Allgemeine Newsschlagzeilen vom 17.07.2018 (Fußball allgemein)

Könnten wir uns dann nicht den Navas holen? Mein ja nur

http://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/70-millionen-fuer-alisson-steht-karius-in-liverpool-vor-dem-aus-15695975.html

Nicht kleckern, sondern klotzen, scheint das neue Motto beim LFC zu sein, wenn der Transfer zustande kommen sollte.

Die Torwartposition ist nun mal verdammt wichtig (auch wenn das hier gerade viele bestreiten). Daher scheint mir der Transfer im jetzigen Marktumfeld durchaus nachvollziehbar. Wenn Du vorne mitspielen willst, brauchst Du einen starken Torwart.

Für 75 Mio? Also bitte...

Kloppo macht gerade genau das was er früher immer bei anderen finanzstarken Clubs belächelt hat. Er kauft sich ein Team zusammen. Da geht es nicht mehr um entwickeln etc
Das und seine Aussagen in Interviews etc ist momentan Nicht mehr der Jürgen Klopp den ich verehrt habe.

Liverpool hat letztes Jahr ein Transferplus von 5 Millionen gemacht. Selbst wenn sie dieses Jahr ein Transferminus von 200 Millionen machen würden, hätten sie im Maßstab eines Premier League Clubs der das CL-Finale erreicht hat, nicht einmal ungewöhnlich viel Geld über zwei Jahre ausgegeben.

Trotzdem wird es Kloppo nur noch schwer möglich sein, diese Underdogstory, mit der er ja gerne kokettiert, aufrecht zu erhalten. Und dieses wir-zusammen-gegen-die-da-oben macht nach Außen schon einen größeren Teil seines Arbeitsmythos aus.

Mal gucken, ob er das Liverpooler Umfeld weiterhin so mitnehmen kann, wenn man in den gleichen Transferregionen wie City und United fischt.

Wenn man alle Liverpooler Transfers der letzten Monate zusammenzählt, kann von 'punktuell' keine Rede mehr sein. Van Dijk, Fabinho, Keita... Letzte Saison haben sie in Summe 168 Mio rausgehauen und diesen Sommer steht die Uhr auch schon wieder bei 124 Mio. Das ist definitiv nicht zu vergleichen mit den Möglichkeiten des BVB, sondern zwei Regale drüber.

Klopppo will nächste Saison eben Titel. Besser gesagt bei den Investitionen muss er einen Titel holen.

stimmt, sonst blüht ihm ja (nach eigener Aussage) die Schweiz, die 3-jährige "Schonfrist" wäre dann rum.

Das merkt man aber auch an der Qualität

Wo wir schon bei Nationalhymnen sind.
Mal ein Blick auf die dt. Nationalhymne gemäß wiki.

"Die Nationalhymne ist als staatliches Symbol in besonderer Weise vor Verunglimpfung geschützt. Die erste und zweite Strophe sind nicht geschützt und auch nicht verboten. Gerade das Singen der ersten Strophe führt jedoch zu negativen Reaktionen in der Gesellschaft."

Dass Deutschland aus einem Lied die 3. Strophe wählt, aber die anderen beiden ausspart ist "seltsam". In Anbetracht dieser Textzeilen hat so ein Lied sich per se disqualifiziert eine Nationalhymne zu sein. Da darf auch nicht die 3. Strophe als Ausrede herhalten. Das Problem bei diesen Nationalismus-Debatten ist per se, deren Auswüchse werden häufig als gesellschaftliche Randerscheinungen dargestellt entgegen zahlreicher Studien die belegen, dass

[...] "chauvinistische und rassistische Orientierungen und eine autoritäre Adressierbarkeit und Aktivierbarkeit in Umbruchs- und Krisensituationen vor allem Merkmale der Mittelschichten sind, die tatsächlich oder gefühlt etwas zu verlieren haben, gehört zu den ältesten und am häufigsten bestätigten Befunde der Autoritarismus-, Faschismus- und Rechts- radikalismusforschung" (Heim, Tino. Pegida als Spiegel und Projektionsfläche. 2017: 8).

In Osteuropa gibt es weitläufig nationale Tendenzen wie sie in anderen europäischen Staaten ebenso zu vernehmen sind. Der Trugschluß war es zu glauben, wir wären in Europa frei von diesen Tendenzen nachdem 2. Weltkrieg.

Befeuert wurde diese Denke hierzulande durch die Politik u.a. und Leuten wie Kurt Biedenkopf, ehem. sächsischer Ministerpräsident, der 2000 munter behauptete: "Die Sachsen sind immun gegen Rechtsextremismus". Die Opfer des NSU hilft diese fatale Einschätzung heute leider nicht mehr.

Wenn man jetzt weiter in den Osten schaut findet man in den ehem. Ostblockstaaten gewiss ähnliche Aussagen und sie alle veranschaulichen jeweilig Defizite in der Bildungspolitik. Überraschend ist eher die Überraschung ob dieser Reaktionen. Die Tendenzen sind seit Jahren belegt, sie werden eben zyklisch sichtbar.

Za Dom Spremni der Gruss der Ustascha. Reicht das?

Ich habe mir jetzt Artikel und Strang gründlich durchgelesen und nirgends etwas gefunden was mir helfen würde den Mann einzuordnen außer den Nebensatz dass offensichtlich Opfer des Faschismus in einem(?) Lied von der Band/dem Sänger verhöhnt wurden.

Gibt es da etwas stichhaltigeres? Die Welt kann ja viel schreiben wenn der Tag lang ist.

"Der Hass-Sänger" ist offenbar schon lange Zeit auf dieser Linie unterwegs.

Übrigens auch noch etwas zur "sympathischen" kroatischen Präsidentin Grabar-Kitarovic: Die Frau ist Mitglied der HDZ-Partei.

Das ist nicht korrekt. Die Mitgliedschaft in der HDZ hat sie niedergelegt, da die kroatischen Staatsoberhäupter keiner Partei angehören dürfen.

Wer sich mit der Geschichte dieser Partei beschäftigt, wird auf Leute wie Franjo Tudjman stoßen, die mit ihren nationalistischen Fanatismus eine mehr als unglückliche Rolle (vorsichtig formuliert) im Jugoslawien-Krieg gespielt haben. Diese Partei steht ganz in der Tradition von Ustascha, Pavelic & Co. Zeitweise trat die Partei zwar etwas gemäßigter auf, aber mittlerweile liegt man wieder voll auf Linie mit Orban, Seehofer & Co. Wer dieser Frau zujubelt, würde sich bestimmen auch freuen, wenn da Alice Weidel steht und irgendwelche Fußballer knuddelt.

Die politischen Positionen von Grabar-Kitarović dürften sich deutlich von denen der genannten Herren und der Dame unterscheiden. Hierzu sei der englischsprachige Wikipedia-Artikel empfohlen, der ihre Position zu den Themen LGBT, Abtreibung und Klimawandel beschreibt, sowie ihre ablehnende Haltung zum Vorschlag, den Ustascha-Schlachtruf "Za dom spremni" in der kroatischen Armee zu nutzen.

Ansonsten:

Im kroatischen Selbstverständnis war der Krieg in den 90ern ein nationaler Befreiungskrieg. Dass sich mit diesem Verständnis nationalistische Tendenzen herausbilden liegt auf der Hand und ist ähnlich auch beispielsweise in Polen oder Ungarn (nach der Befreiung von der sowjetischen Fremdbestimmung) zu beobachten.

In dem Zusammenhang ist es auch wieder interessant, wie Kroaten im Ausland (vermutlich auch viele Menschen, die damals geflüchtet sind) abstimmen. Zu mehr als 62% wählten sie die HDZ, während es im Land selbst nur rd. 36% waren.

Kroatien also zu einem Land von Faschisten abzustempeln, ist mir persönlich zu kurz gegriffen, auch wenn die wunderbare Schwarzweiß-Sicht es einfach machen würde. Die Menschen in Kroatien haben zu Lebzeiten Erfahrungen mit Krieg und Vertreibung machen müssen. Der Nationalstolz dürfte da ein durchaus verbindendes und womöglich heilendes Element darstellen, da durch die Besinnung auf die Nation zumindest ein Grund für das Leid und die Entbehrungen ersichtlich ist. Die Grenze dürfte aber zumindest dann erreicht sein, wenn der Patriotismus zum Nationalismus wird. Zumindest in Teilen der Nationalmannschaft scheint die Abgrenzung aber sehr schwierig zu sein.

Übrigens auch noch etwas zur "sympathischen" kroatischen Präsidentin Grabar-Kitarovic: Die Frau ist Mitglied der HDZ-Partei. Wer sich mit der Geschichte dieser Partei beschäftigt, wird auf Leute wie Franjo Tudjman stoßen, die mit ihren nationalistischen Fanatismus eine mehr als unglückliche Rolle (vorsichtig formuliert) im Jugoslawien-Krieg gespielt haben. Diese Partei steht ganz in der Tradition von Ustascha, Pavelic & Co. Zeitweise trat die Partei zwar etwas gemäßigter auf, aber mittlerweile liegt man wieder voll auf Linie mit Orban, Seehofer & Co. Wer dieser Frau zujubelt, würde sich bestimmen auch freuen, wenn da Alice Weidel steht und irgendwelche Fußballer knuddelt.

Sie hat auch einen Nachruf auf den im letzten Jahr verurteilten Kriegsverbrecher Slobodan Praljak, der noch im Gerichtssaal Gift geschluckt hatte, gesprochen, und darin zumindest recht klar ihre Zweifel an seiner (juristischen und/oder moralischen) Schuld angedeutet.

Vielleicht hat das auch etwas mit der Gesamtsensibilität einer Gesellschaft zu tun, die möglicherweise immer weniger ausgeprägt ist. Bei uns kriegen auch Vollpfosten-"Musiker" nen Echo verliehen, ohne dass jemandem mal vorher aufgefallen wäre, was da passiert...

Da kann sich jetzt wirklich kein Spieler der kroatischen Nationalmannschaft von freisprechen, wenn Rechtsrocker Perkovic (Thompson) sogar beim Triumphzug durch Zagreb auf ausdrücklicher Bitte der Mannschaft dabei ist.

Hinter der Aktion steckte offensichtlich Kroatiens bester Spieler bei dieser WM. Als klar war, dass der kroatischen Mannschaft nach ihrer Rückkehr ein rauschender Empfang auf dem Ben-Jelacic-Platz bereitet werden sollte, wurde Luka Modric aktiv. „Das war unsere erste Bedingung“, verriet der Real-Star am Montagabend in einem Radiointerview: „Als klar war, dass wir hier eine große Veranstaltung haben würden, wusste ich, dass Marko Perkovic singen muss.“

Gut dass damit dokumentiert ist, dass auch jeder der Ersatzspieler etc. hinter der Aktion stand und steht.

Falls das korrekt dokumentiert ist, war es zumindest nicht allein sein Ding.

Wieso diese Relativierung? Eine Fußballmannschaft ist eine relativ kleine Gruppe. Und wenn sich nun der Kapitän in der Weise äußert, fällt das nun mal auf alle zurück. Es steht ja durchaus jedem Spieler frei sich davon zu distanzieren.
Insgesamt macht diese Mannschaft jedoch keinen guten Eindruck.

Da kann sich jetzt wirklich kein Spieler der kroatischen Nationalmannschaft von freisprechen, wenn Rechtsrocker Perkovic (Thompson) sogar beim Triumphzug durch Zagreb auf ausdrücklicher Bitte der Mannschaft dabei ist.

Hinter der Aktion steckte offensichtlich Kroatiens bester Spieler bei dieser WM. Als klar war, dass der kroatischen Mannschaft nach ihrer Rückkehr ein rauschender Empfang auf dem Ben-Jelacic-Platz bereitet werden sollte, wurde Luka Modric aktiv. „Das war unsere erste Bedingung“, verriet der Real-Star am Montagabend in einem Radiointerview: „Als klar war, dass wir hier eine große Veranstaltung haben würden, wusste ich, dass Marko Perkovic singen muss.“

Gut dass damit dokumentiert ist, dass auch jeder der Ersatzspieler etc. hinter der Aktion stand und steht.

Vielleicht der Matthäussche plurais majestatis?