Sicherheit Großbritanniens darstellen würde. Die nächste reguläre Unterhauswahl ist ohnehin erst 2021. In der Politik ist eine Woche schon viel Zeit. Zwei Jahre ist eine Ewigkeit...

Säbelrasseln vor dem Brexit

Zoon, Montag, 11.02.2019, 21:32 (vor 1872 Tagen) @ Zoon

Laut YouGov ist er immer noch der populärste Labourpolitiker und hat er aktuell eine Zustimmungsrate von 29 %. Bei den Umfragen gerät er momentan unter Druck, weil Labours Wähler ein stärkeres Engagement für ein zweites Referendum fordern. In meinem Beitrag bin ich auf die Situation nach dem Brexit eingegangen.

Also auf Deutschland übertragen irgendwo zwischen Habeck (31%) und Nahles (25%).

Säbelrasseln vor dem Brexit

Voomy, Berlin, Montag, 11.02.2019, 21:12 (vor 1872 Tagen) @ Zoon

Von wann ist der Poll? Den letzten, von Donnerstag, den ich gesehen habe hatte ihn bei 17% und selbst in seiner "besten" Zielgruppe von 18 bis 30 nur noch bis 24 Prozent. Aber gut, sagen wir im Schnitt hat er so 25%. Das Problem ist doch, dass es keinen anderen Labour Politiker gibt, der so richtig nach vorne drescht. Mit Kier Starmer oder Yvette Cooper haste zwar Leute, die was können, die aber immer noch unter Corbyn stehen und sich auch nicht so richtig trauen ihm den Dolch in den Rücken zu rammen.

Mal davon ab gibt es ein paar mehr Probleme als 'nur' das zweite Referendum. Ohne Corbyn wäre Labour vermutlich inzwischen an der Macht. Aber mit einem Anti-Semiten, Sozialisten und wie du schon sagst Altstalinisten wollen die Wähler halt nichts zu tun haben. Daher wird er Post-Brexit auch nichts zu melden haben.

Wird wohl daher auf deine zweite Prognose rauslaufen. Ein UK das sich den USA anbiedert und dank der effektiven Lobby bald die dortigen Standards übernimmt.

Säbelrasseln vor dem Brexit

hardbreak, Ort, Dienstag, 12.02.2019, 00:51 (vor 1872 Tagen) @ Voomy

Zu viel Sun gelesen oder woher kommt die schlechte Meinung?
Was bitte ist an Corbyn z.B. stalinistisch?
Oder geht es wie so oft nur um die Steuern?

Säbelrasseln vor dem Brexit

Voomy, Berlin, Dienstag, 12.02.2019, 01:01 (vor 1872 Tagen) @ hardbreak

Weiß gar nicht was es da für ein Problem in der Aussage gibt, wo sich Corbyn doch offen dazu bekennt. Sowohl zu seiner bekennenden Vorliebe für die Sowjetunion, seine Abneigung gegen NATO und die EU, seine guten Verbindung zu sozialistischen Bruderstaaten wie Kuba, Venezuela oder Bolivien, seine sozialistisch ausgerichtete Wirtschaftspolitik. Steht ihm ja frei. Wird eh nie gewählt um irgendwas beweisen zu müssen.

Säbelrasseln vor dem Brexit

Alones, Montag, 11.02.2019, 18:38 (vor 1873 Tagen) @ Alones

Das hat doch nichts mit dem Brexit zu tun. Das britische Militär hat schon vor dem Referendum eine massive Modernisierung beschlossen. Mal abgesehen davon bleibt GB in der NATO. Und GB ist aktuell die größte und einzige militärische Mittelmacht, die den Willen hat und in der Lage ist irgendwo in der Welt unterstützend oder führend einzugreifen. Es waren britische Truppen die entscheidend Anteil am Zurückdrängen von Boko Haram oder ISIS in Irak / Syrien hatten. Nicht etwa die Bundeswehr, obwohl wir doch so gerne Fluchtursachen bekämpfen wollen und das die Hauptherkunftsländer sind. Die Drecksarbeit haben die USA, GB und mit Abstrichen Frankreich erledigt. Von daher sollten wir froh sein, wenn die ihren Etat steigern wollen.

Säbelrasseln vor dem Brexit

hardbreak, Ort, Dienstag, 12.02.2019, 00:39 (vor 1872 Tagen) @ Kulibi77

Warum soll man froh sein wenn Länder unnötig Geld im Militär verbrennen anstatt es in den Sozialstaat und die Bildung zu stecken?

Säbelrasseln vor dem Brexit

Voomy, Berlin, Dienstag, 12.02.2019, 00:44 (vor 1872 Tagen) @ hardbreak

Weil es ganz nett ist, wenn sich wenigstens einige Länder an ihre internationalen Verpflichtungen halten und somit funktionsfähige Ausrüstungen und Infrastrukturen haben. Anders als Deutschland. Auch wenn das bei Großbritannien eher nicht der Fall ist.

Säbelrasseln vor dem Brexit

hardbreak, Ort, Dienstag, 12.02.2019, 00:49 (vor 1872 Tagen) @ Voomy

Nochmal was haben die Menschen davon?
Außer der Militärische komplex der sich die Taschen voll macht?

Säbelrasseln vor dem Brexit

hardbreak, Dienstag, 12.02.2019, 01:03 (vor 1872 Tagen) @ hardbreak
bearbeitet von Kulibi77, Dienstag, 12.02.2019, 01:09

Nochmal was haben die Menschen davon?
Außer der Militärische komplex der sich die Taschen voll macht?

Im Allgemeinen ist immer die Frage zu stellen, welche Mächte dringen denn in ein Machtvakuum vor? Nur weil westliche Mächte sich aus irgdendwelchen Gründen zurückziehen, heißt das nicht, dass andere Mächte dort nicht Einfluß ausüben werden. Wir sehen das massiv in Syrien / Irak mit dem Iran und Russland. In Afghanistan wird demnächst wieder die Macht an die Taliban übergeben. Es ist immer eine Wahl zwischen Pest und Cholera. Vielleicht sollten wir uns daran gewöhnen und wenigstens die Krankheit wählen die wir behandeln können.

Säbelrasseln vor dem Brexit

hardbreak, Ort, Dienstag, 12.02.2019, 01:09 (vor 1872 Tagen) @ Kulibi77

Die Sache ist aber die wenn man Deutschland schon für schwach hält was sollen den die andern 190 Länder sagen die unter DE stehen?
Ich Frage mich in dem Zusammenhang wie ein Schweizer oder noch besser Liechtensteiner nachts überhaupt schlafen kann.
Die haben ja sogar noch so viel harte Wertgegenstände in den Tresoren liegen das sich ein überfallt auf jeden Fall Lohn.
Es gibt die drei großen und dann kommen die Atommächte und dann kommt sehr sehr lange nichts.

Säbelrasseln vor dem Brexit

hardbreak, Dienstag, 12.02.2019, 01:14 (vor 1872 Tagen) @ hardbreak
bearbeitet von Kulibi77, Dienstag, 12.02.2019, 01:22

Die Sache ist aber die wenn man Deutschland schon für schwach hält was sollen den die andern 190 Länder sagen die unter DE stehen?
Ich Frage mich in dem Zusammenhang wie ein Schweizer oder noch besser Liechtensteiner nachts überhaupt schlafen kann.
Die haben ja sogar noch so viel harte Wertgegenstände in den Tresoren liegen das sich ein überfallt auf jeden Fall Lohn.
Es gibt die drei großen und dann kommen die Atommächte und dann kommt sehr sehr lange nichts.

Es ist relativ einfach im Endeffekt: Ohne die USA sind wir (als Europa) nichts. Alle zentralen Konflikte werden von der USA geführt, mit europäischer Unterstützung oder unter Federführung eines europäischen Staates, die aber auch nichts können ohne US-Unterstützung. ISIS oder Boko Haram wären heute nicht geschlagen ohne die USA (+GB +FR). Das ist ganz einfach. Die entsprechenden Flüchtlingsströme nach Europa kennen wir zwar schon, aber wir glauben die sind verschwunden, weil wir die Asylgesetze verschärft haben und nicht etwa weil ISIS oder Boko Haram militärisch niedergerungen wurden.

Säbelrasseln vor dem Brexit

hardbreak, Ort, Dienstag, 12.02.2019, 01:25 (vor 1872 Tagen) @ Kulibi77

Gegenfrage wie viele Konflikte würde es ohne die USA und ihre Politik überhaupt nicht geben?
Die sollte man sich auch mal stellen.
Und dazu sollte man auch mehr wie 10 Jahre in die Vergangenheit schauen und auch die Geheimdienste inklusive Regime Changes und versuche mit einbeziehen.

Frage hältst du es den für richtig z.B. heute noch durch das unrecht von vorigen Generationen zu profitieren nur weil du im richtigen Land geboren wurdest?
Z.B. hat WK2 DE un JP ja nicht geschadet und vieles vieles andere auch.

Säbelrasseln vor dem Brexit

hardbreak, Dienstag, 12.02.2019, 01:35 (vor 1872 Tagen) @ hardbreak

Gegenfrage wie viele Konflikte würde es ohne die USA und ihre Politik überhaupt nicht geben?
Die sollte man sich auch mal stellen.
Und dazu sollte man auch mehr wie 10 Jahre in die Vergangenheit schauen und auch die Geheimdienste inklusive Regime Changes und versuche mit einbeziehen.

Natürlich. Der 2. Irak-Krieg insgesamt ist ein Verbrechen und ein riesiger Fehler gewesen. Nur können wir die Zeit nicht zurück drehen und die Folgen einfach ignorieren. Es war die Bush-Regierung die noch einen vollständigen Rückzug aus dem Irak anordnete und Obama der es ausgeführt hat. Das war, im Nachhinein betrachtet, der große Fehler, der ein paar Jahre später zum Siegeszug des IS führte. Genauso wie die vollständige Ignoranz gegenüber Afghanistan, nach dem Rückzug der Sowjets, zur Kooperation zwischen Taliban und Al Qaida führte.

Frage hältst du es den für richtig z.B. heute noch durch das unrecht von vorigen Generationen zu profitieren nur weil du im richtigen Land geboren wurdest?
Z.B. hat WK2 DE un JP ja nicht geschadet und vieles vieles andere auch.

Die Besatzung von Japan / Deutschland bzw. die Einbindung in Bündnisse hat Deutschland und Japan die längste Friedensperiode ihrer Geschichte beschert.

Säbelrasseln vor dem Brexit

hardbreak, Ort, Dienstag, 12.02.2019, 01:52 (vor 1872 Tagen) @ Kulibi77

Mir ging es um wirtschaftlichen Luxus den ich hier aufgrund der verbrechen unserer vorfahren genießen darf.
Die frage ist ob dies Gerecht oder in Ordnung ist.

Säbelrasseln vor dem Brexit

hardbreak, Dienstag, 12.02.2019, 02:03 (vor 1872 Tagen) @ hardbreak
bearbeitet von Kulibi77, Dienstag, 12.02.2019, 02:08

Mir ging es um wirtschaftlichen Luxus den ich hier aufgrund der verbrechen unserer vorfahren genießen darf.
Die frage ist ob dies Gerecht oder in Ordnung ist.

Die Besatzung Afghanistans war rein monetär sicherlich keine positive Rechnung für die westlichen Staaten involviert. Trotzdem gab es in Afghanistan in den letzten 18 Jahren eine ungekannte Phase der (relativen) Stabilität und gleichzeitig wurden westliche Sicherheitsinteressen bedient, die man nicht einfach so in ökonomische Vorteile umrechnen kann. Natürlich ist das Narrativ, dass es nur um Öl&Geld geht weit verbreitet, aber das ist eben nicht das Gesamtbild. Jetzt haben wir einen Präsident Trump, der sich ziemlich bedingungslos aus Afghanistan zurückziehen will und deswegen bereit ist die Macht an die Taliban zu übergeben. Die langfristigen Auswirkungen davon sind überhaupt nicht ökonomisch bezifferbar, egal ob man nun positiv oder negativ in die Zukunft blickt. Bleibt also die Frage: Will man dieses Risiko eingehen? Trump will es aus innenpolitischen Gründen. Ob das z.B. für uns Europäer in 10, 20 oder 30 Jahren (noch) eine positive Rechnung ist, das kann keiner ernsthaft beantworten. Der übereilte Rückzug aus dem Irak hat uns jedenfalls Billionen gekostet in direkten oder indirekten Auswirkungen (nur zur Erinnerung: Das war ein Krieg den wir hochoffiziell und prominent abgelehnt haben und dessen Folgen uns heute trotzdem zig Milliarden kostet). Für die USA war es billiger, weil die meisten Flüchtlinge doch nur lieber übers Mittelmeer fahren statt gleich über den ganzen Atlantik.

Säbelrasseln vor dem Brexit

hardbreak, Ort, Dienstag, 12.02.2019, 02:27 (vor 1872 Tagen) @ Kulibi77

Ich hab doch gesagt ich betrachte nicht nur die letzten Jahre, sondern Dekaden und mehr also eher Jahrhunderte.
Wenn man ein ernsthaftes Interesse an Afghanistan gehabt hätte hätte man eine UN Truppe in 7 stelliger Größe aufstellen müssen und hätte es wie damals in Deutschland machen müssen also von vornherein auch eine viel viel größere summe einplanen.
Dein Grundfehler ist das es den Irak krieg nie hätte geben dürfen warum auch?
Und wenn ja dann genau so wie oben.
Also wir zahlen für die Kriegslust und die Lügen der Amerikaner die schon etliche Kriege auf lügen aufgebaut haben.

Säbelrasseln vor dem Brexit

hardbreak, Dienstag, 12.02.2019, 10:33 (vor 1872 Tagen) @ hardbreak

Ich hab doch gesagt ich betrachte nicht nur die letzten Jahre, sondern Dekaden und mehr also eher Jahrhunderte.
Wenn man ein ernsthaftes Interesse an Afghanistan gehabt hätte hätte man eine UN Truppe in 7 stelliger Größe aufstellen müssen und hätte es wie damals in Deutschland machen müssen also von vornherein auch eine viel viel größere summe einplanen.
Dein Grundfehler ist das es den Irak krieg nie hätte geben dürfen warum auch?
Und wenn ja dann genau so wie oben.
Also wir zahlen für die Kriegslust und die Lügen der Amerikaner die schon etliche Kriege auf lügen aufgebaut haben.

Ich verstehe nicht worauf du hinaus willst. Ja, die Situation ist scheiße und ihre Entstehungsgeschichte ist auch keine Ruhmesgeschichte. Ist alles allgemein bekannt. Das nützt nur nichts z.B. bei der Frage, ob man Afghanistan an die Taliban zurückgeben soll oder nicht. Das sind konkrete Entscheidungen die anstehen und deren Auswirkungen massiv sein können. In der Zwischenzeit wird Bush jr. nicht als Kriegsverbrecher verurteilt und selbst wenn, es würde nichts ändern.

Säbelrasseln vor dem Brexit

Voomy, Berlin, Dienstag, 12.02.2019, 01:30 (vor 1872 Tagen) @ hardbreak

Die USA sind ein nicht ganz 250 Jahre altes Land. Über tausende von Jahren haben es die Menschen auch ohne die Supermacht geschafft sich herzhaft und herzlich zu bekriegen.

Säbelrasseln vor dem Brexit

Voomy, Berlin, Dienstag, 12.02.2019, 00:50 (vor 1872 Tagen) @ hardbreak

Um es ganz profan runterzubrechen: Arbeit haben die Menschen davon.

Säbelrasseln vor dem Brexit

hardbreak, Ort, Dienstag, 12.02.2019, 00:52 (vor 1872 Tagen) @ Voomy

Entschuldigung was ist das den für eine sinnlose Antwort?
Was haben die Menschen von dieser Arbeit?

Säbelrasseln vor dem Brexit

Voomy, Berlin, Dienstag, 12.02.2019, 00:55 (vor 1872 Tagen) @ hardbreak
bearbeitet von Voomy, Dienstag, 12.02.2019, 01:01

Entschuldigung, was ist denn das für eine sinnlose Aussage, was Menschen von Arbeit haben? Oder was ein Militär bringt? Oder warum man, wenn man eines hat, auch darin investieren sollte?

Bei der Bundeswehr arbeiten derzeit 250.000 Menschen, darunter 180.000 Soldaten. Damit ist sie ein größerer Arbeitgeber als Volkswagen. Natürlich bringt ein funktionierendes Militär noch einige Vorteile mehr mit sich, aber ich habe eigentlich keine Lust mich da in eine Diskussion mit jemandem zu begeben, dessen Grundargumentation schon mit dem "militärisch-industriellen Komplex" Dünnsinn anfängt.

Also ja, viele Menschen haben Arbeit. Für die weiteren Aufgaben und Nutzungen eines Militärs in einer westlichen Demokratie empfehle ich einfach Google.

Säbelrasseln vor dem Brexit

hardbreak, Ort, Dienstag, 12.02.2019, 01:04 (vor 1872 Tagen) @ Voomy

Willst du mich auf den arm nehmen?
Oder ist das eine ernsthafte aussage von dir aber es erklärt auch die eine oder andere absurde aussage von Politikern oder Menschen die irgend etwas mit Wirtschaft machen aber wenn man genau nachfragt absolut keinen nutzen für diesen Planeten haben.
Genau so könntest du sagen das man für den Straßenbau die Leute doch wieder mit der Schaufel arbeiten lassen sollte damit alle eine Beschäftigung haben.
Oder hältst du die Zigarettenindustrie auch für sinnvoll da sie Ärzten Arbeit beschafft die sie ohne sie nicht hätten?
Oder Menschen die in der Werbebranche arbeiten und auch keinen nutzen für die Gesellschaft haben?
Bitte mal ein bisschen komplexer nachdenken nicht nach dem Motto gut ist was Arbeit Schaft egal wie sinnlos sie ist.

Säbelrasseln vor dem Brexit

Lutz09, Tor zum Sauerland, Dienstag, 12.02.2019, 09:59 (vor 1872 Tagen) @ hardbreak
bearbeitet von Lutz09, Dienstag, 12.02.2019, 10:15

Willst du mich auf den arm nehmen?
Oder ist das eine ernsthafte aussage von dir aber es erklärt auch die eine oder andere absurde aussage von Politikern oder Menschen die irgend etwas mit Wirtschaft machen aber wenn man genau nachfragt absolut keinen nutzen für diesen Planeten haben.
Genau so könntest du sagen das man für den Straßenbau die Leute doch wieder mit der Schaufel arbeiten lassen sollte damit alle eine Beschäftigung haben.
Oder hältst du die Zigarettenindustrie auch für sinnvoll da sie Ärzten Arbeit beschafft die sie ohne sie nicht hätten?
Oder Menschen die in der Werbebranche arbeiten und auch keinen nutzen für die Gesellschaft haben?

Ist das eine neue Folge aus der Reihe Nonstop Nonsens? Hat auf aller Fälle eine Menge Komikpotential.

Anstatt deine Zeit im Forum zu verschwenden, solltest du lieber aufs Feld gehen und Kartoffeln anbauen oder etwas anderes tun, was dir sinnvoll erscheint.

Säbelrasseln vor dem Brexit

Voomy, Berlin, Dienstag, 12.02.2019, 01:06 (vor 1872 Tagen) @ hardbreak

Ich will ehrlich gesagt nicht mit Menschen diskutieren, die einer ganzen Branche, in diesem Beispiel die Werbebranche, ihren Nutzen absprechen aber gleichzeitig auffordern komplex zu denken. Das ist so absurd, da ist selbst mir die Zeit zu schade.

Alle Menschen zurück zum Ackerbau und Mauerbau! Vielleicht noch ein paar Lehrer und ein bisschen Pflege. Alles andere ist eh nutzlos!

Säbelrasseln vor dem Brexit

hardbreak, Ort, Dienstag, 12.02.2019, 01:18 (vor 1872 Tagen) @ Voomy

Ich will ehrlich gesagt nicht mit Menschen diskutieren, die einer ganzen Branche, in diesem Beispiel die Werbebranche, ihren Nutzen absprechen aber gleichzeitig auffordern komplex zu denken. Das ist so absurd, da ist selbst mir die Zeit zu schade.

Und warum nicht gebissen Hunde und so?
Selber betroffen?
Gerade wenn man Sachen schonungslos betrachtet kommt man zu diesem Schluß ohne die Folklore von sinnlosen Arbeitsplätzen.
Dann erkläre doch mal welchen wert diese Branche für die Menschheit hat?
Genau so könnte ich behaupten das ich durch den Handel mit Aktien Werte schaffe nur weil ich damit meinen Lebensunterhalt bestreiten könnte was aber völlig falsch und absurd ist.

Alle Menschen zurück zum Ackerbau und Mauerbau! Vielleicht noch ein paar Lehrer und ein bisschen Pflege. Alles andere ist eh nutzlos!

Ja außerhalb von R&D bleibt nicht viel übrig.
Beispiel Amazon beschäftigt in einem seiner Lager z.B. 10000 Leute sein Chinesischer Konkurrent aber gar keine.
Was ist besser?
https://www.dailymail.co.uk/video/sciencetech/video-1708252/Video-JD-com-shows-fully-automated-warehouse-Shanghai.html

Ich bin da ganz beim Chinesen warum soll ich Menschen mit arbeiten belasten die auch Maschinen machen können?

Säbelrasseln vor dem Brexit

Voomy, Berlin, Dienstag, 12.02.2019, 01:28 (vor 1872 Tagen) @ hardbreak

Mit der selben Argumentation sind sämtliche kulturellen Errungenschaften der letzten 5000 Jahre nutzlos. Künstler schaffen auch keine Werte. Oder sind die jetzt wieder ausgenommen, weil sie ja Kultur erschaffen? Es sind Wirtschaftskreisläufe. Das eine funktioniert nicht ohne das andere. Keine Branche ist im Kern nutzlos, da sie sonst nicht existieren würde. Sie alle erfüllen eine Nachfrage und ein Großteil dessen, was von Altlinken gerne als "Konsumgesellschaft" verrufen wird, schafft die Grundlage für den Sozialstaat. Ohne Finanz-, Werbe-, Unterhaltungs- und Konsumindustrie gäbe es keine Steuern, mit denen wir den Sozialstaat finanzieren, den wir uns leisten. Ohne die Bundeswehr hätten wir 250.000 Menschen mehr, die 'irgendwo' unterkommen müssen und wenn man sich mal den einen oder anderen Soldaten anguckt, wird recht schnell klar, dass die Alternativen ebenso dünn sind wie bei vielen Fußballern.

Aber jemand, der mit Aktien sein Geld verdient, sollte eigentlich wissen, dass es diese Dinge braucht. Dass das eine nicht ohne das andere kann. Wenn man es denn gerne noch komplexer will: Es gibt auch das Recht auf Arbeit. Menschen wollen arbeiten. Sie wollen nicht unbedingt in den Jobs arbeiten, in denen sie landen, aber die meisten Menschen haben ein grundlegendes Bedürfnis einer Tätigkeit nachzugehen. Also ja, die Schaffung von Arbeitsplätzen ist manchmal auch ein Selbstzweck und nicht einfach nur Bedarf.

Säbelrasseln vor dem Brexit

hardbreak, Ort, Dienstag, 12.02.2019, 01:49 (vor 1872 Tagen) @ Voomy

Mit der selben Argumentation sind sämtliche kulturellen Errungenschaften der letzten 5000 Jahre nutzlos. Künstler schaffen auch keine Werte. Oder sind die jetzt wieder ausgenommen, weil sie ja Kultur erschaffen?

Diese Menschen könne aber ohne die die wie Bauern und andere wirklich was schaffen nicht überleben.
Das heißt sie sind ein Luxus den man sich leistet aber keine Notwendigkeit.

Es sind Wirtschaftskreisläufe. Das eine funktioniert nicht ohne das andere.

Doch es gibt sehr sehr viele nutzlose berufe die nichts zum Wohlstand beitragen akzeptiere doch diesen Fakt.

Keine Branche ist im Kern nutzlos, da sie sonst nicht existieren würde.

Natürlich gibt es solche Branchen.

Sie alle erfüllen eine Nachfrage und ein Großteil dessen, was von Altlinken gerne als "Konsumgesellschaft" verrufen wird, schafft die Grundlage für den Sozialstaat.

Falsch sie verschwenden Ressourcen in einem begrenzten System.

Ohne Finanz-, Werbe-, Unterhaltungs- und Konsumindustrie gäbe es keine Steuern, mit denen wir den Sozialstaat finanzieren, den wir uns leisten.

Du scheinst den Mist wirklich zu glauben oder?
Nochmal sie verschwenden Ressourcen in einem begrenzten System.

Ohne die Bundeswehr hätten wir 250.000 Menschen mehr, die 'irgendwo' unterkommen müssen und wenn man sich mal den einen oder anderen Soldaten anguckt, wird recht schnell klar, dass die Alternativen ebenso dünn sind wie bei vielen Fußballern.

Und ja ein BGE wäre bei vielen gesellschaftlich viel günstiger.
Also eine stilllege Prämie!
Nochmal anscheinend scheinst du nicht zu begreifen das die Ressourcen auf diesem Planeten begrenzt sind.
Nochmal ein Beispiel für die Absurdität deiner Gedankenwelt (las mich raten du hast irgendwas mit Wirtschaft gelernt?) und der daraus entstehenden Absurdität. Nur um Arbeitsplätze zu erhalten subventionieren wir jeden Menschen in der Aluindustrie mit über 400000 Euro jährlich.
Ps und in einer Vollkostenrechnung erzeugt auch jeder Kumpel einen negativen Output.

Aber jemand, der mit Aktien sein Geld verdient, sollte eigentlich wissen, dass es diese Dinge braucht. Dass das eine nicht ohne das andere kann.

Woher hast du diesen Blödsinn?
Ich würde es wirklich mal zu gerne wissen.

Wenn man es denn gerne noch komplexer will: Es gibt auch das Recht auf Arbeit.

Wo in der DDR?

Menschen wollen arbeiten. Sie wollen nicht unbedingt in den Jobs arbeiten, in denen sie landen, aber die meisten Menschen haben ein grundlegendes Bedürfnis einer Tätigkeit nachzugehen.

Das bezweifle ich aber wenn man ehrliche Umfragen erstellen würde.
Also inklusive Hinterfragung der Tätigkeit und Betrachtung von Nebenwirkungen der Tätigkeit und alternativen.
Ansonsten ist das so 19 Jahrhundert von der Argumentation.

Also ja, die Schaffung von Arbeitsplätzen ist manchmal auch ein Selbstzweck und nicht einfach nur Bedarf.

Und was hat man von diesem Selbstzweck?
Was für ein absurdes Weltbild steckt dahinter oder was für eine Prägung.
Ich keinen keinen der nicht auf Arbeit verzichten könnte weil er dann nichts zu tun hätte.

Säbelrasseln vor dem Brexit

Voomy, Berlin, Dienstag, 12.02.2019, 01:53 (vor 1872 Tagen) @ hardbreak
bearbeitet von Voomy, Dienstag, 12.02.2019, 01:57

Ich kann mit deiner Ideologie so wenig anfangen wie du mit meiner und als es mit BGE Kram losging, war mir eigentlich klar, wohin das hier führt. Seien wir uns einig uns nicht einig zu sein.

Säbelrasseln vor dem Brexit

hardbreak, Ort, Dienstag, 12.02.2019, 02:19 (vor 1872 Tagen) @ Voomy

Was für eine Ideologie?
Ich sehe hier nirgends Ideologie sondern nur Fakten.
Und es ist ein Fakt das ich jede einzelne Arbeit nach ihrem nutzen für die Gesellschaft beurteilen kann oder nicht?
Und genau mit diesen Fakten argumentiere ich.
Und ja es ist für den ein oder anderen schwer dieses zu akzeptieren.
Aber genau so hast du heute noch Leute die rauchen für ungefährlich halten weil die Werbung und sogar Ärzte dieses mal behauptet haben.
Und ja es ist was anderes wenn ich mir beim Ski fahren ein Bein Breche und damit einen Arzt belästige als wenn ich mit voller Absicht mein Auto vor die wand fahre und mit dem Geld der Versicherung dann ein neues bauen lasse.
Und wo ich das Wort Versicherung erwähne was hat die Mensheit davon wenn in der Branche 200000 Menschen arbeiten wenn man die gleiche Arbeit auch mit 1000 machen könnte? Und an genau diesem absurden punkt sind wir.
Wir betreiben heute weit weit mehr ABM wie es im angeblichen Kommunismus jäh gab.

Bullshit in den Büros
Jeder zweite Job sei völlig sinnlos, behauptet Bestsellerautor David Graeber. Dabei gibt es genug gute Arbeit – sie muss nur anders finanziert werden.
https://www.handelsblatt.com/arts_und_style/kunstmarkt/sinnlose-jobs-bullshit-in-den-bueros/22842176.html

David Graeber: Im Buch habe ich das wie folgt formuliert: Ein Bullshit-Job ist eine Form der bezahlten Anstellung, die derart sinnlos, unnötig oder gefährlich ist, dass selbst die Person, die sie ausführt, ihre Existenz nicht rechtfertigen kann - obwohl sich diese Person im Rahmen der Beschäftigungsbedingungen verpflichtet fühlt, so zu tun, als sei dies nicht der Fall. Oder um es etwas prägnanter zu formulieren: Ein Bullshit-Job ist ein Job, bei dem derjenige, der ihn macht, heimlich denkt, dass dieser Job nicht existieren sollte. Er denkt also, dass es nicht bloß keinen Unterschied machen würde, wenn es seinen Job oder die gesamte damit verbundene Industrie nicht mehr geben würde, sondern dass es der Welt dann wahrscheinlich sogar ein bisschen besser ginge.

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Anthropologe-Menschen-verdienen-umso-weniger-je-nuetzlicher-ihr-Job-ist-4192979.html
Anthropologe: "Menschen verdienen umso weniger, je nützlicher ihr Job ist."

„Mir schrieb jemand, dass er 15 Jahre bei einer Bank als Effizienzexperte gearbeitet hat. Seine Aufgabe war herauszufinden, wie man überflüssige Stellen loswerden kann. Er fand heraus, dass 80 Prozent aller Arbeitsplätze in der Bank ohne Weiteres gestrichen werden können. Aber die Bank hat seine Vorschläge nie angenommen. Immer wenn er einen Vorschlag machte, bedeutete das, dass irgendwelche Manager einen Teil des Teams verlieren würden, das sie so wichtig erscheinen lässt. Also haben sie den Vorschlag blockiert. Der Mann hat irgendwann gemerkt, dass er nur da ist, damit die Bank behaupten kann, es würde sich jemand um die Unternehmenseffizienz kümmern.“

Vieleicht denkst du nochmal über deine Argumentation nach.

Säbelrasseln vor dem Brexit

Voomy, Berlin, Dienstag, 12.02.2019, 02:22 (vor 1872 Tagen) @ hardbreak
bearbeitet von Voomy, Dienstag, 12.02.2019, 02:28

Tut mir ja leid dir das so sagen zu müssen, aber es ist schon sehr ideologisch das eigene Gedankengut als ein Fakt verkaufen zu wollen und es dann mit Links zu untermalen die "Jobs sind sinnlos, behauptet ein Autor" weitergehen.

Und nein, man kann den gesellschaftlichen Wert von Arbeit nicht bewerten. Ich halte dein Weltbild für ziemlich gefährlich und, wie gesagt, was du als Fakten verkaufen möchtest, sind nichts anderes als Meinungen, die auf nichts als persönlich geprägten und idelogisierten Ansichten beruhen. Mal ganz davon ab dass es anmaßend ist Leuten erzählen zu wollen, dass ihre Jobs einen geringen oder gar keinen Wert / Nutzen für die Gesellschaft haben. Aber das musst du mit dir selbst ausmachen.

Vielleicht spinnst du mal dein Weltbild weiter und streichst mal gedanklich alle Jobs und Branchen, die du so für überflüssig hältst. Ist das eine Welt in der du persönlich leben willst?

Übrigens, in deinem eigenen verlinkten Artikel: " Die meisten wollen lieber ein Recht auf Arbeit anstatt ein Recht auf Faulheit."

Säbelrasseln vor dem Brexit

hardbreak, Ort, Dienstag, 12.02.2019, 02:41 (vor 1872 Tagen) @ Voomy
bearbeitet von hardbreak, Dienstag, 12.02.2019, 02:47

Tut mir ja leid dir das so sagen zu müssen, aber es ist schon sehr ideologisch das eigene Gedankengut als ein Fakt verkaufen zu wollen und es dann mit Links zu untermalen die "Jobs sind sinnlos, behauptet ein Autor" weitergehen.

Erkläre mir doch wo das Problem ist berufe nach ihrem nutzen für die Gesellschaft zu bewerten?

Und nein, man kann den gesellschaftlichen Wert von Arbeit nicht bewerten.

Und warum nicht?

Ich halte dein Weltbild für ziemlich gefährlich und, wie gesagt, was du als Fakten verkaufen möchtest, sind nichts anderes als Meinungen, die auf nichts als persönlich geprägten und idelogisierten Ansichten beruhen.

Das erkläre doch mal bitte warum das so sein soll?
Ich hab eher das Gefühl bei dir spricht die Pure Subjektivität wie bei einem Professor für Verbrennungsmotorentechnik oder einem Betrieb der Kolben für diese giest wenn es um das Thema Zukunft und damit Elektromobilität geht ob Wasserstoff oder Batterie ist egal beides macht sie überflüssig. Und genau so argumentierst du auch.
Du hast im ganzen geschrieben kein einziges Argument gebracht das mir widerspricht.

Mal ganz davon ab dass es anmaßend ist Leuten erzählen zu wollen, dass ihre Jobs einen geringen oder gar keinen Wert / Nutzen für die Gesellschaft haben. Aber das musst du mit dir selbst ausmachen.

Was ist daran anmaßend in einer Wissenssegelschaft?
Und ja ich hab das schon das ein oder andere mal gemacht in diskussionen.

Vielleicht spinnst du mal dein Weltbild weiter und streichst mal gedanklich alle Jobs und Branchen, die du so für überflüssig hältst. Ist das eine Welt in der du persönlich leben willst?

Richtig dann bleiben in Deutschland wahrscheinlich nicht mal 10 Millionen Produktive Menschen in De übrig.
Also wo ist dein Problem ich sehe da absolut keins.
Oder glaubst du ernsthaft eine Verkäuferin im Supermarkt macht sich an der Kasse für einen Hungerlohn gerne den rücken kaputt nur eins von 1000 Beispielen.
Ansonsten hast du die zwei Artikel überhaupt gelesen?
Mir scheint es nicht so und ich habe das Gefühl mit einem Menschen zu sprechen der nur eine Daseinsberechtigung für den eignen Beruf oder den von Familie und Angehörigen sucht.
Was sagst du dazu?
Das ist genau so wie mit Menschen die 30 Jahre rauchen und mit Helmut Schmidt argumentieren.
Warum fällt es Menschen so schwer auch die eigenen Existenz zu hinterfragen und worauf dies beruht?
Und nein das hat nichts mit dir zu tun also bitte bitte nicht persönlich nehmen sondern mit uns der angeblichen Krönung der Schöpfung.

Säbelrasseln vor dem Brexit

Voomy, Berlin, Dienstag, 12.02.2019, 02:48 (vor 1872 Tagen) @ hardbreak

Und warum nicht?

Weil die Welt nicht so einfach ist, wie du sie dir da machst. Deine Beispiele sind eine Ansammlung von Klischees und Vereinfachungen von hochkomplexen Umständen. Und das von jemandem, der andere auffordert, komplexer zu denken. Aber naja, wie gesagt, ideologischer Unsinn. Und damit gehe ich mal.

Säbelrasseln vor dem Brexit

hardbreak, Ort, Dienstag, 12.02.2019, 02:55 (vor 1872 Tagen) @ Voomy
bearbeitet von hardbreak, Dienstag, 12.02.2019, 02:58

Gerade weil sie nicht so einfach ist argumentiere ich ja wie ich argumentiere und sage nicht wie du es ist gut wie es ist weil ich ja davon profitiere.
Du machst es dir doch einfach und hinterfragst nichts solange es dir nur persönlich gut geht.
Also bitte was soll das,? oder warum beantwortest du nicht die Frage mit dem hinterfragen der eigenen persönlichen Existenz?
Außer die nicht Beantwortung von Fragen und dem Blödsinn von Ideologie (was soll das in diesem zusammenhing bitte sein) fällt dir nichts mehr ein?
Echt schade komme mir gerade wie beim Schachspielen mit einer Taube vor.

Säbelrasseln vor dem Brexit

Voomy, Berlin, Dienstag, 12.02.2019, 03:12 (vor 1872 Tagen) @ hardbreak

Weil ich mich generell von Hobby-Philosophen im Internet fernhalte, die sich selbst für intellektuell überlegen halten ("Schachspielen mit der Taube" oder auch "Warum fällt es Menschen so schwer auch die eigenen Existenz zu hinterfragen und worauf dies beruht?") und mich dazu auffordern meine Existenz zu hinterfragen. Natürlich sind das auch nur nie Ideologen. Und alles was sie sagen sind Fakten und nicht etwa Meinungen.

Ist ein bisschen so wie mit dem netten Mann und dem fensterlosen Van, der fragt, ob du mal einen Hasen sehen möchtest. Da kommt nichts gutes bei raus.

Säbelrasseln vor dem Brexit

hardbreak, Ort, Dienstag, 12.02.2019, 03:19 (vor 1872 Tagen) @ Voomy

Weil ich mich generell von Hobby-Philosophen im Internet fernhalte, die sich selbst für intellektuell überlegen halten ("Schachspielen mit der Taube" oder auch "Warum fällt es Menschen so schwer auch die eigenen Existenz zu hinterfragen und worauf dies beruht?") und mich dazu auffordern meine Existenz zu hinterfragen. Natürlich sind das auch nur nie Ideologen. Und alles was sie sagen sind Fakten und nicht etwa Meinungen
.

Und wo ist da das Problem?
Sage es mir bitte ich bin da ehrlich interessiert.!
Ansonsten sind wie bei genau dem Punkt wie von mir angesprochen mit dem Raucher der auch alle Wissenschaft ignoriert und mit Schmidt kommt weil ihm das hinterfragen von alten Verhaltensweisen nicht über die Lippen kommt.

Ist ein bisschen so wie mit dem netten Mann und dem fensterlosen Van, der fragt, ob du mal einen Hasen sehen möchtest. Da kommt nichts gutes bei raus.

Also hast du von vorne bist hinten wie oben außer Beschimpfungen keine Argumente... Super.... :(

Säbelrasseln vor dem Brexit

Voomy, Berlin, Dienstag, 12.02.2019, 03:28 (vor 1872 Tagen) @ hardbreak
bearbeitet von Voomy, Dienstag, 12.02.2019, 03:34

Wie ich schon sagte: Anmaßend. Man kann die eigene Existenz - oder in diesem Fall eher die berufliche Wirkung, die Tätigkeit, das Schaffen - kritisch beleuchten, ohne dass man zu dem gleichen Ergebnis wie du kommen muss. Mal davon ab ist das mit den Beleidigungen so eine Sache. In diesem Dialog hast du quasi den meisten Menschen unterstellt dass ihr Wirken nutzlos ist, jemand der dir widerspricht ist ein "Sun Leser" oder du hast das Problem dass du leider deinen Intellekt nicht ausleben kannst ("Schach mit Tauben"), ganz generell sind die Menschen nicht in der Lage "ihre Existenz" kritisch zu hinterfragen. Du bist nicht nur verblendet, du bist vor allem überheblich und, um mich zu wiederholen, anmaßend. Auch schön deine Argumentation im Sinne von " anscheinend scheinst du nicht zu begreifen" oder "Absurdität deiner Gedankenwelt". Also heul leise. Wald reinrufen und rausschallen.

Keine deiner wirren Beispiele ist eine Wissenschaft. Es ist eine Ansammlung aus Confirmation Bias (ich halte Jobs für sinnlos und ich habe eine Anekdote gehört, dass ein Effizienzmanager einer Bank die Leute in seiner Bank zu 80% für sinnlos hielt, also muss es stimmen), unbelegbaren und demnach auch nicht widerlegbaren Thesen und du bedienst dich dabei irgendwelcher nicht im geringsten zum Thema passender Beispiele (Was ist bloß dein Ding mit Rauchern?).

Das ist halt so ein generelles Problem mit Leuten, die auf purer Ideologie argumentieren. Alles was du sagst kann so sein oder nicht sein. Es lässt sich von der einen Seite oder von der anderen Seite betrachten. Entgegen deiner persönlichen Annahme sind das aber keine klugen Gedanken, sondern argumentative Platzpatronen. Es ist nichts das sich untermauern lässt und somit lässt es sich auch nicht widerlegen. Du akzeptierst aber die Ungültigkeit deiner Aussagen nur dann, wenn man sie widerlegen kann, obwohl du selbst nichts BElegen kannst.

Ich hab das hier jetzt lange genug durchgezogen, weil ich eh nichts besseres zu tun hatte, aber es bringt nichts aber auch gar nichts mit dir zu diskutieren. Du hast da ein ganz eigenes Weltbild, das ich höchst seltsam finde. Begegnet man dir mit Widerspruch, kommst du mit esoterisch-philosopischen Plattitüden wie "man muss seine Existenz hinterfragen!". Du hältst die Dinge, die du da von dir gibst für smart, sie sind aber nur wirr und konfus. Aber du versuchst sie als Fakten zu verkaufen. Stellst Aussagen in den Raum wie "Man kann den gesellschaftlichen Wert einer Arbeitsstelle messen" was komischerweise nicht einmal den brilliantesten Köpfen gelingt - aber du kannst das. Anmaßend.

Also wunder dich nicht, wenn man dir auf deine kleinen Gedankenwölkchen irgendwann keine Antwort mehr gibt. Wie ich schon schrieb: Die Hobby-Philosophen, die sich intellektuell überlegen fühlen, sind die schlimmsten. Du bist an keinem Austausch interessiert, du willst dein ureigenes Weltbild unters Volk bringen. Sei dir gegönnt. Ich habs jetzt aber lange genug entertained.

Säbelrasseln vor dem Brexit

markus93, Sauerland, Dienstag, 12.02.2019, 10:04 (vor 1872 Tagen) @ Voomy
bearbeitet von markus93, Dienstag, 12.02.2019, 10:12

Hättest du das hier nicht gepostet hätte ich es wohl getan. Ist ja unfassbar wie unreflektiert und kurzsichtig dein Diskussionspartner hier agiert. Vielleicht sollte er einfach seinen eigenen Rat beherzigen und sich selbst hinterfragen. Allerdings traue ich ihm anhand seines bisherigen Disskusionsstyls nicht zu.

Säbelrasseln vor dem Brexit

Lutz09, Tor zum Sauerland, Dienstag, 12.02.2019, 10:04 (vor 1872 Tagen) @ Voomy

Respekt vor deiner Ausdauer ;)

Säbelrasseln vor dem Brexit

Ulrich, Montag, 11.02.2019, 18:31 (vor 1873 Tagen) @ Alones


Wenn man glaubt, es geht nicht schlimmer, kommt von irgendwo der britische Kriegsminister daher. Leider hatte ich es ja schon irgendwie geahnt. Denn in Wirklichkeit wollen viele Brexit-Knallköpfe auch einfach nur zurück in die goldenen Zeiten des British Empires. Notfalls eben mit Gewalt. Die eigene blutige Geschichte wurde auf der Insel niemals wirklich aufgearbeitet. Anders kann man sich solche Großmachtsphantasien nicht erklären. Wenn man will, kann man in den Aussagen Williamsons sogar eine Drohung gegenüber den restlichen EU-Staaten rauslesen. Frei nach dem Motto "Entweder ihr gebt uns jetzt das, was wir wollen oder wir holen es uns eben später mit Gewalt". Die obligatorische Drohung gegenüber Russland darf natürlich auch nicht fehlen.

In der Tat hat man bei vielen Brexit-Hardlinern den Eindruck, die wollen eigentlich gar nicht die EU, sondern das 21. Jahrhundert verlassen.


Welche Folgen der Brexit für den Frieden in Europa hat, kam mir in der gesamten Diskussion ohnehin etwas zu kurz. Einen gewissen Hang zum Militarismus hatten die Briten ja schon immer, aber zumindest waren diese innerhalb des EU-Geflechts einigermaßen unter Kontrolle. Wenn die jetzt wieder anfangen, Alleingänge zu machen, kann das noch richtig böse enden. Denn mit vernünftigen sowie rationalen Entscheidungen von der Insel ist wohl auch demnächst nicht zu rechnen.

Ein Militärapparat muss auch finanziert werden, und ich vermute, der britische Staat würde nach einem ungeregelten Brexit massive finanzielle Probleme bekommen. Und da würde dann auch das Militär seinen Sparbeitrag leisten müssen.

Ich verbuche das ganze unter der Rubrik "Völliger Realitätsverlust".

Säbelrasseln vor dem Brexit

Alones, Montag, 11.02.2019, 18:44 (vor 1873 Tagen) @ Ulrich
bearbeitet von Alones, Montag, 11.02.2019, 18:49

Ein Militärapparat muss auch finanziert werden, und ich vermute, der britische Staat würde nach einem ungeregelten Brexit massive finanzielle Probleme bekommen. Und da würde dann auch das Militär seinen Sparbeitrag leisten müssen.

Ich verbuche das ganze unter der Rubrik "Völliger Realitätsverlust".

Oder das Militär wird dazu genutzt, um Bodenschätze und Ressourcen zu erobern, um somit den drohenden wirtschaftlichen Zusammenbruch des Landes zu verhindern. Das wäre ja nun auch keine völlig neue Strategie. Klassische imperiale Machtpolitik des 19. Jahrhunderts. Dort wollen die Hardliner ja anscheinend ohnehin zurück. Und dazu kommt dann eben noch das heikle Thema Irland-Konflikt. Im Moment kann man über den britischen Größenwahn nur lachen, aber das Lachen kann einem auch schnell im Halse stecken bleiben. Die Kombination aus Nationalismus, Militarismus und wirtschaftlichem Abschwung hat noch nie zu etwas Gutem geführt. Das sollte einem gerade auch die deutsche Geschichte lehren.

Säbelrasseln vor dem Brexit

Alones, Montag, 11.02.2019, 18:54 (vor 1873 Tagen) @ Alones

Es geht konkret darum eine Militärbasis in Singapur einzurichten und um eine erweiterte Präsenz in der Karibik. Beides absolut auf Linie mit der US-Politik (Obama oder Trump machen keinen Unterschied). Der Herr Minister verpackt es etwas blumig, aber am Ende geht es darum vorhandene US-Präsenzen zu ergänzen und zu unterstützen. Aber so formuliert fehlt natürlich der nationalistische pompöse Anstrich.

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Alones, Montag, 11.02.2019, 18:27 (vor 1873 Tagen) @ Alones

Einen gewissen Hang zum Militarismus hatten die Briten ja schon immer,

Genau, allein im letzten Jahrhundert haben sie bereits zweimal einen Weltkrieg vom Zaun gebrochen.

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Voomy, Berlin, Montag, 11.02.2019, 18:30 (vor 1873 Tagen) @ MisterHit

Whataboutism much? Die Briten haben natürlich eine lange Historie des Militarismus - unter anderem vor WK1 und WK2. Und danach. Und dazwischen. Das wurde nur durch NATO und EU einigermaßen eingedämmt. Es ist eigentlich nur logisch, dass es nach dem Ende der EU-Mitgliedschaft wieder losgeht.

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Voomy, Montag, 11.02.2019, 18:37 (vor 1873 Tagen) @ Voomy

Whataboutism much? Die Briten haben natürlich eine lange Historie des Militarismus - unter anderem vor WK1 und WK2. Und danach. Und dazwischen. Das wurde nur durch NATO und EU einigermaßen eingedämmt. Es ist eigentlich nur logisch, dass es nach dem Ende der EU-Mitgliedschaft wieder losgeht.

Deutsche sollten sich sehr damit zurückhalten, anderen Nationen Militarismus vorzuhalten. Und zwischen den Weltkriegen des 20. Jahrhunderts haben weder NATO noch EU irgendetwas eingedämmt. Dass die britische Geschichte eine grundsätzlich imperialistisch geprägte ist, brauchst Du mir nicht erzählen, da ich selbst britischer Staatsbürger bin.

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Nietzsche, Montag, 11.02.2019, 20:16 (vor 1873 Tagen) @ MisterHit

Whataboutism much? Die Briten haben natürlich eine lange Historie des Militarismus - unter anderem vor WK1 und WK2. Und danach. Und dazwischen. Das wurde nur durch NATO und EU einigermaßen eingedämmt. Es ist eigentlich nur logisch, dass es nach dem Ende der EU-Mitgliedschaft wieder losgeht.


Deutsche sollten sich sehr damit zurückhalten, anderen Nationen Militarismus vorzuhalten. Und zwischen den Weltkriegen des 20. Jahrhunderts haben weder NATO noch EU irgendetwas eingedämmt. Dass die britische Geschichte eine grundsätzlich imperialistisch geprägte ist, brauchst Du mir nicht erzählen, da ich selbst britischer Staatsbürger bin.

[/b]

Und nichts anderes hat er gesagt. Wo ist also Dein Problem?

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Voomy, Berlin, Montag, 11.02.2019, 18:41 (vor 1873 Tagen) @ MisterHit

Warum sollten sich die Deutschen zurückhalten irgendwem Militarismus zu unterstellen, weil wir vor 80 Jahren genauso waren? Sollen wir mit der Logik auch aufhören anderen Nationen zu sagen, dass die Einhaltung von Menschenrechten ganz nett wäre, weil wir damit ja auch so unsere Geschichte haben?

Man muss auch niemandem erzählen dass die Briten eine imperialistische Geschichte haben, das sollte jeder wissen, der schon einmal ein Geschichtsbuch in der Hand hatte. Fakt ist aber auch, dass das Vereinigte Königreich mit dem Gründung der NATO eine sehr strategische Aufrüstung statt einer, wie dato, quantitativen Aufrüstung betrieben hat. Mit dem Beitritt von Maastricht war dann auch der letzte Grund weg, sich ein Militär zu halten, das über NATO Einsatzzweck hinaus ging.

Mit dem Ende es Kalten Krieges ging da ebenso die weitestgehend freigiebige Abrüstung los. Alles was also das UK in den letzten 70 Jahren der Geschichte daran gehindert hat, alten Traditionen nachzukommen, waren NATO und EU.

+1

Basti Van Basten, Romania, Montag, 11.02.2019, 20:06 (vor 1873 Tagen) @ Voomy

Warum sollten sich die Deutschen zurückhalten irgendwem Militarismus zu unterstellen, weil wir vor 80 Jahren genauso waren?

Ich stimme dir da vollkommen zu und würde sogar noch einen draufsetzen: Gerade mit unserer Geschichte sollten wir Militarismus, wo auch immer er zu mächtig zu werden droht, anprangern.

Man sagt doch so schön: Ihr seid nicht Schuld daran, was damals geschehen ist. Aber ihr seid dafür verantwortlich, dass es nicht wieder passiert. Warum sollten wir diese Verantwortung also auf unsere Grenzen beschränken? Sollte der Weltfrieden nicht unser aller Ziel sein?

England 2 Germany 0

Voomy, Montag, 11.02.2019, 19:06 (vor 1873 Tagen) @ Voomy

Warum sollten sich die Deutschen zurückhalten irgendwem Militarismus zu unterstellen, weil wir vor 80 Jahren genauso waren? Sollen wir mit der Logik auch aufhören anderen Nationen zu sagen, dass die Einhaltung von Menschenrechten ganz nett wäre, weil wir damit ja auch so unsere Geschichte haben?

Man muss auch niemandem erzählen dass die Briten eine imperialistische Geschichte haben, das sollte jeder wissen, der schon einmal ein Geschichtsbuch in der Hand hatte. Fakt ist aber auch, dass das Vereinigte Königreich mit dem Gründung der NATO eine sehr strategische Aufrüstung statt einer, wie dato, quantitativen Aufrüstung betrieben hat. Mit dem Beitritt von Maastricht war dann auch der letzte Grund weg, sich ein Militär zu halten, das über NATO Einsatzzweck hinaus ging.

Mit dem Ende es Kalten Krieges ging da ebenso die weitestgehend freigiebige Abrüstung los. Alles was also das UK in den letzten 70 Jahren der Geschichte daran gehindert hat, alten Traditionen nachzukommen, waren NATO und EU.

Ich finde es tatsächlich etwas unangemessen, wegen der Äußerung eines offensichtlich durchgeknallten Ministers einer Nation ihren Militarismus vorzuwerfen. Da sollten Deutsche tatsächlich sehr kleine Brötchen backen (die sich im NATO-Konstrukt ja übrigens ziemlich bequem eingerichtet haben und andere [z.B. die Fremdenlegion in Afrika] die Dinge erledigen lassen, für die sie dann lieber Geld bezahlen).

Und Dein Satz mit den "alten Traditionen" (wenn er denn stimmte) würde natürlich für Deutschland genauso gelten, aber das ist dann wahrscheinlich wieder whataboutism.

[nach Diktat verreist]

England 2 Germany 0

Weeman, Hinterm Knauber, Dienstag, 12.02.2019, 10:28 (vor 1872 Tagen) @ MisterHit

Da sollten Deutsche tatsächlich sehr kleine Brötchen backen

Oha. Wann gehts zurück auf die Insel?

England 2 Germany 0

Voomy, Berlin, Montag, 11.02.2019, 19:12 (vor 1873 Tagen) @ MisterHit

Ich finde es tatsächlich etwas unangemessen, wegen der Äußerung eines offensichtlich durchgeknallten Ministers einer Nation ihren Militarismus vorzuwerfen. Da sollten Deutsche tatsächlich sehr kleine Brötchen backen (die sich im NATO-Konstrukt ja übrigens ziemlich bequem eingerichtet haben und andere [z.B. die Fremdenlegion in Afrika] die Dinge erledigen lassen, für die sie dann lieber Geld bezahlen).

Ich würde gerne wissen was passieren würde, wenn der/die deutsche Verteidigungsminister/in von "tödliche Schlagkraft" "globale Präsenz" reden und fabulieren würde, man müsse bereit sein, auch militärische Gewalt zur "Wahrung der eigenen Interessen" einzusetzen. Vermutlich würden umgehend amerikanische Truppen in Polen stationiert werden. Und ja, die deutsche Rolle in der NATO ist unstrittig schlecht. Aber da liegt nun einmal auch der Unterschied. Bei uns gibt es keinen Willen, nicht einmal ansatzweise, "alte Traditionen" aufleben zu lassen. Der Versuch des Vergleichs ist ja nett, aber halt auch völlig an der Realität vorbei. Deutschland hat zumindest in Hinblick auf Militarismus seine Probleme aus der Vergangenheit abgeschüttelt (und sich in das andere Extrem begeben). Die Briten haben es nur pausiert aber immer mit ihrer militärischen Stärke kokettiert.

England 2 Germany 0

Voomy, Montag, 11.02.2019, 19:25 (vor 1873 Tagen) @ Voomy

Ich finde es tatsächlich etwas unangemessen, wegen der Äußerung eines offensichtlich durchgeknallten Ministers einer Nation ihren Militarismus vorzuwerfen. Da sollten Deutsche tatsächlich sehr kleine Brötchen backen (die sich im NATO-Konstrukt ja übrigens ziemlich bequem eingerichtet haben und andere [z.B. die Fremdenlegion in Afrika] die Dinge erledigen lassen, für die sie dann lieber Geld bezahlen).


Ich würde gerne wissen was passieren würde, wenn der/die deutsche Verteidigungsminister/in von "tödliche Schlagkraft" "globale Präsenz" reden und fabulieren würde, man müsse bereit sein, auch militärische Gewalt zur "Wahrung der eigenen Interessen" einzusetzen. Vermutlich würden umgehend amerikanische Truppen in Polen stationiert werden. Und ja, die deutsche Rolle in der NATO ist unstrittig schlecht. Aber da liegt nun einmal auch der Unterschied. Bei uns gibt es keinen Willen, nicht einmal ansatzweise, "alte Traditionen" aufleben zu lassen. Der Versuch des Vergleichs ist ja nett, aber halt auch völlig an der Realität vorbei. Deutschland hat zumindest in Hinblick auf Militarismus seine Probleme aus der Vergangenheit abgeschüttelt (und sich in das andere Extrem begeben). Die Briten haben es nur pausiert aber immer mit ihrer militärischen Stärke kokettiert.

Großbritannien...

IST eine Atommacht (tödliche Schlagkraft)

HAT eine globale Präsenz (u.a. mit Militärbasen in Deutschland...)

HAT das Militär zur Durchsetzung seiner Interessen eingesetzt z.B. von Falkland bis gegen ISIS in Syrien. (wir Deutschen auch, auch wenn Köhler wegen dieser banalen Feststellung noch zurücktreten musste)

Das ist nicht viel mehr die Beschreibung eines status quo. Jetzt kann GB überlegen wie man von dieser Ausgangslage aus vorgeht. Rückzug oder Ausbau? Und von allen Seiten wird GB bestürmt mehr militärische Präsenz zu zeigen. USA, NATO, Commonwealth-Staaten. Da wird Applaus geklatscht bei diesen Sätzen. USA und Australien fordern seit 10 Jahren eine gesteigerte Präsenz der Briten im Südchinesischen Meer. Die Briten sind im übrigen auch durch Abkommen zu dieser Hilfe verpflichtet.

England 2 Germany 0

Garum, Bornum am Harz, Montag, 11.02.2019, 19:15 (vor 1873 Tagen) @ Voomy
bearbeitet von Garum, Montag, 11.02.2019, 19:20


Ich würde gerne wissen was passieren würde, wenn der/die deutsche Verteidigungsminister/in von "tödliche Schlagkraft" "globale Präsenz" reden und fabulieren würde, man müsse bereit sein, auch militärische Gewalt zur "Wahrung der eigenen Interessen" einzusetzen. Vermutlich würden umgehend amerikanische Truppen in Polen stationiert werden. Und ja, die deutsche Rolle in der NATO ist unstrittig schlecht. Aber da liegt nun einmal auch der Unterschied. Bei uns gibt es keinen Willen, nicht einmal ansatzweise, "alte Traditionen" aufleben zu lassen. Der Versuch des Vergleichs ist ja nett, aber halt auch völlig an der Realität vorbei. Deutschland hat zumindest in Hinblick auf Militarismus seine Probleme aus der Vergangenheit abgeschüttelt (und sich in das andere Extrem begeben). Die Briten haben es nur pausiert aber immer mit ihrer militärischen Stärke kokettiert.

Also wenn UvL das vom Stapel lassen würde, würden sich die anderen Nationen wohl zur Zeit jetzt vor Lachen nicht mehr halten können. Wir haben glaube ich das schlechteste Militär von den Industrienationen. Allerdings sollte man trotzdem ein Auge darauf werfen was die Briten so vor haben.

Säbelrasseln vor dem Brexit

Voomy, Berlin, Montag, 11.02.2019, 18:07 (vor 1873 Tagen) @ Alones

Ha. Das britische Militär ist doch gar nicht in der Lage einen Krieg zu führen. Die sind auf einer Luxus-Ebene in der gleichen Problematik wie Deutschland. Keine Rekruten für den Nachwuchs, bestehende Ausrüstung altert vor den Augen der Benutzer und neue Ausrüstung ist mit massiven Korruptions-Anstrichen verbunden. Ihr neuer Flugzeugträger musste von den Amerikanern in Wehrtauglichkeit gebracht werden, ihre Zerstörer kommen kaum aus den Dock raus, weil sie auf hoher See vermutlich binnen von Tagen untauglich werden. Die Bodenstreitkräfte, insbesondere die Panzer, sind völlig veraltet und verrotten so vor sich hin.

Von Großbritannien geht so viel Kriegsgefahr aus wie von Deutschland.

Leider ist das oben genannte aber eine Bestandsaufnahme eines jeden Militärs in der EU. Nur die Franzosen haben es einigermaßen im Griff und die sind in der Tat auch diejenigen, weswegen sich Europa mit Sicherheit keine Sorgen um neue militärische Bedrohungen machen muss. Weder im weiten Osten, noch in der Nordsee.

Säbelrasseln vor dem Brexit

Lutz09, Tor zum Sauerland, Montag, 11.02.2019, 18:06 (vor 1873 Tagen) @ Alones

"Gavin Williamson, britischer Verteidigungsminister, will das Militär nach einem EU-Austritt seines Landes stärken. Es solle seine globale Präsenz stärken - und bereit sein, Interessen auch mit Gewalt durchzusetzen."

Quelle: SPON

Wenn man glaubt, es geht nicht schlimmer, kommt von irgendwo der britische Kriegsminister daher. Leider hatte ich es ja schon irgendwie geahnt. Denn in Wirklichkeit wollen viele Brexit-Knallköpfe auch einfach nur zurück in die goldenen Zeiten des British Empires. Notfalls eben mit Gewalt. Die eigene blutige Geschichte wurde auf der Insel niemals wirklich aufgearbeitet. Anders kann man sich solche Großmachtsphantasien nicht erklären. Wenn man will, kann man in den Aussagen Williamsons sogar eine Drohung gegenüber den restlichen EU-Staaten rauslesen. Frei nach dem Motto "Entweder ihr gebt uns jetzt das, was wir wollen oder wir holen es uns eben später mit Gewalt". Die obligatorische Drohung gegenüber Russland darf natürlich auch nicht fehlen.

Welche Folgen der Brexit für den Frieden in Europa hat, kam mir in der gesamten Diskussion ohnehin etwas zu kurz. Einen gewissen Hang zum Militarismus hatten die Briten ja schon immer, aber zumindest waren diese innerhalb des EU-Geflechts einigermaßen unter Kontrolle. Wenn die jetzt wieder anfangen, Alleingänge zu machen, kann das noch richtig böse enden. Denn mit vernünftigen sowie rationalen Entscheidungen von der Insel ist wohl auch demnächst nicht zu rechnen.

Genau, die Briten werden militärisch gegen Staaten der EU vorgehen und sich holen, was sie wollen. Ist ja köstlich! *lol*

Säbelrasseln vor dem Brexit

Alones, Montag, 11.02.2019, 18:20 (vor 1873 Tagen) @ Lutz09

Genau, die Briten werden militärisch gegen Staaten der EU vorgehen und sich holen, was sie wollen. Ist ja köstlich! *lol*

Ich finde solche Aussagen, wie von diesem Williamson ehrlich gesagt überhaupt nicht komisch. Dort scheinen angesichts des anstehenden Untergangs so langsam auch die letzten Hemmungen zu fallen. In Afrika freut mich man sicherlich schon auf die neuen britischen Kolonien. Für die EU besteht sicherlich keine unmittelbare Gefahr, aber gerade das Thema Irland-Konflikt ist sehr sensibel. Wenn da keine dauerhafte Lösung gefunden wird, kann die Lage dort schnell wieder eskalieren. Und was dann passiert, weiß keiner.

Säbelrasseln vor dem Brexit

Ulrich, Montag, 11.02.2019, 18:35 (vor 1873 Tagen) @ Alones

Genau, die Briten werden militärisch gegen Staaten der EU vorgehen und sich holen, was sie wollen. Ist ja köstlich! *lol*


Ich finde solche Aussagen, wie von diesem Williamson ehrlich gesagt überhaupt nicht komisch. Dort scheinen angesichts des anstehenden Untergangs so langsam auch die letzten Hemmungen zu fallen. In Afrika freut mich man sicherlich schon auf die neuen britischen Kolonien. Für die EU besteht sicherlich keine unmittelbare Gefahr, aber gerade das Thema Irland-Konflikt ist sehr sensibel. Wenn da keine dauerhafte Lösung gefunden wird, kann die Lage dort schnell wieder eskalieren. Und was dann passiert, weiß keiner.

In Nordirland besteht leider in der Tat die Gefahr, dass der Konflikt binnen kurzer Zeit wieder hoch kochen könnte.

Aber ansonsten sind die Aufrüstungspläne reine Hirngespinste. Die Briten haben sich massiv verschulden müssen um die Folgen der Bankenkrise bewältigen zu könnten. Und falls es zu einem ungeregelten Brexit kommen sollte, dann dürfte man erneut riesige finanzielle Probleme bekommen. Auf der einen Seite werden die Steuereinnahmen wegbrechen, auf der anderen Seite wird man die einheimische Wirtschaft stützen müssen.

Säbelrasseln vor dem Brexit

Tigo, Duisburg, Montag, 11.02.2019, 18:01 (vor 1873 Tagen) @ Alones

So lange die EU soweit zusammen bleibt, glaube ich nicht das von GB eine Kriegsgefahr ausgeht. Zumindest gegenüber den EU- Staaten.
Und alleine können die auch keinen Blumentopf mehr gewinnen, dafür arbeiten die NATO Staaten zu eng zusammen. Aktuell sehe ich auch keine Gefahr für eine Eskalation mit Rußland. Rußland ist daran sicher nicht gelegen, die haben ihre Interessen in Ukraine zwar militärisch durchgesetzt, aber mehr wird da nicht passieren.
Da ist es für mich viel wahrscheinlicher das es in Asien rappelt.

Säbelrasseln vor dem Brexit

hardbreak, Ort, Montag, 11.02.2019, 17:38 (vor 1873 Tagen) @ Alones

Das Thema wurde ja hier schon angesprochen.
Rule Britannia, Britannia rule the waves.....
https://www.youtube.com/watch?v=Sgd9nYqVz2s

Mehr muss man nicht gesehen haben um den Brexit in manchen Köpfen zu verstehen.

phoenix plus: Das irische Dilemma

Rupo, Ruhrpott, Freitag, 08.02.2019, 17:28 (vor 1876 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Corbyn stellt fünf Bedingungen für Brexit-Hilfe

Alones, Donnerstag, 07.02.2019, 11:13 (vor 1877 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Quelle:SPON

Ohne jetzt die Zeit zu haben, den Vorschlag genauer zu prüfen, scheint mir das zum ersten Mal soetwas wie ein vernünftiger Ansatz zu sein. Hört sich zumindest sehr nach dem Modell Norwegen oder Schweiz an. Dann hätte die Briten im Grunde auch gleich drin bleiben können (defacto würde sich damit kaum etwas ändern), aber irgendwie muss man ja auch das Ergebnis des Referendums respektieren. Ebenso hätte Corbyn gerne etwas früher konkreter werden dürfen.

Jetzt liegt der Ball bei May. Ich halte es allerdings nicht für sehr wahrscheinlich, dass die Konservativen darauf eingehen werden. Die Hardliner in ihrer Partei würden sich wohl lieber die Kugel geben, anstatt einem solchen Deal zuzustimmen.

Tusk lässt ausrichten: Legt euch gehackt

Voomy, Berlin, Dienstag, 29.01.2019, 22:29 (vor 1885 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Wie kaum zu erwarten war etwa 5 Minuten nach der Abstimmung, die eine Änderung des Backstop forderte, eine Antwort der europäischen Kommission vorhanden: Der Backstop ist Teil des Withdrawal Agreement und das Withdrawal Agreement kann nicht verhandelt werden.

Überraschend lässt die irische Seite ausrichten: Der Backstop ist Teil des Withdrawal Agreement und das Withdrawal Agreement kann nicht verhandelt werden.

Tusk erzählt von seinen Gedanken

Franke, Donnerstag, 07.02.2019, 01:37 (vor 1877 Tagen) @ Voomy

"Ich denke manchmal darüber nach, wie der besondere Platz in der Hölle für jene aussieht, die den Brexit vorangetrieben haben, ohne auch nur die Skizze eines Plans zu haben, ihn sicher über die Bühne zu bringen".


Nun sind sich immerhin einige Briten einig darin, dass sie den Tusk unmöglich finden.

Tusk erzählt von seinen Gedanken

Ulrich, Donnerstag, 07.02.2019, 05:55 (vor 1877 Tagen) @ Franke

"Ich denke manchmal darüber nach, wie der besondere Platz in der Hölle für jene aussieht, die den Brexit vorangetrieben haben, ohne auch nur die Skizze eines Plans zu haben, ihn sicher über die Bühne zu bringen".


Nun sind sich immerhin einige Briten einig darin, dass sie den Tusk unmöglich finden.

Ich finde, Donald Tusk bringt es auf den Punkt.

Das große Problem ist, ein großer Teil der britischen Öffentlichkeit und auch der britischen Politik hat nie hinterfragt was ein Brexit überhaupt bedeutet und welche Beziehungen man nach dem Austritt aus der EU konkret mit Brüssel haben möchte. Wenn man aber nicht weiß, was man will, dann kann man auch nicht verhandeln. Theresa Mays Mantra "Brexit means Brexit" ist letztlich der Ausdruck von Hilflosigkeit.

Juncker - der Ausloeser fuer das Referendum?

DieRoteKarteZahlIch, UK, Freitag, 01.02.2019, 23:17 (vor 1882 Tagen) @ Voomy

Was haltet ihr eigentlich von Juncker und Selmayr? Inbesondere den Spekulationen, dass beide ihre aktuelle Position erhalten haben in einer Art und Weise die gegen EU-Recht/Regeln verstoesst. Sind das wilde Verschwoerungstheorien?

blogs.spectator.co.uk/2019/01/martin-selmayr-is-taking-over-the-brexit-negotiations-and-thats-bad-news-for-britain/

Wert der Erinnerung - das Cameron quasi gedroht hat, wenn Juncker komme, verlaesst Grossbritannien die EU. Und Merkel hilft Juncker, um Schulz zu verhindern:
theguardian.com/world/2014/jun/27/eu-democratic-bandwagon-juncker-president-wanted

Juncker - der Ausloeser fuer das Referendum?

Nietzsche, Sonntag, 03.02.2019, 12:25 (vor 1881 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Der Auslöser für das Referendum ist kein Sachgrund. Wie einige Befürworter so schön sagten: "Der Brexit ist ein Gefühl!"

Wenn die Presse 30 Jahre lang eine Kampagne fährt, entsteht irgendwann ein Bild. Dabei spielen dann Fakten keine Rolle mehr.

Eine wunderbare Auflistung gibt es hier:
https:// tompride.wordpress.com/2017/12/05/see-20-years-of-fake-news-about-eu-by-uk-press-vote-for-your-favourite-here/

Nett vorgetragen von Graham Hughes, einem von den "3 blokes in a pub":
/watch?v=f5Ve7kbLoAo

Psychologische Untersuchungen haben gezeigt, dass man Sachen eher glaubt, wenn sie wieder und wieder vorgetragen werden, selbst wenn man weiß, dass sie falsch sind.
Und die EU ist insgesamt viel zu kompliziert, als dass normale Leute die Zeit, die Lust oder, in einigen Fällen, die intellektuelle Kapazität haben, sich damit rein faktenbasiert auseinander zu setzen.
Oder kurz: Propaganda funktioniert. Erst recht, wenn man Jahrzehnte Zeit dafür hat.

Tja, und irgendwann kannste dann halt ein Referendum machen und gewinnst viele Stimmen.
Die Leaver sehen das ja wirklich fundamental so, dass EU und UK auf verschiedenen Seiten stehen. Denen kommt gar nicht in den Sinn, dass sie selbst die EU SIND.

Ein Klassiker dazu:
/watch?v=ptfmAY6M6aA

Also nein, Juncker ist ganz sicher nicht der Auslöser. Und Fakten auch nicht.

Juncker - der Ausloeser fuer das Referendum?

Matse, Sonntag, 03.02.2019, 15:19 (vor 1881 Tagen) @ Nietzsche

Also nein, Juncker ist ganz sicher nicht der Auslöser. Und Fakten auch nicht.

Interessant die Aussage des ungarischen Journalisten heute im Internationalen Frühschoppen:

Für viele Kreise in Osteuropa stelle sich die Schuldfrage allerdings genau so dar. Außerdem solle die EU nach Meinung dieser Personen auch einlenken.

Ich befürchte, dass die EU in der jetzigen Form nicht mehr lange bestehen wird. Benelux, Finnland, Schweden, Dänemark, Deutschland - das ganz grob eine mögliche Gruppe in der Zukunft.

Apropos Ungarn...

Alones, Sonntag, 03.02.2019, 16:22 (vor 1881 Tagen) @ Matse

... wer sehen möchte, welchen Schaden rechtsradikale Regierungen anrichten können, der braucht nur mal auf die Orban-Administration zu schauen: edition.cnn.com/2019/02/01/europe/hungary-education-orban-textbooks-intl/index.html

Kurz zusammengefasst:

- Migration gilt mittlerweile als Schimpfwort
- schon in Schulbüchern wird Migration negativ dargestellt
- die Macher von Schulbüchern werden gezwungen, Migration negativ darzustellen
- die EU (Deutschland) wird als Schwein dargestellt, an deren Zitzen die anderen Länder saugen (außern Ungarn natürlich); wunderbare Propaganda für Kinder
- der Großteil aller jungen Menschen möchte in Ungarn bleiben und viele Kinder bekommen (untermauert mit Zahlen & Statistiken, die sich nicht nachprüfen lassen)
- Kinder mit Migrationshintergrund werden zunehmend gemobbt und Lehrer, die versuchen sich dem Thema neutral zu anzunähern, ausgelacht
- NGOs werden aus dem Land verbannt
- Gender Studies werden verboten (klarer Eingriff in die akademische Freiheit)
- Universitäten müssen das Land verlassen (CEU "Soros Universität")
- auch auf andere Universitäten wird Druck ausgeübt
- Pressefreiheit gibt es ohnehin nicht mehr
- aus eigener Erfahrung: auf Treffpunkte der linken Szene wird Druck ausgeübt
- etc.

Besonders lustig finde ich ja, dass ausgerechnet die Leute, die immer laut nach Meinungsfreiheit brüllen "Man wird doch noch sagen dürfen..." (meistens irgendwelchen fremdenfeindlichen, reaktionären Dreck), die ersten sind, die andere Meinungen einschränken bzw. sogar komplett verbieten wollen. Und solche Entwicklungen lassen sich leider überall in der EU beobachten.

Ich hoffe, dass bald eine Konterbewegung aufkommt. Ansonsten bleibt wohl in der Tat nicht mehr viel von der EU übrig.

Apropos Ungarn...

Franke, Sonntag, 03.02.2019, 17:47 (vor 1881 Tagen) @ Alones

- die EU (Deutschland) wird als Schwein dargestellt, an deren Zitzen die anderen Länder saugen (außern Ungarn natürlich); wunderbare Propaganda für Kinder

Was ist schlecht an einer EU, die ihre "Kinder" nährt?

- der Großteil aller jungen Menschen möchte in Ungarn bleiben und viele Kinder bekommen (untermauert mit Zahlen & Statistiken, die sich nicht nachprüfen lassen)

Ist das Tatsache oder Behauptung der Regierung?

- Kinder mit Migrationshintergrund werden zunehmend gemobbt und Lehrer, die versuchen sich dem Thema neutral zu anzunähern, ausgelacht

Hass auf Kinder - Tiefer kann man kaum noch sinken.

Nach dem 2. Weltkrieg wurden (z.B.) in Norwegen Kinder deutscher Soldaten ausgegrenzt, vom Lehrer vor der Klasse bloßgestellt. Wie 10, 15 Jahre vorher Juden in Deutschland - Nur dass man in Norwegen im Jahr 1952 überhaupt keine Ausreden hatte von wegen man musste das tun, weil . . .

Besonders lustig finde ich ja, dass ausgerechnet die Leute, die immer laut nach Meinungsfreiheit brüllen "Man wird doch noch sagen dürfen..." (meistens irgendwelchen fremdenfeindlichen, reaktionären Dreck), die ersten sind, die andere Meinungen einschränken bzw. sogar komplett verbieten wollen. Und solche Entwicklungen lassen sich leider überall in der EU beobachten.

(Angeblich oder tatsächlich) Unterdrückte werden nach der erfolgreichen Revolution zu Unterdrückern. Leider auch nichts Neues.

Apropos Ungarn...

Ulrich, Sonntag, 03.02.2019, 17:06 (vor 1881 Tagen) @ Alones


Ich hoffe, dass bald eine Konterbewegung aufkommt. Ansonsten bleibt wohl in der Tat nicht mehr viel von der EU übrig.

Wann der Höhenflug einer politischen Bewegung endet, das lässt sich in der Regel immer erst im Nachhinein beurteilen. Im Augenblick leben wir in einem Zeitalter des Rechtspopulismus. Vorbote war in Italien Berlusconi, mittlerweile haben wir in Italien eine Koalitionsregierung von zwei durch und durch populistischen Parteien. In Osteuropa regieren mittlerweile in vielen Staaten Populisten, und bei uns ist die AfD insbesondere in vielen ostdeutschen Regionen erschreckend stark.

Der Brexit ist der Sieg einer rechtspopulistischen Bewegung. Aber gleichzeitig könnte es auch eine vernichtende Niederlage für die Protagonisten werden. Dann nämlich wenn es zu einem ungeregelten Austritt der Briten aus der EU kommt und die Wirtschaft massiv einbricht.

Auch in Italien rutscht das Land unter den Fünf Sternen und der Lega in die Rezession.

Alles in allem kann man hoffen, dass sich die Populisten in den nächsten Jahren selbst schwächen.

Apropos Ungarn...

Franke, Sonntag, 03.02.2019, 17:25 (vor 1881 Tagen) @ Ulrich

Alles in allem kann man hoffen, dass sich die Populisten in den nächsten Jahren selbst schwächen.


Die haben ganz viel Spaß, wenn sie überall 10, 20% kriegen. Dann können sie auch gemeinsam die Regierungen angreifen.

Wenn sie überall 50% kriegen und selbst regieren müssen, dann wird es blöd. Wenn man sich dann gegen ein anderes Land wendet, dann wendet man sich auch gegen die dort regierenden Populisten.

Apropos Ungarn...

Garum, Bornum am Harz, Sonntag, 03.02.2019, 17:18 (vor 1881 Tagen) @ Ulrich


Ich hoffe, dass bald eine Konterbewegung aufkommt. Ansonsten bleibt wohl in der Tat nicht mehr viel von der EU übrig.


Wann der Höhenflug einer politischen Bewegung endet, das lässt sich in der Regel immer erst im Nachhinein beurteilen. Im Augenblick leben wir in einem Zeitalter des Rechtspopulismus. Vorbote war in Italien Berlusconi, mittlerweile haben wir in Italien eine Koalitionsregierung von zwei durch und durch populistischen Parteien. In Osteuropa regieren mittlerweile in vielen Staaten Populisten, und bei uns ist die AfD insbesondere in vielen ostdeutschen Regionen erschreckend stark.

Der Brexit ist der Sieg einer rechtspopulistischen Bewegung. Aber gleichzeitig könnte es auch eine vernichtende Niederlage für die Protagonisten werden. Dann nämlich wenn es zu einem ungeregelten Austritt der Briten aus der EU kommt und die Wirtschaft massiv einbricht.

Auch in Italien rutscht das Land unter den Fünf Sternen und der Lega in die Rezession.

Alles in allem kann man hoffen, dass sich die Populisten in den nächsten Jahren selbst schwächen.

[/b]
Hoffentlich haben sie bis dahin nicht die Macht das anderweitig zu ändern. Siehe Ungarn oder auch die Türkei. Brasilien dürfte auch spannend werden und in Venezuela kommt man vom Regen in die Traufe alles in allem keine guten Aussichten.

Apropos Ungarn...

Garum, Bornum am Harz, Sonntag, 03.02.2019, 16:45 (vor 1881 Tagen) @ Alones

... wer sehen möchte, welchen Schaden rechtsradikale Regierungen anrichten können, der braucht nur mal auf die Orban-Administration zu schauen: edition.cnn.com/2019/02/01/europe/hungary-education-orban-textbooks-intl/index.html

Kurz zusammengefasst:

- Migration gilt mittlerweile als Schimpfwort
- schon in Schulbüchern wird Migration negativ dargestellt
- die Macher von Schulbüchern werden gezwungen, Migration negativ darzustellen
- die EU (Deutschland) wird als Schwein dargestellt, an deren Zitzen die anderen Länder saugen (außern Ungarn natürlich); wunderbare Propaganda für Kinder
- der Großteil aller jungen Menschen möchte in Ungarn bleiben und viele Kinder bekommen (untermauert mit Zahlen & Statistiken, die sich nicht nachprüfen lassen)
- Kinder mit Migrationshintergrund werden zunehmend gemobbt und Lehrer, die versuchen sich dem Thema neutral zu anzunähern, ausgelacht
- NGOs werden aus dem Land verbannt
- Gender Studies werden verboten (klarer Eingriff in die akademische Freiheit)
- Universitäten müssen das Land verlassen (CEU "Soros Universität")
- auch auf andere Universitäten wird Druck ausgeübt
- Pressefreiheit gibt es ohnehin nicht mehr
- aus eigener Erfahrung: auf Treffpunkte der linken Szene wird Druck ausgeübt
- etc.

Besonders lustig finde ich ja, dass ausgerechnet die Leute, die immer laut nach Meinungsfreiheit brüllen "Man wird doch noch sagen dürfen..." (meistens irgendwelchen fremdenfeindlichen, reaktionären Dreck), die ersten sind, die andere Meinungen einschränken bzw. sogar komplett verbieten wollen. Und solche Entwicklungen lassen sich leider überall in der EU beobachten.

Ich hoffe, dass bald eine Konterbewegung aufkommt. Ansonsten bleibt wohl in der Tat nicht mehr viel von der EU übrig.

Da Du ja anscheinend vor Ort bist, würde mich mal interessieren wie die Stimmung so ist? Hast Du das Gefühl das die meisten Orban zustimmen oder das man aus Angst vor Repressionen die Füße still hält?

Apropos Ungarn...

Alones, Sonntag, 03.02.2019, 18:03 (vor 1881 Tagen) @ Garum

Da Du ja anscheinend vor Ort bist, würde mich mal interessieren wie die Stimmung so ist? Hast Du das Gefühl das die meisten Orban zustimmen oder das man aus Angst vor Repressionen die Füße still hält?

Ich studiere in Budapest und bin mittlerweile mein drittes Jahr in Ungarn (von Semesterferien etc. mal abgesehen). Ich würde mich allerdings niemals als Experte bezeichnen wollen, weil ich halt hier schon sehr stark in meiner Bubble lebe. Es geht schon einmal damit los, dass ich Budapest nicht einmal unbedingt als "Ungarn" bezeichnen würde. Die Stadt ist sehr international und profitiert enorm vom Tourismus sowie kulturellen Austausch (Erasmus etc.). Dementsprechend ist in Budapest auch der größte Widerstand gegen die Orban-Administration. Das ging los mit Protesten für die akademische Freiheit bis hin zu Demonstrationen gegen das neue "Sklavengesetz". Auch gegen die Kriminalisierung von Obdachlosen gibt es gewaltigen Widerstand (in Ungarn ist es mittlerweile beispielsweise per Gesetz verboten Obdachlosen Essen zu geben, woraufhin meine Universität Spendenaktionen einstellen musste). Bis auf ganz wenige Ausnahmen habe ich bislang kaum Orban-Anhänger getroffen. Rein auf Budapest bezogen, wäre ich mir nicht einmal sicher, ob Fidesz überhaupt die Mehrheit holen würde, wenn es eine echte Chance für einen politischen Wechsel geben würde. Das "Problem" ist eher der Rest des Landes. Dort hat man den Eindruck, nicht wirklich vom wirtschaftlichen Aufschwung des Landes zu profitieren.

Ganz grundsätzlich ist es aber nicht so, dass die Ungarn frenetisch Orban bejubeln würde. Die Wahlbeteiligung ist mit 70% auch nicht wirklich hoch und viele Wahlkreise wurden zum Vorteil von Fidesz verändert. Der Aufstieg von Fidesz hat in erster Linie mit dem Versagen der korrupten politischen Klasse zuvor zu tun. Ich selber hatte mal die Gelegenheit ein paar Sätze mit einem Vorgänger von Orban zu wechseln. Freudlicher Typ, aber niemand dem ich ein Land anvertrauen würde. Zumal dieser auch gut angeheitert in einer Bar unterwegs war. ;) Und tja, seit 2015 hat er es Orban geschafft, die Leute mit dem Thema Migration verrückt zu machen. Der Wahlkampf 2018 bestand im Grunde nur aus diesem Thema.

Dabei ist das größte Problem gar nicht die Migration (im Grunde bräuchte Ungarn sogar dringend Migration), sondern die Abwanderung vieler junger Menschen. Viele davon sehr gut ausgebildet. An meiner Universität habe ich ehrlich gesagt auch noch keine einzige Person getroffen, die Ungarn nicht verlassen möchte. Die Ironie: gerade die jungen, gut ausgebildeten Leute, die das Land so dringend bräuchte, werden durch die Orban-Politik vergrault. Und wer bleibt zurück? Natürlich die Alten und Frustierten. Dass dann insgesamt ein negatives Gefühl beim Thema Migration aufkommt, kann ich sogar nachvollziehen. In Polen z.B. gibt es ähnliche Probleme. Wenn dann noch das Gefühl entsteht, dass viele deutsche Firmen nur nach Ungarn kommen, um von den niedrigen Löhnen zu profitieren, entsteht insgesamt eine gefährliche Mischung.

Zu den Repression der Orban-Regierung nur noch so viel: Angst hat eigentlich keiner. Es ist ja nicht so, als würden hier rechtsradikale Schlägertrupps durch die Straßen laufen und alle Andersdenkenden aufmischen. Aber den Druck der Regierung gibt es natürlich schon. Das geschieht dann eher unterschwellig und subtil. Überall werden nach und nach Orban-Marionetten installiert. Und wenn sich irgendwo ein bisschen Widerstand formiert, wird dann halt dagegen vorgegangen. So mussten in den vergangenen Jahren bereits einige Clubs/Bars schließen, die als eher regierungskritisch galten. Dann bekommt man eben keine Lizenz mehr oder es werden Auflagen gestellt, die unmöglich zu erfüllen sind. Das sind die Methoden, mit denen so gearbeitet wird. Auch in anderen Bereichen natürlich: Presse, Bildung, Wirtschaft, etc. pp.

Dennoch, um zum Abschluss auch noch etwas positives zu sagen, ist Ungarn ein schönes Land und gerade Budapest ist immer eine Reise wert (Lothar Matthäus wird das bestätigen können ;)). Vor allem als Ausländer lebt es sich sehr gut, weil man in der Regel nur am Rande von den politischen Repressionen mitbekommt und ansonsten das internationale Flair der Stadt genießen kann. Erstaunlicherweise gibt es hier sogar relativ viele Moslems (hauptsächlich Studenten) und Juden (Budapest ist bekannt für seine große jüdische Community und das jüdische Viertel gilt sogar als DAS Partyviertel der Stadt). Also in manchen Punkten ist es dann auch nicht ganz so schlimm, wie es manchmal gemacht wird. Am Besten selber vorbeikommen und einen eigene Meinung bilden. Denn noch ist es nicht soweit, dass man Angst vor Ungarn haben muss. ;) Und eine Anti-EU-Stimmung wie in UK lässt sich selbst bei den fanatischsten Orban-Anhängern kaum ausmachen.

Apropos Ungarn...

Garum, Bornum am Harz, Sonntag, 03.02.2019, 18:21 (vor 1881 Tagen) @ Alones

Da Du ja anscheinend vor Ort bist, würde mich mal interessieren wie die Stimmung so ist? Hast Du das Gefühl das die meisten Orban zustimmen oder das man aus Angst vor Repressionen die Füße still hält?


Ich studiere in Budapest und bin mittlerweile mein drittes Jahr in Ungarn (von Semesterferien etc. mal abgesehen). Ich würde mich allerdings niemals als Experte bezeichnen wollen, weil ich halt hier schon sehr stark in meiner Bubble lebe. Es geht schon einmal damit los, dass ich Budapest nicht einmal unbedingt als "Ungarn" bezeichnen würde. Die Stadt ist sehr international und profitiert enorm vom Tourismus sowie kulturellen Austausch (Erasmus etc.). Dementsprechend ist in Budapest auch der größte Widerstand gegen die Orban-Administration. Das ging los mit Protesten für die akademische Freiheit bis hin zu Demonstrationen gegen das neue "Sklavengesetz". Auch gegen die Kriminalisierung von Obdachlosen gibt es gewaltigen Widerstand (in Ungarn ist es mittlerweile beispielsweise per Gesetz verboten Obdachlosen Essen zu geben, woraufhin meine Universität Spendenaktionen einstellen musste). Bis auf ganz wenige Ausnahmen habe ich bislang kaum Orban-Anhänger getroffen. Rein auf Budapest bezogen, wäre ich mir nicht einmal sicher, ob Fidesz überhaupt die Mehrheit holen würde, wenn es eine echte Chance für einen politischen Wechsel geben würde. Das "Problem" ist eher der Rest des Landes. Dort hat man den Eindruck, nicht wirklich vom wirtschaftlichen Aufschwung des Landes zu profitieren.

Ganz grundsätzlich ist es aber nicht so, dass die Ungarn frenetisch Orban bejubeln würde. Die Wahlbeteiligung ist mit 70% auch nicht wirklich hoch und viele Wahlkreise wurden zum Vorteil von Fidesz verändert. Der Aufstieg von Fidesz hat in erster Linie mit dem Versagen der korrupten politischen Klasse zuvor zu tun. Ich selber hatte mal die Gelegenheit ein paar Sätze mit einem Vorgänger von Orban zu wechseln. Freudlicher Typ, aber niemand dem ich ein Land anvertrauen würde. Zumal dieser auch gut angeheitert in einer Bar unterwegs war. ;) Und tja, seit 2015 hat er es Orban geschafft, die Leute mit dem Thema Migration verrückt zu machen. Der Wahlkampf 2018 bestand im Grunde nur aus diesem Thema.

Dabei ist das größte Problem gar nicht die Migration (im Grunde bräuchte Ungarn sogar dringend Migration), sondern die Abwanderung vieler junger Menschen. Viele davon sehr gut ausgebildet. An meiner Universität habe ich ehrlich gesagt auch noch keine einzige Person getroffen, die Ungarn nicht verlassen möchte. Die Ironie: gerade die jungen, gut ausgebildeten Leute, die das Land so dringend bräuchte, werden durch die Orban-Politik vergrault. Und wer bleibt zurück? Natürlich die Alten und Frustierten. Dass dann insgesamt ein negatives Gefühl beim Thema Migration aufkommt, kann ich sogar nachvollziehen. In Polen z.B. gibt es ähnliche Probleme. Wenn dann noch das Gefühl entsteht, dass viele deutsche Firmen nur nach Ungarn kommen, um von den niedrigen Löhnen zu profitieren, entsteht insgesamt eine gefährliche Mischung.

Zu den Repression der Orban-Regierung nur noch so viel: Angst hat eigentlich keiner. Es ist ja nicht so, als würden hier rechtsradikale Schlägertrupps durch die Straßen laufen und alle Andersdenkenden aufmischen. Aber den Druck der Regierung gibt es natürlich schon. Das geschieht dann eher unterschwellig und subtil. Überall werden nach und nach Orban-Marionetten installiert. Und wenn sich irgendwo ein bisschen Widerstand formiert, wird dann halt dagegen vorgegangen. So mussten in den vergangenen Jahren bereits einige Clubs/Bars schließen, die als eher regierungskritisch galten. Dann bekommt man eben keine Lizenz mehr oder es werden Auflagen gestellt, die unmöglich zu erfüllen sind. Das sind die Methoden, mit denen so gearbeitet wird. Auch in anderen Bereichen natürlich: Presse, Bildung, Wirtschaft, etc. pp.

Dennoch, um zum Abschluss auch noch etwas positives zu sagen, ist Ungarn ein schönes Land und gerade Budapest ist immer eine Reise wert (Lothar Matthäus wird das bestätigen können ;)). Vor allem als Ausländer lebt es sich sehr gut, weil man in der Regel nur am Rande von den politischen Repressionen mitbekommt und ansonsten das internationale Flair der Stadt genießen kann. Erstaunlicherweise gibt es hier sogar relativ viele Moslems (hauptsächlich Studenten) und Juden (Budapest ist bekannt für seine große jüdische Community und das jüdische Viertel gilt sogar als DAS Partyviertel der Stadt). Also in manchen Punkten ist es dann auch nicht ganz so schlimm, wie es manchmal gemacht wird. Am Besten selber vorbeikommen und einen eigene Meinung bilden. Denn noch ist es nicht soweit, dass man Angst vor Ungarn haben muss. ;) Und eine Anti-EU-Stimmung wie in UK lässt sich selbst bei den fanatischsten Orban-Anhängern kaum ausmachen.

Danke Dir, das war sehr informativ.

Apropos Ungarn...

hardbreak, Ort, Montag, 04.02.2019, 17:34 (vor 1880 Tagen) @ Garum

Für die Zukunft, bitte nicht solche Vollzitate.

Apropos Ungarn...

Ulrich, Sonntag, 03.02.2019, 16:54 (vor 1881 Tagen) @ Garum


Da Du ja anscheinend vor Ort bist, würde mich mal interessieren wie die Stimmung so ist? Hast Du das Gefühl das die meisten Orban zustimmen oder das man aus Angst vor Repressionen die Füße still hält?

Genaueres wird Dir sicherlich Alones sagen können, aber ich befürchte dass die Regierungspropaganda bei vielen Ungarn auf ausgesprochen fruchtbaren Boden gefallen ist.

Andererseits aber hat die ungarische Wirtschaft mittlerweile massive Probleme. Gerade junge, gut ausgebildete Ungarn verlassen das Land entweder dauerhaft oder pendeln z.B. zur Arbeit nach Österreich. Ungarn gehen deshalb die Arbeitskräfte aus. Orban hat deshalb ein Gesetz durchgebracht dass den Arbeitgebern ermöglicht, zwangsweise Überstunden anordnen zu können, und die dann auch noch mit großer Verspätung zu bezahlen. Gegen dieses Gesetz gibt es zur Zeit eine massive Protestwelle, getragen nicht nur von demokratischen Kräften, sondern auch von Rechtsextremisten.

Apropos Ungarn...

Garum, Bornum am Harz, Sonntag, 03.02.2019, 17:14 (vor 1881 Tagen) @ Ulrich


Da Du ja anscheinend vor Ort bist, würde mich mal interessieren wie die Stimmung so ist? Hast Du das Gefühl das die meisten Orban zustimmen oder das man aus Angst vor Repressionen die Füße still hält?


Genaueres wird Dir sicherlich Alones sagen können, aber ich befürchte dass die Regierungspropaganda bei vielen Ungarn auf ausgesprochen fruchtbaren Boden gefallen ist.

Andererseits aber hat die ungarische Wirtschaft mittlerweile massive Probleme. Gerade junge, gut ausgebildete Ungarn verlassen das Land entweder dauerhaft oder pendeln z.B. zur Arbeit nach Österreich. Ungarn gehen deshalb die Arbeitskräfte aus. Orban hat deshalb ein Gesetz durchgebracht dass den Arbeitgebern ermöglicht, zwangsweise Überstunden anordnen zu können, und die dann auch noch mit großer Verspätung zu bezahlen. Gegen dieses Gesetz gibt es zur Zeit eine massive Protestwelle, getragen nicht nur von demokratischen Kräften, sondern auch von Rechtsextremisten.

Ja von dem Gesetzt habe ich gelesen. Mich würde aber mal interessieren wie das aus nächster nähe wahrgenommen wird.

Apropos Ungarn...

Alones, Sonntag, 03.02.2019, 18:23 (vor 1881 Tagen) @ Garum

Andererseits aber hat die ungarische Wirtschaft mittlerweile massive Probleme. Gerade junge, gut ausgebildete Ungarn verlassen das Land entweder dauerhaft oder pendeln z.B. zur Arbeit nach Österreich. Ungarn gehen deshalb die Arbeitskräfte aus. Orban hat deshalb ein Gesetz durchgebracht dass den Arbeitgebern ermöglicht, zwangsweise Überstunden anordnen zu können, und die dann auch noch mit großer Verspätung zu bezahlen. Gegen dieses Gesetz gibt es zur Zeit eine massive Protestwelle, getragen nicht nur von demokratischen Kräften, sondern auch von Rechtsextremisten.


Ja von dem Gesetzt habe ich gelesen. Mich würde aber mal interessieren wie das aus nächster nähe wahrgenommen wird.

Mit dem Sklavengesetz (übrigens auch auf Wunsch von deutschen Unternehmen wie Audi auf den Weg gebracht) hat es sich Fidesz definitiv mit vielen Wählern verschissen. Die Proteste - vor allem in Budapest - waren schon massiv. Aber auch in anderen Teilen des Landes gab es zum ersten Mal seit Ewigkeiten Gegenwind. Leider sind die Proteste mittlerweile weniger geworden. Aber die gute Nachricht ist, dass es überhaupt Widerstand gibt. Auch gegen die Kriminalisierung von Obdachlosen beispielsweise. Das muss man sich mal vorstellen: man macht sich strafbar, wenn man Obdachlosen etwas zu essen gibt und die Regierung selbst hat Obdachlosigkeit quasi per Gesetz verboten. Daraufhin gab es vor allem in den Metrostationen viele "Räumungsaktionen". Aber es hat sich herausgestellt, dass das nicht funktioniert. Was für eine Überraschung.

Was man allerdings nicht unerwähnt lassen sollte: die zweitstärkste Partei in Ungarn ist mit knapp 19% Jobbik. Und auch wenn diese mittlerweile gemäßigter auftreten, stehen die noch einmal weiter rechts als Fidesz. Auf Deutschland übertragen, wäre das wohl in etwa so, als würde man die AfD mit Hilfe der NPD bekämpfen. Eine wirklich starke progressive Opposition, die für eine völlig andere Politik steht, ist leider weiterhin nicht in Sicht.

Apropos Ungarn...

Franke, Sonntag, 03.02.2019, 19:08 (vor 1881 Tagen) @ Alones

Das muss man sich mal vorstellen: man macht sich strafbar, wenn man Obdachlosen etwas zu essen gibt und die Regierung selbst hat Obdachlosigkeit quasi per Gesetz verboten.

Einem Wohnungsbesitzer darf man eine Wurstsemmel spendieren, einem Obdachlosem nicht? Darf man ihm denn Geld geben? Ich würde meinen, mit Geld kann er alles mögliche anstellen, mit einer Wurstsemmel eher nicht.

Was man allerdings nicht unerwähnt lassen sollte: die zweitstärkste Partei in Ungarn ist mit knapp 19% Jobbik. Und auch wenn diese mittlerweile gemäßigter auftreten, stehen die noch einmal weiter rechts als Fidesz. Auf Deutschland übertragen, wäre das wohl in etwa so, als würde man die AfD mit Hilfe der NPD bekämpfen. Eine wirklich starke progressive Opposition, die für eine völlig andere Politik steht, ist leider weiterhin nicht in Sicht.

Die Fidesz ist schon AFD, Jobbik NPD? Beide zusammen im April 2018 68% bei der Parlamentswahl. Wie kann ein ganzes Volk so aus dem Gleichgewicht geraten? Außerdem im Parlament Sozialdemokraten, Grüne und Sozialliberale mit zusammen 24% der Stimmen. Eine liberale und eine Spaßpartei unter 5%.

Apropos Ungarn...

Garum, Bornum am Harz, Sonntag, 03.02.2019, 18:28 (vor 1881 Tagen) @ Alones

Andererseits aber hat die ungarische Wirtschaft mittlerweile massive Probleme. Gerade junge, gut ausgebildete Ungarn verlassen das Land entweder dauerhaft oder pendeln z.B. zur Arbeit nach Österreich. Ungarn gehen deshalb die Arbeitskräfte aus. Orban hat deshalb ein Gesetz durchgebracht dass den Arbeitgebern ermöglicht, zwangsweise Überstunden anordnen zu können, und die dann auch noch mit großer Verspätung zu bezahlen. Gegen dieses Gesetz gibt es zur Zeit eine massive Protestwelle, getragen nicht nur von demokratischen Kräften, sondern auch von Rechtsextremisten.


Ja von dem Gesetzt habe ich gelesen. Mich würde aber mal interessieren wie das aus nächster nähe wahrgenommen wird.


Mit dem Sklavengesetz (übrigens auch auf Wunsch von deutschen Unternehmen wie Audi auf den Weg gebracht) hat es sich Fidesz definitiv mit vielen Wählern verschissen. Die Proteste - vor allem in Budapest - waren schon massiv. Aber auch in anderen Teilen des Landes gab es zum ersten Mal seit Ewigkeiten Gegenwind. Leider sind die Proteste mittlerweile weniger geworden. Aber die gute Nachricht ist, dass es überhaupt Widerstand gibt. Auch gegen die Kriminalisierung von Obdachlosen beispielsweise. Das muss man sich mal vorstellen: man macht sich strafbar, wenn man Obdachlosen etwas zu essen gibt und die Regierung selbst hat Obdachlosigkeit quasi per Gesetz verboten. Daraufhin gab es vor allem in den Metrostationen viele "Räumungsaktionen". Aber es hat sich herausgestellt, dass das nicht funktioniert. Was für eine Überraschung.

Was man allerdings nicht unerwähnt lassen sollte: die zweitstärkste Partei in Ungarn ist mit knapp 19% Jobbik. Und auch wenn diese mittlerweile gemäßigter auftreten, stehen die noch einmal weiter rechts als Fidesz. Auf Deutschland übertragen, wäre das wohl in etwa so, als würde man die AfD mit Hilfe der NPD bekämpfen. Eine wirklich starke progressive Opposition, die für eine völlig andere Politik steht, ist leider weiterhin nicht in Sicht.

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In letzter Zeit kann man irgendwie in einigen Ländern nur den Eindruck gewinnen das es nur noch 2 Extreme gibt. Nochmal Danke für deine ausführliche Sichtweise.

Juncker - der Ausloeser fuer das Referendum?

Nietzsche, Sonntag, 03.02.2019, 15:23 (vor 1881 Tagen) @ Matse

Also nein, Juncker ist ganz sicher nicht der Auslöser. Und Fakten auch nicht.


Interessant die Aussage des ungarischen Journalisten heute im Internationalen Frühschoppen:

Für viele Kreise in Osteuropa stelle sich die Schuldfrage allerdings genau so dar. Außerdem solle die EU nach Meinung dieser Personen auch einlenken.

Was ist mit einlenken gemeint? Was könnte die EU denn tun?

Ich befürchte, dass die EU in der jetzigen Form nicht mehr lange bestehen wird. Benelux, Finnland, Schweden, Dänemark, Deutschland - das ganz grob eine mögliche Gruppe in der Zukunft.

Ich denke nicht, dass es so arg viele Länder gibt, die ökonomischen Selbstmord tatsächlich durchziehen wollen. Gerade die kleineren, wirtschaftlich schwächeren Länder würden sich bei einem EU-Austritt doch massiv ins eigene Knie schießen.

Aber klar, dumme Parolen werden die ganze Zeit gebrüllt werden. Das lässt sich wohl nicht vermeiden. So lange Friedenszeiten wie im Moment sind auch echt schwer erträglich.

Juncker - der Ausloeser fuer das Referendum?

istar, Sonntag, 03.02.2019, 15:39 (vor 1881 Tagen) @ Nietzsche

Also nein, Juncker ist ganz sicher nicht der Auslöser. Und Fakten auch nicht.


Interessant die Aussage des ungarischen Journalisten heute im Internationalen Frühschoppen:

Für viele Kreise in Osteuropa stelle sich die Schuldfrage allerdings genau so dar. Außerdem solle die EU nach Meinung dieser Personen auch einlenken.


Was ist mit einlenken gemeint? Was könnte die EU denn tun?

Ich befürchte, dass die EU in der jetzigen Form nicht mehr lange bestehen wird. Benelux, Finnland, Schweden, Dänemark, Deutschland - das ganz grob eine mögliche Gruppe in der Zukunft.


Ich denke nicht, dass es so arg viele Länder gibt, die ökonomischen Selbstmord tatsächlich durchziehen wollen. Gerade die kleineren, wirtschaftlich schwächeren Länder würden sich bei einem EU-Austritt doch massiv ins eigene Knie schießen.

Aber klar, dumme Parolen werden die ganze Zeit gebrüllt werden. Das lässt sich wohl nicht vermeiden. So lange Friedenszeiten wie im Moment sind auch echt schwer erträglich.

Warten wir die Europawahl ab,warten wir ab,ob LePen in ein paar Jahren Frankreich regiert.Die EU ist noch lange nicht durch.

Und grade kleinere Länder, eben das Baltikum, sind gradezu Mustereuropäer.

Schaun wir mal.

Juncker - der Ausloeser fuer das Referendum?

Ulrich, Samstag, 02.02.2019, 11:42 (vor 1882 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Was haltet ihr eigentlich von Juncker und Selmayr? Inbesondere den Spekulationen, dass beide ihre aktuelle Position erhalten haben in einer Art und Weise die gegen EU-Recht/Regeln verstoesst. Sind das wilde Verschwoerungstheorien?

blogs.spectator.co.uk/2019/01/martin-selmayr-is-taking-over-the-brexit-negotiations-and-thats-bad-news-for-britain/

Wert der Erinnerung - das Cameron quasi gedroht hat, wenn Juncker komme, verlaesst Grossbritannien die EU. Und Merkel hilft Juncker, um Schulz zu verhindern:
theguardian.com/world/2014/jun/27/eu-democratic-bandwagon-juncker-president-wanted

Steckt Großbritannien mitten in einer neuen Gin-Krise? Nüchtern kann man auf so eine Idee jedenfalls nicht kommen.

Es waren die Briten selbst, die sich in die Scheiße geritten haben, und hier vor allem die Tories. Von Thatcher bis May haben sie das eigene Land gespalten. Das boomende London auf der einen Seite, völlig abgehängte Regionen in Nordengland, Wales und Schottland auf der anderen. Und für die eigenen Fehler wurde jeweils die EU als Sündenbock vorgeschoben.

Nun, da sich zeigt dass der Brexit ein riesiges Desaster zu werden droht, ist erneut die EU schuld. Dieses Mal insbesondere in Gestalt von Selmayr und Junker. Will man tatsächlich Verantwortliche benennen will, dann sollte man die Namen Cameron, May, Davies, Rees-Mogg, Farage und Co. in den Raum werfen.

Juncker - der Ausloeser fuer das Referendum?

DieRoteKarteZahlIch, UK, Samstag, 02.02.2019, 23:03 (vor 1881 Tagen) @ Ulrich

Nun, da sich zeigt dass der Brexit ein riesiges Desaster zu werden droht, ist erneut die EU schuld. Dieses Mal insbesondere in Gestalt von Selmayr und Junker. Will man tatsächlich Verantwortliche benennen will, dann sollte man die Namen Cameron, May, Davies, Rees-Mogg, Farage und Co. in den Raum werfen.

Ueber diese Namen wird eher im New Statesman hergezogen :-). Es geht mir eher darum, ob die EU auch eine Fehleranalyse ihrerseits betreibt. Ist ja nicht so, dass bei den anderen 27. Mitgliedsstaaten alles bestens laeuft. Nur die Briten waren halt so "schlau" und haben das Volk befragt.

Juncker - der Ausloeser fuer das Referendum?

Voomy, Berlin, Samstag, 02.02.2019, 23:23 (vor 1881 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Wie soll diese Fehleranalyse aussehen ist die Frage? Bis auf "MIGRATION IST FURCHTBAR UND TÖTET UNSERE NATIONALSTAATEN" ist nichts davon ein Faktor für den Brexit.

Das gesamte Szenario UK lässt sich auf keinen anderen Mitgliedsstaat anwenden, einfach weil das Land so viele Sonderpositionen hatte. Würde die Fehleranalyse nun dazu führen, dass besser Italien als das UK gegangen wäre, würde man das wohl hinnehmen.

Juncker - der Ausloeser fuer das Referendum?

DieRoteKarteZahlIch, UK, Samstag, 02.02.2019, 23:34 (vor 1881 Tagen) @ Voomy

Wie soll diese Fehleranalyse aussehen ist die Frage? Bis auf "MIGRATION IST FURCHTBAR UND TÖTET UNSERE NATIONALSTAATEN" ist nichts davon ein Faktor für den Brexit.

Ich kenne die Antwort auch nicht. Die Personenmobilitaet wuerde ich nicht als Schwaeche, sondern als vielleicht groesste Staerke der EU ansehen. Aber wie kann es sein, dass jemand der EU-Kommission vorsitzt, der die Politik der EU aktiv bekaempft hat? Man denke etwa an die geringen Steuern die Amazon gezahlt hat, ganze 0.5%. Wie soll man das dem EU-Buerger vermitteln? Entgehen da nicht Einnahmen, die den Wohlstand in der EU mehren koennten? (um mal Corbyn zu zitieren - for the many, not the few)

Juncker - der Ausloeser fuer das Referendum?

Voomy, Berlin, Sonntag, 03.02.2019, 01:06 (vor 1881 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Freedom of Movement ist aber nun einmal das, was zum Leave geführt hat. Da kann man in der EU, in Deutschland und auch im UK drumrum reden, aber die Umfragen sind eindeutig. Um es so hart zu formulieren, wie es auf einer Straße in Birmingham gehen würde: Die Briten wollen keine Kanacken, sie wollen keine Moslems, sie wollen keine braunen Menschen und erst recht keine Osteuropa-Schmarotzer mehr in ihrem Land.

Das ist natürlich xenophober Bullshit. Polen und Co sind inzwischen ein Grundstein für die britische Wirtschaft, eben weil man sich da nicht zu schade ist, die niedersten Arbeiten zu erledigen. Ähnlich wie es in Deutschland ist. Es zieht zwar inzwischen immer mehr Niedriglöhner deutscher Herkunft in den polnischen Westen, aber am Ende kommen auch hier die polnischen Arbeiter her, um den Sozialstaat zu stützen. Nicht anders ist es in Großbritannien.

Die Rolle von Juncker, Selmayr und Co - schwer. Selmayr ist ein Pro-EUler durch und durch. Ich denke Juncker ist das auch. Wenn wir uns auf die Ebene begeben, das europäische System zu hinterfragen, müssen wir das natürlich auch mit solchen Leuten machen. Aber ich würde nicht so weit gehen und jemandem wie Juncker eine feindselige Stellung zum europäischen Projekt unterstellen.

Steuern von Großkonzernen sind ein anderes Thema und hier beginnt es dann aufzuzeigen, wo die individuelle Legislative der Länder hakt. Das kriegst du aber nur dadurch geregelt, dass du ganz auf die EU verzichtest oder der EU mehr Verantwortung gibst. Gerade letzteres scheint ja ungewollt.

Juncker - der Ausloeser fuer das Referendum?

hardbreak, Ort, Sonntag, 03.02.2019, 14:25 (vor 1881 Tagen) @ Voomy

Hör mir doch auf ohne dieses multi kulti Globalisierungs dingdsbums wäre doch so etwas wie Savchenko und Massot nie passiert das einer der dreimal durch den Deutschtest fällt mit einer Ukrainerin für Deutschland Gold holt.
Und von der Fischer will ich erst gar nicht reden was uns sa alles erspart geblieben wäre wie der Florian als Kapitän des Traumschiffes ohhhhhh....

Juncker - der Ausloeser fuer das Referendum?

DieRoteKarteZahlIch, UK, Sonntag, 03.02.2019, 11:58 (vor 1881 Tagen) @ Voomy

Die Rolle von Juncker, Selmayr und Co - schwer. Selmayr ist ein Pro-EUler durch und durch. Ich denke Juncker ist das auch. Wenn wir uns auf die Ebene begeben, das europäische System zu hinterfragen, müssen wir das natürlich auch mit solchen Leuten machen. Aber ich würde nicht so weit gehen und jemandem wie Juncker eine feindselige Stellung zum europäischen Projekt unterstellen.

Agreed.

Die SZ von heute spricht uebrigens gleich mehrfach von Fehlern in der EU, und spricht auch ein paar Themen an, wo man sich mehr wuenschen wuerde z.B. Buergernaehe.

https://www.sueddeutsche.de/politik/europawahl-nationalismus-europaeische-union-1.4309697

Auch interessant, dass diese Woche ueber mehr Transparenz im Europaparlament abgestimmt wird (und man kann sich schon denken, wem es davor graut):
https://www.sueddeutsche.de/politik/eu-parlament-europa-lobbyismus-1.4309387

Juncker - der Ausloeser fuer das Referendum?

DieRoteKarteZahlIch, Samstag, 02.02.2019, 23:52 (vor 1881 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Wie soll diese Fehleranalyse aussehen ist die Frage? Bis auf "MIGRATION IST FURCHTBAR UND TÖTET UNSERE NATIONALSTAATEN" ist nichts davon ein Faktor für den Brexit.


Ich kenne die Antwort auch nicht. Die Personenmobilitaet wuerde ich nicht als Schwaeche, sondern als vielleicht groesste Staerke der EU ansehen. Aber wie kann es sein, dass jemand der EU-Kommission vorsitzt, der die Politik der EU aktiv bekaempft hat? Man denke etwa an die geringen Steuern die Amazon gezahlt hat, ganze 0.5%. Wie soll man das dem EU-Buerger vermitteln? Entgehen da nicht Einnahmen, die den Wohlstand in der EU mehren koennten? (um mal Corbyn zu zitieren - for the many, not the few)

Das ist aber auch wieder so ein EU-Blaming. Ja, klar, ist der Juncker ein ziemlich korrupter EU-Bürokrat. Aber, dass internationale Großunternehmen sich nicht mehr in der EU Traumsteuern zusammenbasteln können, dafür braucht es doch am Ende die Initiative der Nationalstaaten und deren Regierungen. Die große Probleme in der EU, auch Steuervermeidungen und Steueroasen, können nur "bottom-up" und nicht "top-down" geregelt werden. Und gerade Großbritannien hat doch mit Zähnen und Klauen gegen jede EU-weite Regelung zur Bekämpfung von Steuerflucht gekämpft. Die sind doch selber wahrscheinlich die größte Steueroase der Welt. Gibraltar, Jungferninseln, Cookinseln, Jersey, Bermuda... alles britische Überseegebiete mit formidablen Steuersätzen und weltberühmte Manufakturen von Briefkästen.

Juncker - der Ausloeser fuer das Referendum?

istar, Sonntag, 03.02.2019, 15:34 (vor 1881 Tagen) @ Kulibi77

Wie soll diese Fehleranalyse aussehen ist die Frage? Bis auf "MIGRATION IST FURCHTBAR UND TÖTET UNSERE NATIONALSTAATEN" ist nichts davon ein Faktor für den Brexit.


Ich kenne die Antwort auch nicht. Die Personenmobilitaet wuerde ich nicht als Schwaeche, sondern als vielleicht groesste Staerke der EU ansehen. Aber wie kann es sein, dass jemand der EU-Kommission vorsitzt, der die Politik der EU aktiv bekaempft hat? Man denke etwa an die geringen Steuern die Amazon gezahlt hat, ganze 0.5%. Wie soll man das dem EU-Buerger vermitteln? Entgehen da nicht Einnahmen, die den Wohlstand in der EU mehren koennten? (um mal Corbyn zu zitieren - for the many, not the few)


Das ist aber auch wieder so ein EU-Blaming. Ja, klar, ist der Juncker ein ziemlich korrupter EU-Bürokrat. Aber, dass internationale Großunternehmen sich nicht mehr in der EU Traumsteuern zusammenbasteln können, dafür braucht es doch am Ende die Initiative der Nationalstaaten und deren Regierungen. Die große Probleme in der EU, auch Steuervermeidungen und Steueroasen, können nur "bottom-up" und nicht "top-down" geregelt werden. Und gerade Großbritannien hat doch mit Zähnen und Klauen gegen jede EU-weite Regelung zur Bekämpfung von Steuerflucht gekämpft. Die sind doch selber wahrscheinlich die größte Steueroase der Welt. Gibraltar, Jungferninseln, Cookinseln, Jersey, Bermuda... alles britische Überseegebiete mit formidablen Steuersätzen und weltberühmte Manufakturen von Briefkästen.

Also bei Junker kann man sicher einiges kritisieren oder hinterfragen,aber korrupt ist er bestimmt nicht.
Wenn das auf Luxemburg / Steuern abzielt,so war er mal deren Premierminister und hat das gemacht, was sie für richtig halten,sprich,er hat luxemburgische Interessen vertreten.
Außerdem gibts ja noch mehr Länder mit (zu) niedrigen Steuern bei Großkonzernen,Niederlande oder Irland z.B.

Und Junker schuld am Referendum? Selbst wenn er für das abhalten eines Referendums herhalten müsste,gewählt haben die Briten schon selbst.

Nee,Junker ist überzeugter Europäer,der vielleicht auch ein bisschen spät gemerkt hat, das die Bevölkerung in Europa dem "Projekt" in weiten Teilen auch skeptisch gegenüber steht.

Juncker - der Ausloeser fuer das Referendum?

hardbreak, Ort, Sonntag, 03.02.2019, 15:43 (vor 1881 Tagen) @ istar

Also bei Junker kann man sicher einiges kritisieren oder hinterfragen,aber korrupt ist er bestimmt nicht.

> Wenn das auf Luxemburg / Steuern abzielt,so war er mal deren Premierminister und hat das gemacht, was sie für richtig halten,sprich,er hat luxemburgische Interessen vertreten.

Außerdem gibts ja noch mehr Länder mit (zu) niedrigen Steuern bei Großkonzernen,Niederlande oder Irland z.B.

Und Junker schuld am Referendum? Selbst wenn er für das abhalten eines Referendums herhalten müsste,gewählt haben die Briten schon selbst.

> Nee,Junker ist überzeugter Europäer,der vielleicht auch ein bisschen spät gemerkt hat, das die Bevölkerung in Europa dem "Projekt" in weiten Teilen auch skeptisch gegenüber steht.
Und ich sehe da einen gigantischen wiederspruch ich kann nicht mich als Premierminister hinstellen alle anderen Staaten und den Menschen in der EU schaden und dann was von überzeugter Europäer labern.
Und ja ich halte sein verhalten für kriminell wie nicht wenige andere auch.

Juncker - der Ausloeser fuer das Referendum?

istar, Sonntag, 03.02.2019, 15:59 (vor 1881 Tagen) @ hardbreak

Also bei Junker kann man sicher einiges kritisieren oder hinterfragen,aber korrupt ist er bestimmt nicht.

> Wenn das auf Luxemburg / Steuern abzielt,so war er mal deren Premierminister und hat das gemacht, was sie für richtig halten,sprich,er hat luxemburgische Interessen vertreten.

Außerdem gibts ja noch mehr Länder mit (zu) niedrigen Steuern bei Großkonzernen,Niederlande oder Irland z.B.

Und Junker schuld am Referendum? Selbst wenn er für das abhalten eines Referendums herhalten müsste,gewählt haben die Briten schon selbst.

> Nee,Junker ist überzeugter Europäer,der vielleicht auch ein bisschen spät gemerkt hat, das die Bevölkerung in Europa dem "Projekt" in weiten Teilen auch skeptisch gegenüber steht.
Und ich sehe da einen gigantischen wiederspruch ich kann nicht mich als Premierminister hinstellen alle anderen Staaten und den Menschen in der EU schaden und dann was von überzeugter Europäer labern.
Und ja ich halte sein verhalten für kriminell wie nicht wenige andere auch.

Ja,Steuern sind nun mal Sache der Nationalstaaten, kann man doof finden, ist aber so.

Natürlich ist die Haltung Junkers bzw. Luxemburgs und anderer Länder mit niedrigen Steuern fragwürdig, aber niemand hat ja auch behauptet, die EU sei vollkommen.

Und die Briten haben ja auch schon gedroht, durch Dumpingsteuern Unternehmen anzulocken.
Wird aber so nicht funktionieren.

Juncker - der Ausloeser fuer das Referendum?

hardbreak, Ort, Sonntag, 03.02.2019, 20:45 (vor 1881 Tagen) @ istar

Länder wie Luxenburg kann man ohne Probleme aus hungern.
Und nein ich habe da kein Mitleid da sie 0,0 zum globalen Wohlstand beitragen und wie ein Parasit (Entschuldigung mir ist kein passenderes Wort eingefallen) vorsätzlich auf kosten dritter leben und dies zu einem Geschäftsmodell ausgebaut haben.

Juncker - der Ausloeser fuer das Referendum?

DieRoteKarteZahlIch, UK, Sonntag, 03.02.2019, 21:52 (vor 1880 Tagen) @ hardbreak

Bei Wikipedia liest sich das so (en.wikipedia.org/wiki/Jean-Claude_Juncker#Controversies):

Geleakte diplomatische Telegramme zeigen, dass Juncker, als Luxemburg's Premierminister von 1995 bus 2013, Anstrengungen der EU im Kampf gegen Steuervermeidung multinationaler Konzerne blockiert hat.

Und im July 2014, vier Monate bevor er dann Chef der EU-Kommission wurde, versprach er: "[he will] try to put some morality, some ethics, into the European tax landscape".

Juncker - der Ausloeser fuer das Referendum?

DieRoteKarteZahlIch, UK, Sonntag, 03.02.2019, 11:50 (vor 1881 Tagen) @ Kulibi77

[...] Und gerade Großbritannien hat doch mit Zähnen und Klauen gegen jede EU-weite Regelung zur Bekämpfung von Steuerflucht gekämpft. Die sind doch selber wahrscheinlich die größte Steueroase der Welt. Gibraltar, Jungferninseln, Cookinseln, Jersey, Bermuda... alles britische Überseegebiete mit formidablen Steuersätzen und weltberühmte Manufakturen von Briefkästen.

Die Briten sind in Sachen Finanzprodukten und -strukturen in der Tat aeussert "kreativ".

Juncker - der Ausloeser fuer das Referendum?

Ulrich, Sonntag, 03.02.2019, 14:44 (vor 1881 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

[...] Und gerade Großbritannien hat doch mit Zähnen und Klauen gegen jede EU-weite Regelung zur Bekämpfung von Steuerflucht gekämpft. Die sind doch selber wahrscheinlich die größte Steueroase der Welt. Gibraltar, Jungferninseln, Cookinseln, Jersey, Bermuda... alles britische Überseegebiete mit formidablen Steuersätzen und weltberühmte Manufakturen von Briefkästen.


Die Briten sind in Sachen Finanzprodukten und -strukturen in der Tat aeussert "kreativ".

Hinzu kommt beispielsweise, dass Großbritannien ein Einfallstor für unverzollte Ware aus China, die über Hongkong eingeführt wird, in die EU ist: manager-magazin.de/politik/europa/grossbritannien-milliardenverlust-fuer-eu-durch-zollbetrug-a-1137864.html

Juncker - der Ausloeser fuer das Referendum?

hardbreak, Ort, Sonntag, 03.02.2019, 14:59 (vor 1881 Tagen) @ Ulrich

verrate doch nicht alle Trix mit denen die vormacht von Samsung und Apple gebrochen werden soll.
Da geht es hauptsächlich um Smartphones Tabletts also hochwertige Elektronik.
Das meiste ist so oder so Mehrwertsteuer frei da es eh unter der Freigrenze ist und quasi umsonst (dank Subvention) mit der Post verschickt werden wenn man Zeit hat.
Und gerade bei den Kleinteilen geht es um Aufschläge von 100 bis 1000%.

Juncker - der Ausloeser fuer das Referendum?

Ulrich, Sonntag, 03.02.2019, 15:10 (vor 1881 Tagen) @ hardbreak

verrate doch nicht alle Trix mit denen die vormacht von Samsung und Apple gebrochen werden soll.
Da geht es hauptsächlich um Smartphones Tabletts also hochwertige Elektronik.
Das meiste ist so oder so Mehrwertsteuer frei da es eh unter der Freigrenze ist und quasi umsonst (dank Subvention) mit der Post verschickt werden wenn man Zeit hat.
Und gerade bei den Kleinteilen geht es um Aufschläge von 100 bis 1000%.

Da geht es keineswegs nur um "Kleinkram". Schau Dir beispielsweise mal die Seiten von EglobalCentral an. Dort werden z.B. hochwertige Foto-Artikel 20 bis 40 Prozent günstiger als in Deutschland angeboten. Dies ist nur deshalb möglich, weil man den Zoll "bescheißt". Dass es sich um eine Firma aus Hongkong handelt, sieht man erst wenn man sich das Impressum anschaut. Und selbst wenn man ein Produkt reklamiert, dann bekommt man laut der Seite eine Rücksendeadresse in England genannt.

Juncker - der Ausloeser fuer das Referendum?

simie, Krefeld, Samstag, 02.02.2019, 09:49 (vor 1882 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Ach, wie überraschend. Die Suche nach Schuldigen geht weiter. Jetzt wo langsam die ersten Verantwortlichen erkennen, was für eine blöde Idee das war, versucht man die Verantwortung wegzuschieben. Vor kurzem sollte es noch Merkel mit ihrer Flüchtlingspolitik gewesen sein. Jetzt Jincker und Merkel. Einfach lächerlich.

Und außerdem: Was wäre das für ein lächerlicher Politikstil, wenn es sich so zugetragen hätte? Wenn ich mich bei einer Entscheidung nicht nicht durchsetzen kann, reagiere ich wie ein trotziges Kleinkind?

Juncker - der Ausloeser fuer das Referendum?

Eastwood, Samstag, 02.02.2019, 09:36 (vor 1882 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Der Autor dieses Artikels arbeitet für Open Europe. Das ist eine "Denkfabrik" die den britischen Konservativen nahesteht. Und aus dieser Perspektive betrachtet macht es auch Sinn, an einer Dolchstoßlegende zu arbeiten...

Juncker - der Ausloeser fuer das Referendum?

jniklast, Langenhagen, Samstag, 02.02.2019, 08:41 (vor 1882 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

An den Vorwürfen der Vetternwirtschaft etc. ist sicherlich etwas dran, aber der Auslöser für das Referendum war Juncker bestimmt nicht. Dafür haben die Europaskeptiker in GB lange genug Werbung gemacht und es Cameron schließlich vor der Wahl versprochen. Das wäre so oder so früher oder später gekommen.

Tusk lässt ausrichten: Legt euch gehackt

simie, Krefeld, Mittwoch, 30.01.2019, 13:51 (vor 1885 Tagen) @ Voomy

Etwas überrascht dann schon die Schnelligkeit und Kühle der Reaktion. Andererseits vielleicht einfach auch Ausdruck der Genervtheit der EU über das Unvermögen der britischen Politiker.

Und die Fehleinschätzungen der Briten gehen ständig weiter. Jetzt sind sie überrascht, dass einzelne Mitgliedsstaaten ihrerseits wieder neue Forderungen aufstellen. Was erwarten die Briten denn sonst? Ich bin mir nicht mal sicher, ob eine Verlängerung der Austrittsfrist einfach so durchgehen würde, oder ob da nicht einzelne Sraaten etwas gegen haben könnten.

Tusk lässt ausrichten: Legt euch gehackt

Ulrich, Mittwoch, 30.01.2019, 14:18 (vor 1885 Tagen) @ simie

Etwas überrascht dann schon die Schnelligkeit und Kühle der Reaktion. Andererseits vielleicht einfach auch Ausdruck der Genervtheit der EU über das Unvermögen der britischen Politiker.

Genervtheit spielt hier sicherlich eine Rolle. Ich nehme aber an, zusätzlich wollte man ein schnelles und auch starkes Signal senden. Die EU ist Großbritannien sehr weit entgegen gekommen. Weitere essentielle Zugeständnisse wird es nicht geben. Und nur wenn die Briten dies verstehen, dann wird es einen geordneten Brexit geben.


Und die Fehleinschätzungen der Briten gehen ständig weiter. Jetzt sind sie überrascht, dass einzelne Mitgliedsstaaten ihrerseits wieder neue Forderungen aufstellen. Was erwarten die Briten denn sonst? Ich bin mir nicht mal sicher, ob eine Verlängerung der Austrittsfrist einfach so durchgehen würde, oder ob da nicht einzelne Staaten etwas gegen haben könnten.

In der Vergangenheit galten die britischen Diplomaten als sehr geschickt wenn es darum ging, die Interessen des eigenen Landes zu vertreten. Aber was May, Johnson, Davies und Co. abgeliefert haben, das wirkte bestenfalls tollpatschig. Eventuell gibt es ja mittlerweile eine neue Diplomaten-Generation, oder aber die Fachleute wurden gar nicht gehört bzw. haben sich nach dem Motto "Macht den Dreck, den Ihr euch eingebrockt habt, gefälligst alleine weg". Zudem hatte es Großbritannien in der Vergangenheit einfacher. Es bedurfte nur einer Minderheit um die EU zu blockieren. Die Briten brauchten nur einzelne Bündnisgenossen finden, mit denen konnten sie dann ihre Forderungen durchsetzen. Heute ist es genau anders herum. Jeder Kompromiss bedarf auf EU-Seite Einstimmigkeit. Ein einzelnes Land könnte wenn es wollte den geordneten Ausstieg der Briten aus der EU blockieren. Das scheinen die Briten noch nicht verstanden zu haben. Wie man vor ein paar Tagen lesen konnte ist man in Brüssel und vielen der EU-Hauptstädte im Augenblick zornig auf die britische Regierung weil es wohl im Hintergrund Versuche gibt, einzelne EU-Staaten auf diplomatischem Wege aus der Phalanx der EU heraus zu brechen. Dies würde auch ein neues Licht auf die Äußerungen werfen die man vor einiger Zeit aus Polen und Rumänien gehört hat. Aber so etwas wäre in der aktuellen Situation eher kontraproduktiv.

Tusk lässt ausrichten: Legt euch gehackt

simie, Krefeld, Mittwoch, 30.01.2019, 14:27 (vor 1885 Tagen) @ Ulrich


(...) Aber so etwas wäre in der aktuellen Situation eher kontraproduktiv.

Eben. Was sollte ein solcher Versuch jetzt noch bringen? Selbst wenn es gelingen würde, einzelne Staaten zu beeinflussen und aus der EU-Linie ausscheren zu lassen, wäre das mittlerweile etwas spät. Im Gegenteil. Gerade die Briten sind doch auf Einstimmigkeit angewiesen. Aber bei dem derzeitigen Auftritt der Briten ist wohl selbst ein solches Vorgehen denkbar.

Tusk lässt ausrichten: Legt euch gehackt

Ulrich, Dienstag, 29.01.2019, 22:46 (vor 1885 Tagen) @ Voomy

Wie kaum zu erwarten war etwa 5 Minuten nach der Abstimmung, die eine Änderung des Backstop forderte, eine Antwort der europäischen Kommission vorhanden: Der Backstop ist Teil des Withdrawal Agreement und das Withdrawal Agreement kann nicht verhandelt werden.

Überraschend lässt die irische Seite ausrichten: Der Backstop ist Teil des Withdrawal Agreement und das Withdrawal Agreement kann nicht verhandelt werden.

War auch nicht anders zu erwarten.

Ich frage mich, ob Theresa May tatsächlich davon ausgeht, substanzielle Änderungen aushandeln zu können. Oder gehört das ganze zum Pokerspiel mit dem eigenen Parlament? Wird sie in einigen Wochen gegenüber dem Unterhaus erklären, die EU bewegt sich nicht; mein Deal oder ein harter Brexit?

Schräg ist das ganze auf jeden Fall. Wenn es zu einem harten Brexit kommen sollte, dann wohl nicht aus Kalkül, sondern wegen der Unfähigkeit der Beteiligten auf britischer Seite.

P.S.: Den Betreff verstehe ich nicht. Angemessen wäre wohl eine Antwort nach dem Motto "British politicians can go whistle ..."

Tusk lässt ausrichten: Legt euch gehackt

Voomy, Berlin, Dienstag, 29.01.2019, 22:56 (vor 1885 Tagen) @ Ulrich

Ich bin da irgendwie raus. Ich dachte eine ganze Weile, dass ich irgendwie erahnen kann, was da passiert oder wie es abläuft oder was die Gründe für Handlungen sind, aber ich verstehe es nicht mehr. Dieses komische 7D-Schach, das Trump immer spielen soll, scheint er bei May gelernt zu haben.

Oh Gott, jetzt muss ich wieder an dieses Boris Johnson Zitat denken. Mein Kopf...

Tusk lässt ausrichten: Legt euch gehackt

Voomy, Mittwoch, 30.01.2019, 14:22 (vor 1885 Tagen) @ Voomy

Beide Seiten sind noch an dem Punkt an dem man dem jeweils anderen unterstellt keinen No-Deal zu wollen. May glaubt die EU wird am Ende einknicken (in typischer Brüssel-Manier) um einen No-Deal zu verhindern. Und die EU glaubt dasselbe mit dem britischen Parlament schaffen zu können. Beide liegen falsch und wenn beide nicht bald dieses Laienschauspiel aufgeben, dann wird es ein No-Deal.

Tusk lässt ausrichten: Legt euch gehackt

Eastwood, Mittwoch, 30.01.2019, 11:35 (vor 1885 Tagen) @ Voomy

Ich glaube das hat mit 7D Schach wenig zu tun. Mehr mit Realitätsverlust.

Sehr bezeichnend was man heute auf SPON lesen konnte: "Londoner Diplomaten reagierten am Dienstag in Brüssel jedenfalls überrascht auf die Frage, an welcher Stelle die britische Regierung nachzugeben gedenke, um im Gegenzug von der EU Zugeständnisse bei der irischen Grenzfrage zu erhalten."

Kannste Dir ja nicht ausdenken, sowas.

Der dänische Aussenminister(?) hat wohl sinngemäß gesagt, das es in Europa zwei Arten von Nationen gebe. Die kleinen Nationen und die Nationen, denen nicht bewusst sei, dass sie klein seien.

Das scheint den Nagel auf den Kopf zu treffen.

Tusk lässt ausrichten: Legt euch gehackt

Intertanked, Berlin, Mittwoch, 30.01.2019, 14:10 (vor 1885 Tagen) @ Eastwood

Ich glaube das hat mit 7D Schach wenig zu tun. Mehr mit Realitätsverlust.

Sehr bezeichnend was man heute auf SPON lesen konnte: "Londoner Diplomaten reagierten am Dienstag in Brüssel jedenfalls überrascht auf die Frage, an welcher Stelle die britische Regierung nachzugeben gedenke, um im Gegenzug von der EU Zugeständnisse bei der irischen Grenzfrage zu erhalten."

Kannste Dir ja nicht ausdenken, sowas.

Toll der Teil über Gibraltar. Da scheint wirklich niemand auf die Idee zu kommen, dass andere auch aktiv Interessen verfolgen. Besonders gut gefällt mir zu dem die Geringschätzung der Verhandlungskommission. ‚Zwei Jahre Arbeit... pfft. Macht mal weiter. Wir sagen dann hinterher, ob und das passt. Also vielleicht‘.

Ist das britische Parlament eine Anleitung für Monty Phython oder umgekehrt?

Order, Order! The No’s have it The No‘s.


Der dänische Aussenminister(?) hat wohl sinngemäß gesagt, das es in Europa zwei Arten von Nationen gebe. Die kleinen Nationen und die Nationen, denen nicht bewusst sei, dass sie klein seien.

Das scheint den Nagel auf den Kopf zu treffen.

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Ulrich, Mittwoch, 30.01.2019, 14:20 (vor 1885 Tagen) @ Intertanked

Ich glaube das hat mit 7D Schach wenig zu tun. Mehr mit Realitätsverlust.

Sehr bezeichnend was man heute auf SPON lesen konnte: "Londoner Diplomaten reagierten am Dienstag in Brüssel jedenfalls überrascht auf die Frage, an welcher Stelle die britische Regierung nachzugeben gedenke, um im Gegenzug von der EU Zugeständnisse bei der irischen Grenzfrage zu erhalten."

Kannste Dir ja nicht ausdenken, sowas.


Toll der Teil über Gibraltar. Da scheint wirklich niemand auf die Idee zu kommen, dass andere auch aktiv Interessen verfolgen. Besonders gut gefällt mir zu dem die Geringschätzung der Verhandlungskommission. ‚Zwei Jahre Arbeit... pfft. Macht mal weiter. Wir sagen dann hinterher, ob und das passt. Also vielleicht‘.

Ist das britische Parlament eine Anleitung für Monty Phython oder umgekehrt?

Order, Order! The No’s have it The No‘s.

Entweder Monthy Phython's Flying Circus oder Hichhikers Guide to the Galaxy. Großbritannien soll einer transkontinentalen Schnellstraße weichen. Aber niemand hat es den Briten gesagt.

The Battle of Epping Forest

Chappi1991 ⌂ @, Mittwoch, 30.01.2019, 16:21 (vor 1885 Tagen) @ Ulrich

Ist das britische Parlament eine Anleitung für Monty Phython oder umgekehrt?

Order, Order! The No’s have it The No‘s.


Entweder Monthy Phython's Flying Circus oder Hichhikers Guide to the Galaxy. Großbritannien soll einer transkontinentalen Schnellstraße weichen. Aber niemand hat es den Briten gesagt.

Oder Genesis. The Battle of Epping Forest. "No one left alive. It must be a draw."

Selling England by the Pound. Langsam steige ich dahinter. :D

Tusk lässt ausrichten: Legt euch gehackt

simie, Krefeld, Mittwoch, 30.01.2019, 13:40 (vor 1885 Tagen) @ Eastwood


Kannste Dir ja nicht ausdenken, sowas.

Man kann sich die britische Politik mittlerweile nur noch kopfschüttelnd anschauen. Ein bisschen eigen war die in GB ja schon länger. Aber was da gerade abgeht ist schon heftig. Da kommt derzeit nicht einmal Washington mit Trump und den Republikanern mit.

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Alones, Mittwoch, 30.01.2019, 13:49 (vor 1885 Tagen) @ simie


Kannste Dir ja nicht ausdenken, sowas.


Man kann sich die britische Politik mittlerweile nur noch kopfschüttelnd anschauen. Ein bisschen eigen war die in GB ja schon länger. Aber was da gerade abgeht ist schon heftig. Da kommt derzeit nicht einmal Washington mit Trump und den Republikanern mit.

Puh, den Vergleich würde ich nicht ziehen wollen. Trump behauptet ja mittlerweile beispielsweise, dass er eigentlich gar keine Mauer gefordert hat. Und kürzlich gab es erst sein legendäres Treffen mit Kanye West im Weißen Haus. Das sind Aktionen, die kannst du eigentlich gar nicht mehr parodieren. Im Moment ist das wohl ein Kopf an Kopf Rennen, aber ich würde schon sagen, dass der Orangeman noch die Nase vorn hat.

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Voomy, Berlin, Mittwoch, 30.01.2019, 14:00 (vor 1885 Tagen) @ Alones

In den USA ist es aber nur Orange Man und seine direkte Gefolgschaft. Dem Senat und Kongress kann man, für amerikanische Verhältnisse, ja beinahe noch rationales Verhalten unterstellen. Im UK ist es ein Komplettversagen der Regierung, der Opposition und aller Splitterparteien.

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simie, Krefeld, Mittwoch, 30.01.2019, 13:58 (vor 1885 Tagen) @ Alones

Trump für sich genommen? Ok der ist wohl unerreicht. Andererseits: Johnson, Rees-Mogg! Die haben auch einiges an Potential.
Wenn man dann noch das Parlament miteinbezieht, dann haben die Briten derzeit aber sowas von die Nase vorn im Rennen.

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Ulrich, Mittwoch, 30.01.2019, 13:17 (vor 1885 Tagen) @ Eastwood

Ich glaube das hat mit 7D Schach wenig zu tun. Mehr mit Realitätsverlust.

Realitätsverlust und vollständige Hilflosigkeit. Der Maybot spult das Programm "Brexit" herunter, auch wenn die Software die Eingangswerte schon lange nicht mehr sinnvoll verarbeiten kann, die Programmroutinen sind fehlerhaft programmiert.


Sehr bezeichnend was man heute auf SPON lesen konnte: "Londoner Diplomaten reagierten am Dienstag in Brüssel jedenfalls überrascht auf die Frage, an welcher Stelle die britische Regierung nachzugeben gedenke, um im Gegenzug von der EU Zugeständnisse bei der irischen Grenzfrage zu erhalten."

Kannste Dir ja nicht ausdenken, sowas.

Der dänische Aussenminister(?) hat wohl sinngemäß gesagt, das es in Europa zwei Arten von Nationen gebe. Die kleinen Nationen und die Nationen, denen nicht bewusst sei, dass sie klein seien.

Das scheint den Nagel auf den Kopf zu treffen.

In der Tat. Ich habe schon lange den Eindruck, die Brexit-Befürworter wollen eigentlich gar nicht aus der EU, sondern aus dem 21. Jahrhundert austreten. Zurück in die glorreichen alten Zeiten, "Britannia rules the waves".

Tusk lässt ausrichten: Legt euch gehackt

hardbreak, Ort, Mittwoch, 30.01.2019, 14:07 (vor 1885 Tagen) @ Ulrich

https://www.youtube.com/watch?v=eVzBcIXJXTo
Rule Britannia - Tribute To The British Empire

Mal ganz ehrlich ist es heute überhaupt noch angemessen in einer aufgeklärten und zivilisierten Welt verbrechen der Vergangenheit so zu Verherrlichen und sich selbst zu Überhöhen und solche leider groß zu zelebrieren?
Ist mir auch schon oft bei Olympia also den Eröffnungs- und Schluss feiern und andere male sehr übel aufgestoßen.
Genau so bei vielen Nationalhymnen wo auch die vermeintlich glorreiche Vergangenheit hoch gehalten wird die aber aus einem Aufgeklärten Blickwinkel von heute bei weitem nicht so war.

Tusk lässt ausrichten: Legt euch gehackt

LaBoca, Mittwoch, 30.01.2019, 13:30 (vor 1885 Tagen) @ Ulrich

Mindestens träumten die Brexiteers von einer Art Singapur an der Themse. Es könnte ein Traum bleiben...

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Ulrich, Mittwoch, 30.01.2019, 14:03 (vor 1885 Tagen) @ LaBoca

Mindestens träumten die Brexiteers von einer Art Singapur an der Themse. Es könnte ein Traum bleiben...

Dieses "Singapur an der Themse" gibt es ja bereits. Der Großraum London dürfte die mit Abstand wirtschaftlich stärkste Region in Europa sein. Nur wollen die Einwohner dort in ihrer Mehrheit die EU gar nicht verlassen. Das wollen diejenigen die im verarmten Hinterland leben. Ein Hinterland, das das Original gar nicht hat.

Tusk lässt ausrichten: Legt euch gehackt

hardbreak, Ort, Mittwoch, 30.01.2019, 14:16 (vor 1885 Tagen) @ Ulrich

Das liegt aber halt an dem enormen Gegensatz zwischen den Produktivkräften und denen die die davon profitieren. Also Hinterland und City.
Im Gegensatz zum Silicon Valley wird in der City nichts produktives für die Welt gemacht sondern schlicht nur der Rahm der anderen abgeschöpft und das deswegen der Frust und die Spaltung zwischen denen die hart arbeiten und denen die nur den Rahm abschöpfen immer größer.

Heutige Abstimmung

Voomy, Berlin, Dienstag, 29.01.2019, 16:04 (vor 1886 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Heute sind im britischen Parlament einige Gesetzesanhänge zur Debatte, die mitunter deutlichen Einfluss haben können. Dazu gehören welche, die eine Verlängerung des Austrittsverfahrens zur Folge hätten, einige die den Brexit ganz absagen und allgemeine Gesetzgebung zur Veränderung des Austritts. Es gibt eine Vorlage, die Mehrheit haben könnte, die das Verfahren bis Ende des Jahres verlängern würde.

Die EU hat sich dazu bereits geäußert, dass sie keine Änderungen akzeptieren wird. Eine Verlängerung wäre zudem weiterhin von einer einstimmigen Entscheidung der EU abhängig.

Heutige Abstimmung

Ulrich, Dienstag, 29.01.2019, 18:49 (vor 1886 Tagen) @ Voomy

Theresa May hat erklärt, sie wolle den mit der EU vereinbarten Vertragsentwurf aufschnüren und den Backstop neu verhandeln. Ich kann mir zwar vorstellen, dass die EU zu einigen kosmetischen Änderungen bereit ist. Aber ich glaube nicht, dass es irgendwelche essentiellen Lösungen geben wird. Das würde bedeuten, dass wir in einigen Wochen genau da stehen würden wo wir vor einigen Wochen gestanden haben.

Heute sind im britischen Parlament einige Gesetzesanhänge zur Debatte, die mitunter deutlichen Einfluss haben können. Dazu gehören welche, die eine Verlängerung des Austrittsverfahrens zur Folge hätten, einige die den Brexit ganz absagen und allgemeine Gesetzgebung zur Veränderung des Austritts. Es gibt eine Vorlage, die Mehrheit haben könnte, die das Verfahren bis Ende des Jahres verlängern würde.


Die EU hat sich dazu bereits geäußert, dass sie keine Änderungen akzeptieren wird. Eine Verlängerung wäre zudem weiterhin von einer einstimmigen Entscheidung der EU abhängig.

Zudem gab es zuletzt maßgebliche Stimmen aus Brüssel die erklärt haben, dass eine Verlängerung allenfalls um einige Wochen möglich wäre. Sollten die Briten noch länger Mitglied der EU sein, dann könnte z.B. die Wahl zum EU-Parlament angefochten werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dieses Risiko eingehen wird.

Heutige Abstimmung

Voomy, Berlin, Dienstag, 29.01.2019, 21:28 (vor 1885 Tagen) @ Ulrich

Inzwischen sind glaube ich 4 der 7 Amendments durch. Alle wurden abgeschmettert.

Jetzt wird es kurios. Eine Ergänzung ist eigentlich nur ein deutlich formulierter Brief ohne jedewede gesetzliche Verbindlichkeit. Eines entfernt den Backstop einseitig aus dem Withdrawal Agreement. Und eine anderes würde den No-Deal ausschließen.

Heutige Abstimmung

Voomy, Berlin, Dienstag, 29.01.2019, 21:30 (vor 1885 Tagen) @ Voomy

Das Spellman Amendment ging durch. Damit hat das Parlament nun nicht bindend aber ganz offiziell erklärt, dass es keine Mehrheit für einen No-Deal Brexit im Parlament gibt.

Heutige Abstimmung

EdroehFDA, Dortmund, Dienstag, 29.01.2019, 21:50 (vor 1885 Tagen) @ Voomy

Das Spellman Amendment ging durch. Damit hat das Parlament nun nicht bindend aber ganz offiziell erklärt, dass es keine Mehrheit für einen No-Deal Brexit im Parlament gibt.

Hat es das? Oder hat es eher seine geistige Unzurechnungsfähigkeit erklärt? Die MPs haben dafür gestimmt, dass May (oder wer auch immer) dafür sorgt, dass die Briten mit dem Vertrag aus der EU ohne eine Fristverlängerung und ohne Backstop austreten.

Na dann viel Spass beim Verhandeln, evtl. sind die Stühle auf der anderen Seite dann ja genauso leer wie die Hände der britischen Seite am Anfang der Verhandlungen.

Heutige Abstimmung

Voomy, Berlin, Dienstag, 29.01.2019, 21:52 (vor 1885 Tagen) @ EdroehFDA

Hat es das? Oder hat es eher seine geistige Unzurechnungsfähigkeit erklärt?

Das schließt sich ja leider nicht aus, wie die letzten Wochen zeigen...

Die MPs haben dafür gestimmt, dass May (oder wer auch immer) dafür sorgt, dass die Briten mit dem Vertrag aus der EU ohne eine Fristverlängerung und ohne Backstop austreten.

Jap, in der Praxis wäre das die logische Schlussfolgerung aus den heutigen Abstimmungen. Aber es ist halt noch nicht aller Tage Abend, in zwei Wochen gehts dann weiter mit neuen munteen Gesetzesvorlagen, die sich vermutlich wieder widersprechen.

Heutige Abstimmung

Ulrich, Dienstag, 29.01.2019, 21:40 (vor 1885 Tagen) @ Voomy

Das Spellman Amendment ging durch. Damit hat das Parlament nun nicht bindend aber ganz offiziell erklärt, dass es keine Mehrheit für einen No-Deal Brexit im Parlament gibt.

Bösartig bemerkt könnte es durchaus sein, dass es für diesen Punkt nur deshalb eine Mehrheit gegeben hat, weil der Anhang nicht bindend ist.

Heutige Abstimmung

Johannes, Emsdetten, Dienstag, 29.01.2019, 21:47 (vor 1885 Tagen) @ Ulrich

Irgendwie wird es immer seltsamer.
Das Parlament empfiehlt der Regierung nicht mit einem No-Deal auszutreten, gleichzeitig kann es sich auf keinen möglichen Deal einigen.

Heutige Abstimmung

Ulrich, Dienstag, 29.01.2019, 21:50 (vor 1885 Tagen) @ Johannes

Irgendwie wird es immer seltsamer.
Das Parlament empfiehlt der Regierung nicht mit einem No-Deal auszutreten, gleichzeitig kann es sich auf keinen möglichen Deal einigen.

Passt aber zur bisherigen Linie. Man weiß, was man nicht will. Man weiß aber nicht, was man will.

Heutige Abstimmung

Alones, Dienstag, 29.01.2019, 22:07 (vor 1885 Tagen) @ Ulrich

Irgendwie wird es immer seltsamer.
Das Parlament empfiehlt der Regierung nicht mit einem No-Deal auszutreten, gleichzeitig kann es sich auf keinen möglichen Deal einigen.


Passt aber zur bisherigen Linie. Man weiß, was man nicht will. Man weiß aber nicht, was man will.

Die wissen im Grunde schon, was sie wollen. Nämlich alle Rosinen, aber keinerlei Verpflichtungen. Und ein nicht unerheblicher Teil der Konservativen will den Totalschaden (warum auch immer).

Ich verstehe ehrlich gesagt auch langsam nicht mehr, was sich die EU von diesem Treiben noch erhofft. Wenn die EU noch ein bisschen Würde in sich trägt, würde sie selbst die Reißleine ziehen. Das macht doch alles keinen Sinn mehr.

Heutige Abstimmung

Franke, Dienstag, 29.01.2019, 22:05 (vor 1885 Tagen) @ Ulrich

Irgendwie wird es immer seltsamer.
Das Parlament empfiehlt der Regierung nicht mit einem No-Deal auszutreten, gleichzeitig kann es sich auf keinen möglichen Deal einigen.


Passt aber zur bisherigen Linie. Man weiß, was man nicht will. Man weiß aber nicht, was man will.


Es weiß doch bestimmt jeder, was er will? Aber wenn mehr als zwei Alternativen auf dem Tisch liegen, kriegt halt keine wenigstens 50% Zustimmung. Und wenn man das schafft, weil für Links und Rechts schöne Dinge enthalten sind, dann sagt die EU, das gefällt uns aber nicht.

Heutige Abstimmung

Voomy, Berlin, Dienstag, 29.01.2019, 21:49 (vor 1885 Tagen) @ Johannes

Der 29. März ist noch nicht nahe genug. Die Abgeordneten müssen in den Abgrund blicken, damit sie wirklich anfangen so zu voten, wie sie es ab von Parteipolitik müssten. Wenn es am Ende noch einen Funken Vernunft im Parlament gibt, dann vermutlich am 28. März um 23:30

Heutige Abstimmung

Voomy, Berlin, Dienstag, 29.01.2019, 21:42 (vor 1885 Tagen) @ Ulrich

Dürfte so sein. Frage ist jetzt ob Brady durchgeht, was ja das eigentliche Regierungs-Amendment ist.

Heutige Abstimmung

hardbreak, Ort, Dienstag, 29.01.2019, 22:01 (vor 1885 Tagen) @ Voomy

Der spielt doch bei den Patriots?

Heutige Abstimmung

Voomy, Berlin, Dienstag, 29.01.2019, 22:18 (vor 1885 Tagen) @ hardbreak

Das ist der Vorteil eines Sith. Ausreichend Kapazitäten um die NFL zu zerstören und gleichzeitig noch Großbritannien.

Heutige Abstimmung

Franke, Dienstag, 29.01.2019, 22:08 (vor 1885 Tagen) @ hardbreak

Der spielt doch bei den Patriots?

Bei den New England Patriots, um genau zu sein.

Ein neues England wäre eine gute Sache, bräuchte man dringend. ;-)

Heutige Abstimmung

hardbreak, Ort, Dienstag, 29.01.2019, 22:12 (vor 1885 Tagen) @ Franke

Da muss ich immer an das hier denken.

https://www.youtube.com/watch?v=ABhZQ_VRbsQ
George Michael - Shoot The Dog
Bei 4:40

Heutige Abstimmung

Ulrich, Dienstag, 29.01.2019, 21:47 (vor 1885 Tagen) @ Voomy

Dürfte so sein. Frage ist jetzt ob Brady durchgeht, was ja das eigentliche Regierungs-Amendment ist.

Gut möglich.

Allerdings weiß ich nicht wie das ganze funktionieren soll. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann will Brady zwar einerseits den Backstop durch eine andere Lösung ersetzen, aber andererseits den Vertragstext nicht ändern. Klingt irgendwie nach Quadratur des Kreises.

Heutige Abstimmung

Voomy, Berlin, Dienstag, 29.01.2019, 21:50 (vor 1885 Tagen) @ Ulrich

"Alternative Arrangements" ist es im Text. Bisher hat keiner gesagt, was diese Alternativen sein könnten. Ich gehe von einer Grenzsicherung durch Einhörner und Kobolde aus.

Heutige Abstimmung

Ulrich, Dienstag, 29.01.2019, 21:51 (vor 1885 Tagen) @ Voomy

"Alternative Arrangements" ist es im Text. Bisher hat keiner gesagt, was diese Alternativen sein könnten. Ich gehe von einer Grenzsicherung durch Einhörner und Kobolde aus.

Klingt irgendwie nach "Alternative Facts".

Heutige Abstimmung

Voomy, Berlin, Dienstag, 29.01.2019, 21:45 (vor 1885 Tagen) @ Voomy

Brady ist durch. Damit schicken die Parlamentarier einen Entwurf durch, der den Backstop aus dem Agreement entfernt. Die EU hat vor einigen Stunden bereits verkündet, dass man das nicht akzeptiert.

Heutige Abstimmung

Franke, Dienstag, 29.01.2019, 21:22 (vor 1885 Tagen) @ Ulrich

Zudem gab es zuletzt maßgebliche Stimmen aus Brüssel die erklärt haben, dass eine Verlängerung allenfalls um einige Wochen möglich wäre. Sollten die Briten noch länger Mitglied der EU sein, dann könnte z.B. die Wahl zum EU-Parlament angefochten werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dieses Risiko eingehen wird.

Somit haben sie auch vom Zeitpunkt her das Schlechteste erwischt, was möglich war. Eine einzige Tragödie.

Firma von Bexit-Befürworter verlegt Firmensitz nach Singapur

Ulrich, Dienstag, 22.01.2019, 20:30 (vor 1893 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

theguardian.com/technology/2019/jan/22/dyson-to-move-company-hq-to-singapore

Hat natürlich nichts mit dem Austritt Großbritanniens aus der EU zu tun ;-)

Firma von Bexit-Befürworter verlegt Firmensitz nach Singapur

Ulrich, Dienstag, 22.01.2019, 22:26 (vor 1892 Tagen) @ Ulrich

Das zeigt sehr gut, wie ein EU-Austritt nicht die Auswirkungen von Globalisierung wird einschränken oder kurieren können. Auch, wenn Links und Rechts Anhänger eines Exit das versprechen / davon träumen.

Firma von Bexit-Befürworter verlegt Firmensitz nach Singapur

Ulrich, Mittwoch, 23.01.2019, 07:30 (vor 1892 Tagen) @ Kulibi77

Das zeigt sehr gut, wie ein EU-Austritt nicht die Auswirkungen von Globalisierung wird einschränken oder kurieren können. Auch, wenn Links und Rechts Anhänger eines Exit das versprechen / davon träumen.

Ich würde sagen, ganz im Gegenteil. Dyson schaut sich den Brexit sicherlich nicht ohne Grund aus sicherer Entfernung an. Und er ist nicht der einzige. Ein Finanzunternehmen, an dem Jacob Rees-Mogg wesentlich ist hat beispielsweise bereits im letzten Sommer seinen Firmensitz nach Dublin verlegt. "Wasser predigen und Wein saufen" nennt man so etwas wohl ....

Firma von Bexit-Befürworter verlegt Firmensitz nach Singapur

DieRoteKarteZahlIch, UK, Mittwoch, 23.01.2019, 18:56 (vor 1892 Tagen) @ Ulrich
bearbeitet von DieRoteKarteZahlIch, Mittwoch, 23.01.2019, 19:01

Das mit Dyson ueberrascht mich. Die Expansion nach Singapur war geplant, aber in der aktuellen Lage der Nation macht man sich da keine Freunde - wo er ein leuchtender Brexit-Befuerworter der ersten Stunde war.

Sony EU hat diese Woche auch ihr HQ von London nach Amsterdam verlegt. P&O Ferries, ein britisches Traditionsunternehmen, fahren fortan unter der Flagge Zyperns.

Und Sky berichtet heute "Anti-EU Wetherspoon boss says chain to take £40m hit before Brexit". Die Kneipenkette Wetherspoons ist beim "einfachen Britten" beliebt. Dem Firmenbegruender (heute einer der 400 reichsten Britten) wurde in der Schule von einem Lehrer provezeit, dass aus ihm nichts wird. Und dieser Lehrer hiess Wetherspoons... Wie auch Dyson hat der Wetherspoon-Boss schwer pro Brexit Werbung gemacht.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Ulrich, Montag, 21.01.2019, 17:18 (vor 1894 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Im Augenblick läuft die Unterhausdebatte zum Plan B.

Und ich muss sagen, ich verstehe nicht wie dieser Plan aussehen soll. Zum kleineren Teil mag das zwar an meinem Englisch liegen, zum weitaus größeren Teil dass May völlig planlos wirkt.

May hat aufgezählt welche Probleme es gibt, sie hat erzählt dass sie keinen harten Brexit möchte, sie hat erklärt dass sie Gespräche geführt hat. Sie hat erklärt dass sie das Karfreitagsabkommen nicht anfassen wird. Sie hat erzählt dass sie mit der neuseeländischen Premierministerin über ein Freihandelsabkommen gesprochen hat. Sie hat erzählt dass sie weiter reden wird. Aber sie hat nicht erklärt wie ihr Plan B aussehen wird.

Shakespeare oder Game of Thrones in Real Life

Franke, Montag, 21.01.2019, 21:31 (vor 1893 Tagen) @ Ulrich

Im Augenblick läuft die Unterhausdebatte zum Plan B.

Und ich muss sagen, ich verstehe nicht wie dieser Plan aussehen soll. Zum kleineren Teil mag das zwar an meinem Englisch liegen, zum weitaus größeren Teil dass May völlig planlos wirkt.

May hat aufgezählt welche Probleme es gibt, sie hat erzählt dass sie keinen harten Brexit möchte, sie hat erklärt dass sie Gespräche geführt hat. Sie hat erklärt dass sie das Karfreitagsabkommen nicht anfassen wird. Sie hat erzählt dass sie mit der neuseeländischen Premierministerin über ein Freihandelsabkommen gesprochen hat. Sie hat erzählt dass sie weiter reden wird. Aber sie hat nicht erklärt wie ihr Plan B aussehen wird.

Am 19. Juni 2017 haben die Austrittsverhandlungen begonnen. Am 14. November 2018, fast 17 Monate später, legten die Europäische Kommission und die britische Regierung einen 585 Seiten umfassenden Entwurf für ein Austrittsabkommen vor. Dieser wurde vom britischen Unterhaus mit großer Mehrheit abgelehnt. Setzen, 6!

Nun will/soll May innerhalb weniger Tage einen "Plan B" vorlegen? Sorry, das erinnert stark an den säumigen Schüler, der sich einbildet, nun ganz fix alles nachlernen zu können, was er braucht, um die Nachprüfung in den Sommerferien bestehen und in die nächste Klasse vorrücken zu können.

Aber bei SPON gibt es ja auch schon einen Text unter dem Titel "Dann eben Plan C". Inhalt: Verschiedene Initiativen von Abgeordneten und "May wird immer mehr zur bloßen Zuschauerin".

Von No-Brexit über Brexit mit Deal bis Brexit ohne Deal in Verbindung mit dem vermaledeiten Irland-Problem und der Konfrontation zwischen Tories und Labour, zwischen May und Corbyn, scheint es nichts zu geben, was Aussicht auf eine Mehrheit im Unterhaus und Zustimmung durch die EU hat.

Irgendjemand könnte den Protagonisten mal sagen: May, Du wirst nicht mehr lange Regierungschefin sein, Corbyn, Du wirst nie Regierungschef werden, Ihr zwei habt genau eine Chance, Euch gemeinsam Verdienste um Euer Land zu erwerben, bevor Ihr beide abtretet.

Shakespeare oder Game of Thrones in Real Life

Voomy, Berlin, Montag, 21.01.2019, 21:36 (vor 1893 Tagen) @ Franke

Naja, dass sie da nach drei Tagen wieder antanzen musste, war ja einem entsprechenden Anhang der Opposition geschuldet. Nach normalem Parlaments-Recht hätte sie zwei Wochen Zeit gehabt. Man hatte aber die berechtigte Befürchtung, dass May ansonsten wieder auf Zeit spielt und das Land im UNklaren lässt.

Ansonsten hast du mit deinem Post natürlich recht. Gerad der Part mit May und Corbyn - wobei ich inzwischen beinahe beeindruckt von Theresa bin. Die Budget-Thatcher hält sich länger als gedacht. Schadet damit jeden Tag dem Land mehr, aber was solls.

Shakespeare oder Game of Thrones in Real Life

Ulrich, Dienstag, 22.01.2019, 08:17 (vor 1893 Tagen) @ Voomy

Naja, dass sie da nach drei Tagen wieder antanzen musste, war ja einem entsprechenden Anhang der Opposition geschuldet. Nach normalem Parlaments-Recht hätte sie zwei Wochen Zeit gehabt. Man hatte aber die berechtigte Befürchtung, dass May ansonsten wieder auf Zeit spielt und das Land im UNklaren lässt.

Theresa May hat sich mit ihrer Mischung aus Sturheit, dem Unwillen zu kommunizieren und nicht zuletzt auch Hilflosigkeit in eine Situation gebracht in der sie im Grunde nur auf Zeit spielen kann. Etwas anderes bleibt ihr gar nicht übrig. Nun setzt sie darauf dass der Druck auf das Parlament irgendwann so groß wird dass es zustimmt. Aber das ist ein extrem gewagtes Spiel auf Kosten der britischen Wirtschaft.

Im Grunde ist Theresa May völlig ungeeignet für die Position der Premierministerin. Ihr Vorteil war aber einerseits dass niemand Typen wie Boris Johnson auf dem Posten sehen wollte und andererseits jeder der ein wenig Verstand hat abgewinkt hat. Sie jedoch wollte um jeden Preis auf den Stuhl. Und diesen Preis zahlt sie nun.


Ansonsten hast du mit deinem Post natürlich recht. Gerad der Part mit May und Corbyn - wobei ich inzwischen beinahe beeindruckt von Theresa bin. Die Budget-Thatcher hält sich länger als gedacht. Schadet damit jeden Tag dem Land mehr, aber was solls.

Theresa May ist seit den letzten Wahlen zum Unterhaus ein Polit-Zombie. Dass sie noch immer Premierministerin ist liegt einerseits daran dass sich nicht nur das Parlament, sondern auch die Konservative Partei selbst blockiert und andererseits daran dass alle wissen dass der Posten im Augenblick ein Himmelfahrtskommando ist. Wer auch immer May in der aktuellen Situation nachfolgen würde, in spätestens zwei, drei Jahren wäre seine politische Karriere beendet. Und diese zwei, drei Jahre könnten auch auf zwei, drei Monate schrumpfen.

Stümper und Scharlatane

Rupo, Ruhrpott, Dienstag, 22.01.2019, 16:31 (vor 1893 Tagen) @ Ulrich

anders kann man das nicht bezeichnen, was sich da seit rund 2 Jahren abspielt, egal wie man jetzt zum Brexit an sich steht (drin oder draußen). Die handelnden Personen hatten 2 Jahre Zeit sich zusammen zu setzen und etwas aus zu handeln. Sie wussten um die Schwierigkeiten, Fallstricke, die Dinge die machbar und die nicht machbar sind. 2 Jahre in den die hochbezahlten Herrschaften Pläne aller Art aushandeln konnten oder eben die Probleme klar benennen, widerspiegeln und versuchen sie zu lösen. Aber man hat wirklich den Eindruck, dass auf beiden Seiten man mit sehenden Auge auf den Abgrund zugerast ist und jetzt stellt man verwundert fest, dass man runter fällt. Jeder der in seinem normalen Job so ein Ergebnis nach 2 Jahren Arbeit abliefern würde, nämlich keines, würde hochkant gefeuert werden.

Stümper und Scharlatane

cris10, Dienstag, 22.01.2019, 20:39 (vor 1893 Tagen) @ Rupo

Da geb ich dir Recht aber nur auf die Seite der Briten bezogen. Die sind tatsächlich dilettantisch vorgegangen, das begann schon mit der Ankündigung des Referendums durch den siegestrunkenen Cameron, den durch Lügen und Stimmabstinenz der Jungen errungenen Wahlsieg und das geradezu stümperhafte Vorgehen der Torys und ihrer Adlaten. Wenigstens werden durch dieses Erlebnis vielleicht gewisse Leute ein bisschen vernünftiger.

Stümper und Scharlatane

Rupo, Ruhrpott, Mittwoch, 23.01.2019, 11:31 (vor 1892 Tagen) @ cris10

Moin,
wir waren ja alle bei den Verhandlungen nicht dabei, aber ich würde es mal wie bei einer ganz normalen Scheidung sehen (und da habe ich Erfahrung), dass es NIEMALS nur an einer Partie liegt, wenn es hakt.

Die EU hat das bei der Frage Gibraltar ja auch hinbekommen, dass man sich einigen konnte
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/brexit-deal-eu-und-spanien-einigen-sich-im-gibraltar-streit/23677212.html?ticket=ST-1987800-PsiBDDLIBTK1jHMh...
das die Grenze zwischen Nordirland und Irland ein Problem ist, war doch allen klar.
https://www.cicero.de/aussenpolitik/eu-gipfel-brexit-theresa-may-arlene-foster-nordirland
Warum kann man hier keine praktikable Lösung finden?

Stümper und Scharlatane

Weeman, Hinterm Knauber, Mittwoch, 23.01.2019, 12:22 (vor 1892 Tagen) @ Rupo

Moin,
wir waren ja alle bei den Verhandlungen nicht dabei, aber ich würde es mal wie bei einer ganz normalen Scheidung sehen (und da habe ich Erfahrung), dass es NIEMALS nur an einer Partie liegt, wenn es hakt.

Die Situation ist wohl kaum mit einer Scheidung zu vergleichen. Und das die EU auf hart macht war so zu erwarten und wurde auch von ihr angekündigt.
Die Briten wollen etwas, was sie so nunmal nicht bekommen werden.
Was man ihnen auch gar nicht zugestehen darf.
Das hätten sie auch vorher wissen können. Aber wer liest sich schon in so eine Materie aufwendig ein wenn alles wissenswerte auf nem Bus steht...

Stümper und Scharlatane

simie, Krefeld, Mittwoch, 23.01.2019, 12:13 (vor 1892 Tagen) @ Rupo

Natürlich gibt es durchaus Fälle, bei denen eine Einigung nur daran scheitert, dass sich nur eine Seite nicht bewegt.

Stümper und Scharlatane

Voomy, Berlin, Mittwoch, 23.01.2019, 12:10 (vor 1892 Tagen) @ Rupo

Weil es bei der Nordirland-Frage gleich mehrere Parameter gibt, auf die man vor allem in der EU keinen Einfluss hat. Das Good Friday Agreement zwischen Nordirland und Irland sieht vor, dass es keine harte Grenze zwischen den beiden Teilen der Insel geben darf. Das war und ist bis heute ein elementarer Bestandteil des Friedens da oben.

Tritt Großbritannien aber nun aus, würde Irland <=> Nordirland zu einer EU-Außengrenze werden. Vertraglich wäre Irland verpflichtet, sofort eine harte Grenze aufzustellen, um den Zufluss von Menschen und Waren kontrollieren zu können. Das wäre kein Problem, wenn das GFA sie nicht daran hindern würde.

UK und die EU haben also das Problem, dass sie entweder das GFA brechen oder, was nicht in Frage kommt, die Regularien für EU-Außengrenzen. Der Backstop, der vorsieht dass eben diese Grenze verhindert wird, indem Nordirland im Fall eines NIcht-Zustandekommens eines Handelsvertrags einfach weiter im EU-Binnenmarkt bleibt, ist also eine Notfall-Lösung.

Das Problem ist auch hier: Die EU bräuchte keine Absicherung, wenn sich Großbritannien nicht im Zuge der gesamten Verhandlungen als äußerst schlechter Verhandlungspartner präsentiert hätte. Man verlässt sich also zurecht nicht darauf, in den zwei Jahren des Übergangs ein Trade Agreement hinzukriegen.

Es ist für die EU einfach nicht möglich auf den Backstop zu verzichten. Und die Briten haben mehr als einmal gezeigt, dass es ihnen prinzipiell egal wäre, das Good Friday Agreement zu brechen.

Stümper und Scharlatane

Rupo, Ruhrpott, Mittwoch, 23.01.2019, 12:36 (vor 1892 Tagen) @ Voomy

dann müssen ALLE Parteien halt mal zusammen an einen Tisch. Man könnte zum Beispiel von Seiten England die Grenzkontrollen auf Seiten der Insel machen, also alles was von dort nach Nordirland geht wird kontrolliert, wenn es als EU Ware oder EU Bürger deklariert ist.

Von Seiten Irland kann man die täglichen Pendler ja auch ganz gut abfangen und sie entsprechend ohne Kontrolle die Grenze passieren lassen. Irland müsste sich dann bei der Warenkontrolle was einfallen lassen, vielleicht kann man das ganze in einer Pufferzone vor der Grenze 'clearen', also ähnlich wie ein Zolllager funktionieren würde
https://de.wikipedia.org/wiki/Zolllager
https://www.abendblatt.de/hamburg/article108288953/Wegfall-der-Zollgrenze-entlastet-den-Hafen.html

jetzt mal nur als eine Idee...aber ganz klar ist das sich ALLE aufeinander zu bewegen müssen...

Stümper und Scharlatane

Ulrich, Mittwoch, 23.01.2019, 17:04 (vor 1892 Tagen) @ Rupo

dann müssen ALLE Parteien halt mal zusammen an einen Tisch. Man könnte zum Beispiel von Seiten England die Grenzkontrollen auf Seiten der Insel machen, also alles was von dort nach Nordirland geht wird kontrolliert, wenn es als EU Ware oder EU Bürger deklariert ist.

Genau das ist doch der Backstop. Nordirland bleibt im EU-Wirtschaftsraum und in der Zollunion, und mit Nordirland entweder der Rest Großbrianniens, oder man muss in der Tat eine Zollgrenze durch die irische See ziehen. Und genau das lehnen die Brexit-Hardliner ab.


Von Seiten Irland kann man die täglichen Pendler ja auch ganz gut abfangen und sie entsprechend ohne Kontrolle die Grenze passieren lassen. Irland müsste sich dann bei der Warenkontrolle was einfallen lassen, vielleicht kann man das ganze in einer Pufferzone vor der Grenze 'clearen', also ähnlich wie ein Zolllager funktionieren würde
https://de.wikipedia.org/wiki/Zolllager
https://www.abendblatt.de/hamburg/article108288953/Wegfall-der-Zollgrenze-entlastet-den-Hafen.html

Trotzdem müsste man Fahrzeuge kontrollieren, etc. Und das hieße dann doch wieder Kontrollen.


jetzt mal nur als eine Idee...aber ganz klar ist das sich ALLE aufeinander zu bewegen müssen...

Stümper und Scharlatane

simie, Krefeld, Mittwoch, 23.01.2019, 12:59 (vor 1892 Tagen) @ Rupo

Bringt nur nichts, wenn die eine Seite sich für zwei Jahre zwar an den Tisch setzt, dort jedoch nur physisch sitzt, erst nichts zu einer Lösung beiträgt, kurz vor Schluss dann einer Lösung zustimmt, die dann jedoch zu Hause nicht durchbringt, weil der Rest der Familie aus trotzigen Kindern besteht. Ja dann kann man sich natürlich immer noch über den bösen Anderen beklagen. Glaubwürdig ist das aber nicht mehr.

Stümper und Scharlatane

Weeman, Hinterm Knauber, Mittwoch, 23.01.2019, 12:53 (vor 1892 Tagen) @ Rupo

aber ganz klar ist das sich ALLE aufeinander zu bewegen müssen...

Wieso?

Stümper und Scharlatane

Voomy, Berlin, Mittwoch, 23.01.2019, 12:42 (vor 1892 Tagen) @ Rupo

Ich verstehe nicht, wieso du so sehr darauf bestehst, dass das ein Problem von beiden Seiten ist. Das ist einfach nicht so. Und es zeugt auch von einer gewissen Ignoranz gegenüber dem Thema zu glauben, dass man irgendwas an der irisch-nordirischen Grenze "einfach" lösen kann. Es hat einen Grund, dass das ganze beinahe 30 Jahre gebraucht hat, bevor man eine Lösung hatte.

Die einzige Partei, die den Backstop zu einem Problem macht, ist die DUP, die nordirische Regierungspartei. Und dass die überhaupt was zu sagen hat, ist die Schuld von May, die sich mit ihrer Snap Election die absolute Mehrheit sichern wollte nur um episch zu scheitern.

Die EU HAT sich bereits auf das Königreich zubewegt, indem zum Beispiel bestimmte Warenflüsse bzw. Dienstleistungen aus dem nötigen Clearing rausgenommen wurden. Der Verzicht darauf, dass sie für die Übergangsphase komplett in der Zollunion bleiben, war ein Versuch, den Deal für das britische Parlament schmackhafter zu machen.

Es sind die "Red Lines" von May, die den derzeitigen Verhandlungsstand zum Stillstand gebracht haben. Nicht die roten Linien der EU.

Stümper und Scharlatane

Ulrich, Dienstag, 22.01.2019, 18:04 (vor 1893 Tagen) @ Rupo

anders kann man das nicht bezeichnen, was sich da seit rund 2 Jahren abspielt, egal wie man jetzt zum Brexit an sich steht (drin oder draußen). Die handelnden Personen hatten 2 Jahre Zeit sich zusammen zu setzen und etwas aus zu handeln. Sie wussten um die Schwierigkeiten, Fallstricke, die Dinge die machbar und die nicht machbar sind. 2 Jahre in den die hochbezahlten Herrschaften Pläne aller Art aushandeln konnten oder eben die Probleme klar benennen, widerspiegeln und versuchen sie zu lösen. Aber man hat wirklich den Eindruck, dass auf beiden Seiten man mit sehenden Auge auf den Abgrund zugerast ist und jetzt stellt man verwundert fest, dass man runter fällt. Jeder der in seinem normalen Job so ein Ergebnis nach 2 Jahren Arbeit abliefern würde, nämlich keines, würde hochkant gefeuert werden.

Was hätte denn die EU machen sollen? Das Problem waren und sind die Briten, die sich keinerlei Gedanken darüber gemacht haben, was ein Brexit faktisch bedeutet oder über welche Themen überhaupt Übereinkünfte notwendig sind. Ich erinnere nur an Boris Johnsons Äußerung dass die Europäer darauf pfeifen könnten auch nur einen zusätzlichen Penny aus Großbritannien zu bekommen. Michel Barniers Antwort "I am not hearing any whistling, just the clock ticking" hat dann einerseits klar gemacht dass die Zeit schon damals davon lief, und andererseits dürfte sie auch durch die völlige Inkompetenz der britischen Verhandlungsdelegation provoziert worden sein.

Wer die Probleme nicht sieht ist auch unfähig, Lösungen für sie zu finden. Und dies gilt eindeutig nur für die britische Seite des Verhandlungstisches. Die EU war von Anfang an excellent aufgestellt. Aber sie ist angesichts der britischen Ignoranz immer wieder aufgelaufen.

Stümper und Scharlatane

Voomy, Berlin, Dienstag, 22.01.2019, 16:43 (vor 1893 Tagen) @ Rupo

Ich sehe nicht, wo das auf beide Seiten zutrifft. Die EU ist bereits seit Anfang vergangenen Jahres in Vorbereitungen für die Worst-Case-Szenarien. In der Niederlande, Frankreich und England wurden bereits jetzt die nötigen Ressourcen geschaffen, um entsprechende Zollkapazitäten abzufangen. Es gibt verschiedene kleinere Abkommen zwischen dem UK und der EU was zum Beispiel das Clearing der Finanzinstitute angeht, damit am 29.03. zur Begrüßung des Brexit nicht erst einmal die Börse zusammenbricht.

Die EU kann halt nicht viel machen außer den Mitgliedsländern zu sagen, dass sie sich für den Worst-Case vorbereiten sollen. Es sind die Briten, die ohne Plan in die Verhandlungen gekommen sind und noch immer ohne Plan agieren. Und es ist halt leider auch so, dass manche Probleme sich nicht von europäischer Seite lösen lassen, sondern nur von Britischer.

Stümper und Scharlatane

Johannes, Emsdetten, Dienstag, 22.01.2019, 16:54 (vor 1893 Tagen) @ Voomy

May hofft doch nur noch auf den Faktor Zeit, das es demnächst nur noch heißt, ihr Deal oder kein Deal.
Man kann nur noch hoffen das sich innerhalb des Parlaments eine Koalition der Vernunft bildet, und die Initiative übernimmt und man erstmal mehr Zeit bekommt.

Stümper und Scharlatane

Ulrich, Dienstag, 22.01.2019, 18:14 (vor 1893 Tagen) @ Johannes

May hofft doch nur noch auf den Faktor Zeit, das es demnächst nur noch heißt, ihr Deal oder kein Deal.
Man kann nur noch hoffen das sich innerhalb des Parlaments eine Koalition der Vernunft bildet, und die Initiative übernimmt und man erstmal mehr Zeit bekommt.

Die Frage ist, wie könnte so ein Deal den das Parlament einfädelt aussehen? Den Briten wurde doch nicht nur vor, sondern auch nach der Brexit-Abstimmung verklickert dass ihr Land nach dem EU-Austritt völlig unabhängig von Brüssel werden würde. Dies würde doch jede Zoll- und Wirtschaftsunion völlig ausschließen. Und die braucht man um die Grenze in Irland offen halten zu können.

Ich will nicht ausschließen dass es zu guter Letzt doch noch zu einer solchen Lösung kommen würde. Aber die Hardliner haben schon vor einem Jahr angefangen Stimmung gegen einen von ihnen sogenannten "Brexit in Name only" Sturm zu laufen. Befrieden würde so eine Lösung die Situation in Großbritannien wohl keineswegs, hier wäre die Ursache für den nächsten Konflikt gelegt.

Stümper und Scharlatane

Johannes, Emsdetten, Dienstag, 22.01.2019, 20:08 (vor 1893 Tagen) @ Ulrich

May hofft doch nur noch auf den Faktor Zeit, das es demnächst nur noch heißt, ihr Deal oder kein Deal.
Man kann nur noch hoffen das sich innerhalb des Parlaments eine Koalition der Vernunft bildet, und die Initiative übernimmt und man erstmal mehr Zeit bekommt.


Die Frage ist, wie könnte so ein Deal den das Parlament einfädelt aussehen? Den Briten wurde doch nicht nur vor, sondern auch nach der Brexit-Abstimmung verklickert dass ihr Land nach dem EU-Austritt völlig unabhängig von Brüssel werden würde. Dies würde doch jede Zoll- und Wirtschaftsunion völlig ausschließen. Und die braucht man um die Grenze in Irland offen halten zu können.

Ich will nicht ausschließen dass es zu guter Letzt doch noch zu einer solchen Lösung kommen würde. Aber die Hardliner haben schon vor einem Jahr angefangen Stimmung gegen einen von ihnen sogenannten "Brexit in Name only" Sturm zu laufen. Befrieden würde so eine Lösung die Situation in Großbritannien wohl keineswegs, hier wäre die Ursache für den nächsten Konflikt gelegt.

Ich sehe so eine Koalition der Vernünftigen im Parlament inzwischen als einzige Möglichkeit die May zu stoppen.
Man weiß natürlich nicht ob es für eine Mehrheit reichen würde, und ob das Parlament die Macht hat um die Regierung zu einem Kurswechsel zu zwingen.
Aber man muss doch erstmal mehr Zeit bekommen und diesen 29.3. Termin verschieben.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

simie, Krefeld, Montag, 21.01.2019, 18:00 (vor 1894 Tagen) @ Ulrich

Wie denn auch? Ein anderes als das erreichte Verhandlungsergebnis ist doch auch utopisch. Die EU ist den Briten soweit entgegengekommen wie es ihr möglich war. Mehr geht schon durch Verträge der EU mit Dritten doch gar nicht.
Und bezüglich der Nordirlandfrage mal eben einen Staatsvertrag mit Irland auszuhandeln, wie es wohl von einigen als Vorschlag erwähnt wurde, dürfte auch nicht so einfach sein.
Es ist einfach erbärmlich, wie sich derzeit die britische Politik präsentiert.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Ulrich, Montag, 21.01.2019, 18:11 (vor 1894 Tagen) @ simie

Wie denn auch? Ein anderes als das erreichte Verhandlungsergebnis ist doch auch utopisch. Die EU ist den Briten soweit entgegengekommen wie es ihr möglich war. Mehr geht schon durch Verträge der EU mit Dritten doch gar nicht.
Und bezüglich der Nordirlandfrage mal eben einen Staatsvertrag mit Irland auszuhandeln, wie es wohl von einigen als Vorschlag erwähnt wurde, dürfte auch nicht so einfach sein.
Es ist einfach erbärmlich, wie sich derzeit die britische Politik präsentiert.

Wobei es ja heute Signale aus Rumänien und aus Polen gab, der Backstop sei nicht das letzte Wort. Dürfte aber innerhalb der EU die Minderheitsmeinung bleiben. Zudem könnten diese Äußerungen unter Umständen kontraproduktiv sein, da sie in Großbritannien die Brexit-Hardliner in ihrer Position bestärken dürften.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Voomy, Berlin, Montag, 21.01.2019, 18:47 (vor 1894 Tagen) @ Ulrich

Die Polen sagten man könnte den Backstop auf 5 Jahre begrenzen, woraufhin Irland sagte, dass der polnische Außenminister sicherlich das beste im Sinn hatte, aber der Vorschlag spiegelt nicht die Erwartungen der EU wieder. Von daher...

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Matse, Montag, 21.01.2019, 21:55 (vor 1893 Tagen) @ Voomy

Die Polen sagten man könnte den Backstop auf 5 Jahre begrenzen, woraufhin Irland sagte, dass der polnische Außenminister sicherlich das beste im Sinn hatte, aber der Vorschlag spiegelt nicht die Erwartungen der EU wieder. Von daher...

Er hat sicher das Beste für seine Staatsbürger im Sinn. Viele Polen sind nach (Nord)Irland gegangen, nachdem im Anschluss an den EU-Beitritt 2004 die Arbeitnehmerfreizügigkeit lediglich in Schweden, Irland und dem Vereinigten Königreich gestattet war.

Siehe beispielsweise eine Meldung der BBC aus 2007 über die Bewerberzahlen bei der Nordirischen Polizei. Mehr als 12% der Bewerber stammten aus Polen: http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/northern_ireland/6251117.stm Hierzu ist anzumerken, dass 50% der Neueinstellungen mit katholischen Personen erfolgen soll, da diese Glaubensgruppe aufgrund der protestantischen Vormachtststellung in der ehemaligen Royal Ulster Constabulary unterrepräsentiert ist.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Ulrich, Dienstag, 22.01.2019, 08:20 (vor 1893 Tagen) @ Matse

Die Polen sagten man könnte den Backstop auf 5 Jahre begrenzen, woraufhin Irland sagte, dass der polnische Außenminister sicherlich das beste im Sinn hatte, aber der Vorschlag spiegelt nicht die Erwartungen der EU wieder. Von daher...


Er hat sicher das Beste für seine Staatsbürger im Sinn. Viele Polen sind nach (Nord)Irland gegangen, nachdem im Anschluss an den EU-Beitritt 2004 die Arbeitnehmerfreizügigkeit lediglich in Schweden, Irland und dem Vereinigten Königreich gestattet war.

Siehe beispielsweise eine Meldung der BBC aus 2007 über die Bewerberzahlen bei der Nordirischen Polizei. Mehr als 12% der Bewerber stammten aus Polen: http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/northern_ireland/6251117.stm Hierzu ist anzumerken, dass 50% der Neueinstellungen mit katholischen Personen erfolgen soll, da diese Glaubensgruppe aufgrund der protestantischen Vormachtststellung in der ehemaligen Royal Ulster Constabulary unterrepräsentiert ist.

Gerade diesen Leuten würde doch ein erneutes Aufflammen der Unruhen auf die Füße fallen.

Ich würde deshalb eher einen gezielten Tritt vor das Schienbein der EU vermuten. Die PIS ist schon eh sehr EU-kritisch eingestellt, und zudem ist Donald Tusk ein rotes Tuch für diese Leute. Und letztlich wäre ich auch nicht verwundert wenn es von Seiten der Briten irgend ein "unsittliches" Angebot gegeben hätte.

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Matse, Dienstag, 22.01.2019, 11:29 (vor 1893 Tagen) @ Ulrich

Ich würde deshalb eher einen gezielten Tritt vor das Schienbein der EU vermuten. Die PIS ist schon eh sehr EU-kritisch eingestellt, und zudem ist Donald Tusk ein rotes Tuch für diese Leute. Und letztlich wäre ich auch nicht verwundert wenn es von Seiten der Briten irgend ein "unsittliches" Angebot gegeben hätte.

Ich denke, dass es genau darum geht: Bilaterale Verträge zu Gunsten einzelner Mitgliedsstaaten.

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simie, Krefeld, Dienstag, 22.01.2019, 11:48 (vor 1893 Tagen) @ Matse

So viel können die Briten aber gar nicht bieten. Die wichtigen Sachen laufen doch eh über Brüssel. Einzelne Mitgliedsländer können in vielen Bereichen gar nicht eigene Verträge eingehen.
Das stinkt doch auch Trump, der wohl nicht erbaut war, nachdem ihm seine Berater erklärt hatten, dass er in Wirtschaftsabkommen nur mit Brüssel und nicht mit einzelnen Ländern verhandeln kann

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Ulrich, Dienstag, 22.01.2019, 18:07 (vor 1893 Tagen) @ simie

So viel können die Briten aber gar nicht bieten. Die wichtigen Sachen laufen doch eh über Brüssel. Einzelne Mitgliedsländer können in vielen Bereichen gar nicht eigene Verträge eingehen.
Das stinkt doch auch Trump, der wohl nicht erbaut war, nachdem ihm seine Berater erklärt hatten, dass er in Wirtschaftsabkommen nur mit Brüssel und nicht mit einzelnen Ländern verhandeln kann

Faktisch sind den Polen in der Tat wohl die Hände gebunden. Allerdings sind viele der PIS-Leute gar nicht so anders gestrickt als die Brexit-Hardliner. EU-feindliche nationalistische Populisten. Im Gegensatz zu den Briten wollen sie zwar nicht komplett aus der EU heraus, aber sie wollen eindeutig ebenfalls Rosinen picken. Ich wäre nicht verwundert wenn man den Polen Angebote unter dem Tisch Angebote gemacht hätte die diese eigentlich gar nicht annehmen dürften.

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simie, Krefeld, Dienstag, 22.01.2019, 18:18 (vor 1893 Tagen) @ Ulrich

Faktisch sind den Polen in der Tat wohl die Hände gebunden. Allerdings sind viele der PIS-Leute gar nicht so anders gestrickt als die Brexit-Hardliner. EU-feindliche nationalistische Populisten. Im Gegensatz zu den Briten wollen sie zwar nicht komplett aus der EU heraus, aber sie wollen eindeutig ebenfalls Rosinen picken. Ich wäre nicht verwundert wenn man den Polen Angebote unter dem Tisch Angebote gemacht hätte die diese eigentlich gar nicht annehmen dürften.

Natürlich kann das sein. Aber solche Einigungen sind doch zum Scheitern verurteilt. Das muss doch selbst den Verblendesten klar sein.

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Matse, Dienstag, 22.01.2019, 19:07 (vor 1893 Tagen) @ simie
bearbeitet von Matse, Dienstag, 22.01.2019, 19:11

Natürlich kann das sein. Aber solche Einigungen sind doch zum Scheitern verurteilt. Das muss doch selbst den Verblendesten klar sein.

Wieso sollten sie zum Scheitern verurteilt sein? Weil sie gegen Unionsrecht verstoßen würden?

Welche wirksame Sanktionsmöglichkeit hat die EU denn? Das nächste Artikel 7-Verfahren gegen Ungarn und Polen, das ohne schnelle Konsequenzen im Sand verläuft?

Etliche Länder missachten EU-Recht, setzen Rechtsakte nicht um oder stellen sich gegen grundsätzliche Prinzipien. Es passiert aber kaum etwas, weil die Union in ihrem Bestand too big to fail ist bzw. keine ausreichenden Mehrheiten gefunden werden.

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Matse, Dienstag, 22.01.2019, 19:23 (vor 1893 Tagen) @ Matse

Natürlich kann das sein. Aber solche Einigungen sind doch zum Scheitern verurteilt. Das muss doch selbst den Verblendesten klar sein.


Wieso sollten sie zum Scheitern verurteilt sein? Weil sie gegen Unionsrecht verstoßen würden?

Welche wirksame Sanktionsmöglichkeit hat die EU denn? Das nächste Artikel 7-Verfahren gegen Ungarn und Polen, das ohne schnelle Konsequenzen im Sand verläuft?

Etliche Länder missachten EU-Recht, setzen Rechtsakte nicht um oder stellen sich gegen grundsätzliche Prinzipien. Es passiert aber kaum etwas, weil die Union in ihrem Bestand too big to fail ist bzw. keine ausreichenden Mehrheiten gefunden werden.

Falls May solche Deals anstrebt, dann würde das bedeuten, dass May i.E. die Zerstörung des EU-Wirtschaftsraums anstrebt. Allerdings wüsste ich auch nicht, was Polen überhaupt zu bieten hat, was es für GB wert ist die EU zu zerstören.

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Ulrich, Dienstag, 22.01.2019, 20:11 (vor 1893 Tagen) @ Kulibi77

Natürlich kann das sein. Aber solche Einigungen sind doch zum Scheitern verurteilt. Das muss doch selbst den Verblendesten klar sein.


Wieso sollten sie zum Scheitern verurteilt sein? Weil sie gegen Unionsrecht verstoßen würden?

Welche wirksame Sanktionsmöglichkeit hat die EU denn? Das nächste Artikel 7-Verfahren gegen Ungarn und Polen, das ohne schnelle Konsequenzen im Sand verläuft?

Etliche Länder missachten EU-Recht, setzen Rechtsakte nicht um oder stellen sich gegen grundsätzliche Prinzipien. Es passiert aber kaum etwas, weil die Union in ihrem Bestand too big to fail ist bzw. keine ausreichenden Mehrheiten gefunden werden.


Falls May solche Deals anstrebt, dann würde das bedeuten, dass May i.E. die Zerstörung des EU-Wirtschaftsraums anstrebt. Allerdings wüsste ich auch nicht, was Polen überhaupt zu bieten hat, was es für GB wert ist die EU zu zerstören.

Ich bin mir sicher, es gibt Kräfte die in der Tat daran arbeiten die EU zu zerstören. Rechtsradikale und Rechtspopulisten innerhalb der EU, Alt-Right und Co. in der USA, und eben auch ein Teil der Brexit-Hardliner. Theresa May gehört meiner Meinung nach nicht dazu. Wenn sie versuchen sollte die EU zu spalten, dann in der Hoffnung so einen besseren Deal für Großbritannien heraus zu holen.

Polen könnte beispielsweise hoffen im Gegenzug für größeres Entgegenkommen gegenüber den Briten bessere Bedingungen für polnische Arbeitnehmer zu bekommen. Da würden die Polen und die Briten aber die Rechnung ohne den Brüsseler Wirt gemacht haben.

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Ulrich, Dienstag, 22.01.2019, 19:05 (vor 1893 Tagen) @ simie

Faktisch sind den Polen in der Tat wohl die Hände gebunden. Allerdings sind viele der PIS-Leute gar nicht so anders gestrickt als die Brexit-Hardliner. EU-feindliche nationalistische Populisten. Im Gegensatz zu den Briten wollen sie zwar nicht komplett aus der EU heraus, aber sie wollen eindeutig ebenfalls Rosinen picken. Ich wäre nicht verwundert wenn man den Polen Angebote unter dem Tisch Angebote gemacht hätte die diese eigentlich gar nicht annehmen dürften.


Natürlich kann das sein. Aber solche Einigungen sind doch zum Scheitern verurteilt. Das muss doch selbst den Verblendesten klar sein.

Kommt immer auf das Maß an Verblendung an. Und da scheint es mir so ähnlich wie bei der Richter-Skala zu sein: Nach oben offen. Der klassische Populist vom Typ Berlusconi und Co. wusste ganz genau dass er sein Publikum manipuliert. Bei Leuten wie Kaczynski und Co. hingegen glaube ich dass sie wirklich das glauben was sie den Menschen erzählen. Und es gibt wiederum Typen die belügen zunächst sich selbst um dann andere um so wirkungsvoller belügen zu können.

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Voomy, Berlin, Montag, 21.01.2019, 22:00 (vor 1893 Tagen) @ Matse

Ja, die Polen und auch die Rumänen sowie andere Teile von Osteuropa haben mit Sicherheit die vitalsten Interessen in dem ganzen Brexit-Fuckup. Das ist ja eigentlich das Kuriose: Der Hauptpunkt im UK ist Freedom of Movement. Die osteuropäischen Einwanderer machen da ganz klassisch die Jobs, die ohnehin kein Brite machen möchte. Gleicher Effekt wie die polnischen Spargelstecher auf deutschen Feldern.

Das tauschen sie jetzt dagegen, dass sie in künftigen Free Trade Agreements die Freizügigkeit an andere Länder garantieren müssen. Indien hat ja bereits angedeutet, dass sie für einen Handelspakt in jedem Fall eine deutlich bessere Freizügigkeit für ihre Leute haben wollen.

Sie reißen also die mitunter seit Jahren im Land lebenden Osteuropäer raus aus den Strukturen, nur um sie gegen "brown people" auszutauschen. Kann mir nicht vorstellen, dass das den Leave-Wählern so richtig bewusst war.

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Ulrich, Montag, 21.01.2019, 18:55 (vor 1894 Tagen) @ Voomy

Die Polen sagten man könnte den Backstop auf 5 Jahre begrenzen, woraufhin Irland sagte, dass der polnische Außenminister sicherlich das beste im Sinn hatte, aber der Vorschlag spiegelt nicht die Erwartungen der EU wieder. Von daher...

Die Polen werden von ein einer Partei regiert, die man nur als nationalistisch-reaktionär bezeichnen kann die einen Parteichef hat der seit dem Tod seines Zwillingsbruders zutiefst traumatisiert ist.

Die Rumänen werden von einer Partei regiert deren Vorsitzender gerichtlich festgestellt korrupt bis auf die Knochen ist und deshalb kein Regierungsamt übernehmen darf.

Deshalb verwundert es mich nicht dass diese Querschüsse ausgerechnet aus den beiden Staaten kamen. Mehrheitsfähig ist das unter Garantie nicht. Aber trotzdem könnte es negative Auswirkungen haben - in Großbritannien selbst.

DAZN beantragt Zulassung bei Medienanstalt Berlin-Brandenb.

Ulrich, Freitag, 18.01.2019, 17:37 (vor 1897 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/erste-brexit-lizenzen-dazn-beantragt-zulassung-bei-medienanstalt-berlin-brandenburg/23884310.html

Wohl eine der kleinsten Folgen des drohenden unregulierten Brexit.

Da hat einer einen völlig anderen Ansatz:

Franke, Freitag, 18.01.2019, 00:03 (vor 1897 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

"Weil es so einfacher ist: Alle Länder außer Großbritannien treten aus EU aus und gründen neues Bündnis"


Grüße vom Postillon!

Montag kommt nun also der Plan B

Kruemelmonster09, Donnerstag, 17.01.2019, 07:30 (vor 1898 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Wie könnte der aussehen?

1. No Deal Brexit
2. Nachverhandlungen
3. Neuwahlen
4. Zweites Referendum
Sonst noch was?

1. Ist sicher gut möglich
2. Gut möglich, dass man es in Westminster in Erwägung zieht, wird aber auch wieder nur sinnlos Zeit stehlen
3. Wohl eher unwahrscheinlich, da May unbedingt weitermachen will... Wieso eigentlich?
4. Tja, keine Ahnung. Gäbe ja auch die Möglichkeit, die Bevölkerung über deal, oder no deal abstimmen zu lassen. Als 3. Option noch remain... Oder nur remain, oder no deal? Oder, oder, oder?

So, oder so... Es bleibt spannend, mindestens bis Montag.

Montag kommt nun also der Plan B

Voomy, Berlin, Donnerstag, 17.01.2019, 22:47 (vor 1897 Tagen) @ Kruemelmonster09

Die Option eines 2. Referendums ist tatsächlich eine sehr unwahrscheinliche. Es wird zwar immer wieder darüber geredet, aber es gibt nicht einmal den Ansatz einer parlamentarischen Mehrheit dafür. Es ist ja nicht so, dass alle Labour MPs das unterstützen und bei den Tories sind es noch viel weniger.

Montag kommt nun also der Plan B

Alones, Donnerstag, 17.01.2019, 13:04 (vor 1898 Tagen) @ Kruemelmonster09

May bräuchte jetzt einen absoluten Geniestreich. Fakt ist, dass ihr Rückhalt in der eigenen Regierung verschwindend gering ist. Darüber hinaus gibt es gerade im ultrakonservativen Flügel Brexit-Hardliner, die unbedingt einen No-Deal wollen. Die einzige Möglichkeit, die ich für sie noch sehe, ist, dass sie einen Schritt auf die Opposition zumacht, beispielsweise in dem sie Corbyn dazu auffordert, an einem möglichen Deal mitzuarbeiten. In Anbetracht einer sich anbahnenden nationalen Tragödie würde Labour ein solches Angebot kaum ablehnen können. Sofern dann eine Labour-Handschrift in diesem Vertrag erkennbar ist, wäre es dann möglich, dass Corbyn ebenfalls für diesen Deal wirbt. Ohne die Zustimmung der Opposition sehe ich jedoch keine Möglichkeit, wie man einen Deal durchs Parlament bekommen könnte.

Nur leider ist dieses Szenario unwahrscheinlich. May wird jetzt in Berlin & Brüssel anrufen und versuchen, kosmetische Korrekturen am Deal vorzunehmen. Mehr als Umformulierungen oder Absichtserklärungen sind jedoch nicht möglich. Es gibt einfach keinen Spielraum mehr.

Ansonsten ist die Situation schon grotesk. May ist auf ganzer Linie gescheitert, aber übersteht ein Misstrauensvotum denkbar knapp. Die Mehrheit der Briten wünscht sich wohl auch, dass die Regierung weitermacht, ist aber im Grunde mit der Arbeit der Regierung völlig unzufrieden. Die wissen alle nicht, was sie wollen.

Montag kommt nun also der Plan B

Ulrich, Donnerstag, 17.01.2019, 22:12 (vor 1897 Tagen) @ Alones

May bräuchte jetzt einen absoluten Geniestreich. Fakt ist, dass ihr Rückhalt in der eigenen Regierung verschwindend gering ist. Darüber hinaus gibt es gerade im ultrakonservativen Flügel Brexit-Hardliner, die unbedingt einen No-Deal wollen. Die einzige Möglichkeit, die ich für sie noch sehe, ist, dass sie einen Schritt auf die Opposition zumacht, beispielsweise in dem sie Corbyn dazu auffordert, an einem möglichen Deal mitzuarbeiten. In Anbetracht einer sich anbahnenden nationalen Tragödie würde Labour ein solches Angebot kaum ablehnen können. Sofern dann eine Labour-Handschrift in diesem Vertrag erkennbar ist, wäre es dann möglich, dass Corbyn ebenfalls für diesen Deal wirbt. Ohne die Zustimmung der Opposition sehe ich jedoch keine Möglichkeit, wie man einen Deal durchs Parlament bekommen könnte.

Nur leider ist dieses Szenario unwahrscheinlich. May wird jetzt in Berlin & Brüssel anrufen und versuchen, kosmetische Korrekturen am Deal vorzunehmen. Mehr als Umformulierungen oder Absichtserklärungen sind jedoch nicht möglich. Es gibt einfach keinen Spielraum mehr.

Auch mir fehlt mittlerweile völlig der Glaube an irgend eine konstruktive Lösung.

Der Elefant im Raum ist die Irland-Frage. Niemand will zugeben dass man nicht gleichzeitig eine offene irische Grenze und ein wirtschaftlich und zolltechnisch nach anderen Regeln funktionierendes Irland haben kann. Man weiß aber trotzdem dass der angebliche Backstop eine Dauerlösung werden würde. Auf der anderen Seite kann die EU in der irischen Frage nicht nachgeben.

Funktionieren würde ein Modell wie es die EU mit Norwegen, mit der Schweiz oder mit der Türkei praktiziert. Das wäre aber das komplette Gegenteil von dem was die Brexit-Befürworter wollen. Statt eines völlig unabhängigen Vereinigten Königreichs hätte man ein Land das quasi als Trailer an die EU angekoppelt ist ohne selbst irgend etwas mit entscheiden kann.


Ansonsten ist die Situation schon grotesk. May ist auf ganzer Linie gescheitert, aber übersteht ein Misstrauensvotum denkbar knapp. Die Mehrheit der Briten wünscht sich wohl auch, dass die Regierung weitermacht, ist aber im Grunde mit der Arbeit der Regierung völlig unzufrieden. Die wissen alle nicht, was sie wollen.

Das ganze klingt in der Tat wie ein Stück von Godot. In Wirklichkeit wollen die Briten nicht heraus aus der EU, sie wollen heraus aus dem 21. Jahrhundert.

Montag kommt nun also der Plan B

Matse, Freitag, 18.01.2019, 01:47 (vor 1897 Tagen) @ Ulrich

Das ganze klingt in der Tat wie ein Stück von Godot.

Von wem?

Montag kommt nun also der Plan B

Alones, Donnerstag, 17.01.2019, 22:37 (vor 1897 Tagen) @ Ulrich

Funktionieren würde ein Modell wie es die EU mit Norwegen, mit der Schweiz oder mit der Türkei praktiziert. Das wäre aber das komplette Gegenteil von dem was die Brexit-Befürworter wollen. Statt eines völlig unabhängigen Vereinigten Königreichs hätte man ein Land das quasi als Trailer an die EU angekoppelt ist ohne selbst irgend etwas mit entscheiden kann.

Das Modell, das du beschreibst, ist allerdings genau das, was Corbyn vorschwebt. Und den findest du ja auch nicht so besonders dufte. Hier kann ich deinen Standpunkt nicht so richtig nachvollziehen. Denn ich denke schon, dass es mit Corbyn einen guten Deal geben würde. Ja, grundsätzlich will er auch raus aus der EU, aber immerhin ist er noch dazu bereit, die Regeln eines gemeinsamen Binnenmarktes zu akzeptieren. Für die Briten wäre das im Endeffekt natürlich trotzdem ein schlechter Deal, aber der Schaden würde sich zumindest in Grenzen halten. Der Brexit ist in erster Linie ein Problem, das die Konservativen verursacht haben.

Dennoch: ob Labour mögliche Neuwahlen tatsächlich gewinnt, ist nicht vorhersehbar. Deshalb bin ich der Meinung, dass ab dem 29.03. defenitiv Feierabend ist. Und wenn die Briten zu keiner Entscheidung kommen, dann muss die EU ihnen eben diese abnehmen.

Ansonsten ist die Situation schon grotesk. May ist auf ganzer Linie gescheitert, aber übersteht ein Misstrauensvotum denkbar knapp. Die Mehrheit der Briten wünscht sich wohl auch, dass die Regierung weitermacht, ist aber im Grunde mit der Arbeit der Regierung völlig unzufrieden. Die wissen alle nicht, was sie wollen.


Das ganze klingt in der Tat wie ein Stück von Godot. In Wirklichkeit wollen die Briten nicht heraus aus der EU, sie wollen heraus aus dem 21. Jahrhundert.

Das "denkbar knapp" nehme ich an der Stelle zurück - das war übertrieben -, aber den Rest meine ich so.

Ich glaube, dass die Probleme in Wirklichkeit viel tiefer sitzen. Mir scheint es so, dass die Briten eine Art Minderwertigkeitskomplex haben, den sie niemals wirklich aufgearbeitet haben. Die glauben immer noch, dass sie eine Weltmacht sind und können es deshalb nicht akzeptieren, dass sie von Brüssel "diktiert" werden.

Montag kommt nun also der Plan B

Sauerländer Nordlicht, Oldenburg, Donnerstag, 17.01.2019, 23:30 (vor 1897 Tagen) @ Alones

Funktionieren würde ein Modell wie es die EU mit Norwegen, mit der Schweiz oder mit der Türkei praktiziert. Das wäre aber das komplette Gegenteil von dem was die Brexit-Befürworter wollen. Statt eines völlig unabhängigen Vereinigten Königreichs hätte man ein Land das quasi als Trailer an die EU angekoppelt ist ohne selbst irgend etwas mit entscheiden kann.


Das Modell, das du beschreibst, ist allerdings genau das, was Corbyn vorschwebt. Und den findest du ja auch nicht so besonders dufte. Hier kann ich deinen Standpunkt nicht so richtig nachvollziehen. Denn ich denke schon, dass es mit Corbyn einen guten Deal geben würde. Ja, grundsätzlich will er auch raus aus der EU, aber immerhin ist er noch dazu bereit, die Regeln eines gemeinsamen Binnenmarktes zu akzeptieren. Für die Briten wäre das im Endeffekt natürlich trotzdem ein schlechter Deal, aber der Schaden würde sich zumindest in Grenzen halten. Der Brexit ist in erster Linie ein Problem, das die Konservativen verursacht haben.

Dennoch: ob Labour mögliche Neuwahlen tatsächlich gewinnt, ist nicht vorhersehbar. Deshalb bin ich der Meinung, dass ab dem 29.03. defenitiv Feierabend ist. Und wenn die Briten zu keiner Entscheidung kommen, dann muss die EU ihnen eben diese abnehmen.

Ansonsten ist die Situation schon grotesk. May ist auf ganzer Linie gescheitert, aber übersteht ein Misstrauensvotum denkbar knapp. Die Mehrheit der Briten wünscht sich wohl auch, dass die Regierung weitermacht, ist aber im Grunde mit der Arbeit der Regierung völlig unzufrieden. Die wissen alle nicht, was sie wollen.


Das ganze klingt in der Tat wie ein Stück von Godot. In Wirklichkeit wollen die Briten nicht heraus aus der EU, sie wollen heraus aus dem 21. Jahrhundert.


Das "denkbar knapp" nehme ich an der Stelle zurück - das war übertrieben -, aber den Rest meine ich so.

Ich glaube, dass die Probleme in Wirklichkeit viel tiefer sitzen. Mir scheint es so, dass die Briten eine Art Minderwertigkeitskomplex haben, den sie niemals wirklich aufgearbeitet haben. Die glauben immer noch, dass sie eine Weltmacht sind und können es deshalb nicht akzeptieren, dass sie von Brüssel "diktiert" werden.

Bei den Entscheidungsträgern des Empire gewinne ich immer mehr das Gefühl, dass die der HSV der Weltpolitik sind. Man denkt, es geht nicht schlimmer, aber die gehen aufrecht unter der Limbostange durch. Eine Schande für das Land. Bemerkenswert in dieser Sache ist, dass die Bevölkerung das scheinbar alles so hinnimmt

Montag kommt nun also der Plan B

Ulrich, Donnerstag, 17.01.2019, 22:42 (vor 1897 Tagen) @ Alones

Funktionieren würde ein Modell wie es die EU mit Norwegen, mit der Schweiz oder mit der Türkei praktiziert. Das wäre aber das komplette Gegenteil von dem was die Brexit-Befürworter wollen. Statt eines völlig unabhängigen Vereinigten Königreichs hätte man ein Land das quasi als Trailer an die EU angekoppelt ist ohne selbst irgend etwas mit entscheiden kann.


Das Modell, das du beschreibst, ist allerdings genau das, was Corbyn vorschwebt. Und den findest du ja auch nicht so besonders dufte. Hier kann ich deinen Standpunkt nicht so richtig nachvollziehen. Denn ich denke schon, dass es mit Corbyn einen guten Deal geben würde. Ja, grundsätzlich will er auch raus aus der EU, aber immerhin ist er noch dazu bereit, die Regeln eines gemeinsamen Binnenmarktes zu akzeptieren. Für die Briten wäre das im Endeffekt natürlich trotzdem ein schlechter Deal, aber der Schaden würde sich zumindest in Grenzen halten. Der Brexit ist in erster Linie ein Problem, das die Konservativen verursacht haben.

Jeremy Corbyn hat sich bisher in der Frage welche Lösung ihm vorschwebt völlig bedeckt gehalten. Das einzige was er wiederholt von sich gegeben hat war dass er in der Lage wäre einen weitaus besseren Deal mit der EU auszuhandeln.

Montag kommt nun also der Plan B

Alones, Donnerstag, 17.01.2019, 22:54 (vor 1897 Tagen) @ Ulrich

Funktionieren würde ein Modell wie es die EU mit Norwegen, mit der Schweiz oder mit der Türkei praktiziert. Das wäre aber das komplette Gegenteil von dem was die Brexit-Befürworter wollen. Statt eines völlig unabhängigen Vereinigten Königreichs hätte man ein Land das quasi als Trailer an die EU angekoppelt ist ohne selbst irgend etwas mit entscheiden kann.


Das Modell, das du beschreibst, ist allerdings genau das, was Corbyn vorschwebt. Und den findest du ja auch nicht so besonders dufte. Hier kann ich deinen Standpunkt nicht so richtig nachvollziehen. Denn ich denke schon, dass es mit Corbyn einen guten Deal geben würde. Ja, grundsätzlich will er auch raus aus der EU, aber immerhin ist er noch dazu bereit, die Regeln eines gemeinsamen Binnenmarktes zu akzeptieren. Für die Briten wäre das im Endeffekt natürlich trotzdem ein schlechter Deal, aber der Schaden würde sich zumindest in Grenzen halten. Der Brexit ist in erster Linie ein Problem, das die Konservativen verursacht haben.


Jeremy Corbyn hat sich bisher in der Frage welche Lösung ihm vorschwebt völlig bedeckt gehalten. Das einzige was er wiederholt von sich gegeben hat war dass er in der Lage wäre einen weitaus besseren Deal mit der EU auszuhandeln.

Ich finde schon, dass hier eine klare Haltung erkennbar ist, in welche Richtung es gehen würde. An dieser Stelle einfach nur ein paar Zitate bzw. Links.

In Westminster glauben einige, dass May nur eine einzige Chance auf eine Mehrheit hat: Wenn sie auf Labour zugeht. Das würde jedoch bedeuten, dass May der Forderung nach Verbleib in der EU-Zollunion nachgeben müsste. Im Gespräch unter moderaten Proeuropäern ist auch eine "Norwegen"-Lösung, die zusätzlich eine enge Bindung an den EU-Binnenmarkt bedeuten würde.

spiegel.de/politik/ausland/brexit-theresa-mays-optionen-no-deal-bis-neuwahlen-a-1248569.html

Corbyn hält nun unbeirrt an dem Mantra fest, er wolle als Regierungschef einen neuen Deal mit Brüssel aushandeln. Nach langem anfänglichen Zögern hatte sich Labour zu einem Bekenntnis zur EU-Zollunion durchgerungen. Wie ein solches Abkommen aber im Detail aussehen soll und vor allem, wie es weitergeht, wenn Corbyn nicht an die Macht kommt - das lässt der Labour-Chef bislang offen.

spiegel.de/politik/ausland/brexit-theresa-mays-optionen-no-deal-bis-neuwahlen-a-1248569.html

Großbritanniens Premierministerin Theresa May hat der Forderung von Oppositionsführer Jeremy Corbyn, einen Brexit ohne Austrittsabkommen mit der EU auszuschließen, eine Absage erteilt. Dies sei eine "unmögliche Bedingung", schrieb May in einem Brief an den Labour-Chef. Corbyn hatte in einem Schreiben den Ausschluss eines No-Deal-Szenarios zur Voraussetzung für Gespräche über einen Brexit-Kompromiss erklärt.

zeit.de/politik/ausland/2019-01/eu-austritt-theresa-may-no-deal-jeremy-corbyn

Montag kommt nun also der Plan B

Ulrich, Freitag, 18.01.2019, 18:02 (vor 1897 Tagen) @ Alones

Ich finde schon, dass hier eine klare Haltung erkennbar ist, in welche Richtung es gehen würde. An dieser Stelle einfach nur ein paar Zitate bzw. Links.

In Westminster glauben einige, dass May nur eine einzige Chance auf eine Mehrheit hat: Wenn sie auf Labour zugeht. Das würde jedoch bedeuten, dass May der Forderung nach Verbleib in der EU-Zollunion nachgeben müsste. Im Gespräch unter moderaten Proeuropäern ist auch eine "Norwegen"-Lösung, die zusätzlich eine enge Bindung an den EU-Binnenmarkt bedeuten würde.

spiegel.de/politik/ausland/brexit-theresa-mays-optionen-no-deal-bis-neuwahlen-a-1248569.html

Corbyn hält nun unbeirrt an dem Mantra fest, er wolle als Regierungschef einen neuen Deal mit Brüssel aushandeln. Nach langem anfänglichen Zögern hatte sich Labour zu einem Bekenntnis zur EU-Zollunion durchgerungen. Wie ein solches Abkommen aber im Detail aussehen soll und vor allem, wie es weitergeht, wenn Corbyn nicht an die Macht kommt - das lässt der Labour-Chef bislang offen.

spiegel.de/politik/ausland/brexit-theresa-mays-optionen-no-deal-bis-neuwahlen-a-1248569.html

Großbritanniens Premierministerin Theresa May hat der Forderung von Oppositionsführer Jeremy Corbyn, einen Brexit ohne Austrittsabkommen mit der EU auszuschließen, eine Absage erteilt. Dies sei eine "unmögliche Bedingung", schrieb May in einem Brief an den Labour-Chef. Corbyn hatte in einem Schreiben den Ausschluss eines No-Deal-Szenarios zur Voraussetzung für Gespräche über einen Brexit-Kompromiss erklärt.

zeit.de/politik/ausland/2019-01/eu-austritt-theresa-may-no-deal-jeremy-corbyn

In der Vergangenheit hatte sich Corbyn seine Position völlig offen gehalten. Seine einzige Forderung auf die er sich festgelegt hatte war "Kein ungeregelter Brexit". Zudem hatte er May zwar dafür kritisiert dass sie einen Verbleib Großbritanniens in der Zollunion ausschloss, aber nicht explizit gefordert dass Großbritannien in dieser Zollunion bleiben müsse. Seine Linie war "Nur nicht konkret werden. Neuwahlen, und wenn ich Regierungschef werde wird alles besser." Und auch in den von Dir verlinkten Quellen findet sich kein Hinweis darauf dass Corbyn den Verbleib in der Zollunion explizit forderte. Das war auch der Stand als die Texte erschienen sind.

Eines muss man sich klar machen Jeremy Corbyn ist nicht Labour. Der Mann ist der Partei von seinen Unterstützern die neu in die Partei eingetreten sind quasi von außen aufgedrückt worden. Interessant ist dass gerade diese Unterstützer sich aber in der großen Mehrheit die Forderung "People's Vote" auf die Fahnen geschrieben haben. Eine Forderung die Corbyn nicht aktiv unterstützt.

Mittlerweile gibt es eine neue Entwicklung. Jeremy Corbyn hat in Hastings eine Rede gehalten. Hier hat er erstmals erklärt, er wolle eine dauerhafte Zollunion sowie das Recht auf Mitsprache bei zukünftigen Handelsabkommen der EU, eine starke Anbindung an den EU-Binnenmarkt und die Übernahme von EU-Vorschriften bezüglich Arbeit, Verbraucher- und Umweltschutz. Für diese Erklärung musste er aber von seiner eigenen Partei zum Jagen getragen werden.

In der Sache dürfte er keine Chance haben. Die EU wird ein Großbritannien das aus der Union ausgetreten ist wohl mit Sicherheit nicht bei Handelsabkommen mit Dritten mit entscheiden lassen, und Zollunion sowie Übernahme von EU-Richtlinien dürften für die Brexit-Befürworter so etwas wie der leibhaftige Gottseibeiuns sein.

Montag kommt nun also der Plan B

Voomy, Berlin, Donnerstag, 17.01.2019, 23:00 (vor 1897 Tagen) @ Alones

Sie hat aber nun einmal damit recht. Technisch gesehen ist es vollkommen unmöglich, einen No-Deal-Brexit auszuschließen. Schon weil es die Sache ist, die automatisch passieren würde, wenn man sich bis zum 29. März nicht auf eine andere Lösung geeinigt oder den Artikel 50 zurückgezogen hat.

Montag kommt nun also der Plan B

Alones, Donnerstag, 17.01.2019, 23:06 (vor 1897 Tagen) @ Voomy

Sie hat aber nun einmal damit recht. Technisch gesehen ist es vollkommen unmöglich, einen No-Deal-Brexit auszuschließen. Schon weil es die Sache ist, die automatisch passieren würde, wenn man sich bis zum 29. März nicht auf eine andere Lösung geeinigt oder den Artikel 50 zurückgezogen hat.

Nun ja, sie müsste eben einer EU-Zollunion zustimmen. Schon hätte Labour wohl keine andere Wahl, als einem solchen Deal zuzustimmen. Dementsprechend hat es May schon in der Hand, indem sie Zugeständnisse an Labour macht. Teile der Konservativen würden wohl auch zustimmen. May ist einfach in der Zwickmühle, dass die Hardliner in erster Linie in ihrer eigenen Partei sitzen. Ihre eigene politische Karriere wäre damit jedenfalls vorbei. Doch Generationen von Briten würde ihr wohl auf ewig dankbar sein.

Montag kommt nun also der Plan B

Voomy, Berlin, Donnerstag, 17.01.2019, 23:11 (vor 1897 Tagen) @ Alones

Die Zustimmung zur Zollunion würde die Tory-Party zerbersten lassen und das binnen von wenigen Tagen. Ja, Millionen Wähler wären wohl dankbar. Aber sie wäre auch das Ende der Partei - in einem epischeren Maße als es Schröder für die SPD je sein konnte. Fände ich persönlich zwar ganz lustig, aber ich verstehe, warum sie es eher ausschließt. Am Ende ist auch in Großbritannien: Party over Country.

Montag kommt nun also der Plan B

Franke, Donnerstag, 17.01.2019, 21:11 (vor 1897 Tagen) @ Alones

Ansonsten ist die Situation schon grotesk. May ist auf ganzer Linie gescheitert, aber übersteht ein Misstrauensvotum denkbar knapp.


Warum knapp? Sie wurde am Dienstag von mehr als einem Drittel der Mitglieder der Tory-Fraktion im Stich gelassen, aber hat am Mittwoch souverän das Misstrauensvotum überstanden. Konservative und DUP verfügen über insgesamt 327 Sitze, alle anderen zusammen ohne Sinn Fein, die konsequent wegbleiben, über 317. Ihr wurde mit 325 zu 306 Stimmen das Vertrauen ausgesprochen. Zwei Abgeordnete der Konservativen haben an der Abstimmung am Dienstag nicht teilgenommen, möglicherweise sind die länger verhindert. Mehr Stimmen haben am Mittwoch nicht gefehlt.

Montag kommt nun also der Plan B

DieRoteKarteZahlIch, UK, Donnerstag, 17.01.2019, 21:16 (vor 1897 Tagen) @ Franke

Man muss dazu sagen, dass die Abstimmung nicht geheim ist, was vielleicht auch einen Einfluss hat. Keiner der Tories hat gegen May gestimmt. Keiner von Labour oder den Liberal Democrats fuer sie.

Montag kommt nun also der Plan B

Ulrich, Donnerstag, 17.01.2019, 22:16 (vor 1897 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Man muss dazu sagen, dass die Abstimmung nicht geheim ist, was vielleicht auch einen Einfluss hat. Keiner der Tories hat gegen May gestimmt. Keiner von Labour oder den Liberal Democrats fuer sie.

Mir scheinen die Fraktionen der beiden großen Parteien paralysiert. Die Tories wegen des Konflikts zwischen den Brexit-Hardlinern, den Vertretern eines moderaten Brexits und den meist heimlichen Remainern. Die Labour-Fraktion wegen des ihr aufgezwungenen Vorsitzenden Corbyn der selbst aus der EU heraus will im seine marxistischen Pläne zu verwirklichen und den Wählern vor allen in den wirtschaftlich vernachlässigten Gebieten die selbst den Brexit wollen.

Niemand traut sich zu sagen "Stopp Leute, wir jagen einer Fata Morgana hinterher. Den Brexit so wie er versprochen wurde kann es nicht geben."

Montag kommt nun also der Plan B

Franke, Donnerstag, 17.01.2019, 21:45 (vor 1897 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Man muss dazu sagen, dass die Abstimmung nicht geheim ist, was vielleicht auch einen Einfluss hat. Keiner der Tories hat gegen May gestimmt. Keiner von Labour oder den Liberal Democrats fuer sie.

Das entspricht ausnahmsweise mal den üblichen Bräuchen und Erwartungen. Bemerkenswert in diesem Durcheinander. ;-)

Montag kommt nun also der Plan B

Ulrich, Donnerstag, 17.01.2019, 11:04 (vor 1898 Tagen) @ Kruemelmonster09

Ich befürchte, Plan B von Theresa May ist es, den Plan A mit kleinen kosmetischen Änderungen versehen nochmals abstimmen zu lassen. Notfalls auch als Plan C, Plan D, Plan E.

Vermutlich hofft sie darauf dass der Druck auf das Unterhaus um so stärker wird je näher der Ausstiegstermin rückt.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Voomy, Berlin, Mittwoch, 16.01.2019, 20:48 (vor 1899 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

May überlebt ihren No Confidence Vote mit 325 - 306

Ein Zeichen setzen

Tigo, Duisburg, Mittwoch, 16.01.2019, 17:56 (vor 1899 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Ich finde die Queen sollte mal ein Zeichen setzen und sich einen Griechischen Pass besorgen, ihr Mann ist immerhin auf Korfu geboren :D

Ein Zeichen setzen

Minzurion, OWL, Mittwoch, 16.01.2019, 18:12 (vor 1899 Tagen) @ Tigo

Ich finde die Queen sollte mal ein Zeichen setzen und sich einen Griechischen Pass besorgen, ihr Mann ist immerhin auf Korfu geboren :D

https://www.der-postillon.com/2019/01/queen-brexit.html

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Dimas87, München, Mittwoch, 16.01.2019, 12:16 (vor 1899 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

In meinen Kopf will nicht rein, wie man ernsthaft so eine Haltung haben kann:

jetzt.de/politik/brexit-abstimmung-das-denken-junge-briten


"Nach dem Referendum wurde versucht, uns als Insulaner darzustellen, aber wir haben das gemacht, weil wir unsere Arme zur Welt hin öffnen wollen, ohne jedoch Europa den Rücken zu kehren. Wir haben durch unsere EU-Mitgliedschaft definitiv an Soveränität verloren."

"Großbritannien wird so oder so eine großartige Zukunft haben. Wir sind eine starke und belastbare Nation. Auch wenn wir gerade ein bisschen angeschlagen sind, macht uns das langfristig nur stärker.“

Vielleicht bin ich ja zu voreingenommen und der Brexit stärkt die britische Wirtschaft tatsächlich. Allerdings fehlt mir die Phantasie, wie das passieren kann. Ich bin dankbar für jeden, der mir diesbezüglich ein realistisches Szenario zeichnen kann. Ansonsten ist das doch alles nur wirtschaftlicher und politischer Selbstmord mit Ansage.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Ulrich, Mittwoch, 16.01.2019, 14:25 (vor 1899 Tagen) @ Dimas87

In meinen Kopf will nicht rein, wie man ernsthaft so eine Haltung haben kann:

jetzt.de/politik/brexit-abstimmung-das-denken-junge-briten


"Nach dem Referendum wurde versucht, uns als Insulaner darzustellen, aber wir haben das gemacht, weil wir unsere Arme zur Welt hin öffnen wollen, ohne jedoch Europa den Rücken zu kehren. Wir haben durch unsere EU-Mitgliedschaft definitiv an Soveränität verloren."

"Großbritannien wird so oder so eine großartige Zukunft haben. Wir sind eine starke und belastbare Nation. Auch wenn wir gerade ein bisschen angeschlagen sind, macht uns das langfristig nur stärker.“

Solche Haltungen sind vielfach auch dem Trotz geschuldet. Motto "Die EU zeigt mit dem Finger auf uns, das lassen wir uns nicht gefallen".

Ähnliche Stimmen gibt es ja auch in anderen Zusammenhängen. Die Bayern-Partei beispielsweise, die für einen Austritt des Bundeslandes aus der Bundesrepublik ist hatte dort zu Beginn der Geschichte der Bundesrepublik durchaus Zulauf. In Katalonien gibt es aktuell eine starke Unabhängigkeitsbewegung, und auch in Schottland gab es vor einigen Jahren ein Referendum.

Solche Bewegungen werden in der Regel von einem starken Bauchgefühl getragen. Sie speisen sich aus dem Eindruck dass die eigene Gruppe von den "anderen" (Deutschland, Spanien, England oder im Fall des Brexit eben der EU) "ungerecht" behandelt wird.


Vielleicht bin ich ja zu voreingenommen und der Brexit stärkt die britische Wirtschaft tatsächlich. Allerdings fehlt mir die Phantasie, wie das passieren kann. Ich bin dankbar für jeden, der mir diesbezüglich ein realistisches Szenario zeichnen kann. Ansonsten ist das doch alles nur wirtschaftlicher und politischer Selbstmord mit Ansage.

Man muss sich nur vor Augen führen welche Folgen vor allem ein unregulierter Brexit für die Briten hat. Dann wird klar dass man die Folgen zwar quantitativ nur schlecht abschätzen kann, dass aber die Aussage dass sie negativ oder im Falle eines unregulierten Brexit sogar sehr negativ sein werden durchaus begründet ist. Insbesondere bei einem Austritt ohne Übergangsregeln werden vom ersten Tag an Zölle nach WTO-Standard fällig. Dies gilt nicht nur für den Warenverkehr zwischen Großbritannien und der EU, sondern auch für den der Briten mit allen Staaten mit denen sie keine eigenen Freihandelsabkommen getroffen haben, diejenigen die die EU vereinbart hat gelten dann von einem auf den anderen Tag nicht mehr. Soviel ich weiß werden die Schranken für den Handel mit keinem einzigen Partner niedriger, aber für den mit vielen Partnern auch deutlich über den Kreis der EU-Staaten hinaus werden sie höher. Dazu kommt der deutlich erhöhte bürokratische Aufwand bei grenzüberschreitendem Handel und die nun notwendigen Prozeduren bei der Zollabfertigung.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

uwelito, Wambel/ Westpfalz/ Waldhof, Mittwoch, 16.01.2019, 17:25 (vor 1899 Tagen) @ Ulrich

Da tust Du den Schotten und Katalanen aber großes Unrecht, wenn Du sie mit den Bayern vergleichst.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Rupo, Ruhrpott, Mittwoch, 16.01.2019, 16:13 (vor 1899 Tagen) @ Ulrich

Man muss sich nur vor Augen führen welche Folgen vor allem ein unregulierter Brexit für die Briten hat. Dann wird klar dass man die Folgen zwar quantitativ nur schlecht abschätzen kann, dass aber die Aussage dass sie negativ oder im Falle eines unregulierten Brexit sogar sehr negativ sein werden durchaus begründet ist. Insbesondere bei einem Austritt ohne Übergangsregeln werden vom ersten Tag an Zölle nach WTO-Standard fällig. Dies gilt nicht nur für den Warenverkehr zwischen Großbritannien und der EU, sondern auch für den der Briten mit allen Staaten mit denen sie keine eigenen Freihandelsabkommen getroffen haben, diejenigen die die EU vereinbart hat gelten dann von einem auf den anderen Tag nicht mehr. Soviel ich weiß werden die Schranken für den Handel mit keinem einzigen Partner niedriger, aber für den mit vielen Partnern auch deutlich über den Kreis der EU-Staaten hinaus werden sie höher. Dazu kommt der deutlich erhöhte bürokratische Aufwand bei grenzüberschreitendem Handel und die nun notwendigen Prozeduren bei der Zollabfertigung.

Das ist aber alles kein Weltuntergang und es wird sich auch alles auf Dauer einspielen. UK wird mit den einzelnen Staaten Abkommen schließen, Zölle und Steuern werden sich einpendeln. Formulare werden umgeschrieben. Lieferketten werden neu struktutriert. Arbeitsvisum wird erteilt. Geld wird eh weiterhin hin und her fließen (zum Glück müssen wir keine Währung umstellen).
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/brexit-iw-chef-michael-huether-loest-die-notfallplaene-aus-a-1248319.html
Wir müssen einfach irgendwann akzeptieren: Wenn die Briten austreten wollen, wollen sie eben austreten.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Ulrich, Mittwoch, 16.01.2019, 18:16 (vor 1899 Tagen) @ Rupo

Das ist aber alles kein Weltuntergang und es wird sich auch alles auf Dauer einspielen. UK wird mit den einzelnen Staaten Abkommen schließen, Zölle und Steuern werden sich einpendeln. Formulare werden umgeschrieben. Lieferketten werden neu struktutriert. Arbeitsvisum wird erteilt. Geld wird eh weiterhin hin und her fließen (zum Glück müssen wir keine Währung umstellen).

Bis ein Freihandelsabkommen verhandelt ist können schon einmal zehn Jahre ins Land gehen. Und die Briten müssen nicht nur eines verhandeln sondern gleich sehr viele. Zudem fehlt ihnen dafür das kompetente Personal. Bisher wurden diese Verhandlungen von der EU in Brüssel geführt. Zwar gibt es dort auch einige britische Experten. Aber ob die bereit sind ihre sicheren, gut bezahlten Arbeitsplätze aufzugeben um für britische Chaos-Regierungen zu arbeiten? Ich habe da meine Zweifel.

Ich bin mir sicher, große Teile der produzierenden Industrie werden nicht abwarten bis irgendwann einmal neue Abkommen in Kraft getreten sind. Die gehen schon 2019 oder 2020. Opel, Ford, BMW, Nissan, Airbus, Rolls-Royce (der Turbinenbauer), etc. haben auch auf dem Kontinent Werke. Da ist die Verlagerung von Produktionskapazitäten und im nächsten Schritt auch die Schließung von Werken nicht all zu schwierig. Und sind diese Fabriken einmal dicht, dann werden sie auch nicht wieder aufgemacht.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/brexit-iw-chef-michael-huether-loest-die-notfallplaene-aus-a-1248319.html

Hast Du das Interview gelesen? Für mich klingt das ausgesprochen alarmierend.

Wir müssen einfach irgendwann akzeptieren: Wenn die Briten austreten wollen, wollen sie eben austreten.

Darum geht es nicht. Niemand will die Briten mit Gewalt in der EU halten. Es geht um die wirtschaftlichen und dann auch politischen Folgen die so ein Austritt haben wird. Und erfolgt dieser Austritt wie sich mittlerweile deutlich abzeichnet dann werden diese insbesondere für Großbritannien verheerend sein.

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Franke, Donnerstag, 17.01.2019, 02:42 (vor 1898 Tagen) @ Ulrich

Bis ein Freihandelsabkommen verhandelt ist können schon einmal zehn Jahre ins Land gehen. Und die Briten müssen nicht nur eines verhandeln sondern gleich sehr viele. Zudem fehlt ihnen dafür das kompetente Personal. Bisher wurden diese Verhandlungen von der EU in Brüssel geführt. Zwar gibt es dort auch einige britische Experten. Aber ob die bereit sind ihre sicheren, gut bezahlten Arbeitsplätze aufzugeben um für britische Chaos-Regierungen zu arbeiten? Ich habe da meine Zweifel.


Ist denn bei der EU in Brüssel noch Platz für irgendeinen Briten nach dem Brexit? Vielleicht für einen Fensterputzer?

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Ulrich, Donnerstag, 17.01.2019, 05:08 (vor 1898 Tagen) @ Franke

Bis ein Freihandelsabkommen verhandelt ist können schon einmal zehn Jahre ins Land gehen. Und die Briten müssen nicht nur eines verhandeln sondern gleich sehr viele. Zudem fehlt ihnen dafür das kompetente Personal. Bisher wurden diese Verhandlungen von der EU in Brüssel geführt. Zwar gibt es dort auch einige britische Experten. Aber ob die bereit sind ihre sicheren, gut bezahlten Arbeitsplätze aufzugeben um für britische Chaos-Regierungen zu arbeiten? Ich habe da meine Zweifel.

Ist denn bei der EU in Brüssel noch Platz für irgendeinen Briten nach dem Brexit? Vielleicht für einen Fensterputzer?

Die Arbeitsverträge der Briten die bereits für die EU-Kommission arbeiten werden ja durch den EU-Austritt Großbritanniens nicht ungültig.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Franke, Donnerstag, 17.01.2019, 21:13 (vor 1897 Tagen) @ Ulrich

Bis ein Freihandelsabkommen verhandelt ist können schon einmal zehn Jahre ins Land gehen. Und die Briten müssen nicht nur eines verhandeln sondern gleich sehr viele. Zudem fehlt ihnen dafür das kompetente Personal. Bisher wurden diese Verhandlungen von der EU in Brüssel geführt. Zwar gibt es dort auch einige britische Experten. Aber ob die bereit sind ihre sicheren, gut bezahlten Arbeitsplätze aufzugeben um für britische Chaos-Regierungen zu arbeiten? Ich habe da meine Zweifel.

Ist denn bei der EU in Brüssel noch Platz für irgendeinen Briten nach dem Brexit? Vielleicht für einen Fensterputzer?


Die Arbeitsverträge der Briten die bereits für die EU-Kommission arbeiten werden ja durch den EU-Austritt Großbritanniens nicht ungültig.

Die können bleiben bis zur Pensionierung?

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Ulrich, Donnerstag, 17.01.2019, 22:03 (vor 1897 Tagen) @ Franke

Bis ein Freihandelsabkommen verhandelt ist können schon einmal zehn Jahre ins Land gehen. Und die Briten müssen nicht nur eines verhandeln sondern gleich sehr viele. Zudem fehlt ihnen dafür das kompetente Personal. Bisher wurden diese Verhandlungen von der EU in Brüssel geführt. Zwar gibt es dort auch einige britische Experten. Aber ob die bereit sind ihre sicheren, gut bezahlten Arbeitsplätze aufzugeben um für britische Chaos-Regierungen zu arbeiten? Ich habe da meine Zweifel.

Ist denn bei der EU in Brüssel noch Platz für irgendeinen Briten nach dem Brexit? Vielleicht für einen Fensterputzer?


Die Arbeitsverträge der Briten die bereits für die EU-Kommission arbeiten werden ja durch den EU-Austritt Großbritanniens nicht ungültig.


Die können bleiben bis zur Pensionierung?

Wenn sie entsprechende Arbeitsverträge haben, wieso denn nicht? Dürfte unter Bestandsschutz fallen.

Theoretisch könnte der Status als Nicht-EU-Ausländer den sie nach einem ungeregelten Brexit in Belgien haben dürften problematischer sein weil er ihr Aufenthaltsrecht gefährdet. Praktisch hoffe ich aber dass man eine großzügige Lösung findet - für alle Briten die in den anderen EU-Staaten leben.

Denn das ist dürfte große Problem sowohl der EU-Bürger in Großbritannien und der Briten in der EU sein. Noch hat man einen geregelten, rechtlich abgesicherten Status, in wenigen Monaten könnte man nur noch "geduldeter Ausländer" sein. Hier wäre es an den EU-Staaten ein Zeichen zu setzen und zu signalisieren "Ihr seid uns herzlich willkommen". Und das wenn möglich nicht nur für die britischen Staatsbürger die im Augenblick bei uns leben, sondern auch für diejenigen die noch kommen möchten.

Theresa Mays Name ist in Großbritannien mit dem Begriff "Hostile Environment" verbunden. Sie hat für eine "feindselige Umgebung" für die in Großbritannien legenden Ausländer gesorgt. Das lässt dort leider nichts Gutes erwarten. Andererseits aber benötigen die Briten ausländische Arbeitskräfte, z.B. im Gesundheitswesen, auf dem Bau, in der Landwirtschaft, etc. Ich hoffe nur, sie wissen das auch.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Franke, Donnerstag, 17.01.2019, 22:33 (vor 1897 Tagen) @ Ulrich

Die können bleiben bis zur Pensionierung?


Wenn sie entsprechende Arbeitsverträge haben, wieso denn nicht? Dürfte unter Bestandsschutz fallen.

Theoretisch könnte der Status als Nicht-EU-Ausländer den sie nach einem ungeregelten Brexit in Belgien haben dürften problematischer sein weil er ihr Aufenthaltsrecht gefährdet.

Hey, das wäre auch mal eine interessante Wendung, passend zu diesem Chaos. Hast einen gültigen Vertrag für Arbeitsplatz in Brüssel, aber darfst dich nicht mehr dauerhaft in Belgien aufhalten. Und dann - Home-Office in London?

Andererseits aber benötigen die Briten ausländische Arbeitskräfte, z.B. im Gesundheitswesen, auf dem Bau, in der Landwirtschaft, etc. Ich hoffe nur, sie wissen das auch.

Sie wissen, dass Illegale brav und billig sind.

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Franke, Donnerstag, 17.01.2019, 23:47 (vor 1897 Tagen) @ Franke

Die können bleiben bis zur Pensionierung?


Wenn sie entsprechende Arbeitsverträge haben, wieso denn nicht? Dürfte unter Bestandsschutz fallen.

Theoretisch könnte der Status als Nicht-EU-Ausländer den sie nach einem ungeregelten Brexit in Belgien haben dürften problematischer sein weil er ihr Aufenthaltsrecht gefährdet.


Hey, das wäre auch mal eine interessante Wendung, passend zu diesem Chaos. Hast einen gültigen Vertrag für Arbeitsplatz in Brüssel, aber darfst dich nicht mehr dauerhaft in Belgien aufhalten. Und dann - Home-Office in London?

Andererseits aber benötigen die Briten ausländische Arbeitskräfte, z.B. im Gesundheitswesen, auf dem Bau, in der Landwirtschaft, etc. Ich hoffe nur, sie wissen das auch.


Sie wissen, dass Illegale brav und billig sind.

EU-Beamte unterliegen einem gesonderten Aufenthaltsrecht und haben einen besonderen Status. Da hat das belgische Recht nicht wirklich was zu melden! ;-)

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Franke, Donnerstag, 17.01.2019, 21:41 (vor 1897 Tagen) @ Franke

Das ist eine interessante Frage. Das hängt davon ab ob britische Studienabschlüsse noch anerkannt werden. Ich denke aber mal zumindest für vorhandene EU-Beamte wird es eine Art Bestandsschutz geben.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Rupo, Ruhrpott, Mittwoch, 16.01.2019, 12:38 (vor 1899 Tagen) @ Dimas87

Ich bin dankbar für jeden, der mir diesbezüglich ein realistisches Szenario zeichnen kann.

Ganz ehrlich? Das kann niemand wirklich auf Euro und Cent durch rechnen.
Wir werden sehen was kommt. Aber nur deshalb, weil die Lastwagen länger an der Grenze brauchen werden (wenn die logistische Kette dann wieder steht und die Verfügbarkeitsmodelle entsprechend angepasst wurden, ist das eh kein Thema mehr), weil sich Steuern und Zölle verändern (vielleicht wird UK ja auch günstiger und es gehen mehr Unternehmen dorthin, wie in Irland Apple nur aus diesem Grund), weil man vielleicht ein Visum für die Flug von München nach London braucht, weil EU Bürger eine Arbeitsgenehmigung für UK brauchen....wird keine der europäischen Volkswirtschaften unter gehen. Es wird weiter in der PL Fußball gespielt werden und auch die CL läuft weiter ;-)

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Sascha, Dortmund, Mittwoch, 16.01.2019, 12:22 (vor 1899 Tagen) @ Dimas87

Zynisch könnte man als Europäer sogar nur hoffen, dass die britische Wirtschaft es nicht schafft, alleine auf den Beinen zu bleiben. Der Beweis, dass man eben nicht zusammen stärker ist als allein, könnte ein klitzekleines gesellschaftliches Problem nach sich ziehen.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Ulrich, Mittwoch, 16.01.2019, 14:26 (vor 1899 Tagen) @ Sascha

Zynisch könnte man als Europäer sogar nur hoffen, dass die britische Wirtschaft es nicht schafft, alleine auf den Beinen zu bleiben. Der Beweis, dass man eben nicht zusammen stärker ist als allein, könnte ein klitzekleines gesellschaftliches Problem nach sich ziehen.

Ich glaube nicht dass man da in irgend einer Art und Weise "hoffen" muss. Dass der Austritt der Briten aus der EU für sie negative Folgen hat ist sicher. Die einzige Frage ist, wie gravierend werden diese Folgen sein?

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Johannes, Emsdetten, Mittwoch, 16.01.2019, 12:31 (vor 1899 Tagen) @ Sascha

Zynisch könnte man als Europäer sogar nur hoffen, dass die britische Wirtschaft es nicht schafft, alleine auf den Beinen zu bleiben. Der Beweis, dass man eben nicht zusammen stärker ist als allein, könnte ein klitzekleines gesellschaftliches Problem nach sich ziehen.

Könnte man, aber es sind auch unsere Partner und Freunde.
Der normale Engländer kann ja nichts für das Chaos was die Politiker da angerichtet haben.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Rupo, Ruhrpott, Mittwoch, 16.01.2019, 12:32 (vor 1899 Tagen) @ Johannes

der normale Engländer hat mit Mehrheit für den Brexit gestimmt...

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Voomy, Berlin, Mittwoch, 16.01.2019, 12:40 (vor 1899 Tagen) @ Rupo

Der normale Engländer wurde in der Leave-Kampagne massiv beschissen. Die Beeinflussung von Außen und fragwürdigen Geldern für die Finanzierung der Kampagne ist belegt.

Inzwischen hat sich schon aus demographischen Gründen die Mehrheit verschoben. Wie so oft haben wir auch hier wieder eine Wahl gehabt, in der die Senioren über die Zukunft der jungen Bevölkerung entschieden haben, ohne dass die alte Bevölkerung die tatsächlichen Folgen dieser Handlung noch erleben muss.

Brexit ist das beste Beispiel für das Nicht-Funktionieren von Volksbefragungen bei großen Themen.

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Rupo, Ruhrpott, Mittwoch, 16.01.2019, 12:51 (vor 1899 Tagen) @ Voomy

was passiert eigentlich wenn es noch mal ein Vote gibt und die verwirrten Briten stimmen Mehrheitlich noch mal dafür?

Im Umkehrschluss zu der Theorie braucht man ja nur die entsprechenden 'Spin Doctors' um vom Volk das gewünschte Ergebnis zu bekommen.

Das Farage (zu 100%) und Johnsonn (zu 50%) Knallköppe sind ist klar, aber das sie die Merheit der Bürger so massiv umgedreht haben sollen, echt?

Inzwischen hat sich schon aus demographischen Gründen die Mehrheit verschoben
Gibt es dazu eine seriöse, glaubhafte Umfrage?
Ich hab nur eine ältere der BBC gefunden
https://www.bbc.com/news/uk-politics-45098550
der Unterschied nach ALt / Jung scheint zu stimmen:
'As a result, the UK is divided into the under-45s who, on balance, favour staying in the EU, and the over-45s, who want to leave.'

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Voomy, Berlin, Mittwoch, 16.01.2019, 12:59 (vor 1899 Tagen) @ Rupo

Nein, natürlich lag das nicht nur an den beiden bzw. der Leave-Kampagne an sich. Großbritannien unterliegt einer 30 Jährigen Anti-EU Propaganda. Seit dem Unterzeichnen des Vertrags von Maastricht haben die Murdoch-Medien konstant jede Möglichkeit genutzt, um in England ein schlechtes Bild von der EU zu zeichnen und sie tun es noch heute. Die Leave-Kampagne hat dann einfach nur auf bestehende Ressentiments aufgebaut. Aber halt mit fragwürdigen Mitteln.

Gerade nichts zur Hand, aber wenn du in Großbritannien nach einigermaßen aktuellen Umfragen suchst, solltest du immer YouGov suchen. Das ist deren wichtigstes Umfrage-Institut, auch bei Voting Intentions.

https://www.businessinsider.de/brexit-and-the-chance-of-a-second-referendum-2018-12?r=US&IR=T

https://www.cnbc.com/2019/01/06/britons-would-now-vote-to-stay-in-eu-want-second-referendum---poll.html

Hab ich mal auf die Schnelle gefunden. Die meisten Umfragen aus November / Dezember bezogen sich dummerweise auf die Fragestellung "Remain oder Mays Deal" was das Ergebnis halt verzerrt, weil so gut wie niemand Mays Deal wollte.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Rupo, Ruhrpott, Mittwoch, 16.01.2019, 16:13 (vor 1899 Tagen) @ Voomy

Danke für den Link!

Seit dem Unterzeichnen des Vertrags von Maastricht haben die Murdoch-Medien konstant jede Möglichkeit genutzt, um in England ein schlechtes Bild von der EU zu zeichnen und sie tun es noch heute.

stimme ich Dir zu!

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Johannes, Emsdetten, Mittwoch, 16.01.2019, 12:59 (vor 1899 Tagen) @ Rupo

Es sind ja schonmal zwei weitere Jahrgänge dazugekommen, die 2016 zu jung zum abstimmen waren.
Wurde auch in der Debatte vorgestern von einer Abgeordneten angesprochen, diese jungen Leute sollten schon die Möglichkeit haben über ihre Zukunft abzustimmen.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Sascha, Dortmund, Mittwoch, 16.01.2019, 13:04 (vor 1899 Tagen) @ Johannes

Es sind ja schonmal zwei weitere Jahrgänge dazugekommen, die 2016 zu jung zum abstimmen waren.
Wurde auch in der Debatte vorgestern von einer Abgeordneten angesprochen, diese jungen Leute sollten schon die Möglichkeit haben über ihre Zukunft abzustimmen.

Das ist in meinen Augen ein komisches Argument. Wo ziehst du da die Grenze? Soll dann im Zweijahresrhythmus immer wieder ein Referendum abgehalten werden, weil sich die Zukunftswünsche ja wieder verschoben haben könnten?

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Johannes, Emsdetten, Mittwoch, 16.01.2019, 13:11 (vor 1899 Tagen) @ Sascha

Es sind ja schonmal zwei weitere Jahrgänge dazugekommen, die 2016 zu jung zum abstimmen waren.
Wurde auch in der Debatte vorgestern von einer Abgeordneten angesprochen, diese jungen Leute sollten schon die Möglichkeit haben über ihre Zukunft abzustimmen.


Das ist in meinen Augen ein komisches Argument. Wo ziehst du da die Grenze? Soll dann im Zweijahresrhythmus immer wieder ein Referendum abgehalten werden, weil sich die Zukunftswünsche ja wieder verschoben haben könnten?

Nö, aber da eh noch nichts entschieden ist sollte man auch die berücksichtigen die am längsten mit dem Ergebnis leben müssen.

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Sascha, Dortmund, Mittwoch, 16.01.2019, 13:20 (vor 1899 Tagen) @ Johannes

Es sind ja schonmal zwei weitere Jahrgänge dazugekommen, die 2016 zu jung zum abstimmen waren.
Wurde auch in der Debatte vorgestern von einer Abgeordneten angesprochen, diese jungen Leute sollten schon die Möglichkeit haben über ihre Zukunft abzustimmen.


Das ist in meinen Augen ein komisches Argument. Wo ziehst du da die Grenze? Soll dann im Zweijahresrhythmus immer wieder ein Referendum abgehalten werden, weil sich die Zukunftswünsche ja wieder verschoben haben könnten?


Nö, aber da eh noch nichts entschieden ist sollte man auch die berücksichtigen die am längsten mit dem Ergebnis leben müssen.

Die allerdings auch die wenigste "Alltagserfahrung" haben, was die Auswirkungen angeht.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Voomy, Berlin, Mittwoch, 16.01.2019, 13:06 (vor 1899 Tagen) @ Sascha

Angesichts dessen dass normalerweise alle vier Jahre eine Wahl abgehalten wird, ist das Argument nicht so unlogisch. Wenn sich das Brexit-Chaos mit einer Verlängerung noch ein bisschen weiter zieht, ist zumindest die Grundlage vorhanden zu sagen, inwiefern das letzte Ergebnis noch den demokratischen Mehrheitsverhältnissen entspricht.

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Sascha, Dortmund, Mittwoch, 16.01.2019, 13:15 (vor 1899 Tagen) @ Voomy

Ja. Aber dieser Logik folgt dann eben auch eine regelmäßig wiederkehrende Abstimmung über die Mitgliedschaft in der EU. Und das wäre dann eine Basis, auf der du eine Staatengemeinschaft nicht führen kannst.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

uwelito, Wambel/ Westpfalz/ Waldhof, Mittwoch, 16.01.2019, 12:37 (vor 1899 Tagen) @ Rupo

Einer meiner Lieblingssätze nach Wahlen: "der Bürger" hat entschieden.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Rupo, Ruhrpott, Mittwoch, 16.01.2019, 12:42 (vor 1899 Tagen) @ uwelito

Ja hat Er, der 'mündige Bürger'. Ich weiß wo Du damit hin willst. Man hätte sich ja auch als gebildeter Parlamentarier:
a) sich erst gar nicht darauf einlassen brauchen. Herzlich Grüße an Herrn Cameron.
b) das Ergebnis in einen parlamentarischen Prozess umsetzen brauchen. Herzliche Grüße an Frau May.

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Johannes, Emsdetten, Mittwoch, 16.01.2019, 12:36 (vor 1899 Tagen) @ Rupo

der normale Engländer hat mit Mehrheit für den Brexit gestimmt...

Aber auch nur ganz knapp, und das Ganze unter dem Einfluss von Populisten.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Rupo, Ruhrpott, Mittwoch, 16.01.2019, 12:39 (vor 1899 Tagen) @ Johannes

Ja und nun?

Bodo Ramelow hat ne interessante Lebens-& Familiengeschichte

Franke, Mittwoch, 16.01.2019, 01:56 (vor 1899 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Packs mal hier mit rein.

Der war am Dienstag bei Lanz. Ist noch einige Wochen in der Mediathek drin.

Ein Vorfahr hat Goethe getauft und getraut, andere haben Fresenius gegründet.

Hat gleichzeitig mit Volker Bouffier bei Karstadt gearbeitet. Der eine hat eine Veranstaltung mit FJS organisiert, der andere dagegen protestiert. Heute regieren sie benachbarte Bundesländer.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

Alones, Dienstag, 15.01.2019, 23:52 (vor 1899 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

An gleicher Stelle grinst Nigel Farage in einen Wall aus Kameras. Der Rechtspopulist war die treibende Kraft unter den Europa-Feinden für die Volksabstimmung über den EU-Ausstieg. Jetzt steht er vor dem Parlament und freut sich sichtlich über die historische Niederlage, die die Regierung zu erwarten habe. Seine Lösung: "Lasst uns einfach austreten". Ohne Deal, versteht sich.

Link: spiegel.de/politik/ausland/theresa-may-und-die-brexit-niederlage-muss-sie-jetzt-gehen-a-1248239.html

Was ich mich bei Leuten wie Farage oder Johnson frage: Was treibt die eigentlich an? Ich verstehe es einfach nicht. Gewisse Argumente für ein "Leave" kann ich nachvollziehen. In der EU gibt es wahrlich viel zu tun. Kann man alles diskutieren und wenn man wirklich gar keinen anderen Ausweg mehr sieht, okay, bitte, dann müsst ihr die EU eben verlassen. In der Schweiz oder Norwegen kommt man auch ohne EU-Mitgliedschaft ganz gut klar. Aber was diese Chaoten nicht begreifen wollen, ist, dass diese Länder einen Deal mit der EU haben und die Regeln eines gemeinsamen Marktes akzeptieren.

Das, was einem Farage vorschwebt, ist hingegen blanker Selbstmord. Das muss doch jedem klar sein. Oder ist der mittlerweile wirklich so hirnverbrannt, dass der das nicht mehr sieht? Hat der krankhafte Nationalismus seine Rübe so weich gekocht, dass der einfachste Zusammenhänge nicht mehr begreift? Was ist denn bitte die Idee dahinter? Wir steigen aus allem aus und dann bricht der Wohlstand auf der Insel aus? Diese Leute arbeiten darauf hin, ausschließlich verbrannte Erde zu hinterlassen. Da ist doch Vorsatz dahinter. Völlig verrückt. Oder würde er irgendwie persönlich von einem solchen Brexit profitieren? Steht der bei irgendjemanden auf der Gehaltsliste? Wenn nicht, dann schadet er auch einfach nur sich selbst, wenn um ihn herum das absolute Chaos ausbricht. Ich komme da echt nicht mehr mit.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

Ulrich, Mittwoch, 16.01.2019, 06:12 (vor 1899 Tagen) @ Alones

Ich befürchte viele der Protagonisten sind so einfach gestrickt dass sie die Probleme die der Brexit mit sich bringt schlicht nicht wahrnehmen. Sie glauben tatsächlich was sie sagen.

Zwar hat Nigel Farage bevor er Politiker wurde als Rohstoffhändler und Investment-Banker gearbeitet. Aber in jeder Branche gibt es "Fachidioten". Und ein Boris Johnson hat bereits als Journalist davon gelebt, erfundene Geschichten zu verkaufen. Und damit hat er dann als Politiker weiter gemacht. Ein Mann der wohl wunderbar plaudern kann, und das ohne sein Gehirn einzuschalten.

Und was Theresa May angeht, die Frau wollte um jeden Preis Premierministerin werden. Sie hat sozusagen dem Teufel ihre Seele verkauft. Nun bezahlt sie diesen Preis. In den letzten etwa zweieinhalb Jahren wirkt sie um zehn Jahre gealtert.

Spätestens seit gestern Abend muss man davon ausgehen dass der unregulierte Brexit kommen wird. Alles andere wäre eine riesige Überraschung. Zwar könnte man das Drama verlängern indem man den Termin einige Monate nach hinten schiebt. Aber in der Sache würde sich nichts ändern.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

uwelito, Wambel/ Westpfalz/ Waldhof, Mittwoch, 16.01.2019, 11:15 (vor 1899 Tagen) @ Ulrich

Das mag in einigen Fällen durchaus so sein. Andererseits bietet diese chaotische Situation natürlich auch die Möglichkeit sich politisch zu profilieren. Auch wenn der Diskurs faktenbefreit oder verlogen ist. Wie das grundsätzlich funktioniert zeigt Trump im Stundenrhytmus. Zudem gibt es auch wirtschaftliche Gewinner, z.B. diejenigen die mit den Überseegebieten des Commonwealth handeln (siehe Australien). Das Ganze auf weit verbreitete Dummheit zu reduzieren greift zu kurz.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

Ulrich, Mittwoch, 16.01.2019, 11:47 (vor 1899 Tagen) @ uwelito

Das mag in einigen Fällen durchaus so sein. Andererseits bietet diese chaotische Situation natürlich auch die Möglichkeit sich politisch zu profilieren. Auch wenn der Diskurs faktenbefreit oder verlogen ist. Wie das grundsätzlich funktioniert zeigt Trump im Stundenrhytmus. Zudem gibt es auch wirtschaftliche Gewinner, z.B. diejenigen die mit den Überseegebieten des Commonwealth handeln (siehe Australien). Das Ganze auf weit verbreitete Dummheit zu reduzieren greift zu kurz.

Ich weiß nicht einmal, ob sich im Handel z.B. mit Australien für die Briten tatsächlich Vorteile ergeben würden. Ich glaube nicht dass sie mit dem Eintritt in die EWG in dieser Hinsicht schlechter gestellt wurden. Und alles was danach ausgehandelt wurde hat in der Regel die EWG und die EU ausgehandelt. Die Briten haben jetzt das Problem dass sie aus all diesen von der EU vereinbarten Verträgen heraus fliegen und auf den Status vor ihrem EU-Eintritt zurück fallen. In der Regel ist das Handel nach WTO-Regeln, einschließlich der dann fälligen Zölle.

Sich kurzfristig auf Kosten des eigenen Landes zu profilieren ist dumm, ausgesprochen dumm. Was nutzt Theresa May später der Eintrag in die Geschichtsbücher dass sie Premierministerin von Großbritannien war wenn dort auch steht dass sie wesentlich mitverantwortlich für den Vollzug des Bexit mit all den dann wohl eintretenden Folgen war? Ähnliches gilt auch für Johnson, Farage, Davies und die ganze Bagage.

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simie, Krefeld, Mittwoch, 16.01.2019, 09:51 (vor 1899 Tagen) @ Ulrich

Spätestens seit gestern Abend muss man davon ausgehen dass der unregulierte Brexit kommen wird. Alles andere wäre eine riesige Überraschung. Zwar könnte man das Drama verlängern indem man den Termin einige Monate nach hinten schiebt. Aber in der Sache würde sich nichts ändern.

Daher würde ein Verschiebung auch nichts bringen. Der aktuelle Deal war doch schon das äußerste, was die EU den Briten anbieten konnte. Die EU ist den Briten damit so weit entgegengekommen, wie es ihr rechtlich und inhaltlich möglich war. Mehr geht doch gar nicht.
Umso erschreckender ist, dass dies von den britischen Verantwortlichen anscheinend überhaupt nicht erkannt wurde und sie immer noch von irgendeiner Vorzugsbehandlung zu träumen scheinen.

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Ulrich, Mittwoch, 16.01.2019, 11:51 (vor 1899 Tagen) @ simie

Spätestens seit gestern Abend muss man davon ausgehen dass der unregulierte Brexit kommen wird. Alles andere wäre eine riesige Überraschung. Zwar könnte man das Drama verlängern indem man den Termin einige Monate nach hinten schiebt. Aber in der Sache würde sich nichts ändern.


Daher würde ein Verschiebung auch nichts bringen. Der aktuelle Deal war doch schon das äußerste, was die EU den Briten anbieten konnte. Die EU ist den Briten damit so weit entgegengekommen, wie es ihr rechtlich und inhaltlich möglich war. Mehr geht doch gar nicht.
Umso erschreckender ist, dass dies von den britischen Verantwortlichen anscheinend überhaupt nicht erkannt wurde und sie immer noch von irgendeiner Vorzugsbehandlung zu träumen scheinen.

Das ist vollkommen richtig. Die EU hat keine Spielräume mehr um substanzielle Zusagen zu machen. Allenfalls kann sie noch ein wenig Kosmetik betreiben, aber selbst da sind die Möglichkeiten weitgehend ausgeschöpft.

So traurig es klingt, das beste wäre den Dingen einfach ihren Lauf zu lassen, trotz all der absehbaren negativen Folgen. Nur dann lernen es die Populisten.

Und am Ende wäre ich nicht überrascht wenn die Briten in einigen Jahren einen neuen Antrag auf Aufnahme in die EU stellen würden. Aber zuerst müssen sie selbst das Desaster aufarbeiten. Das kann ihnen niemand abnehmen.

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Alones, Mittwoch, 16.01.2019, 12:34 (vor 1899 Tagen) @ Ulrich

So traurig es klingt, das beste wäre den Dingen einfach ihren Lauf zu lassen, trotz all der absehbaren negativen Folgen. Nur dann lernen es die Populisten.

Dass es die Populisten (für mich ist dieses Wort an dieser Stelle eher eine Verharmlosung: das sind knallharte Nationalisten) irgendwann noch einmal lernen, glaube ich nicht. Sieht man ja jetzt schon in vielen Kommentaren, in denen Merkel, Juncker & Brüssel im Allgemeinen die Schuld gegeben wird. Da wird dann eben ganz schnell das Narrativ bedient "die böse EU hat uns erpresst, aber wir, die tapferen Briten, lassen uns nicht erpressen". Irgendwie kann man sich alles zurechtbiegen.

Hoffnung habe ich noch für die "normale Bevölkerung". Aber ob es da diesen "Aha-Effekt" tatsächlich geben wird, darf auch bezweifelt werden. Jahrzehnte lang hat die Sun dort ihre Propaganda unters Volk gebracht und den Verstand der Menschen vergiftet. Ich befürchte, die Briten werden mehrere Generationen brauchen, um das alles vollständig aufzuarbeiten.

Und am Ende wäre ich nicht überrascht wenn die Briten in einigen Jahren einen neuen Antrag auf Aufnahme in die EU stellen würden. Aber zuerst müssen sie selbst das Desaster aufarbeiten. Das kann ihnen niemand abnehmen.

Selbst wenn die EU wirklich eines Tages noch einmal einen solchen Antrag bekommen sollte, würde ich es mir zweimal überlegen, sie wiederaufzunehmen. Ich sehe es schon kommen: kaum sind sie zurück, wollen sie auch schon wieder raus. Dann geht das Chaos wieder von vorne los.

Im Moment ist denen jedenfalls nicht zu helfen. Man kann nur jemanden helfen, der sich auch helfen lässt. Damit das irgendwann auch wieder anders wird, müssen die Briten jetzt erst einmal ihre Hausaufgaben. Und so leid es mir tut, eine No-Deal-Situation ist wohl das einzige, was einigen überhaupt noch die Augen öffnen könnte. D.h. kein Güterverkehr, kein Personenverkehr, vollständiger Stillstand. Für 2-3 Monate - bis nach der Europawahl. Manche lernen es leider nur auf diese Tour.

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Ulrich, Mittwoch, 16.01.2019, 14:41 (vor 1899 Tagen) @ Alones

So traurig es klingt, das beste wäre den Dingen einfach ihren Lauf zu lassen, trotz all der absehbaren negativen Folgen. Nur dann lernen es die Populisten.


Dass es die Populisten (für mich ist dieses Wort an dieser Stelle eher eine Verharmlosung: das sind knallharte Nationalisten) irgendwann noch einmal lernen, glaube ich nicht. Sieht man ja jetzt schon in vielen Kommentaren, in denen Merkel, Juncker & Brüssel im Allgemeinen die Schuld gegeben wird. Da wird dann eben ganz schnell das Narrativ bedient "die böse EU hat uns erpresst, aber wir, die tapferen Briten, lassen uns nicht erpressen". Irgendwie kann man sich alles zurechtbiegen.

Das wird sicherlich teilweise verfangen, bei vielen aber hoffentlich nur kurzfristig. Und je länger der Brexit zurück liegen wird, um so schwerer wird es werden dann mit dem Finger auf die EU zu zeigen. Wenn die Zukunft auch in drei, vier, fünf Jahren noch nicht rosig sondern eher rostig ist, dann kann man Brüssel nicht mehr dafür verantwortlich machen.


Hoffnung habe ich noch für die "normale Bevölkerung". Aber ob es da diesen "Aha-Effekt" tatsächlich geben wird, darf auch bezweifelt werden. Jahrzehnte lang hat die Sun dort ihre Propaganda unters Volk gebracht und den Verstand der Menschen vergiftet. Ich befürchte, die Briten werden mehrere Generationen brauchen, um das alles vollständig aufzuarbeiten.

Auf die "normale Bevölkerung kommt es in der Tat an. Die "verbohrtesten" fünf oder zehn Prozent kann man eh nicht erreichen.

Im Augenblick ist es so dass vor allem die Generation der Sechzig- bis Neunzigjährigen, die den scheinbar besseren alten Zeiten hinterher trauert. In ein paar Jahren könnten es die dann Dreißig- bis Sechzigjährigen sein die sich an bessere Zeiten erinnern.

Und am Ende wäre ich nicht überrascht wenn die Briten in einigen Jahren einen neuen Antrag auf Aufnahme in die EU stellen würden. Aber zuerst müssen sie selbst das Desaster aufarbeiten. Das kann ihnen niemand abnehmen.


Selbst wenn die EU wirklich eines Tages noch einmal einen solchen Antrag bekommen sollte, würde ich es mir zweimal überlegen, sie wiederaufzunehmen. Ich sehe es schon kommen: kaum sind sie zurück, wollen sie auch schon wieder raus. Dann geht das Chaos wieder von vorne los.

Ich hoffe, nach einem eventuellen Wiedereintritt wäre zunächst einmal für ein, zwei Generationen Ruhe.


Im Moment ist denen jedenfalls nicht zu helfen. Man kann nur jemanden helfen, der sich auch helfen lässt. Damit das irgendwann auch wieder anders wird, müssen die Briten jetzt erst einmal ihre Hausaufgaben. Und so leid es mir tut, eine No-Deal-Situation ist wohl das einzige, was einigen überhaupt noch die Augen öffnen könnte. D.h. kein Güterverkehr, kein Personenverkehr, vollständiger Stillstand. Für 2-3 Monate - bis nach der Europawahl. Manche lernen es leider nur auf diese Tour.

Im Grunde ist der Brexit ein britisches Problem. Die Ursachen liegen auf der Insel, die Protagonisten sind von der Insel, und die aktuellen Fehler werden auf der Insel gemacht. Zunächst wäre es meiner Meinung nach notwendig dass die Briten das ganze Thema intern gründlich aufarbeiten. Ich wäre beispielsweise nicht überrascht wenn das nächste britische Parlament eine Enquete-Kommission zu dem Thema einsetzen würde.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

guy_incognito, Rhein-Neckar, Mittwoch, 16.01.2019, 09:48 (vor 1899 Tagen) @ Ulrich

Ich befürchte viele der Protagonisten sind so einfach gestrickt dass sie die Probleme die der Brexit mit sich bringt schlicht nicht wahrnehmen. Sie glauben tatsächlich was sie sagen.

Ich glaube kaum, dass es ein intellektuelles Problem ist.

Farage ist schlichtweg ein egozentrischer Asozialer, Johnson mehr die Fahne im Wind, der einfach nur nach Anerkennung strebt und somit in der Meinung recht flexibel ist. Dabei agiert er meines Erachtens recht skrupellos gegenüber seiner eigenen Partei.

Er hatte doch schon während seiner Journalistentätigkeit viel über EU-Themen geschrieben und sich nie auf eine klare Haltung festgelegt. Diejenigen, die seine Artikel regelmäßig gelesen haben (zu denen ich nicht gehöre ;) ), meinen sogar eher eine leichte Pro-EU-Einstellung ausgemacht zu haben.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

simie, Krefeld, Mittwoch, 16.01.2019, 09:56 (vor 1899 Tagen) @ guy_incognito

Bezüglich der journalistischen Arbeit Johnsons hat man doch eher gehört, dass seine Artikel, die er als EU-Korrespondent verfasst hat, ziemlich viel negatives und auch schlichte Lügen über die EU enthalten haben. Aber auch das ist natürlich nur Hörensagen.

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guy_incognito, Rhein-Neckar, Mittwoch, 16.01.2019, 11:07 (vor 1899 Tagen) @ simie

Ok, ich will jetzt nicht in das Johnson-Hörensagen abdriften ;)

Ich erinnere mich an mehrere Artikel aus 2016, in denen auf Johnsons EU-Haltung eingegangen wurde.

Dabei fand ich es recht interessant, dass er wohl zur gleichen Zeit einen pro wie auch einen contra Text verfasst hat. Aber gut, danach müsste ich erst einmal in den Wirren des Internets suchen.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

Ulrich, Mittwoch, 16.01.2019, 11:58 (vor 1899 Tagen) @ guy_incognito

Ich erinnere mich an mehrere Artikel aus 2016, in denen auf Johnsons EU-Haltung eingegangen wurde.

Und ich habe das genaue Gegenteil gelesen.

Das interessante an der Sache ist, Boris Johnsons Vater war EU-Beamter, Johnson selbst kannte sich in Brüssel aus, spricht wohl u.a. französisch und auch deutsch. Seine persönliche Haltung galt wohl in der Tat als EU-affin, deshalb und wegen seines Vaters standen ihm zunächst bei der EU-Kommission alle Türen offen. Und dann kamen Artikel mit Inhalten die an den Haaren herbei gezogen waren, Motto "Krümmungsgrad der Gurke" mit möglichst EU-kritischen Inhalten.

Die Verordnung Nr. 1677/88/EWG zur Festsetzung von Qualitätsnormen für Gurken gab es übrigens in der Tat,sie ist aber nicht auf dem Mist der EU gewachsen, sondern wurde von der Uno-Wirtschaftskommission für Europa übernommen.

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Ulrich, Mittwoch, 16.01.2019, 11:03 (vor 1899 Tagen) @ simie

Bezüglich der journalistischen Arbeit Johnsons hat man doch eher gehört, dass seine Artikel, die er als EU-Korrespondent verfasst hat, ziemlich viel negatives und auch schlichte Lügen über die EU enthalten haben. Aber auch das ist natürlich nur Hörensagen.

Das ist auch das was ich in unterschiedlichen Artikeln über Boris Johnson gelesen habe. Er hatte quasi ein Geschäftsmodell daraus entwickelt, für die britische Presse Horrormeldungen über erfundene EU-Skandale zu verfassen.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

Alones, Mittwoch, 16.01.2019, 08:53 (vor 1899 Tagen) @ Ulrich

Ich befürchte viele der Protagonisten sind so einfach gestrickt dass sie die Probleme die der Brexit mit sich bringt schlicht nicht wahrnehmen. Sie glauben tatsächlich was sie sagen.

Zwar hat Nigel Farage bevor er Politiker wurde als Rohstoffhändler und Investment-Banker gearbeitet. Aber in jeder Branche gibt es "Fachidioten". Und ein Boris Johnson hat bereits als Journalist davon gelebt, erfundene Geschichten zu verkaufen. Und damit hat er dann als Politiker weiter gemacht. Ein Mann der wohl wunderbar plaudern kann, und das ohne sein Gehirn einzuschalten.

Und was Theresa May angeht, die Frau wollte um jeden Preis Premierministerin werden. Sie hat sozusagen dem Teufel ihre Seele verkauft. Nun bezahlt sie diesen Preis. In den letzten etwa zweieinhalb Jahren wirkt sie um zehn Jahre gealtert.

Spätestens seit gestern Abend muss man davon ausgehen dass der unregulierte Brexit kommen wird. Alles andere wäre eine riesige Überraschung. Zwar könnte man das Drama verlängern indem man den Termin einige Monate nach hinten schiebt. Aber in der Sache würde sich nichts ändern.

Das Land befindet sich insgesamt in einem desolaten Zustand. Ich habe gestern zum ersten Mal eine britische Parlamentssitzung so ein bisschen live mitverfolgt. Die Beschreibung Kölner Karnevalssitzung trifft es schon ganz gut: Menschen in lustigen Kostümen und unverständlicher Sprache kommen zusammen, um altbackene Rituale zu zelebrieren. Zwischendrin viel Gelächter und Gebrüll. Vor den Briten liegt ein steiniger Weg mit ungewissem Ausgang. Aus meiner Sicht muss sich das gesamte Land politisch erneuern. Solange da Clowns wie Farage oder Johnson politischen Einfluss haben, wird jeder konstruktive Ansatz direkt im Keim erstickt. Wenn da nicht ganz schnell ein Modernisierungprozess staffindet, der die Briten endlich im 21ten Jahrhundert ankommen lässt, sehe ich ehrlich gesagt auch weiterhin schwarz.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

Klopfer ⌂, Dortmund, Mittwoch, 16.01.2019, 00:36 (vor 1899 Tagen) @ Alones
bearbeitet von Klopfer, Mittwoch, 16.01.2019, 11:11

Was die Engländer dort treiben ist politsch gesehen völlig schräg. Aber so waren sie immer. Deren Parlamentssitzungen im Unterhaus haben den Unterhaltungswert von Kölner Karnevaltssitzungen in der närrischen Zeit.
Der Unterschied der Englischen Politiker zum Rest der EU ist einfach, dass sich von denen niemand selbst ernst nehmen kann. Ein Boris Johnson z.B. ist nichts anderes als ein Komiker der Marke Helge Schneider


SGG
Klopfer

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

Alones, Mittwoch, 16.01.2019, 00:49 (vor 1899 Tagen) @ Klopfer

Was die Engländer dort treiben ist politsch gesehen völlig schräg. Aber so waren sie immer. Deren Kabinettssitzungen im Unterhaus haben den Unterhaltungswert von Kölner Karnevaltssitzungen in der närrischen Zeit.
Der Unterschied der Englischen Politiker zum Rest der EU ist einfach, dass sich von denen niemand selbst ernst nehmen kann. Ein Boris Jonson z.B. ist nichts anderes als ein Komiker der Marke Helge Schneider


SGG
Klopfer

Dann sollen die aber den Rest der EU mit diesem Schwachsinn in Ruhe lassen. Ich kann das alles nicht mehr sehen. Was haben die denn bitte erwartet? Dass die sich ernsthaft die Rosinen rauspicken dürfen und die EU nimmt das einfach so hin? Die wollen den Untergang, schön. Dann sollen sie ihn auch bekommen. Ab dem 29.03. muss diese Schmierenkomödie endlich ein Ende haben. Keine weiteren Aufschübe mehr (wozu auch?). Ich werde die britischen Sauftouristen in europäischen Großstädten jedenfalls nicht vermissen. Tut mir aufrichtig leid für die vielen klugen und vernünftigen Menschen von der Insel, die das alles nicht gewollt haben, aber so scheint Demokratie im Jahr 2019 wohl zu funktionieren: eine kleine, aber laute Gruppe von Spinnern löst eine Massenhysterie aus, die dann eine ganze Reihe von schlechten Entscheidungen zur Folge hat. Ein Trauerspiel.

29.03.2019

Rupo, Ruhrpott, Mittwoch, 16.01.2019, 12:20 (vor 1899 Tagen) @ Alones

Ab dem 29.03. muss diese Schmierenkomödie endlich ein Ende haben

Moin,
absolut auch mein Gedanke.
Vorab: Europa ist deshalb auch so stark, weil die Engländer zweimal gegen kriegstreiberische Deutsche den Laden zusammen gehalten haben. Später hat man dann auch noch der deutschen Einheit zugestimmt, was Europa noch stärker gemacht hat, aber vor allem Deutschland. Alleine als ausgleichendes Narrativ würde ich gerne sehen, dass die Engländer in der EU bleiben.

Nun haben sie sich auf den Weg gemacht die EU zu verlassen, per Abstimmung des Volkes, welches auch nicht bindend war - aber man will halt seinen politischen Posten bewahren. Den ausgehandelten Vertrag haben sie nun im gewählten Parlament nicht zugestimmt. Wir haben also zwei Dinge: a) Volksabstimmung b) paralmentarische Entscheidung.

Das rumgeeire jetzt schädet die Demokratie mehr als der Brexit an sich. Die EU wird nach dem Brexit nicht unter gehen, UK nicht und auch nicht Deutschland. Die Dinge werden sich alle nach einer Überganszeit einpendeln. Es wird das Verhältniss wie zu einem Drittland geben, sowohl was den Waren - als auch den Menschenverkehr betrifft. Das Problem der irischen Grenze wird sich auch lösen, so oder so (ohne das die IRA wieder Bomben werfen wird).

Also, Austritt zum 29.03.2019 und dann geht das Leben weiter.

Beste Grüße,
Thomas

29.03.2019

simie, Krefeld, Mittwoch, 16.01.2019, 12:59 (vor 1899 Tagen) @ Rupo
bearbeitet von simie, Mittwoch, 16.01.2019, 13:06

Wobei man auch konstatieren muss, dass gerade die Briten beim ersten Mal im Vorfeld ordentlich mitgemischt haben. Die These von der Alleinschuld für den ersten WK ist doch schon lange widerlegt.
Auch bezüglich der deutschen Einheit siehst du die Rolle der Briten etwas zu rosig. Letztlich haben sie nicht zugestimmt, sondern sie mussten zustimmen. Der Druck insbesondere aus den USA war doch gewaltig. Am liebsten hätten sie wohl nicht zugestimmt.
Insgesamt ist Großbritannien in seiner Europapolitik immer daran gelegen gewesen, keine dominierende Macht zuzulassen. De facto führte es dann dazu, dass man die europäischen Kontinentalmächte häufig genug gegeneinander ausgespielt hatte. Dies funktioniert nun seit geraumer Zeit nicht mehr, was auch, gemeinsam mit dem Verlust der Stellung als Empire, durchaus die Probleme der englischen Politik teilweise erklärt. Großbritannien ist wohl einfach (noch) nicht bereit sich einer Institution wie die EU unterzuordnen.

29.03.2019

Johannes, Emsdetten, Mittwoch, 16.01.2019, 12:27 (vor 1899 Tagen) @ Rupo

Also ich denke nicht das es am 29.3. vorbei ist mit dem Thema.
Ich vermute das nächste Woche sich die Spitzen der Regierung und der Opposition darauf verständigen werden bei der EU eine Verlängerung zu beantragen.
Alles andere macht keinen Sinn, die Zeit ist einfach zu knapp.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

uwelito, Wambel/ Westpfalz/ Waldhof, Mittwoch, 16.01.2019, 06:02 (vor 1899 Tagen) @ Alones

Damit tust Du aber allen Briten Unrecht, die genau gegen diese Mischung aus Engstirnigkeit und Weltmachtgehabe sind. Ich ertappe mich auch immer wieder bei dem Gedanken, führe mir dann aber vor Augen, dass auf diesen Inseln ja nicht nur Zyniker und Komödianten wohnen.

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Lattenknaller, Madrid, Mittwoch, 16.01.2019, 09:25 (vor 1899 Tagen) @ uwelito

Damit tust Du aber allen Briten Unrecht, die genau gegen diese Mischung aus Engstirnigkeit und Weltmachtgehabe sind. Ich ertappe mich auch immer wieder bei dem Gedanken, führe mir dann aber vor Augen, dass auf diesen Inseln ja nicht nur Zyniker und Komödianten wohnen.

Das ist schon richtig. Allerdings muss man sich dann auch die Frage stellen, was die ca. 50% der Wähler, die in der EU bleiben wollen, so gemacht haben. Klar, es gab ein paar Demos, Briefe an Abgeordneten.
Ich sehe aber keinen wirklichen Protest, und das Angesicht der Situation, dass die Interessen ca. die Hälfte der Menschen gerade überhaupt keine Stimme haben, es geht nur um das wie des Austritts. Wie werden die denn involviert? Momentan gar nicht. Man hat deren Interessen seit 2 Jahren mit Füssen getreten. Angesicht der Lage müsste man eigentlich viel mehr erwarten, die Gründung einer Bewegung, einer eigenen Partei, was auch immer. Nein, die sind schon zum groben Teil selber schuld. Und man ist wohl immer in Teilen der Meinung, dass es nicht so schlimm wird.
Die Lehre Stand heute: Die EU muss sich jetzt auf die eigenen Interessen fokussieren und ihre Bürger beschützen. Das kann auch bedeuten, den hier lebenden Briten das Leben so leicht wie möglich zu machen. Alles andere wäre fatal, die Verantwortung tragen die Briten alleine selber.

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Ulrich, Mittwoch, 16.01.2019, 12:13 (vor 1899 Tagen) @ Lattenknaller

Das ist schon richtig. Allerdings muss man sich dann auch die Frage stellen, was die ca. 50% der Wähler, die in der EU bleiben wollen, so gemacht haben. Klar, es gab ein paar Demos, Briefe an Abgeordneten.
Ich sehe aber keinen wirklichen Protest, und das Angesicht der Situation, dass die Interessen ca. die Hälfte der Menschen gerade überhaupt keine Stimme haben, es geht nur um das wie des Austritts. Wie werden die denn involviert? Momentan gar nicht. Man hat deren Interessen seit 2 Jahren mit Füssen getreten. Angesicht der Lage müsste man eigentlich viel mehr erwarten, die Gründung einer Bewegung, einer eigenen Partei, was auch immer. Nein, die sind schon zum groben Teil selber schuld. Und man ist wohl immer in Teilen der Meinung, dass es nicht so schlimm wird.

Das vermutlich oder auch nur vermeintlich typisch britische ist dass die Gegner eines EU-Austritts vielfach die Auffassung vertreten haben dass man ja verloren habe und sich der Mehrheitsentscheidung beugen müsse.

Und weil diese Gruppe größtenteils geschwiegen hat wurde sie von Theresa May auch komplett ignoriert. Die Frau hat in ihrer Zeit als Ministerpräsidentin einige schwere Fehler gemacht, dies ist eindeutig einer davon. Statt die Remainer parteiübergreifend einzubinden und mit ihrer Hilfe eine praktikable Lösung für den EU-Austritt wie etwa das schweizerische oder das norwegische Modell zu finden hat sie sich lediglich auf die Brexit-Befürworter gestützt. Und dabei hat sie übersehen dass man unter den Führern dieser Gruppe in erster Linie Hardliner und völlig weltfremde Gestalten findet denen es nur ums Prinzip geht, und die praktikable Lösungen nicht interessieren. Auch deshalb musste May meiner Meinung nach geradezu zwangsläufig scheitern.

Die Lehre Stand heute: Die EU muss sich jetzt auf die eigenen Interessen fokussieren und ihre Bürger beschützen. Das kann auch bedeuten, den hier lebenden Briten das Leben so leicht wie möglich zu machen. Alles andere wäre fatal, die Verantwortung tragen die Briten alleine selber.

So ist es. Die Probleme der Briten müssen die Briten selbst lösen. Und was die britischen Staatsbürger in Deutschland und anderen EU-Staaten angeht, so wäre ein möglichst großzügiger Umgang auch ein deutliches Signal an die Rees-Moggs auf der Insel dass nicht jeder so engstirnig und xenophob ist wie sie.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

Lattenknaller, Madrid, Mittwoch, 16.01.2019, 14:10 (vor 1899 Tagen) @ Ulrich

Und weil diese Gruppe größtenteils geschwiegen hat wurde sie von Theresa May auch komplett ignoriert. Die Frau hat in ihrer Zeit als Ministerpräsidentin einige schwere Fehler gemacht, dies ist eindeutig einer davon. Statt die Remainer parteiübergreifend einzubinden und mit ihrer Hilfe eine praktikable Lösung für den EU-Austritt wie etwa das schweizerische oder das norwegische Modell zu finden hat sie sich lediglich auf die Brexit-Befürworter gestützt. Und dabei hat sie übersehen dass man unter den Führern dieser Gruppe in erster Linie Hardliner und völlig weltfremde Gestalten findet denen es nur ums Prinzip geht, und die praktikable Lösungen nicht interessieren. Auch deshalb musste May meiner Meinung nach geradezu zwangsläufig scheitern.

Habe gestern noch einen interessanten Kommentar gelesen, der genau in diese Kerbe schlägt.
Sie hat einfach ohne vorherige Abwägung der Konsequenzen nur diese eine Option, also einen Vollausstieg in Betracht gezogen und damit die Agenda monopolisiert. Dabei hätte man durchaus noch diskutieren können wie ein LEAVE den überhaupt interpretiert werden sollte.

Die Lehre Stand heute: Die EU muss sich jetzt auf die eigenen Interessen fokussieren und ihre Bürger beschützen. Das kann auch bedeuten, den hier lebenden Briten das Leben so leicht wie möglich zu machen. Alles andere wäre fatal, die Verantwortung tragen die Briten alleine selber.


So ist es. Die Probleme der Briten müssen die Briten selbst lösen. Und was die britischen Staatsbürger in Deutschland und anderen EU-Staaten angeht, so wäre ein möglichst großzügiger Umgang auch ein deutliches Signal an die Rees-Moggs auf der Insel dass nicht jeder so engstirnig und xenophob ist wie sie.

Einige deutsche Politiker weinen ja gerade rum und wollen weiter verhandeln.
Ich hoffe die werden von den anderen europäischen Politikern eingefangen, v.a. von Barnier.
Die haben mehr drauf. Darf man das überhaupt offen sagen, das so ein paar Südländer auch was können? Laut Professor von Sinnen werden wir ja jetzt mediteranisiert.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

uwelito, Wambel/ Westpfalz/ Waldhof, Mittwoch, 16.01.2019, 17:21 (vor 1899 Tagen) @ Lattenknaller

Und weil diese Gruppe größtenteils geschwiegen hat wurde sie von Theresa May auch komplett ignoriert. Die Frau hat in ihrer Zeit als Ministerpräsidentin einige schwere Fehler gemacht, dies ist eindeutig einer davon. Statt die Remainer parteiübergreifend einzubinden und mit ihrer Hilfe eine praktikable Lösung für den EU-Austritt wie etwa das schweizerische oder das norwegische Modell zu finden hat sie sich lediglich auf die Brexit-Befürworter gestützt. Und dabei hat sie übersehen dass man unter den Führern dieser Gruppe in erster Linie Hardliner und völlig weltfremde Gestalten findet denen es nur ums Prinzip geht, und die praktikable Lösungen nicht interessieren. Auch deshalb musste May meiner Meinung nach geradezu zwangsläufig scheitern.


Habe gestern noch einen interessanten Kommentar gelesen, der genau in diese Kerbe schlägt.
Sie hat einfach ohne vorherige Abwägung der Konsequenzen nur diese eine Option, also einen Vollausstieg in Betracht gezogen und damit die Agenda monopolisiert. Dabei hätte man durchaus noch diskutieren können wie ein LEAVE den überhaupt interpretiert werden sollte.

Die Lehre Stand heute: Die EU muss sich jetzt auf die eigenen Interessen fokussieren und ihre Bürger beschützen. Das kann auch bedeuten, den hier lebenden Briten das Leben so leicht wie möglich zu machen. Alles andere wäre fatal, die Verantwortung tragen die Briten alleine selber.


So ist es. Die Probleme der Briten müssen die Briten selbst lösen. Und was die britischen Staatsbürger in Deutschland und anderen EU-Staaten angeht, so wäre ein möglichst großzügiger Umgang auch ein deutliches Signal an die Rees-Moggs auf der Insel dass nicht jeder so engstirnig und xenophob ist wie sie.


Einige deutsche Politiker weinen ja gerade rum und wollen weiter verhandeln.
Ich hoffe die werden von den anderen europäischen Politikern eingefangen, v.a. von Barnier.
Die haben mehr drauf. Darf man das überhaupt offen sagen, das so ein paar Südländer auch was können? Laut Professor von Sinnen werden wir ja jetzt mediteranisiert.

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Bitte? Wo? Wann? Kann man da noch mitmachen?

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Alones, Mittwoch, 16.01.2019, 08:28 (vor 1899 Tagen) @ uwelito

Damit tust Du aber allen Briten Unrecht, die genau gegen diese Mischung aus Engstirnigkeit und Weltmachtgehabe sind. Ich ertappe mich auch immer wieder bei dem Gedanken, führe mir dann aber vor Augen, dass auf diesen Inseln ja nicht nur Zyniker und Komödianten wohnen.

Für diese Briten tut es mir auch wirklich leid. Aber wir stehen vor einer Europawahl und haben auch ohne den Brexit bereits mehr als genug eigene Probleme innerhalb der EU. Unter das Thema muss jetzt endlich ein Schlussstrich her. Sonst droht es die gesamte EU zu lähmen und die Scharfmacher stehen schon bereit, um Kapital daraus zu schlagen. Die Briten hatten jetzt mehr als 2 Jahre Zeit, irgendeine Lösung zu finden. Das ist ihnen offensichtlich nicht gelungen. Nun müssen sie eben mit den Konsequenzen leben. Was sind auch schon die Optionen?

- May wird keinen neuen Deal bekommen. Hier sind höchstens noch ein paar juristische Spitzfindigkeiten drin. Alles andere wäre auch ein fatales Zeichen an die Rest-EU. Sollte man den Briten jetzt tatsächlich eine Extrawurst geben, wird es nicht lange dauern, bis auch die Italiener, Griechen, Osteuropäer, etc. eine haben wollen. Das wäre dann das komplette Ende der EU.

- Neuwahlen: Grundsätzlich eine Chance. Ein neugewählter Regierungschef Corbyn, der andere Mehrheiten hinter sich versammeln könnte, hätte vllt. größere Chancen einen Deal mit der EU durch das Parlament zu bekommen. Sicher ist das allerdings nicht. Die Hängepartie würde sich weiterfortsetzen und die kommende Europawahl überschatten. Die nationalistischen Kräfte aller EU-Länder würden sich freuen.

- Neues Referendum: Darauf zu setzen, halte ich für komplett verrückt. Was macht man, wenn am Ende wieder der Brexit steht? Die Sun & Co. werden ihr Gift versprühen und am Ende stehen wir möglicherweise wieder am Ausgangspunkt. Was dann?

Deshalb bin ich der Meinung, dass es jetzt eigentlich nur noch einen Brexit ohne Deal geben kann. Das ist zwar der Totalschaden, den keiner wollte, aber eben auch selbstverschuldet. Wer bei dem Gang zu einer Wahl sein Gehirn an der Garderobe abgibt, und auf Leute wie Farage oder ein Medium wie die Sun hört, hat es am Ende auch nicht anders verdient.

Es heißt ja immer, die Russen hätten den Zerfall der Sowjetunion niemals wirklich überwunden. Bei den Briten scheint ein ähnlich großes Trauma durch den Zerfall des British Empires zu geben. Die scheinen noch nicht begriffen zu haben, dass das Vereinigte Königreich ohne die EU lediglich eine Insel im Atlantik ist. Dementsprechend sollen die mal ein paar Monate mit einem No-Deal leben. Sowas kann ja auch einen Selbstreinigungszweck in Gang setzen. Vllt. kommt der eine oder andere dann auch wieder zur Vernunft. Nach der Europawahl können die Verhandlungen dann wieder aufgenommen werden.

Ansonsten bin ich auch an dem Punkt angelangt, dass ich versuche, das Positive für die EU zu sehen. Wenn man ehrlich ist, waren die Briten schon immer ein destruktiver Faktor innerhalb der EU. Mal mehr, mal weniger. Wenn dieser Störfaktor endlich weg ist, kann der Rest endlich zusammenrücken und anfangen, sich auf die wahren Probleme unserer Zeit zu fokussieren. Schwer genug.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

uwelito, Wambel/ Westpfalz/ Waldhof, Mittwoch, 16.01.2019, 11:26 (vor 1899 Tagen) @ Alones

Ich stelle inhaltlich deine Argumentation ja überhaupt nicht in Frage. Ich wollte einfach nur noch mal darauf hinweisen, dass die Gruppe der Briten unglaublich heterogen ist. Und wie schon bestätigt geht auch mir dieser Komödiantenstadl im Parlament total auf den Sack. Order!Ooooooorder!!!!

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

Intertanked, Berlin, Mittwoch, 16.01.2019, 14:23 (vor 1899 Tagen) @ uwelito

Ich stelle inhaltlich deine Argumentation ja überhaupt nicht in Frage. Ich wollte einfach nur noch mal darauf hinweisen, dass die Gruppe der Briten unglaublich heterogen ist. Und wie schon bestätigt geht auch mir dieser Komödiantenstadl im Parlament total auf den Sack. Order!Ooooooorder!!!!

Der Supreme Court in den USA eröffnet immer mit einem fröhlichen 'Oyez! Oyez! Oyez!'.
Traditionen...

Der Vorgang ist aus deutscher Sicht eh komplett absurd.
Man stelle sich vor, die CDU schickt als Regierungspartei Angela Merkel zwei Jahre lang in EU-Austrittsverhandlungen. Dann lässt man sich die Ergebnisse präsentiert, stimmt mit der Opposition gegen die eigene Kanzlerin, lässt sie krachend scheitern, um ihr am nächsten Tag das Vertrauen auszusprechen. Und niemand tritt zurück.

Ich würd das ganze mit Benny Hill-Musik untermalen.

Was kommt als nächstes? McDonalds-Werbung im weißen Haus?

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

uwelito, Wambel/ Westpfalz/ Waldhof, Mittwoch, 16.01.2019, 18:06 (vor 1899 Tagen) @ Intertanked

Also auf Fast-Food -Werbung im WH brauchst Du nicht mehr zu warten. Da hat The Donald schon Nägel mit Köpfen gemacht

youtu.be/7ymVNT_B8jE

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

Intertanked, Berlin, Mittwoch, 16.01.2019, 20:58 (vor 1898 Tagen) @ uwelito

Also auf Fast-Food -Werbung im WH brauchst Du nicht mehr zu warten. Da hat The Donald schon Nägel mit Köpfen gemacht

youtu.be/7ymVNT_B8jE

War mir bewußt. Quasi ein zynisch-ironisch Rhetorikfrage zum Ausstieg. Als nächstes erwarte ich Monster Trucks im Capitol.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

uwelito, Wambel/ Westpfalz/ Waldhof, Mittwoch, 16.01.2019, 22:41 (vor 1898 Tagen) @ Intertanked

Wer weiß. Ich stell mal nen passenden Song ein von Basement 5 (1980). Hatte ich damals sogar auf 10" Vinyl gekauft und kann man jetzt wieder mal rauskramen.
youtu.be/9PrsGN49B4M

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

Sascha, Dortmund, Mittwoch, 16.01.2019, 08:40 (vor 1899 Tagen) @ Alones

- Neues Referendum: Darauf zu setzen, halte ich für komplett verrückt. Was macht man, wenn am Ende wieder der Brexit steht? Die Sun & Co. werden ihr Gift versprühen und am Ende stehen wir möglicherweise wieder am Ausgangspunkt. Was dann?

Und selbst wenn am Ende eines zweiten Referendums ein "Remain" bei rauskommen würde, die daraus resultierenden gesellschaftlichen Folgen sind doch auch völlig unabsehbar. Auch wenn mittlerweile ein bedeutender Teil der Leute, die ursprünglich für den Brexit gestimmt haben, umgeschwenkt sein sollten und sich dann 70 % für einen Verbleib in der EU aussprechen - dann heißt das immer noch, dass sich 30 % der Brexiteers mächtig in den Arsch getreten fühlen.

Das ist doch kein marginaler Anteil an der Gesellschaft, denen man damit das Gefühl gibt, dass man so lange wählt, bis das Ergebnis passt. Der grundlegende Fehler war ja nicht nur das Referendum, sondern auch die Erklärung, dass man sich an diese Entscheidung politisch binden wird. So hat man diese Volksabstimmung de facto zu einem demokratischen Instrument gemacht, ohne vorher zu überlegen, ob das überhaupt sinnvoll ist und wenn ja, unter welchen Rahmenbedingungen man es am sichersten anwendet.

Bei einem zweiten Referendum halte ich die Gefahr für unfassbar groß, dass ein bedeutender Anteil der britischen Gesellschaft den Glauben an demokratische Prozesse verliert und damit anfälliger für antidemokratische Kräfte wird. Ich könnte es ihnen nicht einmal verdenken.

So mies wie das für uns alles ist, aber ich sehe da als Ausweg fast nur die Chance, dass wir alle gemeinsam diese eklige Suppe auslöffeln und vielleicht in fünf oder zehn Jahren erkennen, welche Werte wir dort leichtfertig aufs Spiel gesetzt haben und schützenswert das alles ist. Auch wenn das ein echtes Lernen durch Schmerzen sein wird.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

Alones, Mittwoch, 16.01.2019, 09:22 (vor 1899 Tagen) @ Sascha

So mies wie das für uns alles ist, aber ich sehe da als Ausweg fast nur die Chance, dass wir alle gemeinsam diese eklige Suppe auslöffeln und vielleicht in fünf oder zehn Jahren erkennen, welche Werte wir dort leichtfertig aufs Spiel gesetzt haben und schützenswert das alles ist. Auch wenn das ein echtes Lernen durch Schmerzen sein wird.

Im Moment halte ich den Schaden für die Rest-EU für überschaubar. Schmerzhaft sicherlich, aber kein Vergleich zu dem, was die Briten da gerade gemacht haben. Vieles wird sich da auch recht schnell von selbst regeln, selbst bei einem Brexit ohne Deal. Was mir jedoch wirklich Sorgen bereitet, ist, dass soetwas ganz schnell eine Eigendynamik entwicklen kann und auch bei uns dieselben destruktiven Kräfte (AfD) hochgespült werden, wie auf der Insel. Zum Glück sind wir seit dem Aufstieg der natioanlistischen Kräfte in Europa bislang von größeren Wirtschaftskrisen verschont geblieben. Das könnte sich jetzt ändern. Und nicht wenige werden die Schuld bei Merkel und Brüssel suchen. Ähnliches trifft auch auf andere Länder zu. Jetzt braucht es wirklich ein gutes Krisenmanagement, damit diese Abwärtsspirale gar nicht erst richtig in Gang gesetzt wird. Nur befürchte ich, dass man auch auf EU-Seite nicht wirklich einen Plan hat, wie es weitergehen soll.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

Pini, Mittwoch, 16.01.2019, 12:50 (vor 1899 Tagen) @ Alones

Im Moment halte ich den Schaden für die Rest-EU für überschaubar. Schmerzhaft sicherlich, aber kein Vergleich zu dem, was die Briten da gerade gemacht haben. Vieles wird sich da auch recht schnell von selbst regeln, selbst bei einem Brexit ohne Deal. Was mir jedoch wirklich Sorgen bereitet, ist, dass soetwas ganz schnell eine Eigendynamik entwicklen kann und auch bei uns dieselben destruktiven Kräfte (AfD) hochgespült werden, wie auf der Insel. Zum Glück sind wir seit dem Aufstieg der natioanlistischen Kräfte in Europa bislang von größeren Wirtschaftskrisen verschont geblieben. Das könnte sich jetzt ändern. Und nicht wenige werden die Schuld bei Merkel und Brüssel suchen. Ähnliches trifft auch auf andere Länder zu. Jetzt braucht es wirklich ein gutes Krisenmanagement, damit diese Abwärtsspirale gar nicht erst richtig in Gang gesetzt wird. Nur befürchte ich, dass man auch auf EU-Seite nicht wirklich einen Plan hat, wie es weitergehen soll.


Ich weiß nicht, ob das wirklich überschaubar ist. Ich teile eher Deine Sorgen, denn ohne GB gewinnen die südeuropäischen Länder und ihr wirtschaftspolitischer Ansatz an Einfluss, was zumindest in Deutschland zu der von Dir genannten Eigendynamik Richtung AfD führen kann.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

Lattenknaller, Madrid, Mittwoch, 16.01.2019, 14:14 (vor 1899 Tagen) @ Pini


Ich weiß nicht, ob das wirklich überschaubar ist. Ich teile eher Deine Sorgen, denn ohne GB gewinnen die südeuropäischen Länder und ihr wirtschaftspolitischer Ansatz an Einfluss, was zumindest in Deutschland zu der von Dir genannten Eigendynamik Richtung AfD führen kann.

Was haben denn südeuropäischische Länder so für einen wirtschaftspolitischen Ansatz?
Und wieso soll das in Richtung AFD führen?
Spanien fährt seit Jahren einen eher konservativen Kurs und stand und steht schuldentechnisch besser da als wir. Man sollte nicht von Griechenland und Italien gleich auf alle schließen. Und die Skandinavier und Beneluxländer werfen auch das Geld nicht zum Fenster raus. Wenn man mal seinen deutschen Sprengel verlässt und gesamteuropäisch blickt, ist die deutsche Sicht auf die Dinge vielleicht nicht immer das Beste.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

uwelito, Mittwoch, 16.01.2019, 07:35 (vor 1899 Tagen) @ uwelito

Ein Land, welches derart weitreichende und elemantare politische Entscheidungen auf der Basis einer Volksbefragung (!?) trifft, hat es nicht anders verdient. Solche Befragungen kann man über die Abschaffung der Sommerzeit u.ä. durchführen, aber doch nicht für sowas! Gruselig...

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

guy_incognito, Rhein-Neckar, Mittwoch, 16.01.2019, 11:01 (vor 1899 Tagen) @ Djerun

Zu Volksbefragungen kann man recht unterschiedlicher Meinung sein.

Ich persönlich lehne sie nicht generell ab. In einer Gesellschaft mit einer vernünftigen Medien-, Diskussions- und Demokratiekultur können sie sogar ein probates Mittel darstellen.

Wichtig ist vor allem, dass schon vorab klar definiert feststeht, worüber abgestimmt wird, sprich es sollte ähnlich wie im Parlament um ausgearbeitete(Gesetz-)Entwürfe gehen, die dann zeitnah umgesetzt werden können.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

Ulrich, Mittwoch, 16.01.2019, 13:01 (vor 1899 Tagen) @ guy_incognito

Ich persönlich lehne sie nicht generell ab. In einer Gesellschaft mit einer vernünftigen Medien-, Diskussions- und Demokratiekultur können sie sogar ein probates Mittel darstellen.

Selbst dort besteht die Gefahr dass sie von Populisten "gekapert" werden. Oder sie werden missbraucht um "Druck abzulassen". Ich denke da beispielsweise an die Volksabstimmung in Berlin über die Zukunft des Tempelhofer Feldes.

Zudem wurde dort auch gelogen und vereinfacht um einen komplexen Sachverhalt auf ein einfaches "Ja" oder "Nein" herunter brechen zu können.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

simie, Krefeld, Mittwoch, 16.01.2019, 09:43 (vor 1899 Tagen) @ Djerun

Ich sehe das Thema Volksbefragungen auch nicht als den Heilsbringer, den manche darin sehen. Die Nachteile sind schon offensichtlich. Das musste ja auch schon die Schweiz beim Thema Frauenwahlrecht erleben.
Bezüglich des aktuellen Referendums in Großbritannien war es doch Wahnsinn, nicht deutlicher zu machen, dass es nur eine Befragung ohne bindende Folgen war. Man hätte von Seiten der Regierung Camerons auch sagen können, dass man sich nur bei einer klaren Mehrheit zum Handeln gezwungen sieht.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

Johannes, Emsdetten, Mittwoch, 16.01.2019, 07:58 (vor 1899 Tagen) @ Djerun

Ein Land, welches derart weitreichende und elemantare politische Entscheidungen auf der Basis einer Volksbefragung (!?) trifft, hat es nicht anders verdient. Solche Befragungen kann man über die Abschaffung der Sommerzeit u.ä. durchführen, aber doch nicht für sowas! Gruselig...

Das ist auch das einzig Positive an dieser ganzen Brexit-Geschichte, das inzwischen jedem klargeworden ist, das solche komplexen Themen nicht mit einem einfachen Ja oder Nein zu beantworten sind.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

Limnoria, Mittwoch, 16.01.2019, 11:09 (vor 1899 Tagen) @ Johannes

Ich finde ja, dass die Antwort sehr einfach, nämlich mit "Ja" (also für den Verbleib) zu beantworten war, aber gut...

Was Referenden generell anbelangt bin ich der Meinung, dass sie in einer repräsentativen Demokratie nichts verloren haben.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

Johannes, Emsdetten, Mittwoch, 16.01.2019, 11:25 (vor 1899 Tagen) @ Limnoria

Ich finde ja, dass die Antwort sehr einfach, nämlich mit "Ja" (also für den Verbleib) zu beantworten war, aber gut...

Was Referenden generell anbelangt bin ich der Meinung, dass sie in einer repräsentativen Demokratie nichts verloren haben.

Klar hätten die sich nur für den Verbleib entscheiden müssen, und hätten sich das ganze Theater erspart.
Aber es zeigt das solche schwierigen Themen für Volksbefragungen absolut nicht geeignet sind, und nur den Populisten in die Karten spielen.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

Limnoria, Mittwoch, 16.01.2019, 12:01 (vor 1899 Tagen) @ Johannes

Wir sind da auch auf gleicher Linie. Ich wollte nur ausdrücken, dass es in dem Fall noch nicht einmal eine komplexe Thematik war.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

guy_incognito, Rhein-Neckar, Mittwoch, 16.01.2019, 11:18 (vor 1899 Tagen) @ Limnoria

Was Referenden generell anbelangt bin ich der Meinung, dass sie in einer repräsentativen Demokratie nichts verloren haben.

Insbesondere in diesem Fall hätte es sicherlich einiges erleichtert, bzw. man könnte durch eine Neuwahl einfach aus dem Schlamassel rauskommen.

Wie ich schon oben schrieb, sofern über ausgearbeitete Entwürfe abgestimmt wird, sehe ich wenig Probleme bei Volksbefragungen.

Wenn aber die Gewaltenteilung im Rechtsstaat nicht mehr eindeutig ist, entsteht zwangsläufig Chaos. Das Unterhaus ist in diesem Fall Legislative und Exekutive in einem, die Volksabstimmung wie ein Gerichtsurteil, für das es keine weiteren Instanzen gibt.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

Limnoria, Mittwoch, 16.01.2019, 11:58 (vor 1899 Tagen) @ guy_incognito
bearbeitet von Limnoria, Mittwoch, 16.01.2019, 12:02

Dass man nicht aus dem Schlamassel kommt, liegt doch am fehlenden politischen Willen. Der Typ von Labour will ja anscheinend auch raus. Die beiden großen Parteien sind insgesamt gespalten, vor allem die Konservativen zwischen "No Deal" - "Deal" - "Stay". Die Liberalen, die für ein zweites Referendum waren, haben bei der letzten Wahl eine Klatsche bekommen.

Auch bei ausgearbeiteten Gesetzesentwürfen bin ich gegen Referenden. Die Vorstellung, dass die breite Masse der Bevölkerung eine hinreichend informierte Entscheidung trifft, sprich einen Gesetzesentwurf gelesen hat, ist doch wohl rein theoretisch. Es entspricht nun einmal dem Wesen der repräsentativen Demokratie, dass die gewählten Vertreter die politische Verantwortung für die Zeit ihres Mandats tragen. Weder sollten sich Mandatsträger ihrer politischen Verantwortung durch Volksabstimmungen entziehen können noch das Volks als Souverän dieses selbst erteilte Mandat aufweichen.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

Alones, Mittwoch, 16.01.2019, 00:04 (vor 1899 Tagen) @ Alones

Man kann dann zum Beispiel noch marktradikaler und neoliberaler regieren. Ein kleines Steuerparadies aufbauen. Alles mögliche deregulieren. Die EU ist nun kein sozialistisches Traumprojekt, aber es geht immer radikaler. Deswegen eint Corbyn und Farage auch die Ablehnung der EU: Ihre Maximalforderungen könnten sie in der EU nicht umsetzen. Bleibt nur die Frage welche Seite des Spektrums nach einem Brexit ihre Politik wird umsetzen dürfen.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

Franke, Mittwoch, 16.01.2019, 01:00 (vor 1899 Tagen) @ Kulibi77

Man kann dann zum Beispiel noch marktradikaler und neoliberaler regieren. Ein kleines Steuerparadies aufbauen. Alles mögliche deregulieren. Die EU ist nun kein sozialistisches Traumprojekt, aber es geht immer radikaler. Deswegen eint Corbyn und Farage auch die Ablehnung der EU: Ihre Maximalforderungen könnten sie in der EU nicht umsetzen. Bleibt nur die Frage welche Seite des Spektrums nach einem Brexit ihre Politik wird umsetzen dürfen.

Steuerparadiese sind ein Geschäftsmodell für winzige Länder (so lange die anderen das zulassen). Winzige Steuersätze von sehr hohen Beträgen bringen für winzige Länder viel Geld. Alles was größer ist als Luxemburg kann so nicht arbeiten.

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

Alones, Mittwoch, 16.01.2019, 00:23 (vor 1899 Tagen) @ Kulibi77

Man kann dann zum Beispiel noch marktradikaler und neoliberaler regieren. Ein kleines Steuerparadies aufbauen. Alles mögliche deregulieren. Die EU ist nun kein sozialistisches Traumprojekt, aber es geht immer radikaler. Deswegen eint Corbyn und Farage auch die Ablehnung der EU: Ihre Maximalforderungen könnten sie in der EU nicht umsetzen. Bleibt nur die Frage welche Seite des Spektrums nach einem Brexit ihre Politik wird umsetzen dürfen.

Nur was bringt dir ein Steuerparadies, wenn der Handel zusammenbricht, Massenarbeitslosigkeit ausbricht und auch der freie Personenverkehr nicht mehr gewährleistet ist? Selbst von Engpässen in der Gesundheitsversorung ist die Rede. Um nur mal ein paar Aspekte zu nennen - von unendlich vielen. Kann der sein Geld nicht irgendwo in einem bereits existierenden Steuerparadies parken? Muss der dafür wirklich erst eine gesamte Völkswirtschaft und damit eine ganze Nation dem Erdboden plattmachen? Kann sein, dass der wirklich so tickt. Aber jemand, der so drauf ist, dem muss wirklich alles scheißegal sein. May & Corbyn streben ja wenigstens noch einen Deal an. Da ist zumindest noch der Wille erkennbar, Schadensbegrenzung zu betreiben. Narage hingegen will ausschließlich die Katastrophe. Und zwar für alle (sich selbst eingeschlossen). Dazu fällt mir eigentlich nur noch ein Zitat aus The Dark Knight ein "Einige Menschen wollen diese Welt einfach nur brennen sehen".

Farage hat die Lösung: "Lasst uns einfach austreten"

Alones, Mittwoch, 16.01.2019, 00:33 (vor 1899 Tagen) @ Alones

Man kann dann zum Beispiel noch marktradikaler und neoliberaler regieren. Ein kleines Steuerparadies aufbauen. Alles mögliche deregulieren. Die EU ist nun kein sozialistisches Traumprojekt, aber es geht immer radikaler. Deswegen eint Corbyn und Farage auch die Ablehnung der EU: Ihre Maximalforderungen könnten sie in der EU nicht umsetzen. Bleibt nur die Frage welche Seite des Spektrums nach einem Brexit ihre Politik wird umsetzen dürfen.


Nur was bringt dir ein Steuerparadies, wenn der Handel zusammenbricht, Massenarbeitslosigkeit ausbricht und auch der freie Personenverkehr nicht mehr gewährleistet ist? Selbst von Engpässen in der Gesundheitsversorung ist die Rede. Um nur mal ein paar Aspekte zu nennen - von unendlich vielen. Kann der sein Geld nicht irgendwo in einem bereits existierenden Steuerparadies parken? Muss der dafür wirklich erst eine gesamte Völkswirtschaft und damit eine ganze Nation dem Erdboden plattmachen? Kann sein, dass der wirklich so tickt. Aber jemand, der so drauf ist, dem muss wirklich alles scheißegal sein. May & Corbyn streben ja wenigstens noch einen Deal an. Da ist zumindest noch der Wille erkennbar, Schadensbegrenzung zu betreiben. Narage hingegen will ausschließlich die Katastrophe. Und zwar für alle (sich selbst eingeschlossen). Dazu fällt mir eigentlich nur noch ein Zitat aus The Dark Knight ein "Einige Menschen wollen diese Welt einfach nur brennen sehen".

Ist doch relativ einfach was die neoliberal-konservative Elite (die wohl kaum hungern wird durch einen No-Deal) verlangen wird: Damit das nun wieder stolze und unabhängige GB zu alter Größe finden kann, müssen dringend weiter Steuern gekürzt und die ganzen unnötigen, von der EU oktroyierten, Gesetze dereguliert werden. Dann überholen wir die EU ohne sie einzuholen! Wenn wir jetzt aber die Ausgaben erhöhen, wie es Corbyn will, dann werden wir noch weniger wettbewerbsfähig! Und außerdem denkt doch an Stalin und Mao!

Ist doch immer dasselbe Drehbuch...

Abstimmung zu Mays Deal

Voomy, Berlin, Dienstag, 15.01.2019, 20:41 (vor 1900 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Aye: 202
No: 432

Damit ist die Geschichte vorbei. Mal gucken was jetzt kommt.

Absetzbewegung....

Frankonius, Frankfurt, Dienstag, 15.01.2019, 21:20 (vor 1899 Tagen) @ Voomy

Mein englischer Kollege bekommt in den nächsten Tagen die deutsche Staatsbürgerschaft (die britische darf er behalten).
Ich denke, viele Leute von der Insel die die Möglichkeit haben und eng mit anderen europäischen Ländern verbunden sind, werden das Gleiche tun.

Sorgen muss man sich um Irland machen. Gefahr das der Bürgerkrieg wieder aufflammt ist nicht auszuschließen. Manche träumen ja von einer Wiedervereinigung mit der Republik Irland.

Neues Unabhängikeitsvotum in Schottland ist wohl erst mal nicht geplant, zumal die dann ja auch erst wieder in die EU rein müssten.

Absetzbewegung....

Frankonius, Dienstag, 15.01.2019, 22:03 (vor 1899 Tagen) @ Frankonius

Neues Unabhängikeitsvotum in Schottland ist wohl erst mal nicht geplant, zumal die dann ja auch erst wieder in die EU rein müssten.

Aus der EU raus wäre Schottland auch schon nach dem ersten Unabhängigkeitsreferendum gewesen. Und sie wären es auch lange geblieben, denn Großbritannien hätte jedes Beitrittsgesuch blockiert in den EU-Gremien. Das Problem gibt es nach einem Brexit nicht mehr... ;-)!

Absetzbewegung....

Ulrich, Dienstag, 15.01.2019, 21:38 (vor 1899 Tagen) @ Frankonius

Mein englischer Kollege bekommt in den nächsten Tagen die deutsche Staatsbürgerschaft (die britische darf er behalten).
Ich denke, viele Leute von der Insel die die Möglichkeit haben und eng mit anderen europäischen Ländern verbunden sind, werden das Gleiche tun.

Wenn ich es richtig verstanden haben dürfen nur die Briten die vor dem EU-Austritt die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen haben die britische zusätzlich behalten.


Sorgen muss man sich um Irland machen. Gefahr das der Bürgerkrieg wieder aufflammt ist nicht auszuschließen. Manche träumen ja von einer Wiedervereinigung mit der Republik Irland.

Das Risiko ist leider höchst real. Eine Aussöhnung hat es dort nicht gegeben, nur eine Art von dauerhaftem Waffenstillstand. Die Katholiken wollen die Wiedervereinigung mit der Republik Irland, und die Protestanten träumen wohl teilweise davon die Katholiken über die Grenze in die Republik Irland zu vertreiben. Ein Funke, und der ganze Laden geht hoch.


Neues Unabhängikeitsvotum in Schottland ist wohl erst mal nicht geplant, zumal die dann ja auch erst wieder in die EU rein müssten.

Das ganze ist vermutlich nur eine Frage der Zeit. Insbesondere dann wenn es zu einem ungeregelten Brexit kommen sollte. Und dann hätten die Separatisten eventuell bessere Chancen.

Absetzbewegung....

Klopfer ⌂, Dortmund, Mittwoch, 16.01.2019, 01:00 (vor 1899 Tagen) @ Ulrich

Das Risiko ist leider höchst real. Eine Aussöhnung hat es dort nicht gegeben, nur eine Art von dauerhaftem Waffenstillstand. Die Katholiken wollen die Wiedervereinigung mit der Republik Irland, und die Protestanten träumen wohl teilweise davon die Katholiken über die Grenze in die Republik Irland zu vertreiben. Ein Funke, und der ganze Laden geht hoch.

Nunja, bereits Asterix hat es gewusst:
Die spinnen, die Briten.
Niemand wird es jemals verstehen, dass in der Mitte Europas Menschen terroristisch übereinander herfallen, nur weil die Religion nicht genau die Gleiche ist.

sorry, das geht gar nicht

SGG
Klopfer

Absetzbewegung....

Garum, Bornum am Harz, Mittwoch, 16.01.2019, 13:17 (vor 1899 Tagen) @ Klopfer

Das Risiko ist leider höchst real. Eine Aussöhnung hat es dort nicht gegeben, nur eine Art von dauerhaftem Waffenstillstand. Die Katholiken wollen die Wiedervereinigung mit der Republik Irland, und die Protestanten träumen wohl teilweise davon die Katholiken über die Grenze in die Republik Irland zu vertreiben. Ein Funke, und der ganze Laden geht hoch.


Nunja, bereits Asterix hat es gewusst:
Die spinnen, die Briten.
Niemand wird es jemals verstehen, dass in der Mitte Europas Menschen terroristisch übereinander herfallen, nur weil die Religion nicht genau die Gleiche ist.

sorry, das geht gar nicht

SGG
Klopfer

Wer ist auch schon gekochtes Wildschwein in Pfefferminzsauce und trink lauwarme Cervisia? Das kann doch nur verrückt machen.

Absetzbewegung....

Ravenga, In der Ruhr liegt die Kraft, Dienstag, 15.01.2019, 22:28 (vor 1899 Tagen) @ Ulrich

Mein englischer Kollege bekommt in den nächsten Tagen die deutsche Staatsbürgerschaft (die britische darf er behalten).
Ich denke, viele Leute von der Insel die die Möglichkeit haben und eng mit anderen europäischen Ländern verbunden sind, werden das Gleiche tun.


Wenn ich es richtig verstanden haben dürfen nur die Briten die vor dem EU-Austritt die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen haben die britische zusätzlich behalten.


Sorgen muss man sich um Irland machen. Gefahr das der Bürgerkrieg wieder aufflammt ist nicht auszuschließen. Manche träumen ja von einer Wiedervereinigung mit der Republik Irland.


Das Risiko ist leider höchst real. Eine Aussöhnung hat es dort nicht gegeben, nur eine Art von dauerhaftem Waffenstillstand. Die Katholiken wollen die Wiedervereinigung mit der Republik Irland, und die Protestanten träumen wohl teilweise davon die Katholiken über die Grenze in die Republik Irland zu vertreiben. Ein Funke, und der ganze Laden geht hoch.

Wobei ich die momentane Gefahr nicht durch die Reste der IRA sehe. Die heutigen IRA-Splittergruppen, die noch nicht entwaffnet worden sind, haben kurzfristig weder die Ressourcen, noch die Strukturen um auch nur ansatzweise den Terror zu verbreiten, den sie in den 20 Jahren ihrer Hochphase ausgeübt haben, vor allem in England.
Was in erster Linie drohen könnte, wären Zusammenstöße und Ausschreitungen. Wobei ich mir angesichts dessen nicht vorstellen kann, dass eine geschlossene Grenze zwischen der Republik und Nordirland auf Dauer Bestand hat, denn daran hat eigentlich keine Partei ein Interesse. Wenn es unruhig wird, werden sie schon eine Lösung finden, zu groß ist die Angst vor weiterem Blutvergießen in Nordirland. London muss aber ohnehin fürchten, dass ihnen der komplette Laden auseinander fliegt. Kriegen die Nordiren Extrawürste in Sachen EU, wollen die notorisch unruhigen Schotten das natürlich auch für sich beanspruchen und das Ganze gewinnt ordentlich an Brisanz. Kurzfristig wird auch das nicht zur Dismembration des Vereinigten Königreichs führen, aber die Spannungen werden weiter wachsen und wenn dann noch die Wirtschaft am Boden liegen sollte, wird's ungemütlich.

Absetzbewegung....

Ulrich, Dienstag, 15.01.2019, 22:38 (vor 1899 Tagen) @ Ravenga


Wobei ich die momentane Gefahr nicht durch die Reste der IRA sehe. Die heutigen IRA-Splittergruppen, die noch nicht entwaffnet worden sind, haben kurzfristig weder die Ressourcen, noch die Strukturen um auch nur ansatzweise den Terror zu verbreiten, den sie in den 20 Jahren ihrer Hochphase ausgeübt haben.

Sollte der Konflikt wieder hoch kochen, dann dürften sich binnen relativ kurzer Zeit Zeit wieder Strukturen bilden wie man sie aus der Zeit des Bürgerkriegs kannte. Nicht binnen Monaten, aber binnen weniger Jahre.

Was in erster Linie drohen könnte, wären Zusammenstöße und Ausschreitungen. Wobei ich mir angesichts dessen nicht vorstellen kann, dass eine geschlossene Grenze zwischen der Republik und Nordirland auf Dauer Bestand hat, denn daran hat eigentlich keine Partei ein Interesse. Wenn es unruhig wird, werden sie schon eine Lösung finden, zu groß ist die Angst vor weiterem Blutvergießen in Nordirland. London muss aber ohnehin fürchten, dass ihnen der komplette Laden auseinander fliegt. Kriegen die Nordiren Extrawürste in Sachen EU, wollen die notorisch unruhigen Schotten das natürlich auch für sich beanspruchen und das Ganze gewinnt ordentlich an Brisanz. Kurzfristig wird auch das nicht zur Dismembration des Vereinigten Königreichs führen, aber die Spannungen werden weiter wachsen und wenn dann noch die Wirtschaft am Boden liegen sollte, wird's ungemütlich.

Ich würde die Sprengkraft des Konfliktes nicht unterschätzen. Eine offene Grenze kann es nur geben wenn die Provinz Nordirland und die Republik Irland zum gleichen Zoll- und Wirtschaftsraum gehören. Der müsste sich entweder auf ganz Großbritannien erstrecken oder man müsste eine Zoll- und Wirtschaftsgrenze in der irischen See aufmachen. Und ich bin mir sicher, auf beides werden sich die Briten leider nicht einlassen.

Nordirland profitiert zwar wirtschaftlich stark von der Grenzöffnung zu Irland, trotzdem benötigt man noch immer hohe Subventionen aus London. Ein harter Brexit würde die Region deshalb doppelt treffen. Die Verbindungsadern würden zerschnitten, und das Geld würde vermutlich auch spärlicher fließen. Auch das würde die Situation in der Region nochmals deutlich verstärken.

Absetzbewegung....

simie, Krefeld, Dienstag, 15.01.2019, 22:16 (vor 1899 Tagen) @ Ulrich


Das Risiko ist leider höchst real. Eine Aussöhnung hat es dort nicht gegeben, nur eine Art von dauerhaftem Waffenstillstand. Die Katholiken wollen die Wiedervereinigung mit der Republik Irland, und die Protestanten träumen wohl teilweise davon die Katholiken über die Grenze in die Republik Irland zu vertreiben. Ein Funke, und der ganze Laden geht hoch.


Und das macht die derzeitigen Vorgänge in Großbritannien noch unverständlicher. Man könnte fast den Verdacht haben, dass dieses Problem den meisten britischen Politikern im Brexitlager (und darüber hinaus) gar nicht bewusst war bzw. es sogar immer noch nicht ist.

Absetzbewegung....

Ulrich, Dienstag, 15.01.2019, 22:27 (vor 1899 Tagen) @ simie


Das Risiko ist leider höchst real. Eine Aussöhnung hat es dort nicht gegeben, nur eine Art von dauerhaftem Waffenstillstand. Die Katholiken wollen die Wiedervereinigung mit der Republik Irland, und die Protestanten träumen wohl teilweise davon die Katholiken über die Grenze in die Republik Irland zu vertreiben. Ein Funke, und der ganze Laden geht hoch.

Und das macht die derzeitigen Vorgänge in Großbritannien noch unverständlicher. Man könnte fast den Verdacht haben, dass dieses Problem den meisten britischen Politikern im Brexitlager (und darüber hinaus) gar nicht bewusst war bzw. es sogar immer noch nicht ist.

Wenn ich mir diese selbstgefälligen, irrsinnigen Typen wie Boris Johnson anschaue bin ich mir leider sogar sicher dass es ihnen ganz und gar nicht bewusst ist.

Absetzbewegung....

Zoon, Mittwoch, 16.01.2019, 10:49 (vor 1899 Tagen) @ Ulrich

Wenn ich mir diese selbstgefälligen, irrsinnigen Typen wie Boris Johnson anschaue bin ich mir leider sogar sicher dass es ihnen ganz und gar nicht bewusst ist.

Es ist ihnen bewußt. Denn in der politischen Debatte argumentieren sie damit, dass die EU für das etwaige Wiederaufflammen des Konflikts verantwortlich sei, weil diese auf Grenzkontrollen zwischen Irland und Nordirland besteht.

Absetzbewegung....

Ulrich, Dienstag, 15.01.2019, 22:15 (vor 1899 Tagen) @ Ulrich

Mein englischer Kollege bekommt in den nächsten Tagen die deutsche Staatsbürgerschaft (die britische darf er behalten).
Ich denke, viele Leute von der Insel die die Möglichkeit haben und eng mit anderen europäischen Ländern verbunden sind, werden das Gleiche tun.


Wenn ich es richtig verstanden haben dürfen nur die Briten die vor dem EU-Austritt die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen haben die britische zusätzlich behalten.

Im Falle eines No-Deals schon ab 30. März nicht mehr. Mit dem gescheiterten Deal hätte es eine Übergangsfrist bis 2021 gegeben.

Das Risiko ist leider höchst real. Eine Aussöhnung hat es dort nicht gegeben, nur eine Art von dauerhaftem Waffenstillstand. Die Katholiken wollen die Wiedervereinigung mit der Republik Irland, und die Protestanten träumen wohl teilweise davon die Katholiken über die Grenze in die Republik Irland zu vertreiben. Ein Funke, und der ganze Laden geht hoch.

Für die Sinn Fein ist Brexit eigentlich ein Geschenk des Himmels. Schon jetzt wollen fast zwei Drittel der Nordiren (über Konfessionsgrenzen hinweg!) eine Wiedervereinigung mit Irland. So stark sind die alten nationalistischen Konflikte nicht mehr, gerade in der jungen Generation. Die Leute wollen in der EU bleiben. Das ist ihre Motivation. Denen ist es reichlich egal ob sich ihre Eltern und Großeltern deswegen noch gegenseitig umgebracht haben. Zudem die alten bewaffneten Gruppen inzwischen auch nicht mehr viel mehr sind als organisierte Kriminalität, und deswegen auch keinen großen Rückhalt mehr genießen.

Absetzbewegung....

Wickiborusse, Dortmund, Dienstag, 15.01.2019, 22:59 (vor 1899 Tagen) @ Kulibi77

Und den restlichen 30 % ist es vollkommen egal, was die 70 % denken. Die 30 % dürften auch eher auf der britischen Seite stehen. Auf der katholischen Seite dürfte es in den 70 % auch noch eine Menge Hardliner geben.
Kurz gesagt, es gibt noch eine Menge aufgeladener Menschen, denen der Konflikt wichtig ist.
Und natürlich wurden die Seiten weitgehend entwaffnet. In Irland dürfte es aber immer noch genügend Waffendepots geben. Und in Nordirland auch. Alles andere anzunehmen, wäre naiv.
Solange ist der Konflikt auch noch nicht her. An entsprechende Anschläge in Dortmund kann ich mich noch gut erinnern.

Absetzbewegung....

Taifun, Ingolstadt, Mittwoch, 16.01.2019, 17:43 (vor 1899 Tagen) @ Wickiborusse

Ich sehe da auch die Gefahr größer.

In Israel/Palästina wollen auch 95% der Menschen keinen Krieg, sondern ein ruhiges Leben. Trotzdem entscheiden die 5% das es das nicht geben darf.

Absetzbewegung....

Wickiborusse, Mittwoch, 16.01.2019, 00:10 (vor 1899 Tagen) @ Wickiborusse

Und den restlichen 30 % ist es vollkommen egal, was die 70 % denken. Die 30 % dürften auch eher auf der britischen Seite stehen. Auf der katholischen Seite dürfte es in den 70 % auch noch eine Menge Hardliner geben.
Kurz gesagt, es gibt noch eine Menge aufgeladener Menschen, denen der Konflikt wichtig ist.
Und natürlich wurden die Seiten weitgehend entwaffnet. In Irland dürfte es aber immer noch genügend Waffendepots geben. Und in Nordirland auch. Alles andere anzunehmen, wäre naiv.
Solange ist der Konflikt auch noch nicht her. An entsprechende Anschläge in Dortmund kann ich mich noch gut erinnern.

Natürlich ist noch ein signifikantes Gewaltpotential vorhanden, aber der Konflikt ist bei weiten nicht mehr so aufgeladen wie noch vor 20 oder sogar 30-40 Jahren. Da gibt es einfach einen Generationenunterschied. Die wirklichen harten Krieger aus der Hochzeit des Konfliktes sind heute allesamt tot oder im hohen Rentenalter.

Ein viel größeres Problem ist, dass Nordirland seit 2 Jahren keine Regierung hat, also nicht gerade in der Lage ist auf potentielle Konflikte wirklich adäquat zu reagieren.

Absetzbewegung....

Wickiborusse, Dortmund, Mittwoch, 16.01.2019, 00:25 (vor 1899 Tagen) @ Kulibi77

Kriege und insbesondere Bürgerkriege haben es an sich, Atempausen einzulegen. Ich bin da nicht wirklich positiv gestimmt. Der Grundkonflikt ist ja bis heute nicht gelöst. Aber wir werden sehen.

Absetzbewegung....

simie, Krefeld, Dienstag, 15.01.2019, 22:22 (vor 1899 Tagen) @ Kulibi77
bearbeitet von simie, Dienstag, 15.01.2019, 22:30


Für die Sinn Fein ist Brexit eigentlich ein Geschenk des Himmels. Schon jetzt wollen fast zwei Drittel der Nordiren (über Konfessionsgrenzen hinweg!) eine Wiedervereinigung mit Irland. So stark sind die alten nationalistischen Konflikte nicht mehr, gerade in der jungen Generation. Die Leute wollen in der EU bleiben. Das ist ihre Motivation. Denen ist es reichlich egal ob sich ihre Eltern und Großeltern deswegen noch gegenseitig umgebracht haben. Zudem die alten bewaffneten Gruppen inzwischen auch nicht mehr viel mehr sind als organisierte Kriminalität, und deswegen auch keinen großen Rückhalt mehr genießen.

Interessant. Ist das tatsächlich so? Wenn die Umfragen so deutlich sind, rückt ein Referendum nach den Regeln des Karfreitagsabkommen tatsächlich in greifbare Nähe. Das wäre schon eine ziemlich überraschende Volte.

Absetzbewegung....

Ulrich, Dienstag, 15.01.2019, 22:42 (vor 1899 Tagen) @ simie


Für die Sinn Fein ist Brexit eigentlich ein Geschenk des Himmels. Schon jetzt wollen fast zwei Drittel der Nordiren (über Konfessionsgrenzen hinweg!) eine Wiedervereinigung mit Irland. So stark sind die alten nationalistischen Konflikte nicht mehr, gerade in der jungen Generation. Die Leute wollen in der EU bleiben. Das ist ihre Motivation. Denen ist es reichlich egal ob sich ihre Eltern und Großeltern deswegen noch gegenseitig umgebracht haben. Zudem die alten bewaffneten Gruppen inzwischen auch nicht mehr viel mehr sind als organisierte Kriminalität, und deswegen auch keinen großen Rückhalt mehr genießen.


Interessant. Ist das tatsächlich so? Wenn die Umfragen so deutlich sind, rückt ein Referendum nach den Regeln des Karfreitagsabkommen tatsächlich in greifbare Nähe. Das wäre schon eine ziemlich überraschende Volte.

Ich glaube leider nicht daran. Nach allem was man hört scheinen die konfessionellen Gräben noch immer sehr tief zu sein. Man lebt gewaltfrei nebeneinander, aber nicht miteinander.

Absetzbewegung....

MaxMidler, Dienstag, 15.01.2019, 23:02 (vor 1899 Tagen) @ Ulrich

Gewaltfrei ist auch relativ, die Schutzzäune/Mauern stehen da nicht ohne Grund. Noch heute fliegen in Belfast Steine und Brandsätze da rüber. Die Polizei kann bestimmte Stadtviertel nur in geschützten Geländewagen anfahren. Natürlich ist es sicherer als in früheren Jahren, aber speziell die Verquickung von politischen/religiösen Zielen mit der organisierten Kriminalität sorgt für ein hohes Gefahrenpotential.

Ich bin mir auch gar nicht so sicher, ob ein Großteil der Iren einen Zusammenschluss wünscht. Denen ist klar, worauf sie sich da wirtschaftlich einlassen würden.

MfG Max

Absetzbewegung....

simie, Krefeld, Dienstag, 15.01.2019, 22:49 (vor 1899 Tagen) @ Ulrich

Ehrlich gesagt bin ich da auch eher skeptisch und kann es mir auch nicht wirklich vorstellen.
Gerade das macht die Situation dort ja auch so verfahren. Und so gefährlich. Die Gewalttaten und Übergriffe beider Seiten sind noch lange nicht vergessen. Umso unverständlicher, dass die Briten im Grunde erst durch die EU auf dieses Problem hingewiesen werden mussten.

Absetzbewegung....

Voomy, Berlin, Dienstag, 15.01.2019, 22:59 (vor 1899 Tagen) @ simie

Sie wussten es. Aber weder das Schicksal der Nordiren noch der Iren spielt für die meisten Torries eine große Rolle.

Heute haben sie Frau May geköpft

Franke, Dienstag, 15.01.2019, 20:54 (vor 1899 Tagen) @ Voomy

Morgen werden sie darüber entscheiden, ob sie weiter amtieren soll.

Aye: 202
No: 432

Damit ist die Geschichte vorbei. Mal gucken was jetzt kommt.

Vorbei? Die Zeit bleibt doch nicht stehen.

- aber wer sagt es ihr?

Ulrich, Dienstag, 15.01.2019, 21:07 (vor 1899 Tagen) @ Franke

Morgen werden sie darüber entscheiden, ob sie weiter amtieren soll.

Aye: 202
No: 432

Damit ist die Geschichte vorbei. Mal gucken was jetzt kommt.


Vorbei? Die Zeit bleibt doch nicht stehen.

Die Uhr tickt in der Tat herunter.

Und ich befürchte, genau das bezweckt Theresa May auch. Ich vermute sie hofft dass sie irgendwann kurz vor Toresschluss doch noch die Zustimmung des Parlaments bekommt. Und bis dahin tickt die Uhr herunter.

Heute haben sie Frau May geköpft

Voomy, Berlin, Dienstag, 15.01.2019, 21:00 (vor 1899 Tagen) @ Franke

"Die Geschichte" war jetzt in diesem Fall nur Mays Withdrawal Agreement.

Heute haben sie Frau May geköpft

Alones, Dienstag, 15.01.2019, 20:57 (vor 1899 Tagen) @ Franke

Morgen werden sie darüber entscheiden, ob sie weiter amtieren soll.

Aye: 202
No: 432

Damit ist die Geschichte vorbei. Mal gucken was jetzt kommt.


Vorbei? Die Zeit bleibt doch nicht stehen.

Nur was soll danach kommen? Soll jetzt Boris Johnson übernehmen? Logisch wären eigentlich nur Neuwahlen. Dann könnte man die ganze Geschichte wohl noch weiter hinauszögern und Corbyn würde dann seine Chance bekommen, einen Deal auszuhandeln. Ob er diesen dann durch das Parlament bekommt, ist allerdings eine andere Frage.

Abstimmung zu Mays Deal

Frankonius, Frankfurt, Dienstag, 15.01.2019, 20:52 (vor 1900 Tagen) @ Voomy

Warum eigentlich "Aye"? - laut Wikipedia "altenglisch".
Manchmal sind die schon seltsam.....

Abstimmung zu Mays Deal

Franke, Dienstag, 15.01.2019, 21:01 (vor 1899 Tagen) @ Frankonius

Warum eigentlich "Aye"? - laut Wikipedia "altenglisch".
Manchmal sind die schon seltsam.....


Du gehst sehr nett mit ihnen um.

Abstimmung zu Mays Deal

Voomy, Berlin, Dienstag, 15.01.2019, 20:44 (vor 1900 Tagen) @ Voomy

May kündigt an, dass man einen Vote of no Confidence zustimmen würde aber man der Meinung ist, dass man weiterhin das Vertrauen des Hauses genießt. Sollte der Vote of Confidence erfolgreich sein, will man mit dem Haus verhandeln und dann mit der EU wieder in Verhandlung treten. Shitshow.

Abstimmung zu Mays Deal

Alones, Dienstag, 15.01.2019, 20:51 (vor 1900 Tagen) @ Voomy

May kündigt an, dass man einen Vote of no Confidence zustimmen würde aber man der Meinung ist, dass man weiterhin das Vertrauen des Hauses genießt. Sollte der Vote of Confidence erfolgreich sein, will man mit dem Haus verhandeln und dann mit der EU wieder in Verhandlung treten. Shitshow.

Ich frage mich ernsthaft, was diese Frau eigentlich noch erreichen will? Die EU wird ihr keine weiteren Zugeständnisse mehr machen. Das Ding ist durch. May sollte jetzt einfach abtreten und den Weg frei für Neuwahlen machen.

Mittlerweile bin ich dafür, dass die ihren harten Brexit bekommen sollen. Die Leute haben sich damals diesen Mist zusammengewählt und müssen jetzt die Konsequenzen tragen. Vllt. bringt dieses Chaos auch endlich mal den einen oder anderen "Populisten" zur Vernunft.

Denn wenn nicht bald Vernunft einkehrt, kann man schon erahnen in welche Richtung das alles gehen könnte. In den USA ist man schon einen Schritt weiter. Großartiges amerikanisches Essen

Abstimmung zu Mays Deal

Ulrich, Dienstag, 15.01.2019, 20:47 (vor 1900 Tagen) @ Voomy

May kündigt an, dass man einen Vote of no Confidence zustimmen würde aber man der Meinung ist, dass man weiterhin das Vertrauen des Hauses genießt. Sollte der Vote of Confidence erfolgreich sein, will man mit dem Haus verhandeln und dann mit der EU wieder in Verhandlung treten. Shitshow.

Erinnert irgendwie an den schwarzen Ritter aus die Ritter der Kokosnuss.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Lattenknaller, Madrid, Dienstag, 15.01.2019, 11:16 (vor 1900 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Ja, interessant. Infos hat keiner, zumindest nicht was die relevanten Themen angeht.
So viel Spekulation ist schon extrem.
Eigentlich der komplette Wahnsinn, dass bei so einer existentiellen Frage auf Seite der Hauptprotagonisten kein Masterplan erkennbar ist außer Glaube, Liebe, Hoffnung.
Da nehme ich explizit die EU Akteure außen vor. Die haben bereits seit langem klargemacht was geht und was nicht geht und entsprechende Verhandlungsergebnisse erzielt. Ich frage mich allerdings, ob denen nicht klar war, dass May damit so ihre Probleme haben wird. Falls das der Fall ist, nimmt man einen harten Brexit in Kauf und hat schon die unten diskutierten Notfallpläne in der Tasche. Würde mich bei dem bisherigen professionellen Auftreten von Barnier und Co. nicht wundern.
Das aber die politische "Eilte" eines Landes wie UK so planlos auftritt macht mich schon sprachlos.
Das May ihren Plan nicht durchs Parlament bekommt, ist schon seit einem Monat klar. Nichts hat sich daran verändert. Im Gegenteil, die Abgeordneten haben de fakto das Ruder übernommen.
Wenn May also davon spricht, dass es bei der Ablehnung eventuell keinen Brexit gibt, ist das eine Ansage an ihre eigenen Leute.
Der Antrag von Hillary Benn von der Labour Seite, der die Ablehnung von Mays Plan und einen no-deal Brexit beinhaltete, wurde i.ü. zurückgezogen. Interessant, das bedeutet wohl, dass Corbyn sich da komplett durchgesetzt hat und nur noch auf die volle Neuwahl setzt.
Dann hätte man in den nächsten Tagen eine Abstimmung über May und die Tories müssten dann entscheiden, ob sie ihre eigene Premierministerin in die Wüste schicken. Hat man das schon einmal sei gesehen?
Ich würde momentan kein Geld auf einen harten Brexit setzen. Die werden im Laufe der nächsten Wochen den Antrag zurückziehen oder verlängern. Nur für was? Die EU kann in der Situation nie und nimmer neue Zugeständnisse machen. Zumal die Situation sich nicht geändert hat und man in den letzten Wochen nicht gezuckt hat. Im Gegenteil, die paar Monate würde der europäischen Industrie Zeit lassen, um sich noch mehr auf den harten Brexit vorzubereiten.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Ulrich, Dienstag, 15.01.2019, 17:22 (vor 1900 Tagen) @ Lattenknaller

Eigentlich der komplette Wahnsinn, dass bei so einer existentiellen Frage auf Seite der Hauptprotagonisten kein Masterplan erkennbar ist außer Glaube, Liebe, Hoffnung.

Schaut man sich die sogenannte britische "Elite" an, denn überkommt einen das kalte Grauen. Eine Gestalt peinlicher als die andere.

Da nehme ich explizit die EU Akteure außen vor. Die haben bereits seit langem klargemacht was geht und was nicht geht und entsprechende Verhandlungsergebnisse erzielt. Ich frage mich allerdings, ob denen nicht klar war, dass May damit so ihre Probleme haben wird. Falls das der Fall ist, nimmt man einen harten Brexit in Kauf und hat schon die unten diskutierten Notfallpläne in der Tasche. Würde mich bei dem bisherigen professionellen Auftreten von Barnier und Co. nicht wundern.

Manchmal konnte man den Eindruck gewinnen, die EU hat gleich für beide Seiten verhandelt. Ich kann mich noch gut an die peinliche Nummer erinnern als der damalige britische Chef-Unterhändler völlig "nackt" ohne irgend eine Unterlage in Brüssel eintraf.

Das aber die politische "Eilte" eines Landes wie UK so planlos auftritt macht mich schon sprachlos.

Diese "Elite" ist gar keine. Man findet bestenfalls "Talkshow-Charismatiker" und ähnliche Gestalten.

Das May ihren Plan nicht durchs Parlament bekommt, ist schon seit einem Monat klar. Nichts hat sich daran verändert. Im Gegenteil, die Abgeordneten haben de fakto das Ruder übernommen.

May hoffte wohl lange dass sie eine Art Chicken Game spielen könnte. Motto "Wenn der Austrittstermin erst einmal näher rückt, dann werde ich mich schon durchsetzen!".

Wenn May also davon spricht, dass es bei der Ablehnung eventuell keinen Brexit gibt, ist das eine Ansage an ihre eigenen Leute.

Aber gleichzeitig sendet sie auch an diejenigen die den Brexit eigentlich komplett ablehnen das Signal dass eine Stimme gegen einen geregelten Brexit gleichzeitig eine Stimme gegen den Austritt Großbritanniens aus der EU sein dürfte. In Meinen Augen ein Fehler der nur durch absolute Panik erklärbar ist.

Der Antrag von Hillary Benn von der Labour Seite, der die Ablehnung von Mays Plan und einen no-deal Brexit beinhaltete, wurde i.ü. zurückgezogen. Interessant, das bedeutet wohl, dass Corbyn sich da komplett durchgesetzt hat und nur noch auf die volle Neuwahl setzt.

Corbyn will ebenfalls raus aus der EU, das wollte er schon immer. Und ähnlich wie Boris Johnson ist er in totaler Selbstüberschätzung der Meinung, er wäre in der Lage, einen weitaus besseren Deal als May mit Brüssel auszuhandeln.

Dann hätte man in den nächsten Tagen eine Abstimmung über May und die Tories müssten dann entscheiden, ob sie ihre eigene Premierministerin in die Wüste schicken. Hat man das schon einmal sei gesehen?

Zumindest in den letzten Jahrzehnten nicht. Ich würde mich aber nicht wundern wenn bei einer Vertrauensabstimmung über die Regierung plötzlich wieder alle Konservativen und die nordirischen Unionisten hinter May stehen würden.

Ich würde momentan kein Geld auf einen harten Brexit setzen. Die werden im Laufe der nächsten Wochen den Antrag zurückziehen oder verlängern. Nur für was? Die EU kann in der Situation nie und nimmer neue Zugeständnisse machen. Zumal die Situation sich nicht geändert hat und man in den letzten Wochen nicht gezuckt hat. Im Gegenteil, die paar Monate würde der europäischen Industrie Zeit lassen, um sich noch mehr auf den harten Brexit vorzubereiten.

Ich wage keine Prognose. Ein harter Brexit wäre wirtschaftlich eine Katastrophe für Großbritannien und würde auch der Rest-EU weh tun. Aber was sind die Alternativen? Großbritannien ist in zwei konträre Lager gespalten, und diese Spaltung wird zumindest noch einige Jahre fortbestehen. Das Problem ist zudem, wenn Großbritannien handlungsunfähig ist, dann rutscht man quasi automatisch in den harten Brexit. Und ich sehe nicht wie man die Handlungsfähigkeit zurück erlangen will.

Natürlich könnte May in der Außenwirkung den Austrittsentscheid zurückziehen. Aber auch dafür würde sie im Innenverhältnis sicherlich einen Beschluss des Unter- und des Oberhauses benötigen. Aber würde sie den bekommen?

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Kruemelmonster09, Dienstag, 15.01.2019, 18:27 (vor 1900 Tagen) @ Ulrich

Aber gleichzeitig sendet sie auch an diejenigen die den Brexit eigentlich komplett ablehnen das Signal dass eine Stimme gegen einen geregelten Brexit gleichzeitig eine Stimme gegen den Austritt Großbritanniens aus der EU sein dürfte. In Meinen Augen ein Fehler der nur durch absolute Panik erklärbar ist.


Es wird ja immer wirrer, was sie von sich gibt. Am Wochenende hieß es noch von ihr, dass eine Ablehnung des Deals einen Verbleib wahrscheinlicher mache, als überhaupt einen Brexit.
Heute liest man dann, dass sie sagt der Brexit werde aufjedenfall eintreten, unabhängig vom heutigen Ergebnis.

Man kann deutschen Politikern ja viel vorwerfen, aber dieses katastrophale Krisenmanagement würde es unter Führung von Merkel, Maaß, Habeck, Lindner selbst von Nahles und Seehofer nicht geben.

Klar, die Lage ist ziemlich durcheinander und es gibt nirgendwo eine klare Haltung, in Parteien, Familien,... aber dieses Theater macht die Lage nicht besser.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Ulrich, Dienstag, 15.01.2019, 21:22 (vor 1899 Tagen) @ Kruemelmonster09

Aber gleichzeitig sendet sie auch an diejenigen die den Brexit eigentlich komplett ablehnen das Signal dass eine Stimme gegen einen geregelten Brexit gleichzeitig eine Stimme gegen den Austritt Großbritanniens aus der EU sein dürfte. In Meinen Augen ein Fehler der nur durch absolute Panik erklärbar ist.

Es wird ja immer wirrer, was sie von sich gibt. Am Wochenende hieß es noch von ihr, dass eine Ablehnung des Deals einen Verbleib wahrscheinlicher mache, als überhaupt einen Brexit.
Heute liest man dann, dass sie sagt der Brexit werde aufjedenfall eintreten, unabhängig vom heutigen Ergebnis.

Vermutlich weil sie mittlerweile bemerkt hat was für ein Eigentor sie geschossen hat.


Man kann deutschen Politikern ja viel vorwerfen, aber dieses katastrophale Krisenmanagement würde es unter Führung von Merkel, Maaß, Habeck, Lindner selbst von Nahles und Seehofer nicht geben.

Klar, die Lage ist ziemlich durcheinander und es gibt nirgendwo eine klare Haltung, in Parteien, Familien,... aber dieses Theater macht die Lage nicht besser.

Das was im Augenblick in der britischen Politik parteiübergreifend herum läuft als "Kreisklasse" zu bezeichnen wäre eine Beleidigung für die Kreisklasse.

Und der Wahnsinn geht weiter. Als nächstes dürfte ein Misstrauensantag der Labour-Opposition gegen die Regierung erfolgen. Und ich wäre nicht verwundert wenn dann diejenigen die heute noch gegen May gestimmt haben ihr dann das "Vertrauen" aussprechen.

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Lattenknaller, Madrid, Dienstag, 15.01.2019, 23:06 (vor 1899 Tagen) @ Ulrich

Und der Wahnsinn geht weiter. Als nächstes dürfte ein Misstrauensantag der Labour-Opposition gegen die Regierung erfolgen. Und ich wäre nicht verwundert wenn dann diejenigen die heute noch gegen May gestimmt haben ihr dann das "Vertrauen" aussprechen.

Wahrscheinlich wird es doch so kommen, oder?
Damit hätte man dann eine schöne Sackgasse.
Außer May möchte dann verlängern. Nur mit welcher Begründung, mit der die EU dann zustimmen könnte?
Neuwahlen oder Referendum wäre das dann nicht. Und was sollte eine weitere Verhandlung bringen, außer die Briten ziehen etwas bahnbrechendes aus der Tasche, was Ihnen 2 Jahre lang nicht eingefallen ist, mit dem die EU und die Kritiker glücklich sind?
Und was ich mich frage: Es gibt doch auch Remainers bei den Tories? Was sagen die denn so?
Wieso schliessen die sich nicht zusammen mit den anderen und versuchen ein zweites Referendum?
Gibt es da wirklich so wenige, die Verantwortung übernehmen und diesen Wahnsinn beenden wollen?

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Taifun, Ingolstadt, Montag, 14.01.2019, 23:18 (vor 1900 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Stand heute würde ich auf einen No-Deal-Brexit tippen.

Die EU wird keinen Vertrag anbieten, der eine Zustimmung bekommt. Es gibt zuviele vollkommen gegensätzliche Positionen in GB.

Es wird niemanden geben der eine neue Volksabstimmung in Gang bringt.

Es wird keine Mehrheit geben den Brexit zurück zu nehmen.

Ich bin niemand der wettet, aber die Wette auf No-Deal ist aus meiner Sicht besser als die auf die BVB-Meisterschaft.

May wird irgendwann zurücktreten. Direkt nach der Abstimmung oder in drei Tagen. Neuwahlen mit völlig ungewissen Ausgang, aber auch dann bleibt es bei obigen Aussagen.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Matse, Dienstag, 15.01.2019, 06:46 (vor 1900 Tagen) @ Taifun

Ich bin niemand der wettet, aber die Wette auf No-Deal ist aus meiner Sicht besser als die auf die BVB-Meisterschaft.

Sehr interessant in diesem Zusammenhang die Wettquoten:

Bet365 bietet aktuell die Quote von 1.25 auf "Das Vereinigte Königreich wird die EU nicht am 29. März verlassen".

Zum Vergleich: Die Meisterschaft des BVB liegt bei 1.72.

Meine Prognose: May bekommt den Deal nicht durch das Parlament und man verschiebt. Bedenklich stimmt mich der Bericht der "Sun", demzufolge weitere Zugeständnisse seitens der EU vorgesehen sind, falls May im ersten Anlauf scheitern sollte, sodass sie dann mit einem Plan B reagieren kann.

Meines Erachtens genau das falsche Zeichen an all diejenigen, die mit leeren Versprechungen für "leave" geworben haben.

Wer glaubt, dass ein Deal-Brexit stattfindet, kann mit Quote 6 übrigens gutes Geld verdienen.

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Ulrich, Dienstag, 15.01.2019, 07:29 (vor 1900 Tagen) @ Matse

Meine Prognose: May bekommt den Deal nicht durch das Parlament und man verschiebt. Bedenklich stimmt mich der Bericht der "Sun", demzufolge weitere Zugeständnisse seitens der EU vorgesehen sind, falls May im ersten Anlauf scheitern sollte, sodass sie dann mit einem Plan B reagieren kann.

Meines Erachtens genau das falsche Zeichen an all diejenigen, die mit leeren Versprechungen für "leave" geworben haben.

Die EU kann meiner Meinung nach allenfalls noch kosmetische Zugeständnisse machen. Ich glaube, auf der Insel belügt man sich selbst.

Die Sun gehörte zu den Blättern die am intensivsten für den Brexit getrommelt haben. Dass sie jetzt die Parole von einem "besseren Deal" verbreitet verwundert da nicht. Das ist doch genau die Linie sowohl von Boris Johnson als auch von Jeremy Corbyn. Beide verkünden doch schon seit geraumer Zeit "Wenn Ihr mich zum Premier macht, dann hole ich in Brüssel ein weitaus besseres Ergebnis heraus als Theresa May es getan hat." Was für eine Hybris.


Wer glaubt, dass ein Deal-Brexit stattfindet, kann mit Quote 6 übrigens gutes Geld verdienen.

Und um zwei weitere Zahlen zu nennen: Würden jetzt Wahlen stattfinden sähen die Meinungsforscher die Konservativen bei 40 Prozent, Labour aber nur bei 34. Und das ist einzig und alleine der "Verdienst" von Jeremy Corbyn.

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prosakind, wäre-gerne-in-Graz, Dienstag, 15.01.2019, 09:37 (vor 1900 Tagen) @ Ulrich


Und um zwei weitere Zahlen zu nennen: Würden jetzt Wahlen stattfinden sähen die Meinungsforscher die Konservativen bei 40 Prozent, Labour aber nur bei 34. Und das ist einzig und alleine der "Verdienst" von Jeremy Corbyn.

Äh, jein.

10–11 Jan Survation/Daily Mail 38% 41%
8–11 Jan BMG/The Independent 36% 36%
6-7 Jan YouGov/TheTimes UK 41% 35%

en.wikipedia.org/wiki/Opinion_polling_for_the_next_United_Kingdom_general_election

Jetzt kann man darüber streiten, was davon am aussagekräftigsten ist. Man könnte aber auch einfach konstatieren, das wir nix wissen und die Zahlen nicht wirklich belastbar sind. Aber den Ausreißer in die eine Richtung für die eigene Argumentation zu nehmen, ist schon spannend.

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Ulrich, Dienstag, 15.01.2019, 17:23 (vor 1900 Tagen) @ prosakind

Die Zahlen stammen aus dem Guardian. Für mich im Augenblick mit Abstand die seriöseste Quelle in Großbritannien.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Matse, Dienstag, 15.01.2019, 08:44 (vor 1900 Tagen) @ Ulrich

Und um zwei weitere Zahlen zu nennen: Würden jetzt Wahlen stattfinden sähen die Meinungsforscher die Konservativen bei 40 Prozent, Labour aber nur bei 34. Und das ist einzig und alleine der "Verdienst" von Jeremy Corbyn.

en.wikipedia.org/wiki/Opinion_polling_for_the_next_United_Kingdom_general_election

Die Beliebtheitswerte von Corbyn im Vergleich zu May sind da sehr aufschlussreich (30% May, 22% Corbyn, 39% keiner von beiden). Und es spricht sehr für den Niedergang von Labour, dass man scheinbar keinen besseren Leader aufbieten kann. Seit Blair geht es bergab. Parallelen zur deutschen Sozialdemokratie vermutlich rein zufällig....

Am Ende bekommt jedes Volk auch immer die Politiker, die es verdient. Wenn man sich die Polls zur Brexit-Frage anschaut (en.wikipedia.org/wiki/Opinion_polling_for_the_United_Kingdom_European_Union_membership_referendum) und die weiterhin durchaus hohen Zustimmungsraten für "leave" spricht das Bände, wie sehr die öffentliche Meinung zur EU in den vergangenen Jahrzehnten geprägt wurde.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Ulrich, Dienstag, 15.01.2019, 08:57 (vor 1900 Tagen) @ Matse

Und um zwei weitere Zahlen zu nennen: Würden jetzt Wahlen stattfinden sähen die Meinungsforscher die Konservativen bei 40 Prozent, Labour aber nur bei 34. Und das ist einzig und alleine der "Verdienst" von Jeremy Corbyn.


en.wikipedia.org/wiki/Opinion_polling_for_the_next_United_Kingdom_general_election

Die Beliebtheitswerte von Corbyn im Vergleich zu May sind da sehr aufschlussreich (30% May, 22% Corbyn, 39% keiner von beiden). Und es spricht sehr für den Niedergang von Labour, dass man scheinbar keinen besseren Leader aufbieten kann. Seit Blair geht es bergab. Parallelen zur deutschen Sozialdemokratie vermutlich rein zufällig....

Parallelen zu Deutschland gibt es schon deshalb nicht weil Corybyn ein Marxist alter Schule ist. Ein Politiker wie es ihn in der Nachkriegs-SPD seit dem Godesberger Programm nicht gegeben hat. Jeremy Corbyn lehnte schon die EWG ab, er lehnt auch die EU ab. Das paradoxe an der Sache ist dass der Mann Labour eine riesige Welle an Neumitgliedern beschwert hat. Leute die zwar in der Vergangenheit als völlig unkritische Jünger auftraten, aber andererseits in ihrer ganz großen Mehrheit fest im Remainer-Lager stehen.

Auf deutsche Verhältnisse übertragen würde das was in Großbritannien bei Labour stattgefunden hat bedeuten man hätte Marco Bülow in einer Direktwahl zum SPD-Vorsitzenden gemacht, der wäre dann automatisch auch Vorsitzender der Bundestagsfraktion geworden und hätte dann strikte Fraktionsdisziplin eingefordert.


Am Ende bekommt jedes Volk auch immer die Politiker, die es verdient. Wenn man sich die Polls zur Brexit-Frage anschaut (en.wikipedia.org/wiki/Opinion_polling_for_the_United_Kingdom_European_Union_membership_referendum) und die weiterhin durchaus hohen Zustimmungsraten für "leave" spricht das Bände, wie sehr die öffentliche Meinung zur EU in den vergangenen Jahrzehnten geprägt wurde.

In Großbritannien hat halt so gut wie jeder Politiker in den letzten Jahrzehnten für jeden selbst gemachten Fehler die EU verantwortlich gemacht. Und große Teile der Medien haben dieses Spiel mit gespielt.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Fisheye, Dienstag, 15.01.2019, 00:08 (vor 1900 Tagen) @ Taifun

Stand heute würde ich auf einen No-Deal-Brexit tippen.

Die EU wird keinen Vertrag anbieten, der eine Zustimmung bekommt. Es gibt zuviele vollkommen gegensätzliche Positionen in GB.

Es wird niemanden geben der eine neue Volksabstimmung in Gang bringt.

Es wird keine Mehrheit geben den Brexit zurück zu nehmen.

Ich bin niemand der wettet, aber die Wette auf No-Deal ist aus meiner Sicht besser als die auf die BVB-Meisterschaft.

May wird irgendwann zurücktreten. Direkt nach der Abstimmung oder in drei Tagen. Neuwahlen mit völlig ungewissen Ausgang, aber auch dann bleibt es bei obigen Aussagen.

No-Deal Brexit ist keine Option. Das würde den Zusammenbruch der britischen Wirtschaft bedeuten, wiederauflammen des Nord-Irland Konfliktes, sofortiges Ende des Luftverkehrs mit dem UK, Mangel an Lebensmitteln, Medikamente etc.

Bevor es wirklich zum No-Deal käme finden London und Brüssel irgendeinen juristischen Trick um UK erstmal einfach in der EU zu lassen. Schon allein deswegen weil alles andere die totale Katastrophe für London bedeuten würde.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Ulrich, Dienstag, 15.01.2019, 06:27 (vor 1900 Tagen) @ Fisheye


No-Deal Brexit ist keine Option. Das würde den Zusammenbruch der britischen Wirtschaft bedeuten, wiederauflammen des Nord-Irland Konfliktes, sofortiges Ende des Luftverkehrs mit dem UK, Mangel an Lebensmitteln, Medikamente etc.

Bevor es wirklich zum No-Deal käme finden London und Brüssel irgendeinen juristischen Trick um UK erstmal einfach in der EU zu lassen. Schon allein deswegen weil alles andere die totale Katastrophe für London bedeuten würde.

Das schlimme ist, es gibt keine Lösung. Das Hauptproblem ist wohl die Irland-Frage. Großbritannien hat sich in einem völkerrechtlich verbindlichen Abkommen verpflichtet die Grenze zwischen der Provinz Nordirland und der Republik Irland offen zu halten. Dies funktioniert aber nur wenn auf beiden Seiten dieser Grenze für Waren die gleichen Regeln gelten. Das betrifft Zölle, aber auch Spezifikationen, etc. Deshalb müsste sich entweder ganz Großbritannien regeltechnisch an die EU anbinden oder aber man müsste eine Zollgrenze in der Irischen See schaffen.

Man könnte den Austrittsprozess verlängern und den Austrittstermin so hinaus schieben. Aber am 26. Mai finden die nächsten Europawahlen statt. Und das Europa-Parlament entscheidet in der Zeit danach über den nächsten Präsidenten Er EU-Kommission. Hier wären die Briten dann eventuell diejenigen die den Ausschlag geben würden - um dann kurz danach auszutreten.

Nach allem was man hört ist die EU Großbritannien so weit wie möglich entgegengekommen. Weitere essentielle Zusagen sind nicht mehr möglich. Und zudem ist das eigentliche Problem Irland / Nordirland von EU-Seite nicht lösbar.

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hami, Mittwoch, 16.01.2019, 10:19 (vor 1899 Tagen) @ Ulrich

Man könnte den Austrittsprozess verlängern und den Austrittstermin so hinaus schieben. Aber am 26. Mai finden die nächsten Europawahlen statt.

Würden die Briten dann auch noch eine Wahl zum EU-Parlament durchführen? Käme mir wie ein Treppenwitz vor.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Ulrich, Mittwoch, 16.01.2019, 10:55 (vor 1899 Tagen) @ hami

Man könnte den Austrittsprozess verlängern und den Austrittstermin so hinaus schieben. Aber am 26. Mai finden die nächsten Europawahlen statt.


Würden die Briten dann auch noch eine Wahl zum EU-Parlament durchführen? Käme mir wie ein Treppenwitz vor.

Es wäre in der Tat ein Treppenwitz, zudem ergäben sich zahlreiche weitere Probleme.

Die Mandate der Briten sind teils an Staaten "verteilt" worden die in der Vergangenheit im Vergleich zur Bevölkerungszahl im EU-Parlament unterrepräsentiert waren. Teilweise sind sie auch für zukünftige EU-Mitglieder reserviert worden. Ein Teil der im Mai zur Wahl stehenden Abgeordneten "hingen" dann in der Luft, es ist wohl unklar ob sie nachrücken wenn die Briten den Austritt vollzogen haben oder was dann passiert.

Das EU-Parlament wählt zudem den Kommissionspräsidenten. Es wäre höchst problematisch wenn die Briten hier ein wesentliches Wort mitreden würden um dann kurz danach auszutreten und dann mit der Kommission unter eben diesem Präsidenten Verhandlungen etwa über Handelsabkommen führen würden.

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Fisheye, Dienstag, 15.01.2019, 00:19 (vor 1900 Tagen) @ Fisheye

Stand heute würde ich auf einen No-Deal-Brexit tippen.

Die EU wird keinen Vertrag anbieten, der eine Zustimmung bekommt. Es gibt zuviele vollkommen gegensätzliche Positionen in GB.

Es wird niemanden geben der eine neue Volksabstimmung in Gang bringt.

Es wird keine Mehrheit geben den Brexit zurück zu nehmen.

Ich bin niemand der wettet, aber die Wette auf No-Deal ist aus meiner Sicht besser als die auf die BVB-Meisterschaft.

May wird irgendwann zurücktreten. Direkt nach der Abstimmung oder in drei Tagen. Neuwahlen mit völlig ungewissen Ausgang, aber auch dann bleibt es bei obigen Aussagen.


No-Deal Brexit ist keine Option. Das würde den Zusammenbruch der britischen Wirtschaft bedeuten, wiederauflammen des Nord-Irland Konfliktes, sofortiges Ende des Luftverkehrs mit dem UK, Mangel an Lebensmitteln, Medikamente etc.

Ich glaube nicht daran. Wenn UK sich erstmal auf No-Deal festlegt, dann wird man in den wichtigsten Bereichen Übergangslösungen finden. Darauf spekulieren die hardcore Brexiter und ich denke es ist realistisch. Auch die EU hat kein Interesse an einem Katastrophenszenario. Auch wenn ich diesen Schlamassel so manchem harten Brexiter durchaus gönnen würde.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Fisheye, Dienstag, 15.01.2019, 01:03 (vor 1900 Tagen) @ Kulibi77

Stand heute würde ich auf einen No-Deal-Brexit tippen.

Die EU wird keinen Vertrag anbieten, der eine Zustimmung bekommt. Es gibt zuviele vollkommen gegensätzliche Positionen in GB.

Es wird niemanden geben der eine neue Volksabstimmung in Gang bringt.

Es wird keine Mehrheit geben den Brexit zurück zu nehmen.

Ich bin niemand der wettet, aber die Wette auf No-Deal ist aus meiner Sicht besser als die auf die BVB-Meisterschaft.

May wird irgendwann zurücktreten. Direkt nach der Abstimmung oder in drei Tagen. Neuwahlen mit völlig ungewissen Ausgang, aber auch dann bleibt es bei obigen Aussagen.


No-Deal Brexit ist keine Option. Das würde den Zusammenbruch der britischen Wirtschaft bedeuten, wiederauflammen des Nord-Irland Konfliktes, sofortiges Ende des Luftverkehrs mit dem UK, Mangel an Lebensmitteln, Medikamente etc.


Ich glaube nicht daran. Wenn UK sich erstmal auf No-Deal festlegt, dann wird man in den wichtigsten Bereichen Übergangslösungen finden. Darauf spekulieren die hardcore Brexiter und ich denke es ist realistisch. Auch die EU hat kein Interesse an einem Katastrophenszenario. Auch wenn ich diesen Schlamassel so manchem harten Brexiter durchaus gönnen würde.

Entweder No-Deal Brexit oder Übergangslösungen beides geht nicht. Aber wie gesagt No-Deal geht solange das britische Parlament nicht suizidal ist auch nicht.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Fisheye, Dienstag, 15.01.2019, 01:13 (vor 1900 Tagen) @ Fisheye

Stand heute würde ich auf einen No-Deal-Brexit tippen.

Die EU wird keinen Vertrag anbieten, der eine Zustimmung bekommt. Es gibt zuviele vollkommen gegensätzliche Positionen in GB.

Es wird niemanden geben der eine neue Volksabstimmung in Gang bringt.

Es wird keine Mehrheit geben den Brexit zurück zu nehmen.

Ich bin niemand der wettet, aber die Wette auf No-Deal ist aus meiner Sicht besser als die auf die BVB-Meisterschaft.

May wird irgendwann zurücktreten. Direkt nach der Abstimmung oder in drei Tagen. Neuwahlen mit völlig ungewissen Ausgang, aber auch dann bleibt es bei obigen Aussagen.


No-Deal Brexit ist keine Option. Das würde den Zusammenbruch der britischen Wirtschaft bedeuten, wiederauflammen des Nord-Irland Konfliktes, sofortiges Ende des Luftverkehrs mit dem UK, Mangel an Lebensmitteln, Medikamente etc.


Ich glaube nicht daran. Wenn UK sich erstmal auf No-Deal festlegt, dann wird man in den wichtigsten Bereichen Übergangslösungen finden. Darauf spekulieren die hardcore Brexiter und ich denke es ist realistisch. Auch die EU hat kein Interesse an einem Katastrophenszenario. Auch wenn ich diesen Schlamassel so manchem harten Brexiter durchaus gönnen würde.


Entweder No-Deal Brexit oder Übergangslösungen beides geht nicht. Aber wie gesagt No-Deal geht solange das britische Parlament nicht suizidal ist auch nicht.

Natürlich kann es einen No-Deal geben, das heißt aber nicht, dass es in einzelnen Bereiche keine Übergangslösungen geben kann. Egal was kommt, am 30. März wird es zu 100% z.B. einen normalen Flugverkehr geben. Da hat keine Seite irgendein Interesse daran die Situation mutwillig schlimmer zu machen als sie ist.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Sascha, Dortmund, Dienstag, 15.01.2019, 06:54 (vor 1900 Tagen) @ Kulibi77

Natürlich kann es einen No-Deal geben, das heißt aber nicht, dass es in einzelnen Bereiche keine Übergangslösungen geben kann. Egal was kommt, am 30. März wird es zu 100% z.B. einen normalen Flugverkehr geben. Da hat keine Seite irgendein Interesse daran die Situation mutwillig schlimmer zu machen als sie ist.

Darauf würde ich auch setzen. Die ganzen Worst-Case-Szenarien bilden, so wie ich das auffasse, immer den Stand ab, wie die Dinge buchstabengetreu nach den Gesetzen ablaufen würden. Es werden sich aber trotzdem in der Praxis noch etliche Handhabungen finden, mit denen man das Chaos verhindern kann.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Ulrich, Dienstag, 15.01.2019, 07:23 (vor 1900 Tagen) @ Sascha

Natürlich kann es einen No-Deal geben, das heißt aber nicht, dass es in einzelnen Bereiche keine Übergangslösungen geben kann. Egal was kommt, am 30. März wird es zu 100% z.B. einen normalen Flugverkehr geben. Da hat keine Seite irgendein Interesse daran die Situation mutwillig schlimmer zu machen als sie ist.


Darauf würde ich auch setzen. Die ganzen Worst-Case-Szenarien bilden, so wie ich das auffasse, immer den Stand ab, wie die Dinge buchstabengetreu nach den Gesetzen ablaufen würden. Es werden sich aber trotzdem in der Praxis noch etliche Handhabungen finden, mit denen man das Chaos verhindern kann.

Man wird das Chaos sicherlich abmildern können indem man Übergangslösungen findet. Das dürfte das schlimmste verhindern. Eventuell lässt man sogar die Grenzen für eine gewisse Übergangszeit offen. Aber das können eigentlich nur Monate sein. Und sobald man beispielsweise die Zollschranken zwischen Nordirland und Irland hoch zieht, dann tickt dort die Bombe.

Was Zölle angeht muss man im Fall eines harten Brexits ab dem ersten Tag WTO-Standards einhalten. Eigentlich muss dann jeder Lkw-Fahrer beim Grenzübertritt seine Ladung deklarieren. Selbst wenn dabei kein einziges Fahrzeug geöffnet, keine einzige Stichprobe genommen würde wären die Abfertigungsstellen völlig überlastet. Für einen gewissen Zeitraum ließe sich eventuell eine Lösung finden bei der das ganze sozusagen "auf Ehrenwort" ablaufen würde und man die Lkw durchwinkt. Aber das würde dem Zollbetrug Tür und Tor öffnen. Schon heute fließen Waren im Milliardenwert illegal von China über Hongkong und England illegal in die EU.

Und an den mittelfristigen Problemen der britischen Industrie würde das nichts ändern. Ich bin mir beispielsweise sicher dass etwa der Mini, der Opel Astra, etc. für den europäischen Markt in absehbarer Zeit nicht mehr auf der Insel gefertigt würden. Und auch Jaguar Landrover, Nissan, Ford, etc. dürften wohl einen Teil ihrer Produktionsstätten auf den Kontinent verlegen. Betroffen wäre auch Airbus, dazu die Zulieferer. Maragaret Thatcher hat die britische Schwerindustrie den Erdboden gleich gemacht. Der Brexit könnte ähnliche Auswirkungen auf den Fahrzeug-, Flugzeug- und Maschinenbau haben.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Sascha, Dortmund, Dienstag, 15.01.2019, 07:36 (vor 1900 Tagen) @ Ulrich

Das ist auch absolut unbestritten, dass es zu mittel- bis langfristigen Problemen kommt. Aber an das kurzfristige Chaos mit kilometerlangen LKW-Schlangen, Einreiseproblemen am Flughafen und plötzlich ungültigen Führerscheinen mag ich in der prophezeihten Form nicht glauben. Da werden sich praxisnahe Regelungen finden lassen.

Und ich halte es auch nicht für sonderlich hilfreich, die Leute mit diesen Schreckenszenarien aufrütteln zu wollen. Der Effekt verkehrt sich nämlich ins Gegenteil, wenn die Leute dann plötzlich merken, dass es kurzfristig doch nicht so schlimm gekommen ist.

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Ulrich, Dienstag, 15.01.2019, 07:56 (vor 1900 Tagen) @ Sascha

Das ist auch absolut unbestritten, dass es zu mittel- bis langfristigen Problemen kommt. Aber an das kurzfristige Chaos mit kilometerlangen LKW-Schlangen, Einreiseproblemen am Flughafen und plötzlich ungültigen Führerscheinen mag ich in der prophezeihten Form nicht glauben. Da werden sich praxisnahe Regelungen finden lassen.

Was Führerscheine angeht so wird man sicherlich eine Lösung finden. Schon heute ist die Situation ja bei USA-Reisen ähnlich. Offiziell werden die deutschen Führerscheine dort nicht anerkannt, faktisch allerdings in der Regel schon.

Die Zoll-Frage hat meiner Meinung aber eine andere Dimension. Hier wird man wenn überhaupt nur kurzfristig beide Augen zudrücken können. Die WTO-Regeln sind verbindlich.


Und ich halte es auch nicht für sonderlich hilfreich, die Leute mit diesen Schreckenszenarien aufrütteln zu wollen. Der Effekt verkehrt sich nämlich ins Gegenteil, wenn die Leute dann plötzlich merken, dass es kurzfristig doch nicht so schlimm gekommen ist.

Ich bin mir sicher, es wird ganz massive Verwerfungen geben, auch kurzfristig. Dazu wird eine massive Verunsicherung kommen, Stichwort Planungssicherheit.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Sascha, Dortmund, Dienstag, 15.01.2019, 08:00 (vor 1900 Tagen) @ Ulrich

Ich bin mir sicher, es wird ganz massive Verwerfungen geben, auch kurzfristig. Dazu wird eine massive Verunsicherung kommen, Stichwort Planungssicherheit.

Das mit der Planungssicherheit ist aber dann auch in erster Linie ein Aspekt, der Unternehmen, Anleger in Aktien, Erasmusstundenten etc. treffen wird. Also die Leute, die tendenziell sowieso eher gegen den Brexit waren. Den normalen Arbeiter in Portsmouth wird das eher weniger tangieren, weil er eh nicht vor hatte, am Wochenende mal eben mit seiner Frau einen Paristrip zu machen.

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Ulrich, Dienstag, 15.01.2019, 08:05 (vor 1900 Tagen) @ Sascha

Ich bin mir sicher, es wird ganz massive Verwerfungen geben, auch kurzfristig. Dazu wird eine massive Verunsicherung kommen, Stichwort Planungssicherheit.

Das mit der Planungssicherheit ist aber dann auch in erster Linie ein Aspekt, der Unternehmen, Anleger in Aktien, Erasmusstundenten etc. treffen wird. Also die Leute, die tendenziell sowieso eher gegen den Brexit waren. Den normalen Arbeiter in Portsmouth wird das eher weniger tangieren, weil er eh nicht vor hatte, am Wochenende mal eben mit seiner Frau einen Paristrip zu machen.

Der "normale Arbeiter" möchte allerdings auch im nächsten Jahr den BMW, den Ford, den Nissan, den Opel, etc. zusammenbauen der für den EU-Markt bestimmt ist. Ob er das aber noch tun kann? Die Fertigungsanlagen in der europäischen Autoindustrie sind in der Regel recht flexibel ausgelegt. Dort wo beispielsweise heute der Einer oder Dreier von BMW vom Band läuft könnte in einem halben Jahr auch der Mini gefertigt werden.

Dazu kommt dass falls nach einem Brexit auch die finanziellen Spielräume der britischen Regierung deutlich geringer werden dürften. Und dann geht es auch in Portsmouth darum ob z.B. das Gesundheitssystem überhaupt noch funktioniert, etc.

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Blarry, Essen, Dienstag, 15.01.2019, 10:04 (vor 1900 Tagen) @ Ulrich

Jaguar hat bereits angekündigt, 4500 Arbeitsplätze zu streichen, den größten Teil davon auf der Insel. Und ich glaube JLR sogar, wenn sie sagen, Brexit hätte damit nur peripher zu tun; die Firma ist einfach furchtbar geführt.

www.bbc.com/news/business-46822706

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Ulrich, Dienstag, 15.01.2019, 17:26 (vor 1900 Tagen) @ Blarry

Jaguar hat bereits angekündigt, 4500 Arbeitsplätze zu streichen, den größten Teil davon auf der Insel. Und ich glaube JLR sogar, wenn sie sagen, Brexit hätte damit nur peripher zu tun; die Firma ist einfach furchtbar geführt.

www.bbc.com/news/business-46822706

Über die Führungsqualitäten der Spitzenriege bei Jaguar Landrover weiß ich nicht viel. Nur dass der Konzern mittlerweile in indischem Besitz ist. Zwar lebt man dort auch vom Nimbus "Made in England", aber wenn es wirklich eng wird, dann könnte es durchaus sein dass man dort die Zelte abbricht und anderswo neue Werke eröffnet oder einfach nur Produktionskapazitäten anmietet.

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Blarry, Essen, Dienstag, 15.01.2019, 18:32 (vor 1900 Tagen) @ Ulrich
bearbeitet von Blarry, Dienstag, 15.01.2019, 18:39

JLR bekommt von Tata richtig Kohle reingeblasen. Die hatten für die nächsten fünf Jahre Investitionen von 80 Mrd. GBP allein auf der Insel in Aussicht, die wegen der Aufsicht auf einen tödlichen Brexit wieder eingebremst wurden.

Die kommen einfach zu spät mit allem. In den 90ern hat Jaguar den Dieseltrend verpasst, heute kommen sie nicht schnell genug von ihrer diesellastigen Modellpalette los. Der wichtige chinesische Markt wurde so lange belächelt, bis die deutschen Premiumhersteller den Bedarf nach Premiumfahrzeugen abgedeckt hatten - ein Bedarf, der 2019 übrigens wieder sinken soll. Und außerhalb von China und dem Mittleren Osten fährt man weiterhin eine Produktpolitik, die Autos als Luxusgüter malt, während der Markt nach unten hin komplett ignoriert wird; ein Markt, den A-Klasse, 1er BMW, Audi A1 bis A3 und selbst der Mini längst untereinander aufgeteilt und bewiesen haben, dass mit "klein, aber Premium" Geld wie Heu zu schaufeln ist. Allein letztes Jahr mit dem E-Pace und dem I-Pace gleich zwei komplett neue Modelle eingeführt - keine Selbstverständlichkeit für einen "kleinen" Hersteller - und trotzdem nur 1,2% mehr Autos als im Vorjahr verkauft. Die kannibalisieren sich selber.

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Monty, Billmerich, Dienstag, 15.01.2019, 07:41 (vor 1900 Tagen) @ Sascha

Das ist auch absolut unbestritten, dass es zu mittel- bis langfristigen Problemen kommt. Aber an das kurzfristige Chaos mit kilometerlangen LKW-Schlangen, Einreiseproblemen am Flughafen und plötzlich ungültigen Führerscheinen mag ich in der prophezeihten Form nicht glauben. Da werden sich praxisnahe Regelungen finden lassen.

Und ich halte es auch nicht für sonderlich hilfreich, die Leute mit diesen Schreckenszenarien aufrütteln zu wollen. Der Effekt verkehrt sich nämlich ins Gegenteil, wenn die Leute dann plötzlich merken, dass es kurzfristig doch nicht so schlimm gekommen ist.

Glaubst Du nicht? Wer wird denn den Hintern in der Hose haben, ggf mit einem nationalen Alleingang, zu sagen: Die Häfen meines Landes bleiben offen für Schiffe aus UK? Wer will denn an den Flughäfen die Flieger aus UK unkontroliert hereinlassen? Kein Gentleman Agreement könnte so breit aufgestellt sein. Der Grenzverkehr wird, so gehe ich von aus, für Waren und Personen quasi zum Erliegen kommen.

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Ulrich, Dienstag, 15.01.2019, 07:59 (vor 1900 Tagen) @ Monty

Das ist auch absolut unbestritten, dass es zu mittel- bis langfristigen Problemen kommt. Aber an das kurzfristige Chaos mit kilometerlangen LKW-Schlangen, Einreiseproblemen am Flughafen und plötzlich ungültigen Führerscheinen mag ich in der prophezeihten Form nicht glauben. Da werden sich praxisnahe Regelungen finden lassen.

Und ich halte es auch nicht für sonderlich hilfreich, die Leute mit diesen Schreckenszenarien aufrütteln zu wollen. Der Effekt verkehrt sich nämlich ins Gegenteil, wenn die Leute dann plötzlich merken, dass es kurzfristig doch nicht so schlimm gekommen ist.


Glaubst Du nicht? Wer wird denn den Hintern in der Hose haben, ggf mit einem nationalen Alleingang, zu sagen: Die Häfen meines Landes bleiben offen für Schiffe aus UK? Wer will denn an den Flughäfen die Flieger aus UK unkontroliert hereinlassen? Kein Gentleman Agreement könnte so breit aufgestellt sein. Der Grenzverkehr wird, so gehe ich von aus, für Waren und Personen quasi zum Erliegen kommen.

Was den Flugverkehr angeht, da arbeitet man bereits an Übergangsregelungen. Die betreffen aber wohl nur den direkten Flugverkehr zwischen Großbritannien und der Rest-EU, aber nicht die Flüge britischer Gesellschaften von einem EU-Land zum anderen. Die Briten versuchen deshalb teilweise, ihre Fluggesellschaften "umzuflaggen", das könnte auch funktionieren, es muss aber nicht unbedingt. Ich würde zumindest erwarten dass Flüge nach einem ungeordneten Brexit zunächst einmal im Preis anziehen werden.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Sascha, Dortmund, Dienstag, 15.01.2019, 07:47 (vor 1900 Tagen) @ Monty

Du kannst doch z.B. bei den Flughäfen beschließen, kurzfristig das aktuelle Procedere einfach beizubehalten.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Ulrich, Dienstag, 15.01.2019, 08:02 (vor 1900 Tagen) @ Sascha

Du kannst doch z.B. bei den Flughäfen beschließen, kurzfristig das aktuelle Procedere einfach beizubehalten.

Es geht hier nicht nur um die Flüge selbst, es geht um die Anerkennung von Lizenzen, etc.

Natürlich wird man hier Übergangslösungen schaffen, aber es hängt ein ganzer "Rattenschwanz" von Regelungen an einer scheinbar einfachen Frage.

Und bei allem was internationale Beziehungen betrifft muss man aufpassen dass man keinen Präzedenzfall schafft der es Drittstaaten ermöglicht die gleichen Rechte auch für sich selbst einzufordern.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Monty, Billmerich, Dienstag, 15.01.2019, 08:01 (vor 1900 Tagen) @ Sascha

Du kannst doch z.B. bei den Flughäfen beschließen, kurzfristig das aktuelle Procedere einfach beizubehalten.

Wer entscheidet das? Der Flughafenchef? Der jeweilige Landesaussenminister? Das EU-Parlament? Das meinte ich mit "niemanden finden, der den Hintern in der Hose hat". Du stellst Dich als Einzelperson gegen geltendes Recht- was niemand machen wird. Ich weiß nicht, ob das EU-Parlament der richtige Ansprechpartner dafür ist, aber auch da glaube ich nicht an kurzfristige oder unbürokratische (Übergangs-) Lösungen.

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Monty, Dienstag, 15.01.2019, 11:25 (vor 1900 Tagen) @ Monty

Du kannst doch z.B. bei den Flughäfen beschließen, kurzfristig das aktuelle Procedere einfach beizubehalten.


Wer entscheidet das? Der Flughafenchef? Der jeweilige Landesaussenminister? Das EU-Parlament? Das meinte ich mit "niemanden finden, der den Hintern in der Hose hat". Du stellst Dich als Einzelperson gegen geltendes Recht- was niemand machen wird. Ich weiß nicht, ob das EU-Parlament der richtige Ansprechpartner dafür ist, aber auch da glaube ich nicht an kurzfristige oder unbürokratische (Übergangs-) Lösungen.

Die EU-Kommission hat entsprechende Übergangsregelungen im Bereich Flugverkehr bereits im Dezember auf den Weg gebracht. I.E. müsste das EU-Parlament in diesem Fall entscheiden. Nationale Regelungen von EU-Mitgliedsstaaten sind nicht nötig für den Flugverkehr.

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Voomy, Berlin, Montag, 14.01.2019, 23:28 (vor 1900 Tagen) @ Taifun

Bei Neuwahlen gäbe es ja wenigstens noch die Möglichkeit - sofern die Mitgliedsstaaten zustimmen - den Artikel 50 zu verlängern anstatt ihn zurücknehmen zu müssen. Die EU hatte ja in Aussicht gestellt, dass ein neues Referendum oder eben eine neue Regierung die Möglichkeit offenbart, den Prozess noch einmal zu verlängern.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

dozer, Dienstag, 15.01.2019, 07:12 (vor 1900 Tagen) @ Voomy

Aber wie schnell würde das von statten gehen können?

An einem no-deal-brexit kann keiner in der eu interesse haben und ich glaube auch, dass die hardline darauf spekulieren, dass die eu einknickt in möglichen weiteren verhandlungen.

laut zoll steht der 29.03. im falle des no-deals, dann ist gb wie ein drittland zu behandeln. ich bin bereit.

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Ulrich, Dienstag, 15.01.2019, 07:34 (vor 1900 Tagen) @ dozer

Aber wie schnell würde das von statten gehen können?

An einem no-deal-brexit kann keiner in der eu interesse haben und ich glaube auch, dass die hardline darauf spekulieren, dass die eu einknickt in möglichen weiteren verhandlungen.

Ich glaube, vielfach ist das reine Hilflosigkeit, zusammen mit maßloser Selbstüberschätzung. Im britischen Unterhaus sind weitaus mehr Gartenzwerge versammelt als in jedem deutschen Vorgarten. Kennst Du irgend einen britischen Politiker von Format? Mir fällt in der aktuellen Riege niemand ein.


laut zoll steht der 29.03. im falle des no-deals, dann ist gb wie ein drittland zu behandeln. ich bin bereit.

Du arbeitest beim Zoll?

Die größten Probleme dürfte es wohl ab dem Stichtag an den Kanal-Häfen geben, aber im Grunde ist dann kurz danach jeder große Seehafen auf britischer und EU-Seite betroffen, man wird versuchen die Warenströme umzuleiten.

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dozer, Dienstag, 15.01.2019, 09:00 (vor 1900 Tagen) @ Ulrich

mache bei uns im unternehmen den versand/export.

habe schon mit speditionen gesprochen, wie sich das dann im fall der fälle verhält. wir haben kunden in irland und england. gb wird dann halt wie ein drittland behandelt und für irland gehts über den seeweg. klar wird es verzögerungen geben via seeweg, aber was solls. für gb sehe ich da extreme kosten kommen für die kunden, an die wahrscheinlich keiner so recht gedacht hat. einfuhrzölle, steuern...ohne deal werden die preise in gb deutlich ansteigen.

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dozer, Dienstag, 15.01.2019, 17:41 (vor 1900 Tagen) @ dozer

und für irland gehts über den seeweg. klar wird es verzögerungen geben via seeweg, aber was solls.

Mal ganz unabhängig vom Brexit: Wie sonst außer per Schiff oder Flugzeug will man Irland erreichen? Oder übersehe ich da etwas, was durch den Brexit beeinflußt wird?

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Franke, Mittwoch, 16.01.2019, 00:19 (vor 1899 Tagen) @ Kulibi77

und für irland gehts über den seeweg. klar wird es verzögerungen geben via seeweg, aber was solls.


Mal ganz unabhängig vom Brexit: Wie sonst außer per Schiff oder Flugzeug will man Irland erreichen? Oder übersehe ich da etwas, was durch den Brexit beeinflußt wird?


Offenbar geht es schneller bis Liverpool auf der Straße und dann nur gut 200 Kilometer per Schiff bis Dublin.

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Ulrich, Dienstag, 15.01.2019, 17:30 (vor 1900 Tagen) @ dozer

mache bei uns im unternehmen den versand/export.

habe schon mit speditionen gesprochen, wie sich das dann im fall der fälle verhält. wir haben kunden in irland und england. gb wird dann halt wie ein drittland behandelt und für irland gehts über den seeweg. klar wird es verzögerungen geben via seeweg, aber was solls. für gb sehe ich da extreme kosten kommen für die kunden, an die wahrscheinlich keiner so recht gedacht hat. einfuhrzölle, steuern...ohne deal werden die preise in gb deutlich ansteigen.

Danke für die Info.

In Deutschland gibt es zwar eine Reihe von Unternehmen denen so etwas spürbar wehtun würde. Aber glücklicherweise kaum welche für die das Geschäft mit dem Vereinigten Königreich existenziell wichtig ist. Ein Zielland fällt weg, 27 bleiben. Den exportorientierten Unternehmen auf der Insel hingegen brechen gleich 27 Zielländer weg.

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Annabeeins, Monasterium, Dienstag, 15.01.2019, 10:07 (vor 1900 Tagen) @ dozer

Dann werde ich meine jährliche Bestellung bei meinem bevorzugten Darts-Shop auf der Insel mal schnell auf den Weg bringen. Der bisherige Preisvorteil wird ja wohl bald dahin sein.

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viperjens, stuttgart, Dienstag, 15.01.2019, 10:57 (vor 1900 Tagen) @ Annabeeins

fallender GBP Wechselkurs, und du kannst billiger einkaufen. :-)

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Voomy, Berlin, Dienstag, 15.01.2019, 10:55 (vor 1900 Tagen) @ Annabeeins

Warte noch ein, zwei Tage und nimm nochmal 5% Minus beim Pfund mit.

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Taifun, Ingolstadt, Montag, 14.01.2019, 23:35 (vor 1900 Tagen) @ Voomy

Neu verhandeln kann man, aber am Ende wird nix besseres rauskommen.

Die Briten (Unterhaus) wollen ein Cherry-Picking machen und das hat jetzt nicht funktioniert und wird auch mit der nächsten Regierung nicht funktionieren.

Und ohne Cherry-Picking weiß auch der dümmste Unterhausler, dass der Brexit ein Rohrkrepierer wird.

Sackgasse. Eine englische Sackgasse.

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Fisheye, Montag, 14.01.2019, 23:51 (vor 1900 Tagen) @ Taifun

Neu verhandeln kann man, aber am Ende wird nix besseres rauskommen.

Die Briten (Unterhaus) wollen ein Cherry-Picking machen und das hat jetzt nicht funktioniert und wird auch mit der nächsten Regierung nicht funktionieren.

Und ohne Cherry-Picking weiß auch der dümmste Unterhausler, dass der Brexit ein Rohrkrepierer wird.

Sackgasse. Eine englische Sackgasse.

Das Unterhaus will überhaupt keinen Brexit, jedenfalls der größte Teil nicht.

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Taifun, Ingolstadt, Mittwoch, 16.01.2019, 17:40 (vor 1899 Tagen) @ Fisheye

Wie gestern gezeigt wurde hat das nix mit Logik zu tun.

Gestern bekommt May von ihrer eigenen Partei einen Ars*tritt mit Anlauf und heute wird sie im Amt bestätigt...

Corbyn verhält sich komplett wie ein deutscher Politiker. Nur auf sich und seine Position fixiert. Ihm ist klar, dass er etwas Besseres nicht mit der EU verhandeln wird. May hat da schon gute Arbeit gemacht.

Die Alternative ist und bleibt der No-Deal-Exit. Und auf den läuft es hinaus.

Ich präferiere zwar eine neue Volksabstimmung, aber letztlich haben die Kritiker Recht: Man kann nicht solange abstimmen bis einem das Ergebnis passt. Oder ein Sieg mit zwei Sätzen Vorsprung vorhanden ist... und kein britischer Politiker wird das machen.

Irrsinn, wie man durch die Gegend stolpert.

Franke, Donnerstag, 17.01.2019, 03:10 (vor 1898 Tagen) @ Taifun

Wie gestern gezeigt wurde hat das nix mit Logik zu tun.

Gestern bekommt May von ihrer eigenen Partei einen Ars*tritt mit Anlauf und heute wird sie im Amt bestätigt...

Corbyn verhält sich komplett wie ein deutscher Politiker. Nur auf sich und seine Position fixiert. Ihm ist klar, dass er etwas Besseres nicht mit der EU verhandeln wird. May hat da schon gute Arbeit gemacht.

Die Alternative ist und bleibt der No-Deal-Exit. Und auf den läuft es hinaus.

Ich präferiere zwar eine neue Volksabstimmung, aber letztlich haben die Kritiker Recht: Man kann nicht solange abstimmen bis einem das Ergebnis passt. Oder ein Sieg mit zwei Sätzen Vorsprung vorhanden ist... und kein britischer Politiker wird das machen.

Selbst wenn diese Option nur von 20 oder 25% bevorzugt wird. Weil Brexiteers nicht für Remain votieren bzw. 2016 votiert haben und Remainer am Dienstag nicht für einen Brexit mit Abkommen - Oder die Opposition halt einfach gegen den Vorschlag der Regierung, selbst wenn er von allem, was erreichbar ist, den eigenen Vorstellungen am nächsten kommt.

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Ulrich, Dienstag, 15.01.2019, 17:33 (vor 1900 Tagen) @ Fisheye

Neu verhandeln kann man, aber am Ende wird nix besseres rauskommen.

Die Briten (Unterhaus) wollen ein Cherry-Picking machen und das hat jetzt nicht funktioniert und wird auch mit der nächsten Regierung nicht funktionieren.

Und ohne Cherry-Picking weiß auch der dümmste Unterhausler, dass der Brexit ein Rohrkrepierer wird.

Sackgasse. Eine englische Sackgasse.


Das Unterhaus will überhaupt keinen Brexit, jedenfalls der größte Teil nicht.

Vermutlich wissen die meisten gar nicht was sie wirklich wollen. Nach der Abstimmung wirkten diejenigen die zuvor gegen den Austritt aus der EU waren geradezu paralysiert. Man wusste und man weiß dass das Land gerade einen riesigen Fehler macht. Aber man fühlte sich verpflichtet den angeblichen Volkswillen umzusetzen - auch wenn man nicht wusste und nicht weiß wie das geschehen soll.

Einer von den zahlreichen schwerwiegenden Fehlern von Theresa May war dass sie diese Gruppe völlig ignoriert und sich von Anfang an nur auf die Brexit-Befürworter gestützt hat. Auch das fliegt ihr jetzt um die Ohren.

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Karak Varn, Strobelallee 50, Montag, 14.01.2019, 23:03 (vor 1900 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Auf Brexflix.

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Voomy, Berlin, Montag, 14.01.2019, 22:39 (vor 1900 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Beinahe den Season Opener verpasst. Gerade heute erst dran gedacht, dass ja morgen der Vote ist, so gar nicht auf dem Schirm gehabt.

Sky UK schätzt, dass May den Vote morgen mit etwa 220 Stimmen verlieren wird, was an und für sich bereits historischen Charakter hat. Sie ist ja inzwischen so weit zu sagen, dass ein Ende des Brexit wahrscheinlicher ist als ein No-Deal-Brexit. Ganz so einfach ist es nicht, denn am Ende müsste sie auch dafür eine Mehrheit im Parlament haben, um den Artikel 50 zu "revoken", sprich zurückzuziehen. Der normale Ausgang des ganzen Prozedere ist schließlich immer noch, dass das UK am 29. März aus der Union rausgeht - ob es nun einen Deal gibt oder nicht.

Alles in allem ist der Vote morgen egal, weil das Ergebnis eh schon bekannt ist. Die große Frage dürfte sein, was dann passiert. Ob sich alle Parteien dafür entscheiden das ganze erstmal zurückzuziehen und bei Bedarf nochmal neu in die Wege zu leiten (der Weg, den ich jetzt bei Bananenrepubliken wie Italien dank des EuGH Urteils befürchte), ob sie eine General Election abhalten und entsprechend um eine Verlängerung bitten oder ob es am ENde halt doch dazu kommt, dass sie ohne Deal rausgehen, weil sie sich auf nichts einigen können.

Die britischen Kollegen hier in Berlin werden jedenfalls immer nervöser und haben teilweise auch schon interessante Post bekommen. Derzeit bemühen sie sich erstmal um entsprechende Sicherheit in Form von temporären Arbeitsgenehmigungen für den Fall der Fälle.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Franke, Montag, 14.01.2019, 22:46 (vor 1900 Tagen) @ Voomy

Beinahe den Season Opener verpasst. Gerade heute erst dran gedacht, dass ja morgen der Vote ist, so gar nicht auf dem Schirm gehabt.

Sky UK schätzt, dass May den Vote morgen mit etwa 220 Stimmen verlieren wird, was an und für sich bereits historischen Charakter hat.


Rund ein Drittel der MPs unterstützen die PM?

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Voomy, Berlin, Montag, 14.01.2019, 22:49 (vor 1900 Tagen) @ Franke

Jop. Parteilinie und Co. Sky prognostiziert, um genau zu sein, 197 Ayes zu 422 Nos.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

Franke, Montag, 14.01.2019, 22:52 (vor 1900 Tagen) @ Voomy

Jop. Parteilinie und Co. Sky prognostiziert, um genau zu sein, 197 Ayes zu 422 Nos.

Die übliche Konsequenz ist dann Rücktritt.

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Voomy, Berlin, Montag, 14.01.2019, 22:54 (vor 1900 Tagen) @ Franke

Wenn es mal so wäre. Nach den gängigen Regeln der Politik hätte May schon vor Wochen mit dem Auto vorm Palace vorfahren müssen. Stattdessen hat sie die Abstimmung verschieben lassen und ignoriert inzwischen jeden Realismus bei dem Thema. Die Regierung hat letzte Woche erstmals zwei direkte Niederlagen bei Finance Motions hinnehmen müssen, das erste Mal seit Jahrzehnten. Die Regierung musste sich im Dezember bescheinigen lassen, in "Ungnade gefallen zu sein." Ebenfalls das erste Mal seit Jahrzehnten. Normale Regeln der Politik sind im UK nicht mehr aktiv.

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Voomy, Montag, 14.01.2019, 23:16 (vor 1900 Tagen) @ Voomy

Die Regierung musste sich im Dezember bescheinigen lassen, in "Ungnade gefallen zu sein." Ebenfalls das erste Mal seit Jahrzehnten. Normale Regeln der Politik sind im UK nicht mehr aktiv.

Nein, das erste mal überhaupt in der britischen Geschichte! ;-)

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Voomy, Berlin, Montag, 14.01.2019, 23:17 (vor 1900 Tagen) @ Kulibi77

Ach, richtig, der Contempt war ja sogar eine historische Erstleistung. Ich komm bei all den Rekorden durcheinander.

Wo findet man hier Infos zu Brexit Staffel 4?

DieRoteKarteZahlIch, UK, Montag, 14.01.2019, 23:00 (vor 1900 Tagen) @ Voomy

Ich glaube eigentlich schon, dass sie zuruecktreten wuerde, wenn die eigene Partei sie morgen nicht unterstuetzt. Die Zeit laeuft ab, und wenn es nachher dann schlimmer kommt, ist sie bereit raus aus der Geschichte.

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Franke, Montag, 14.01.2019, 22:38 (vor 1900 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Persoenlich waere mir lieber, wenn man in der EU bleibt. Aber wie sollte das passieren?


Weil die britischen Politiker nicht fähig sind, sich auf irgendwas zu einigen, droht der ungeregelte Brexit, LKW-Schlangen im Südosten, Gewalt in Nordirland und dann fragt man die Bürger: Wollt Ihr Leave or Remain?

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Donkstereo, Dortmund, Montag, 14.01.2019, 22:37 (vor 1900 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Habe von Sommer 17 bis Sommer 18 im Sueden Englands wohnen duerfen. Bei nahezu allen meinen Freunden dort herrscht enorme Ungewissheit. Wirkliche Brexit-Hardliner waren es jetzt nicht, viele sind aber auch der Meinung, dass das Referendum akzeptiert werden muss.
Ein No-Deal ist wie die Buechse der Pandora, keiner will es, allerdings ist es nicht auszuschliessen, gerade weil der Mr. Speaker kontroverserweise (in meinen Augen richtig) der Regierung ein Limit von nur drei Tagen gab, sollte der Deal morgen abgelehnt werden.
Eine General Election wuerde die Tore fuer neue Verhandlungen mit der EU oeffnen, aber ob ein Corbyn besser verhandeln kann als eine May muss auch erst belegt werden.

Fakt ist, stand jetzt tritt GB am 29.3. aus der EU aus, ob ohne oder mit Deal. Mit Deal haette den Vorteil der Ueberbrueckungsphase, der im No-Deal Szenario fehlt. Letzterer Fall, ein No-Deal-Szenario waere, und da sind sich nahezu alle sicher, ein GAU, wirtschaftlich, innenpolitisch sowie aussenpolitisch.

Zum Thema Verbleib hat Corbyn (die einzig wahrscheinliche Alternative) sich nur bedingt geaeussert. Er mag es nicht ausschliessen, gehe aber erstmal den Weg ueber die General Election und neue Verhandlungen.

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Voomy, Berlin, Montag, 14.01.2019, 22:42 (vor 1900 Tagen) @ Donkstereo

Wirkliche Brexit-Hardliner waren es jetzt nicht, viele sind aber auch der Meinung, dass das Referendum akzeptiert werden muss.

Das ist so ein Kern der Argumentation, den ich oftmals überhaupt nicht verstehe. Ich meine, es wussten doch alle, dass es sich bei den Referendum nicht etwa um eine Volksabstimmung in Form einer verbindlichen Novelle handelt. Das war ein "Advisory Referendum". Es war nie legal bindend. Und trotzdem wird immer nach "Wille der Bürger!" und "Das ist das Ende der Demokratie, wenn es nicht umgesetzt wird" geschrien. Lest halt mal das Kleingedruckte, ihr Dödel. (damit waren jetzt nicht dein Bekannten gemeint)

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