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Neu auf schwatzgelb.de: ?Fußball ist der größte Sport der Welt (BVB)

Redaktion schwatzgelb.de ⌂ @, Dortmund, Donnerstag, 20.09.2018, 17:48 (vor 2044 Tagen)

Trotz gigantischer Medienpräsenz und internationalen Superstars laufen dem Fußball die Stadionbesucher davon. Wie konnte es soweit kommen?


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Wilde Liga

Floatdownstream, Lünen, Freitag, 21.09.2018, 18:33 (vor 2043 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

verrückte Idee: Eine wilde Liga bilden.
Jede Stadt mit einer BL-Mannschaft (1.-3.Liga) gründet ein "Wild-League-Team". Die organisieren Spiele in angemieteten Stadien (z.B. Rote Erde oder am alten Bruchweg, demnächst dem alten Dreisam). Mit Jungs, die keinen Vertrag mehr gekriegt haben, oder es noch mal allen zeigen wollen. Das ganze vertickt an eine darbende Free-TV-Firma (Vox, Sixx, SAt 1 oder was auch immer). Das ganze gut vermarkten (Die Deutsche Meisterschaft der Herzen), die Stadien voll und der DFL die Einschaltquoten überbieten.
Einen eigenen Verband gründen. Wie beim Boxen. Dann gibt es eben unterschiedliche Ligen-Meister.

Wilde Liga

Franke, Freitag, 21.09.2018, 22:50 (vor 2043 Tagen) @ Floatdownstream

verrückte Idee: Eine wilde Liga bilden.
Jede Stadt mit einer BL-Mannschaft (1.-3.Liga) gründet ein "Wild-League-Team". Die organisieren Spiele in angemieteten Stadien (z.B. Rote Erde oder am alten Bruchweg, demnächst dem alten Dreisam). Mit Jungs, die keinen Vertrag mehr gekriegt haben, oder es noch mal allen zeigen wollen. Das ganze vertickt an eine darbende Free-TV-Firma (Vox, Sixx, SAt 1 oder was auch immer). Das ganze gut vermarkten (Die Deutsche Meisterschaft der Herzen), die Stadien voll und der DFL die Einschaltquoten überbieten.
Einen eigenen Verband gründen. Wie beim Boxen. Dann gibt es eben unterschiedliche Ligen-Meister.

Wilde Ligen gibt's schon.

Aber ob man das auf einem Niveau hinkriegt, dass einer Geld für die Senderechte bezahlt? Und sicher nicht "Jede Stadt mit einer BL-Mannschaft (1.-3.Liga)". Da wo ein Drittligist absteigt, wäre dann Schicht im Schacht? Und da wo ein Regionalligist aufsteigt, fängt man was an? Wenn dann überall da ein Klub, wo halt Willen und Können vorhanden sind.

Fußball wird beliebig

ram1966, Dortmund, Freitag, 21.09.2018, 12:53 (vor 2043 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Klasse geschrieben, Kompliment.

Ich denke, jeder, der regelmäßig ins Stadion geht, kann diese Wahrnehmungen nur unterstreichen. Fällt vor allem auch immer dann auf, wenn die Zuschauerzahl exakt auf den Tausender angegeben wird und nicht 80.178 ;-) Dabei wäre es wohl durch das Einlasssystem ein Leichtes die exakte Zuschauerzahl im Stadion anzugeben.

Für mich selber stellt es sich so dar, dass ich nun in den 50ern angekommen bin und Familie habe, die natürlich ihre Zeit beansprucht und diese auch gerne bekommt. Den Gedanken, die ganze Familie mit in den Familienblock zu nehmen, habe ich nach einmaligem Versuch von der Liste gestrichen. Vier Karten für zusammen rund 106 €, dazu die ganzen Nebengeräusche Getränke und Verpflegung und schwupps waren 150 € verschwunden.

Die lege ich gerne woanders an.

Diese Saison ist es jetzt tatsächlich bedingt durch die Arbeitszeiten meiner Frau so, dass ich nur das erste Heimspiel sehen konnte, Frankfurt, Nürnberg und Augsburg bleiben allesamt auf der Strecke. Und ehrlich gesagt, kein Problem. Schau ich mir auf sky an, das zweijährige Abo läuft erst nächstes Jahr aus und gut ist. Das Interesse wird geringer an der Blase, ich pump da nichts zusätzlich mehr rein.

Keine unnötigen Diskussionen mehr über den Geldapparat der da bewegt wird, kein Gejammer über Stars, die es tatsächlich wagen der KGaA den Rücken zu kehren, es ist so und ich nehme das hin. Die Zeiten ändern sich und hier haben sie es massiv getan.

Ein Stück weit zu massiv.

Fußball ist der größte Sport der Welt?

, Freitag, 21.09.2018, 10:42 (vor 2043 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Super Artikel, Sascha. Aber der Appell am Ende ("Stadionverbotrichtlinie") zielt erkennbar am Thema und der vorher beschriebenen Situation vorbei. Vielleicht sollte man in so einer Diskussion nicht allzu viele Nebenkriegsschauplätze (Bengalos, Stadionverbot, etc.) miteinbeziehen, weil sonst das Problem verwässert wird und es am Ende heißt: Die Fans interessieren sich nur für ihren Schnickschack, den der Zuscharuer gar nicht sehen will, der ihn mitunter abschrecken könnte.

Zum Allgemeinen: Märkte bewegen sich immer in Zyklen, das Abflauen nach dem Boom wurde bereits seit langem vorhergesagt und ein richtiger Crash, der den Markt bereinigen könnte, ist derzeit nicht erkennbar (er könnte aber sehr schnell einsetzen, wenn die Oligarchen das Interesse verlieren und die nächsten TV-Verträge mit dem tatsächlich erzielbaren Einnahmen korrespondieren). Danch wird der Fußball am Scheideweg stehen. Entweder wir die Kommerzialisierung fortgetrieben und wir sehen bald unsere europöische Operettenliga (mit dem BVB, machen wir uns da nichts vor) oder er besinnt sich wieder auf seine Ursprünge. Was die Mehrheit hier wünscht, dürfte klar sein, ich fürchte aber, dass das erste Szenario deutlich wahrscheinlicher ist.

Also feiern wir in zehn Jahren das "Derby" Dortmund gegen Bayern, während ManUtd, Real und Barcelona gegen Milan als weitere Top-Top-Spiele parallel laufen...

Das Monopol funktioniert nicht mehr

Schnippelbohne, Bauernland, Freitag, 21.09.2018, 09:52 (vor 2043 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Top Artikel!

Passend dazu sehe ich übrigens gerade im BVB-Onlineshop, dass die Tickets gegen Nürnberg jetzt sogar mit Gratisschal feilgeboten werden:

BVB Shop

Von daher würde ich aus dem Satz "Die fetten Jahre könnten schon bald vorbei sein." das "bald" streichen. Ich glaube, die fetten Jahre sind bereits vorbei, zumindest was die Zuschauerzahlen im Stadion angeht. Und die Sky-Einschaltquote am Dienstag klang ja auch nicht danach, als würde sich dafür mehr Publikum in die Pay-TV-Kanäle verirren.

Um es mal im Wirtschaftssprech zu formulieren: Der Fußball hat sich die letzten Jahre etwas geleistet, was sich keine andere Branche leisten kann: Man hat sich von seinem Stammkunden abgewandt. Man hat es immer teurer und immer schwieriger gemacht, das Produkt zu konsumieren. Offenbar (nach wie vor) in dem Glauben, dass wenn in Deutschland ein paar dieser Chaoten aus dem Stadion wegbleiben, die man eh nie so wirklich im Griff hatte, dann schalten dafür dann aber umso mehr zahlungskräftige Chinesen ein und alles ist wieder in Butter. Und offenbar in dem Vertrauen auf das Monopol, dass man schließlich auf das Produkt hat, in der freien Wirtschaft wohl beispiellos. Wo sollen Fußballfans denn sonst hin? Die werden die Preise schon zahlen und die werden am Ende auch am Montag 700 KM durch die Republik reisen. Und drei TV-Abos werden sie auch abschließen. Bleibt ihnen ja Garnichts anderes übrig. Und Eintrittspreise vergleicht der "Kunde" ja auch nicht nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten: Man wechselt schließlich nicht den Lieblingsverein, nur weil das Ticket 50 KM weiter 20 EUR billiger ist. In dieser Blase hat sich der Fußball jahrelang pudelwohl gefühlt und sie immer weiter aufgebläht. Hoffentlich kommt jetzt das böse Erwachen - auch wenn das eigene Stadionerlebnis darunter leidet. Das nehme ich in Kauf.

Das Monopol funktioniert nicht mehr

homer73, Dortmund-Wellinghofen (oder Block 87), Freitag, 21.09.2018, 10:10 (vor 2043 Tagen) @ Schnippelbohne

Top Artikel!

Passend dazu sehe ich übrigens gerade im BVB-Onlineshop, dass die Tickets gegen Nürnberg jetzt sogar mit Gratisschal feilgeboten werden:

BVB Shop

Von daher würde ich aus dem Satz "Die fetten Jahre könnten schon bald vorbei sein." das "bald" streichen. Ich glaube, die fetten Jahre sind bereits vorbei, zumindest was die Zuschauerzahlen im Stadion angeht. Und die Sky-Einschaltquote am Dienstag klang ja auch nicht danach, als würde sich dafür mehr Publikum in die Pay-TV-Kanäle verirren.

Um es mal im Wirtschaftssprech zu formulieren: Der Fußball hat sich die letzten Jahre etwas geleistet, was sich keine andere Branche leisten kann: Man hat sich von seinem Stammkunden abgewandt. Man hat es immer teurer und immer schwieriger gemacht, das Produkt zu konsumieren.

Dabei wäre es ein leichtes gewesen, mal zu sagen "Wir hecheln nicht der Geldmaschine PL hinterher, wir als BL positionieren uns anders und wollen die Liga sein/werden, die für tolle Stimmung in vollen Stadien steht, für gute Jugendarbeit, für Werte".

Aber dafür sind natürlich die falschen Personen am Ruder.

Das Monopol funktioniert nicht mehr

Elmar, Freitag, 21.09.2018, 10:23 (vor 2043 Tagen) @ homer73

Die Gier treibt die Menschheit in den Ruin und der Fußball ist da nur ein kleiner Nebenschauplatz.
Leider hängen die Entscheider an den Geldtropf, den sie dann erstmal verkleinern würden. Das machen halt nur ganz wenige und beim dfb wahrscheinlich niemand.

Das Monopol funktioniert nicht mehr

Cthulhu, Essen, Freitag, 21.09.2018, 10:02 (vor 2043 Tagen) @ Schnippelbohne

Kann sich der Fußball das wirklich nicht leisten? Klar, die Auslastung der Stadien geht nach und nach zurück, aber aktuell ist es ja trotzdem noch so, dass sich auch in der Abkehr vom Stammpublikum immer mehr Geld verdienen lässt.

Und ist es wirklich so, dass die Attraktivität einer Liga an der lebendigen Fankurve hängt? Das suggeriert man sich selber gerne, aber die vermarktungstechnisch attraktivste Liga ist auch die mit den toten Stadien.

Ich sehe leider diese zwangsweise Umkehr aufgrund einer platzenden Blase nicht, nicht solange sich noch mehr Geld scheffeln lässt.

Das Monopol funktioniert nicht mehr

Flemm, Freitag, 21.09.2018, 10:26 (vor 2043 Tagen) @ Cthulhu


Und ist es wirklich so, dass die Attraktivität einer Liga an der lebendigen Fankurve hängt? Das suggeriert man sich selber gerne, aber die vermarktungstechnisch attraktivste Liga ist auch die mit den toten Stadien.

Die Attraktivität hängt mMn aber schon an vollen Stadien. Wer sieht sich ein Spiel an, bei dem nichtmal jemand im Stadion ist?

Das Monopol funktioniert nicht mehr

Schnippelbohne, Bauernland, Freitag, 21.09.2018, 10:11 (vor 2043 Tagen) @ Cthulhu
bearbeitet von Schnippelbohne, Freitag, 21.09.2018, 10:28


Ich sehe leider diese zwangsweise Umkehr aufgrund einer platzenden Blase nicht, nicht solange sich noch mehr Geld scheffeln lässt.

Da gebe ich dir recht. Aber auch da gibt es ja ein paar Indizien, die vielleicht einen Trend zeigen: Die WM in Russland liess sich ja laut verschiedenen Artikeln im Frühjahr eher schwer vermarkten. Die Fifa hatte wohl lange Probleme, ausreichend zahlungskräftige Sponsoren zu finden. Vermutlich haben sie zuguterletzt mit Rabatten gearbeitet. Das mag natürlich daran liegen, dass man mit der skandalumwitterten Fifa und mit Putins Gesicht im Stadion nicht unbedingt mehr so gerne wirbt, aber wie gesagt: Vielleicht ein Zeichen, dass die Luft generell ein Stück weit raus ist.
Fraglich ist natürlich, was die "neuen Märkte" in Übersee ausgleichen. Ist das Vermarktungspotential in USA und China wirklich so groß, dass es den Zuschauerschwund im Stadion und vor dem TV hierzulande ausgleicht? Bleibt zu beobachten. Bei den Interkontinentalreisen des BVB habe ich zumindest keine vollen Stadien gesehen und auch das schwarzgelbe "Empfangskomittee" aus lokalen Fans an Hotels und Flughäfen schien mir vorher mit Shirts und Fähnchen ausstaffiert, damit es mehr hermacht.

Neu auf schwatzgelb.de

DocKay, Dortmund, Freitag, 21.09.2018, 09:33 (vor 2043 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Einmal mehr ein Superartikel in schwatzgelb, wobei ich der Meinung bin, dass die angegebenen Zuschauerzahlen noch mehr differieren als in der Vergangenheit. Eigentlich kann doch jeder sehen, dass es im Schnitt leerer geworden ist. Und noch etwas ist auffällig. Wenn ich mich auf der Südtribüne umschaue sehe ich kaum neue Trikots. Dazu passt die zeitnahe Aktion des Trikotverkaufes mit reduzierten Preises, was natürlich wieder die verprellt, die mit Mitgliederrabatt zuvor ein Trikot zum regulären Preis gekauft haben. Das ist insgesamt alles sehr ungeschickt zeigt aber meines Erachtens, dass auch anscheinend der Trikotverkauf nicht so funktioniert. Alles in allem erste Alarmzeichen. Es wird Zeit sich etwas Gedanken zu machen und sich etwas vom Eventcharakter zu lösen ansonsten werden die Ränge noch leerer und das Gelbe verblasst mehr und mehr.......

Neu auf schwatzgelb.de: ?Fußball ist der größte Sport..

homer73, Dortmund-Wellinghofen (oder Block 87), Freitag, 21.09.2018, 08:50 (vor 2043 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Sehr traurig und sehr wahr.

"In der Folge wird es für Sponsoren und TV-Anstalten immer schwerer, mit den besten und tollsten Ligen und Wettbewerben aller Zeiten zu werben,..."
Aber sie machen es doch trotzdem, oder nicht?

Ob dieese Entwicklung für uns Fans wirklich Rückenwind bedeutet? Bin mir nicht sicher.

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