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Brexit Staffel 3 - Season Opener (Sonstiges)

Voomy, Berlin, Mittwoch, 12.12.2018, 12:36 (vor 1955 Tagen)

In der letzten Folge der zweiten Staffel hat der Maybot (gespielt von Theresa May) seinen Entwurf für einen geordneten Ausstieg aus der EU vorgestellt hat, regte sich Widerstand in den Londoner Politikkreisen. Angeführt von einem echten Viktorianer (gespielt von Jacob Rees-Mogg) und seinem Kumpel, dem verhinderten Spitzenpolitiker (gespielt von Boris Johnson) versuchten die Widerständler in der eigenen Partei den Maybot zu stürzen. Erst blamierten sie sich, aber dann zog Maybot eine Trumpfkarte: Statt das Parlament über ihre Reform, wie geplant, abstimmen zu lassen, zog sie einfach die Abstimmung zurück und begab sich auf eine Pilgerreise durch Europa. Leider signalisierte "Mutti" (gespielt von MC Angela Merkel) recht deutlich, dass es keine neuen Zugeständnisse gibt.

Jetzt waren der Vikotrianer und der Verhinderte doch erfolgreich und es gibt tatsächlich ein Misstrauensvotum gegen Theresa May. Ausgang? Absolut ungewiss. Also ich brauch jetzt erstmal Popcorn.

Credit Suisse empfiehlt "Superreichen" wohl Rückzug aus GB

Ulrich, Dienstag, 18.12.2018, 15:25 (vor 1949 Tagen) @ Voomy

Credit Suisse empfiehlt "Superreichen" wohl Rückzug aus GB

Voomy, Berlin, Dienstag, 18.12.2018, 15:37 (vor 1949 Tagen) @ Ulrich

Vor allem ist es ein ziemlicher Paradigmen-Wechsel der Finanzwelt, wenn die Credit Suisse jetzt damit anfängt. Ist keine zwei Wochen her, da war der offizielle Kurs der Großbanken für ihre Anleger noch: "Wir wissen es nicht genau, derzeit keine Empfehlungen seriös zu machen".

Credit Suisse empfiehlt "Superreichen" wohl Rückzug aus GB

Ulrich, Dienstag, 18.12.2018, 16:01 (vor 1949 Tagen) @ Voomy

Vor allem ist es ein ziemlicher Paradigmen-Wechsel der Finanzwelt, wenn die Credit Suisse jetzt damit anfängt. Ist keine zwei Wochen her, da war der offizielle Kurs der Großbanken für ihre Anleger noch: "Wir wissen es nicht genau, derzeit keine Empfehlungen seriös zu machen".

Ich glaube viele haben sich lange Zeit gar keine Gedanken gemacht was ein ungeregelter Brexit bedeutet. Statt dessen hat sich daran geklammert dass es wohl irgendwie gut gehen wird.

Man braucht sich nur vorzustellen was passiert wenn z.B. jeder LKW durch den Zoll muss. Dann gibt es Staus von London bis Dover und von Paris bis Calais. Das sprengt alle Lieferketten. Ich würde mich nicht wundern wenn Automobilwerke in England binnen weniger Monate geschlossen und die Fahrzeuge in Werken auf dem Kontinent produziert würden. Und das wäre nur die Branche die als erstes ins Auge sticht.

Man benötigt z.B. u.U. bald ein Visum um als EU-Bürger nach Großbritannien oder als Brite in einen EU-Staat zu reisen. Und ich bin mir sicher, die jeweiligen Stellen sind nicht darauf vorbereitet. Was passiert mit dem internationalen Flugverkehr? Plötzlich sind das keine Inner-EU-Flüge mehr, die Grundlage für die Fluggenehmigungen fällt weg. Was ist mit dem internationalen Zahlungsverkehr? Wie schaut es mit britischen Finanzprodukten im EU-Raum und EU-Finanzprodukten in Großbritannien aus?

Fragen über Fragen.

Labour-Chef Corbyn kündigt Vertrauensabstimmung gegen May an

hardbreak, Ort, Montag, 17.12.2018, 20:52 (vor 1950 Tagen) @ Voomy

welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/brennpunkte_nt/article185629270/Labour-Chef-Corbyn-kuendigt-Vertrauensabstimmung-gegen-May-an.html

Auf gehst ins Chaos.

Labour-Chef Corbyn kündigt Vertrauensabstimmung gegen May an

Ulrich, Dienstag, 18.12.2018, 08:20 (vor 1949 Tagen) @ hardbreak

welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/brennpunkte_nt/article185629270/Labour-Chef-Corbyn-kuendigt-Vertrauensabstimmung-gegen-May-an.html

Auf gehst ins Chaos.

Wobei das ganze zunächst einmal symbolischen Charakter hätte, wie auch aus dem Artikel hervorgeht. Jeremy Corbyn hat bewusst eine Art der Vertrauensfrage gewählt die zunächst einmal keine harten Konsequenzen für Theresa May hätte. Um die Regierungschefin zu stürzen müsste ein Misstrauensantrag gegen die komplette Regierung gestellt werden. Aber darauf verzichtet Labour.

Man hofft wohl dass gerade ein Antrag der keine harten, konkreten Folgen für May hat im Unterhaus deutlich eher durchgehen könnte als ein echter Angriff auf die Regierung. Ob das tatsächlich so ist bleibt abzuwarten.

Primär geht es wohl einfach darum, May weiter zu schwächen.

Für mich spielen deutlich zu viele Gruppen in Großbritannien Vabanque. Theresa May und ihre Gegner im eigenen Lager die einen harten Brexit wollen auf jeden Fall, und wohl auch Jeremy Corbyn der einen harten Brexit zumindest in Kauf nimmt weil er hofft dann bessere Chancen zu haben bei Neuwahlen nach der Macht greifen zu können.

Labour-Chef Corbyn kündigt Vertrauensabstimmung gegen May an

hardbreak, Ort, Dienstag, 18.12.2018, 09:59 (vor 1949 Tagen) @ Ulrich

Um dann durch das Chaos danach in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.
Die sozis opfern sich mal wieder Schieflagen zu beseitigen.

Labour-Chef Corbyn kündigt Vertrauensabstimmung gegen May an

Ulrich, Dienstag, 18.12.2018, 10:19 (vor 1949 Tagen) @ hardbreak

Um dann durch das Chaos danach in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.
Die sozis opfern sich mal wieder Schieflagen zu beseitigen.

Corbyn ist kein Sozialdemokrat. Der Mann ist Marxist alter Schule.

Labour-Chef Corbyn kündigt Vertrauensabstimmung gegen May an

hardbreak, Ort, Dienstag, 18.12.2018, 10:25 (vor 1949 Tagen) @ Ulrich

Schröder war auch keiner trotzdem hat er die Partei und andere in Europa ruiniert.

Labour-Chef Corbyn kündigt Vertrauensabstimmung gegen May an

Ulrich, Dienstag, 18.12.2018, 15:21 (vor 1949 Tagen) @ hardbreak

Schröder war auch keiner trotzdem hat er die Partei und andere in Europa ruiniert.

Die andere Seite der Medaille ist aber dass er Deutschland wirtschaftlich deutlich voran gebracht hat. Am Ende der Ära Kohl galten wir innerhalb der EU durchaus als wirtschaftlicher "Problemfall", am Ende der Ära Schröder sah das anders aus. Man kann die Details der Reformen durchaus kritisieren, aber dass wir in Europa z.B. mit am besten durch die Bankenkrise gekommen sind ist auch der Arbeit seiner Regierung zu verdanken. Die Briten beispielsweise hat es deutlich härter getroffen. Und einer der Gründe für den Rückenwind den die Brexit-Bewegung dort nach der Krise hatte liegt darin dass man ausgerechnet bei den Schwachen gespart hat um den Staatshaushalt wieder in den Griff zu bekommen.

Labour-Chef Corbyn kündigt Vertrauensabstimmung gegen May an

Franke, Montag, 17.12.2018, 21:57 (vor 1950 Tagen) @ hardbreak

welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/brennpunkte_nt/article185629270/Labour-Chef-Corbyn-kuendigt-Vertrauensabstimmung-gegen-May-an.html

Auf gehst ins Chaos.

Als hätte man im Spaßbad einen Tag lang ausgiebig die Rutsche genutzt und dann träumt man in der Nacht, dass es endlos immer weiter abwärts geht, man hat jede Kontrolle verloren und kein Ausweg ist in Sicht.

Labour-Chef Corbyn kündigt Vertrauensabstimmung gegen May an

Ulrich, Montag, 17.12.2018, 21:03 (vor 1950 Tagen) @ hardbreak

welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/brennpunkte_nt/article185629270/Labour-Chef-Corbyn-kuendigt-Vertrauensabstimmung-gegen-May-an.html

Ich würde mich nicht wundern wenn die Befürworter eines harten Brexit jetzt für May stimmen würden um dann im Januar gegen den von May ausgehandelten Vertragsentwurf stimmen zu können.


Auf gehst ins Chaos.

Leider ja.

Brexit Staffel 3 -Brüssel lässt May abblitzen

Ulrich, Freitag, 14.12.2018, 12:14 (vor 1953 Tagen) @ Voomy

Wie zu erwarten hat May beim EU-Gipfel in Brüssel eine Absage bekommen: Brexit-Gipfel in Brüssel - EU lässt May abblitzen

Einige nette Worte, aber in der Sache ist man hart geblieben. Und man hat teilweise Unverständnis darüber ausgedrückt dass die Briten selbst wohl nicht wirklich wissen was sie tatsächlich wollen.

Die EU war natürlich gerne bereit zu erklären dass sie den Backstop eigentlich gar nicht will und dass dieser nur eine Notfalllösung für den Fall sei dass man sich bis Ende 2020 nicht über die zukünftigen Beziehungen Großbritanniens mit der EU einigt. Nur kann mich mir nicht vorstellen dass es zu diesen Einigung kommt. Im Grunde hat man sich doch auch bisher nur darauf geeinigt dass man bis Ende 2020 so weiter macht wie bisher - mit dem einzigen Unterschied dass die Briten nicht mehr mitreden und mitbestimmen dürfen. Wie es danach weiter geht will man in den gut anderthalb Jahren nach dem Austritt aushandeln. Aber das wird nicht funktionieren.

Die Briten haben deshalb falls es beim Austritt bleibt zwei Alternativen. Entweder eine dauerhafte enge Kopplung an die EU einschließlich der Übernahme von Zollvorschriften und gesetzlichen Bestimmungen für alle Produkte die innerhalb der EU auf den Markt gebracht werden - oder eine wirtschaftliche Katastrophe.

Gollum will zurücktreten

Zoon, Donnerstag, 13.12.2018, 00:09 (vor 1955 Tagen) @ Voomy

Der Maybot ist in Wirklichkeit Gollum. Den Beweis gibt es hier: youtube.com/watch?v=1NpExkViy6M

Dass May die Abstimmung gewinnen wird, war schon vorher klar. Den Brexiteers ging es mit dem Misstrauensantrag darum, sich als Verfechter eines hard brexit zu präsentieren und eine Entwicklung einzuleiten, die ins Chaos führt. Denn je größer das Chaos ist, desto besser sind die Chancen, dass es zu einem (automatischen) Brexit ohne deal kommt. Bei letzterem dürften die Brexiteers einen Zwischenerfolg erzielt haben. May kündigte an, die Tories bei den nächsten Wahlen nicht mehr anführen zu wollen. May versteht dies wohl als einen Hebel um Neuwahlen zu verhindern. Die Brexiteers könnten diese Ankündigung aber gerade benutzen, um genau diese Neuwahlen herbeizuführen, in der Hoffnung hierdurch das Chaos zu schaffen, das zum hard brexit führt.

Bei dem Viktorianer handelt es sich übrigens um einen sehr modernen Menschen. Er ist Multimillionär und hat den Sitz seiner Firmen nach Irland verlegt. Der Mann spekuliert wohl auf den Crash der britischen Wirtschaft, den er durch seine Politik herbeizuführen versucht. Der Ansatz, das eigene Land zu ruinieren, um sich hierdurch beruflich zu verbessern, ist doch eher modern und nur wenig viktorianisch.

Wenn Labour nun einen halbwegs vernünftigen (wählbaren) Parteichef hätte. So aber wird Labour von einem Altstalinisten geführt, der schon beim EU-Beitritt Großbritanniens gegen diesen stimmte und im Kalten Krieg wohl ein sowjetischer Aktivposten war. Ein Trauerspiel!

Gollum will zurücktreten

Ulrich, Donnerstag, 13.12.2018, 06:37 (vor 1954 Tagen) @ Zoon

Dass May die Abstimmung gewinnen wird, war schon vorher klar. Den Brexiteers ging es mit dem Misstrauensantrag darum, sich als Verfechter eines hard brexit zu präsentieren und eine Entwicklung einzuleiten, die ins Chaos führt. Denn je größer das Chaos ist, desto besser sind die Chancen, dass es zu einem (automatischen) Brexit ohne deal kommt. Bei letzterem dürften die Brexiteers einen Zwischenerfolg erzielt haben. May kündigte an, die Tories bei den nächsten Wahlen nicht mehr anführen zu wollen. May versteht dies wohl als einen Hebel um Neuwahlen zu verhindern. Die Brexiteers könnten diese Ankündigung aber gerade benutzen, um genau diese Neuwahlen herbeizuführen, in der Hoffnung hierdurch das Chaos zu schaffen, das zum hard brexit führt.

Die Abstimmung hat in der Tat gezeigt dass Theresa May extrem geschwächt sind. Weniger als zwei Drittel ihrer Fraktion haben sie unterstützt. Und nicht weniger davon vermutlich aus Mangel als Alternativen. Im Grunde ist May schon seit den Neuwahlen eine Premierministerin auf Abruf, eigentlich müsste sie nach dem Ergebnis von gestern zurücktreten und Neuwahlen ausrufen. Statt dessen versucht sie sich irgendwie die nächsten Monate über die Zeit zu retten. Und eventuell spielt gerade das ja den Verfechtern eines harten, ungeregelten Brexit in die Karten. Theresa May ist meilenweit von einer eigenen Mehrheit in Sachen Ausstiegsabkommen entfernt. Sie würde etwa 120 Stimmen aus der Opposition benötigen um den Vertragsentwurf durch das Parlament zu bekommen. Das hieße beispielsweise, knapp die Hälfte der Labour-Fraktion müsste zustimmen.

Ich glaube, die Pläne von May und die der Brexit-Hardliner sind gar nicht so ähnlich. Beide Male will man die Situation bis aufs äußerste zuspitzen, im Grunde will man beide Male Chaos bis zum Ausstiegstermin. May hofft auf einen Showdown bei dem ausreichend große Teile der Opposition ihre Stimme für "das kleinere Übel" geben. Rees-Mogg, Johnson und Co. hoffen auf einen weiteren Autoritätsverlust von May und ein Scheitern der Abstimmung. Beiden ist aber gemeinsam dass sie im Augenblick versuchen die Tür für die dritte Variante, eine neue Volksbefragung, geschlossen zu halten.


Bei dem Viktorianer handelt es sich übrigens um einen sehr modernen Menschen. Er ist Multimillionär und hat den Sitz seiner Firmen nach Irland verlegt. Der Mann spekuliert wohl auf den Crash der britischen Wirtschaft, den er durch seine Politik herbeizuführen versucht. Der Ansatz, das eigene Land zu ruinieren, um sich hierdurch beruflich zu verbessern, ist doch eher modern und nur wenig viktorianisch.

Zumindest ist dem Mann das wirtschaftliche Chaos das nach einem ungeregelten Brexit drohen würde völlig egal. Ich wäre nicht einmal verwundert wenn er, Johnson und Co. bereits Pässe von EU-Staaten in der Tasche hätten.


Wenn Labour nun einen halbwegs vernünftigen (wählbaren) Parteichef hätte. So aber wird Labour von einem Altstalinisten geführt, der schon beim EU-Beitritt Großbritanniens gegen diesen stimmte und im Kalten Krieg wohl ein sowjetischer Aktivposten war. Ein Trauerspiel!

Ich befürchte zudem, auch Corbyn setzt auf die Karte Chaos weil er hofft, davon bei den über kurz oder lang anstehenden Neuwahlen zu profitieren. Und leider dürfte der Mann damit nicht Unrecht haben. Ich bin mir nicht einmal sicher dass es die Konservativen so wie wir sie kennen in einem Jahr noch geben wird. Ich wäre nicht überrascht wenn sich die Partei komplett spalten würde, in einen reaktionär-radikalen und einen konservativ-liberalen Ableger.

Team SKY

Rupo, Ruhrpott, Donnerstag, 13.12.2018, 00:27 (vor 1955 Tagen) @ Zoon

auch nach 2019!

Team SKY

Zoon, Donnerstag, 13.12.2018, 00:57 (vor 1955 Tagen) @ Rupo

Keine Ahnung, was Du mir mit Deinem Beitrag sagen willst.

Dass May sofort zurücktreten will, habe ich nicht geschrieben.

Dass sie erst 2020 zurücktreten wird, ist doch aktuell völlig unklar. Solche Rücktrittsankündigungen haben häufig eine Eigendynamik. Gut möglich, dass es im Parlament ein Misstrauensvotum geben und der Weg zu Neuwahlen eingeleitet wird. Soll sie dann ihre Partei anführen mit dem Ziel wieder zur PM gewählt zu werden, obwohl sie die Kontrolle über 1/3 ihrer Fraktion verloren hat? Das ist doch momentan völlig offen.

Team SKY

Rupo, Ruhrpott, Donnerstag, 13.12.2018, 13:09 (vor 1954 Tagen) @ Zoon

ich wollte einfach nur auf die Parallele Hinweisen, dass das Team SKY (britisches Radsportteam mit britischen Stars) 2019 seinen Brexit hat...nicht mehr und nicht weniger ;-)

Team SKY

Zoon, Donnerstag, 13.12.2018, 17:20 (vor 1954 Tagen) @ Rupo

Na sieh mal an! Wenn Du in ganzen Sätzen schreibst, dann habe ich eine echte Chance Dich zu verstehen. ;-)

Team SKY

Ulrich, Donnerstag, 13.12.2018, 06:41 (vor 1954 Tagen) @ Zoon

Keine Ahnung, was Du mir mit Deinem Beitrag sagen willst.

Dass May sofort zurücktreten will, habe ich nicht geschrieben.

Dass sie erst 2020 zurücktreten wird, ist doch aktuell völlig unklar. Solche Rücktrittsankündigungen haben häufig eine Eigendynamik. Gut möglich, dass es im Parlament ein Misstrauensvotum geben und der Weg zu Neuwahlen eingeleitet wird. Soll sie dann ihre Partei anführen mit dem Ziel wieder zur PM gewählt zu werden, obwohl sie die Kontrolle über 1/3 ihrer Fraktion verloren hat? Das ist doch momentan völlig offen.

Theresa Mays Ziel scheint im Augenblick in erster Linie zu sein, irgendwie den 29.03.2019 zu erreichen. Politisch ist sie schon lange "tot", ich bin mir sicher wir werden spätestens im Sommer nächsten Jahres Neuwahlen in Großbritannien erleben. Und danach könnte auch die Parteienlandschaft auf der Insel deutlich anders aussehen.

Wer etwas mehr über Brexit erfahren will

Nietzsche, Mittwoch, 12.12.2018, 22:33 (vor 1955 Tagen) @ Voomy

Es gibt einige sehr interessante Sachen auf Youtube zum Thema Brexit. Einfach mal suchen nach:
3 blokes in a pub
james o'brian
lbc

Ist natürlich alles auf englisch, aber einigermaßen gut verständlich.

3 blokes hat inzwischen eine Menge Episoden. Die gehen auf so ziemlich alle Sachen ein, die beim Brexit wichtig sind.
Die kommen mir sehr seriös vor und bereiten das Thema unterhaltsam und verständlich auf. Wenn die auch nur halbwegs recht haben, wird das da drüben richtig furchtbar.
Ich habe nach Argumenten gesucht, die deren Ansichten widersprechen und bisher wirklich keine gefunden.

James O'Brian hat eine Radiosendung, in der er mit Leuten über den Brexit diskutiert. Bei ihm lässt sich sehr schön die Psychologie der Befürworter ablesen. Es ist sehr lehrreich, das zu sehen.

LBC ist eine Radiostation, die die Show von O'Brian bringt. Die bringen aber auch die Nigel Farage Show, die exakt das Gegenteil von O'Brian behauptet.
Ich finde das fantastisch, weil man beide Seiten ansehen/anhören kann.

Was bei der ganzen Angelegenheit erschreckend ist: Es scheint in UK viele Politiker überhaupt nicht zu interessieren, was mit dem Land und den Menschen passiert. Die spielen in höchster Not einfach nur weiter parteipolitische Spielchen und tun so, als wäre der Brexit für UK einfach nur Ansichtssache.

Ich denke, man kann enorm viel aus der ganzen Sache lernen. Erst recht, weil wir mit einigem Abstand und relativ neutral zuschauen können.

Wer etwas mehr über Brexit erfahren will

moffgat, Volmarstein, Donnerstag, 13.12.2018, 10:05 (vor 1954 Tagen) @ Nietzsche

Es gibt einige sehr interessante Sachen auf Youtube zum Thema Brexit. Einfach mal suchen nach:
3 blokes in a pub
james o'brian
lbc

Ich finde dieser erste Kommentar unter Episode 1 von "3 blokes in a pub" trifft es hervorragend:

"Its like Britain had a referendum on whether PIGS can fly.The remainers said Pigs cannot fly and Brexiters said PIGS can fly. They had a vote and the people voted for PIGS to fly.The Brexiteers spent 2 years trying to make Pigs fly.They then gave up and handed the problem to Mrs May.Her solution was a mechanical pig.But the technology was 20 years away. Mr Mogg however said its not a real PIG and his solution was to fire the PIG out of a cannon. The PIG crash landed and died a slow and painful death."

Wer etwas mehr über Brexit erfahren will

Nietzsche, Donnerstag, 13.12.2018, 17:06 (vor 1954 Tagen) @ moffgat

Es gibt einige sehr interessante Sachen auf Youtube zum Thema Brexit. Einfach mal suchen nach:
3 blokes in a pub
james o'brian
lbc


Ich finde dieser erste Kommentar unter Episode 1 von "3 blokes in a pub" trifft es hervorragend:

"Its like Britain had a referendum on whether PIGS can fly.The remainers said Pigs cannot fly and Brexiters said PIGS can fly. They had a vote and the people voted for PIGS to fly.The Brexiteers spent 2 years trying to make Pigs fly.They then gave up and handed the problem to Mrs May.Her solution was a mechanical pig.But the technology was 20 years away. Mr Mogg however said its not a real PIG and his solution was to fire the PIG out of a cannon. The PIG crash landed and died a slow and painful death."

Das passt hervorragend. Und es ist erschreckend, wie viele Leute einfach darauf beharren, dass Schweine jetzt zu fliegen haben, weil es in der Abstimmung dafür ja eine Mehrheit gab.
Je mehr man über den Brexit erfährt, desto wahnsinniger erscheint einem die Idee.

Wer etwas mehr über Brexit erfahren will

Ulrich, Donnerstag, 13.12.2018, 18:27 (vor 1954 Tagen) @ Nietzsche

Es gibt einige sehr interessante Sachen auf Youtube zum Thema Brexit. Einfach mal suchen nach:
3 blokes in a pub
james o'brian
lbc


Ich finde dieser erste Kommentar unter Episode 1 von "3 blokes in a pub" trifft es hervorragend:

"Its like Britain had a referendum on whether PIGS can fly.The remainers said Pigs cannot fly and Brexiters said PIGS can fly. They had a vote and the people voted for PIGS to fly.The Brexiteers spent 2 years trying to make Pigs fly.They then gave up and handed the problem to Mrs May.Her solution was a mechanical pig.But the technology was 20 years away. Mr Mogg however said its not a real PIG and his solution was to fire the PIG out of a cannon. The PIG crash landed and died a slow and painful death."


Das passt hervorragend. Und es ist erschreckend, wie viele Leute einfach darauf beharren, dass Schweine jetzt zu fliegen haben, weil es in der Abstimmung dafür ja eine Mehrheit gab.
Je mehr man über den Brexit erfährt, desto wahnsinniger erscheint einem die Idee.

Hatte es gerade an anderer Stelle geschrieben ohne deinen Beitrag zu kennen: Erinnert fatal an Monty Python's Flying Circus oder Hitchhikers Guide to the Galaxy.

Wer etwas mehr über Brexit erfahren will

Voomy, Berlin, Donnerstag, 13.12.2018, 10:45 (vor 1954 Tagen) @ moffgat

Das ist in der Tat wunderbar veranschaulicht. Ich werde das klauen.

Wer etwas mehr über Brexit erfahren will

Ulrich, Donnerstag, 13.12.2018, 18:26 (vor 1954 Tagen) @ Voomy

Das ist in der Tat wunderbar veranschaulicht. Ich werde das klauen.

Motto "Wenn schon Wahnsinn, dann wenigstens mit Methode!"

Mich erinnern die Abläufe beim Brexit ungemein an Hitchhikers Guide to the Galaxy oder Monty Python's Flying Circus.

T. May übersteht Misstrauensabstimmung

hanno29, Berlin, Mittwoch, 12.12.2018, 22:04 (vor 1955 Tagen) @ Voomy

200 Stimmen für und 117 gegen sie

T. May übersteht Misstrauensabstimmung

Voomy, Berlin, Mittwoch, 12.12.2018, 22:08 (vor 1955 Tagen) @ hanno29

Maybot strikes back.

@Voomy, @lattenknaller, @prosakind, @Ulrich

pactum Trotmundense, Syburg, Mittwoch, 12.12.2018, 21:48 (vor 1955 Tagen) @ Voomy

Ich will euch Vieren mal ein Lob aussprechen. Ihr habt in der Sache in diesem Thread durchaus hart debattiert, aber mir gefiel, dass ihr eine profunde Sachkenntnis bewiesen habt, euch einer angemessenen Sprache bedient habt und habt gegenseitig Respekt bewiesen. Besonders stark hat mir gefallen, dass ihr gegenseitig auf Argumente eingegangen seid und versucht habt diese mit eigenen Argumenten zu widerlegen. Gegenseitige Spitzen habt ihr gelassen genommen und sie genau so eingeordnet, wie sie offensichtlich gemeint waren.

RESPEKT!

Eine solche Diskussionskultur erlebt man leider nur noch sehr selten. In der Realität nicht und schon gar nicht im Internet. Noch dazu bei einem politischen Thema, das insbesondere durch Populismus und Ignoranz auffällt und in der Regel nur auf eben dem Niveau stattfindet. Es war mir eine Freude eure Unterhaltung lesen zu dürfen. Gerne hätte ich mich selbst beteiligt, aber ich bin offensichtlich nicht so stark im Thema wie ihr. Ich hätte zu dem Diskurs inhaltlich nichts beitragen können.

Danke!

Brexit Staffel 3 - Season Opener

Ulrich, Mittwoch, 12.12.2018, 17:51 (vor 1955 Tagen) @ Voomy

/watch?v=Tjp5OmoDYQM

Ein Exkurs in Meinungsmanipulation - Level expert

donotrobme, Münsterland, Mittwoch, 12.12.2018, 17:23 (vor 1955 Tagen) @ Voomy
bearbeitet von donotrobme, Mittwoch, 12.12.2018, 17:27

/mobile.twitter.com/faisalislam/status/1070744016831033345

Und nur zufällig steht jetzt der weihnachtsbaum vorm Sitz der pm

Edit: Link entfernt

Ein Exkurs in Meinungsmanipulation - Level expert

Ulrich, Mittwoch, 12.12.2018, 17:43 (vor 1955 Tagen) @ donotrobme

/mobile.twitter.com/faisalislam/status/1070744016831033345

Und nur zufällig steht jetzt der weihnachtsbaum vorm Sitz der pm

Sollte Theresa May heute Abend wider Erwarten abgewählt werden, dann nimmt sie eh die Hintertür ;-)

Brexit Staffel 3 - Season Opener

Kayldall, Luxemburg, Mittwoch, 12.12.2018, 14:43 (vor 1955 Tagen) @ Voomy

Um Obélix zu zitieren, "die spinnen doch die Briten". :D

Wenn die fertig sind, dann kommt doch noch der Rückzug vom Brexit.

Brexit Staffel 3 - Season Opener

hardbreak, Ort, Mittwoch, 12.12.2018, 17:49 (vor 1955 Tagen) @ Kayldall

Um Obélix zu zitieren, "die spinnen doch die Briten". :D

Wenn die fertig sind, dann kommt doch noch der Rückzug vom Brexit.

Der Schaden beträgt jetzt schon mehrere 10Mrd und GB müsste auch die Kosten der mehr als 10000 eu Beamten tragen die sich mit dem brexit beschäftigen das würde zu bürgerkriegsähnliche Zuständen in GB führen.

Brexit Staffel 3 - Season Opener

Burgsmüller84, Mittwoch, 12.12.2018, 15:57 (vor 1955 Tagen) @ Kayldall

Das wäre eine intelligente Maßnahme. Pragmatiker würden so handeln und schon lange alles dafür vorbereitet haben. Die Briten hingegen bereiten sich dafür vor, die Straße nach Dover in einen Riesenparkplatz für LKWs umzuwandeln und Medikamente nach dem Brexit-Day per Helikopter zu verteilen.

Brexit Staffel 3 - Season Opener

Rupo, Ruhrpott, Donnerstag, 13.12.2018, 00:35 (vor 1955 Tagen) @ Burgsmüller84

Ich weiß gar nicht ob es so schlimm an der Grenze kommen muss. Ist aber im Moment alles ziemlich diffus. Ich hab zum Beispiel meine private englisch Versicherung angeschrieben ob ich meinen Sparplan aufgrund Brexit sonderkündigen kann, bisher keine Reaktion!

Wenn ich an die Euro Umstellung von damals denke dann kommt man noch glimpflich weg weil das Pfund bleibt. Anders wird es bei Themen wie EU Dreicksgeschäft, Steuern, Formulare, etc. aussehen, dass wird interessant werden.

Brexit Staffel 3 - Season Opener

Intertanked, Berlin, Mittwoch, 12.12.2018, 13:19 (vor 1955 Tagen) @ Voomy

Ich sag am Ende sitzt Boris Johnson auf dem Iron Throne.

Brexit Staffel 3 - Season Opener

Fisheye, Mittwoch, 12.12.2018, 14:33 (vor 1955 Tagen) @ Intertanked

Ich sag am Ende sitzt Boris Johnson auf dem Iron Throne.

Und dann ? Ein No-Deal Brexit wäre eine wirtschaftliche, politische und humanitäre Katastrophe für das Vereinigte Königreich. Die Folgen wären dermaßen katastrophal das ist garnicht vorstellbar.

.

Brexit Staffel 3 - Season Opener

Intertanked, Berlin, Mittwoch, 12.12.2018, 19:18 (vor 1955 Tagen) @ Fisheye

Ich sag am Ende sitzt Boris Johnson auf dem Iron Throne.


Und dann ? Ein No-Deal Brexit wäre eine wirtschaftliche, politische und humanitäre Katastrophe für das Vereinigte Königreich. Die Folgen wären dermaßen katastrophal das ist garnicht vorstellbar.

.

Ich weiß nichts über das danach und es wird bestimmt kacke.
Das gesagt, wäre meine Einschätzung von Johnson, dass dem das inhaltlich auch alles recht Wumpe und austauschbar ist. Der ist seit seiner Jugend drauf indoktriniert am Ende auf dem Thron zu sitzen. Inhalte sind bestenfalls sekundär. Der spielt nur das Machtspiel. Gern auch auf Kosten der britischen Zukunft.

Brexit Staffel 3 - Season Opener

hardbreak, Ort, Mittwoch, 12.12.2018, 17:52 (vor 1955 Tagen) @ Fisheye

Zu gönnen wäre es ihnen für all das leid der Vergangenheit das sie über die Welt gebracht haben und noch Stolz darauf sind.

Brexit Staffel 3 - Season Opener

Fisheye, Mittwoch, 12.12.2018, 17:57 (vor 1955 Tagen) @ hardbreak

Zu gönnen wäre es ihnen für all das leid der Vergangenheit das sie über die Welt gebracht haben und noch Stolz darauf sind.

Dieser Logik folgend müssten die Deutschen sofort kollektiv Suizid begehen.

Brexit Staffel 3 - Season Opener

hardbreak, Ort, Mittwoch, 12.12.2018, 21:29 (vor 1955 Tagen) @ Fisheye

Ach hier gibt es noch abseits von Höcke große Verehrung?
Ganz im Gegenteil dazu hat der Wunsch nach dem Empire und die Unterdrückung dritter und deren Ausbeutung und die vermeintlich (aus ihrer Sicht)gute Vergangenheit erst zum brexit geführt.
Oder Olympia wo auch ein Loblied darauf gesungen wurde.

Brexit Staffel 3 - Season Opener

Burgsmüller84, Mittwoch, 12.12.2018, 16:00 (vor 1955 Tagen) @ Fisheye

Die Folgen wären den reichen Konservativen egal. Dann ziehen sie eben mit ihrem gestohlenen und auf Steuerparadiese verbrachtem Geld in die USA, um Trump anzufeuern.

Brexit Staffel 3 - Season Opener

Zico80, Mittwoch, 12.12.2018, 14:48 (vor 1955 Tagen) @ Fisheye

Ganz einfach. Dann ist die Eu Schuld. Oder Frau May. Ganz vielleicht schafft er es noch, irgendwie eine absurde Verbindung zu der Schuld von Flüchtlingen und Asuländern herzustelle. Hat bis jetzt gereicht.

Brexit Staffel 3 - Season Opener

Voomy, Berlin, Mittwoch, 12.12.2018, 13:21 (vor 1955 Tagen) @ Intertanked

Ich fürchte es auch. Er hat sich sogar schon einen Politik-tauglichen Haarschnitt zugelegt.

Brexit Staffel 3 - Season Opener

Sascha, Dortmund, Mittwoch, 12.12.2018, 13:03 (vor 1955 Tagen) @ Voomy

Das mit dem Misstrauensvotum verstehe ich null. Der Karren ist komplett im Dreck und es gibt einfach keine Lösung, die nicht mindestens 40 % der Leute ankotzen wird. Egal ob Brexiteer oder Remainer, ich würde doch einfach meine Schnauze halten und still in mich hinein lachen, dass die May das irgendwie zum Abschluss bringen muss und nicht ich.

Im Gegenzug würde ich als Theresa May als erste und lauteste der Premierministerin May mein Misstrauen aussprechen und heilfroh sein, wenn ich auf diese Art und Weise aus der Scheiße rauskäme und hinterher vielleicht nicht komplett als schuldiger Depp in den Geschichtsbüchern stehen würde.

Brexit Staffel 3 - Season Opener

Ulrich, Mittwoch, 12.12.2018, 13:16 (vor 1955 Tagen) @ Sascha

Das mit dem Misstrauensvotum verstehe ich null. Der Karren ist komplett im Dreck und es gibt einfach keine Lösung, die nicht mindestens 40 % der Leute ankotzen wird. Egal ob Brexiteer oder Remainer, ich würde doch einfach meine Schnauze halten und still in mich hinein lachen, dass die May das irgendwie zum Abschluss bringen muss und nicht ich.

Es geht Rees-Mogg und Co. wohl darum den mit der EU geschlossenen Vertragsentwurf unbedingt zu verhindern. Das große Problem ist die Irland-Frage. Großbritannien hat sich in einem internationalen Abkommen verpflichtet die Grenze zwischen Nordirland und Irland offen zu halten. Nur konnte bei Abschluss dieses Karfreitags-Abkommens noch niemand ahnen dass es sich eines Tages um eine EU-Außengrenze handeln würde. Die Briten haben nun zwei Möglichkeiten. Entweder sie kündigen / brechen das Abkommen, dann stünde Nordirland wohl vor neuen gewalttätigen Auseinandersetzungen. Oder sie koppeln sich auch weiterhin an die EU an - aber ohne irgend ein Mitbestimmungsrecht. Ich bin mir ganz sicher, auch in den gut anderthalb Jahren nach dem Austrittstermin wird man für dieses Problem keine Lösung finden. Und das bedeutet, der Backstopp wird greifen. Und er wird eine Lösung auf Dauer sein.


Im Gegenzug würde ich als Theresa May als erste und lauteste der Premierministerin May mein Misstrauen aussprechen und heilfroh sein, wenn ich auf diese Art und Weise aus der Scheiße rauskäme und hinterher vielleicht nicht komplett als schuldiger Depp in den Geschichtsbüchern stehen würde.

Theresa May war ursprünglich eine Brexit-Gegnerin. Nach dem Rücktritt von Cameron hat sie aber ihre Seele für die Position der Premiereministerin dem Teufel verkauft. Und nun zahlt sie den Preis. In den letzten zwei Jahren wirkt sie um zehn Jahre gealtert.

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DieRoteKarteZahlIch, UK, Mittwoch, 12.12.2018, 15:30 (vor 1955 Tagen) @ Ulrich

Das mit dem Misstrauensvotum verstehe ich null. Der Karren ist komplett im Dreck und es gibt einfach keine Lösung, die nicht mindestens 40 % der Leute ankotzen wird. Egal ob Brexiteer oder Remainer, ich würde doch einfach meine Schnauze halten und still in mich hinein lachen, dass die May das irgendwie zum Abschluss bringen muss und nicht ich.


Es geht Rees-Mogg und Co. wohl darum den mit der EU geschlossenen Vertragsentwurf unbedingt zu verhindern.

In einem haben die Gegner ja auch Recht. Der Vertragsentwurf waere ja quasi schlechter als in der EU zu bleiben. (Als EU-Buerger in England wuensche ich mir natuerlich ein Verbleiben in der EU, oder ein Norway-Modell.)

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donotrobme, Münsterland, Mittwoch, 12.12.2018, 17:26 (vor 1955 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Also soll das uk Kohle an die eu zahlen aber nicht mitbestimmen?

Das musst du den brexit Hardliner mal schonend beibringen

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DieRoteKarteZahlIch, UK, Mittwoch, 12.12.2018, 20:27 (vor 1955 Tagen) @ donotrobme

Genau in dem Punkt gebe ich den Gegnern ja Recht.

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Ulrich, Mittwoch, 12.12.2018, 16:26 (vor 1955 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Das mit dem Misstrauensvotum verstehe ich null. Der Karren ist komplett im Dreck und es gibt einfach keine Lösung, die nicht mindestens 40 % der Leute ankotzen wird. Egal ob Brexiteer oder Remainer, ich würde doch einfach meine Schnauze halten und still in mich hinein lachen, dass die May das irgendwie zum Abschluss bringen muss und nicht ich.


Es geht Rees-Mogg und Co. wohl darum den mit der EU geschlossenen Vertragsentwurf unbedingt zu verhindern.


In einem haben die Gegner ja auch Recht. Der Vertragsentwurf waere ja quasi schlechter als in der EU zu bleiben. (Als EU-Buerger in England wuensche ich mir natuerlich ein Verbleiben in der EU, oder ein Norway-Modell.)

Nur wollen halt die Gegner halt nicht die gemäßigte Lösung, sondern den knallharten Bruch. Und sie ignorieren die Risiken für die britische Wirtschaft dabei völlig.

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Lattenknaller, Madrid, Mittwoch, 12.12.2018, 15:45 (vor 1955 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Das mit dem Misstrauensvotum verstehe ich null. Der Karren ist komplett im Dreck und es gibt einfach keine Lösung, die nicht mindestens 40 % der Leute ankotzen wird. Egal ob Brexiteer oder Remainer, ich würde doch einfach meine Schnauze halten und still in mich hinein lachen, dass die May das irgendwie zum Abschluss bringen muss und nicht ich.


Es geht Rees-Mogg und Co. wohl darum den mit der EU geschlossenen Vertragsentwurf unbedingt zu verhindern.


In einem haben die Gegner ja auch Recht. Der Vertragsentwurf waere ja quasi schlechter als in der EU zu bleiben. (Als EU-Buerger in England wuensche ich mir natuerlich ein Verbleiben in der EU, oder ein Norway-Modell.)

Na sowas, als hätte man das nicht schon vorher gewußt.
Das ist so, als wenn man einem kleinen Kind sagt, dass die Herdplatte heiß ist.
Das Kind packt doch drauf. Und nachher beklagt es sich. Gut, in der Regel weint es und macht es nicht noch einmal. Außer es ist so ein Trottel, wie die hier zitierten.

Was sich mir als EU-Bürger momentan wünsche, weiß ich nicht.
Bis vor ein paar Monaten hätte es mich klar gefreut, wenn die noch die Kurve gekriegt hätten.
Aber Stand jetzt, wäre ein einfaches Weiter So politisch auch ein schlechtes Zeichen.
Ist aber eh ein unrealistisches Szenario. Es scheint zu viele auf der Insel zu geben, die die Welt brennen sehen wollen, am Ende brennt nur ihr Inselchen.

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Voomy, Berlin, Mittwoch, 12.12.2018, 15:32 (vor 1955 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Natürlich haben sie damit recht. Aber das war schon klar, bevor das Referendum passierte. Die Wähler wurden belogen und lieferten den besten Beweis dafür, dass manche Fragen nicht per Volksabstimmung entschieden werden sollten.

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Voomy, Berlin, Mittwoch, 12.12.2018, 13:18 (vor 1955 Tagen) @ Ulrich

Das pisst die britische Elite doch am meisten an. Dass die Iren ihnen jetzt die Bedingungen dafür diktieren können, wie sie ihr Business machen können. Inzwischen ist es weniger EU vs. UK sondern viel mehr Irland vs. UK. Und die Briten reagieren so, wie man es in ihrer langen Geschichte oft genug sehen kann: Wie können es die Iren wagen? Lasst sie hungern!

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Tigo, Duisburg, Mittwoch, 12.12.2018, 13:21 (vor 1955 Tagen) @ Voomy

Ich halte es für ein nicht unrealistisches Szenario, dass am Brexit Großbritannien zerbricht.

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Voomy, Berlin, Mittwoch, 12.12.2018, 13:23 (vor 1955 Tagen) @ Tigo
bearbeitet von Voomy, Mittwoch, 12.12.2018, 13:27

Es gibt erste Stimmen, dass man Nordirland opfern sollte. Das Problem ist, dass das Good Friday Agreement sehr konkret darin ist, was geht und was nicht. So darf zum Beispiel der Prozess für ein Vereinigtes Irland nur dann eingeleitet werden, wenn die Umfragen eine klare und eindeutige Mehrheit für die Vereinigung vorsehen. Das ist bisher leider nur ansatzweise der Fall.

Aber ja. Schottland wird es sich überlegen. Und ich glaube die EU würde es durchaus akzeptieren, je nachdem wie sich das Vereinigte Königreich verhält, dass man eine Netto-Empfänger-Nation auf den britischen Inseln aufnimmt.

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Blarry, Essen, Mittwoch, 12.12.2018, 16:09 (vor 1955 Tagen) @ Voomy

Aber ja. Schottland wird es sich überlegen. Und ich glaube die EU würde es durchaus akzeptieren, je nachdem wie sich das Vereinigte Königreich verhält, dass man eine Netto-Empfänger-Nation auf den britischen Inseln aufnimmt.

Würde aber so sicher wie das Amen in der Kirche am Veto Spaniens scheitern. Ein plötzlich unabhängiges Schottland liegt zuerst einmal außerhalb der EU, wie auch der Rest Großbritanniens, und müsste den normalen Aufnahmeprozess für Neumitglieder durchgehen. Spanien wird es nicht zulassen, dass mit Schottland irgendeine Art Präzedenzfall für separatistische Abspaltung geschaffen wird, den sich Katalonien zu Eigen machen könnte.

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Burgsmüller84, Mittwoch, 12.12.2018, 16:22 (vor 1955 Tagen) @ Blarry

Spanien wird keine Entscheidung verhindern können, die Schotten ganz alleine treffen. UK hat im Gegensatz zu Spanien keine Verfassung mit quasi-faschistischen Paragraphen.

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Voomy, Berlin, Mittwoch, 12.12.2018, 13:07 (vor 1955 Tagen) @ Sascha

Das Problem ist einfach der Umstand, dass die politische Klasse und auch das britische Volk nicht weiter von einem Konsens entfernt sein kann. Gar nicht verlassen? A50 zurückziehen? No Deal? May Deal? "Lustig" ist ja eigentlich, dass tatsächlich die größte oppositionelle Gruppe diejenige ist, die glauben, dass die EU den Deal neu verhandelt.

Aber du hast recht. Das Misstrauensvotum ist völlig sinnlos. Es gibt nicht einmal einen ernsthaften Nachfolger für den Kandidaten. Raab? Nah. Johnson? Oh Gott. David Davis? Bitte nicht.

Ich beschäftige mich seit zwei Jahren intensiv mit dem Brexit und bin froh dass die britischen Journalisten, die noch viel näher sind, ebenfalls nicht die geringste Ahnung haben wie es weitergeht.

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Voomy, Mittwoch, 12.12.2018, 13:34 (vor 1955 Tagen) @ Voomy

Das Problem ist einfach der Umstand, dass die politische Klasse und auch das britische Volk nicht weiter von einem Konsens entfernt sein kann. Gar nicht verlassen? A50 zurückziehen? No Deal? May Deal? "Lustig" ist ja eigentlich, dass tatsächlich die größte oppositionelle Gruppe diejenige ist, die glauben, dass die EU den Deal neu verhandelt.

Aber du hast recht. Das Misstrauensvotum ist völlig sinnlos. Es gibt nicht einmal einen ernsthaften Nachfolger für den Kandidaten. Raab? Nah. Johnson? Oh Gott. David Davis? Bitte nicht.

Ich beschäftige mich seit zwei Jahren intensiv mit dem Brexit und bin froh dass die britischen Journalisten, die noch viel näher sind, ebenfalls nicht die geringste Ahnung haben wie es weitergeht.

Und Putin lacht genüßlich. Genau dieser chaotische Stillstand war es, was er wollte als er die Leave-Kampagne finanzierte.

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Tigo, Duisburg, Mittwoch, 12.12.2018, 13:04 (vor 1955 Tagen) @ Sascha

Mit Fakten und Logik hat das doch noch nie etwas zu tun gehabt...

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Tigo, Duisburg, Mittwoch, 12.12.2018, 12:47 (vor 1955 Tagen) @ Voomy

Das Misstrauensvotum wird sie glaube ich überstehen. Aber dass, sie ihren Deal durchbringt sehe ich überhaupt nicht.
Und sollte es zum Brexit kommen wird es in Schottland wieder deutliche Bestrebungen zur Segregation geben. Der Brexit ist und bleibt einfach eine der dümmsten Entscheidungen die getroffen werden konnten

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Ulrich, Mittwoch, 12.12.2018, 13:08 (vor 1955 Tagen) @ Tigo

Das Misstrauensvotum wird sie glaube ich überstehen. Aber dass, sie ihren Deal durchbringt sehe ich überhaupt nicht.
Und sollte es zum Brexit kommen wird es in Schottland wieder deutliche Bestrebungen zur Segregation geben. Der Brexit ist und bleibt einfach eine der dümmsten Entscheidungen die getroffen werden konnten

Das ganze ist in der Tat der nackte Wahnsinn. Rees-Mogg, "the Honourable Member for the 18th century" und Johnson werden es in der Tat wohl nicht schaffen Theresa May zu stürzen. Aber diese wird nochmals deutlich geschwächt aus der Abstimmung hervorgehen.

Im Augenblick gibt es im Grunde drei Alternativen wie das ganze ausgehen kann. Geordneter Brexit auf Basis einer Vereinbarung zwischen Großbritannien und der Rest-EU, ungeordneter Austritt oder ein Verbleib in der EU, ggf. nach einer zweiten Volksbefragung. Zudem könnten die Briten eine Verlängerung des Austrittsprozesses beantragen, dann müssten aber wohl alle EU-Staaten (-und auch -Gremien?) zustimmen.

Ich vermute Theresa Mays Plan sieht vor die Abstimmung über den mit der EU vereinbarten Vertragsentwurf so lange zu verzögern bis es nur noch zwei Alternativen gibt weil die Zeit für eine Volksbefragung zu kurz wäre und auch Neuwahlen erst nach dem Termin stattfinden könnten an dem der Austritt Großbritanniens bereits vollzogen wäre. Dann hieße es nur noch "Austritt ja, aber geregelt oder ungeregelt?" In diesem Szenario hofft sie auf Stimmen vor allem von der Opposition von der sie annimmt dass man bemüht wäre das schlimmste zu verhindern.

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Lattenknaller, Madrid, Mittwoch, 12.12.2018, 14:04 (vor 1955 Tagen) @ Ulrich

Ich vermute Theresa Mays Plan sieht vor die Abstimmung über den mit der EU vereinbarten Vertragsentwurf so lange zu verzögern bis es nur noch zwei Alternativen gibt weil die Zeit für eine Volksbefragung zu kurz wäre und auch Neuwahlen erst nach dem Termin stattfinden könnten an dem der Austritt Großbritanniens bereits vollzogen wäre. Dann hieße es nur noch "Austritt ja, aber geregelt oder ungeregelt?" In diesem Szenario hofft sie auf Stimmen vor allem von der Opposition von der sie annimmt dass man bemüht wäre das schlimmste zu verhindern.

Was anderes kann da ja auch nicht dahinterstecken.
Das die Situation sich im Januar anders darstellt ist sehr unwahrscheinlich.
Also geht es nur darum, eine Option vom Tisch zu kriegen, um Druck zu machen.
Ich vermute auch, dass die anderen europäischen Player not amused waren gestern, dass sie da jetzt so ein Vabanque Spiel betreibt. Maximal kriegt sie ein paar verbale Zugeständnisse, dass man ja alles versucht es nicht zum Backstop kommen zu lassen. Was kaufen kann sich UK aber auch nicht, das weiß man auf der Insel sicher auch.

Was mich fassungslos hinterlässt, ist die absolute Verantwortungslosigkeit, die da in London an den Tag gelegt wird. Irgendwie haben die es immer noch nicht richtig verstanden. Das betrifft auch Labour, in dem diese sich nicht klar positionieren in der Frage. Mal sehen, ob die da wirklich ablehnen im Januar.
Und dass man mir nichts Dir nichts einfach ein internationales Abkommen wie das Karfreitagsabkommen über die Wupper gehen lassen möchte von Seiten der ganz Konservativen ist auch ein beispielloser Vorgang. Da können sie das Ding auch gleich kündigen, dazu haben sie scheinbar aber nicht den Mumm, oder wollen die Konsequenzen auf jemand anderes schieben.

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Voomy, Berlin, Mittwoch, 12.12.2018, 14:22 (vor 1955 Tagen) @ Lattenknaller

Jeder Abgeordnete, der jetzt rhetorisch gegen das GFA hetzt, hat das Blut an seinen Händen, wenn es am Ende durch den Brexit tatsächlich zerbricht. Aber das will dort niemand wahrhaben. Und das ist ein Problem für Zukunfts-England. Leider hängt Großbritannien aber tief in Vergangenheits-England fest. So um 1700 Vergangenheits-England.

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Tigo, Duisburg, Mittwoch, 12.12.2018, 15:35 (vor 1955 Tagen) @ Voomy

Absolut. Viele hängen immer noch in Gedanken im Weltumspannenden König- und Kolonialreich fest. Eigentlich sowas von absurd, aber leider Wahr. Daher kommt ja auch die Idee, wir bekommen bessere Handelsdeals als mit der EU. Dabei haben sie immer noch nicht verstanden, dass sie im Wettbewerb der großen eine immer kleinere Rolle einnehmen. Neben den großen Konsum- und Volkswirtschaften der USA, China und der EU, haben viele vormals kleinere Groß aufgeholt und GB, als eigenständiges Land, überholt. Aber nun gut das werden sie vermutlich demnächst merken.

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Ulrich, Mittwoch, 12.12.2018, 16:28 (vor 1955 Tagen) @ Tigo

Absolut. Viele hängen immer noch in Gedanken im Weltumspannenden König- und Kolonialreich fest. Eigentlich sowas von absurd, aber leider Wahr. Daher kommt ja auch die Idee, wir bekommen bessere Handelsdeals als mit der EU. Dabei haben sie immer noch nicht verstanden, dass sie im Wettbewerb der großen eine immer kleinere Rolle einnehmen. Neben den großen Konsum- und Volkswirtschaften der USA, China und der EU, haben viele vormals kleinere Groß aufgeholt und GB, als eigenständiges Land, überholt. Aber nun gut das werden sie vermutlich demnächst merken.

Jacob Rees-Mogg hält es angeblich für den größten Fehler in der britischen Geschichte, die amerikanischen Kolonien gehen zu lassen. Und gerüchteweise ist er zudem der Auffassung, man könne diesen Fehler noch korrigieren.

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Voomy, Berlin, Mittwoch, 12.12.2018, 16:34 (vor 1955 Tagen) @ Ulrich

Make Great Britain ... great again?

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Ulrich, Mittwoch, 12.12.2018, 16:38 (vor 1955 Tagen) @ Voomy

Make Great Britain ... great again?

Der Mann wird nicht ohne Grund als "hochverehrter Abgeordneter für das 17. Jahrhundert" bezeichnet.

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Voomy, Berlin, Mittwoch, 12.12.2018, 16:42 (vor 1955 Tagen) @ Ulrich

Dabei ist JRM ein Niemand. Ein Tory-Hinterbänkler, der alleine durch seine Pro-Brexit Kampagne irgendeine Relevanz erreicht hat. Ebenso ein Phänomen wie in Deutschland der Bosbach, der trotz vollkommener Machtlosigkeit immer noch für O-Töne angehört wird.

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Ulrich, Mittwoch, 12.12.2018, 16:54 (vor 1955 Tagen) @ Voomy

Dabei ist JRM ein Niemand. Ein Tory-Hinterbänkler, der alleine durch seine Pro-Brexit Kampagne irgendeine Relevanz erreicht hat. Ebenso ein Phänomen wie in Deutschland der Bosbach, der trotz vollkommener Machtlosigkeit immer noch für O-Töne angehört wird.

Grundsätzlich richtig. Aber auch ein Corbyn war ein Niemand bis seine Jünger ihn an die Spitze der Labour-Partei gewählt hatten.

Was Spitzenpolitiker angeht haben die Briten seit einiger Zeit in erster Linie die Wahl zwischen Pest, Cholera, Ebola, Herpes und Noroviren.

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Pini, Mittwoch, 12.12.2018, 17:57 (vor 1955 Tagen) @ Ulrich

Was Spitzenpolitiker angeht haben die Briten seit einiger Zeit in erster Linie die Wahl zwischen Pest, Cholera, Ebola, Herpes und Noroviren.

Warum ist das so?

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Voomy, Berlin, Mittwoch, 12.12.2018, 18:24 (vor 1955 Tagen) @ Pini

Weil die Briten eine Zwei-Parteien-Gesellschaft haben. Du bist entweder Labour oder Tory. Klar gibt es noch die LibDems, die Greens oder UKIP. Aber eigentlich ist es der gleiche Scheiss wie in Amerika. Darüber hinaus hast du seit den 70ern entweder Pro-Maastricht oder Contra-Maastricht. Die Ideologisierung ist im Vereinigten Königreich ein entscheidender Faktor.

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Ulrich, Mittwoch, 12.12.2018, 18:10 (vor 1955 Tagen) @ Pini

Was Spitzenpolitiker angeht haben die Briten seit einiger Zeit in erster Linie die Wahl zwischen Pest, Cholera, Ebola, Herpes und Noroviren.


Warum ist das so?

Keine Ahnung. Gut möglich dass es u.a. mit den Medien dort zu tun hat die sehr unheilvolle Allianzen mit Typen wie Boris Johnson, etc. schmieden und Typen fördern die vorsichtig ausgedrückt einen Spleen haben.

Dazu kommt dass viele Politiker insbesondere bei den Konservativen einen recht einheitlichen Hintergrund haben. Sie stammen aus reichen, teilweise adeligen Familien und haben die gleichen Internate / Hochschulen besucht. Im Grunde sind viele Parlamentsmandate "Erbhöfe". Schon Winston Churchills Vater war einer der führenden Politiker der Konservativen. Sein Sohn Randolph Frederick Churchill war ebenfalls Politiker. Und sein Enkel Winston Spencer Churchill saß ebenfalls im Unterhaus. Ein anderer Enkel von Churchill, Nicholas Soames, ist noch heute Mitglied des Parlaments. "Politische Inzucht" dürfte es halbwegs treffen.

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Ulrich, Mittwoch, 12.12.2018, 14:11 (vor 1955 Tagen) @ Lattenknaller

Was mich fassungslos hinterlässt, ist die absolute Verantwortungslosigkeit, die da in London an den Tag gelegt wird. Irgendwie haben die es immer noch nicht richtig verstanden. Das betrifft auch Labour, in dem diese sich nicht klar positionieren in der Frage. Mal sehen, ob die da wirklich ablehnen im Januar.


Labour ist doch im Grunde von einem Jeremy Corbyn der fast sein ganzes Leben lang Hinterbänkler war als Geisel genommen worden. Der Mann ist der Partei von seinen Jüngern die in der Regel von außen kommen und ein paar Pfund bezahlt haben um abstimmen zu dürfen als Parteivorsitzender aufgedrückt worden.

Corbyn war von Anfang an ein verkappter Brexit-Befürworter weil er meint in einem von der EU "befreiten" Großbritannien sein sozialistisches Paradies errichten zu können.

Und dass man mir nichts Dir nichts einfach ein internationales Abkommen wie das Karfreitagsabkommen über die Wupper gehen lassen möchte von Seiten der ganz Konservativen ist auch ein beispielloser Vorgang. Da können sie das Ding auch gleich kündigen, dazu haben sie scheinbar aber nicht den Mumm, oder wollen die Konsequenzen auf jemand anderes schieben.

Viele Protagonisten auf der Insel scheinen vor allem extrem einfach gestrickt zu sein. So einfach gestrickt dass sie an die Lügen die sie der Öffentlichkeit präsentiert haben selbst glaubten. Diese Leute sahen die Probleme nicht, und sie sehen die meisten Probleme noch immer nicht.

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Ulrich, Donnerstag, 13.12.2018, 00:39 (vor 1955 Tagen) @ Ulrich

Corbyn war von Anfang an ein verkappter Brexit-Befürworter weil er meint in einem von der EU "befreiten" Großbritannien sein sozialistisches Paradies errichten zu können.

Richtig, aber zu kurz gefasst.
Corbyn ist im Prinzip ein echt netter Kerl, wirklich, hab den mal kennen gelernt macht Spass sich mit dem Typen zu streiten. ABER: Corbyn ist ein alter Kommunist und ein fürhcterlicher Opportunist. Angefangen von seinem guten Freund aka KGB Agenten bishin zu seiner Rolle bei dem 72er Referendum wo er den no-common-market Kühnert gegeben hat. Vielleicht finde ich letzteren wegen Corbyn so scheiße. Corbyn hat sein ganzes politisches Leben im Endeffekt am extremen linken Rand verbrahct, als alter 68er Maoist kein Wunder. Parteichef ist er nur gewoeden weil seine Anhänger eine Mitgliederwerbekampagne an Universitäten und Schulen gestartet haben und Labour zwar immer viele Wähler hatte aber nur äh so ca. 58000 Mitglieder (ohne Gewähr). Corbyn rekrutierte ca 80000 der akademischen Linken und wurde Parteichef. Labour hat also einen Linksaußen Parteichef ohne wirkliche Chance jemals zum PM gewählt zu werden (KGB Kontakte in den 70ern und 80ern, die Gulag Apologien, Demokratie sei an sich kacke, Stalin war ne töfte Kerl und Putin Whatabaoutist) und einem Labour Establishment welches ohne Parteimehrheit agieren muss und alles scheiße findet was die Corynisten da anstellen.


Viele Protagonisten auf der Insel scheinen vor allem extrem einfach gestrickt zu sein. So einfach gestrickt dass sie an die Lügen die sie der Öffentlichkeit präsentiert haben selbst glaubten. Diese Leute sahen die Probleme nicht, und sie sehen die meisten Probleme noch immer nicht.

Hier verkennst du britische Inneverhältnisse. Die haben sich Postkolonial nie gedanken gemacht wer oder was sie sein wollen, ähnlich wie die Ösis. Es gibt keine Britische Identität nach 1972. Brexit ist das streben nach vergangener Größe und der vagen Hoffnung dass dann alles wieder super wird. Das sind keine Lügen das ist blind vor Sehnsucht.
Warum arbeiten die sich so an der EU und an Deutschland ab ? Das ist relativ simpel (gilt auch für Frankreich): nach derem Selbstverständnis muss es immer heißen "Wenn getanzt wird, will ich führen" GB hat nie verstanden unter gleichen zu agieren. Jetzt schreien sie nach norwegischer Intervention um in die EFTA zu kommen. Noch letztes Jahr hat GB die moldawische Delegation nicht nach GB einreisen lassen, als in London die EFTA tagte, mittlerweile ist Moldau in der EFTA und müsste zustimmen damit GB aufgenommen werden kann. Warum sollten die das tun ? Sie verstehen es einfach nicht unter gleichen zu agieren.
Nach derem Selbstvertändnis sind sie die wichtigste Nation in Europa 2 Kriege gewonnen bla bla etc pp. Sachlich und faktisch kommen sie weder wirtschaftlich noch politisch an Deutschland, den 2maligen besiegten, ran. Ein amerikanischer Historiker kommentierte das mal mit den Worten, das dies Frankreich und GB wahnsinnig machen würde. Wahrscheinlich ist da was dran. Es ist immer einfachen mit dem Finger auf andere zu zeigen als sich um seinen eigenen scheiß zu kümmern.

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Lattenknaller, Madrid, Mittwoch, 12.12.2018, 15:24 (vor 1955 Tagen) @ Ulrich

Viele Protagonisten auf der Insel scheinen vor allem extrem einfach gestrickt zu sein. So einfach gestrickt dass sie an die Lügen die sie der Öffentlichkeit präsentiert haben selbst glaubten. Diese Leute sahen die Probleme nicht, und sie sehen die meisten Probleme noch immer nicht.

Wahrscheinlich auch immer noch viel Desinteresse.
Ich habe beruflich viel mit indischen Entwicklern zu tun.
Die kennen i.d.R. viele Inder, die in UK leben. Ich habe da mal ein paar gefragt, ob die denn wüssten, was auf die zukäme bei einem harten Brexit. Die Antwort war, na, dann würden sie halt in die EU gehen.
Auf meine Erwiderung, dass das dann ja nicht mehr so einfach ginge, weiteten sich erst einmal die Augen.
Ich glaube ein paar haben sich schon auf den Weg gemacht.

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Ulrich, Mittwoch, 12.12.2018, 19:42 (vor 1955 Tagen) @ Lattenknaller

Viele Protagonisten auf der Insel scheinen vor allem extrem einfach gestrickt zu sein. So einfach gestrickt dass sie an die Lügen die sie der Öffentlichkeit präsentiert haben selbst glaubten. Diese Leute sahen die Probleme nicht, und sie sehen die meisten Probleme noch immer nicht.


Wahrscheinlich auch immer noch viel Desinteresse.
Ich habe beruflich viel mit indischen Entwicklern zu tun.
Die kennen i.d.R. viele Inder, die in UK leben. Ich habe da mal ein paar gefragt, ob die denn wüssten, was auf die zukäme bei einem harten Brexit. Die Antwort war, na, dann würden sie halt in die EU gehen.
Auf meine Erwiderung, dass das dann ja nicht mehr so einfach ginge, weiteten sich erst einmal die Augen.
Ich glaube ein paar haben sich schon auf den Weg gemacht.

Bei normalen Bürgern oder bei Menschen mit Migrationshintergrund ist das ja durchaus nachvollziehbar. Aber dass Abgeordnete sich nicht für die Details des Brexit interessieren ist vorsichtig ausgedrückt ignorant.

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prosakind, wäre-gerne-in-Graz, Mittwoch, 12.12.2018, 14:46 (vor 1955 Tagen) @ Ulrich


Labour ist doch im Grunde von einem Jeremy Corbyn der fast sein ganzes Leben lang Hinterbänkler war als Geisel genommen worden. Der Mann ist der Partei von seinen Jüngern die in der Regel von außen kommen und ein paar Pfund bezahlt haben um abstimmen zu dürfen als Parteivorsitzender aufgedrückt worden.

Corbyn war von Anfang an ein verkappter Brexit-Befürworter weil er meint in einem von der EU "befreiten" Großbritannien sein sozialistisches Paradies errichten zu können.

Corbyn macht doch das einzig richtige. Soll er jetzt im Stile der SPD den im Dreck sitzenden Karren übernehmen und dann das Elend im Sinne derjenigen verwalten, die ihn reingefahren haben. Und damit die letzte Hoffnung der Labour-Partei auf ein Überleben als Massenpartei vergeben? Klar, wer möchte, dass Labour den Weg von New Labour weitergeht und sich wie SPD, PS, PASOK, PvdA, etc. selber abschafft, kann das nicht gut finden. Wer aber wie momentan 40% der britischen Wählerschaft noch Interesse an einer sozialdemokratischen Partei hat, die in der Lage ist, klassisch sozialdemokratische Themen zu bespielen, neue und jüngere Anhängerschaft zu generieren, sich personell zu erneuern und den Irrweg "Dritter Weg" zu beenden, der mag das Verhalten gar nicht ganz so falsch finden.

Und das jemand, der wirklich eine andere Politik möchte und den neoliberalen Einheitsbrei der letzten dreißig Jahre verlassen will, daran zweifelt, ob politische Alternativen in dieser EU überhaupt möglich sind, ist jetzt auch nicht so überraschend. Klar, sinnvoll wäre es, die EU intern zu verändern. Dass das bei allen bewusst eingezogenen technokratischen "Brandschutzmauern" aber kaum möglich sein wird, ist doch offensichtlich.

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Lattenknaller, Madrid, Mittwoch, 12.12.2018, 15:20 (vor 1955 Tagen) @ prosakind


Labour ist doch im Grunde von einem Jeremy Corbyn der fast sein ganzes Leben lang Hinterbänkler war als Geisel genommen worden. Der Mann ist der Partei von seinen Jüngern die in der Regel von außen kommen und ein paar Pfund bezahlt haben um abstimmen zu dürfen als Parteivorsitzender aufgedrückt worden.

Corbyn war von Anfang an ein verkappter Brexit-Befürworter weil er meint in einem von der EU "befreiten" Großbritannien sein sozialistisches Paradies errichten zu können.


Corbyn macht doch das einzig richtige. Soll er jetzt im Stile der SPD den im Dreck sitzenden Karren übernehmen und dann das Elend im Sinne derjenigen verwalten, die ihn reingefahren haben. Und damit die letzte Hoffnung der Labour-Partei auf ein Überleben als Massenpartei vergeben? Klar, wer möchte, dass Labour den Weg von New Labour weitergeht und sich wie SPD, PS, PASOK, PvdA, etc. selber abschafft, kann das nicht gut finden. Wer aber wie momentan 40% der britischen Wählerschaft noch Interesse an einer sozialdemokratischen Partei hat, die in der Lage ist, klassisch sozialdemokratische Themen zu bespielen, neue und jüngere Anhängerschaft zu generieren, sich personell zu erneuern und den Irrweg "Dritter Weg" zu beenden, der mag das Verhalten gar nicht ganz so falsch finden.

Und das jemand, der wirklich eine andere Politik möchte und den neoliberalen Einheitsbrei der letzten dreißig Jahre verlassen will, daran zweifelt, ob politische Alternativen in dieser EU überhaupt möglich sind, ist jetzt auch nicht so überraschend. Klar, sinnvoll wäre es, die EU intern zu verändern. Dass das bei allen bewusst eingezogenen technokratischen "Brandschutzmauern" aber kaum möglich sein wird, ist doch offensichtlich.

Wie Vommy schon schrieb, dass Corbyn ein Sozialdemokrat moderner Prägung ist, darf man bezweifeln.
M.W. nach sind mehr als 80% der Labourmitglieder für Remain, gerade die jüngeren.
In dem Sinne hätte man schon vor langem die andere Option ziehen können und eine neue Remain-Kampagne fahren können. Das würde aber den Weg in eine sozialistische Politik versperren.
Für einen Sozialdemokraten ist die EU ein Segen, eine Technokratie kann man nämlich sehr gut verändern. Zumal es momentan einen Mitspieler gibt, der mehr EU, und v.a. guter EU im Sinne von stärkerer wirtschaftlicher Zusammenarbeit, Digitalsteuer etc. möchte. I.ü. ein Desaster von Seiten der SPD Merkel da einfach so machen zu lassen und die ausgestreckte Hand auszuschlagen.
Dass das so Betonköpfen wie Corbyn und seinem komischen französischen Counterpart nicht passt, ist auch klar, die leben aber auch nicht in der Moderne.
Man stelle sich das nur vor, Corbyn hätte ja schon fast die Wahl gewonnen. Ein richtiger, moderner Sozialdemokrat hätte die Tories wahrscheinlich nur so weggepustet.

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prosakind, wäre-gerne-in-Graz, Mittwoch, 12.12.2018, 15:26 (vor 1955 Tagen) @ Lattenknaller

Man stelle sich das nur vor, Corbyn hätte ja schon fast die Wahl gewonnen. Ein richtiger, moderner Sozialdemokrat hätte die Tories wahrscheinlich nur so weggepustet.

Ich lasse Dir ja gerne Deine Meinung, aber das ist doch ein Witz. Umfrageergebnisse für Labour bei Neuwahlankündigigung im April: 27%. Wahlergebnis zwei Monate später nach Vorstellung einer "sozialistischen" Alternativpolitik: 40%. Wieviel Chuzpe bedarf es, um jetzt zu behaupten, dass wäre trotz Corbyn passiert und ein Blairista hätte ein noch viel besseres Ergebnis erzielt.

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Lattenknaller, Madrid, Mittwoch, 12.12.2018, 15:38 (vor 1955 Tagen) @ prosakind

Man stelle sich das nur vor, Corbyn hätte ja schon fast die Wahl gewonnen. Ein richtiger, moderner Sozialdemokrat hätte die Tories wahrscheinlich nur so weggepustet.


Ich lasse Dir ja gerne Deine Meinung, aber das ist doch ein Witz. Umfrageergebnisse für Labour bei Neuwahlankündigigung im April: 27%. Wahlergebnis zwei Monate später nach Vorstellung einer "sozialistischen" Alternativpolitik: 40%. Wieviel Chuzpe bedarf es, um jetzt zu behaupten, dass wäre trotz Corbyn passiert und ein Blairista hätte ein noch viel besseres Ergebnis erzielt.

Das sie im April nur bei 27% stand ist bei dem Bild, das die Tories abgeben, schon ein Zeichen.
Und das Du bei meine Ausführungen an Blair denkst, zeigt, dass Du nicht verstanden hast, was für mich sozialdemokratische Politik im Jahr 2018 sein sollte. Sie ist vor allem aber proeuropäisch. Von mir aus kann man diesen Nationalstaatskram in die Tonne treten, mehr Regionen und mehr Europa.
Oder ist das jetzt auch neoliberal?

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prosakind, wäre-gerne-in-Graz, Mittwoch, 12.12.2018, 15:57 (vor 1955 Tagen) @ Lattenknaller


Das sie im April nur bei 27% stand ist bei dem Bild, das die Tories abgeben, schon ein Zeichen.

Es geht um den April 2017 (vor der Wahl). Die Neuwahlen wurden doch nur angesetzt, weil die Tories (damals 45%) auf eine vergrößerte Mehrheit hofften. Und dann mag es vielleicht einen verhaltenen May'schen-Wahlkampf gegeben haben. Aber nichts, was die Tories in diesen zwei Monaten wirklich disqualifiziert hätte. Und in diesen zwei Monaten hat Labour um 13% zugelegt. Und was hat Labour dafür gemacht? Es gab ein neues Wahlprogramm und Corbyn war intern unumstrittener, als es mitunter zu erwarten gewesen wäre.

Und das Du bei meine Ausführungen an Blair denkst, zeigt, dass Du nicht verstanden hast, was für mich sozialdemokratische Politik im Jahr 2018 sein sollte. Sie ist vor allem aber proeuropäisch. Von mir aus kann man diesen Nationalstaatskram in die Tonne treten, mehr Regionen und mehr Europa.

Gab es denn eine andere Alternative bei Labour? Da war doch quasi nur die Wahl zwischen Corbyn (der böse Sozialist) und den Erben Toni Blairs (der ja durchaus jetzt so anti-europäisch nicht war)

Oder ist das jetzt auch neoliberal?

Per se nicht. Die Frage ist aber nicht nur: was will man? Sondern auch, was kann man bekommen? Das schwerwiegende Demokratiedefizit der EU, die dortigen technokratischen Automatismen, die in den Verträgen festgeschriebene neoliberale Grundausrichtung - das alles macht Veränderungen schon nicht einfach. Und wenn dann auch noch die Schäublesche Knute dazu kommt, die nationale Neuausrichtungen mit fragwürdigen TINA-Zwängen unterdrückt, wird es halt ganz schwer. Die EU in ihren hiesigen Form war nie ein Projekt für die breite Masse, sondern immer ein Elitenvorhaben. Und diese Eliten wussten auch immer, wie sie sie gestalten können, damit das so bleibt.

Und nein, ich brauche per se weder einen Nationalstaat noch nationale Egoismen. Aber wenn der "Territorialstaat" der letzte Rückzugsraum ist, um sich selbst gegen Fehlentwicklungen im globalen Maßstab verteidigen zu können, hat dieser vielleicht doch noch eine historische Funktion.

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Lattenknaller, Madrid, Mittwoch, 12.12.2018, 16:47 (vor 1955 Tagen) @ prosakind

Gab es denn eine andere Alternative bei Labour? Da war doch quasi nur die Wahl zwischen Corbyn (der böse Sozialist) und den Erben Toni Blairs (der ja durchaus jetzt so anti-europäisch nicht war)

Das sich niemand wirklich aufdrängte, um gegen Corbyn anzutreten, zeigt m.A. nach auch, das der Zustand der Partei auch nicht der beste ist. In die Blair-Zeiten will man ja auch nicht zurück und das Jahr 2018 ist ein anderes als 1998.

Oder ist das jetzt auch neoliberal?


Per se nicht. Die Frage ist aber nicht nur: was will man? Sondern auch, was kann man bekommen? Das schwerwiegende Demokratiedefizit der EU, die dortigen technokratischen Automatismen, die in den Verträgen festgeschriebene neoliberale Grundausrichtung - das alles macht Veränderungen schon nicht einfach. Und wenn dann auch noch die Schäublesche Knute dazu kommt, die nationale Neuausrichtungen mit fragwürdigen TINA-Zwängen unterdrückt, wird es halt ganz schwer. Die EU in ihren hiesigen Form war nie ein Projekt für die breite Masse, sondern immer ein Elitenvorhaben. Und diese Eliten wussten auch immer, wie sie sie gestalten können, damit das so bleibt.

So was lese ich ja öfters. EU = elitär, technokratisch. Kommt auch von der anderen Seite, nehme es mir nicht übel. Ist aber trotzdem falsch. Die EU ist jeden Tag in der breiten Masse angekommen. Das nimmt nur keiner wahr. Und zumeist im Guten. Wenn wir weiter nationalstaatlich rumdümpeln würden in Europa wären wir schon längst von den großen Investmentbank, den Putins und Trumps auseinandergenommen worden. Die Mauer der EU ist groß, sie schützt, man nimmt es nur jeden Tag als selbstverständlich an.
Dazu kommen viele Regelungen, die im Sinne der Verbraucher und Bürger sind. Interessanterweise wird aber auch das immer fleissig kritisiert, sieh DGSVO oder jetzt die neue Richtlinie für KFZ-Fahrer.
Die Standards werden peu a peu langsam nach oben gehoben. Selbst wir in Deutschland kommen da oft nicht mehr mit, siehe Diesel.
Und dieser Technokratievorwurf ist auch interessant. M.W. gibt es auch ein Parlament, das eigene Vorschläge macht und jede Richtlinie zustimmen muss. Die EU, in dem nur der Ministerrat entschied, die ist Geschichte.
Ich habe mich neulich mit Belgiern unterhalten. Die sind froh über die EU, wenn man schon komplett scheiternde nationale Regierungen hat, gibt es wenigstens die, die für ein wenig Ordnung sorgt.
Und dass man Freihandel, Freizüzgkeit und Binnenmarkt als neoliberal abstuft, ist auch linkes Denken aus den 70ern. Sollte ma sich auch mal selber hinterfragen. Das würde dann greifen, wenn es sonst keine Anhebung nach oben geben würde, aber das passiert ja seit Jahren gewaltig. Und die Löhne z.B. in Osteuropa steigen ja. Was uns auch mittelfristig helfen wird.
Das die Politik von Schäuble ein Riesenfehler ist. da stimme ich Dir zu. Da kann die EU aber nichts zu. Im Gegenteil, die meisten EU-Staaten sehen das anders und wünschen sich hier andere Lösungen.

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Voomy, Berlin, Mittwoch, 12.12.2018, 15:29 (vor 1955 Tagen) @ prosakind

Umfragen seit drei Monaten: Tory 40-42%, Labour 36-40%. Und das bei dem Bild, das die Regierung gerade abgibt.

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Ulrich, Mittwoch, 12.12.2018, 16:24 (vor 1955 Tagen) @ Voomy

Umfragen seit drei Monaten: Tory 40-42%, Labour 36-40%. Und das bei dem Bild, das die Regierung gerade abgibt.

Labour hat bei den letzten Wahlen vor allem deshalb deutlich besser als erwartet abgeschnitten weil es eine überparteiliche Bewegung gegeben hat die auf Wahlkreisebene vor allem über die sozialen Medien für Kandidaten geworben hat von denen man zumindest einen geordneten Brexit erwarten konnte. Dies hat dazu geführt dass Labour-Kandidaten die in das Profil passten Stimmen von Wählern auf sich vereinigen konnten die sonst kleinere Parteien gewählt hätten. Das Ergebnis war also keineswegs nur der eigene Verdienst.

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prosakind, wäre-gerne-in-Graz, Mittwoch, 12.12.2018, 17:28 (vor 1955 Tagen) @ Ulrich


Labour hat bei den letzten Wahlen vor allem deshalb deutlich besser als erwartet abgeschnitten weil es eine überparteiliche Bewegung gegeben hat die auf Wahlkreisebene vor allem über die sozialen Medien für Kandidaten geworben hat von denen man zumindest einen geordneten Brexit erwarten konnte. Dies hat dazu geführt dass Labour-Kandidaten die in das Profil passten Stimmen von Wählern auf sich vereinigen konnten die sonst kleinere Parteien gewählt hätten. Das Ergebnis war also keineswegs nur der eigene Verdienst.

Das ist jetzt gar nicht so böse gemeint, wie es klingen mag: aber ich frag' mich manchmal ehrlich, was man Euch Seeheimern so gibt. Aber wie groß kann denn der Realitätsverlust noch werden? Wir haben eine europaweite (nimmt man die USA dazu auch eine überkontinentale) Entwicklung, in der ehemals sozialdemokratische Parteien sich (wie begründet auch immer) von ihrer Basis entfernen, in die Mitte streben und versuchen eine Mitte-Politik umzusetzen. Einen hegemonialen wirtschaftpolitischen Irrweg folgend wird diese Politik inform einer elitenfreundlichen, marktfundamentalitischen Herangehensweise umgesetzt. Infolgedessen erleben wir signifikante gesellschaftspolitische Verwerfungen. Auf politischer Ebene führt dies zur Marginalisierung der ehemals wohlfahrtsstaatlichen Parteien und zum Erstarken populistischer Strömungen, vor allem auf der rechten Seite. Die überwiegende Mehrheit der Mitglieder der ehemals auf dieses nun verlorene Klientel bauenden Parteien weigern sich jedoch, die eigenen Fehlentscheidungen zu thematisieren, spalten sich auf und gehen zugrunde.

Nachdem Labour den identischen Weg (nur ohne nenneswerte Spaltung) mitgegangen ist, gibt es dort - gegen große interne Widerstände - eine Abkehr. Die Partei bekennt sich zu den eigenen Fehler, plant deren Revision und gibt sich ein Programm, dass der eigenen Vergangenheit entspricht. Dieses Verhalten wird von den Wählern goutiert: Stimmenzuwachs um 50% innerhalb von zwei Monaten, mehr als 50% Neumitglieder in kurzer Zeit. Eine bemerkenswerte Mobilisierung junger Menschen und im Endeffekt ein herausragendes Wahlergebnis. Und nebenbei die rechtspopulistischen Strömungen im eigenen Land ausradiert.

Und die alten Sozialdemokraten jenseits der Grenzen so: was nicht sein darf, kann nicht sein. Der Erfolg gründet im allem, nur nicht in den Entscheidungen der Partei und ihres Vorsitzenden. Ich weiß nicht.

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prosakind, Mittwoch, 12.12.2018, 17:57 (vor 1955 Tagen) @ prosakind

Und nebenbei die rechtspopulistischen Strömungen im eigenen Land ausradiert.

Die sind dort ja auch in der Regierung oder zumindest in der aktuellen Regierungspartei. Die Lorbeeren muss sich Labour nun wirklich nicht aufsetzen.

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Voomy, Berlin, Mittwoch, 12.12.2018, 17:45 (vor 1955 Tagen) @ prosakind

Corbyn ist kein Sozialdemokrat. Deine Anfeindungen gegen jene, die ihn kritisieren sind unsachlich und unangebracht. Nein, eigentlich sind sie beleidigend. Und damit hast du das Dilemma der parlamentarischen Labour-Party eigentlich sehr repräsentativ auf den Punkt gebracht.

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Ulrich, Mittwoch, 12.12.2018, 17:38 (vor 1955 Tagen) @ prosakind

Was soll der Scheiß?

Wenn Jeremy Corbyn Antisemitismus duldet oder sogar fördert, dann ist das für dich eine Verschwörungstheorie.

Und wenn ich das und anderes an ihm kritisiere bin ich ein Seeheimer.

Du willst nicht diskutieren, Du willst deine Vorurteile spazieren führen.

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prosakind, wäre-gerne-in-Graz, Mittwoch, 12.12.2018, 17:48 (vor 1955 Tagen) @ Ulrich
bearbeitet von prosakind, Mittwoch, 12.12.2018, 17:53


Wenn Jeremy Corbyn Antisemitismus duldet oder sogar fördert, dann ist das für dich eine Verschwörungstheorie.

Ich habe dazu an anderer Stelle was geschrieben. Dieser Beitrag bezog sich nicht darauf. Wobei ich über den Punkt ja fast noch diskutieren würde (also "duldet" statt selber "antisemitisch" zu agieren.)

Und wenn ich das und anderes an ihm kritisiere bin ich ein Seeheimer.

Dieser Beitrag bezog sich nur auf das ständige Kleinreden dessen, dass die Wiederbelebung Labours an Corbyns Überzeugungen und seinem Programm liegen könnte. Hier den Antisemitismus-Vorwurf diskutieren zu wollen, wirkt leider (wieder) mal wie eine dreailing-Strategie. Seeheimer bist Du für mich nicht, weil Du Corbyn zum Antisemit erklärst. Ich lese Dich nur seit dreizehn oder vierzehn Jahren.

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Voomy, Berlin, Mittwoch, 12.12.2018, 14:57 (vor 1955 Tagen) @ prosakind

Genau jetzt macht er politisch durchaus das Richtige. Aber bitte, Corbyn macht doch nicht etwas "richtig". Der Mann ist ein Sozialist - und zwar nicht einer von der Sorte, die man durchaus als Sozialdemokraten gutheißen kann, sondern einer von denen, bei denen selbst die hysterischen Warnrufe der Amerikaner beinahe wahr sind. Völlig verblendet würde er sein Land vollkommen an die Wand fahren lassen, wenn es nur die geringste Chance gibt, dass er seinen Lebenstraum von einem großen sozialistischen Staat in Europa umsetzen kann.

Es ist bezeichnend, dass die Torries sich seit zwei Jahren zerlegen und es selbst in den Umfragen keine Mehrheit für die Partei gibt. Und warum? Weil da an der Spitze ein antisemitischer Sozialist steht. England hat besseres verdient. Vergessen wir mal nicht, dass er es ist, der Labour ebenfalls auf dem Brexit und den "No peoples vote" Bandwagon hält.

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hardbreak, Ort, Mittwoch, 12.12.2018, 22:10 (vor 1955 Tagen) @ Voomy

Was bitte ist am Sozialismus im Vergleich zu den Torris schlecht?

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Voomy, Berlin, Mittwoch, 12.12.2018, 22:17 (vor 1955 Tagen) @ hardbreak

Es heißt ja immer dass es keine dumme Fragen geben würde, aber das erscheint mir schon wie eine dumme Frage. Oder wie ein Angelköder, auf den Menschen mit gesundem Menschenverstand empört antworten sollen.

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hardbreak, Ort, Donnerstag, 13.12.2018, 07:47 (vor 1954 Tagen) @ Voomy

Nein die Frage war ernst gemeint.
Und warum sollte man sich als normaler Mensch empören der für sein Geld arbeitet und etwas Sinnvolles zur Gesellschaft bei trägt??

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prosakind, wäre-gerne-in-Graz, Mittwoch, 12.12.2018, 15:14 (vor 1955 Tagen) @ Voomy

Unabhängig davon, wie Corbyn sich selbst im Laufe seiner politischen Karriere positioniert und bezeichnet hat, ist das Parteiprogramm von Labour unter seiner Führung im Kern sozialdemokratisch, nicht sozialistisch. Man merkt, wie weit sich das politische Spektrum nach rechts verschoben hat, wenn klassische sozialdemokratische Politik als Sozialismus verteufelt wird (wobei ich persönlich ja den Begriff "Sozialdemokrat" als viel pejorativer empfinde als den des "Sozialisten" - aber sei's drum).

Aber wenn das nicht reicht, dann findet man bestimmt irgendwo immer noch einen Antisemitismus-Vorwurf. Es ist alles so erwartbar - aber durchaus auch ermüdend und langweilig.

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prosakind, Mittwoch, 12.12.2018, 16:07 (vor 1955 Tagen) @ prosakind

Ich wusste bisher nicht viel über die aktuelle Labour Partei, außer dass ihr Vorsitzender sich gerne mit Judenhassern und Islamisten fotografieren lässt, aber gut mal ins Programm geschaut.

- Keinerlei Steuer- oder Abgabenerhöhung für alle unter 80.000 Pfund Einkommen.

- Steuersenkungen für Industriebetriebe

- eine Art Schuldenbremse und Abbau der Staatsschulden

- 250 Milliarden Pfund zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur über 10 Jahre

- Energiewende, aber mit Garantie dass Strom nicht teurer wird

- Ausbau der Atomindustrie

- Verstaatlichung der Bahn, Post und Ernergienetz. Ausbau des Zugnetzes

- zinsfreie Kredite für Häuslebauer

- 4 Millionen Privathäuser werden vom Staat kostenlos neu isoliert

- neue Nationalbank ausgestattet mit 250 Milliarden Pfund Kapital (in etwa wie die KfW)

- Einführung von Sparkassen

- Steuersenkungen und Bürokratieabbau für Mittelständler und Kleinstunternehmen

- Sondersteuer auf zu hohe Managergehälter

- bevor eine Firma verkauft wird haben deren Mitarbeiter das Erstkaufsrecht


... warum klingt das alles nach eierlegender Wollmilchsau?

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Ulrich, Mittwoch, 12.12.2018, 15:30 (vor 1955 Tagen) @ prosakind

Unabhängig davon, wie Corbyn sich selbst im Laufe seiner politischen Karriere positioniert und bezeichnet hat, ist das Parteiprogramm von Labour unter seiner Führung im Kern sozialdemokratisch, nicht sozialistisch. Man merkt, wie weit sich das politische Spektrum nach rechts verschoben hat, wenn klassische sozialdemokratische Politik als Sozialismus verteufelt wird (wobei ich persönlich ja den Begriff "Sozialdemokrat" als viel pejorativer empfinde als den des "Sozialisten" - aber sei's drum).

Corbyn ist im Grunde ein Fremdkörper innerhalb von Labour. Er ist der Partei auf Grund des fragwürdigen Wahlverfahrens von außen aufgedrückt worden.


Aber wenn das nicht reicht, dann findet man bestimmt irgendwo immer noch einen Antisemitismus-Vorwurf. Es ist alles so erwartbar - aber durchaus auch ermüdend und langweilig.

Dass irgend eine "Antisemitismus-Keule" gegen Corbyn geschwungen würde ist ein plumper Versuch die Verantwortung umzudrehen. Und erinnert durchaus ein wenige an das Verhalten von Kevin Großkreutz das hier in letzter Zeit diskutiert worden ist.

Corbyn hat antisemitisches Verhalten innerhalb von Labour verharmlost und gedeckt. Er hat selbst beispielsweise in der Vergangenheit Hamas und Hisbollah als "Freunde" bezeichnet, Antisemitismus in seinem Umfeld nimmt er vielfach zumindest nicht wahr oder ignoriert ihn bewusst.

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Voomy, Berlin, Mittwoch, 12.12.2018, 15:25 (vor 1955 Tagen) @ prosakind

Es ist ebenso ermüdend und berechnend, dass die Anhänger solcher Politiker immer Ausreden dafür finden, was ihre Aushängeschilder so sagen und getan haben. Die Äußerungen Corbyns sind mitnichten Jahre her, sie sind eher sehr aktuell. Vielleicht mag er heute nicht Twittern, dass die PLO ja recht hat, aber inhaltlich sind viele seiner Äußerungen auf eben dem Level.

Ich war schon immer Pro-Labour. Aber solange Corbyn da an der Sptize steht, würde ich die Partei meiden wie es nur geht. Der Mann repräsentiert seine Anhänger nicht, er drückt ihnen, dank des britischen Parteisystems, einen Kurs auf, der sie nicht nur daran hindert an die Regierung zu kommen, sondern sie langfristig zerstören wird.

Auch diese Geschichte von wegen "Die Gesellschaft hat sich nach rechts verschoben weil..." ist doch einfach nur ein Strohmann. Die Partei mag sozialdemokratische Ausrichtungen haben. Der Mann an der Spitze hat es aber nicht. Guck dir mal an, was er letztes Wochenende so an Visionen von sich gegeben hat.

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prosakind, wäre-gerne-in-Graz, Mittwoch, 12.12.2018, 15:40 (vor 1955 Tagen) @ Voomy

Es ist ebenso ermüdend und berechnend, dass die Anhänger solcher Politiker immer Ausreden dafür finden, was ihre Aushängeschilder so sagen und getan haben. Die Äußerungen Corbyns sind mitnichten Jahre her, sie sind eher sehr aktuell. Vielleicht mag er heute nicht Twittern, dass die PLO ja recht hat, aber inhaltlich sind viele seiner Äußerungen auf eben dem Level.

Ich denke nicht, dass es Sinn macht, diese Diskussion hier zu führen. Aber ich verwehre mich stark dagegen, die antiimperialistische Strömung in der Linken mit der Antisemitismuskeule aus dem Diskurs auszugrenzen. Es ist auch nicht meine Position und - mit Bauchschmerzen - mögen wir das ganze auch "bedenkliche Israelkritik" oder vergleichbar nennen (Antiisraelismus ist mir bereits zu viel, da die Kritik sich ja gegen gezielte Politiken richten), aber daraus "Antisemitismus" zu machen (also die rassistisch konnotierte Abwertung von Menschen aufgrund ihrer jüdischen Abstammung, die zudem historisch immer mit Vernichtungsphantasien verbunden ist), geht mir zu weit. Und das halte ich auch für eine unlautere Diskursstrategie.

Ich war schon immer Pro-Labour. Aber solange Corbyn da an der Sptize steht, würde ich die Partei meiden wie es nur geht. Der Mann repräsentiert seine Anhänger nicht, er drückt ihnen, dank des britischen Parteisystems, einen Kurs auf, der sie nicht nur daran hindert an die Regierung zu kommen, sondern sie langfristig zerstören wird.

Hier würde ich Dir vollkommen widersprechen. Er repräsentiert einen ehemals marginalisierten Parteiflügel, der mittlerweile wieder eine bedeutende Strömung geworden ist. Das ist ein Kampf um innerparteiliche Hegemonie, den diejenigen, die die Partei vierzig Jahr dominiert haben (und, das ist dann nur meine Meinung: dabei heruntergewirtschaftet haben) natürlich ungerne verlieren. Corbyn jetzt vorzuwerfen, er würde neue Parteimitglieder gewinnen (was ist daran verwerflich?), er würde die Partei mit seinen Gefolgsleuten neu besetzen (was ist daran ungewöhnlich?), etc. ist meines Erachtens ebenfalls unlauter.

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Voomy, Berlin, Mittwoch, 12.12.2018, 15:45 (vor 1955 Tagen) @ prosakind

Ich habe es auch nicht auf die gesamte Linke bezogen. Das hast du daraus gemacht. "Immer wieder solche Politiker" bezog sich nicht auf die Linke als Ganzes, sondern halt auf gewisse Lichtgestalten. Es gibt in der Linken nun einmal ebenso wie in der Rechten Einzelpersonen, bei denen es nicht Israel-Kritik ist, sondern die klaren Antisemitismus predigen. Corbyn gehört dazu. Das bezog sich aber nicht auf die Linke als solche und sollte auch nicht in die gerne gepredigte Kerbe schlagen, dass die Linke ein generelles Antisemitsmus-Problem hat.

Corbyn tut aber nichts davon, was du aufführst. Er gewinnt keine neuen Parteimitglieder, seine Loyalisten werden in den internen Besetzungskriegen von Labour abgewählt. So bereits drei Mal geschehen. Er hat nicht einmal eine interne Mehrheit. Es ist alleine der Parteikonsens, der ihn als Minderheitsführer noch am Leben hält. Und solange sein Gesicht an der Spitze von Labour steht, wird diese Partei auch keinen Blumentopf mehr gewinnen.

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prosakind, wäre-gerne-in-Graz, Mittwoch, 12.12.2018, 16:19 (vor 1955 Tagen) @ Voomy

Ich habe es auch nicht auf die gesamte Linke bezogen.

Ich ja auch nicht. Deswegen schrieb ich ja von der "antiimperialistischen Strömung in der Linken" (die bekannterweise ja nur einen Teil aus macht).

Es gibt in der Linken nun einmal ebenso wie in der Rechten Einzelpersonen, bei denen es nicht Israel-Kritik ist, sondern die klaren Antisemitismus predigen. Corbyn gehört dazu.

Die mag es geben. Ich kenne keine Äußerungen von Corbyn, die ihn als "klaren Antisemiten" ausweisen. Es gibt eine Menge "Kontaktschuld"-Vorwürfe (er hat sich mit dem und den getroffen / verbrüdert / nicht distanziert). Es gibt viele pro-palästinensische Statements und Aktivitäten (die durchaus Gruppen betreffen, die sich selbst als "Befreiungskämpfer" gegen Israel verstehen a.k.a. Terroristen). Das kann man schlecht finden. Ob man das als Antisemitismus verstehen muss, ich weiß es nicht.

Das bezog sich aber nicht auf die Linke als solche und sollte auch nicht in die gerne gepredigte Kerbe schlagen, dass die Linke ein generelles Antisemitsmus-Problem hat.

Habe Dich nicht so verstanden. Wollte ich selber auch nicht sagen.


Corbyn tut aber nichts davon, was du aufführst. Er gewinnt keine neuen Parteimitglieder,

Es gibt vor-Corbyn-Mitgliederzahlen (1), es gibt nach-Ernennung-Corbyns-Mitgliederzahlen (2) und es gibt heute-Mitgliederzahlen (3). Die Zahl von 2 ist deutlich höher als die von 1., die Zahl von 3 ist immer noch signifikanter höher als von 1.

seine Loyalisten werden in den internen Besetzungskriegen von Labour abgewählt. So bereits drei Mal geschehen.

Passiert den besten.

Und solange sein Gesicht an der Spitze von Labour steht, wird diese Partei auch keinen Blumentopf mehr gewinnen.

Auf Wiedervorlage gelegt.

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Voomy, Berlin, Mittwoch, 12.12.2018, 16:34 (vor 1955 Tagen) @ prosakind

Ich würde ja sagen "wir werden es bald sehen"... aber ob es eine General Election gibt, steht ja ebenso in den Sternen wie jedes andere Szenario. :/

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Sascha, Dortmund, Mittwoch, 12.12.2018, 13:35 (vor 1955 Tagen) @ Ulrich

Im Augenblick gibt es im Grunde drei Alternativen wie das ganze ausgehen kann. Geordneter Brexit auf Basis einer Vereinbarung zwischen Großbritannien und der Rest-EU, ungeordneter Austritt oder ein Verbleib in der EU, ggf. nach einer zweiten Volksbefragung.

Womit man eigentlich zwei Jahre nach dem Refederum an genau der gleichen Stelle steht wie direkt danach.

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Ulrich, Mittwoch, 12.12.2018, 13:40 (vor 1955 Tagen) @ Sascha

Im Augenblick gibt es im Grunde drei Alternativen wie das ganze ausgehen kann. Geordneter Brexit auf Basis einer Vereinbarung zwischen Großbritannien und der Rest-EU, ungeordneter Austritt oder ein Verbleib in der EU, ggf. nach einer zweiten Volksbefragung.

Womit man eigentlich zwei Jahre nach dem Refederum an genau der gleichen Stelle steht wie direkt danach.

Die große Spaltung in erster Linie quer durch die englische Bevölkerung wird das wohl in der Tat nicht beenden. Das kann nur der Sensenmann. Ein sehr großer Anteil der harten Brexit-Befürworter ist bereits im Rentenalter.

P.S.: Oder ein katastrophaler, ungeregelter Brexit. Aber selbst da würden die echten Hardliner die Schuld auf die EU schieben.

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Voomy, Berlin, Mittwoch, 12.12.2018, 13:47 (vor 1955 Tagen) @ Ulrich

Das passiert doch jetzt schon, freundlich begleitet von der Murdoch-Media. "Die EU bestraft uns" "Die EU will ein Exempel statuieren".

Es ist nie bei den Briten angekommen, dass zu einer Verhandlung Interessen von zwei Seiten gehören und dass die EU das gleiche Recht hat seine Interessen zu wahren wie das große britische Empire.

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Tigo, Duisburg, Mittwoch, 12.12.2018, 13:18 (vor 1955 Tagen) @ Ulrich

Einfach nur Wahnsinn, wie dieser ganze Prozess ideologisiert wird. Gibt da nur wenige Parlamentarier die wirklich Konstruktiv versuchen den Karren aus dem Dreck zu ziehen.
Ich sehe schon einen ungeordneten Brexit... Das würden wir zu Anfang auch spüren, nach einiger Zeit aber womöglich sogar davon profitieren, aber GB würde das in eine tiefe Rezession führen. Und mit einer geschwächten Wirtschaft meinen sie bessere Deals zu bekommen...

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Ulrich, Mittwoch, 12.12.2018, 13:26 (vor 1955 Tagen) @ Tigo

Einfach nur Wahnsinn, wie dieser ganze Prozess ideologisiert wird. Gibt da nur wenige Parlamentarier die wirklich Konstruktiv versuchen den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

Es gab vor einiger Zeit eine Meldung nach denen die Mitglieder des Unterhauses Einblick in die als geheim eingestuften Verhandlungsunterlagen zwischen der EU und Großbritannien Einsicht nehmen konnten. Weniger als 100 haben davon Gebrauch gemacht, ich meine es waren um die 70. Sprich diese Leute wissen in ihrer ganz großen Mehrheit nicht nur nicht worum es geht, sie wollen es gar nicht wissen.

Lediglich das Irland-Problem haben sie jetzt in ganz groben Zügen wahrgenommen.

Ich sehe schon einen ungeordneten Brexit... Das würden wir zu Anfang auch spüren, nach einiger Zeit aber womöglich sogar davon profitieren, aber GB würde das in eine tiefe Rezession führen. Und mit einer geschwächten Wirtschaft meinen sie bessere Deals zu bekommen...

Die Wahrscheinlichkeit dafür wird leider in meinen Augen immer größer :-/

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hardbreak, Ort, Donnerstag, 13.12.2018, 08:16 (vor 1954 Tagen) @ Ulrich

In Deutschland lesen alle Politiker alle Texte?
Auch hier kann man froh sein wenn zu mindestens die Fachpolitiker informiert sind.
Was diverse Tests wunderbar gezeigt haben.

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Ulrich, Donnerstag, 13.12.2018, 10:20 (vor 1954 Tagen) @ hardbreak

In Deutschland lesen alle Politiker alle Texte?
Auch hier kann man froh sein wenn zu mindestens die Fachpolitiker informiert sind.
Was diverse Tests wunderbar gezeigt haben.

In der Regel verlässt man sich im Tagesgeschäft in der Tat auf die Fachpolitiker. Anders wäre das Arbeitspensum eines Abgeordneten auch nicht zu schaffen. Aber der Brexit ist der größte Umbruch für Großbritannien seit dem Ende des zweiten Weltkriegs. Ich bin mir sicher, in fast jedem andren EU-Land -Staaten wie Italien, Ungarn, Polen, etc. mal ausgenommen - hätte sich die große Mehrheit der Parlamentarier mit dem Thema beschäftigt. Hinzu kommt dass der Brexit im Grunde die Arbeit jedes Fachpolitikers in Großbritannien elementar tangiert. Wer im auswärtigen Ausschuss sitzt müsste sich schon deshalb einen Großteil der Papiere ansehen. Wer im Wirtschaftsausschuss sitzt ebenfalls, genau so die Mitglieder des Wirtschaftsausschusses. Auch die Umweltpolitik wird tangiert, etc.

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markus93, Sauerland, Mittwoch, 12.12.2018, 13:00 (vor 1955 Tagen) @ Tigo

Zeigt halt deutlich, dass Populisten sehr gut Populismus betreiben, aber ehr schlecht regieren können.

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Tigo, Duisburg, Mittwoch, 12.12.2018, 13:08 (vor 1955 Tagen) @ markus93

Es wird eines der größten Probleme unserer Gesellschaft sein Diskussionen, politischer und Gesellschaftlicher Art, wieder mehr Fakten basiert zu betreiben. Zur Zeit ist es so einfach wie nie mit Lug und Betrug Stimmung zu machen. Und weil das Wiederlegen immer komplizierter ist als die Falschaussage selbst werden die Fakten leider oft nicht gehört.
Das kann man wunderbar an den Erfolgen, von Trump, Brexit, AFD, 5Sterne/Lega Nord etc. sehen.

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hardbreak, Ort, Donnerstag, 13.12.2018, 08:20 (vor 1954 Tagen) @ Tigo

Meine Hoffnung liegt im Bereich KI und Lügendetektoren.
Ist dann auch ganz witzig wenn CEOs auf Hauptversammlungen keine Märchen mehr erzählen können oder auch bei Betriebsversammlungen

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Rupo, Ruhrpott, Mittwoch, 12.12.2018, 12:46 (vor 1955 Tagen) @ Voomy

wäre noch die Frage zu klären: Where the hell are Nigel Paul Farage and Alexander Boris de Pfeffel Johnson?

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Voomy, Berlin, Mittwoch, 12.12.2018, 12:48 (vor 1955 Tagen) @ Rupo

Nigel Farage hat sich leider für einen Ausstieg aus der Serie entschieden, als er plötzlich bemerkte, dass seine eigene Partei voller Rechtsextremer ist. Er kommentiert die Serie aber jetzt für Breitbart.com.

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