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Dejá vu - Was hat sich beim BVB verändert?? (BVB)

Klopfer ⌂, Dortmund, Freitag, 20.04.2018, 14:09 (vor 2196 Tagen)

Ich bin nun mal der Forumsopa, der gerne auch mal Geschichten von früher erzählt. Wenn ich gerade in letzter Zeit mal wieder die ganzen depressiven Fanerlerlebnisse und Weltuntergangsstimmungen lesen muss, dann fällt mir vor allem ein, dass ich das alles schon mal gehört habe.

Hier mal ein kleines Zitat aus einem Beitrag des SG-Redakteurs "Wade" aus November 2000, ich denke mal, den könnte man auch heute genauso übernehmen, man müsste halt nur CL Gewinn durch Pokalsieg ersetzen :

"Der CL Gewinn vertuschte diese Probleme nochmals für eine kurze Zeit. Aber es hatte sich etwas grundlegend geändert. Die Spiele verloren an Dramatik, die Mannschaft wirkte satt und auch die Fans waren durch die vielen Erfolge müde. Ich benutze extra den Begriff "müde", weil selbst bei guten Spielen der Mannschaft nur schwer der Funke übersprang. Ich hatte als Fan verlernt von Spiel zu Spiel zu denken, ich sah immer wieder die gesamte Situation und spiegelte das mit den Erfolgen aus den Jahren zuvor. Ich wollte mehr, alles sollte so weitergehen, ich war unzufrieden und ließ das die Mannschaft spüren. So lief alles zusammen, die Einkaufspolitik wurde schlechter, es wurde mehr Masse als Klasse eingekauft, unglückliche Trainerentscheidungen, zu viele satte Spieler in der Mannschaft und Fans, die nicht bereit waren, jeden Mist zu schlucken, den ihnen der Verein erzählte."

Der gesamte Beitrag ist hier zu lesen.

Es kommt also alles wieder und wenn man bedenkt, was nach 2000 so alles passierte, dann sollte eigentlich jedem klar sein, dass die depressive Langeweile, die sich gerade in den Köpfen der Fans ausbreitet, nicht von großer Dauer sein weit.
Die Spannung wird zurückkommen, da bin ich mir mehr als sicher.

SGG
Klopfer

Dejá vu - Was hat sich beim BVB verändert??

UBB, Freitag, 20.04.2018, 20:22 (vor 2196 Tagen) @ Klopfer

Ganz interessante Sichtweise.

Auf der einen Seite lacht man sich schlapp über Bayern-Fans, deren Meisterfeier ja eher einem Empfang gleicht. Auf der anderen Seite ist man wohl näher dran als man glaubt.

Wenn ich mich an die letzten beiden Meisterschaften erinnere und daran, wie wir die quasi zelebriert haben, könnte die jetzige Situation vielleicht sogar was gutes haben...

Eine Frage , die sehr spannend ist.

Elmar, Samstag, 21.04.2018, 10:54 (vor 2196 Tagen) @ UBB

Wie erfolglos muss die Vorgeschichte einer Mannschaft sein, damit Erfollge zu Euphorie und Extase führen.
Wir sind kurz davor, dass es wieder so weit ist. Der Kernfaktor muss sein, dass die breite Masse nicht mehr daran geglaubt hat und dass es möglicherweise ein singuläres Ereignis war.

Dejá vu - Was hat sich beim BVB verändert??

, Freitag, 20.04.2018, 17:30 (vor 2196 Tagen) @ Klopfer

Denke ich nicht.
Ich habe das damals auch mitgemacht. Sehr viel aktiver als heute. Selbst als ich 2004 nach 20 Jahren die Dauerkarte aus persönlichen Gründen (und einer (nicht der zwingenste) war definitiv, dass wir uns in "unserem" Block 13 nicht mehr wohl fühlten) abgab hatte ich noch eine innige Beziehung zum BVB.

Das ist langsam alles abgestorben. Ja natürlich bin ich nur ein einzelner und kann auch nur für mich sprechen, aber das ganze Business wurde seit Jahren immer abstoßender, auch die Rolle des BVB darin hat sich in meinen Augen zu einem Vorreiter der zweifelhaften Sachen entwickelt. Und irgendwann ist das Fass halt voll...
Dass die inzwischen komplett in Einzelpersonen zerfallene Truppe da nicht hilft ist klar, denn da ist die Entwicklung (wieder: nur meine Meinung) der Mannschaft die Persönlichkeiten zu entziehen und nur "Angestellte" zu behalten. (Söldner ist halt nicht das richtige Wort). Ich schrieb es schon zu Mannis Abgang: Zurück blieb die gesichtsloseste BVB Mannschaft aller Zeiten. Und da ist Bartra noch da gewesen (ja es ist verständlich, dass er hier nicht mehr spielen konnte) und auch Auba war noch hier...

Aber selbst im Erfolg war die Bindung von Fans und Mannschaft doch schon (seit der Zeit dieses von Dir zitierten Artikels) deutlich geringer. Durch das "der Verein ist wichtiger als Einzelpersonen" baut sich halt auch bei den Spielern keine Bindung auf. Denn mal ernsthaft: Der Dauersingsang ist doch in allen ersten Ligen der gleiche, mal etwas lauter, mal etwas leiser, aber selbst die Lieder sind doch überall dieselben (zumindest aus dem gleichen Repertoire). Nur ist ohne Vorsänger nach all den Jahren der Rest wahrscheinlich komplett abgestumpft.

Es wird wahrscheinlich auch wieder neue Fans geben, vielleicht sogar eine neue Ultra-Bewegung, die wieder neue Zeiten einläuten werden.

Aber ich denke die grundsätzliche Langeweile in der Bundesliga ist durch die aktuellen Liga/CL/EL Strukturen so sehr zementiert, dass sie bis zu einem eventuellen Zusammenbruch bestand haben wird.

Dejá vu - Was hat sich beim BVB verändert??

Conny Kramer, Lünen, Freitag, 20.04.2018, 18:54 (vor 2196 Tagen) @ RE_LordVader

Ich bin da - obgleich etwa gleiches Alter und aktuell ähnliche Empfindungen - weniger skeptisch. Die Euphorie bzgl. Mannschaft und Verein wird wiederkommen. Vielleicht nicht bei uns, die wir nun schon die zweite Ermüdungsphase durchmachen und noch älter geworden sind. Aber bei denen die noch eine Generation jünger sind, für die das jetzt die erste solche Phase ist. Und dann werden auch mal (wieder) neue Leute kommen. Ich glaube, dass sind mehr oder weniger natürliche Zyklen, momentan ist halt Rezession...

Allerdings gibt es noch ein zweites Problem, unten von "Huerde" beschrieben. Das Problem sehe ich leider nicht so einfach wieder weggehen.

Isak in die Startelf

Michi2911, Bergkamen, Freitag, 20.04.2018, 20:06 (vor 2196 Tagen) @ Conny Kramer

Laut Stöger ist es durchaus denkbar das Isak morgen von Beginn an spielt. Ich wünsche mir echt das er morgen trifft und der Knoten bei ihm platzt.

Das wäre echt eine positive Geschichte wenn es klappen würde.

Dein Wort in Gottes Ohr

huerde, Freitag, 20.04.2018, 15:48 (vor 2196 Tagen) @ Klopfer

.

Die Spannung wird zurückkommen, da bin ich mir mehr als sicher.

....allein mir fehlt der Glaube.
Das Problem sitzt heute viel tiefer, als damals.
Damals war man als BVB-Fan satt. Heute krankt die ganze Veranstaltung.

Damals gabe es das nicht, dass....
eine Mannschaft 6 mal in Folge deutscher Meister wird.
der Meister in jedem Jahr an Ostern schon feststeht (gefühlt schon im Herbst).
immer wieder neue Rekordpunktzahlen aufgestellt werden
der dritte / viert der Liga vom ersten 6:0 und 6:2 abgefertigt wird
Mannschaften gegen die Bayern Spieler schonen, oder gar extra Gelbsperren einsammeln.
usw....

Das völlig überzogene Geld in der CL hat die Kluft in der Liga viel zu groß werden lassen. Heute kann einfach nicht mehr jeder jeden schlagen.
Und das ist ja auch kein rein deutsche Thema. Wann war denn in Italien zuletzt nicht Juve Meister?

Aber meinen Fan-Frust habe ich mir weiter unten ja schon ausgiebig von der Seele geschrieben.
Nein. Dass die Euphorie so schnell und so fett zurück kommen wird, wie nach dem Tief um die Jahrtausendwende... ich hab da so meine Zweifel.

Dejá vu - Was hat sich beim BVB verändert??

MgT, Freitag, 20.04.2018, 15:19 (vor 2196 Tagen) @ Klopfer

Schon krass, was seit dem alles passiert ist. Wann war eigentlich das letzte mal so richtig negative Stimmung im Stadion? Ich erinner mich da an ein Spiel 2006 gegen Leverkusen. Dezember, unter van Marwijk. Dort kippte die Stimmung schon während des Spiels und gipfelte am Ende mit dem Blocksturm einiger Ultras. Aber seitdem kann ich mich an kein Spiel erinnern, indem WÄHREND des Spiels eine so negative Stimmung herrschte (Scheiß Millionäre, Wir wollen euch kämpfen sehen, etc.) Alles was danach kam, waren höchsten Pfiffe nach dem Spiel und vereinzelt während des Spiels oder zum Gang in die Halbzeitpause. Oder vergesse ich da was?

Danke!

, Freitag, 20.04.2018, 15:12 (vor 2196 Tagen) @ Klopfer

kT

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