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Wahlen in Großbritannien (Sonstiges)

Voomy, Berlin, Donnerstag, 08.06.2017, 23:03 (vor 2503 Tagen)
bearbeitet von Voomy, Donnerstag, 08.06.2017, 23:08

Torries (May): 314 Sitze
Labour (Corbryn): 266 Sitze
Liberale: 34
LibDems: 14
SNP (Schottische Partei): 54
UKIP: 0
Green: 1

So der Exit Poll. Damit May weiter an der Macht. Kann sich allerdings im Laufe der Nacht noch so verändern, dass es eine Mehrheit vom anderen Lager als der Cons gibt.

Edit: Ein kleiner Nachtrag. Es geht hier nicht konkret um den Premier, sondern eher um die Stimmenmehrheit. Das Ziel der Neuwahl war es, dass es eine absolute Mehrheit für die Torries geben soll, damit sie ihre Politik durchziehen können. Das ist Stand jetzt nicht der Fall.

Queen's speech heute wohl ohne vorheriges "confidence & supply arrangement" mit DUP

Scrutinizer, Mittwoch, 21.06.2017, 07:14 (vor 2491 Tagen) @ Voomy

Noch immer keine Einigung mit DUP. Was von britischen Medien aus den Verhandlungen zitiert wird:

DUP sources also took aim at the lack of “negotiating experience” on the Conservative side – a serious criticism, a day after the separate Brexit talks also got underway.

independent.co.uk/news/uk/politics/queens-speech-dup-theresa-may-tories-deal-talks-delay-no-commons-majority-a7799501.html

Dies angesichts der Brexit-Verhandlungen, in denen selbst Brexit-Hardliner Davis vor Barnier sofort eingeknickt ist ...
Gab schon mal größere Liebesbekundungen der konservativen Presse für die Tories. :D

Queen's speech heute wohl ohne vorheriges "confidence & supply arrangement" mit DUP

Ulrich, Donnerstag, 22.06.2017, 08:01 (vor 2490 Tagen) @ Scrutinizer

Noch immer keine Einigung mit DUP. Was von britischen Medien aus den Verhandlungen zitiert wird:

DUP sources also took aim at the lack of “negotiating experience” on the Conservative side – a serious criticism, a day after the separate Brexit talks also got underway.

independent.co.uk/news/uk/politics/queens-speech-dup-theresa-may-tories-deal-talks-delay-no-commons-majority-a7799501.html

Im Augenblick wirkt es so als würde die DUP die Konservativen mit großem Vergnügen am Nasenring durch die Arena führen. Man darf gespannt sein wie lange das Spiel noch anhält.


Dies angesichts der Brexit-Verhandlungen, in denen selbst Brexit-Hardliner Davis vor Barnier sofort eingeknickt ist ...
Gab schon mal größere Liebesbekundungen der konservativen Presse für die Tories. :D

Einerseits läuft den Briten die Zeit weg. Zwei Jahre für den Abschluss und die anschließende Bestätigung der Verhandlungen durch die EU-Staaten und das EU-Parlament wären eh schon extrem knapp gewesen. Und nun kommt auch noch die Verzögerung durch die Unterhauswahlen hinzu. Jetzt sind laufende Verhandlungen im Grunde das einzige Argument das Theresa May im Amt hält. Wenn der Auftakt der Verhandlungen im Eklat geendet wäre, dann wäre auch May weg gewesen. Andererseits hatte die EU schlicht alle Argumente auf ihrer Seite. Zunächst muss man die Grundlagen klären. Wie soll man wie von den Briten gewünscht über ein Freihandelsabkommen verhandeln wenn man nicht einmal weiß auf welcher Basis dieses vereinbart werden soll?

Wenn ich mir aber die chaotische Situation in Großbritannien anschaue, dann halte ich es für keinesfalls sicher dass es überhaupt zu einem geordneten Brexit kommen wird. Der allergrößte Teil der Opposition hat sich mit dem Ausstieg aus der EU arrangiert. Man will aber einen möglichst "weichen" Brexit. Ähnlich sieht das auch eine Minderheit bei den Konservativen. Dies würde aber bedeuten dass die Briten auch weiterhin wesentliche Spielregeln der EU akzeptieren muss. In erster Linie wäre dies die Freizügigkeit für Arbeitnehmer aus dem EU-Raum, aber auch die EU-Gerichtsbarkeit und die Übernahme von EU-Richtlinien in nationales Recht. Für die Brexit-Hardliner die bei den Konservativen im Unterhaus deutlich in der Mehrheit sind wäre dies aber völlig unannehmbar.

Ich weiß nicht ob Theresa May überhaupt gewählt werden wird. Und auch danach wäre ihre Position ausgesprochen fragil. Ich wäre nicht überrascht wenn es selbst in diesem Fall spätestens im nächsten Jahr Neuwahlen geben würde. Der Bruch innerhalb der Konservativen dürfte spätestens dann kommen wenn klar wird dass die EU in den Verhandlungen am deutlich längeren Hebel sitzt. Zudem habe ich nicht gerade den Eindruck, die Briten gingen vorbereitet in die Verhandlungen.

Queen's speech heute wohl ohne vorheriges "confidence & supply arrangement" mit DUP

Voomy, Berlin, Mittwoch, 21.06.2017, 07:33 (vor 2491 Tagen) @ Scrutinizer

So groß meine Hoffnung auch ist, dass sie vielleicht am Ende ihre Mehrheit nicht bekommen wird, die DUP wird sich diese Chance nicht entgehen lassen. Letzte Hoffnung wäre eine Cäsareske Dolch-in-Rücken Aktion der Toryspitze. Da die Tories bei Neuwahlen aber befürchten müssen ihre Minderheit-Mehrheit komplett zu verlieren ist das höchst unwahrscheinlich.

Aber lustig dass die DUP überrascht ist. Naja, sind Nordiren. Die WISSEN wie man verhandeln muss, ist quasi in den Genen.

So oder so, die Briten haben sich in eine absolut beschissene Situation manövriert. Bleibt abzuwarten ob das für die Brexit-Verhandlungen so gut ist. Ich will nicht wissen, wie die reagieren, wenn sie am Ende mit dem Rücken zur Wand stehen. Vielleicht schicken sie uns Fassaden-Bauteile für unsere Häuser...

Queen's speech heute wohl ohne vorheriges "confidence & supply arrangement" mit DUP

Ulrich, Donnerstag, 22.06.2017, 08:10 (vor 2490 Tagen) @ Voomy

So groß meine Hoffnung auch ist, dass sie vielleicht am Ende ihre Mehrheit nicht bekommen wird, die DUP wird sich diese Chance nicht entgehen lassen. Letzte Hoffnung wäre eine Cäsareske Dolch-in-Rücken Aktion der Toryspitze. Da die Tories bei Neuwahlen aber befürchten müssen ihre Minderheit-Mehrheit komplett zu verlieren ist das höchst unwahrscheinlich.

Die Situation in Großbritannien erscheint mir im Augenblick völlig chaotisch. Vermutlich hängt es von Zufällen ab wie es weiter gehen wird. Über kurz oder lang rechne ich mit Neuwahlen. Aber ob die dann ein klares Ergebnis bringen werden? Ich halte es keineswegs für ausgemacht. Und wer immer dann die Wahl gewinnt, wenn die EU keinen Aufschub gewährt steht er in den Verhandlungen auf verlorenem Posten weil keine Zeit mehr bleibt.


Aber lustig dass die DUP überrascht ist. Naja, sind Nordiren. Die WISSEN wie man verhandeln muss, ist quasi in den Genen.

Das nächste Problem ist, wie wirkt sich das ganze auf die Situation in Nordirland aus? Die Katholiken sehen in einem Bündnis der britischen Konservativen mit der DUP einen Bruch des Karfreitagsabkommens, und es gibt durchaus Gründe sich dieser Sichtweise anzuschließen. Ich hoffe dass die Lage dort nicht wieder eskaliert, aber völlig ausschließen kann man dies leider nicht.


So oder so, die Briten haben sich in eine absolut beschissene Situation manövriert. Bleibt abzuwarten ob das für die Brexit-Verhandlungen so gut ist. Ich will nicht wissen, wie die reagieren, wenn sie am Ende mit dem Rücken zur Wand stehen. Vielleicht schicken sie uns Fassaden-Bauteile für unsere Häuser...

Der Telegraph jedenfalls hat wohl schon gegen alle Fakten frei darauf los spekuliert dass der Brand auf EU-Vorschriften zurückzuführen sei.

Den Tories geht ja mächtig die Düse

Franke, Sonntag, 11.06.2017, 14:05 (vor 2501 Tagen) @ Voomy

Im Radio gehört: May wird jetzt nicht ausgetauscht, damit nicht Corbyn eine Regierung aus dem Hut zaubert.^^

Den Tories geht ja mächtig die Düse

Scrutinizer, Sonntag, 11.06.2017, 14:44 (vor 2501 Tagen) @ Franke

May ist "a dead woman walking". :) Die zwei Frage sind nur, 1. wann sie geht; nicht, ob sie geht und 2. wer übernimmt. Johnson läuft sich warm, hat aber nicht nur Freunde.

Chaos-Tage bei den Tories, die vor Chaos mit Corbyn gewarnt hatten: Zweimal haben sie schon verkündet, dass eine Vereinbarung mit DUP steht, zweimal wurden sie öffentlich von DUP korrigiert. Gemäß Good Friday Agreement muss die britische Regierung den nordirischen Parteien neutral gegenüber stehen. Hatte ich vergessen, macht eine direkte DUP-Regierungsbeteiligung praktisch unmöglich. Frage ist auch, was DUP als Gegenleistung will. Ruth Davidson, Vorsitzende der schottischen Tories und offen lesbisch, hat schon klar gemacht, dass LGBT-Rechte unverändert bleiben müssen, May soll ihr das zugesichert haben.

Selten war Politik so spannend wie in den letzten 12-18 Monaten. :)

Und auch mal wieder:

Franke, Sonntag, 11.06.2017, 14:56 (vor 2501 Tagen) @ Scrutinizer

Selten war Politik so spannend wie in den letzten 12-18 Monaten. :)


Labour, Liberale, Schotten und Grüne haben zusammen mehr als 50% aller Wählerstimmen erhalten.

Den Tories geht ja mächtig die Düse

Ulrich, Sonntag, 11.06.2017, 14:28 (vor 2501 Tagen) @ Franke

Im Radio gehört: May wird jetzt nicht ausgetauscht, damit nicht Corbyn eine Regierung aus dem Hut zaubert.^^

Ich muss zugeben, ich kenne die genauen Regularien der Wahl des Ministerpräsidenten nicht. Aber ich vermute, Corbyn benötigt die absolute Mehrheit. Er müsste wohl wirklich alle Stimmen der Mitglieder des Unterhauses erhalten die nicht zu den Konservativen gehören. Für mich ist das völlig illusorisch. Dazu kommt dass die sieben Abgeordneten von Sinn Fein wohl ihr Mandat nicht antreten werden. Das hat dort Tradition. Die Konservativen sind bei weitem am nächsten an der absoluten Mehrheit dran. In der aktuellen Situation sehe ich die konkrete Gefahr dass auch ihre Kandidatin oder ihr Kandidat scheitern wird.

Theresa May versucht im Augenblick Tempo zu machen. Sie möchte wiedergewählt werden bevor sich ihre Gegner in der eigenen Partei organisieren können. Gestern Abend haben die Konservativen ja bereits bekannt gegeben dass man sich mit der DUP auf eine Koalition geeinigt hat. Wie man heute morgen erfahren konnte war das deutlich zu früh. Laut DUP benötigt man noch einige Tage. Mays einziger Trumpf ist dass im Augenblick die Zeit drängt. In wenigen Tagen beginnen die bereits wegen der Wahl verschobenen Ausstiegsgespräche mit der EU. Eine weitere Verzögerung wäre insbesondere für die Briten fatal.

Allerdings halte ich die Situation in Großbritannien für ausgesprochen instabil. Schon ob May wiedergewählt werden wird ist für mich fraglich. Gestern sind ja ihre beiden Chefberater zurückgetreten. Dies dürfte in erster Linie dazu dienen den Druck von May zu nehmen. Allerdings wäre ich nicht verwundert falls dies die Frage wieso May als Hauptverantwortliche nicht gehen muss erst recht in den Fokus der Öffentlichkeit bringt. Und sollte ihr die Wiederwahl gelingen, dann kann ich mir nicht vorstellen dass sie auch nur das erste Jahr übersteht.

Für mich sind das keine guten Aussichten für einen geordneten Ausstieg Großbritanniens aus der EU. Und um einmal eine nicht benannte Stimme aus Brüssel zu zitieren: "Ein ungeordneter Brexit wäre für die EU ein großes Problem, aber für das Vereinigte Königreich wäre er eine riesige Katastrophe".

Fleet Street Panic

AdamSmith, ..., Sonntag, 11.06.2017, 23:56 (vor 2500 Tagen) @ Ulrich

Der neue stellvertretende (faktisch, nicht vom Titel) Ministerpräsident (Green), der Justizminister David Lidington waren überzeugte Remainer - im Gegensatz zu May, die vor allem machthungrige Opportunistin ist. Das dürfte für Panik in der Fleet Street sorgen.

Das die bisherige Justizministerin abgesetzt wird ist gut, sie hat in den Gerichtsverfahren um die zuständigkeit des Parlaments keine gute Figur abgegeben.

Großartig ist, dass Michael Gove -neben Johnson und Farage einer der drei großen Brexit-Märchenerzähler- jetzt Umweltminister wird und den Farmern und Fischer erklären muss, dass die wegfallenden EU-Subventionen aller vorraussicht nach nicht durch Whitehall ersetzt werden.

Philipp Hammond bleibt Schatzkanzler und arbeit daran, dass UK Teil des gemeinsamen Marktes bleibt.

In weiteren Nachrichten, die Schadenfreude verursachen: Es sieht so aus, als ob bei den italienischen Kommunalwahlen in keiner der großen Städte die 5-Sterne Partei in die Stichwahl kommt.

Fleet Street Panic

Ulrich, Montag, 12.06.2017, 07:09 (vor 2500 Tagen) @ AdamSmith

Der neue stellvertretende (faktisch, nicht vom Titel) Ministerpräsident (Green), der Justizminister David Lidington waren überzeugte Remainer - im Gegensatz zu May, die vor allem machthungrige Opportunistin ist. Das dürfte für Panik in der Fleet Street sorgen.

Zudem wäre dies ein doch sehr extremer Richtungswechsel. Theresa May war ja vor der Volksbefragung in Großbritannien eine engagierte Vertreterin des Verbleibs in der EU. Als sie dann die Chance sah Ministerpräsidentin zu werden hat sie ihre Richtung um 180 Grad geändert, "Brexit means Brexit". Ich sehe in ihrer Entscheidung noch keine wirkliche Positionierung gegen den Austritt aus der EU, aber zweifellos will sie die Remainer wieder deutlich stärker einbinden. Dies könnte ein Zeichen dafür sein dass sie jetzt einen weicheren Brexit anstrebt. Allerdings ist die Frau eine gnadenlose Opportunistin ohne einen wirklich durchdachten, konstruktiven Plan. Ihr geht es nur darum im Amt zu bleiben.

Zudem bleibt abzuwarten ob Theresa May überhaupt wiedergewählt wird. Je länger sich die Verhandlungen mit der UDP hinziehen werden, um so unsicherer wird ihre Wiederwahl in meinen Augen. Und dass sie wieder verstärkt auf Remainer setzt dürfte den Brexit-Hardlinern in ihrer Partei und in ihrer Fraktion keineswegs gefallen. Am Ende könnte es doch auf erneute Neuwahlen -und einen massiven Zeitverlust bei den Brexit-Verhandlungen- hinaus laufen.


Das die bisherige Justizministerin abgesetzt wird ist gut, sie hat in den Gerichtsverfahren um die zuständigkeit des Parlaments keine gute Figur abgegeben.

Die Frage die ich nicht beantworten kann ist ob sie dies aus eigenem Antrieb getan oder auf Druck von May so gehandelt hat.


Großartig ist, dass Michael Gove -neben Johnson und Farage einer der drei großen Brexit-Märchenerzähler- jetzt Umweltminister wird und den Farmern und Fischer erklären muss, dass die wegfallenden EU-Subventionen aller vorraussicht nach nicht durch Whitehall ersetzt werden.

Philipp Hammond bleibt Schatzkanzler und arbeit daran, dass UK Teil des gemeinsamen Marktes bleibt.

Allerdings bleibt wohl David Davis im Amt, und in seinem Brexit-Ministerium für das Mitarbeiter aus allen möglichen anderen Ministerien zusammen gezogen werden herrscht nach dem was man zu dem Thema lesen kann das nackte Chaos.


In weiteren Nachrichten, die Schadenfreude verursachen: Es sieht so aus, als ob bei den italienischen Kommunalwahlen in keiner der großen Städte die 5-Sterne Partei in die Stichwahl kommt.

Das ist in der Tat eine sehr gute Nachricht. Anscheinend hat Virginia Raggi doch etwas bewirkt ;-)

Fleet Street Panic

Scrutinizer, Montag, 12.06.2017, 06:36 (vor 2500 Tagen) @ AdamSmith

Michael Gove als Umweltminister ist den Bock zum Gärtner machen. Wollte den Klimawandel aus dem Lehrplan und Gelder für Umweltschutzprogramme streichen lassen. Nicht ganz so absurd wie Scott Pruitt als EPA-Leiter in den USA, aber sehr nahe dran.

Fleet Street Panic

Ulrich, Montag, 12.06.2017, 06:53 (vor 2500 Tagen) @ Scrutinizer

Michael Gove als Umweltminister ist den Bock zum Gärtner machen. Wollte den Klimawandel aus dem Lehrplan und Gelder für Umweltschutzprogramme streichen lassen. Nicht ganz so absurd wie Scott Pruitt als EPA-Leiter in den USA, aber sehr nahe dran.

Mich erinnert das an die Zeiten vor dem EU-Beitritt der Briten als es auf der Insel um den Umweltschutz erbärmlich schlecht bestellt war. Hoffentlich täuscht die Vorahnung.

Allerdings ist Theresa May noch nicht wieder gewählt worden. Und je länger sich das ganze hin zieht, um so weniger sicher ist es in meinen Augen dass dies überhaupt geschieht.

Fleet Street Panic

Scrutinizer, Montag, 12.06.2017, 07:08 (vor 2500 Tagen) @ Ulrich

Mir scheint, dass es derzeit keinen Tory gibt, der sich der vollen Unterstützung der Partei sicher sein kann. Auch deshalb wird gezögert, die Königin zu stürzen. An dem Spruch "alle lieben den Verrat, niemand den Verräter" ist was Wahres dran.
May ist trotz aller berechtigten Kritik eine ernsthafte Politikerin. Boris Johnson scheint auch in seiner eigenen Partei genügend Gegner zu haben, die ihm Ernsthaftigkeit und echte Überzeugungen absprechen. Gove scheint auch nicht derjenige zu sein, auf den sich die Partei einigen könnte. Vielleicht wird es doch Amber Rudd. Die TV-Debatte, die sie für May bestritten hatte, dürfte ihr Profil geschärft haben.

Fleet Street Panic

Ulrich, Montag, 12.06.2017, 07:15 (vor 2500 Tagen) @ Scrutinizer

Mir scheint, dass es derzeit keinen Tory gibt, der sich der vollen Unterstützung der Partei sicher sein kann. Auch deshalb wird gezögert, die Königin zu stürzen. An dem Spruch "alle lieben den Verrat, niemand den Verräter" ist was Wahres dran.
May ist trotz aller berechtigten Kritik eine ernsthafte Politikerin. Boris Johnson scheint auch in seiner eigenen Partei genügend Gegner zu haben, die ihm Ernsthaftigkeit und echte Überzeugungen absprechen. Gove scheint auch nicht derjenige zu sein, auf den sich die Partei einigen könnte. Vielleicht wird es doch Amber Rudd. Die TV-Debatte, die sie für May bestritten hatte, dürfte ihr Profil geschärft haben.

Ich würde mittlerweile nicht ausschließen wollen dass die Konservativen gar keine Kandidatin oder keinen Kandidaten durchbringen werden. Dies hätte dann zunächst einmal das perfekte Chaos und Machtkämpfe innerhalb der Partei zur Folge. Dies in einer Situation in der die Uhr tickt. May würde vermutlich nichts anderes übrig bleiben als als amtierende Ministerpräsidentin ohne echtes eigenes Mandat mit den anderen EU-Staaten zu verhandln.

Und ich würde nicht einmal ausschließen wollen dass Neuwahlen das nächste Hung Parliament bringen würde. What a mess!

One constituency is still to declare.

Franke, Freitag, 09.06.2017, 22:00 (vor 2502 Tagen) @ Voomy

"One constituency is still to declare. The count was suspended in Kensington after three recounts failed to establish a winner." ist beim Guardian zu lesen.

Steht anderswo mehr dazu, woran es scheitert? Ist es so knapp, dass es an einigen unklar ausgefüllten Zetteln hängt? Allerdings hatten die Tories vor zwei Jahren 21% Vorsprung.

One constituency is still to declare.

Ulrich, Freitag, 09.06.2017, 22:13 (vor 2502 Tagen) @ Franke

"One constituency is still to declare. The count was suspended in Kensington after three recounts failed to establish a winner." ist beim Guardian zu lesen.

Steht anderswo mehr dazu, woran es scheitert? Ist es so knapp, dass es an einigen unklar ausgefüllten Zetteln hängt? Allerdings hatten die Tories vor zwei Jahren 21% Vorsprung.

Im Artikel wird ein Tweet einer BBC-Journalistin wiedergegeben: "Hearing less than 35 votes between lab and con in #Kensington - extraordinary. Brexit MP loathed in v cosmopolitan area". Das bedeutet, es ist extrem eng. Und vermutlich haben die drei Auszählungen unterschiedliche Ergebnisse gehabt. Ich weiß nicht ob in Großbritannien wie in Deutschland die Wahlvorstände auszählen, in diesem Fall hätten sie einen langen Tag plus eine Nachtschicht in den Knochen. Dies würde für mich Konzentrationsfehler erklären und entschuldigen.

Dass man eine Pause gemacht hat um ein wenig Schlaf zu tanken halte ich für nachvollziehbar.

Übrigens war das Ergebnis laut dem Guardian-Artikel 2015 durchaus knapper: "Borwick was defending a 2015 majority of 7,368, when she won 52.3% of the vote."

One constituency is still to declare.

Franke, Freitag, 09.06.2017, 22:53 (vor 2502 Tagen) @ Ulrich

Übrigens war das Ergebnis laut dem Guardian-Artikel 2015 durchaus knapper: "Borwick was defending a 2015 majority of 7,368, when she won 52.3% of the vote."


Gestern wurden insgesamt annähernd 39.000 Stimmen abgegeben. Ein Fünftel davon sind annähernd 8.000.

2015 bei ca. 34.850 Stimmen 52,3% - 31,15% - 16,55% oder 18.220 - 10.850 - 5.770 für den Rest.

Labour hat mit 20 Stimmen vorsprung gewonnen

AdamSmith, ..., Freitag, 09.06.2017, 22:08 (vor 2502 Tagen) @ Franke

"One constituency is still to declare. The count was suspended in Kensington after three recounts failed to establish a winner." ist beim Guardian zu lesen.

Steht anderswo mehr dazu, woran es scheitert? Ist es so knapp, dass es an einigen unklar ausgefüllten Zetteln hängt? Allerdings hatten die Tories vor zwei Jahren 21% Vorsprung.

Nach dem vierten Zählvorgang. 16.313 Conservatives zu 16.333 Labour

Parlamentswahlen in Frankreich

AdamSmith, ..., Freitag, 09.06.2017, 15:18 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

Am Sonntag findet in Frankreich die erste Runde der Wahlen zur Nationalversammlung statt.

Die untere Kammer ist in 577 Wahlkreise eingeteilt.
Gewählt wird, wer in der ersten Runde die absolute Mehrheit und mindestens 25% der wahlberechtigten Wähler auf sich vereint. Gelingt dieses nicht, gibt es eine zweite Runde (am 18.06.2017) zu der alle Kandidaten zugelassen sind, die mindestens 12,5% der registrierten Wähler für sich gewonnen haben. In der zweiten Runde gewinnt der Kandidat mit den meisten Stimmen.

Die Prognosen sehen die neue Partei von Macron weit vorne, Les Echos [*] prognostiziert 370-400 Sitze. Die Republikaner (Fillon/Sarkozy) erhalten zwischen 120 und 150 Sitzen. Die Sozialisten 15-25 Sitze. Die linken um Melenchon zwischen 12 und 22 Sitze. FN 8-18 Sitze und andere 5-10 Sitze.


lesechos.fr/ elections/legislatives-2017/030374279522-sondage-legislatives-en-marche-pourrait-compter-jusqua-400-deputes-2092853.php

Parlamentswahlen in FR: EM hat absolute Mehrheit, FN wohl erfreulich wenige Sitze

Scrutinizer, Sonntag, 18.06.2017, 20:22 (vor 2494 Tagen) @ AdamSmith

Noch weniger Franzosen sind heute an die Urnen gegangen als letzte Woche. :(

Macron wird wie erwartet eine komfortable Mehrheit prognostiziert, wahrscheinlich aber nicht so überwältigend wie befürchtet.
Die Sozialisten sind derbe abgeschmiert, scheinen aber ihren freien Fall(= kein Fraktionsstatus) abgewendet zu haben.
Front National noch schlechter als letzte Woche prognostiziert. Wahrscheinlich die beste Nachricht des Abends.

Prognosen von Kantar und Ipsos um 20 Uhr sind nahe beieinander, ein weiteres Institut hat ziemlich stark abweichende Sitzverteilung.

En Marche: 360 Sitze lt. Kantar / 355 Sitze lt. Ipsos
Republikaner: 133 / 125
Sozialisten: 46 / 50
Melanchon-Kommunisten (France insoumise) 26 / 30
Front Nationale 6 / 8

Parlamentswahlen in FR: EM hat absolute Mehrheit, FN wohl erfreulich wenige Sitze

Ulrich, Montag, 19.06.2017, 11:13 (vor 2493 Tagen) @ Scrutinizer

Noch weniger Franzosen sind heute an die Urnen gegangen als letzte Woche. :(

Das dürfte wohl vor allem daran gelegen haben dass die ganz überwältigende Anzahl der Wahlberechtigten der Meinung war es sei bereits alles gelaufen. Ich weiß nicht wer konkret zu Hause geblieben ist, aber ich würde primär auf die ehemaligen Wähler der Sozialisten und eventuell auch des FN tippen.


Macron wird wie erwartet eine komfortable Mehrheit prognostiziert, wahrscheinlich aber nicht so überwältigend wie befürchtet.

Man darf gespannt sein was Macron aus der Mehrheit macht. Die Frage ist auch wie schnell sich die Fraktionen im Parlament finden. Wenn ich es richtig verstanden habe sind drei Viertel der Parlamentarier Neulinge. Dies ist eine ausgesprochen ungewöhnliche Situation, ich würde den einen oder anderen Fraktionsaustritt nicht ausschließen wollen.

In Frankreich herrscht ganz erheblicher Reformstau, dieser ist eventuell sogar noch größer als in Deutschland nach der Ära Kohl. Ich würde mich nicht wundern wenn es in ganz erheblichem Umfang außerparlamentarischen, teils auch gewalttätigen Widerstand geben sollte. Dies hat ja in Frankreich Tradition. Das ganze wird ein Langstreckenrennen werden, die Erfolge dürften sich erst in einigen Jahren zeigen. Macron hat allerdings den Vorteil dass er in den Aufschwung hinein reformieren kann, dies könnte einiges leichter machen.

Die Sozialisten sind derbe abgeschmiert, scheinen aber ihren freien Fall(= kein Fraktionsstatus) abgewendet zu haben.

Für mich ganz klar eine Reaktion auf den ehemaligen Präsidenten Hollande. Obwohl auf den ersten Blick kein unsympathischer Mensch war der für sein Amt im Nachhinein eine Nummer zu klein. Zudem hat er immer wieder unglücklich agiert. Und zuletzt war er extrem unbeliebt. Hinter ihm kam eigentlich nur noch Dominique Strauss-Kahn, und das will etwas heißen.

Zuletzt haben sich die Sozialisten in Linkspopulismus geflüchtet, man kann nur hoffen dass sie sich in der Opposition wieder vernünftig aufstellen und bei der nächsten Wahl in nominell fünf Jahren eine realpolitische Alternative bieten.

Front National noch schlechter als letzte Woche prognostiziert. Wahrscheinlich die beste Nachricht des Abends.

Dort tobt wohl hinter den Kulissen ein erbitterter Machtkampf zwischen dem nord- und dem südfranzösischen Parteiflügeln. Ich glaube die Zeit war es die in diesem Zusammenhang vom Butter- und vom olivenöl-FN schrieb. Auch ideologisch prallen da zwei weitgehend unterschiedliche Welten aufeinander. Rechtsextrem sind beide Gruppen, aber die eine will beispielsweise heraus aus dem Euro, die andere keinesfalls.


Prognosen von Kantar und Ipsos um 20 Uhr sind nahe beieinander, ein weiteres Institut hat ziemlich stark abweichende Sitzverteilung.

En Marche: 360 Sitze lt. Kantar / 355 Sitze lt. Ipsos
Republikaner: 133 / 125
Sozialisten: 46 / 50
Melanchon-Kommunisten (France insoumise) 26 / 30
Front Nationale 6 / 8

Das Endergebnis sieht wohl mehr oder weniger so aus:
En Marche: 350 Sitze
Republikaner: 137 Sitze
Sozialisten: 44 Sitze
Radikale Linke: 27 Sitze
Front National: 8 Sitze
Sonstige: 9 Sitze

Auf dem Papier eine ganz satte Mehrheit für Macron.

Um 10:45 haben übrigens die Brexit-Verhandlungen begonnen, in meinen Augen eine "Mision Impossibe" für die Briten. Theresa May ist im Augenblick nur amtierende Premierministerin, im Grunde hat sie zur Zeit gar kein echtes Verhandlungsmandat. Trotzdem tritt man an, einerseits weil die Zeit drängt und zum anderen auch weil May wohl Fakten schaffen und einen Putsch im eigenen Lager oder Neuwahlen verhindern will. Mich erinnert das ganze das jetzt abläuft an die chirurgische Trennung von siamesischen Zwillingen. Häufig erleidet dabei mindestens einer der beiden deutliche Schäden. Und in dieser Rolle sehe ich die Briten. Im Grunde ist das ganze in knapp anderthalb Jahren nicht zu schaffen. Man ist über Jahrzehnte zusammen gewachsen, eine Trennung ist nicht im Hauruck-Verfahren möglich. Zu einer Verlängerung kommt es allerdings nur wenn auf EU-Seite alle Staaten zustimmen. Aber dies erscheint mir im Augenblick durchaus zweifelhaft.

Parlamentswahlen in Frankreich: Wohl niedrigste Wahlbeteiligung seit 1958

Scrutinizer, Sonntag, 11.06.2017, 19:07 (vor 2501 Tagen) @ AdamSmith

Wahllokale in größeren Städten sind noch bis 20 Uhr offen. Ipsos/Sopra Steria rechnet hoch auf ca. 49% Wahlbeteiligung. Wäre laut ihnen die niedrigste Beteiligung seit 1958.

Parlamentswahlen in Frankreich: Macron mit absoluter Mehrheit

Scrutinizer, Sonntag, 11.06.2017, 20:48 (vor 2501 Tagen) @ Scrutinizer

und das ist eine gute Nachricht. Blockade und Stillstand hätte eindeutig nur dem FN genützt. So besteht eine Chance für die nächste Präsidentschaftswahl.

Parlamentswahlen in Frankreich: Wohl niedrigste Wahlbeteiligung seit 1958

Voomy, Berlin, Sonntag, 11.06.2017, 19:58 (vor 2501 Tagen) @ Scrutinizer

Nach dem Wahlkampf und der Periode im letzten halben Jahr sind die Franzosen recht politikmüde. Sie haben ihren großen Gewinn bereits erzielt.

Parlamentswahlen in Frankreich: Wohl niedrigste Wahlbeteiligung seit 1958

Ulrich, Sonntag, 11.06.2017, 21:04 (vor 2501 Tagen) @ Voomy

Nach dem Wahlkampf und der Periode im letzten halben Jahr sind die Franzosen recht politikmüde. Sie haben ihren großen Gewinn bereits erzielt.

Zudem gehen vermutlich viele davon aus Marcrons Partei der klare Sieger sein wird und bleiben deshalb zu Hause. Die Sozialisten hat es völlig zerlegt, und auch beim Front National hängt wohl der Haussegen schief. Es streiten sich zwei sehr unterschiedliche Fraktionen, und Marianne Le Pen ist quasi abgetaucht. Zudem tritt wenn ich es richtig verstanden habe ihr Vater mit einer rechtsradikal-katholischen Liste an die dem FN einige Stimmen abjagen könnte.

Parlamentswahlen in Frankreich

Franke, Freitag, 09.06.2017, 19:33 (vor 2503 Tagen) @ AdamSmith

Am Sonntag findet in Frankreich die erste Runde der Wahlen zur Nationalversammlung statt.

Die untere Kammer ist in 577 Wahlkreise eingeteilt.
Gewählt wird, wer in der ersten Runde die absolute Mehrheit und mindestens 25% der wahlberechtigten Wähler auf sich vereint. Gelingt dieses nicht, gibt es eine zweite Runde (am 18.06.2017) zu der alle Kandidaten zugelassen sind, die mindestens 12,5% der registrierten Wähler für sich gewonnen haben. In der zweiten Runde gewinnt der Kandidat mit den meisten Stimmen.

Die Prognosen sehen die neue Partei von Macron weit vorne, Les Echos [*] prognostiziert 370-400 Sitze. Die Republikaner (Fillon/Sarkozy) erhalten zwischen 120 und 150 Sitzen. Die Sozialisten 15-25 Sitze. Die linken um Melenchon zwischen 12 und 22 Sitze. FN 8-18 Sitze und andere 5-10 Sitze.


lesechos.fr/ elections/legislatives-2017/030374279522-sondage-legislatives-en-marche-pourrait-compter-jusqua-400-deputes-2092853.php


Von 0 auf 1, aus dem Stand eine klare Mehrheit, vielleicht Zwei-Drittel-Mehrheit. Ich kenn Dich nicht, ich wähl Dich trotzdem, weil für Macron. Also ich weiß ja nicht . . .

Sind die bisherigen republikanischen oder sozialistischen Abgeordneten so schlecht angesehen, dass sie von den Bürgern gleich mehrhundertfach fallengelassen werden? Oder sind sie in großer Zahl zu Macron übergelaufen?

Parlamentswahlen in Frankreich

Scrutinizer, Freitag, 09.06.2017, 19:58 (vor 2503 Tagen) @ Franke

Es ist wohl eine Mischung aus vielerlei Gründen.
Eine französische Kollegin begründet ihr Kreuz für Macron bzw. En Marche so: Französische etablierte Parteien waren entweder klar links oder klar rechts. Die gemäßigte Mitte existierte kaum. Dieses Lagerdenken haben viele Franzosen satt. Macrons Wahlprogramm ist eine Mischung: Mal eher rechts, mal eher links, viel Mitte.

Parlamentswahlen in Frankreich

Ulrich, Freitag, 09.06.2017, 21:49 (vor 2502 Tagen) @ Scrutinizer

Es ist wohl eine Mischung aus vielerlei Gründen.
Eine französische Kollegin begründet ihr Kreuz für Macron bzw. En Marche so: Französische etablierte Parteien waren entweder klar links oder klar rechts. Die gemäßigte Mitte existierte kaum. Dieses Lagerdenken haben viele Franzosen satt. Macrons Wahlprogramm ist eine Mischung: Mal eher rechts, mal eher links, viel Mitte.

Dazu kommt dass gerade bei den konservativen Parteien immer wieder Korruptionsskandale bekannt wurden, dazu illegale Wahlkampffinanzierung, etc.

Allerdings werden mittlerweile auch Personen aus Macrons Umfeld beschuldigt in Finanzskandale verwickelt zu sein. Ich weiß jedoch nicht wie belastbar diese Beschuldigungen sind.

Wahlen in Großbritannien

Scrutinizer, Freitag, 09.06.2017, 13:09 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

May wird um 12:30PM Ortszeit die Queen um Erlaubnis bitten, eine Regierung zu bilden. Laut Guardian hat man sich in der Nacht mit der nordirischen DUP auf eine Zusammenarbeit geeinigt. Ob eine formelle Koalition oder eine von DUP unterstützte Minderheitenregierung geeinigt ist laut BBC noch nicht klar.

A DUP source said: “We want there to be a government. We have worked well with May. The alternative is intolerable. For as long as Corbyn leads Labour, we will ensure there’s a Tory PM.”

theguardian.com/ politics/2017/jun/09/theresa-may-reaches-deal-with-dup-to-form-government-after-shock-election-result-northern-ireland

Theresa May versucht die Flucht nach vorne

Ulrich, Freitag, 09.06.2017, 14:38 (vor 2503 Tagen) @ Scrutinizer

May wird um 12:30PM Ortszeit die Queen um Erlaubnis bitten, eine Regierung zu bilden. Laut Guardian hat man sich in der Nacht mit der nordirischen DUP auf eine Zusammenarbeit geeinigt. Ob eine formelle Koalition oder eine von DUP unterstützte Minderheitenregierung geeinigt ist laut BBC noch nicht klar.

Es dürfte wohl eher auf eine Duldung als auf eine Koalition hinaus laufen. Allerdings ist die DUP ein sehr problematischer Haufen der teils extrem abwegiges Positionen vertritt. So ist man beispielsweise für einen möglichst harten Brexit, aber Ausnahmen möchte man für sich selbst und die Republik Irland. Hier soll möglichst alles so bleiben wie es ist. Zudem ist die DUP wohl für Teile der Konservativen ein rotes Tuch. Konflikte wären vorprogrammiert.

Normalerweise wäre die Theresa May nach diesem Wahlergebnis weg vom Fenster. Aber wir haben keine normalen Zeiten. Die Brexit-Verhandlungen drängen, ein mit einem Machtwechsel innerhalb der Konservativen verbundene Verzögerung würde den Briten massiv auf die Füße fallen, erneute Neuwahlen erst recht. Deshalb setzt sie auf Geschwindigkeit. Sie möchte möglichst schnell wiedergewählt werden um zu verhindern dass sich ihre Gegner innerhalb der Konservativen Partei sammeln. Im Augenblick weiß jeder der ein Auge auf Mays Posten geworfen hat dass er es nicht wird falls er den ersten Angriff führt. Deshalb belauert man sich vermutlich zunächst.

Ich halte die Situation innerhalb der Konservativen für extrem instabil. Selbst wenn Theresa May tatsächlich gewählt wird dann heißt das noch lange nicht dass sie auch noch in einem halben oder einem Jahr im Amt ist. Im Grunde kommt es auf fast jede Stimme an. Nur kommen diese Stimmen teils von fundamentalistischen Brexit-Befürwortern, teils aber auch von Brexit-Gegnern. Und beide Gruppen werden die Verhandlungen mit der EU argwöhnisch beobachten.

A DUP source said: “We want there to be a government. We have worked well with May. The alternative is intolerable. For as long as Corbyn leads Labour, we will ensure there’s a Tory PM.”


theguardian.com/ politics/2017/jun/09/theresa-may-reaches-deal-with-dup-to-form-government-after-shock-election-result-northern-ireland

Ich vermute einerseits dass es bereits in den letzten Tagen Kontakte für den jetzt eingetretenen Fall gegeben hat. Zudem bin ich mir sicher dass die DUP im Gegenzug massive Gegenleistungen von den Konservativen verlangen wird. Andererseits frage ich mich welche Auswirkungen die Duldung wohl auf die immer noch fragilen Verhältnisse in Nordirland haben wird. Die letzte Regierung in Nordirland war ja wegen Korruptionsvorwürfen geplatzt.

Wahlen in Großbritannien

Fluegelflitzer, Göttingen, Freitag, 09.06.2017, 13:30 (vor 2503 Tagen) @ Scrutinizer

May wird um 12:30PM Ortszeit die Queen um Erlaubnis bitten, eine Regierung zu bilden. Laut Guardian hat man sich in der Nacht mit der nordirischen DUP auf eine Zusammenarbeit geeinigt. Ob eine formelle Koalition oder eine von DUP unterstützte Minderheitenregierung geeinigt ist laut BBC noch nicht klar.

A DUP source said: “We want there to be a government. We have worked well with May. The alternative is intolerable. For as long as Corbyn leads Labour, we will ensure there’s a Tory PM.”


theguardian.com/ politics/2017/jun/09/theresa-may-reaches-deal-with-dup-to-form-government-after-shock-election-result-northern-ireland

Great. May plus ein Haufen radikaler Abtreibungsgegner, Klimaskeptiker und ehemaliger ultrarechter Terroristen, die zudem lustigerweise mit vielen ihrer Programmpunkte näher an Labour als an den Tories sind.

Wahlen in Großbritannien

Scrutinizer, Freitag, 09.06.2017, 13:42 (vor 2503 Tagen) @ Fluegelflitzer
bearbeitet von Scrutinizer, Freitag, 09.06.2017, 13:45

Die Gemengelage verspricht einiges an Zündstoff. Das Zitat aus dem Guardian finde ich eben wegen der teilweise programmatischen Nähe zu Labour deshalb so interessant: Corbyn scheint das Hassobjekt zu sein. Wäre interessant, ob sie einen PM wie z.B. Owen Smith, Angela Eagle, Ed oder David Miliband unterstützt hätten. Theoretisch gesprochen natürlich, zahlenmäßig würde es nicht reichen.

Wahlen in Großbritannien

Scrutinizer, Freitag, 09.06.2017, 08:10 (vor 2503 Tagen) @ Voomy
bearbeitet von Scrutinizer, Freitag, 09.06.2017, 08:13

Zac Goldsmith (Tories) hat seinen an Sarah Olney (Liberaldemokraten) erst neulich verlorenen Sitz knapp wiedergewonnen. Sehr schade.

Sehr erfreulich trotz des Rechtsrucks der Tories: UKIP wohl mit 0 Sitzen und -10%.

Wahlen in Großbritannien

AdamSmith, ..., Freitag, 09.06.2017, 12:27 (vor 2503 Tagen) @ Scrutinizer

Zac Goldsmith (Tories) hat seinen an Sarah Olney (Liberaldemokraten) erst neulich verlorenen Sitz knapp wiedergewonnen. Sehr schade.

Oh ja, nach seiner abscheulichen Wahlkampagne zum Bürgermeister von London und der Farce um den Rücktritt nach der Heathrow-Vorentscheidung hätte er sich darauf beschränken sollen, Papas Vermögen zu verprassen.

Sehr erfreulich trotz des Rechtsrucks der Tories: UKIP wohl mit 0 Sitzen und -10%.

Oder gerade deswegen. Der Linksruck Labours und eine höhere Wahlbeteiligung dürften ihr übriges dazu beigetragen haben.

Wahlen in Großbritannien

Liberogrande, Freitag, 09.06.2017, 15:25 (vor 2503 Tagen) @ AdamSmith

Der Brexit ist entschieden und von den Tories und auch Labour wird daran nicht gerüttelt. Damit ist deren zentraler Programmpunkt einfach weg.

Wahlen in Großbritannien

Ulrich, Freitag, 09.06.2017, 15:34 (vor 2503 Tagen) @ Liberogrande

Der Brexit ist entschieden und von den Tories und auch Labour wird daran nicht gerüttelt. Damit ist deren zentraler Programmpunkt einfach weg.

Das ist der Status Quo. Die Frage ist allerdings was passiert wenn die Briten bemerken dass der Brexit nicht wie ihnen versprochen wurde nur Vorteile, aber keine Nachteile mit sich bringt und genau das Gegenteil eintritt? Sobald die Verhandlungen laufen dürften die Briten schnell erkennen dass die Zeit gegen sie spielt und die EU alle Trümpfe in ihrer Hand hat. Für jede Forderung die die Briten durchsetzen wollen werden sie gleichwertige Zugeständnisse machen müssen. Aber das dürfte auf den entschiedenen Widerstand der Brexit-Hardliner stoßen.

Spätestens wenn die Verhandlungen "durch" oder falls es zu keiner Verlängerung kommen sollte die "Zwei-Jahres-Frist" um ist dann wird man auf der Insel den Fakten ins Auge blicken müssen. Aber was kommt dann? Teilweise sicherlich teilweise massiver Zorn auf die EU, teilweise aber hoffentlich auch die Erkenntnis dass der Brexit ein ganz massiver Fehler war.

Wahlen in Großbritannien

Scrutinizer, Freitag, 09.06.2017, 13:01 (vor 2503 Tagen) @ AdamSmith

Zac Goldsmith personifizert für mich fast alles, was ich an britischen Politikern abscheulich finde. Hat zwar nur knapp vor Olney gewonnen (ohne nachzugucken: Weniger als 100 Stimmen, glaube ich), trotzdem enttäuschend, dass er von so vielen das Vertrauen bekommen hat.

Was ich bzgl. UKIP meinte: Johnson hatte mit seiner Charakterisierung von UKIP-Wählern als einer verorengegangenen Sippe der Tories nur bedingt recht. Sonst hätten sie alle durch den Rechtsruck einfangen können. Labour konnte aber viele durch das sehr linke Programm abholen. Was ich ermutigender finde, als wenn alle 11% Ex-UKIP-Wähler zu den Tories übergelaufen wären.

Kategorie bitte ändern (o.T.)

Voomy, Freitag, 09.06.2017, 07:36 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

.

Aktuelle Projektion: 8 Sitze fehlen May zur Mehrheit. Therexit?

Scrutinizer, Freitag, 09.06.2017, 06:33 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

Egal, ob sich May noch über die Ziellinie retten kann oder ob es eine Koalition von Tories und DUP geben wird. Auf allen Kanälen werden ungenannte Tory-Politiker zitiert, die sich sicher sind, Theresa May würde sich nicht als PM halten können. Ihr wenig souveräner Auftritt heute Nacht dürfte kaum dazu beitragen, diese Stimmen verstummen zu lassen.

Mögliche Nachfolger: Boris Johnson, David Davis, Amber Rudd (Außenseiter-Chance). Ugh, was für eine Auswahl. Pest, Cholera, Malaria.

Vor einem viertel Jahr die "Eiserne Lady 2.0", heute nur noch ein Häufchen Rost

Ulrich, Freitag, 09.06.2017, 06:49 (vor 2503 Tagen) @ Scrutinizer

Egal, ob sich May noch über die Ziellinie retten kann oder ob es eine Koalition von Tories und DUP geben wird. Auf allen Kanälen werden ungenannte Tory-Politiker zitiert, die sich sicher sind, Theresa May würde sich nicht als PM halten können. Ihr wenig souveräner Auftritt heute Nacht dürfte kaum dazu beitragen, diese Stimmen verstummen zu lassen.

Mögliche Nachfolger: Boris Johnson, David Davis, Amber Rudd (Außenseiter-Chance). Ugh, was für eine Auswahl. Pest, Cholera, Malaria.

Theresa May hat sich selbst wirkungsvoll demontiert. Es dürfte ihr tatsächlich sehr schwer fallen, sich im Amt zu halten. Zudem könnte es lange dauern bis sich eine Mehrheit im Parlament gefunden hat. Im für Großbritannien schlechtesten Fall drohen sogar Neuwahlen. Und das in einer Situation in der für die Briten die Uhr tickt. Prinzipiell müssen die Austrittsverhandlungen aus der EU zwei Jahre nach der Austrittserklärung abgeschlossen sein. Zwar ist eine Verlängerung möglich, aber dafür bedarf es auf Seiten der EU-Mitglieder Einstimmigkeit.

Vor einem viertel Jahr die "Eiserne Lady 2.0", heute nur noch ein Häufchen Rost

Scrutinizer, Freitag, 09.06.2017, 07:06 (vor 2503 Tagen) @ Ulrich

Der Zeitrahmen ist sogar noch kürzer. Die Ratifizierung eines Vertrags dauert ca. 6 Monate. Spätestens Ende September 2018 muss ein eventueller Deal stehen.

Die häufigste Google-Suche der letzten Stunden in UK ist die "Democratic Unionist Party". Bin gespannt, ob sich die Tories auf eine Koalition oder Zusammenarbeit mit ihnen einlassen wollen.

Vor einem viertel Jahr die "Eiserne Lady 2.0", heute nur noch ein Häufchen Rost

Ulrich, Freitag, 09.06.2017, 14:45 (vor 2503 Tagen) @ Scrutinizer

Der Zeitrahmen ist sogar noch kürzer. Die Ratifizierung eines Vertrags dauert ca. 6 Monate. Spätestens Ende September 2018 muss ein eventueller Deal stehen.

Wenn tatsächlich absehbar ist dass man am Ende der beiden Jahre zu einer belastbaren Vereinbarung kommen sollte, dann wäre die EU sicherlich bereit, die Frist um diese sechs Monate zu verlängern.

Allerdings sehe ich uns noch lange nicht an diesem Punkt. Selbst wenn Theresa May wiedergewählt werden sollte halte ich die sich abzeichnende Regierung für sehr instabil. Ich wäre nicht verwundert wenn die Briten z.B. im nächsten Jahr erneut wählen würden. Zudem befürchte ich dass May ähnlich verhandelt wie sie Wahlkampf macht. Diese Frau beherrscht nur eines, Worthülsen abzulassen.


Die häufigste Google-Suche der letzten Stunden in UK ist die "Democratic Unionist Party". Bin gespannt, ob sich die Tories auf eine Koalition oder Zusammenarbeit mit ihnen einlassen wollen.

Diese Frage hat sich ja mittlerweile beantwortet. Und dies dürfte eine Menge zusätzliches Konfliktpotential mit sich bringen.

Vor einem viertel Jahr die "Eiserne Lady 2.0", heute nur noch ein Häufchen Rost

Scrutinizer, Freitag, 09.06.2017, 20:08 (vor 2503 Tagen) @ Ulrich

Allerdings sehe ich uns noch lange nicht an diesem Punkt. Selbst wenn Theresa May wiedergewählt werden sollte halte ich die sich abzeichnende Regierung für sehr instabil. Ich wäre nicht verwundert wenn die Briten z.B. im nächsten Jahr erneut wählen würden. Zudem befürchte ich dass May ähnlich verhandelt wie sie Wahlkampf macht. Diese Frau beherrscht nur eines, Worthülsen abzulassen.

Ihre Rede heute Nachmittag, nachdem sie bei der Queen war, verheißt nichts Gutes. Verkrampft, ignorant, nicht reflektiert, tw. krasser Widerspruch zum Wahlergebnis und ihrem Wahlprogramm. Vernichtend auch Federica Mogherini: Ein knappes Jahr nach dem Brexit hätte May immer noch nicht dargelegt, was für einen Brexit sie will.

Vor einem viertel Jahr die "Eiserne Lady 2.0", heute nur noch ein Häufchen Rost

Ulrich, Freitag, 09.06.2017, 21:54 (vor 2502 Tagen) @ Scrutinizer

Allerdings sehe ich uns noch lange nicht an diesem Punkt. Selbst wenn Theresa May wiedergewählt werden sollte halte ich die sich abzeichnende Regierung für sehr instabil. Ich wäre nicht verwundert wenn die Briten z.B. im nächsten Jahr erneut wählen würden. Zudem befürchte ich dass May ähnlich verhandelt wie sie Wahlkampf macht. Diese Frau beherrscht nur eines, Worthülsen abzulassen.

Ihre Rede heute Nachmittag, nachdem sie bei der Queen war, verheißt nichts Gutes. Verkrampft, ignorant, nicht reflektiert, tw. krasser Widerspruch zum Wahlergebnis und ihrem Wahlprogramm. Vernichtend auch Federica Mogherini: Ein knappes Jahr nach dem Brexit hätte May immer noch nicht dargelegt, was für einen Brexit sie will.

Ich wüsste nicht wann sich jemals eine Politikerin oder ein Politiker in Regierungsverantwortung in dieser Geschwindigkeit demontiert hätte.

Es gibt ja in der Wirtschaft durchaus Stimmen die sich vom Wahlergebnis einen "weicheren" Brexit versprechen. Ich halte es aber für mindestens genau so wahrscheinlich dass Theresa May oder wer auch immer ihr nachfolgt die Verhandlungen voll vor den Baum fahren so dass das ganze in Eklat und Chaos endet.

Vor einem viertel Jahr die "Eiserne Lady 2.0", heute nur noch ein Häufchen Rost

Franke, Freitag, 09.06.2017, 22:03 (vor 2502 Tagen) @ Ulrich

Ich wüsste nicht wann sich jemals eine Politikerin oder ein Politiker in Regierungsverantwortung in dieser Geschwindigkeit demontiert hätte.


Trump? Ach nee, der hat schon demontiert angefangen, der zählt nicht.

Vor einem viertel Jahr die "Eiserne Lady 2.0", heute nur noch ein Häufchen Rost

Ulrich, Freitag, 09.06.2017, 22:24 (vor 2502 Tagen) @ Franke

Ich wüsste nicht wann sich jemals eine Politikerin oder ein Politiker in Regierungsverantwortung in dieser Geschwindigkeit demontiert hätte.

Trump? Ach nee, der hat schon demontiert angefangen, der zählt nicht.

Der war in der Tat von Anfang an eine Lachnummer, auch wenn man mittlerweile eher heulen könnte.

Wie sehr es in der amerikanischen Regierung drunter und drüber geht konnte man auch in dieser Woche sehen. Einerseits brandmarkte Trump Katar als langjährigen Terrorfinanzier und begrüßte die Maßnahmen der Nachbarstaaten, andererseits forderte Außenminister Tillerson ein Ende der Blockade Katars. Das wirkt auf mich nicht so als würde man in Washington miteinander reden.

100 of 650 - BBC forecasts

Freyr, Freitag, 09.06.2017, 03:28 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

Nach 100 ausgezählten Sitzen haben wir
53 Lab
34 Con

Aber laut der gerade veröffentlichten BBC-Vorhersage korrigieren sie die exit polls zu

Conservative 322 (von 314)
Labour 261 (von 266)
SNP 32
Liberal Democrat 13

100 of 650 - BBC forecasts

Voomy, Berlin, Freitag, 09.06.2017, 04:28 (vor 2503 Tagen) @ Freyr

Neuer BBC Forecast:

Con: 318
Labour: 267

Stand 4:30 reale Ergebnisse:

Con: 164
Labour: 181
Lib Dem: 6
SNP: 26

100 of 650 - BBC forecasts

Voomy, Berlin, Freitag, 09.06.2017, 03:29 (vor 2503 Tagen) @ Freyr

Jap. Schottland könnte May tatsächlich im Amt halten. Dann wiederum scheinen in London mehr Sitze für Con auf der Kippe zu stehen als man angenommen hat. Es wird also wohl noch länger als 4:00 dauern, bis ne Tendenz absehbar ist.

So oder so, für eine Mehrheit wird es wohl nicht reichen, jedenfalls nicht für die Cons alleine.

100 of 650 - BBC forecasts

Freyr, Freitag, 09.06.2017, 03:40 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

So oder so, für eine Mehrheit wird es wohl nicht reichen, jedenfalls nicht für die Cons alleine.

Und da kommt die DUP ins Spiel, die haben jetzt genug Sitze für eine Koalition.
(Und Sinn Féin spielt denen auch noch in die Karten).

Oder wie ich gerade lese: "Scotland WTF?"
und
"Brexit night all over again".

100 of 650 - BBC forecasts

Voomy, Berlin, Freitag, 09.06.2017, 03:43 (vor 2503 Tagen) @ Freyr

Naja, Sky hat gerade eine etwas gemäßigtere Prognose abgegeben. Die sagen Cons stehen zwischen 308 und 328 am Ende. :)

May hat sich satt verspekuliert

Franke, Freitag, 09.06.2017, 03:59 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

Vielleicht wird es sie den Job kosten.

Aber für ihre Partei wird es irgendwie zum Weiterregieren reichen.

Gute Nacht!

3:00

Voomy, Berlin, Freitag, 09.06.2017, 03:02 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

Conservative 31
Labour 55
SNP 7

Labour jetzt mit 6 Gains (5 davon von Con), Cons mit 3 (alle von SNP).

Eben hat der Minister für internationale Zusammenarbeit der Tories seinen Sitz verloren.

3:00

Franke, Freitag, 09.06.2017, 03:04 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

Conservative 31
Labour 55
SNP 7

Labour jetzt mit 6 Gains (5 davon von Con), Cons mit 3 (alle von SNP).

Eben hat der Minister für internationale Zusammenarbeit der Tories seinen Sitz verloren.


Wird nicht mehr benötigt. ;-)

Nick Clegg abgesaegt

DieRoteKarteZahlIch, UK, Freitag, 09.06.2017, 03:48 (vor 2503 Tagen) @ Franke

Ei ei ei.

Newcastle first

Voomy, Berlin, Freitag, 09.06.2017, 00:01 (vor 2503 Tagen) @ Voomy
bearbeitet von Voomy, Freitag, 09.06.2017, 00:05

Labour gewinnt - deutlich. Haben ihre Mehrheit um 5000 Stimmen ausgebaut. Allerdings scheint man jetzt ein wenig am Exit Poll zu zweifeln, weil die Zahlen aus New Castle nicht ganz zu den Polls passen wollen.

In einzelnen Wahlkreisen dauert es ca. eine Stunde.

Franke, Freitag, 09.06.2017, 02:44 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

Labour gewinnt - deutlich. Haben ihre Mehrheit um 5000 Stimmen ausgebaut. Allerdings scheint man jetzt ein wenig am Exit Poll zu zweifeln, weil die Zahlen aus New Castle nicht ganz zu den Polls passen wollen.


In anderen fünf, sechs Stunden.


Haben die Spaß daran, die ganze Nacht durchzumachen? Die Zahl der Wahlberechtigten wird wohl überall ungefähr gleich sein, die der Wähler ähnlich, überall Stimmzettel mit je einem Kreuz darauf - Es bleibt übrig, dass manche viel mehr Leute einsetzen als andere.

Newcastle first

Zoon, Freitag, 09.06.2017, 00:18 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

Tories scheinen besser zu sein als der Exit Poll nahelegt.

Newcastle first

Freyr, Freitag, 09.06.2017, 01:03 (vor 2503 Tagen) @ Zoon

Tories scheinen besser zu sein als der Exit Poll nahelegt.

Joa, wie beim letzten mal. Da gab es verglichen mit den exit polls 14 Sitze mehr für die Tories und in der Differenz zu Labour +21 Sitze.

Newcastle first

Voomy, Berlin, Freitag, 09.06.2017, 01:12 (vor 2503 Tagen) @ Freyr

Stand 1:11 ist allerdings so, dass keiner eine Ahnung von irgendwas hat. Mal ist der Exit Poll mit mehr Swing in Richtung Tories, manchmal hat er Labour sogar unterschätzt. Man scheint auch vom Turnout überrascht zu sein, 6 Ergebnisse um 1:11 sind sehr wenig.

2:00

Voomy, Berlin, Freitag, 09.06.2017, 02:01 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

Cons: 6
Labour: 10

Nur gehaltene Sitze bisher.

2:00

Freyr, Freitag, 09.06.2017, 02:08 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

So da ist der erste Verlust.

Labour gewinnt Vale of Clwyd.

Zuvor war schon wichtig, dass Darlington gehalten wurde:

"Darlington was the seat that was meant to show Theresa May was heading for a landslide. Instead, Labour have held it."
Curtice

2:00

Voomy, Berlin, Freitag, 09.06.2017, 02:15 (vor 2503 Tagen) @ Freyr

Und der Zweite. Rutherglen and Hamilton West.

Ist allerdings seltsam, dass manche Sender die Ergebnisse nicht verkünden wollen, während andere Medien schon davon berichten.

2:40

Voomy, Berlin, Freitag, 09.06.2017, 02:41 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

Inzwischen doch einige übernommene Sitze durch Labour.

Corbryn ist inzwischen bei den meisten Buchmachern Favorit als neuer Premierminister.

Das Pfund verliert deutlich.

2:40

myconos ⌂ @, Freitag, 09.06.2017, 03:08 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

Corbryn ist inzwischen bei den meisten Buchmachern Favorit als neuer Premierminister.


Auf Betfair (Wettbörse) momentan 2.00 May, aber es ist heftig, wie das hin und her schwankt. Extrem unsichere Geschichte. Selbst Boris ist fast wieder im Rennen.

2:40

Franke, Freitag, 09.06.2017, 02:55 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

Inzwischen doch einige übernommene Sitze durch Labour.

Corbyn ist inzwischen bei den meisten Buchmachern Favorit als neuer Premierminister.

Das Pfund verliert deutlich.

SPON präsentiert unter "Alle Ergebnisse" noch die Prognose von 23:00 Uhr. Da wird man im BVB-Forum besser informiert.

2:40

DieRoteKarteZahlIch, UK, Freitag, 09.06.2017, 03:15 (vor 2503 Tagen) @ Franke

SPON präsentiert unter "Alle Ergebnisse" noch die Prognose von 23:00 Uhr. Da wird man im BVB-Forum besser informiert.

Das erklaert die hohe Auslastung der Server hier ;-)

2:40

DieRoteKarteZahlIch, UK, Freitag, 09.06.2017, 02:44 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

Inzwischen doch einige übernommene Sitze durch Labour.

Corbryn ist inzwischen bei den meisten Buchmachern Favorit als neuer Premierminister.

Das Pfund verliert deutlich.

Steht bei 1.14 seit einigen Tagen, oder?

Wenn Corbyn PM wuerde, muesste der Pfund ja steigen.

2:40

Franke, Freitag, 09.06.2017, 02:56 (vor 2503 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Inzwischen doch einige übernommene Sitze durch Labour.

Corbryn ist inzwischen bei den meisten Buchmachern Favorit als neuer Premierminister.

Das Pfund verliert deutlich.


Steht bei 1.14 seit einigen Tagen, oder?

Wenn Corbyn PM wuerde, muesste der Pfund ja steigen.


Unklarheit, schwierige Verhandlungen, eine schlechte britische Verhandlungsposition - Wohl eher nicht gut für die britische Währung.

2:40

DieRoteKarteZahlIch, UK, Freitag, 09.06.2017, 03:13 (vor 2503 Tagen) @ Franke

Unklarheit, schwierige Verhandlungen, eine schlechte britische Verhandlungsposition - Wohl eher nicht gut für die britische Währung.

Nichts ist aber schlechter fuer den Pfund, als aus dem Europäischer Binnenmarkt auszutreten.

2:40

Voomy, Berlin, Freitag, 09.06.2017, 02:50 (vor 2503 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

Hat zumindest bisher zum Dollar 1,8% verloren seit Exit Poll.

Newcastle first

Voomy, Berlin, Freitag, 09.06.2017, 00:20 (vor 2503 Tagen) @ Zoon

Jop, der Swing war beide Male deutlich daneben. In Sunderland ging er in Richtung Torries, in Newcastle war er weniger deutlich für Labour als gedacht. Aber sind halt erst 2 Seats. Gegen 3,4 sollte es eine klare Tendenz geben.

Wahlen in Großbritannien

Fluegelflitzer, Göttingen, Donnerstag, 08.06.2017, 23:59 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

Bleibt zu hoffen, dass May sich jetzt zum Rückzug gezwungen fühlt. Die Welt braucht im Moment wirklich nichts weniger als 5 Jahre eine weibliche Trump, die mit nuklearen Erstschlägen und Aufhebung von Menschenrechten droht.

May am 20.05.17 (FB): "If I lose just six seats I will lose this election"

Zoon, Donnerstag, 08.06.2017, 23:44 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

"... and Jeremy Corbyn will be sitting down to negotiate with the presidents, prime ministers and chancellors of Europe".

May am 20.05.17 (FB): "If I lose just six seats I will lose this election"

MKB, Siegen, Donnerstag, 08.06.2017, 23:48 (vor 2503 Tagen) @ Zoon

Völlig unwichtig. Wichtig ist wer ist schneller, sunderland oder newcastle. In 45 min wird der erste Wahlkreis zahlen melden. Wie langgezogen, da geh ich lieber pennen und lese morgen vom May Debakel.

Wahlen in Großbritannien

MKB, Siegen, Donnerstag, 08.06.2017, 23:22 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

Es dürfte nicht zu einer Mehrheit reichen. Einige Umfragen vor der Wahl gingen ja schon vom ein hung parliament aus. Die Briten versuchen auch alles so kompliziert wie möglich zu machen. Was soll man von so einem zerrissenen Volk noch erwarten. Das ganze schwarz weiß Gerede der populisten machen zur Zeit ganze Länder kaputt.

Wahlen in Großbritannien

Alones, Donnerstag, 08.06.2017, 23:15 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

Im Moment sieht es danach aus, dass May die große Verliererin der Wahl ist. Selbst wenn es zu einer knappen Mehrheit reichen sollte. Damit würde May extrem geschwächt in die Brexit-Verhandlungen gehen. Labour mit Corbyn darf sich hingegen durchaus als Gewinner fühlen.

Wahlen in Großbritannien

Alones, Donnerstag, 08.06.2017, 23:22 (vor 2503 Tagen) @ Alones

Hmm... Es sind eher so die Siege wie sie auch die SPD in Deutschland holt. Waren in der Umfrage mal bei 22% und freuen sich dann wenn sie doch noch 29-30% holen. Labour ist jetzt ziemlich genau da, wo sie 2015 unter Ed Miliband bereits waren.

Wahlen in Großbritannien

Alones, Donnerstag, 08.06.2017, 23:28 (vor 2503 Tagen) @ Kulibi77

Hmm... Es sind eher so die Siege wie sie auch die SPD in Deutschland holt. Waren in der Umfrage mal bei 22% und freuen sich dann wenn sie doch noch 29-30% holen. Labour ist jetzt ziemlich genau da, wo sie 2015 unter Ed Miliband bereits waren.

Wann hat die SPD zuletzt eine Wahl gewonnen? Ich halte es auch für unwahrscheinlich, dass die SPD überhaupt noch einmal in die Nähe von 30% kommen wird.

Corbyn hat einen starken Wahlkampf geführt und vor allem viele junge Wähler angesprochen. Seine Wahlkampfveranstaltungen waren richtige Events. Ein bisschen vergleichbar mit Sanders in den USA. Dementsprechend kann man das schon positiv werten. Vor allem auch wenn man bedenkt, welchen medialen Gegenwind Corbyn bekommen hat. Insbesondere die Sun hat dabei mal wieder weit unter die Gürtellinie geschlagen.

Wahlen in Großbritannien

Alones, Donnerstag, 08.06.2017, 23:31 (vor 2503 Tagen) @ Alones

In den USA, wie in GB oder in Deutschland (bei allen natürlich auftretenden Unterschieden von Nation zu Nation): Linke verstehen irgendwie nicht, dass es bei Wahlen darum geht die Macht zu bekommen und nicht darum die Umfragewerte von vor 3 Monaten zu überbieten. Ed Miliband musste mit fast exakt dem gleichen Ergebnis zurücktreten. 2015 war es eine krachende Niederlage. Jetzt ist ein "Sieg". Ein Hoch auf die Umfragen!

Wahlen in Großbritannien

Voomy, Berlin, Donnerstag, 08.06.2017, 23:30 (vor 2503 Tagen) @ Alones

Die Medien haben sich eh wieder ganz groß gegeben: Die Titelblätter der beiden großen Blätter heute

Wahlen in Großbritannien

Voomy, Donnerstag, 08.06.2017, 23:46 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

Die Medien haben sich eh wieder ganz groß gegeben: Die Titelblätter der beiden großen Blätter heute

Ist ja ekelhaft.
Da wundert man sich, wenn Gesellschaften gespalten sind und Menschen unterschiedlicher Meinung nicht zueinander finden?

Wahlen in Großbritannien

Voomy, Berlin, Donnerstag, 08.06.2017, 23:25 (vor 2503 Tagen) @ Kulibi77

Man muss auch sagen dass die Aufholjagd jetzt nicht entstand weil Labour so gut war, sondern weil es May und die Torries auf epische Weise verkackt haben.

Wahlen in Großbritannien

Voomy, Donnerstag, 08.06.2017, 23:26 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

Ganz genau und besonders ist es ein reiner Zahlensieg. Macht haben sie trotzdem keine.

Wahlen in Großbritannien

AdamSmith, ..., Donnerstag, 08.06.2017, 23:27 (vor 2503 Tagen) @ Kulibi77

Das ist solange Corbyn Chef ist auch gut so.
Wobei ich die "Niederlage" für May absolut begrüße.

Wahlen in Großbritannien

Ulrich, Donnerstag, 08.06.2017, 23:42 (vor 2503 Tagen) @ AdamSmith

Das ist solange Corbyn Chef ist auch gut so.
Wobei ich die "Niederlage" für May absolut begrüße.

Dass Labour trotz Corbyn so gut abschneidet ist in allererster Linie Theresa May und ihren zahlreichen Fehlern im Wahlkampf zu verdanken. In wenigen Monaten von der "Eisernen Lady 2.0" zu einem Häufchen Rost.

Ich frage mich, ob sie wohl falls sich dieses Ergebnis bestätigen sollte auch in den nächsten Monaten noch unangefochten an der Spitze der Konservativen stehen wird. Vermutlich dürfte es nicht wenige Leute in ihrer eigenen Partei geben die Lust verspüren die Säge an ihrem Stuhl anzusetzen.

Wahlen in Großbritannien

DieRoteKarteZahlIch, UK, Freitag, 09.06.2017, 01:55 (vor 2503 Tagen) @ Ulrich

Das ist solange Corbyn Chef ist auch gut so.
Wobei ich die "Niederlage" für May absolut begrüße.


Dass Labour trotz Corbyn so gut abschneidet ist in allererster Linie Theresa May und ihren zahlreichen Fehlern im Wahlkampf zu verdanken. In wenigen Monaten von der "Eisernen Lady 2.0" zu einem Häufchen Rost.

In der Tat. Labour punktet aber ganz ordentlich bei den Juengeren. Und selbst der Spectator schrieb, dass Corbyn einer der wenigen sei, der in erster Linie nicht versucht damit zu punkten, Aengste zu schuerren. Und, dass er seine Gegner nicht (auf persoenlicher Ebene) attackiert. Dear Guardian schreibt gerade "He understood that voters want to be inspired rather than lectured".

Trotzdem, vermute ich, dass die conversatives die Mehrheit schaffen.

Wahlen in Großbritannien

MKB, Siegen, Donnerstag, 08.06.2017, 23:52 (vor 2503 Tagen) @ Ulrich

May hat einen beispiellosen Wahlkampf geführt. Wie schlecht sie hier ist hätte man aber auch vorher wissen können. Arrogant, und vor allem was ich so gesehen habe wirkt sie nicht gerade wie die hellste Kerze auf der Torte.

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Alones, Donnerstag, 08.06.2017, 23:52 (vor 2503 Tagen) @ Ulrich

Das ist solange Corbyn Chef ist auch gut so.
Wobei ich die "Niederlage" für May absolut begrüße.


Dass Labour trotz Corbyn so gut abschneidet ist in allererster Linie Theresa May und ihren zahlreichen Fehlern im Wahlkampf zu verdanken. In wenigen Monaten von der "Eisernen Lady 2.0" zu einem Häufchen Rost.

Das ist genau dieselbe überflüssige und müßige Diskussion wie im Fußball. War der Gegner so schlecht? Oder war die eigene Mannschaft/Partei so stark? Und natürlich muss eine Partei Fehler gemacht haben, sonst würde es nur Wahlgewinner geben. Genauso wie eine Mannschaft Fehler machen muss, damit überhaupt Tore fallen können. Im Endeffekt ist man immer nur so stark, wie es der Gegner zulässt (lediglich den letzten US-Wahlkampf würde ich da mal ausklammern). Unter dem Strich hat May einen schwachen Wahlkampf geführt. Und Corbyn einen guten. Ansonsten wären die Wähler zu anderen Parteien übergelaufen, anstatt zu Labour.

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Ulrich, Freitag, 09.06.2017, 15:36 (vor 2503 Tagen) @ Alones
bearbeitet von Ulrich, Freitag, 09.06.2017, 15:44

Das ist solange Corbyn Chef ist auch gut so.
Wobei ich die "Niederlage" für May absolut begrüße.


Dass Labour trotz Corbyn so gut abschneidet ist in allererster Linie Theresa May und ihren zahlreichen Fehlern im Wahlkampf zu verdanken. In wenigen Monaten von der "Eisernen Lady 2.0" zu einem Häufchen Rost.


Das ist genau dieselbe überflüssige und müßige Diskussion wie im Fußball. War der Gegner so schlecht? Oder war die eigene Mannschaft/Partei so stark? Und natürlich muss eine Partei Fehler gemacht haben, sonst würde es nur Wahlgewinner geben. Genauso wie eine Mannschaft Fehler machen muss, damit überhaupt Tore fallen können. Im Endeffekt ist man immer nur so stark, wie es der Gegner zulässt (lediglich den letzten US-Wahlkampf würde ich da mal ausklammern). Unter dem Strich hat May einen schwachen Wahlkampf geführt. Und Corbyn einen guten. Ansonsten wären die Wähler zu anderen Parteien übergelaufen, anstatt zu Labour.

Wenn die Mannschaft die vorher als glasklarer Favorit in die Begegnung gegangen ist sich unbedrängt ein halbes Dutzend Eigentore einschenkt dann stellt sich die Frage nicht wirklich ob der Gegner eventuell zu stark war.

Übrigens haben die Konservativen besonders in den Wahlkreisen auf die May sich im Wahlkampf konzentriert hat und in denen sie die meisten Auftritte absolvierte am schlechtesten abgeschnitten.

Wahlen in Großbritannien

Voomy, Berlin, Donnerstag, 08.06.2017, 23:16 (vor 2503 Tagen) @ Alones

Am Ende wirds die SNP sein, die den Torries eine Mehrheit verschaffen muss. Dürfte bitter für beide Damen an der Spitze schmecken.

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Franke, Donnerstag, 08.06.2017, 23:27 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

Am Ende wirds die SNP sein, die den Torries eine Mehrheit verschaffen muss. Dürfte bitter für beide Damen an der Spitze schmecken.


Um den Preis einer erneuten Abstimmung über die schottische Unabhängigkeit?

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Voomy, Berlin, Donnerstag, 08.06.2017, 23:27 (vor 2503 Tagen) @ Franke

Naja. Die SNP ist auch so richtig eingebrochen. Keine Ahnung ob sie in der Position sind irgendwelche Forderungen zu stellen.

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Ulrich, Donnerstag, 08.06.2017, 23:47 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

Naja. Die SNP ist auch so richtig eingebrochen. Keine Ahnung ob sie in der Position sind irgendwelche Forderungen zu stellen.

Trotzdem dürften SNP und Liberale wegen ihrer eindeutigen Positionen zum Brexit die letzten sein die May erneut in den Sattel helfen werden. Sollte sich das Ergebnis bestätigen dürfte die Regierungsbildung ausgesprochen schwierig werden.

Allerdings sind die im Augenblick vorliegenden Zahlen wegen des britischen Mehrheitswahlrechts u.U. nicht sonderlich belastbar. Gerade in Wahlkreisen in denen es Kopf-an-Kopf-Rennen von zwei Kandidaten gibt dürften Exit-Polls nicht immer exakt sein.

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Voomy, Berlin, Donnerstag, 08.06.2017, 23:52 (vor 2503 Tagen) @ Ulrich

Glaubt man den ersten Zahlen scheint es aber Schottland zu sein, die die Torries derzeit im Sattel halten und das wird Sturgeon nicht ignorieren können. Aber du hast recht, so richtig wird man es erst sehen, wenn die ersten Wahlkreis ausgezählt sind. So oder so läuft es aber entweder auf Chaos in der Regierung oder nochmal Neuwahlen raus.

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Alones, Donnerstag, 08.06.2017, 23:21 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

Am Ende wirds die SNP sein, die den Torries eine Mehrheit verschaffen muss. Dürfte bitter für beide Damen an der Spitze schmecken.

Für May zumindest könnte es jetzt sehr eng werden. Einen Rücktritt halte ich nicht für unwahrscheinlich, wenn das Ergebnis so bleibt.

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Alones, Donnerstag, 08.06.2017, 23:28 (vor 2503 Tagen) @ Alones

Am Ende wirds die SNP sein, die den Torries eine Mehrheit verschaffen muss. Dürfte bitter für beide Damen an der Spitze schmecken.


Für May zumindest könnte es jetzt sehr eng werden. Einen Rücktritt halte ich nicht für unwahrscheinlich, wenn das Ergebnis so bleibt.

Hoch gepokert und (die absolute Mehrheit) verloren, sofern die Exit polls zutreffen. Ein Rücktritt würde mich nicht wundern.

Angesichts der Aufgaben, denen sich das Vereinigte Königreich aktuell stellen muss (Brexit, innere Sicherheit), ist "Chaos" noch eine schmeichelhafte Beschreibung. Ich frage mich, wann man in die Brexit-Verhandlungen einsteigen möchte. Die Zeit läuft...

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Zoon, Donnerstag, 08.06.2017, 23:36 (vor 2503 Tagen) @ Erfolgsfan

Zur Not zieht man den Austrittsantrag wieder zurück.

Niemand konnte wissen, dass der Brexit so schwierig ist.

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Voomy, Berlin, Donnerstag, 08.06.2017, 23:40 (vor 2503 Tagen) @ Zoon

Geht wohl nach Triggern von Artikel 50 nicht mehr so einfach. Dafür gibt es anscheinend keinen Inhalt in den Gesetzen.

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Zoon, Donnerstag, 08.06.2017, 23:54 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

Meiner Erinnerung ist die Rücknahme der Austrittserklärung im EU-Vertrag nicht geregelt. Allerdings sind viele Europa- und Völkerrechtler der Auffassung, dass dies möglich ist. Es hat schon mehrfach Austrittserklärungen aus internationalen Organisationen gegeben, die zeitversetzt Wirkung erzeugen sollten, und die zurückgenommen wurden, bevor diese Wirkung eintrat. Das wurde stets akzeptiert. Beim EU-Austritt würden die EU-Partner das sicherlich auch akzeptieren. Könnte schon sein, dass die Briten für diese Akzeptanz noch das ein oder andere Zugeständnis machen müssen.

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Ulrich, Donnerstag, 08.06.2017, 23:51 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

Geht wohl nach Triggern von Artikel 50 nicht mehr so einfach. Dafür gibt es anscheinend keinen Inhalt in den Gesetzen.

Ich würde vermuten dass die EU einen Weg finden würde falls die Briten wirklich in der EU bleiben wollten. Aber im Augenblick befürworten oder akzeptieren die meisten Parteien den Brexit. Da müsste schon viel passieren damit sich das ändert. Allenfalls könnte ich mir vorstellen dass ein eventuell von den Konservativen benötigter Koalitionspartner eine zweite Volksabstimmung am Ende des Austrittsprozesses erzwingt.

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Ulrich, Freitag, 09.06.2017, 00:16 (vor 2503 Tagen) @ Ulrich

Geht wohl nach Triggern von Artikel 50 nicht mehr so einfach. Dafür gibt es anscheinend keinen Inhalt in den Gesetzen.


Ich würde vermuten dass die EU einen Weg finden würde falls die Briten wirklich in der EU bleiben wollten. Aber im Augenblick befürworten oder akzeptieren die meisten Parteien den Brexit. Da müsste schon viel passieren damit sich das ändert. Allenfalls könnte ich mir vorstellen dass ein eventuell von den Konservativen benötigter Koalitionspartner eine zweite Volksabstimmung am Ende des Austrittsprozesses erzwingt.

Eine Abstimmung, die erneut deutlich machen würde, wie tief die Gräben in UK sind. Selbst wenn das Remain-Lager siegreich wäre: Was dann? Das innenpolitische Desaster bleibt. So, wie man es aktuell beobachten kann - nur unter umgekehrten Vorzeichen. Zulauf würden in dem Fall dann die extremen Rechten gewinnen, als Sammelbecken für die dann sehr frustrieren Brexit-Anhänger, die sich um ihren "Lohn" gebracht sehen. Enttäuscht von den Eliten, die ein Votum nicht umsetzen konnten.

So blöd es klingen mag: Ich bin kein Freund des Brexit und halte ihn für eine enorm dämliche Entscheidung. Die Mehrheit war allerdings vorhanden, man sollte das Ergebnis annehmen und für die Bevölkerung annehmbare Lösungen finden. Dieser Eiertanz ist dabei jedoch absolut nicht hilfreich. Ebenso wenig wie die jeweiligen Drohgebärden aus London und Brüssel.

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Franke, Donnerstag, 08.06.2017, 23:34 (vor 2503 Tagen) @ Erfolgsfan

Am Ende wirds die SNP sein, die den Torries eine Mehrheit verschaffen muss. Dürfte bitter für beide Damen an der Spitze schmecken.


Für May zumindest könnte es jetzt sehr eng werden. Einen Rücktritt halte ich nicht für unwahrscheinlich, wenn das Ergebnis so bleibt.


Hoch gepokert und (die absolute Mehrheit) verloren, sofern die Exit polls zutreffen. Ein Rücktritt würde mich nicht wundern.

Angesichts der Aufgaben, denen sich das Vereinigte Königreich aktuell stellen muss (Brexit, innere Sicherheit), ist "Chaos" noch eine schmeichelhafte Beschreibung. Ich frage mich, wann man in die Brexit-Verhandlungen einsteigen möchte. Die Zeit läuft...


Was passiert denn, wenn sich die Briten einfach weigern, die "Austrittsgebühr" zu bezahlen?

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AdamSmith, ..., Donnerstag, 08.06.2017, 23:58 (vor 2503 Tagen) @ Franke

Was passiert denn, wenn sich die Briten einfach weigern, die "Austrittsgebühr" zu bezahlen?

Es ist ja mehr eine Berechnung der zukünftigen EU-Verpflichtungen, denen auch die Briten zugestimmt haben und ist pure Verhandlungsmasse. Das könnte man eventuell vor einem internationalen Schiedsgericht schlichten, bin mir aber nicht sicher.

Es ist eine politische Entscheidung, die die 27 Regierungen dann treffen müssen, die folgende Optionen haben:
1) Keine Verhandlungen mit UK über die zukünftige Zusammenarbeit. Das wäre eine, für die britische Wirtschaft desaströse Entscheidung und aus EU-Sicht gar nicht verkehrt.
2) Wird ausgeklammert und einem Schiedsgericht übergeben. Über die übrigen Punkte wird der Austritts- Übergangsvertrag geschlossen. Die Abwicklung fließt in den Vertrag über die zukünftige Zusammenarbeit ein. Das wäre die humanere Lösung. Aber aufgrund der Abschreckungs-Wirkung, die die EU erzielen will, suboptimal.

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Voomy, Berlin, Donnerstag, 08.06.2017, 23:39 (vor 2503 Tagen) @ Franke

Darüber gibt es keine wirkliche sachkundige Aussage. Wie auch, gibt ja kein Präzedenzfall. Die EU könnte klagen, aber wie das Geld eintreiben? Allerdings wäre ein Kappen aller Verbindungen für die Briten möglicherweise noch um einiges folgenreicher als die bisherigen Prognosen aussehen. Man möchte ja schon einige Sachen mit der EU beibehalten.

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MKB, Siegen, Donnerstag, 08.06.2017, 23:43 (vor 2503 Tagen) @ Voomy

Franz Sedelmayer hat den russischen Staat gepfändet. Da wird man schon Mittel und Wege finden.

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Voomy, Berlin, Donnerstag, 08.06.2017, 23:27 (vor 2503 Tagen) @ Alones

https://twitter.com/theresa_may/status/865855578454806529

Stand jetzt hat sie 16 Sitze verloren. :)

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