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Allgemeine Newsschlagzeilen vom 12.09.2018 (Fußball allgemein)

Redaktion schwatzgelb.de ⌂ @, Dortmund, Mittwoch, 12.09.2018, 06:00 (vor 2024 Tagen)

Aktuelle Fußballnews, die den BVB nicht betreffen, bitte in diesen Thread posten.

Tags:
News, Neuigkeiten, Newsthread

U 21: The return of the ‚Raute‘

Will Kane, Saarbrücken, Mittwoch, 12.09.2018, 17:57 (vor 2024 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Leider habe ich das EM-Qualifikationsspiel der deutschen U21 in Irland nicht sehen können (ich glaube, es wurde auch gar nicht übertragen),dafür allerdings das Testspiel gegen Mexiko einige Tage zuvor. Von der recht ansprechenden Leistung des deutschen Teams und einzelner Spieler einmal abgesehen ist mir folgendes aufgefallen:

- Die deutsche Mannschaft spielte in einem (für sie neuen) 4-4-2. Um es noch präziser zu sagen in der Variante mit Mittelfeldraute. So wie weiland Thomas Schaaf bei Werder hat spielen lassen.

- Vor der Viererkette agierte ein Solo-6er als Defensivorganisator und gleichzeitig als Zentrale des Spielaufbaus, unterstützt von den Innnenverteidigern und den vor ihm agierenden Mittelfeldspielern.

- Diese Mittelfeldspieler (M. Eggestein, Henrichs) agierten klar mehr als 8er denn als Flügelspieler, wie es sonst eher üblich ist bei diesem System. Dadurch hielt man das Zentrum kompakt. Dabei nutzten beide 8er immer wieder auch die Räume auf den Flügeln.

- Diese Räume auf den Flügeln wurden auch immer wieder von den Außenverteidigern für Vorstöße genutzt.

- Zentral hinter den beiden Spitzen war ein klarer 10er positioniert, um die beiden Spitzen in Szene zu setzen oder selbst zum Abschluss zu kommen (Waldschmidt)

- Die beiden Spitzen waren sehr variabel, wichen auch auf die Flügel aus oder ließen sich fallen, aber das Sturmzentrum war immer besetzt.

Wie ich gelesen habe, hat die deutsche Elf in Irland ebenfalls so gespielt. Mit Erfolg. Offenbar tut sich einiges beim DFB-Nachwuchs.

Bereits Robin Dutt hatte als DFB-Sportdirektor die Idee, alle Nachwuchsmannschaften in einem 4-4-2 spielen zu lassen. Der Gedanke dahinter war, dass man so immer zwei statt nur einen Stürmer auf dem Feld habe und somit auch mehr Spieler auf der Sturmposition schule. Stürmermangel herrschte auch seinerzeit bereits. Nur konnte Dutt sich nicht durchsetzen. Zum einen war die Maßgabe aus dem Bereich der A-Nationalelf ein 4-2-3-1 zu spielen, weil Löw sich darauf festgelegt hatte. Zum anderen fand Dutt im damaligen Trainerstab des DFB-Nachwuchsbereiches keine Unterstützung. Sein Wechsel zu Werder als Trainer war gar nicht so überraschend, wie manche es damals empfangen hatten.

Die Mittelfeldraute ist eine sehr offensive Variante, mit der man sehr viel Druck auf den Gegner ausüben kann. Sie birgt allerdings auch einige bekannte Gefahren. Je nachdem, wie hoch die gesamte Mannschaft steht und je nach Ausprägung der Kompaktheit im zentralen Mittelfeld ist man konteranfällig. Interessant fand ich, wie Kuntz dieses Problem angegangen ist. Die Spielweise mit 2 8ern erwähnte ich bereits; insgesamt agierte die Mannschaft aber vor allem gegen den Ball sehr gut.

Mal schauen, wie hier die Entwicklung weitergeht. Es kommt halt alles irgendwann wieder...

U 21: The return of the ‚Raute‘

LBKS2007, Donnerstag, 13.09.2018, 13:19 (vor 2023 Tagen) @ Will Kane

Ich schätze deine Beiträge hier und lese sie sehr gerne!

U 21: The return of the ‚Raute‘

mephi, Münster, Donnerstag, 13.09.2018, 22:19 (vor 2023 Tagen) @ LBKS2007

Ich schätze deine Beiträge hier und lese sie sehr gerne!

Kann ich nur unterschreiben.

Die Einblicke sind immer sehr lesenswert - nicht nur auf den Fußball bezogen... ;-)

U 21: The return of the ‚Raute‘

Will Kane, Saarbrücken, Donnerstag, 13.09.2018, 21:23 (vor 2023 Tagen) @ LBKS2007

Ich schätze deine Beiträge hier und lese sie sehr gerne!

Danke. Ich hoffe, dass ich dem auch zukünftig gerecht werde.

U 21: The return of the ‚Raute‘

Will Kane, Mittwoch, 12.09.2018, 18:40 (vor 2024 Tagen) @ Will Kane

Leider habe ich das EM-Qualifikationsspiel der deutschen U21 in Irland nicht sehen können (ich glaube, es wurde auch gar nicht übertragen),dafür allerdings das Testspiel gegen Mexiko einige Tage zuvor. Von der recht ansprechenden Leistung des deutschen Teams und einzelner Spieler einmal abgesehen ist mir folgendes aufgefallen:

- Die deutsche Mannschaft spielte in einem (für sie neuen) 4-4-2. Um es noch präziser zu sagen in der Variante mit Mittelfeldraute. So wie weiland Thomas Schaaf bei Werder hat spielen lassen.

- Vor der Viererkette agierte ein Solo-6er als Defensivorganisator und gleichzeitig als Zentrale des Spielaufbaus, unterstützt von den Innnenverteidigern und den vor ihm agierenden Mittelfeldspielern.

- Diese Mittelfeldspieler (M. Eggestein, Henrichs) agierten klar mehr als 8er denn als Flügelspieler, wie es sonst eher üblich ist bei diesem System. Dadurch hielt man das Zentrum kompakt. Dabei nutzten beide 8er immer wieder auch die Räume auf den Flügeln.

- Diese Räume auf den Flügeln wurden auch immer wieder von den Außenverteidigern für Vorstöße genutzt.

- Zentral hinter den beiden Spitzen war ein klarer 10er positioniert, um die beiden Spitzen in Szene zu setzen oder selbst zum Abschluss zu kommen (Waldschmidt)

- Die beiden Spitzen waren sehr variabel, wichen auch auf die Flügel aus oder ließen sich fallen, aber das Sturmzentrum war immer besetzt.

Wie ich gelesen habe, hat die deutsche Elf in Irland ebenfalls so gespielt. Mit Erfolg. Offenbar tut sich einiges beim DFB-Nachwuchs.

Bereits Robin Dutt hatte als DFB-Sportdirektor die Idee, alle Nachwuchsmannschaften in einem 4-4-2 spielen zu lassen. Der Gedanke dahinter war, dass man so immer zwei statt nur einen Stürmer auf dem Feld habe und somit auch mehr Spieler auf der Sturmposition schule. Stürmermangel herrschte auch seinerzeit bereits. Nur konnte Dutt sich nicht durchsetzen. Zum einen war die Maßgabe aus dem Bereich der A-Nationalelf ein 4-2-3-1 zu spielen, weil Löw sich darauf festgelegt hatte. Zum anderen fand Dutt im damaligen Trainerstab des DFB-Nachwuchsbereiches keine Unterstützung. Sein Wechsel zu Werder als Trainer war gar nicht so überraschend, wie manche es damals empfangen hatten.

Die Mittelfeldraute ist eine sehr offensive Variante, mit der man sehr viel Druck auf den Gegner ausüben kann. Sie birgt allerdings auch einige bekannte Gefahren. Je nachdem, wie hoch die gesamte Mannschaft steht und je nach Ausprägung der Kompaktheit im zentralen Mittelfeld ist man konteranfällig. Interessant fand ich, wie Kuntz dieses Problem angegangen ist. Die Spielweise mit 2 8ern erwähnte ich bereits; insgesamt agierte die Mannschaft aber vor allem gegen den Ball sehr gut.

Mal schauen, wie hier die Entwicklung weitergeht. Es kommt halt alles irgendwann wieder...

Wenn Isco statt Bale bei Real unter Zidane gespielt hat,haben die das ähnlich gespielt mit Ronaldo und Benzema als Stürmer. Die Interpretation war dann allerdings alles andere als offensiv.

U 21: The return of the ‚Raute‘

Will Kane, Saarbrücken, Mittwoch, 12.09.2018, 19:44 (vor 2024 Tagen) @ Dr. Currywurst

Leider habe ich das EM-Qualifikationsspiel der deutschen U21 in Irland nicht sehen können (ich glaube, es wurde auch gar nicht übertragen),dafür allerdings das Testspiel gegen Mexiko einige Tage zuvor. Von der recht ansprechenden Leistung des deutschen Teams und einzelner Spieler einmal abgesehen ist mir folgendes aufgefallen:

- Die deutsche Mannschaft spielte in einem (für sie neuen) 4-4-2. Um es noch präziser zu sagen in der Variante mit Mittelfeldraute. So wie weiland Thomas Schaaf bei Werder hat spielen lassen.

- Vor der Viererkette agierte ein Solo-6er als Defensivorganisator und gleichzeitig als Zentrale des Spielaufbaus, unterstützt von den Innnenverteidigern und den vor ihm agierenden Mittelfeldspielern.

- Diese Mittelfeldspieler (M. Eggestein, Henrichs) agierten klar mehr als 8er denn als Flügelspieler, wie es sonst eher üblich ist bei diesem System. Dadurch hielt man das Zentrum kompakt. Dabei nutzten beide 8er immer wieder auch die Räume auf den Flügeln.

- Diese Räume auf den Flügeln wurden auch immer wieder von den Außenverteidigern für Vorstöße genutzt.

- Zentral hinter den beiden Spitzen war ein klarer 10er positioniert, um die beiden Spitzen in Szene zu setzen oder selbst zum Abschluss zu kommen (Waldschmidt)

- Die beiden Spitzen waren sehr variabel, wichen auch auf die Flügel aus oder ließen sich fallen, aber das Sturmzentrum war immer besetzt.

Wie ich gelesen habe, hat die deutsche Elf in Irland ebenfalls so gespielt. Mit Erfolg. Offenbar tut sich einiges beim DFB-Nachwuchs.

Bereits Robin Dutt hatte als DFB-Sportdirektor die Idee, alle Nachwuchsmannschaften in einem 4-4-2 spielen zu lassen. Der Gedanke dahinter war, dass man so immer zwei statt nur einen Stürmer auf dem Feld habe und somit auch mehr Spieler auf der Sturmposition schule. Stürmermangel herrschte auch seinerzeit bereits. Nur konnte Dutt sich nicht durchsetzen. Zum einen war die Maßgabe aus dem Bereich der A-Nationalelf ein 4-2-3-1 zu spielen, weil Löw sich darauf festgelegt hatte. Zum anderen fand Dutt im damaligen Trainerstab des DFB-Nachwuchsbereiches keine Unterstützung. Sein Wechsel zu Werder als Trainer war gar nicht so überraschend, wie manche es damals empfangen hatten.

Die Mittelfeldraute ist eine sehr offensive Variante, mit der man sehr viel Druck auf den Gegner ausüben kann. Sie birgt allerdings auch einige bekannte Gefahren. Je nachdem, wie hoch die gesamte Mannschaft steht und je nach Ausprägung der Kompaktheit im zentralen Mittelfeld ist man konteranfällig. Interessant fand ich, wie Kuntz dieses Problem angegangen ist. Die Spielweise mit 2 8ern erwähnte ich bereits; insgesamt agierte die Mannschaft aber vor allem gegen den Ball sehr gut.

Mal schauen, wie hier die Entwicklung weitergeht. Es kommt halt alles irgendwann wieder...


Wenn Isco statt Bale bei Real unter Zidane gespielt hat,haben die das ähnlich gespielt mit Ronaldo und Benzema als Stürmer. Die Interpretation war dann allerdings alles andere als offensiv.

Jedes System ist offensiv wie defensiv interpretierbar, wenngleich manche Systeme geradezu prädestiniert sind für eine bestimmte Ausrichtung.

Ich finde die Wahl der beschriebenen Systemvariante durch Kuntz und sein Trainerteam halt deshalb bemerkenswert, weil eindeutig auf einen 10er und zwei Spitzen gesetzt wird. Im Trend liegen momentan 4-3-3 - Varianten, bei denen der 10er-Raum anders bespielt wird.

U 21: The return of the ‚Raute‘

donotrobme, Münsterland, Mittwoch, 12.09.2018, 18:29 (vor 2024 Tagen) @ Will Kane

In den 90ern war es doch so, dass die Antwort auf all die Bundesligisten die im 5-3-2 mit Libero gespielt haben "spiel 4-4-2 mit Raute".

Es ist ja so, dass dies auch eine passende Aufstellung auf das System 5-3-2 ist, da die entstenden Räume im Mittelfeld und zwischen der Abwehrreihe ausgenutzt werden sollen(s. die Skizze mit X und 1 als mannschaften).
Aus der geht hervor, dass bei einem 4-1-2-1 die Räume besser genutzt werden als mit einem 4-3-3 bzw. 4-5-1-System


------X------
X--X--X--1X--X
---X--1-X-----
---1--X---1--
---X--1--X---
1--1----1----1
------1------

U 21: The return of the ‚Raute‘

Will Kane, Saarbrücken, Mittwoch, 12.09.2018, 19:51 (vor 2024 Tagen) @ donotrobme

Ich gehe davon aus, Du meinst ein 4-1-2-1-2?

Ansonsten gehe ich konform.

Es ist halt immer so: Auf jedes System, auf jede Variante, auf jede Spielweise und jede taktische Entwicklung gibt es früher oder später eine Gegenreaktionen. Und dabei wird oft genug in der vermeintlichen Mottenkiste gekramt. Es geht eben immer um die möglichst optimale Nutzung der Räume.

U 21: The return of the ‚Raute‘

Johannes, Emsdetten, Mittwoch, 12.09.2018, 18:28 (vor 2024 Tagen) @ Will Kane

Es ist schon mal ein Fortschritt das überhaupt jemand mal taktisch etwas probiert, da muß man den Kuntz auch mal loben.
Es wäre auch wichtig, das in diesen Leistungszentren mehr individuelle Fähigkeiten gefördert werden.
Manchmal hat man den Eindruck das dort nur bestimmte Spielertypen entwickelt werden. Man sieht kaum noch Spieler die sich trauen zu dribbeln, da wird lieber auf Ballbesitz gespielt.

U 21: The return of the ‚Raute

Will Kane, Saarbrücken, Mittwoch, 12.09.2018, 19:56 (vor 2024 Tagen) @ Johannes

Es ist schon mal ein Fortschritt das überhaupt jemand mal taktisch etwas probiert, da muß man den Kuntz auch mal loben.
Es wäre auch wichtig, das in diesen Leistungszentren mehr individuelle Fähigkeiten gefördert werden.
Manchmal hat man den Eindruck das dort nur bestimmte Spielertypen entwickelt werden. Man sieht kaum noch Spieler die sich trauen zu dribbeln, da wird lieber auf Ballbesitz gespielt.

Ich glaube, dass sich etwas bewegen wird in der Nachwuchsausbildung. Gerade bezüglich der Individualitätsförderung. Da haben uns die Franzosen einiges voraus. Die haben nach ihrem zeitweiligen Verschwinden aus der Weltklasse ihr einstmals so ruhmreiches Nachwuchsförderungssystem runderneuert - mit Erfolg. Übrigens hatte Mattias Sammer in seiner Zeit als Sportdirektor des DFB genau auf diese Entwicklungen in Frankreich und anderen Ländern hingewiesen

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