schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Marco Bülow tritt aus der SPD aus (Sonstiges)

Thomas, Dortmund, Dienstag, 27.11.2018, 07:01 (vor 1971 Tagen)

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

alexey83, Dortmund, Dienstag, 27.11.2018, 23:02 (vor 1970 Tagen) @ Thomas

Das war leider zu erwarten, konsequent und absolut richtig die SPD zu verlassen, da die Politik, die die Partei macht nicht mehr wirklich sozial ist.

Er war schon 2013 gegen die GroKo und war einer der einzigen, die sich getraut haben es zu sagen. Wenn der Vorsitzender der Dortmunder SPD erst nach dem Anruf von Hannelore K. sich doch für die GroKo ausspricht, da er sonst keine Chance hat in der Politik was zu erreichen, sagt das viel aus.
Eigentlich war Bülow der einzige aus der SPD , der von mir noch eine Stimme bekommen würde.
Nun darf er nicht noch mehr mit der Wagenknecht kuscheln und die Finger von der Linkspartei lassen.

Wirklich schade

Foreveralone, Dortmund, Dienstag, 27.11.2018, 20:06 (vor 1970 Tagen) @ Thomas

Heuzutage nennt man Leute wie Bülow einen Sozialisten, obwohl er eigentlich nur Werte der Sozialdemokraten der alten Schule vertritt.

Zudem ein wahrer Dortmunder.

Wirklich schade

hardbreak, Ort, Dienstag, 27.11.2018, 22:04 (vor 1970 Tagen) @ Foreveralone

Wenn Bülow eher ausgetreten wäre hätte Maßen der alte Aluhut träger heute noch seinen Job.
Oder hast du das mit den Linksextremisten nicht mitbekommen?
Du willst doch dem Verfassungschutzpräsidenten A.D. keine Verschwörungstheorie unterstellen?

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Alones, Dienstag, 27.11.2018, 14:09 (vor 1971 Tagen) @ Thomas

Sahra Wagenknecht hat gerade eben eine kurze Pressekonferenz gegeben und sich auch zu Bülow geäußert. Sie hat ihn ausdrücklich dazu eingeladen, sich der Linksfraktion anzuschließen, wofür er ja auch nicht Mitglied der Linkspartei werden müsste. Da sich beide gut kennen und bei Aufstehen engagieren, dürfte das wohl bald geschehen.

Dass er allerdings der Linkspartei beitritt, glaube ich nicht. Da scheint alles auf den großen Showdown hinauszulaufen. Sollte Wagenknecht als Franktionsvorsitzende ausscheiden, wird Aufstehen wohl tatsächlich eine neue Partei werden. Dementsprechend wird er wohl lieber erst einmal abwarten wollen. Auch heute dürfte es innerhalb der Linkspartei ordentlich Zoff geben. Streitpunkt: Migrationspakt. Das Kipping-Lager wirbt aktiv dafür. Wagenknecht ist eher dagegen und hat sich auch auf der PK sehr dezidiert dazu geäußert.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Alones, Dienstag, 27.11.2018, 15:34 (vor 1971 Tagen) @ Alones

Sahra Wagenknecht hat gerade eben eine kurze Pressekonferenz gegeben und sich auch zu Bülow geäußert. Sie hat ihn ausdrücklich dazu eingeladen, sich der Linksfraktion anzuschließen, wofür er ja auch nicht Mitglied der Linkspartei werden müsste. Da sich beide gut kennen und bei Aufstehen engagieren, dürfte das wohl bald geschehen.

Dass er allerdings der Linkspartei beitritt, glaube ich nicht. Da scheint alles auf den großen Showdown hinauszulaufen. Sollte Wagenknecht als Franktionsvorsitzende ausscheiden, wird Aufstehen wohl tatsächlich eine neue Partei werden. Dementsprechend wird er wohl lieber erst einmal abwarten wollen. Auch heute dürfte es innerhalb der Linkspartei ordentlich Zoff geben. Streitpunkt: Migrationspakt. Das Kipping-Lager wirbt aktiv dafür. Wagenknecht ist eher dagegen und hat sich auch auf der PK sehr dezidiert dazu geäußert.

Geschichte wiederholt sich nicht, aber Linke bekämpfen sich weiterhin am liebsten gegenseitig, als den wahren pol. Gegner.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Eventfan, Dienstag, 27.11.2018, 15:47 (vor 1971 Tagen) @ Kulibi77

Deine Sätze ergeben keinen Sinn, ist doch jede Partei quasi verfeindet, die nicht koaliert.

Wollte der Bülow wohl etwas Aufmerksamkeit und in einem Zug mit Petry genannt werden. Als Dortmunder SPD-Wähler würde ich mir verarscht vorkommen.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Weeman, Hinterm Knauber, Dienstag, 27.11.2018, 16:04 (vor 1971 Tagen) @ Eventfan

Als Dortmunder SPD-Wähler würde ich mir verarscht vorkommen.

Seit Jahren, aber nicht wegen Bülow.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Eventfan, Dienstag, 27.11.2018, 16:32 (vor 1971 Tagen) @ Weeman

Dann darf er sich halt nicht wählen lassen, aber Moment.


9.541,74 * 12 * 4 = +- 450.000...

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

hardbreak, Ort, Dienstag, 27.11.2018, 22:08 (vor 1970 Tagen) @ Eventfan

Da schreibt ein ahnungsloser wieder irgendwelche Zahlen zusammen.... :(

Von Abführungen an die Partei und Rücklagen oder abbezahlen der Kredite von einem Wahlkampf haben diese noch nie etwas gehört.

Nicht jeder geht als gut bezahlter Lobbyist in die Politik.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Weeman, Hinterm Knauber, Dienstag, 27.11.2018, 16:35 (vor 1971 Tagen) @ Eventfan

Dann darf er sich halt nicht wählen lassen, aber Moment.

Meinst du die Wahl, nach der ein großes "in die Fresse" angekündigt wurde?
Natürlich. Da hätte er sich nicht aufstellen lassen dürfen. War das doch wahrscheinlich, umgangssprachlich ausgedrückt, genau das, was er wollte.
Man kann es sich auch zu einfach machen Leute...

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Basti Van Basten, Romania, Dienstag, 27.11.2018, 15:42 (vor 1971 Tagen) @ Kulibi77

Geschichte wiederholt sich nicht, aber Linke bekämpfen sich weiterhin am liebsten gegenseitig, als den wahren pol. Gegner.

So ist es. Das hat letztens auch Varoufakis in einem Interview mit Tilo Jung so bemängelt. Da ging es darum, was die Rechten so stark macht und die Antwort war "sie arbeiten europaweit zusammen und die Linken bekämpfen sich gegenseitig." Auch sieht er die SPD in 10-20 Jahren nicht mehr in einer nennenswerten Position im Bundestag. Sie hätte sich laut ihm vor etwa 10 Jahren überflüssig gemacht.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Basti Van Basten, Dienstag, 27.11.2018, 16:00 (vor 1971 Tagen) @ Basti Van Basten

Geschichte wiederholt sich nicht, aber Linke bekämpfen sich weiterhin am liebsten gegenseitig, als den wahren pol. Gegner.


So ist es. Das hat letztens auch Varoufakis in einem Interview mit Tilo Jung so bemängelt. Da ging es darum, was die Rechten so stark macht und die Antwort war "sie arbeiten europaweit zusammen und die Linken bekämpfen sich gegenseitig." Auch sieht er die SPD in 10-20 Jahren nicht mehr in einer nennenswerten Position im Bundestag. Sie hätte sich laut ihm vor etwa 10 Jahren überflüssig gemacht.

Die Linke hat sich jahrelang auch in erster Linie nur an der SPD abgearbeitet. Jetzt hat die Linke ihre Linke. Überall nur Spalter...

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Basti Van Basten, Romania, Dienstag, 27.11.2018, 23:31 (vor 1970 Tagen) @ Kulibi77

Die Linke hat sich jahrelang auch in erster Linie nur an der SPD abgearbeitet.

Mit Erfolg. Die SPD setzt sich wieder zunehmend für soziale Ziele ein. Vor paar Jahren wurde die Linke noch von der SPD ausgelacht, weil sie einen utopischen Mindestlohn und später dann noch in Höhe von 10 Euro wollten. Jetzt hört man sogar aus SPD-Reihen die Forderung nach 12 Euro.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Klopfer ⌂, Dortmund, Mittwoch, 28.11.2018, 09:38 (vor 1970 Tagen) @ Basti Van Basten

Mit Erfolg. Die SPD setzt sich wieder zunehmend für soziale Ziele ein. Vor paar Jahren wurde die Linke noch von der SPD ausgelacht, weil sie einen utopischen Mindestlohn und später dann noch in Höhe von 10 Euro wollten. Jetzt hört man sogar aus SPD-Reihen die Forderung nach 12 Euro.

Das war aber abzusehen. Wenn der Mindestlohn einmal auf dem Markt ist, dann werden sich Linke, Grüne u. SPD gegenseitig bei jeder Bundestagswahl mit neuen Mindestlohnangeboten überbieten.
Billiger kannst du ja gar keinen Wahlkampf führen, das Thema kommt gut an und kostet dich als Partei absolut nichts.
Wahltaktisch ist das allerdings sinnlos. Damit wird nicht eine Stimme aus dem bürgerlichen Lager zurückgeholt, sondern nur untereinander gewildert.
Mit der Konsequenz, dass die SPD den Kürzeren zieht, weil die Linke ja immer mehr bieten wird.

Nun wählt glücklicherweise nicht jeder nach Mindestlohn und Wahlen werden dadurch sicher nicht entschieden, aber dieses Beispiel zeigt für mich sehr gut, wie wichtig diese Form der Agitation für manche ist.

SGG
Klopfer

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Wallone, Mittwoch, 28.11.2018, 10:18 (vor 1970 Tagen) @ Klopfer

Das war aber abzusehen. Wenn der Mindestlohn einmal auf dem Markt ist, dann werden sich Linke, Grüne u. SPD gegenseitig bei jeder Bundestagswahl mit neuen Mindestlohnangeboten überbieten.
Billiger kannst du ja gar keinen Wahlkampf führen, das Thema kommt gut an und kostet dich als Partei absolut nichts.
Wahltaktisch ist das allerdings sinnlos. Damit wird nicht eine Stimme aus dem bürgerlichen Lager zurückgeholt, sondern nur untereinander gewildert.
Mit der Konsequenz, dass die SPD den Kürzeren zieht, weil die Linke ja immer mehr bieten wird.

Nun wählt glücklicherweise nicht jeder nach Mindestlohn und Wahlen werden dadurch sicher nicht entschieden, aber dieses Beispiel zeigt für mich sehr gut, wie wichtig diese Form der Agitation für manche ist.

SGG
Klopfer

Ja, es ist schon eine Zumutung, wenn festgelegt wird, dass Menschen von ihrer Vollzeit-Arbeit leben können sollen (was der derzeitige Mindestlohn übrigens noch nicht mal wirklich garantiert).

Es ist auch nicht so, dass der Mindestlohn ein rein rot-rot-grünes Projekt ist. Es gab und gibt auch in der CDU durchaus einige, die ihn befürworten. Erst recht jetzt, wo die prognostizierten Horrorszenarien zu den negativen Auswirkungen nicht eingetreten sind.

Was ich übrigens immer überraschend finde bei Leuten, die sich beim Mindestlohn um die Kräfte des freien Markts sorgen, ist, dass diese dann meist kein Problem damit haben, dass die Alternative zum Mindestlohn staatliche Transferleistungen für die Niedriglöhner sind. Während ansonsten also gerne der vermeintlich überbordende Sozialstaat kritisiert wird, sind staatliche Leistungen zur Subventionierung privater Dumping-Löhne offenbar okay.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Sascha, Dortmund, Mittwoch, 28.11.2018, 09:52 (vor 1970 Tagen) @ Klopfer

Agitation war für mich eher in diesem Zusammenhang dieses Gepolter, dass die Einführung eines Mindestlohns hunderttausende von Arbeitsplätzen kosten wird.

Allerdings gibt es für mich auch dringenderes als die zukünftige Erhöhung. Nämlich die stärkere Kontrolle der Einhaltung des aktuellen Mindestlohns. Wenn z.B. Subunternehmen von Paketdiensten auf Basis einer gerechneten 40-Woche-Woche den Mindestlohn zahlen, die armen Teufel aber de facto aktuell Montags bis Samstags von 8.00 bis 21.00 Uhr unterwegs sind und da noch nicht einmal die Sortierarbeit mit geschafft ist, dann ist das für mich die erste Baustelle.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Klopfer ⌂, Dortmund, Mittwoch, 28.11.2018, 12:16 (vor 1970 Tagen) @ Sascha

Agitation war für mich eher in diesem Zusammenhang dieses Gepolter, dass die Einführung eines Mindestlohns hunderttausende von Arbeitsplätzen kosten wird.

Stimmt, die Horrorvisionen einiger Gegner waren dumm und für mich war es auch immer klar, dass es keine Arbeitsplätze, zumindest keine ökonomisch sinnvollen, kosten würde. Allerdings wurde meine eigene Kritik bestätigt. Betroffen sind vor allem die Unternehmen, die ihre gut qualifizierten Mitarbeiter grundsätzlich über Mindestlohn bezahlen und plötzlich zu einem völlig irren Dokumentationsaufwand zur Arbeitszeit gezwungen werden. Für die KMU ein Riesenscheiss, wenn ich das mal so aus meiner Erfahrung so sagen darf, wenn plötzlich der Zoll mit bewaffneten Beamten in der Tür steht und mal eben eine Stichprobe machen möchte und die Mitarbeiter wie gewohnt keinen Bock hatten, ihre Arbeitsberichte auszufüllen.

Allerdings gibt es für mich auch dringenderes als die zukünftige Erhöhung. Nämlich die stärkere Kontrolle der Einhaltung des aktuellen Mindestlohns. Wenn z.B. Subunternehmen von Paketdiensten auf Basis einer gerechneten 40-Woche-Woche den Mindestlohn zahlen, die armen Teufel aber de facto aktuell Montags bis Samstags von 8.00 bis 21.00 Uhr unterwegs sind und da noch nicht einmal die Sortierarbeit mit geschafft ist, dann ist das für mich die erste Baustelle.

Völlig klar, die Probleme stecken im System, nicht im Mindestlohn.
Irgendwie haben wir das mit der Scheinselbständigkeit komplett aus den Augen verloren, als die Ich-AG eingeführt wurden. Die Drecksarbeit der großen Unternehmen an kleine Subs zu vergeben, hölt das an sich ausgeglichene System der Tarifparteien komplett aus. Das hat auch nichts mit hartem Wettbewerb zu tun, da geht es allein um Lohndumping auf breiter Front.
Ich bin kein Freund von Regeln, aber eine, die jemanden, der den Auftrag für eine Dienstleistung annimmt, dazu zu verpflichten, die sozialen Standards, die Arbeitssicherheit und die bestehenden Tarifvereinbarungen (betreffen auch die Arbeitszeit) bis zu endgültigen Erbringung der Dienstleistung zu gewährleisten, wäre ein erster Schritt.

Wenn ich z.B. bei Hermes ein Paket abgebe, erwarte ich, dass Hermes auch dafür gerade staht, dass alles in Ordnung ist, bis das Paket angekommen ist. Das ist derzeit einfach nicht der Fall.

SGG
Klopfer

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Basti Van Basten, Romania, Mittwoch, 28.11.2018, 10:03 (vor 1970 Tagen) @ Sascha

Agitation war für mich eher in diesem Zusammenhang dieses Gepolter, dass die Einführung eines Mindestlohns hunderttausende von Arbeitsplätzen kosten wird.

Allerdings gibt es für mich auch dringenderes als die zukünftige Erhöhung. Nämlich die stärkere Kontrolle der Einhaltung des aktuellen Mindestlohns. Wenn z.B. Subunternehmen von Paketdiensten auf Basis einer gerechneten 40-Woche-Woche den Mindestlohn zahlen, die armen Teufel aber de facto aktuell Montags bis Samstags von 8.00 bis 21.00 Uhr unterwegs sind und da noch nicht einmal die Sortierarbeit mit geschafft ist, dann ist das für mich die erste Baustelle.

Das hat aber auch viel mit der Duckmäusermenthalität vieler Deutscher zu tun. Viele trauen sich nicht einmal nach 5 Jahren Betriebszugehörigkeit mal nach einer Lohnerhöhung zu fragen aus Angst gekündigt zu werden. Wenn die Leute mal anfangen würden, Jobs mit unwürdigen Arbeitsbedingungen nicht mehr anzunehmen, dann wären die Arbeitgeber gezwungen, daran etwas zu ändern. Aber so lange es Menschen gibt, die jeden Dreck mit Kusshand anzunehmen, gibt es für AG'er keine Notwendigkeit etwas zu ändern.

Überhaupt ist dein gesellschaftliches Ansehen sehr abhängig davon, ob du einen bezahlten Arbeitsplatz hast oder nicht. Ausnahme: du bist Altersrentner oder vermögend. Ich glaube das Ansehen ist eine noch größere Triebfeder solche Jobs anzunehmen als die Aussicht auf 100 Euro mehr in der Tasche im Vergleich zu Sozialleistungen.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

prosakind, wäre-gerne-in-Graz, Mittwoch, 28.11.2018, 10:23 (vor 1970 Tagen) @ Basti Van Basten

Hui, das ist aber eine heftige Ignoranz realer Machtstrukturen und ein heftiger Fall von Täter-Opfer-Umkehr. Dass beispielsweise gerade das ganze Hartz-IV-System darauf ausgelegt ist, Menschen in unmenschliche Arbeitsverhältnisse zu zwingen und den "besten Niedriglohnsektor Europas" zu errichten, übergehst Du komplett.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Basti Van Basten, Romania, Mittwoch, 28.11.2018, 10:28 (vor 1970 Tagen) @ prosakind

Hui, das ist aber eine heftige Ignoranz realer Machtstrukturen und ein heftiger Fall von Täter-Opfer-Umkehr.

Das heißt also, dass Arbeitnehmer warten sollen bis sich die Machtstrukturen ändern? Das ist doch absurd. Wenn sie diese Machtstrukturen ändern wollen, dann geht das nur, wenn sie sich aus ihrer passiven in eine aktive Rolle begeben und ihren Forderungen Nachdruck verleihen.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 10:51 (vor 1970 Tagen) @ Basti Van Basten

Hui, das ist aber eine heftige Ignoranz realer Machtstrukturen und ein heftiger Fall von Täter-Opfer-Umkehr.


Das heißt also, dass Arbeitnehmer warten sollen bis sich die Machtstrukturen ändern? Das ist doch absurd. Wenn sie diese Machtstrukturen ändern wollen, dann geht das nur, wenn sie sich aus ihrer passiven in eine aktive Rolle begeben und ihren Forderungen Nachdruck verleihen.

"Wacht auf, Verdammte dieser Erde..."

Im Prinzip hast du Recht, aber diese Leute haben existentielle Probleme und können sich nicht um die Verbesserung ihrer Situation kümmern, da müssen privilegierte mithelfen.

Zwar dichtete schon Brecht: "Es kann die Befreiung der Arbeiter
nur das Werk der Arbeiter sein."

Aber er hat eben auch das Gegenteil im Repertoire:

"Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral."

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

prosakind, wäre-gerne-in-Graz, Mittwoch, 28.11.2018, 11:16 (vor 1970 Tagen) @ Donngal

Gerade das ist doch der neoliberale Trick: Menschen auf Individuen zu reduzieren und ihnen jahrzehntelang einzureden, egoistisches Verhalten sei erstrebenswert und Solidarität des Teufels. Und jetzt, wo alle Leute brav zu asozialen Alleingängern sozialisiert worden sind, macht man sie mit einem "Jeder ist seines Glückes Schmied" selber verantwortlich dafür, dass sie kein besseres Leben führen. Nur ändern lässt sich halt individuell nichts, wenn man a) mit drei Jobs irgendwie dafür Sorgen muss, ab dem 25. noch warm essen zu können, b) eine Horde ebenfalls in ihrer Existenz bedrohter "Konkurrenten" jeden Job, den ich ablehne, mit Kusshand nehmen muss und c) der Gegner im Klassenkampf organisiert ist, alle Machtmittel auf seiner Seite hat und Politik und öffentliche Meinung bestimmt.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Phil, Mittwoch, 28.11.2018, 11:35 (vor 1970 Tagen) @ prosakind

Ich finde das ja immer völlig überzeichnet und überzogen dargestellt.

Erst einmal zahlt in Deuschland fast jeder Bürger, der in irgendeiner Form Einkommen hat, eine seinem Vermögen angepasste Steuer, aus der eben auch massiv Geld umverteilt wird. Sei es bei Renten oder halt direkt über Transferleistungen des Sozialstaats.

Dann zahlen Bürger Abgaben und Gebühren. Ebenfalls oft an die Vermögenssituation / Einkommenssituation angepasst. Diese Abgaben und Gebühren dienen ebenfalls einer Umverteilung.

Und dann gibt es die Sozialabgaben, die so circa 25 % des Bruttoeinkommens ausmachen, und ebenfalls der Allgemeinheit dienen. (Hinzu kommt der Arbeitgeberanteil, der ja mit der erbrachten Arbeit auch zusammenhängt).

Und darüber hinaus haben in Deutschland letztes Jahr ca. 21 Mio. Menschen ca. 5,3 Mrd. Euro gespendet. Circa 7 Spenden pro Person, bei einem Betrag von im Schnitt 35 Euro.

Seit 2005 spendeten in Deutschland zwischen 35 und 21 Mio. Menschen Jahr für Jahr Geld. Was ca. 50 % bi 30 % der Einwohner ab dem 10 Lebensjahr ausmacht.

Hinzu kommen neuere Formen des Spendes, wie z.B. das Crowdfunding.

Und im Rahmen der Flüchtlingshilfe haben sich ca. 50 % der Deutschen ab dem 10 Lebensjahr eingesetzt oder engagiert. Sei es durch Sachspenden oder aber aber durch ehrenamtliches Engagement.

Und das Ehrenamt daneben, vom Fußballverein bis hin zur Caritas (als Beispiele) sei auch noch genannt.

Und all das deckt noch nicht im Ansatz ab, was nicht messbar an sozialem Engagement in Deutschland vonstatten geht und passiert.

Und das ist nun also das neoliberal erkaltete Land, wo jeder nur noch an sich selbst denkt und die starken die schwachen im Regen stehen lassen?

MFG
Phil

-200

Basti Van Basten, Romania, Mittwoch, 28.11.2018, 12:44 (vor 1970 Tagen) @ Phil

Steuern und Abgaben zu zahlen ist jetzt keine aktive solidarische Leistung. Das muss jeder machen, egal ob er/sie will oder nicht.

Wirkliche Solidarität sieht man doch eigentlich erst dann, wenn man selbst Zeit, Geld und/oder Energie für etwas aufwendet, was einem selbst nicht unmittelbar nützt. Als Beispiel dafür würde ich jetzt mal die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer und -unterstützer anführen.

Die Streikkultur in Deutschland ist zum Beispiel gar keine mehr. Genau da hört es nämlich bei vielen auf. Streikende erhalten so gut wie keine Unterstützung von außerhalb. Eher das Gegenteil ist der Fall.

-200

Phil, Mittwoch, 28.11.2018, 13:33 (vor 1970 Tagen) @ Basti Van Basten

Steuern und Abgaben zu zahlen ist jetzt keine aktive solidarische Leistung. Das muss jeder machen, egal ob er/sie will oder nicht.

Sehe ich anders. Mir geht es nicht darum, ob jemand das freiwillig macht oder nicht. Mir geht es darum, dass dieser Staat ein gewaltiges soziales Netz hat, welches eben die Bürger hier erarbeiten und erschaffen. Und offenbar das System auch tragen und akzeptieren.

Wirkliche Solidarität sieht man doch eigentlich erst dann, wenn man selbst Zeit, Geld und/oder Energie für etwas aufwendet, was einem selbst nicht unmittelbar nützt. Als Beispiel dafür würde ich jetzt mal die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer und -unterstützer anführen.

Was doch eben auch massenhaft passiert. Aber dann schreibt ein anderer hier, dass das ja dann "Almosen" sind und im Grunde auch nicht richtig ist, weil sich Leute damit nur "ihre Hände reinwaschen" wollen.

Die Streikkultur in Deutschland ist zum Beispiel gar keine mehr. Genau da hört es nämlich bei vielen auf. Streikende erhalten so gut wie keine Unterstützung von außerhalb. Eher das Gegenteil ist der Fall.

Was nicht zuletzt auch die Gewerkschaften selbst verschuldet haben. Man muss die Menschen schon auch noch mitnehmen und überzeugen, in dem, was man will und fordert. Und wie man vorgeht.

Wenn man aber Bahnreisend eher zu Geiseln seines Streiks macht, indem man z.T. nur Stunden vorher einen Streik ankündigt. Oder aber Eltern vor KITA Türen stehen, weil Gewerkschaften meinen, sie müssten spontan streiken (oder maximal am Nachmittag vorher informieren), dann wird es mau mit der Solidarität.

MFG
Phil

-200

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 13:42 (vor 1970 Tagen) @ Phil

Was nicht zuletzt auch die Gewerkschaften selbst verschuldet haben. Man muss die Menschen schon auch noch mitnehmen und überzeugen, in dem, was man will und fordert. Und wie man vorgeht.

Wenn man aber Bahnreisend eher zu Geiseln seines Streiks macht, indem man z.T. nur Stunden vorher einen Streik ankündigt. Oder aber Eltern vor KITA Türen stehen, weil Gewerkschaften meinen, sie müssten spontan streiken (oder maximal am Nachmittag vorher informieren), dann wird es mau mit der Solidarität.

Ein Streik der niemanden wehtut führt aber zu nichts. Früher waren die Menschen generell solidarisch mit den Gewerkschaften. Es sei denn sie gehörten selbst nicht zur Arbeiterklasse. Ich fühle mich auch als gut bezahlter Angestellter grundsätzlich der Arbeiterklasse zugehörig und bin generell mit allen Forderungen, die Arbeitnehmer haben solidarisch. Da können die Maßnahmen gar nicht hart genug sein. Die Gewerkschaften müssen vielleicht noch die Wut der betroffenden so orchestrieren, dass sie auch wirklich bei den Übeltätern in Politik und Verwaltung ankommt, und nicht an den Arbeitnehmern abgearbeitet wird.


Sonst wird das nichts mit der sozialistischen Revolution ;)

-200

Phil, Mittwoch, 28.11.2018, 13:51 (vor 1970 Tagen) @ Donngal

Ein Streik der niemanden wehtut führt aber zu nichts.

In erster Linie soll der Streik aber ja dem weh tun, mit dem man gerade in Verhandlungen ist.

Natürlich können Gewerkschaften Züge bestreiken. Sie sollen es nur frühzeitig ankündigen. Dann wird man sich auch mehr solidarisieren. Als Beispiel.

Früher waren die Menschen generell solidarisch mit den Gewerkschaften. Es sei denn sie gehörten selbst nicht zur Arbeiterklasse.

Diese "generelle" hat es auch früher so nicht gegeben. Jedenfalls nicht in meiner Erinnerung. Das war von Fall zu Fall unterschiedlich. Wenn Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen oder Zeiten streikten, sah das z.B. anders aus, als wenn es darum ging 10,5 % mehr Lohn zu erstreiken oder ein 14tes Monatsgehalt.

Ich fühle mich auch als gut bezahlter Angestellter grundsätzlich der Arbeiterklasse zugehörig und bin generell mit allen Forderungen, die Arbeitnehmer haben solidarisch.

Wenn du fehlende "Grundsätzlichkeit" und "Generalität" als fehlende Solidarität perse und zunehmende fehlendes soziales Engagement auffasst, dann liegst du wohl richtig. Die meisten Bürger heutzutage sind nicht mehr in Lagern verortet. Sie entscheiden von Fall zu Fall, was sie überzeugt und was halt nicht.

Im Falle der KITA Streiks war das relativ schnell recht klar entschieden in meiner Wahrnehmung. Auch, weil die Gewerkschaften - wohl in alten Gewohnheiten denkend - einfach mit falschen Annahmen und Zahlen agierten aber heute halt jeder ohne weiteres nachrechnen kann, was dort z.B. bezahlt wird und was nicht.

Da reicht ein einfaches "die verdienen zu wenig" nicht mehr aus. Und die meisten Eltern hatten den Eindruck, dass die Forderungen über das Ziel hinaus gingen. Was nicht bedeutet, dass die meisten Eltern mittrugen, dass die Einrichtungen besser ausgestattet werden sollten. Personell und qua Material / Räumlichkeiten. Oder das perse die Anforderungen an die Qualifikation / Ausbildung angehoben werden sollten. Und auch moderarte Lohnerhöhungen lehnte keiner ab.

Aber dies kam im Detail nicht an. So jedenfalls nahm ich es wahr.

MFG
Phil

-200

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 12:52 (vor 1970 Tagen) @ Basti Van Basten

Die Streikkultur in Deutschland ist zum Beispiel gar keine mehr. Genau da hört es nämlich bei vielen auf. Streikende erhalten so gut wie keine Unterstützung von außerhalb. Eher das Gegenteil ist der Fall.

Genau da gibt es ja die Einstellungen: "Mir gehts auch nicht gut und ich arbeite trotzdem weiter" oder auch gerne "Hätten sie halt was ordentliches lernen sollen. Augen auf bei der Berufswahl, man weiss doch dass xyz schlechte Arbeitsbedingengen haben" oder auch "Der Streik schadet MIR und nicht dem Arbeitgeber!!"

Solidarität ist anders. Ich musste das in den letzten Jahren auch erst lernen, und gerade wenn die öffentliche Hand Arbeitgeber ist, ist es mit dem Arbeitgeber unter Druck setzen schwierig. Aber die Mentalität auf diesem Gebiet muss sich ändern. Dieses Denken wird tief in uns verwurzelt und wir müssen es aktiv bekämpfen.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

prosakind, wäre-gerne-in-Graz, Mittwoch, 28.11.2018, 12:39 (vor 1970 Tagen) @ Phil

Mangels Zeit: Nur zu einigen Punkten:


Erst einmal zahlt in Deuschland fast jeder Bürger, der in irgendeiner Form Einkommen hat, eine seinem Vermögen angepasste Steuer, [...]

Das ist erstmal grundfalsch, aber vermutlich nur ein Ausdrucksfehler. Jeder zahlt eine seinem Einkommen angepasste Steuer. Eben nicht (mehr) auf Vermögen, und das ist ja eines unserer Probleme (keine Vermögenssteuer mehr, lachhafte Erbschaftssteuern bei hohem Vermögen). Und auch bei der "seinem Einkommen angepasste Steuer" kann man sicherlich darüber streiten, was angepasst ist (Ist die pauschale Abgleichungsbesteuerung von Rentenerlösen, die in vielen Fällen deutlich unter der Besteuerung von Arbeitserlösen liegt, wirklich sinnvoll? Ist ein Spitzensteuerstaz von 45% angemessen? Etc. Etc.)

aus der eben auch massiv Geld umverteilt wird. Sei es bei Renten oder halt direkt über Transferleistungen des Sozialstaats.


Dann zahlen Bürger Abgaben und Gebühren. Ebenfalls oft an die Vermögenssituation / Einkommenssituation angepasst. Diese Abgaben und Gebühren dienen ebenfalls einer Umverteilung.

Ist das so? Wo sind denn Gebühren und Abgaben wirklich vermögens- und einkommensangepasst?

Und dann gibt es die Sozialabgaben, die so circa 25 % des Bruttoeinkommens ausmachen, und ebenfalls der Allgemeinheit dienen. (Hinzu kommt der Arbeitgeberanteil, der ja mit der erbrachten Arbeit auch zusammenhängt).

Sozialabgaben - wie auch die Renten - sind doch genuine Versicherungssysteme. Hier schließt sich die Allgemeinheit zusammen, um sich für Lebensrisiken abzusichern. Dass es dabei nicht um ein ich-bekomm'-raus-was-ich-eingezahlt-habe ist doch systemimmanent (und auch gewollt). [ich weiß, AWD und Blackrock sehen das anders]. Warum, wenn nicht für solche Dinge brauche ich einen Staat? Wie das jetzt in eine Umverteilungsdiskussion gehört - hmmmmh.

Und darüber hinaus haben in Deutschland letztes Jahr ca. 21 Mio. Menschen ca. 5,3 Mrd. Euro gespendet. Circa 7 Spenden pro Person, bei einem Betrag von im Schnitt 35 Euro.

Armenfürsorge in Form von Almosen nach dem Good-Will Prinzip. Das hat ja schließlich schon im Mittelalter funktioniert. Ich dachte eigentlich, darüber sind wir hinaus (und zusätzlich staatlich subventioniert = noch mehr Umverteilung; nur das der Staat halt nicht bestimmen kann, wo es hingeht).
Ich hatte hier vor Jahren schon mal eines meiner Lieblingsbeispiele aus dem Stiftungswesen genannt: vor einigen Jahren hat ein großartiger, gutmütiger Mensch aus dem badischen Raum über seine ach so herzensgute Stiftung (fast so herzensgut wie seine Mutter) acht Millionen für Errichtung und Betrieb eines Jugendleistungszentrums seines heimatlichen Sportvereins gestiftet. Toll: Jugendarbeit. Ehrenamtlicher Verein. Der Heimat was zurück geben.
Das aber 25% der acht Millionen Euro eigentlich Steuergelder sind, weil die Stiftung in ihren Erträgen von der lächerlichen 25-prozentigen Kapitalertragssteuer befreit ist, wird in den Lobpreisungen auf den großartigen Stifter selten erwähnt. Das gleichzeitig der Staat keinerlei Einfluss darauf hat, was mit diesen zwei Millionen Euro passiert - und sie in ihrer Gemeinnützigkeit einem Bundesliga-Verein dienen, der diese gemeinnützige Finanzierung in Form millionenschwerer Transfers von Jugendspielern monetarisiert - geschenkt. Und gleichzeitig leben 40% der Kinder meiner Heimatstadt - der "ehemals reichsten in Preußen" - unterhalb der Armutsgrenze.


Hinzu kommen neuere Formen des Spendes, wie z.B. das Crowdfunding.

Geil. Almosen mit vorgeschaltetem neoliberalen Wettbewerb.


Und im Rahmen der Flüchtlingshilfe haben sich ca. 50 % der Deutschen ab dem 10 Lebensjahr eingesetzt oder engagiert. Sei es durch Sachspenden oder aber aber durch ehrenamtliches Engagement.

Und das Ehrenamt daneben, vom Fußballverein bis hin zur Caritas (als Beispiele) sei auch noch genannt.

Und all das deckt noch nicht im Ansatz ab, was nicht messbar an sozialem Engagement in Deutschland vonstatten geht und passiert.

Und das ist nun also das neoliberal erkaltete Land, wo jeder nur noch an sich selbst denkt und die starken die schwachen im Regen stehen lassen?

So runtergebrochen sprichst Du von den vielen Engagierten - und schreibst es gleichzeitig (auch) den Starken zu. Auch eine interessante Sichtweise. Vielleicht wäre wirklich gewonnen, die 99% von den 1% - meinetwegen auch die 90% von den 10% zu trennen.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Phil, Mittwoch, 28.11.2018, 13:30 (vor 1970 Tagen) @ prosakind

Man kann natürlich jede irgendwie gesellschaftlich erbrachte Leistung und sozialpolitisch vollzogenen Handlungsweise in Frage stellen und als völlig unzureichend identifizieren. Dagegen ist dann wenig zu sagen.

Aus meiner Sicht, und darum ging es mir, leben wir in keinem kalten, unsozialen und egoistischen Staat. Eine Mehrheit der Bürger hier tickt anders und findet es auch gut, dass man selbst Leistungen dafür erbringen muss. So nehme ich das wahr. Und so ist mein erleben.

MFG
Phil

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

prosakind, wäre-gerne-in-Graz, Mittwoch, 28.11.2018, 14:23 (vor 1970 Tagen) @ Phil

Man kann natürlich jede irgendwie gesellschaftlich erbrachte Leistung und sozialpolitisch vollzogenen Handlungsweise in Frage stellen und als völlig unzureichend identifizieren. Dagegen ist dann wenig zu sagen.

Aus meiner Sicht, und darum ging es mir, leben wir in keinem kalten, unsozialen und egoistischen Staat. Eine Mehrheit der Bürger hier tickt anders und findet es auch gut, dass man selbst Leistungen dafür erbringen muss. So nehme ich das wahr. Und so ist mein erleben.

Diese Diskussion begann mit der Frage, ob der unter unwürdigen Bedingungen arbeitende Arbeitnehmer eine Mitverantwortung an seinem Leid trägt oder nicht. Unstrittig war, dass diese Person eher zu wenig als zu viel arbeitet und dafür bei weitem nicht genug entlohnt wird. Und Du argumentierst mit Leistungsgerechtigkeit.

Nun ja, ich kann weder Deine Wahrnehmung noch Dein Erleben beeinflussen. Ich denke nur, dass alle verfügbaren Daten zeigen, dass es den Bürgern in diesem Staat in Gänze schon einmal besser ging. Das zwischen dem war-Zustand und dem ist-Zustand vierzig Jahre gezielter Ungleichheitspolitik liegen, ist vermutlich aber nur ein großer Zufall. Denn das Steuern senken für Reiche und Sozialleistungen kürzen für Arme zu größerer Ungleichheit führt, ist eines der großen ungelösten Rätsel der Menschheit. Auf geht's schwarz-gelbe Jungs!

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

prosakind, Donnerstag, 29.11.2018, 12:13 (vor 1969 Tagen) @ prosakind

Nun ja, ich kann weder Deine Wahrnehmung noch Dein Erleben beeinflussen. Ich denke nur, dass alle verfügbaren Daten zeigen, dass es den Bürgern in diesem Staat in Gänze schon einmal besser ging. Das zwischen dem war-Zustand und dem ist-Zustand vierzig Jahre gezielter Ungleichheitspolitik liegen, ist vermutlich aber nur ein großer Zufall. Denn das Steuern senken für Reiche und Sozialleistungen kürzen für Arme zu größerer Ungleichheit führt, ist eines der großen ungelösten Rätsel der Menschheit. Auf geht's schwarz-gelbe Jungs!

Diese Daten möchte ich sehen! Den Satz halte ich für einen Ausdruck von Wahrnehmungsstörung. Dem Gros der Menschen in diesem Land geht es besser als vor 20,30,50 und erst recht vor 100 Jahren...

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 13:36 (vor 1970 Tagen) @ Phil

Aus meiner Sicht, und darum ging es mir, leben wir in keinem kalten, unsozialen und egoistischen Staat. Eine Mehrheit der Bürger hier tickt anders und findet es auch gut, dass man selbst Leistungen dafür erbringen muss. So nehme ich das wahr. Und so ist mein erleben.

Aber genau das ist ja falsch: Man sollte nicht zwingend "Leistungen" erbringen müssen. Jeder sollte bedingungslos unterstützt werden, ob er jetzt Leistungen erbringen kann oder auch nicht.

Auch dass die Forderungen nach mehr Geld bei den Erziehern als nicht gerechtfertigt gesehen werden ist doch ein Indiz dafür, dass die Eltern da ein völlig falsches Bild haben. Mehr Geld für Arbeitnehmer ist doch grundsätzlich erstmal fast immer unterstützenswert. Die Arbeitgeber sind in fast allen Branchen viel zu geizig und machen sich erstmal selbst die Taschen voll.

Dass wir für die Bildung unserer Kinder auch Beiträge bezahlen müssen ist auch nicht Schuld der Erzieher sondern der Politik. Und gehört abgeschafft. Bildung sollte grundsätzlich von der Kita bis zur Hochschule solidarisch durch Steuern finanziert sein. Inklusiver guter bis sehr guter Bezahlung aller Beteiligten. Dann müssen nämlich endlich auch die Leute für Bildung zahlen die aus Egoismus selber keine Kinder bekommen.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Voomy, Berlin, Mittwoch, 28.11.2018, 14:00 (vor 1970 Tagen) @ Donngal

Aber genau das ist ja falsch: Man sollte nicht zwingend "Leistungen" erbringen müssen. Jeder sollte bedingungslos unterstützt werden, ob er jetzt Leistungen erbringen kann oder auch nicht.

Käme jetzt drauf an wie wir Leistung definieren. So wie du es formulierst würde ich erstmal sagen: Nö. Für Unterstützung im generellen Maße, sollte auch eine Gegenleistung vorhanden sein.

Auch dass die Forderungen nach mehr Geld bei den Erziehern als nicht gerechtfertigt gesehen werden ist doch ein Indiz dafür, dass die Eltern da ein völlig falsches Bild haben. Mehr Geld für Arbeitnehmer ist doch grundsätzlich erstmal fast immer unterstützenswert. Die Arbeitgeber sind in fast allen Branchen viel zu geizig und machen sich erstmal selbst die Taschen voll.

Auch hier: Nein. Den Erziehern sei das Geld gegönnt, aber ich kann doch für mich persönlich festhalten: Wenn die jetzt schon das verdienen und noch mehr wollen und deswegen streiken, wodurch ich Probleme kriege, wieso sollte ich das unterstützen?

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 14:03 (vor 1970 Tagen) @ Voomy

Aber genau das ist ja falsch: Man sollte nicht zwingend "Leistungen" erbringen müssen. Jeder sollte bedingungslos unterstützt werden, ob er jetzt Leistungen erbringen kann oder auch nicht.


Käme jetzt drauf an wie wir Leistung definieren. So wie du es formulierst würde ich erstmal sagen: Nö. Für Unterstützung im generellen Maße, sollte auch eine Gegenleistung vorhanden sein.

Typisch verbreitete Meinung: Wer fressen will soll auch arbeiten. Zum Kotzen. Wir müssen weg von dieser Einstellung, die "Faulheit" einiger endlich akzeptieren. Daraus entstehen dann nicht selten wunderbare Dinge wie Kultur oder soziales Engagement. Das sind Leistungen die automatisch entstehen.

Auch dass die Forderungen nach mehr Geld bei den Erziehern als nicht gerechtfertigt gesehen werden ist doch ein Indiz dafür, dass die Eltern da ein völlig falsches Bild haben. Mehr Geld für Arbeitnehmer ist doch grundsätzlich erstmal fast immer unterstützenswert. Die Arbeitgeber sind in fast allen Branchen viel zu geizig und machen sich erstmal selbst die Taschen voll.


Auch hier: Nein. Den Erziehern sei das Geld gegönnt, aber ich kann doch für mich persönlich festhalten: Wenn die jetzt schon das verdienen und noch mehr wollen und deswegen streiken, wodurch ich Probleme kriege, wieso sollte ich das unterstützen?

Weil es immer gut ist wenn alle mehr Lohn kriegen. Ich will auch mehr Lohn und setze mich dafür ein. Und wenn ich den nicht bekomme wechsel ich entweder meinen Arbeitgeber oder engagiere mich gewerkschaftlich um das durchzusetzen. Warum sollte man mit einem Lohn einfach zufrieden sein? Der muss steigen. Und zwar dauerhaft.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Voomy, Berlin, Mittwoch, 28.11.2018, 14:08 (vor 1970 Tagen) @ Donngal

Für mich können auch Kultur und ehrenamtliches Engagement eine unterstützenswerte Gegenleistung sein. Das hat dann nichts mit wer fressen will soll Arbeiten zu tun. Nur mit einer generellen Vorsicht gegenüber Begriffen wie "Bedingungslosigkeit". Und nein, ich denke nicht dass wir da weg müssen.

Und nein, auch Lohn muss nicht dauerhaft steigen. Von Zeit zu Zeit muss sich der Lohn der kalten Progression anpassen, ja. Und Löhne sollten passend zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung steigen. Das ist kein Freifahrtsschein für dauerhaft steigende Löhne in allen Branchen. Dauerhaft steigende Löhne wären ein ziemliches Problem.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 14:14 (vor 1970 Tagen) @ Voomy

Für mich können auch Kultur und ehrenamtliches Engagement eine unterstützenswerte Gegenleistung sein. Das hat dann nichts mit wer fressen will soll Arbeiten zu tun. Nur mit einer generellen Vorsicht gegenüber Begriffen wie "Bedingungslosigkeit". Und nein, ich denke nicht dass wir da weg müssen.

Und nein, auch Lohn muss nicht dauerhaft steigen. Von Zeit zu Zeit muss sich der Lohn der kalten Progression anpassen, ja. Und Löhne sollten passend zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung steigen. Das ist kein Freifahrtsschein für dauerhaft steigende Löhne in allen Branchen. Dauerhaft steigende Löhne wären ein ziemliches Problem.

Ja, ein Problem für den Kapitalismus. Der muss endlich zusammenstürzen.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Voomy, Berlin, Mittwoch, 28.11.2018, 14:16 (vor 1970 Tagen) @ Donngal

Hat die intellektuelle Linke mit dieser Argumentation, die sie seit 50 Jahren vor sich herträgt, eigentlich bisher einen einzigen Menschen helfen können? Ich meine, liest sich immer toll. Und klingt auch toll. Aber solange man Extremparolen von sich gibt, sollte sich niemand wundern, wenn einem keiner zuhört. Ein bisschen Realpolitik und somit auch der Versuch von Kompromissen um den Menschen das Leben hier und jetzt zu erleichtern, wäre vielleicht eine erfolgreichere Formel.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

prosakind, wäre-gerne-in-Graz, Mittwoch, 28.11.2018, 14:31 (vor 1970 Tagen) @ Voomy

Ein bisschen Realpolitik und somit auch der Versuch von Kompromissen um den Menschen das Leben hier und jetzt zu erleichtern, wäre vielleicht eine erfolgreichere Formel.

... sprach Eduard Bernstein, lehnte sich zurück, beobachtete 130 Jahre Geschichte und schrieb einen langen Entschuldigungsbrief an Rosa Luxemburg.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Voomy, Berlin, Mittwoch, 28.11.2018, 14:42 (vor 1970 Tagen) @ prosakind

Wenn diese Fantasie die Anhänger von Luxemburg und Co. heute ruhig schlafen lässt, soll es mir recht sein. Genügend Zeit haben sie ja - Politik machen andere.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

prosakind, wäre-gerne-in-Graz, Mittwoch, 28.11.2018, 15:00 (vor 1970 Tagen) @ Voomy

Gut. Dann wäre nur noch zu klären, wie wir Leistung definieren und ob Fantasieren schon als Leistung gilt.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Sascha, Dortmund, Mittwoch, 28.11.2018, 14:08 (vor 1970 Tagen) @ Donngal

Weil es immer gut ist wenn alle mehr Lohn kriegen. Ich will auch mehr Lohn und setze mich dafür ein. Und wenn ich den nicht bekomme wechsel ich entweder meinen Arbeitgeber oder engagiere mich gewerkschaftlich um das durchzusetzen. Warum sollte man mit einem Lohn einfach zufrieden sein? Der muss steigen. Und zwar dauerhaft.

Dir ist aber schon klar, dass steigende Lohnkosten letztendlich auch zu steigenden Beitragssätzen für die Eltern führen?

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 14:13 (vor 1970 Tagen) @ Sascha

Weil es immer gut ist wenn alle mehr Lohn kriegen. Ich will auch mehr Lohn und setze mich dafür ein. Und wenn ich den nicht bekomme wechsel ich entweder meinen Arbeitgeber oder engagiere mich gewerkschaftlich um das durchzusetzen. Warum sollte man mit einem Lohn einfach zufrieden sein? Der muss steigen. Und zwar dauerhaft.


Dir ist aber schon klar, dass steigende Lohnkosten letztendlich auch zu steigenden Beitragssätzen für die Eltern führen?

Nicht wenn zeitgleich die Abschaffung der Beiträge, die ich sowieso fordere durchgesetzt werden. Wie wir das finanzieren sollen? 100% Erbschaftssteuer (mit sehr hohen Freibeträgen), stopfen von Steuerschlupflöchern, Erhöhung der Spitzensteuersätze.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Klopfer ⌂, Dortmund, Mittwoch, 28.11.2018, 15:26 (vor 1970 Tagen) @ Donngal

...100% Erbschaftssteuer (mit sehr hohen Freibeträgen)...

Das bedeuted dann nichts anderes, als dass innerhalb einer Generation alle familiengeführten Betriebe an den Staat fallen würden. Ich denke mal, das würde einen Firmenauswanderungswelle geben, die den Staat ruinieren würde, aber gut, wer's mag...

SGG
Klopfer

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 15:33 (vor 1970 Tagen) @ Klopfer

...100% Erbschaftssteuer (mit sehr hohen Freibeträgen)...


Das bedeuted dann nichts anderes, als dass innerhalb einer Generation alle familiengeführten Betriebe an den Staat fallen würden. Ich denke mal, das würde einen Firmenauswanderungswelle geben, die den Staat ruinieren würde, aber gut, wer's mag...

SGG
Klopfer

Das ist eine eigene Diskussion. Ich habe das jetzt absichtlich nicht komplett ausformuliert, aber es sind definitiv auch Ausnahmen für Familienunternehmen mit sinnvollem Zweck (ergo keine reinen Vermögensverwaltungsmaschinen) möglich und nötig. Die Diskussion ist aber zu komplex um sie hier auch noch aufzumachen, deswegen sorry dass ich es angeschnitten habe.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Sascha, Dortmund, Mittwoch, 28.11.2018, 14:16 (vor 1970 Tagen) @ Donngal

Das ist aber jetzt eine andere Diskussion. Ganz praktisch im Streikfall kann man keinem verdenken, dass er nicht bei einem Tarifabschluss von + X % jubelt, wenn er ziemlich sicher sein kann, dass diese X % auch bei seiner nächsten Beitragserhebung auftauchen.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Phil, Mittwoch, 28.11.2018, 13:55 (vor 1970 Tagen) @ Donngal

Auch dass die Forderungen nach mehr Geld bei den Erziehern als nicht gerechtfertigt gesehen werden ist doch ein Indiz dafür, dass die Eltern da ein völlig falsches Bild haben.

Warum sollten sie ein falsches Bild haben? Das Bild ist total transparent in dem Fall. Und die Menschen haben sich das angeschaut und sind zu dem Schluss gekommen, dass die Forderungen überzogen waren. Wenn das schon als unsolidarisch gilt, weiß ich es auch nicht mehr.

Aber das ist nun auch nur beispielhaft. Fakt ist, dass die Menschen sich heute ihre Meinung sehr gut bilden können und es nach meinem empfinden auch tun. Und dann halt ihren Schluss daraus ziehen.

MFG
Phil

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

herrNick, Mittwoch, 28.11.2018, 16:56 (vor 1970 Tagen) @ Phil

Auch dass die Forderungen nach mehr Geld bei den Erziehern als nicht gerechtfertigt gesehen werden ist doch ein Indiz dafür, dass die Eltern da ein völlig falsches Bild haben.


Warum sollten sie ein falsches Bild haben? Das Bild ist total transparent in dem Fall. Und die Menschen haben sich das angeschaut und sind zu dem Schluss gekommen, dass die Forderungen überzogen waren. Wenn das schon als unsolidarisch gilt, weiß ich es auch nicht mehr.

Aber das ist nun auch nur beispielhaft. Fakt ist, dass die Menschen sich heute ihre Meinung sehr gut bilden können und es nach meinem empfinden auch tun. Und dann halt ihren Schluss daraus ziehen.

MFG
Phil

Hier spricht allerdings der Markt eine klare Sprache: Bei den Erziehungsberufen haben wir seit Jahren einen krassen Personalmangel. Deswegen bin ich z.B. heute im Home-Office ... Wie ist die natürliche Reaktion des Marktes auf ein knappes gut? Eben, somit halte ich die 10% - 20% nicht für überzogen. Weil lieber teurer (immer orientiert am Verfügbaren Einkommen natürlich) als gar nicht vorhanden.

In München kostet 1 Stunde KiTa übrigens weniger als 1 Stunde parken. Das spricht für mich dann auch dafür, das da ggf. beim Gehalt noch Luft nach oben sein könnte.

Ciao,

herrNick

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 13:59 (vor 1970 Tagen) @ Phil

Auch dass die Forderungen nach mehr Geld bei den Erziehern als nicht gerechtfertigt gesehen werden ist doch ein Indiz dafür, dass die Eltern da ein völlig falsches Bild haben.


Warum sollten sie ein falsches Bild haben? Das Bild ist total transparent in dem Fall. Und die Menschen haben sich das angeschaut und sind zu dem Schluss gekommen, dass die Forderungen überzogen waren. Wenn das schon als unsolidarisch gilt, weiß ich es auch nicht mehr.

Aber das ist nun auch nur beispielhaft. Fakt ist, dass die Menschen sich heute ihre Meinung sehr gut bilden können und es nach meinem empfinden auch tun. Und dann halt ihren Schluss daraus ziehen.

MFG
Phil

Wie kann mehr Geld ungerechtfertig sein? Für mich können Erzieher gar nicht genug verdienen. 10 bis 20% Gehalt mehr halte ich da noch für relativ harmlose Forderungen. Dazu Abschaffung der Gebühren und anheben der Steuern für die oberen 10%. Dann klafft die Schere zwischen Arm und Reich irgendwann nicht mehr weiter auseinander. Aber irgendwie scheint jeder dem anderen sein Gehalt zu neiden, weil sie selber nicht für eine gerechte Entlohnung kämpfen wollen. Weil ihnen beigebracht wurde, dass man dankbar sein muss dafür arbeiten zu "dürfen".

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Phil, Mittwoch, 28.11.2018, 14:07 (vor 1970 Tagen) @ Donngal

Wie kann mehr Geld ungerechtfertig sein?

Weil es jemand bezahlen muss? Dein Klassendenken in allen Ehren, aber das zieht heute halt nicht mehr. Und das hat weniger mit fehlender Solidarisierung zu tun.

Für mich können Erzieher gar nicht genug verdienen. 10 bis 20% Gehalt mehr halte ich da noch für relativ harmlose Forderungen.

Kannst du gerne so sehen. Nur sehen es viele andere Menschen halt anders. Sie haben sich informiert, analysiert und dann eine Meinung dazu gebildet.

Und wenn sie sehen, dass eine Erzieherin mit 10 Jahern Berufserfahrung in S8a einsortiert mit 3.400 Euro brutto nach Hause geht, dann kommen viele eben zu dem Schluss, dass das so übel gar nicht ist.

Natürlich sollen die Löhne gerne erhöht werden, aber so dumm sind die Bürger dann auch nicht mehr, dass ihnen nicht klar wäre, dass daran dann noch mehr hängt. Denn im öffentlichen Sektor müsstest du dann noch mehr Löhne erhöhen, damit die Abstufungen auch intakt bleiben.

Aber irgendwie scheint jeder dem anderen sein Gehalt zu neiden, weil sie selber nicht für eine gerechte Entlohnung kämpfen wollen. Weil ihnen beigebracht wurde, dass man dankbar sein muss dafür arbeiten zu "dürfen".

Du unterstellst ziemlich vielen Menschen, dass sie im Grunde entweder ziemlich dumm sind, oder manipuliert oder halt beides.

MFG
Phil

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

prosakind, wäre-gerne-in-Graz, Mittwoch, 28.11.2018, 14:49 (vor 1970 Tagen) @ Phil
bearbeitet von prosakind, Mittwoch, 28.11.2018, 15:01

Und wenn sie sehen, dass eine Erzieherin mit 10 Jahern Berufserfahrung in S8a einsortiert mit 3.400 Euro brutto nach Hause geht, dann kommen viele eben zu dem Schluss, dass das so übel gar nicht ist.

Dieselbe Erzieherin, die einen Großteil der 45 Stunden die Woche, die auf Dein Kind fremd aufgepasst wird, mit Deinem Kind verbringt, es erzieht und frühkindlich ausbildet? Die Dein Kind wochentäglich mehr Stunden sieht, als Dich? Die durch ihren Einsatz ermöglicht, dass Du und Deine Frau auf der Arbeit jeweils >=TVöD13 verdienen könnt?

Und dass die meisten Erzieherinnen bewusst nicht Vollzeit arbeiten dürfen, ist Dir auch bewusst? Und dass sie bis zu den zehn Jahren Berufserfahrung auch drei Jahre entgeltlose Ausbildung und Jahre auf 2600-3000 brutto hinter sich haben?

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Phil, Mittwoch, 28.11.2018, 15:42 (vor 1970 Tagen) @ prosakind

Und dass die meisten Erzieherinnen bewusst nicht Vollzeit arbeiten dürfen, ist Dir auch bewusst?

Die personelle Ausstattung der Einrichtungen wäre eine Hauptforderung gewesen, die wohl schlicht alle Eltern ziemlich solidarisch unterstützt hätten. Und in Folge dessen auch deutlich weniger Teilzeit-Arbeitsverhältnisse.

MFG
Phil

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 14:15 (vor 1970 Tagen) @ Phil

Aber irgendwie scheint jeder dem anderen sein Gehalt zu neiden, weil sie selber nicht für eine gerechte Entlohnung kämpfen wollen. Weil ihnen beigebracht wurde, dass man dankbar sein muss dafür arbeiten zu "dürfen".


Du unterstellst ziemlich vielen Menschen, dass sie im Grunde entweder ziemlich dumm sind, oder manipuliert oder halt beides.

Oder einfach unsolidarisch. Ich halte tatsächlich die meisten Leute für manipuliert von den Verlockungen des Kapitalismus. Und auch eine nicht unerhebliche Zahl der Menschen für dumm. Auch wenn ich mir darüber im klaren bin, das auch ich sicherlich von einer nicht unerheblichen Zahl für dumm und naiv gehalten werde.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 17:06 (vor 1970 Tagen) @ Donngal

Das wahre Problem ist die Abschaffung der Familie. Durch die Einführung des Frauenarbeitsrechtes und dessen flächdeckende Durchsetzung entstand überhaupt erst jene Konkurrenz und daraus abgeleitetes Lohndumping, das dazu führte, dass ein Gehalt nicht mehr ausreicht um eine ganze Familie zu ernähren. Und überhaupt erst menschenverachtende Einrichtungen wie diese Halbtagslager zur Menschenverwahrung inklusive ideologischer Frühindoktrination notwendig wurden. Die Parole muss lauten ein Gehalt = ein Ernährer = eine Familie.

PS: Klingt KiTa nicht niedlich? Absicht!

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 17:11 (vor 1970 Tagen) @ Kulibi77

Das wahre Problem ist die Abschaffung der Familie. Durch die Einführung des Frauenarbeitsrechtes und dessen flächdeckende Durchsetzung entstand überhaupt erst jene Konkurrenz und daraus abgeleitetes Lohndumping, das dazu führte, dass ein Gehalt nicht mehr ausreicht um eine ganze Familie zu ernähren. Und überhaupt erst menschenverachtende Einrichtungen wie diese Halbtagslager zur Menschenverwahrung inklusive ideologischer Frühindoktrination notwendig wurden. Die Parole muss lauten ein Gehalt = ein Ernährer = eine Familie.

PS: Klingt KiTa nicht niedlich? Absicht!

Das meinst du wirklich ernst oder? Traurig.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 17:12 (vor 1970 Tagen) @ Donngal

Das wahre Problem ist die Abschaffung der Familie. Durch die Einführung des Frauenarbeitsrechtes und dessen flächdeckende Durchsetzung entstand überhaupt erst jene Konkurrenz und daraus abgeleitetes Lohndumping, das dazu führte, dass ein Gehalt nicht mehr ausreicht um eine ganze Familie zu ernähren. Und überhaupt erst menschenverachtende Einrichtungen wie diese Halbtagslager zur Menschenverwahrung inklusive ideologischer Frühindoktrination notwendig wurden. Die Parole muss lauten ein Gehalt = ein Ernährer = eine Familie.

PS: Klingt KiTa nicht niedlich? Absicht!


Das meinst du wirklich ernst oder? Traurig.

Nachdem ich hier von der sozialistischen Revolution las, dachte ich es sei "crazy idea Mittwoch".

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 17:41 (vor 1970 Tagen) @ Kulibi77

Das wahre Problem ist die Abschaffung der Familie. Durch die Einführung des Frauenarbeitsrechtes und dessen flächdeckende Durchsetzung entstand überhaupt erst jene Konkurrenz und daraus abgeleitetes Lohndumping, das dazu führte, dass ein Gehalt nicht mehr ausreicht um eine ganze Familie zu ernähren. Und überhaupt erst menschenverachtende Einrichtungen wie diese Halbtagslager zur Menschenverwahrung inklusive ideologischer Frühindoktrination notwendig wurden. Die Parole muss lauten ein Gehalt = ein Ernährer = eine Familie.

PS: Klingt KiTa nicht niedlich? Absicht!


Das meinst du wirklich ernst oder? Traurig.


Nachdem ich hier von der sozialistischen Revolution las, dachte ich es sei "crazy idea Mittwoch".

Verstehe. Meinen Smiley hast du aber auch mitgelesen oder?

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Voomy, Berlin, Mittwoch, 28.11.2018, 17:43 (vor 1970 Tagen) @ Donngal

Dein Smiley rettet halt nur bedingt, wenn die restlichen Beiträge und Zukunftsvisionen halt trotzdem unironisch solche Dinge wie "100% Erbschaftssteuer" oder ähnliche Späße enthalten.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 17:52 (vor 1970 Tagen) @ Voomy

Dein Smiley rettet halt nur bedingt, wenn die restlichen Beiträge und Zukunftsvisionen halt trotzdem unironisch solche Dinge wie "100% Erbschaftssteuer" oder ähnliche Späße enthalten.

Ah, das ist also schon Sozialismus? Interessant, früher hätte man das noch Sozialdemokratisch genannt. So verschiebt sich die Wahrnehmung. Alle progressiven Ideen um das Problem der immer größeren Schere zwischen Arm und Reich zu lösen sind jetzt also schon der böse Sozialismus. Wann wohl der erste "Kommunist! Stalin hat soviele Menschen getötet" schreit?

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Wallone, Mittwoch, 28.11.2018, 18:24 (vor 1969 Tagen) @ Donngal

Wann wohl der erste "Kommunist! Stalin hat soviele Menschen getötet" schreit?

Stalin! Der hat so viele Kommunisten getötet!! :x

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Voomy, Berlin, Mittwoch, 28.11.2018, 17:57 (vor 1970 Tagen) @ Donngal

Welchen Stempel die haben ist eigentlich egal, denn vor allem sind sie zum Glück eines: Vollkommen realitätsfremd. Ich weiß auch nicht ob so etwas wie 100% Erbschaftssteuer jemals sozialdemokratisch war. Schließlich gab es auch in der SPD zu jeder Zeit Bewegungen und Minderheiten, die weit über das Ziel hinausgeschossen sind.

Es ist übrigens auch bezeichnen dass DU es bist, der den Kommunismus, Stalin, Bla-Gedöhns-Kram anfängt. Vorauseilender Abwehrmechanismus? Es eröffnet dir natürlich die Möglichkeit so zu tun als würden diese Dinge auf Ablehnung stoßen, weil die anderen sagen "Oh, das ist Teil des bösen Kommunismus!" und nicht etwa, weil diese Ideen einfach nicht gut sind.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 18:02 (vor 1970 Tagen) @ Voomy
bearbeitet von Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 18:07

Welchen Stempel die haben ist eigentlich egal, denn vor allem sind sie zum Glück eines: Vollkommen realitätsfremd. Ich weiß auch nicht ob so etwas wie 100% Erbschaftssteuer jemals sozialdemokratisch war. Schließlich gab es auch in der SPD zu jeder Zeit Bewegungen und Minderheiten, die weit über das Ziel hinausgeschossen sind.

Es ist übrigens auch bezeichnen dass DU es bist, der den Kommunismus, Stalin, Bla-Gedöhns-Kram anfängt. Vorauseilender Abwehrmechanismus? Es eröffnet dir natürlich die Möglichkeit so zu tun als würden diese Dinge auf Ablehnung stoßen, weil die anderen sagen "Oh, das ist Teil des bösen Kommunismus!" und nicht etwa, weil diese Ideen einfach nicht gut sind.

Aus Sicht der privilegierten sind die Ideen natürlich nicht gut, die müssten ja von ihrem Reichtum abgeben, aber frag doch mal einen Hartzer in dritter Generation was er davon hält das andere nie arbeiten müssen weil sie Erben sind? So Realitätsfremd wie du meinst sind die Ideen auch gar nicht.

Google doch mal nach dem Thema 100% Erbschaftssteuer und lies ein paar Artikel, das ist nicht nur die Idee einiger linker Bumsköppe wie ich einer bin. Das haben schon ganz andere Menschen durchdacht. Leider ist der Mensch nicht altruistisch genug dafür. Dabei wären 90% der Menschen nicht mal von der Steuer betroffen weil sie sowieso nicht ausreichend erben um über Freibeträge zu kommen.

Aber egal, wenn die Reichen sich weiter so an ihr Erbe klammern und die Schere weiter aufgeht, dann werden sie bald sehr viel Geld in Sicherheit investieren müssen. Denn irgendwann wird der Leidensdruck der Armen so hoch, dass sie das arme Leben mehr fürchten als alles andere. Und dann werden sie aufbegehren. Ich würde das ja lieber verhindern, aus Eigeninteresse an einem ruhigem Leben, aber wer bin ich schon...

+100

TiRo, Dortmund, Mittwoch, 28.11.2018, 11:43 (vor 1970 Tagen) @ Phil

.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 11:43 (vor 1970 Tagen) @ Phil

Spenden sehe ich generell kritisch, da dadurch der Reiche selbst entscheidet wem er hilft, das sollte die Allgemeinheit machen. Die Steuersätze sind gerade für Erbschaften und die extrem reichen entweder zu niedrig oder mit viel zu vielen Schlupflöchern ausgestattet.

Darüber hinaus ist Solidarität auch mehr als (erzwungene) finanzielle Unterstützung, sondern auch moralische Unterstützung zum Beispiel im Arbeitskampf. Wenn die ErzieherInnen streiken sollten die Eltern nicht jammern, dass sie eine alternative Betreuung organisieren müssen, sondern bestenfalls Urlaub nehmen um mit den Erzieherinnen auf die Straße zu gehen. Wenn die Bahngewerkschaften streiken sollten die Pendler solidarisch auf ihrer Seite stehen und nicht durch völlligen Egoismus den Streik untergraben. Die Solidarität hört doch immer da auf, wo es anfängt weh zu tun. Es ist eine Art Wohlfühl-Solidarität die du da beschreibst, und das reicht (mir) einfach nicht.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 12:15 (vor 1970 Tagen) @ Donngal

Darüber hinaus ist Solidarität auch mehr als (erzwungene) finanzielle Unterstützung, sondern auch moralische Unterstützung zum Beispiel im Arbeitskampf. Wenn die ErzieherInnen streiken sollten die Eltern nicht jammern, dass sie eine alternative Betreuung organisieren müssen, sondern bestenfalls Urlaub nehmen um mit den Erzieherinnen auf die Straße zu gehen. Wenn die Bahngewerkschaften streiken sollten die Pendler solidarisch auf ihrer Seite stehen und nicht durch völlligen Egoismus den Streik untergraben. Die Solidarität hört doch immer da auf, wo es anfängt weh zu tun. Es ist eine Art Wohlfühl-Solidarität die du da beschreibst, und das reicht (mir) einfach nicht.

Ich denke, du solltest (darfst) dich dazu nicht äußern, wenn du 1. keine Kinder haben und 2. nicht Bahn fahren solltest. Ansonsten ist dein Beitrag für mich Klassenkampf-Blödsinn...

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Weeman, Hinterm Knauber, Mittwoch, 28.11.2018, 13:37 (vor 1970 Tagen) @ Djerun

Einem mit Klassenkampf-Blödsinn kommen aber Arbeitskampfmaßnahmen aufgrund irrelevanter Umstände kritisieren.
Redest du eigentlich gerne Unsinn?

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Basti Van Basten, Romania, Mittwoch, 28.11.2018, 12:38 (vor 1970 Tagen) @ Djerun

Ich denke, du solltest (darfst) dich dazu nicht äußern, wenn du 1. keine Kinder haben und 2. nicht Bahn fahren solltest. Ansonsten ist dein Beitrag für mich Klassenkampf-Blödsinn...

Bist du eigentlich Profi-Fußballer oder hältst du bei diesem Thema auch generell den Mund? Müsstest du ja eigentlich, wenn du die obigen Maßstäbe überall gleichermaßen ansetzt.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Basti Van Basten, Mittwoch, 28.11.2018, 13:27 (vor 1970 Tagen) @ Basti Van Basten

Wie war das mit den Äpfel und Birnen?
Ich muss kein Profi-Fussballer sein, um mich über Profi-Fussball unterhalten zu können - da reicht auch ein wenig kicken in der Freizeit. Es kommt halt immer darauf an, WORÜBER man spricht in diesem Zusammenhang.
Andererseits kann ich mich selbstverständlich nicht über den Alltag mit Kindern oder Bahnfahren austauschen, wenn ich keine Kinder habe oder Autofahrer bin. Das sollte allgemein einleuchten...?

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Voomy, Berlin, Mittwoch, 28.11.2018, 13:58 (vor 1970 Tagen) @ Djerun

“Here’s the thing, you can’t just say ‘well you haven’t had any kids so you don’t know anything about kids.’ I’ve never flown a helicopter. But if I saw one in a tree, I could still be like, ‘Dude fucked up. It’s not supposed to be up there. That’s pilot error.'”

Was du da betreibst ist sogenanntes Gate-Keeping. Die Partizipation am Diskurs über gesellschaftliche Themen ist natürlich auch für kinderlose Paare möglich, wenn es um Kinder geht. Denn auch kinderlose Paare sind indirekt von allem betroffen, was Kinder betrifft. Ebenso muss ich kein Bahnfahrer sein, um zu sehen, welche Probleme es gibt, denn vielleicht werde ich ja in der Zukunft Bahnfahrer. Dieser Versuch ganze Gruppen aus dem Diskurs auszuschließen wird mit Sicherheit nicht dazu führen, dass diese Themen gelöst werden.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Sascha, Dortmund, Mittwoch, 28.11.2018, 14:04 (vor 1970 Tagen) @ Voomy

Es gibt aber schon einen Unterschied zwischen "gesellschaftliche Themen", bei denen es um Kinder geht und ganz praktischen Alltagsproblemen mit Kindern.

Und ich glaube, dass das hier ganz gut zusammentrifft. Bildungspolitik, Streikrecht und Entlohnung von Erziehungskräften sind ganz ohne Zweifel Probleme, über die alle gleichberechtigt diskutieren können. Bei den Auswirkungen im Alltag ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis allerdings deutlich größer.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Voomy, Berlin, Mittwoch, 28.11.2018, 14:09 (vor 1970 Tagen) @ Sascha

Okay, ja, das stimmt absolut. Den Alltag kriege ich da wirklich nur sehr passiv mit und würde Eltern da auch nicht reinreden wollen.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Basti Van Basten, Romania, Mittwoch, 28.11.2018, 13:55 (vor 1970 Tagen) @ Djerun

Andererseits kann ich mich selbstverständlich nicht über den Alltag mit Kindern oder Bahnfahren austauschen, wenn ich keine Kinder habe oder Autofahrer bin. Das sollte allgemein einleuchten...?

Nein. Das leuchtet nicht ein. Wenn ich kein Auto besitze, kann ich mich doch auch in die Lage eines Autofahrers hineinversetzen, dem Benzin, Versicherung, schlechte Straßen, wenige Parkplätze oder zu viele Staus finanziell und nervlich zusetzen.

Genauso kann man als Kinderloser auch Eltern verstehen, wenn ihre Nerven blank liegen, weil sie ein Schreikind haben. Das hat für mich grundsätzlich erst einmal etwas mit Empathie bzw. dem Vermögen sich in andere Situationen hineinversetzen zu können zu tun.

Deshalb kann ich dir in diesem Thema nicht zustimmen.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Sascha, Dortmund, Mittwoch, 28.11.2018, 13:59 (vor 1970 Tagen) @ Basti Van Basten

Die Grenzen dieses Hineinversetzen erkennt man sehr schnell beim ersten Kind, wenn man mal die Vorstellung vor der Geburt und dem tatsächlichen Leben nach der Geburt gegeneinander hält :-)

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Basti Van Basten, Romania, Mittwoch, 28.11.2018, 14:01 (vor 1970 Tagen) @ Sascha

Die Grenzen dieses Hineinversetzen erkennt man sehr schnell beim ersten Kind, wenn man mal die Vorstellung vor der Geburt und dem tatsächlichen Leben nach der Geburt gegeneinander hält :-)

Schon klar. Mir geht's halt grundsätzlich um den Punkt "du hast keine Kinder => du kannst überhaupt nicht mitreden". Das impliziert ja, dass eine frisch gewordene 12-jährige Mutter nach der Entbindung sofort über einen größeren Erfahrungsschatz verfügt als eine 40-jährige kinderlose Erzieherin.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Sascha, Dortmund, Mittwoch, 28.11.2018, 14:06 (vor 1970 Tagen) @ Basti Van Basten

Nein, das ist natürlich Quatsch. Ich finde es halt nur problematisch, wenn jemand ohne Kind einem erzählen will, wie man am besten seinen Alltag mit Kind organisieren kann und wo sich Probleme auftun und wo nicht.

Das kann einfach keiner nachvollziehen, der noch nie ein Frühstücksbrot "von der falschen Seite" beschmiert hat :-)

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 12:35 (vor 1970 Tagen) @ Djerun

Darüber hinaus ist Solidarität auch mehr als (erzwungene) finanzielle Unterstützung, sondern auch moralische Unterstützung zum Beispiel im Arbeitskampf. Wenn die ErzieherInnen streiken sollten die Eltern nicht jammern, dass sie eine alternative Betreuung organisieren müssen, sondern bestenfalls Urlaub nehmen um mit den Erzieherinnen auf die Straße zu gehen. Wenn die Bahngewerkschaften streiken sollten die Pendler solidarisch auf ihrer Seite stehen und nicht durch völlligen Egoismus den Streik untergraben. Die Solidarität hört doch immer da auf, wo es anfängt weh zu tun. Es ist eine Art Wohlfühl-Solidarität die du da beschreibst, und das reicht (mir) einfach nicht.


Ich denke, du solltest (darfst) dich dazu nicht äußern, wenn du 1. keine Kinder haben und 2. nicht Bahn fahren solltest. Ansonsten ist dein Beitrag für mich Klassenkampf-Blödsinn...

Au contraire, zufälligerweise bin ich sowohl dreifacher Vater von Kinder im Kindergartenalter als auch Bahnfahrer und habe mich sehr über die anderen Eltern und Bahnfahrer aufgeregt, als es zu den Streiks kam.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 13:24 (vor 1970 Tagen) @ Donngal

Dann hoffe ich, dass du genügend Urlaubstage hast, um Ferien, Brückentage, Urlaubsfahrten, Krankheit des Nachwuchses, etc. abfangen zu können...

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 13:31 (vor 1970 Tagen) @ Djerun

Dann hoffe ich, dass du genügend Urlaubstage hast, um Ferien, Brückentage, Urlaubsfahrten, Krankheit des Nachwuchses, etc. abfangen zu können...

Für Krankheit des Kindes muss man keinen Urlaub nehmen, dafür gibt es Krankschreibungen wenn das Kind unter 12 ist und es niemand anders betreuen kann. Ferien gibt es in den KiTas nur in sehr begrenztem Ausmass. Natürlich kann man nie genug Urlaub haben, aber man muss auch einfach mal aus seiner Komfortzone rauskommen wenn man sich solidarisch zeigen will. Nützt ja nix, ist ja nicht Schuld der Erzieher dass sie streiken müssen um endlich vernünftig behandelt zu werden.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Sascha, Dortmund, Mittwoch, 28.11.2018, 13:44 (vor 1970 Tagen) @ Donngal

Dann hoffe ich, dass du genügend Urlaubstage hast, um Ferien, Brückentage, Urlaubsfahrten, Krankheit des Nachwuchses, etc. abfangen zu können...


Für Krankheit des Kindes muss man keinen Urlaub nehmen, dafür gibt es Krankschreibungen wenn das Kind unter 12 ist und es niemand anders betreuen kann. Ferien gibt es in den KiTas nur in sehr begrenztem Ausmass. Natürlich kann man nie genug Urlaub haben, aber man muss auch einfach mal aus seiner Komfortzone rauskommen wenn man sich solidarisch zeigen will. Nützt ja nix, ist ja nicht Schuld der Erzieher dass sie streiken müssen um endlich vernünftig behandelt zu werden.

3 Wochen im Sommer und 1 Woche im Winter. Sind 4 Wochen Kita geschlossen. Wenn dann noch ungeplante 2 Wochen Streik hinzu kommen, dann hat das nichts mehr mit Komfortzone zu tun, dann ist einfach der Jahresurlaub weg...

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 13:52 (vor 1970 Tagen) @ Sascha

Dann hoffe ich, dass du genügend Urlaubstage hast, um Ferien, Brückentage, Urlaubsfahrten, Krankheit des Nachwuchses, etc. abfangen zu können...


Für Krankheit des Kindes muss man keinen Urlaub nehmen, dafür gibt es Krankschreibungen wenn das Kind unter 12 ist und es niemand anders betreuen kann. Ferien gibt es in den KiTas nur in sehr begrenztem Ausmass. Natürlich kann man nie genug Urlaub haben, aber man muss auch einfach mal aus seiner Komfortzone rauskommen wenn man sich solidarisch zeigen will. Nützt ja nix, ist ja nicht Schuld der Erzieher dass sie streiken müssen um endlich vernünftig behandelt zu werden.


3 Wochen im Sommer und 1 Woche im Winter. Sind 4 Wochen Kita geschlossen. Wenn dann noch ungeplante 2 Wochen Streik hinzu kommen, dann hat das nichts mehr mit Komfortzone zu tun, dann ist einfach der Jahresurlaub weg...

Das ist dann wirklich extrem hart. Dann überlegt man bei der nächsten Wahl vielleicht mal ob man seine Stimme weiterhin an Parteien gibt, die sowohl auf uns Eltern als auch auf die Rechte von Arbeitnehmern so scheissen.

Das Verhalten der Träger zwingt die Erzieher und Gewerkschaften zu diesen Maßnahmen. Die Verhältnisse in den KiTas sind untragbar. Die Erzieher unterbezahlt und in befristeten Verträgen gefangen. Wem geht es schlechter? Den Leuten die keinen Jahresurlaub mehr haben oder den Erziehern die an ihrer eigenen Familienplanung gehindert werden? Die Situation, dass es zwei Wochen Streik gibt, kommt doch nur zustande weil die Träger das Gefühl haben, nichts befürchten zu müssen. Zur Not muss man dann mal mit Mistgabeln und Fackeln vorm Landtag stehen, wenn es nicht mehr zu ertragen ist, was uns die Träger da zumuten.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Sascha, Dortmund, Mittwoch, 28.11.2018, 13:56 (vor 1970 Tagen) @ Donngal

Ich finde die Vorstellung trotzdem sehr weltfremd, dass Eltern parallel rotieren müssen, um Kinderbetreuung und eigene Arbeit unter einem Hut zu bringen und gleichzeitig den Erziehungskräften ein munteres "Weiter so" zurufen sollen. Selbst wenn da in der Mehrzahl sicherlich eine große Grundsympathie vorherrscht, kann man doch keinem verdenken, dass sich schnell Genervtheit und der Wunsch, dass der Streit schnell vorbei sein möge, breit macht.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 14:00 (vor 1970 Tagen) @ Sascha

Ich finde die Vorstellung trotzdem sehr weltfremd, dass Eltern parallel rotieren müssen, um Kinderbetreuung und eigene Arbeit unter einem Hut zu bringen und gleichzeitig den Erziehungskräften ein munteres "Weiter so" zurufen sollen. Selbst wenn da in der Mehrzahl sicherlich eine große Grundsympathie vorherrscht, kann man doch keinem verdenken, dass sich schnell Genervtheit und der Wunsch, dass der Streit schnell vorbei sein möge, breit macht.

Das verstehe ich ja auch absolut, aber der Träger könnte doch den Streik sofort beenden, in dem er einfach auf die Forderungen eingeht, um die Eltern zu schützen.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Phil, Mittwoch, 28.11.2018, 14:03 (vor 1970 Tagen) @ Donngal

Das verstehe ich ja auch absolut, aber der Träger könnte doch den Streik sofort beenden, in dem er einfach auf die Forderungen eingeht, um die Eltern zu schützen.

Dan bräuchte man ja keine Tarifverhandlungen mehr etc.! Die Arbeitnehmer sagen einfach an, was sie haben wollen und der Arbeitgeber erfüllt es.

So läuft es halt nicht.

MFG
Phil

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Weeman, Hinterm Knauber, Mittwoch, 28.11.2018, 14:10 (vor 1970 Tagen) @ Phil

Dan bräuchte man ja keine Tarifverhandlungen mehr etc.! Die Arbeitnehmer sagen einfach an, was sie haben wollen und der Arbeitgeber erfüllt es.

So läuft es halt nicht.

Natürlich läuft es so nicht. Trotzdem sehe ich keinen logischen Grund, warum man sauer auf die Beschäftigten sein sollte, nur weil diese streiken.
Und die Forderungen für überzogen zu halten ist für mich definitiv keiner.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Sascha, Dortmund, Mittwoch, 28.11.2018, 14:15 (vor 1970 Tagen) @ Weeman

Dan bräuchte man ja keine Tarifverhandlungen mehr etc.! Die Arbeitnehmer sagen einfach an, was sie haben wollen und der Arbeitgeber erfüllt es.

So läuft es halt nicht.


Natürlich läuft es so nicht. Trotzdem sehe ich keinen logischen Grund, warum man sauer auf die Beschäftigten sein sollte, nur weil diese streiken.
Und die Forderungen für überzogen zu halten ist für mich definitiv keiner.

Der Streik im Erziehungsbereich ist allerdings sehr speziell, weil "die Eltern" eigentlich die einzig Geschädigten in dieser Sache sind. Bei einem Bahnstreik z.B. fehlen der Bahn die Einnahmen. Der Passagier muss sich "nur" um eine Ersatzlieferung kümmern.

Bei einem Kita-Streik zahlen die Erziehungsberechtigten jedoch den normalen Beitrag und müssen sich auch noch um Ersatz kümmern. Der Träger erhält seine Einnahmen.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Phil, Mittwoch, 28.11.2018, 14:17 (vor 1970 Tagen) @ Sascha

Bei einem Kita-Streik zahlen die Erziehungsberechtigten jedoch den normalen Beitrag und müssen sich auch noch um Ersatz kümmern. Der Träger erhält seine Einnahmen.

Und spart zeitgleich die Personalkosten für die Streikzeiten. Darüber habe ich mich mit dem Jugendamt meiner Stadt bis aufs Blut gestritten - was mit dem so eingesparten Geldern dann passieren sollte.

MFG
Phil

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 14:17 (vor 1970 Tagen) @ Sascha

Dan bräuchte man ja keine Tarifverhandlungen mehr etc.! Die Arbeitnehmer sagen einfach an, was sie haben wollen und der Arbeitgeber erfüllt es.

So läuft es halt nicht.


Natürlich läuft es so nicht. Trotzdem sehe ich keinen logischen Grund, warum man sauer auf die Beschäftigten sein sollte, nur weil diese streiken.
Und die Forderungen für überzogen zu halten ist für mich definitiv keiner.


Der Streik im Erziehungsbereich ist allerdings sehr speziell, weil "die Eltern" eigentlich die einzig Geschädigten in dieser Sache sind. Bei einem Bahnstreik z.B. fehlen der Bahn die Einnahmen. Der Passagier muss sich "nur" um eine Ersatzlieferung kümmern.

Bei einem Kita-Streik zahlen die Erziehungsberechtigten jedoch den normalen Beitrag und müssen sich auch noch um Ersatz kümmern. Der Träger erhält seine Einnahmen.

Und da müssen dann Mittel her, damit die Eltern ihren Schaden beim Verursacher, nämlich dem Träger, geltend machen können. Beitragsrückzahlungen müssten gesetzlich verankert werden. Schadensersatzpflichten müssten eingeführt werden.

Genau genommen sind also nicht die Eltern Schuld an ihrer fehlenden Solidarität sonder der Gesetzgeber, der es den Eltern erschwert solidarisch zu sein.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Phil, Mittwoch, 28.11.2018, 14:23 (vor 1970 Tagen) @ Donngal

Und da müssen dann Mittel her, damit die Eltern ihren Schaden beim Verursacher, nämlich dem Träger, geltend machen können. Beitragsrückzahlungen müssten gesetzlich verankert werden. Schadensersatzpflichten müssten eingeführt werden.

Verursacher? Du hast eine interessante Rechtsauffassung. Du willst als einen Tarifpartner, der nicht sofort den Tarifvertrag unterschreibt, den die Gegenseite als Forderung vorlegt, zu Schadenersatzpflichten heranziehen, weil er diesen Schaden durch seine Nicht-Unterschrift herbeigeführt hat?

Puh.

Natürlich hätten die Städte/Kommunen damals die KITA Gebühren erstatten können für dies Streikzeiten. Sie taten es i.d.R. nicht (Meine mich aber zu erinnern, einige taten es). Ich habe mich lang und breit deswegen mit dem mich betreffenden Jugendamtsleiter gestritten und mit ihm diskutiert. Auch weil er schlicht die Unwahrheit sagte ihn haushaltsrechtlichen Dingen.

MFG
Phil

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Phil, Mittwoch, 28.11.2018, 14:15 (vor 1970 Tagen) @ Weeman

Natürlich läuft es so nicht. Trotzdem sehe ich keinen logischen Grund, warum man sauer auf die Beschäftigten sein sollte, nur weil diese streiken.

Von "sauer" war keine Rede. Es ging um fehlende Solidarisierung. Und da kommt dann eben das zusammen, was Sascha und ich hier schreiben.

Unter dem Strich sollen Eltern also, ganz grundsätzlich und generell (auch wenn sie die Löhne vielleicht gar nicht so unpassend finden) aus Solidrität mit den Arbeitern Streiks nicht nur erdulden, sondern sogar mit tragen. Mit auf die Straße gehen, Briefe an die Stadt schreiben, Druck mit ausbüben. Und das, während sie gerade Urlaub genommen haben um selbst ihre Kinder zu betreuen und weiterhin laufend im Monat einen üppigen KITA Beitrag entrichten, während gestreikt wird.

Und obendrauf dann noch erleben müssen, dass erst am Abend vor dem Streiktag dieser angekündigt wird oder sogar erst am Tag selbst. So von Gewerkschaften propagiert.

MFG
Phil

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Sascha, Dortmund, Mittwoch, 28.11.2018, 14:28 (vor 1970 Tagen) @ Phil

Und obendrauf dann noch erleben müssen, dass erst am Abend vor dem Streiktag dieser angekündigt wird oder sogar erst am Tag selbst. So von Gewerkschaften propagiert.

Das kommt noch dazu. Bei den letzten Warnstreiks war es wieder so, dass da an der Tür der Kita einfach ein Zettel hing mit der Info, dass ab morgen in den nächsten Tagen immer wieder in unterschiedlichen Städten gestreikt wird und es auch diese Kita betreffen könnte (!)

Sorry, aber da platzt mir da schon ein wenig der Arsch, weil ich mir dann auch schlicht und ergreifend benutzt vorkomme. Dem Träger ist es völlig einerlei, ob die Kita jetzt einen, zwei oder drei Tage zu ist und welcher Tag das ist. Er bekommt sein Geld sowieso.

Dieser Warnstreik richtete sich in erster Linie gegen die Eltern, die mit Erinnerung an 2015 schnell und massiv Druck ausüben sollten, dass bloß vorher eine Einigung erzielt wird. Das ist dann schlicht und ergreifend nicht fair, wenn man bewusst und mit Absicht als Dritter vor eigentlich unnötige Probleme gestellt wird.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Weeman, Hinterm Knauber, Mittwoch, 28.11.2018, 14:18 (vor 1970 Tagen) @ Phil

Unter dem Strich sollen Eltern also, ganz grundsätzlich und generell (auch wenn sie die Löhne vielleicht gar nicht so unpassend finden) aus Solidrität mit den Arbeitern Streiks nicht nur erdulden, sondern sogar mit tragen. Mit auf die Straße gehen, Briefe an die Stadt schreiben, Druck mit ausbüben. Und das, während sie gerade Urlaub genommen haben um selbst ihre Kinder zu betreuen und weiterhin laufend im Monat einen üppigen KITA Beitrag entrichten, während gestreikt wird.


Das ist natürlich illusorisch.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Voomy, Berlin, Mittwoch, 28.11.2018, 14:12 (vor 1970 Tagen) @ Weeman

Wenn die Cockpit Piloten (wohlgemerkt Cockpit! nicht die armen Schweine von EasyJet und Co) mal wieder streiken, um sich die Bezüge erhöhen zu lassen, ist das für mich ein Paradebeispiel für Arbeitnehmer, die jeden Unmut verdient haben, die sie für ihren Streik bekommen. Denn hier sind die Forderung nach höheren Bezügen eindeutig ein Grund auf sie sauer zu sein.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Weeman, Hinterm Knauber, Mittwoch, 28.11.2018, 14:17 (vor 1970 Tagen) @ Voomy

Nein. Selbst dann nicht. Und ja, ich fand die Forderungen auch überzogen.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 13:41 (vor 1970 Tagen) @ Donngal

Für Krankheit des Kindes muss man keinen Urlaub nehmen, dafür gibt es Krankschreibungen wenn das Kind unter 12 ist und es niemand anders betreuen kann.

unter Gehaltseinbußen..

Ferien gibt es in den KiTas nur in sehr begrenztem Ausmass. Natürlich kann man nie genug Urlaub haben, aber man muss auch einfach mal aus seiner Komfortzone rauskommen wenn man sich solidarisch zeigen will.

3 Wochen im Sommer + 2 Wochen im Winter + diverse Brücken- und Weiterbildungstage machen summasummarum ca. 20-22 Arbeitstage, bei denen man darauf beschränkt ist, entweder auch seinen Jahresurlaub in dieser (teuren) Zeit zu nehmen oder in die restlichen 8-10 Tage (theoretisch) zu quetschen...

Nützt ja nix, ist ja nicht Schuld der Erzieher dass sie streiken müssen um endlich vernünftig behandelt zu werden.

Nee, ist Aufgabe der Arbeitgeber, dafür zu sorgen, dass Erzieher vernünftig bezahlt werden. Es nehemn nur beide Seiten in Kauf, dass der Streit auf dem Rücken der Eltern (in diesem Fall) geschieht - vollkommen willkürlich. Ich bin froh, dass wir eine kirchliche Kita gefunden haben. Dieser ganze Solidaritätskram ist für mich persönlich nur hübsche Sozialromantik...

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Suppotter, Arnsberg/Block 12, Mittwoch, 28.11.2018, 15:39 (vor 1970 Tagen) @ Djerun

Für Krankheit des Kindes muss man keinen Urlaub nehmen, dafür gibt es Krankschreibungen wenn das Kind unter 12 ist und es niemand anders betreuen kann.


unter Gehaltseinbußen..

i.d.R. sind 10 Tage im Jahr pro Kind erstmal ohne Gehaltseinbußen (AG zahlt). Ausnahme: Es wird explizit im Arbeitsvertrag ausgeschlossen. Dann gibt es für die Zeit Krankengeld von der Krankenkasse.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Suppotter, Donnerstag, 29.11.2018, 12:06 (vor 1969 Tagen) @ Suppotter

Wenn Du es schaffts, dass dein(e) Kind(er) <10 Tage im Jahr krank ist, dann beneide ich dich...

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Donnerstag, 29.11.2018, 12:26 (vor 1969 Tagen) @ Djerun

Wenn Du es schaffts, dass dein(e) Kind(er) <10 Tage im Jahr krank ist, dann beneide ich dich...

so krank dass man deswegen zuhause bleiben muss? ich müsste durchzählen, aber so oft sind die Kinder auch nicht krank. und wenn dann auch oft alle gleichzeitig. Vielleicht habe ich robuste Kinder oder Glück.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Weeman, Hinterm Knauber, Mittwoch, 28.11.2018, 13:51 (vor 1970 Tagen) @ Djerun

Es nehemn nur beide Seiten in Kauf, dass der Streit auf dem Rücken der Eltern (in diesem Fall) geschieht - vollkommen willkürlich.

Und jetzt überlegen wir mal kurz, warum es trotzdem erlaubt ist zu streiken.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Weeman, Donnerstag, 29.11.2018, 12:07 (vor 1969 Tagen) @ Weeman

Und jetzt überlegen wir mal kurz, warum es trotzdem erlaubt ist zu streiken.

Dann überlegt ihr mal...

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Sascha, Dortmund, Mittwoch, 28.11.2018, 13:16 (vor 1970 Tagen) @ Donngal
bearbeitet von Sascha, Mittwoch, 28.11.2018, 13:27

Wenn man aber schon nur in einer anderen Stadt wohnt als die Familie, ist so ein Kita-Streik für viele einfach ein echter Stressfaktor. Nicht viele Arbeitgeber spielen da mit und wollen so flexibel passend Urlaubstage gewähren und das Kind selber sollte ja auch nicht einfach irgendwo abgegeben werden, sondern braucht bekannte Bezugspersonen.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Phil, Mittwoch, 28.11.2018, 13:28 (vor 1970 Tagen) @ Sascha

Unter dem Strich hat die Solidarisierung auch etwas damit zu tun, was man für einen wirklich angemessene Forderung erhält. Im Falle der Tarife bei Erzieherinnen und Erziehern (und all den andere Formen, die es bei der Betreuung der Kinder gibt), habe ich es so erlebt, dass sich viele Eltern dann, als die Streiks dauerhafter wurden, einmal genauer die Enlohnungen im TVÖD angeschaut haben. Und die letzten Lohnrunden für diese Berufsgruppen. Und sich dann über Tarifrechner ausgerechnet haben, über welche Gehälter da gesprochen wird und was erstreikt werden sollte.

Die Streikenden hatten schlicht auch den Fehler gemacht, ihre Streiks fast ausschließlich auf die Entlohnung abzuzielen. Es ging weniger um bessere personelle Ausstattung oder bessere räumliche Ausstattung. Dies kam einfach nicht an bei den Eltern. Also nahmen viele es so wahr, dass diese Streiks und Forderungen das eigentliche Problem noch verschärfen würden.

Davon ab zahlen Eltern halt auch Gebühren für die Betreuung ihrer Kinder (jedenfalls in NRW und dort in vielen Städten und Kommunen), so dass man perse schon deutlich empfindlicher war. Wenn man im Monat - auch wenn gestreikt wird - 400 bis 500 Euro für die Betreuung überweist, gleichzeitig der Meinung ist, dass die Gehälter so schlecht gar nicht sind, dann solidarisiert man sich halt nicht.

Zumal viele KITA Leitungen halt auch zu wenig kommunikativ handelten und ihren Gewerkschaften folgten, Streiks teilweise erst am Abend vor dem Streik anzukündigen oder teils sogar am Tag morgens selbst. So bekommt man keine Leute auf seine Seite gezogen.

Das hat dann weniger mit grundsätzlich fehlender Solidarität zu tun. Es gab einfach in weiten Teilen der Elternschaft keine Überzeugung, dass diese Streiks nötig und gerechtfertigt waren. Weder in Inhalt, noch in der Form.

So jedenfalls habe ich das wahrgenommen hier wo ich lebe und über die entsprechenden Elternvertretungen (ja auch zusammengeschlossen innerhalb der Stadt).

MFG
Phil

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Sascha, Dortmund, Mittwoch, 28.11.2018, 13:35 (vor 1970 Tagen) @ Phil

Davon ab zahlen Eltern halt auch Gebühren für die Betreuung ihrer Kinder (jedenfalls in NRW und dort in vielen Städten und Kommunen), so dass man perse schon deutlich empfindlicher war. Wenn man im Monat - auch wenn gestreikt wird - 400 bis 500 Euro für die Betreuung überweist, gleichzeitig der Meinung ist, dass die Gehälter so schlecht gar nicht sind, dann solidarisiert man sich halt nicht.

Ja, das mit den zu zahlenden Kitabeiträgen ist natürlich ein großer Mahlstein, den die streikenden Erziehungskräfte zu ziehen haben. Ich glaube, dass sich wirklich jeder Elternteil motivierte und gut ausgebildete Erzieherinnen für das eigene Kind wünschen und ihnen deshalb auch angemessene Bezahlung wünschen.

Trotzdem guckt man ziemlich blöd aus der Wäsche, wenn man den vollen Beitrag in Form von mehreren hundert Euro zahlen muss und trotzdem auf das Kind selber aufpasst. Auch wenn das mit den Beiträgen natürlich allein Sache des Trägers ist.

Und wenn dann so ein Streik zwei Wochen dauert und man weiß, dass auch noch drei Wochen Sommerferien und eine Woche Weihnachtsferien anstehen, dann kommt man einfach mächtig ins Rotieren.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 13:28 (vor 1970 Tagen) @ Sascha

Wenn man aber schon nur in einer anderen Stadt wohnt als die Familie, ist so ein Kita-Streik für viele einfach ein echter Stressfaktor. Nicht viele Arbeitnehmer spielen da mit und können so flexibel passend Urlaubstage gewähren und das Kind selber sollte ja auch nicht einfach irgendwo abgegeben werden, sondern braucht bekannte Bezugspersonen.

Das ist alles richtig. Die richtige Reaktion der Eltern wäre dann aber nicht Wut auf die Betreuungspersonen sondern für Druck sorgen beim Träger der KiTa. Schadensersatzklagen wegen Verdienstausfall prüfen gegen den Träger. Sowas. Leserbriefe mit dem Träger als Empfänger, das ganze Programm. Und Solidarität mit den unterbezahlten ErzieherInnen. Nur die Eltern können dafür sorgen, dass der Streik dem Träger weh tut. Die Situation ist sicher nicht einfach, aber dass ist es für die unterbezahlten und in Zeitverträgen festhängenden ErzieherInnen die vielfach gerne selber eine Familie gründen möchten, es aber nicht können, weil sie nur befristete Verträge bekommen, auch nicht.

Da müssen auch die Arbeitgeber solidarischer werden, und sich wie bei Krankheit des Kindes, darauf einstellen, dass die Arbeitnehmer auch mal wegen Streik der Kita ausfallen. Dann kann der Arbeitgeber sich ja beim jeweiligen Träger der Kita beschweren und dort Druck machen, dass die Arbeitsbedingungen besser werden. Auch Arbeitgeber müssen solidarischer werden! Für mich ist so ein KiTa Streik auf jeden Fall auch Stress, genau wie ein Bahnstreik. Ich bin dann aber nicht sauer auf die Lokführerinnen oder die Erzieher, sondern auf die Arbeitgeber die sich so scheiße verhalten, dass ein Streik nötig wird.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 11:34 (vor 1970 Tagen) @ prosakind

Gerade das ist doch der neoliberale Trick: Menschen auf Individuen zu reduzieren und ihnen jahrzehntelang einzureden, egoistisches Verhalten sei erstrebenswert und Solidarität des Teufels. Und jetzt, wo alle Leute brav zu asozialen Alleingängern sozialisiert worden sind, macht man sie mit einem "Jeder ist seines Glückes Schmied" selber verantwortlich dafür, dass sie kein besseres Leben führen. Nur ändern lässt sich halt individuell nichts, wenn man a) mit drei Jobs irgendwie dafür Sorgen muss, ab dem 25. noch warm essen zu können, b) eine Horde ebenfalls in ihrer Existenz bedrohter "Konkurrenten" jeden Job, den ich ablehne, mit Kusshand nehmen muss und c) der Gegner im Klassenkampf organisiert ist, alle Machtmittel auf seiner Seite hat und Politik und öffentliche Meinung bestimmt.

Ja, ganz genau so kann man es auch ausdrücken. Der Kardinalfehler bei allen Hartz IV Massnahmen war ja unter anderem nicht zeitgleich einen hohen Mindestlohn einzuführen, so dass es dazu kam das es einen Unterbietungswettbewerb bei den Löhnen gab, weil die Hartzer ja alles eh annehmen mussten.

Natürlich ist Hartz IV noch aus viel mehr Gründen inakzeptabel. Die Gesellschaft ist jedenfalls wie du schon schreibst so unsolidarisch wie schon ewig nicht mehr. Man muss nur mal gucken, wie solidarisch man mit streikenden heute noch ist...

Noch einmal Brecht:

Vorwärts und nicht vergessen,
worin unsere Stärke besteht!
Beim Hungern und beim Essen,
vorwärts und nie vergessen:
die Solidarität!

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Sascha, Dortmund, Mittwoch, 28.11.2018, 10:07 (vor 1970 Tagen) @ Basti Van Basten

Das hat aber auch viel mit der Duckmäusermenthalität vieler Deutscher zu tun. Viele trauen sich nicht einmal nach 5 Jahren Betriebszugehörigkeit mal nach einer Lohnerhöhung zu fragen aus Angst gekündigt zu werden. Wenn die Leute mal anfangen würden, Jobs mit unwürdigen Arbeitsbedingungen nicht mehr anzunehmen, dann wären die Arbeitgeber gezwungen, daran etwas zu ändern. Aber so lange es Menschen gibt, die jeden Dreck mit Kusshand anzunehmen, gibt es für AG'er keine Notwendigkeit etwas zu ändern.

Sehe ich ganz anders. Jemand, der zu solchen Bedingungen arbeitet, tut sein allerbestes, um die Gesellschaft nicht zu belasten. Dafür sollte man ihm dann nicht ein "selber schuld" vorhalten, sondern im Gegenteil verdient er dadurch besonders den Schutz der Gesellschaft.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Basti Van Basten, Romania, Mittwoch, 28.11.2018, 10:21 (vor 1970 Tagen) @ Sascha

Sehe ich ganz anders. Jemand, der zu solchen Bedingungen arbeitet, tut sein allerbestes, um die Gesellschaft nicht zu belasten. Dafür sollte man ihm dann nicht ein "selber schuld" vorhalten, sondern im Gegenteil verdient er dadurch besonders den Schutz der Gesellschaft.

Vor dem "ich will die Gesellschaft nicht belasten" steht aber eben dieser Vorwurf "ein Arbeitsloser belastet unsere Gesellschaft." CDU, CSU, FDP, Grüne und SPD und elite-gesteurte Medien (Springer, G+J usw.) haben es geschafft, den Langzeitarbeitslosen zu einem Feindbild der Gesellschaft zu machen. Ergebnis: weit über die Hälfte der Bevölkerung findet es empörend, wenn sich der Arbeitslose auf Kosten der Bevölkerung ein schönes Leben macht.

Diese Ächtung führt natürlich dazu, dass nicht nur Arbeitslose mehr Bereitschaft zeigen, auch minderwertige Jobs anzunehmen, sondern auch, dass Arbeitnehmer aus Angst vor dem sozialen und gesellschaftlichen Abstieg eher dazu bereit sind, auf Lohnerhöhungen oder andere berufliche Annehmlichkeiten zu verzichten.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Basti Van Basten, Romania, Mittwoch, 28.11.2018, 09:47 (vor 1970 Tagen) @ Klopfer

Das war aber abzusehen. Wenn der Mindestlohn einmal auf dem Markt ist, dann werden sich Linke, Grüne u. SPD gegenseitig bei jeder Bundestagswahl mit neuen Mindestlohnangeboten überbieten.
Billiger kannst du ja gar keinen Wahlkampf führen, das Thema kommt gut an und kostet dich als Partei absolut nichts.

Es ist aber gar kein Wahlkampf und die Forderungen in der SPD danach kommen trotzdem. Auch nach einem sanktionsfreien Grundeinkommen, wie es die Linke mit "Hartz IV muss weg" seit vielen Jahren fordert, nimmt einen immer größeren Platz ein. Das als exklusiv populistisches Wahlkampfgetose abzutun ist für mich etwas zu kurz gegriffen. Dahinter steckt schon etwas mehr.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Dienstag, 27.11.2018, 16:20 (vor 1971 Tagen) @ Kulibi77

Geschichte wiederholt sich nicht, aber Linke bekämpfen sich weiterhin am liebsten gegenseitig, als den wahren pol. Gegner.


So ist es. Das hat letztens auch Varoufakis in einem Interview mit Tilo Jung so bemängelt. Da ging es darum, was die Rechten so stark macht und die Antwort war "sie arbeiten europaweit zusammen und die Linken bekämpfen sich gegenseitig." Auch sieht er die SPD in 10-20 Jahren nicht mehr in einer nennenswerten Position im Bundestag. Sie hätte sich laut ihm vor etwa 10 Jahren überflüssig gemacht.


Die Linke hat sich jahrelang auch in erster Linie nur an der SPD abgearbeitet. Jetzt hat die Linke ihre Linke. Überall nur Spalter...

Die Linke hat eher ihre Rechte. Die Wagenknecht ist doch innerhalb der Linken eher eine Rechte, jedenfalls was ihre Standpunkte zur Migration/Flüchtlingspolitik angeht. Aufstehen ist für mich einfach nur lächerliche Querfront.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Voomy, Berlin, Dienstag, 27.11.2018, 13:18 (vor 1971 Tagen) @ Thomas

War ja auch nur noch vom Parteibuch her ein Mitglied der SPD. Gehörte schon eine ganze Zeit in die Linke. Natürlich eine gewisse Leistung was seine parlamentarische Arbeit angeht, aber auch keine Person, die man bei einem Neuaufbau der SPD vermissen wird.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Sascha, Dortmund, Dienstag, 27.11.2018, 13:47 (vor 1971 Tagen) @ Voomy

War ja auch nur noch vom Parteibuch her ein Mitglied der SPD. Gehörte schon eine ganze Zeit in die Linke. Natürlich eine gewisse Leistung was seine parlamentarische Arbeit angeht, aber auch keine Person, die man bei einem Neuaufbau der SPD vermissen wird.

Ein Ereignis, das vermutlich irgendwann zwischen der wissenschaftlichen Bestätigung der Existenz Nessies und der nächsten Meisterschaft der Blauen stattfinden wird.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Matse, Dienstag, 27.11.2018, 14:00 (vor 1971 Tagen) @ Sascha

War ja auch nur noch vom Parteibuch her ein Mitglied der SPD. Gehörte schon eine ganze Zeit in die Linke. Natürlich eine gewisse Leistung was seine parlamentarische Arbeit angeht, aber auch keine Person, die man bei einem Neuaufbau der SPD vermissen wird.


Ein Ereignis, das vermutlich irgendwann zwischen der wissenschaftlichen Bestätigung der Existenz Nessies und der nächsten Meisterschaft der Blauen stattfinden wird.

Bitte das nächste Mal wieder als Blarry einloggen ;)

Abseits davon: Hast Recht.

Wobei ich einfach nicht weiß, was mit dem "Neuaufbau" überhaupt gemeint sein soll. Den Wunsch vieler, dass die SPD wieder Partei der Arbeiterklasse sein sollte, in allen Ehren. Da weiß ich aber nicht, ob die "klassische Arbeiterklasse" wirklich noch in der Form besteht und sich eine Vertretung durch die Sozialdemokratie wünscht. Ich denke, dass die SPD noch nicht wirklich ihre Rolle in Zeiten von demographischem Wandel und Digitalisierung gefunden hat (Wen vertrete ich und mit welcher Position?). Das dann halt auch in Abgrenzung zu anderen politischen Akteuren.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Voomy, Berlin, Dienstag, 27.11.2018, 14:03 (vor 1971 Tagen) @ Matse

Für mich wäre ein Neuaufbau eine Rückkehr dorthin, wo sie in das politische Spektrum gehört: Klar links von der CDU aber eben nicht so Links wie die Hobby-Sozialisten von den Linken. Arbeiterklasse, ja gut, die ist in der Tat nicht mehr so wirklich vorhanden. Heißt ja heute dann auch eher untere Mittelschicht oder einfach Mittelschicht.

Eine reale soziale Politik ist eigentlich kein utopisches Konzept. Und sobald Merz, Spahn oder AKK den Laden bei der CDU übernommen haben, sollte es auch wieder ausreichend Platz Links der Mitte geben, um sich zu positionieren. Dafür muss aber halt auch der Wille da sein, diesen Platz einzunehmen. Das erreichst du aber weder mit einer Nahles, die selbst nicht weiß wofür sie steht, noch mit einem Bülow, der viel zu weit Links für so eine SPD wäre.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Sascha, Dortmund, Dienstag, 27.11.2018, 14:10 (vor 1971 Tagen) @ Voomy

Eine neu aufgebaute SPD wäre für mich zum Beispiel eine, die sich völlig neu für einen Arbeitsmarkt aufstellt, der vor einem erneuten großen Wandel steht und ihn auch um wichtige Themenfelder wie Umweltpolitik und Migrationspolitik als ganzheitliches Konzept ergänzt.

Es geht z.B. nicht darum, den Braunkohlebergbau und die Arbeitsplätze so lange wie möglich zu sichern, um dann in zehn oder fünfzehn Jahren wieder händeringend zu versuchen, Kohlekumpels zu Physiotherapeuten umzuschulen, weil man merkt, dass es in absehbarer Zeit zu Ende geht. Das ging schon bei der Steinkohle grandios in die Hose. Es braucht jetzt eine Partei, die in den Revieren bereits neue Beschäftigungsfelder ansiedelt und Leute dafür qualifiziert.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Matse, Dienstag, 27.11.2018, 14:35 (vor 1971 Tagen) @ Sascha

Eine neu aufgebaute SPD wäre für mich zum Beispiel eine, die sich völlig neu für einen Arbeitsmarkt aufstellt, der vor einem erneuten großen Wandel steht und ihn auch um wichtige Themenfelder wie Umweltpolitik und Migrationspolitik als ganzheitliches Konzept ergänzt.

Es geht z.B. nicht darum, den Braunkohlebergbau und die Arbeitsplätze so lange wie möglich zu sichern, um dann in zehn oder fünfzehn Jahren wieder händeringend zu versuchen, Kohlekumpels zu Physiotherapeuten umzuschulen, weil man merkt, dass es in absehbarer Zeit zu Ende geht. Das ging schon bei der Steinkohle grandios in die Hose. Es braucht jetzt eine Partei, die in den Revieren bereits neue Beschäftigungsfelder ansiedelt und Leute dafür qualifiziert.

Und es wäre auch ehrlich zu sagen: "Für manche von euch wird es in Zukunft keinen Job mehr geben, wenn die Branche wegfällt". Da erwarte ich dann auch, dass man Leute nicht von Qulifizierung zu Qualifizierung scheucht und am Ende dann nur unerfüllte Hoffnungen bleiben. Ich finde, da muss man a) finanziell vernünftig versorgen und b) den Menschen eine passende Aufgabe geben.

Themen wie Bildungsgerechtigkeit (ein Grund, für den ich mal in der SPD war) sind immer noch nicht gelöst. Beim Thema Digitalisierung bleiben (bei fast allen Parteien) nur Worthülsen. Thema Umwelt ist nur ein Stiefkind. Die SPD muss sich neu erfinden und meiner Meinung nach nicht nur "neu ausrichten". Insbesondere, weil der Bereich zwischen CDU und Grünen sowie Linkspartei durch die gesellschaftlich breit getragene Erosion des Konservatismus doch sehr dünn geworden ist.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Lattenknaller, Madrid, Dienstag, 27.11.2018, 14:51 (vor 1971 Tagen) @ Matse

Du sprichst gerade sehr viele Themen an, die wirklich zukunftsrelevant sind, Bildung, Digitalisierung, Umweltschutz. Für mich gehört dazu noch das Thema Pflege und Rente.
Aus dem Camp wurde aber vor allem medial das Thema Abschied von Harz 4 kommuniziert.
Meine Verwandtschaft ist alte SPD Stammwahlerschicht. Die waren immer der Meinung, dass wer nicht arbeitet auch nur das notwendige kriegen soll. Von einer Grundsicherung halten die nichts. Nicht das ich der gleichen Meinung bin, aber mit dem Thema gewinnt die SPD weder neue Wähler noch gestaltet sie die Zukunft.
Die SPD war immer dann am stärksten, wenn sie Modernisierung mit sozialer Sicherheit verbinden konnte. Das Thema Modernisierung geht aber gerade komplett an ihr vorbei, die Grünen sind da um Meilen voraus.
Ich glaube nicht, dass die Partei die Kurve kriegt. Mit einer Parteiführung, die links mit Grundsicherung blinkt und gleichzeitig in Brüssel die Digitalsteuer herschenkt.

Kernthema der SPD: Soziale Gerechtigkeit

Altmühlborusse, Am Rande des Paradies, Dienstag, 27.11.2018, 15:19 (vor 1971 Tagen) @ Lattenknaller

Nach meiner Meinung muss soziale Gerchtigkeit das Kernthema der SPD sein. Das kann sie auch glaubhaft und exklusiv vertreten, weil sie dafür schon immer stand.

Unsere Gesellschaft leidet doch im Kern daran, dass die Schere zwischen arm und reich brutal auseinander geht. Wenige verdienen viel, viele arbeiten teilweise in mehreren Jobs und sind am Ende des Monats froh, wenn es pari aufgeht. Dann darf aber auch nichts passieren, zB Auto defekt oder Krankheit usw. Themen dazu: Mindestlohn, keine Befristeten Arbeitsverträge, bezahlbare Mieten bzw. Sozialer Wohnungsbau, Kitas/KiGa unentgeltlich usw.

Aber in dem Sinne auch ein System der gerechten Besteuerung. Warum zahlen große Firmen kaum Steuern? Was ist mit diesen Cum-Ex-Dingern?

Reform von Hartz4 ist ja endlich auch bei der SPD angekommen. Bin auf die Lösungen gespannt.

GrundRente ist ein großes Thema bzw. Vermeidung von Altersarmut, obwohl man 40 Jahre Kindererzogen hat oder gearbeitet hat.

Eine komplette Umstrukturierung des Gesundheitswesens ist dringend notwendig.

Ganz wichtig: Politik wird durch Menschen gemacht. Leider sehe ich in der SPD keine oder keinen, der Charisma und Ahnung hat. Einer, der auch die Linke einigen kann und somit die SPD in faktische Regierungsverantwortung bringt.

Klar, es gibt noch vieles anderes: Digitalisierung, Umweltschutz. Das sehe ich aber eher bei den Grünen.

Kernthema der SPD: Soziale Gerechtigkeit

Altmühlborusse, Dienstag, 27.11.2018, 15:30 (vor 1971 Tagen) @ Altmühlborusse

Ich bin kein Wirtschaftler und kann nur ungefähr die Größenordnung wiedergeben, aber es gibt Zahlen von ca. 2016 oder so, dass der Wert aller in der Welt hergestellten Waren und Dienstleistungen bei ca. 75 Billionen Dollar liegt, während der Wert aller Finanzdienstleistungen (also nicht-materieller "Waren" im Zusammenhang mit Banken z.B.) bei ca. 700 Billionen Dollar - also fast das 10fache - liegt und hier liegt m.M.n. die tiefste Wurzel allen Übels! Der ausufernde Finanzmarkt (Banken sollten übrigens Dienstleister für die Wirtschaft sein!) beschert uns die soziale Ungerechtigkeit und sorgt dafür, dass die besagte Schere so exorbitant auseinander geht...

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Sascha, Dortmund, Dienstag, 27.11.2018, 14:40 (vor 1971 Tagen) @ Matse

Und es wäre auch ehrlich zu sagen: "Für manche von euch wird es in Zukunft keinen Job mehr geben, wenn die Branche wegfällt". Da erwarte ich dann auch, dass man Leute nicht von Qulifizierung zu Qualifizierung scheucht und am Ende dann nur unerfüllte Hoffnungen bleiben. Ich finde, da muss man a) finanziell vernünftig versorgen und b) den Menschen eine passende Aufgabe geben.

Ja, das ist eine harte Wahrheit, die weh tut, aber die eigentlich auch jeder selber weiß, wenn man ehrlich zu sich ist. Dazu gehört dann aber auch, dass man einen Schritt weiter denkt und den Leuten verspricht (und es auch umsetzt), das Bildungssystem so zu gestalten, dass wenigstens die Kinder der Leute auf einen veränderten Arbeitsmarkt vorbereitet sind.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Dienstag, 27.11.2018, 16:15 (vor 1971 Tagen) @ Sascha

Und es wäre auch ehrlich zu sagen: "Für manche von euch wird es in Zukunft keinen Job mehr geben, wenn die Branche wegfällt". Da erwarte ich dann auch, dass man Leute nicht von Qulifizierung zu Qualifizierung scheucht und am Ende dann nur unerfüllte Hoffnungen bleiben. Ich finde, da muss man a) finanziell vernünftig versorgen und b) den Menschen eine passende Aufgabe geben.

Ja, das ist eine harte Wahrheit, die weh tut, aber die eigentlich auch jeder selber weiß, wenn man ehrlich zu sich ist. Dazu gehört dann aber auch, dass man einen Schritt weiter denkt und den Leuten verspricht (und es auch umsetzt), das Bildungssystem so zu gestalten, dass wenigstens die Kinder der Leute auf einen veränderten Arbeitsmarkt vorbereitet sind.

Die SPD muss sich endlich von der Idee der Vollbeschäftigung verabschieden. Es gibt einfach zukünftig nicht mehr so viel Arbeit wie Menschen. Und es gibt mehr als Erwerbsarbeit. Der Gedanke, dass nur Erwerbsarbeit "ordentliche" Arbeit ist, ist in der SPD tief verwurzelt. Wer nicht arbeitet soll auch nicht fressen. Typisch SPD.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

hardbreak, Ort, Dienstag, 27.11.2018, 22:53 (vor 1970 Tagen) @ Donngal

Und es wäre auch ehrlich zu sagen: "Für manche von euch wird es in Zukunft keinen Job mehr geben, wenn die Branche wegfällt". Da erwarte ich dann auch, dass man Leute nicht von Qulifizierung zu Qualifizierung scheucht und am Ende dann nur unerfüllte Hoffnungen bleiben. Ich finde, da muss man a) finanziell vernünftig versorgen und b) den Menschen eine passende Aufgabe geben.

Ja, das ist eine harte Wahrheit, die weh tut, aber die eigentlich auch jeder selber weiß, wenn man ehrlich zu sich ist. Dazu gehört dann aber auch, dass man einen Schritt weiter denkt und den Leuten verspricht (und es auch umsetzt), das Bildungssystem so zu gestalten, dass wenigstens die Kinder der Leute auf einen veränderten Arbeitsmarkt vorbereitet sind.


Die SPD muss sich endlich von der Idee der Vollbeschäftigung verabschieden. Es gibt einfach zukünftig nicht mehr so viel Arbeit wie Menschen. Und es gibt mehr als Erwerbsarbeit. Der Gedanke, dass nur Erwerbsarbeit "ordentliche" Arbeit ist, ist in der SPD tief verwurzelt. Wer nicht arbeitet soll auch nicht fressen. Typisch SPD.

Warum schlägt man da so auf die SPD ein wenn diese Argument noch viel stärker rechts von ihr vertreten ist?

Wie oft rede ich mit Menschen die auch jünger sind die sich eine Welt mit Robotern und Ki nicht vorstellen könne und stundenlang sinnlos fragen wovon die Menschen dann leben sollen die versehen das einfach nicht weil ihnen der Blödsinn mal anders eingeimpft wurde.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Mittwoch, 28.11.2018, 10:46 (vor 1970 Tagen) @ hardbreak

Und es wäre auch ehrlich zu sagen: "Für manche von euch wird es in Zukunft keinen Job mehr geben, wenn die Branche wegfällt". Da erwarte ich dann auch, dass man Leute nicht von Qulifizierung zu Qualifizierung scheucht und am Ende dann nur unerfüllte Hoffnungen bleiben. Ich finde, da muss man a) finanziell vernünftig versorgen und b) den Menschen eine passende Aufgabe geben.

Ja, das ist eine harte Wahrheit, die weh tut, aber die eigentlich auch jeder selber weiß, wenn man ehrlich zu sich ist. Dazu gehört dann aber auch, dass man einen Schritt weiter denkt und den Leuten verspricht (und es auch umsetzt), das Bildungssystem so zu gestalten, dass wenigstens die Kinder der Leute auf einen veränderten Arbeitsmarkt vorbereitet sind.


Die SPD muss sich endlich von der Idee der Vollbeschäftigung verabschieden. Es gibt einfach zukünftig nicht mehr so viel Arbeit wie Menschen. Und es gibt mehr als Erwerbsarbeit. Der Gedanke, dass nur Erwerbsarbeit "ordentliche" Arbeit ist, ist in der SPD tief verwurzelt. Wer nicht arbeitet soll auch nicht fressen. Typisch SPD.


Warum schlägt man da so auf die SPD ein wenn diese Argument noch viel stärker rechts von ihr vertreten ist?

Wie oft rede ich mit Menschen die auch jünger sind die sich eine Welt mit Robotern und Ki nicht vorstellen könne und stundenlang sinnlos fragen wovon die Menschen dann leben sollen die versehen das einfach nicht weil ihnen der Blödsinn mal anders eingeimpft wurde.

Weil die SPD die Interessen der Arbeiter vertreten sollte. Und gerade die Arbeiter sind es die zukünftig keine Erwerbsarbeit mehr leisten können werden. Und deswegen brauchen wir Lösungen um den Wohlstand aller zu sichern. Auch ohne bezahlte Arbeit. Umverteilung ist ein zutiefst sozialdemokratisches Thema. Deswegen erwarte ich von der SPD da einfach etwas progressivere Ansätze als "Jeder muss bezahlte Arbeit haben".

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

DieRoteKarteZahlIch, UK, Dienstag, 27.11.2018, 23:03 (vor 1970 Tagen) @ hardbreak

Wie oft rede ich mit Menschen die auch jünger sind die sich eine Welt mit Robotern und Ki nicht vorstellen könne und stundenlang sinnlos fragen wovon die Menschen dann leben sollen die versehen das einfach nicht weil ihnen der Blödsinn mal anders eingeimpft wurde.

Die Frage ist inwiefern Roboter und KI dafuer sorgen werden, dass das Vermoegen dieser Welt sich auf noch Wenigere konzentriert, eine Entwicklung die den meisten Buergern nicht gerade hilft.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

hardbreak, Ort, Mittwoch, 28.11.2018, 00:04 (vor 1970 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Es ist viel gefährlicher Menschen Wohlsand weg zu nehmen die ihn hatten als Menschen (also 6 und mehr Milliarden) diesen vor zu enthalten die nie wussten was das ist.
Das ist auch der Grund warum es dort nie zu einem 1789 gekommen ist ganz im Gegensatz zu einem Szenarien hier im Westen.
Und das nicht aus der Sozialen Ecke von links sondern eher von Fanatischen aus der Trump Ecke.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Matse, Dienstag, 27.11.2018, 15:22 (vor 1971 Tagen) @ Sascha

Ja, das ist eine harte Wahrheit, die weh tut, aber die eigentlich auch jeder selber weiß, wenn man ehrlich zu sich ist. Dazu gehört dann aber auch, dass man einen Schritt weiter denkt und den Leuten verspricht (und es auch umsetzt), das Bildungssystem so zu gestalten, dass wenigstens die Kinder der Leute auf einen veränderten Arbeitsmarkt vorbereitet sind.

Das ist ein guter Punkt. Ich habe Verwandtschaft, die im Bergbau tätig waren und stets dafür gesorgt haben, dass die Kinder gute Bildung geniessen und sich nicht im Bergbaubereich engagieren - wohlwissend, dass das ganze keine Zukunft hat. Und ich kenne Bergleute, die Scheuklappen auf den Augen hatten und mit Tunnelblick alles ignoriert haben, was sich da angedeutet hat. Und jetzt sitzen sie zuhause, jammern und schimpfen auf die "böse" Politik und erwarten, dass man sie finanziell und materiell unterstützt...
Jeder ist auch irgendwo seines eigenen Glückes Schmied...

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Voomy, Berlin, Dienstag, 27.11.2018, 13:50 (vor 1971 Tagen) @ Sascha

Ich mag deinen Optimismus, dass es noch so lange dauern wird, bis sie aus dem ersten Landesparlament fliegen.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Sascha, Dortmund, Mittwoch, 28.11.2018, 16:02 (vor 1970 Tagen) @ Voomy

Ich mag deinen Optimismus, dass es noch so lange dauern wird, bis sie aus dem ersten Landesparlament fliegen.

Gerade versemmeln sie offenbar das Gute-Kita-Gesetz. Warum auch nicht? Ist ja nur ein Thema, mit dem man bei guter Umsetzung punkten könnte.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Ulrich, Dienstag, 27.11.2018, 13:08 (vor 1971 Tagen) @ Thomas
bearbeitet von Ulrich, Dienstag, 27.11.2018, 13:11

Für Dortmund sicherlich keine uninteressante Nachricht

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/abgeordneter-marco-buelow-tritt-aus-spd-aus-rueckschlag-fuer-andrea-nahles-a-1240575.html

Bülow war zuletzt auch bei den Parteilinken innerhalb der SPD-Fraktion völlig isoliert. Er hat mit den meisten Abgeordneten auch des linken Flügels nicht einmal mehr gesprochen. Und in seinem Wahlkreis hat sich wohl immer stärker abgezeichnet dass er kaum Chancen hatte erneut aufgestellt zu werden.

Der Übergang vom Querdenker zum Querulanten ist fließend. Aber Bülow hat sich wohl immer mehr in Richtung von letzterem entwickelt. Wenn man in der Politik etwas bewegen will, dann kommt man als Einzelkämpfer auch mit einem Bundestagsmandat nicht weit. Man muss sich gleich oder ähnlich gesinnte Bündnisgenossen suchen um gemeinsam konkrete Ziele zu erreichen. Dazu aber war Bülow nicht bereit und wohl auch nicht in der Lage.

Falls bei der nächsten Bundestagswahl eine "Liste Wagenknecht" antreten sollte wäre ich nicht überrascht wenn Bülow dort kandieren würde.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Sascha, Dortmund, Dienstag, 27.11.2018, 13:57 (vor 1971 Tagen) @ Ulrich

Der Übergang vom Querdenker zum Querulanten ist fließend. Aber Bülow hat sich wohl immer mehr in Richtung von letzterem entwickelt. Wenn man in der Politik etwas bewegen will, dann kommt man als Einzelkämpfer auch mit einem Bundestagsmandat nicht weit. Man muss sich gleich oder ähnlich gesinnte Bündnisgenossen suchen um gemeinsam konkrete Ziele zu erreichen. Dazu aber war Bülow nicht bereit und wohl auch nicht in der Lage.

Wenn dieser Weg wie bei der SPD aber sehenden Auges in die Bedeutungslosigkeit führt, sollte man dann nicht lieber überlegen, ob man ihn weiter beschreitet, statt diejenigen, die ihn verlassen, als "Querulanten" zu bezeichnen?

Zumindest scheint mir die SPD aktuell nicht das Paradebeispiel für eine Partei zu sein, die gemeinsam konkrete Ziele erreicht....

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Venceremos, Dienstag, 27.11.2018, 13:27 (vor 1971 Tagen) @ Ulrich

Ich finde seine Haltung in vielen Themen nicht falsch, aber wer sich einmal mit anderen SPD-MdBs unterhalten hat, wird einhellig die Meinung gehört haben, dass er sich deutlich mehr um seine Eigen-PR und Pressemitteilungen gekümmert hat, als die Arbeit in der Fraktion oder im Bundestag.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Foreveralone, Dortmund, Dienstag, 27.11.2018, 20:15 (vor 1970 Tagen) @ Venceremos

Ich finde seine Haltung in vielen Themen nicht falsch, aber wer sich einmal mit anderen SPD-MdBs unterhalten hat, wird einhellig die Meinung gehört haben, dass er sich deutlich mehr um seine Eigen-PR und Pressemitteilungen gekümmert hat, als die Arbeit in der Fraktion oder im Bundestag.

Ich schätze das war am Ende eher Resignation, deswegen jetzt auch der Austritt als logische Konsequenz.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Elmar, Dienstag, 27.11.2018, 07:53 (vor 1971 Tagen) @ Thomas
bearbeitet von Elmar, Dienstag, 27.11.2018, 08:04

Eigentlich hatte ich schon viel früher mit dem ein oder anderen Austritt gerechnet. Die neuerliche GroKo war für viele kaum zu ertragen.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Ausputzer, Düsseldorf, Dienstag, 27.11.2018, 12:59 (vor 1971 Tagen) @ Elmar

Eigentlich hatte ich schon viel früher mit dem ein oder anderen Austritt gerechnet. Die neuerliche GroKo war für viele kaum zu ertragen.

Das mag sein, aber wenn die Alternative der Verlust der Alimentierung des Lebensunterhaltes durch die Steuerzahler ist....

Herr Büloe hat Journalistik, Geschichte und Politikwissenschaft studiert - wie in diesen Kreisen üblich natürlich OHNE Abschluss. Kreißsaaal, Hörsaal, Plenarsaal, das ist die bisherige Lebensleistung.

Wünsche ihm eine harte Landung in der Realität des Lebens auf dem Boden der Tatsachen. Bin gespannt, ob und wie er sich durch eigene Leistung den Lebensunterhalt verdienen kann und wie es sich ohne die zusätzlichen steuerfinanzierten Annehmlichkeiten wie Bahncard100 First, Flugbereitschaft so lebt. Aber die für jeamden ohne Abschluss und ohne jegliche Berufserfahrung durchaus üppigen und natürlich ebenfalls steuerfinanzierten "Übergangsgelder" werden ihn schon eine Weile über Wasser halten.

Und ja, ich bin sicher, dass bei der nächsten Bundestagswahl auch wieder der SPD-Kandidat das Direktmandat des Wahlkreises gewinnt, vollkommen unabhängig davon ob Herr Bülow als Parteiloser oder Kandidat der Linken antritt.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Elmar, Dienstag, 27.11.2018, 15:39 (vor 1971 Tagen) @ Ausputzer
bearbeitet von Elmar, Dienstag, 27.11.2018, 15:42

Was sind „diese Kreise“? Wie belegst du statistisch deine Aussage, dass es da „üblich“ ist, keinen Abschluss zu haben?

Ich meine auch, dass jeder Abgeordnete als Nicht-Politiker gearbeitet haben sollte. Der Abschluss ist mir dabei ziemlich nebensächlich. In fast jedem anderen Beruf ist es überhaupt nicht verwerflich, wenn du es nicht zum Abschluss schaffst, aber dennoch erfolgreich im Job bist.

Dass Kandidaten in bestimmten Wahlkreisen nur nach Partei gewählt werden, ist fast immer die Normalität und hat nichts mit der SPD oder Bülow zu tun.

Ich lese aus deinem Beitrag überhaupt nichts sachliches.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

simie, Krefeld, Dienstag, 27.11.2018, 13:52 (vor 1971 Tagen) @ Ausputzer

Schon einmal politisch gearbeitet? Wenn du dich ernsthaft engagierst ist das schon auf Kommunalebene sehr zeitraubend und die meisten bleiben daher auch nicht am Ball. Und auf Abgeordnetenebene ist man dann zwar hauptberuflich Politiker. Der Zeitbedarf ist aber auch um ein Vielfaches höher. Gehe mal davon aus, dass der durchschnittliche Abgeordnete weniger Freizeit hat, als Angestellte in der freien Wirtschaft die vergleichbar oder deutlich mehr verdienen.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Ausputzer, Düsseldorf, Dienstag, 27.11.2018, 14:50 (vor 1971 Tagen) @ simie

Schon einmal politisch gearbeitet?

Oh ja; habe ich, in Dortmund. Daher hatte ich auch das "Vergnügen", Herrn Bülow mehrfach persönlich zu treffen.

Wenn du dich ernsthaft engagierst ist das schon auf Kommunalebene sehr zeitraubend und die meisten bleiben daher auch nicht am Ball.

Habe ich nicht bestritten - aber das ist ein Grund, keinen Abschluss zu machen?

Und auf Abgeordnetenebene ist man dann zwar hauptberuflich Politiker. Der Zeitbedarf ist aber auch um ein Vielfaches höher. Gehe mal davon aus, dass der durchschnittliche Abgeordnete weniger Freizeit hat, als Angestellte in der freien Wirtschaft die vergleichbar oder deutlich mehr verdienen.

Angestellte in der freien Wirtschaft, die vergleichbar oder deutlich mehr verdienen als Bundestagsabgeordnete, haben etwas gelernt und müssen täglich/wöchentlich/monatlich über Jahre hinweg Leistung bringen.

Natürlich ist der Zeitbedarf enorm, weil man ja seine Basis (Wahkreis) sichern muss und jedes Wochenende Dutzende von Einladungen von Vereinen, Gruppen etc. hat, wo man vorbeischauen und Smalltalk halten muss.

Gleichwohl hält sich mein Mitleid in arg überschaubaren Grenzen.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Dienstag, 27.11.2018, 16:17 (vor 1971 Tagen) @ Ausputzer

Schon einmal politisch gearbeitet?


Oh ja; habe ich, in Dortmund. Daher hatte ich auch das "Vergnügen", Herrn Bülow mehrfach persönlich zu treffen.

Wenn du dich ernsthaft engagierst ist das schon auf Kommunalebene sehr zeitraubend und die meisten bleiben daher auch nicht am Ball.


Habe ich nicht bestritten - aber das ist ein Grund, keinen Abschluss zu machen?

Warum das rumreiten auf dem Abschluss? Ich habe meinen Abschluss auch nicht gemacht. Bin trotzdem sehr erfolgreich im Berufsleben angekommen. Es geht doch nicht darum was jemand für Abschlüsse hat, sondern was jemand kann.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Ausputzer, Düsseldorf, Dienstag, 27.11.2018, 16:27 (vor 1971 Tagen) @ Donngal

Warum das rumreiten auf dem Abschluss? Ich habe meinen Abschluss auch nicht gemacht. Bin trotzdem sehr erfolgreich im Berufsleben angekommen. Es geht doch nicht darum was jemand für Abschlüsse hat, sondern was jemand kann.

Es kommt natürlich allein darauf an, was jemand kann.

Nach meinen Erfahrungen ist es eine seltene Ausnahme, dass jemand ohne Ausbildungsabschluss beruflich "erfolgreich" ist.

Wobei "erfolgreich" noch relativ ist und ich persönlich höchsten Respekt vor Berufen und Tätigkeiten habe, für die (gefühlt) kein schwieriger Abschluss erforderlich ist. Mir sind Raumpfleger (Putzfeen), Lageristen, Fachpacker, Briefträger etc. einfach lieber, als ein Berufspolitiker, der in seinem Leben nicht einmal (sozialversicherungspflichtig) gearbeitet und nicht einen seiner zahlreichen Studiengänge abgeschlossen hat - insbesondere wenn er dann angeblich die Interessen "des kleinen Mannes und Frau" vertritt.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Donngal, Dienstag, 27.11.2018, 16:32 (vor 1971 Tagen) @ Ausputzer

Warum das rumreiten auf dem Abschluss? Ich habe meinen Abschluss auch nicht gemacht. Bin trotzdem sehr erfolgreich im Berufsleben angekommen. Es geht doch nicht darum was jemand für Abschlüsse hat, sondern was jemand kann.


Es kommt natürlich allein darauf an, was jemand kann.

Nach meinen Erfahrungen ist es eine seltene Ausnahme, dass jemand ohne Ausbildungsabschluss beruflich "erfolgreich" ist.

Wobei "erfolgreich" noch relativ ist und ich persönlich höchsten Respekt vor Berufen und Tätigkeiten habe, für die (gefühlt) kein schwieriger Abschluss erforderlich ist. Mir sind Raumpfleger (Putzfeen), Lageristen, Fachpacker, Briefträger etc. einfach lieber, als ein Berufspolitiker, der in seinem Leben nicht einmal (sozialversicherungspflichtig) gearbeitet und nicht einen seiner zahlreichen Studiengänge abgeschlossen hat - insbesondere wenn er dann angeblich die Interessen "des kleinen Mannes und Frau" vertritt.

Ich arbeite in der IT und hier ist es völlig egal welchen Abschluss jemand hat. Das ist vielleicht noch interessant für die Personalabteilungen, aber als Kollegen hatte ich schon Menschen ohne Studiumsabschluss, mit fachfremdem Studium und auch welche mit regulären Abschlüssen. Die vorhandenen oder nicht vorhandenen Abschlüsse waren leider keinerlei Indikator dafür wir gut die Leute in ihrem Job sind. Es gibt gute Leute, mit oder ohne Abschluss. Aber auch schlechte. Mit und ohne Abschluss. Das fixieren auf Abschlüsse ist typisch deutsch. Mir ist es egal ob ein Politiker je "richtig" gearbeitet hat, solange mir das was er vertritt und wie er es vertritt gefällt. Auch da halte dich den vorhanden oder nicht vorhandenen Abschluss für keinen guten Indikator.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Ulrich, Dienstag, 27.11.2018, 13:10 (vor 1971 Tagen) @ Ausputzer

.... Hauptsache mal die Sau raus lassen.

Ich möchte mit keinem Bundestagsabgeordneten der sein Mandat halbwegs ernst nimmt tauschen. Keine Freizeit, kaum Privatsphäre, etc. Und ein Manager in der freien Wirtschaft lacht vermutlich über die Abgeordnetenbezüge.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Ausputzer, Düsseldorf, Dienstag, 27.11.2018, 14:57 (vor 1971 Tagen) @ Ulrich

.... Hauptsache mal die Sau raus lassen.

Na, wenn einer das beurteilen kann, dann natürlich Du.

Ich möchte mit keinem Bundestagsabgeordneten der sein Mandat halbwegs ernst nimmt tauschen. Keine Freizeit, kaum Privatsphäre, etc.

Ich manchmal schon, denn ich hätte Lust daran, etwas zu gestalten in diesem unserem Lande.

Und ein Manager in der freien Wirtschaft lacht vermutlich über die Abgeordnetenbezüge.

Das stimmt 100 %. Und das ist die Crux: für manche sind die Abgeordnetzenbezüge wie das Schlaraffenland, weil sie in der freien Wirtschaft nicht ansatzweise so viel verdienen würden - für andere ist eine Tätigkeit in der Politik mit ihren Begleiterscheinungen (wie von Dir beschrieben Privatsphäre, (verfälschte) mediale Berichterstattung, nutzlose Sitzungen ohne Entscheidungen voranzubringen) wirtschaftlich ein Minusgeschäft. Mir ist auch noch nicht ansätzen eine Idee gekommen, wie man diese Problematik angehen könnte.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Elmar, Dienstag, 27.11.2018, 13:08 (vor 1971 Tagen) @ Ausputzer

Ich habe überlegt fundiert zu antworten, aber dir geht’s nur ums Austeilen. Zur ermüdend heute.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Ausputzer, Düsseldorf, Dienstag, 27.11.2018, 14:59 (vor 1971 Tagen) @ Elmar

Ich habe überlegt fundiert zu antworten,

Schade, hätte mich durchaus interessiert

aber dir geht’s nur ums Austeilen.

Aha, wenn Du meinst, das aus der Entfernung beurteilen zu können.

Zur ermüdend heute.

Dann ruh' Dich ruhig besser aus. Vielleicht ein andermal.

Marco Bülow tritt aus der SPD aus

Sascha, Dortmund, Dienstag, 27.11.2018, 15:03 (vor 1971 Tagen) @ Ausputzer

Ich habe überlegt fundiert zu antworten,


Schade, hätte mich durchaus interessiert

Dann hättest du allerdings vielleicht auch dazu schreiben sollen, warum du ausgerechnet Marco Bülow eine "harte Landung" in der Realität wünschst und welche Probleme du speziell mit ihm hast.

So klang das alles wirklich komplett pauschal nach der häufig zu hörenden "Diese Berufspolitiker sind doch alle..."-Nummer.

1230264 Einträge in 13655 Threads, 13771 registrierte Benutzer Forumszeit: 20.04.2024, 08:03
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln