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Neu auf schwatzgelb.de: Das Tuchel-Feeling (BVB)

Redaktion schwatzgelb.de ⌂ @, Dortmund, Dienstag, 02.08.2016, 18:01 (vor 2821 Tagen)

Viel Talent im Kader, keine klare Stammelf, eine variable Struktur. Der BVB steht vor einer ungewissen Zukunft, hat aber vermutlich den bestmöglichen Trainer dafür unter Vertrag. Sehen wir mit einem Jahr Verzögerung den echten Thomas Tuchel beim BVB?


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Neu auf schwatzgelb.de: Das Tuchel-Feeling

Didi, Schweiz, Dienstag, 02.08.2016, 18:20 (vor 2821 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Wer das Glück hat, einen qualitativ hochwertigen Kader mit einer eingespielten Struktur übernehmen zu dürfen, der krempelt nicht unnötig in den wenigen Wochen der Sommerpause alles um. Stattdessen entwickelt man die Spielweise behutsam weiter und löst zunächst das dringendste Problem, nämlich dass uns offensiv gegen halbwegs gut stehende Gegner jahrelang meist wenig einfiel.

Also ich finde, das beisst sich etwas, oder nicht? Ich finde, dass Tuchel den Kader im Sommer schon massiv umgebaut hat und schon in den Testspielen gegen die Japaner zu sehen war, dass wir uns nun erstranging über den Ballbesitz definieren.

Dass dann albewährte Kräfte wie Subotic, Bender, Grosskreutz, Kirch und eher schwache Fussballer wie Immobile oder Kampl rasiert wurden, während Julian Weigl zur prägende Figur wurde, interpretiere ich schon als "alles umkrempeln".

Natürlich hat er personell nicht so viel verändert, aber auch unter Klopp spielten ja meist 7-8 Spieler, die grundsätzlich für den Ballbesitz-Fussball getaugt hätten. Nur wurden eben die Schwachstellen im hohen Bogen aus der Mannschaft geschmissen.

Dass lange Bälle fast völlig aus unserem Spiel verschwanden und wir erstmal Ballstaffette über 40 Positionen aufgebaut wurden, sehe ich gegenüber Klopps Ansatz schon als massive Strukturveränderung.

Was aber natürlich nichts daran ändert, dass ich auch gespannt bin, wie gezielt wir dann je nach Gegner spielen werden.

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Scherben, Kiel, Dienstag, 02.08.2016, 18:53 (vor 2821 Tagen) @ Didi

Dass lange Bälle fast völlig aus unserem Spiel verschwanden und wir erstmal Ballstaffette über 40 Positionen aufgebaut wurden, sehe ich gegenüber Klopps Ansatz schon als massive Strukturveränderung.

Aber halt auch nur eine.

Ich hatte Tuchel immer als Trainer interpretiert, der seine Mannschaften sehr variabel spielen lässt und sich personell wie strukturell stark daran orientiert, wie er den Gegner auf dem Platz erwartet. Das war in der Hinrunde gar nicht so. Selbst gegen Bayern haben wir so gespielt wie gegen alle anderen -- und ziemlich auf die Mütze gekriegt.

Erst in der Rückrunde fand ich, dass Tuchel plötzlich Variabilität in der Mannschaft hatte und man bei Bekanntgabe der Aufstellung nicht direkt wusste, wie sich das am Ende auf dem Feld aufschlüsseln würde. Ich hatte das -- etwas naiv -- schon in der Hinrunde erwartet, und verglichen damit war die Veränderung zum Vorjahr vielleicht doch "behutsam". Denn auch wenn das Spiel anders aussah, baute Tuchel auf gewissen strukturellen und taktischen Mechanismen unter Klopp auf und entwickelte sie in eine Richtung weiter.

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Blarry, Essen, Dienstag, 02.08.2016, 19:28 (vor 2821 Tagen) @ Scherben

Ich hatte Tuchel immer als Trainer interpretiert, der seine Mannschaften sehr variabel spielen lässt und sich personell wie strukturell stark daran orientiert, wie er den Gegner auf dem Platz erwartet.

Es war bei seiner bisherigen Trainerstation in Mainz ja kaum anders zu realisieren als sich dem Gegner anzupassen, um einigermaßen voran zu kommen. Mainz war traditionell eher unten in der Nahrungskette angesiedelt, da ist akribische Vorbereitung auf den jeweils nächster Gegner eins von wenigen Mitteln die man zur Verfügung hat, um gegen nominell stärkere Mannschaften zu bestehen.

Ob das bei einer Spitzenmannschaft wie uns so nötig ist? Eher nicht, haben wir schließlich gegen mindestens 14 von 17 Gegnern im Saisonverlauf einen ähnlichen Spielverlauf zu erwarten. Klar gibts auch da Anpassungen im Detail - gegen Leverkusen lieber chaotisch spielen, keine Flanken auf Lasogga zulassen, fußballerisch unsichere Abwehrspieler härter pressen als Boateng und Hummels -, alles in allem hilft dort eine definierte, eingeübte Spielkontrolle aber eher weiter. Und die Spiele gegen Bayern und die dicken Fische in der Champions League werden eh dezidiert angegangen.

Erst in der Rückrunde fand ich, dass Tuchel plötzlich Variabilität in der Mannschaft hatte und man bei Bekanntgabe der Aufstellung nicht direkt wusste, wie sich das am Ende auf dem Feld aufschlüsseln würde.

Ist das denn wirklich so? Fußballerisch, also von der Art und Weise wie die Mannschaft auf dem Rasen auftritt, haben wir in der gesamten Saison schon eine ziemlich klare Linie gesehen, finde ich. Die personelle und positionelle Aufstellung ist in dem System auch gar nicht so wichtig, sonst wäre es kaum zu der Vielzahl eingesetzter Spieler gekommen. Tuchel verzichtet bei uns weitgehend auf "Spezialisten" und allzu spezialisierte Spielerrollen in der Mannschaft (ganz im Gegensatz zu z.B. Klopp 2010-2012) und sorgt somit dafür, dass auch schwächere Spieler nicht überfordert sind und sich als "Generalisten" leicht einfügen können. Was die verschiedenen Aufstellungsvarianten angeht gilt das Gleiche; um vom 4-2-3-1 auf 4-1-4-1, 4-3-3 oder 3-2-4-1 umzustellen, reicht es, jeweils maximal zwei Spieler zu verschieben. Das ist selbst on-the-fly nicht besonders kompliziert umzustellen, solange jeder betroffene Spieler die verschiedenen Positionen einigermaßen drauf hat.

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Didi, Schweiz, Dienstag, 02.08.2016, 19:03 (vor 2821 Tagen) @ Scherben
bearbeitet von Didi, Dienstag, 02.08.2016, 19:06

Ich hatte Tuchel immer als Trainer interpretiert, der seine Mannschaften sehr variabel spielen lässt und sich personell wie strukturell stark daran orientiert, wie er den Gegner auf dem Platz erwartet. Das war in der Hinrunde gar nicht so. Selbst gegen Bayern haben wir so gespielt wie gegen alle anderen -- und ziemlich auf die Mütze gekriegt.

Wir spielten mit Sokratis wegen Douglas Costa als RV, obwohl Ginter fit war und stellten Piszczek auf die linke Seite (!), weil Schmelzer fehlte und Bender kam als IV zu seinem Saisondebut. Dazu spielte Aubameyang eher eine Doppelsitze mit Miki zusammen und tauchte in der 1. HZ immer sehr weit rechts auf, um Bayerns Dreierkette in die Breite zu ziehen.

Das war gemessen an der Statik in der Vorrunde schon eine massive Anpassung.

Denn auch wenn das Spiel anders aussah, baute Tuchel auf gewissen strukturellen und taktischen Mechanismen unter Klopp auf und entwickelte sie in eine Richtung weiter.

Ich fand halt den Philosophie-Wechsel per se schon brutal und da wäre es halt auch des Guten zuviel gewesen, wenn er gleichzeitig noch je nach Gegner regelmässig starke Anpassungen vorgenommen hätte. Du kannst ja nicht gleichzeitig vom Konter- zum Ballbesitzteam mutieren und dann noch zwischen Dreier-, Vierer- und Fünferkette jonglieren. Also sofern du als Trainer nicht ab Oktober wichtige Termin hast zumindest. :-)

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Scherben, Kiel, Dienstag, 02.08.2016, 19:12 (vor 2821 Tagen) @ Didi

Denn auch wenn das Spiel anders aussah, baute Tuchel auf gewissen strukturellen und taktischen Mechanismen unter Klopp auf und entwickelte sie in eine Richtung weiter.


Ich fand halt den Philosophie-Wechsel per se schon brutal und da wäre es halt auch des Guten zuviel gewesen, wenn er gleichzeitig noch je nach Gegner regelmässig starke Anpassungen vorgenommen hätte. Du kannst ja nicht gleichzeitig vom Konter- zum Ballbesitzteam mutieren und dann noch zwischen Dreier-, Vierer- und Fünferkette jonglieren. Also sofern du als Trainer nicht ab Oktober wichtige Termin hast zumindest. :-)

Ich sage ja, dass ich etwas naiv war. ;)

Das war auch gar nicht als Vorwurf gemeint. Ich glaube einfach, dass Tuchel ein Trainer ist, der die aktuelle Situation als Chance begreift und sich nicht verkriecht, weil die drei wohl besten Spieler gegangen sind. Die wurden nicht eins zu eins ersetzt, sondern durch viel Talent und eben viele Leute. Daraus lässt sich das eine oder andere basteln.

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Didi, Schweiz, Dienstag, 02.08.2016, 19:16 (vor 2821 Tagen) @ Scherben

Ich hoffe bei Tuchel vor allem, dass er den BVB nicht nur als Chance im Sinne eines Sprungbrettes begreift und hier deshalb noch einen zweiten Vertrag unterschreibt. Denn auch wenn er das Klopp-Vakuum als Aussenminister und "Kohäsionsminister" nicht zu füllen vermag, halte ich ihn einen bärenstarken Trainer und traue ihm sehr vieles zu.

Wenn er gesund bleibt, hat er ja noch 25 Jahre Karriere vor sich, da muss er nicht nach drei Jahren in Dortmund schon die nächste Etappe anpeilen. Es wäre für das eigene Selbstverständnis - und das war bei Klopp auch extrem der Fall - schon sehr wichtig, dass sich der Trainer zum Entwurf "Borussia Dortmund" mit allen Defiziten und Stärken bekennt und das würde Tuchel auch deutlich mehr Rückhalt verschaffen, sollten wir sportlich mal eine Delle durchlaufen.

Denn das Gefühl, dass Klopp den BVB als "Karrierebestandteil" sieht, hatte man wirklich keine Milisekunde und das hat ihn halt auch so sympathisch gemacht.

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Sascha, Dortmund, Dienstag, 02.08.2016, 20:20 (vor 2821 Tagen) @ Didi

Ich hoffe bei Tuchel vor allem, dass er den BVB nicht nur als Chance im Sinne eines Sprungbrettes begreift und hier deshalb noch einen zweiten Vertrag unterschreibt.

Wäre so schlecht nicht. Es wird ja oft nur bei den Spielern gesehen, dass es echt schwer ist, Leute zu verpflichten, die unseren Qualitätsanforderungen gerecht werden (können) und gleichzeitig erschwinglich sind. Dabei übersieht man gerne, dass das für die Trainerbank auch ähnlich gilt. Wir hatten jetzt zwei Mal das Glück, aufstrebende Trainer-high-potentials zu verpflichten, die funktionieren. Aber eine Selbstverständlichkeit ist das nicht und es ist nicht garantiert, dass wir das auch ein drittes Mal schaffen. Die Topriege der Trainer wie Guardiola, Moruinho oder Ancelotti brauchen wir nicht die Fragen - so wie wir uns bei Messi jede Anfrage einfach klemmen können.

Aber wir können auch nichts mit altbackenen Typen wie Friedhelm Funkel oder Luftnummern wie Zorninger anfangen. Da ist der Zielkorridor für uns auch ziemlich eng.

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Didi, Schweiz, Dienstag, 02.08.2016, 20:39 (vor 2821 Tagen) @ Sascha

"Immerhin" sind wir aber mittlerweile so reich, dass wir auch unter Funkel in die CL einziehen können - jedenfalls im Mittel. Vielleicht nicht gerade nach so einer Rupf-Saison mit Miki, Mats und Ilkay, aber wenn die Truppe einigermassen stabil dasteht, sollte der Qualitätsunterschied dank der vollen Kassen sich schon auch niederschlagen.

Ob wir für Leute wie Mourinho dereinst mal interessant sind, hängt von zwei Faktoren ab. Werden wir in den nächsten 3 Jahren mal wieder Meister und ziehen ins CL-Halbfinale ein und wie geht die "Hollandisierung" der Bundesliga weiter?

Man muss halt schon sehen, dass mit Sané, Gündogan, Miki etc. jedes Jahr nun viel Spitze in Richtung England wegbricht und wenn nur die Bayern ihre Stars halten können, wird die Bundesliga da schon an Attraktivität verlieren, wenn ausser den Bayern niemand mehr in der CL was reisst. Und ob wir was reissen, wenn jedes Jahr die besten zwei Spieler nach England gehen, ist zumindest fraglich.

Die britischen Millionen werden ihre Wirkung noch deutlicher zeigen, als dass dies in diesem Fenster der Fall war.

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stfn84, Köln, Mittwoch, 03.08.2016, 10:10 (vor 2820 Tagen) @ Didi

Wenn man auch weiterhin keine Titel holt, wird das nicht unbedingt zu längeren Verweildauern unserer Spieler führen.

Ich vermute, dass viele in den Klopp-Jahren auch deshalb bei uns geblieben sind, weil es eine Mischung aus Erfolg und "Team-Committment" gab, den unbedingten Willen für den Nebenmann/"Freund" zu kämpfen und einen Fehler des Mitspielers ausgleichen zu wollen. Letzteres könnte unter Tuchel schwieriger werden, da er - zumindest öffentlich - eher nicht das Gefühl vermittelt die Spieler "emotional aufzuladen".

Es ist allerdings auch etwas unfair die Zeiten miteinander zu vergleichen, da es damals eine einmalige Entwicklung eines jungen und zusammengewachsenen Teams war.

Wenn sich mehr Spieler mit dem "Projekt Borussia Dortmund" identifizieren könnten, wäre deren Verweildauer womöglich höher.
In den aktuellen Zeiten ist das aber wahrscheinlich einfach nur ein naiver und frommer Wunsch! Es ist inzwischen normal, dass Spieler nach einer guten Saison zum nächstbesten Verein gehen. Weil es dort mehr Geld, mehr Prestige, bessere Trainer, ein tolleres Umfeld, mehr Fans, mehr Twitter Follower oder eben mehr Freunde gibt, deren Geburtstage man sonst immer nur per Facetime miterleben konnte.

Ich bin da momentan etwas ratlos.
Auch was z.B. die Personalie Götze angeht.
Wie kann ich einerseits dagegen wettern, dass die Spieler immer "unehrlicher" agieren und die Vereine wie Unterhosen wechseln, und andererseits jeden Spieler bei Borussia Dortmund mit offenen Armen empfangen?
Was wäre, wenn ein Sané unbedingt zu uns hätte kommen wollen - ergäbe sich daraus analog nicht auch die Verpflichtung, ihn in freudiger Erwartung willkommen zu heißen, während man eine Woche vorher über den Abgang eines Mkhitaryan gewettert hat?

Das die (Top-)Spieler ihre Vereine verlassen, obwohl sie dort gehalten werden sollen, ist ja kein originäres BVB-Problem. Gefühlt gibt es nur immer mehr und immer schnellere Wechsel, egal von wo nach wo.
Ich finde das insgesamt schade. Und es erschwert in meinen Augen auch, dass Borussia Dortmund die angeblich so hohe Strahlkraft auch für Spieler und Trainer entwickeln kann!

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Didi, Schweiz, Mittwoch, 03.08.2016, 15:17 (vor 2820 Tagen) @ stfn84

Es ist sicher ein Problem, wenn wir nach einer so starken Saison in dem Masse gerupft wurden. Allerdings haben wir nun die Zügel wieder deutlich stärker in der Hand und für die nächsten 3 Transferperioden könnte es realistisch sein, dass wir nur wieder je einen Spieler (Aubameyang, dann Weigl und dann Dembélé) verlieren, weil die Burschen ja alle einen recht langen Vertrag haben. Und dann kommt auch sehr viel Kohle rein dank dieser Transfers.

Für junge und entwicklungswillige Spieler dürften wir dank CL-Garantie und realistischen Einsatzchancen eine Top-Adresse sein, aber die Verweildauer wird wohl wirklich im Bereich von drei bis maximal vier Jahren liegen - auch abhängig vom Alter des Spielers. Und, wie du sagst: Gelegentlich ein Titel wird definitiv nicht schaden.

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Sascha, Dortmund, Mittwoch, 03.08.2016, 15:21 (vor 2820 Tagen) @ Didi

Es ist sicher ein Problem, wenn wir nach einer so starken Saison in dem Masse gerupft wurden. Allerdings haben wir nun die Zügel wieder deutlich stärker in der Hand und für die nächsten 3 Transferperioden könnte es realistisch sein, dass wir nur wieder je einen Spieler (Aubameyang, dann Weigl und dann Dembélé) verlieren, weil die Burschen ja alle einen recht langen Vertrag haben. Und dann kommt auch sehr viel Kohle rein dank dieser Transfers.

Für junge und entwicklungswillige Spieler dürften wir dank CL-Garantie und realistischen Einsatzchancen eine Top-Adresse sein, aber die Verweildauer wird wohl wirklich im Bereich von drei bis maximal vier Jahren liegen - auch abhängig vom Alter des Spielers. Und, wie du sagst: Gelegentlich ein Titel wird definitiv nicht schaden.

Das wäre wirklich mal eine interessante Ligastatistik. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass drei bis vier Jahre bei einem Verein absolut im Schnitt liegen.

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Blarry, Essen, Mittwoch, 03.08.2016, 16:03 (vor 2820 Tagen) @ Sascha

Kann man ja Pi mal Daumen abschätzen. Wenn jeder Bundesligaklub im Schnitt pro Saison sechs Spieler holt und sechs abgibt - was grob hinhaut, wenn man Abgänge im Jugend- und U23-Bereich ausblendet - und jede Mannschaft im Schnitt mit 24 Spielern Kadergröße plant, liegst Du mit vier Jahren Standzeit schon nicht falsch.

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Didi, Schweiz, Mittwoch, 03.08.2016, 15:53 (vor 2820 Tagen) @ Sascha

Ja, aber die besten 4-5 Spieler möchte man ja dann gerne 6-7 Jahre binden, während ja dann jährlich 3-4 Spieler leistungsbedingt durchs Sieb fallen und man dann gelegentlich Leute noch verkauft, weil sie zwar nicht unbrauchbar wären, aber man dennoch einen vernünftigen Preis für sie erzielt. Also wie etwa Mainz bei Park.

Von daher weiss ich nicht, ob die durchschnittliche Verweildauer wirklich so eine spannende Kennzahl ist. Spannend ist eher die Frage: Wie lange bleibt ein Spieler beim Club X, der offentlichtlich übermässig stark performt.

Wenn einer in Köln nächstes Jahr 17 Tore schiesst, ist der definitiv weg, oder? Bei Gladbach wird es schwierig, in Dortmund je nach Vertragssituation auch, in München wird im März verlängert.

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LuckyLuke09, Dortmund, Mittwoch, 03.08.2016, 10:06 (vor 2820 Tagen) @ Didi

Zwei Dinge darfst du in Bezug auf die Premier League aber auch nicht vergessen: erstens, nur weil Spieler teurer wechseln sind sie nicht automatisch besser und zweitens, sind die Kader in England i-wann auch mal voll, so dass keine weiteren Spieler mehr verpflichtet werden können.

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Chappi1991 ⌂ @, Dienstag, 02.08.2016, 21:05 (vor 2821 Tagen) @ Didi

Die britischen Millionen werden ihre Wirkung noch deutlicher zeigen, als dass dies in diesem Fenster der Fall war.

Oder auch nicht. Im Mittel gehen die Ablösesummen im europäischen Topsegment im zweiten Jahr des englischen TV-Vertrags sogar leicht zurück. Dass sich das auf den europäischen Gesamtmarkt so auswirkt, zeigt schon, dass dann weniger freies Geld vorhanden ist, dass in Ablösen fließen kann. Denn ein Jahr danach ist einfach mehr Geld in Spielerverträgen gebunden. Der Kreislauf wird langsamer.

Wie es dann mit dem nächsten TV-Vertrag in England aussieht, wird man mal abwarten müssen. Schon jetzt wird die Refinanzierung des aktuellen Vertrages spannend. Wie das aussehen könnte, wenn das UK in die Wirtschaftskrise schlittert, ist dann die zweite Frage. Die Auslandsvermarktung wird weiter wachsen. Aber ohne Inland wird es schwer. Weil schon ein Stilstand bei den TV-Geldern quasi in die "PL-Rezession" führt. Sinken die TV-Gelder wieder, weil sie nicht refinanzierbar sind, wird es richtig spannend, da dann die Spielerverträge das große Problem sein werden.

Also: es kann auch gut sein, dass wir aktuell die Spitze der englischen Geldflut sehen.

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Sascha, Dortmund, Mittwoch, 03.08.2016, 07:53 (vor 2820 Tagen) @ Chappi1991

Die britischen Millionen werden ihre Wirkung noch deutlicher zeigen, als dass dies in diesem Fenster der Fall war.


Oder auch nicht. Im Mittel gehen die Ablösesummen im europäischen Topsegment im zweiten Jahr des englischen TV-Vertrags sogar leicht zurück. Dass sich das auf den europäischen Gesamtmarkt so auswirkt, zeigt schon, dass dann weniger freies Geld vorhanden ist, dass in Ablösen fließen kann. Denn ein Jahr danach ist einfach mehr Geld in Spielerverträgen gebunden. Der Kreislauf wird langsamer.

Erschwerend könnte noch der Effekt hinzukommen, dass viele Verträge ja mittlerweile Bonuskomponenten beinhalten. Also Nachschlagzahlungen, falls ein Spieler X Einsätze in der Saison hatte, zum Nationalspieler wird oder sonstiges. Ich könnte mir vorstellen, dass da jetzt einige Verträge abgeschlossen wurden, für die man im nächsten Sommer noch einiges an die abgebenden Vereine zusätzlich zu überweisen hat.

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Didi, Schweiz, Dienstag, 02.08.2016, 21:14 (vor 2821 Tagen) @ Chappi1991

Oder auch nicht. Im Mittel gehen die Ablösesummen im europäischen Topsegment im zweiten Jahr des englischen TV-Vertrags sogar leicht zurück. Dass sich das auf den europäischen Gesamtmarkt so auswirkt, zeigt schon, dass dann weniger freies Geld vorhanden ist, dass in Ablösen fließen kann. Denn ein Jahr danach ist einfach mehr Geld in Spielerverträgen gebunden. Der Kreislauf wird langsamer.

Das sehe ich ein, ich hatte fälschlicherweise vermutet, dass die Engländer - wie ja die Bundesliga - bei einem neuen Vertrag jedes Jahr einen Happen mehr kriegen als im Vorjar und denn jährlich mehr. Aber die Investitionsfähigkeit ist mit etwas Weitsicht beim Gehaltsgefüge schon enorm, oder nicht?

Also was United da ohne jeglichen internationalen Erfolg für Kohle raushaut, finde ich schon erstaunlich, ohne dass ich die Bilanzen mal offen hatte. Machen die das auf Pump oder haben die zumindest auf absehbare Zeit (ich weiss nicht, wann das TV-Geld genau fliesst) wirklich mal so eben 150 Mio. Euro flüssige Mittel?

Also: es kann auch gut sein, dass wir aktuell die Spitze der englischen Geldflut sehen.

Durchaus möglich und es kann wirklich sein, dass sich der eine oder andere Club übernimmt. Offen ist ja auch, wie sich der Brexit dann dereinst auswirkt auf die Arbeitserlaubnis der nicht-englischen Spieler.

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Chappi1991 ⌂ @, Dienstag, 02.08.2016, 21:47 (vor 2821 Tagen) @ Didi
bearbeitet von Chappi1991, Dienstag, 02.08.2016, 21:51

Oder auch nicht. Im Mittel gehen die Ablösesummen im europäischen Topsegment im zweiten Jahr des englischen TV-Vertrags sogar leicht zurück. Dass sich das auf den europäischen Gesamtmarkt so auswirkt, zeigt schon, dass dann weniger freies Geld vorhanden ist, dass in Ablösen fließen kann. Denn ein Jahr danach ist einfach mehr Geld in Spielerverträgen gebunden. Der Kreislauf wird langsamer.


Das sehe ich ein, ich hatte fälschlicherweise vermutet, dass die Engländer - wie ja die Bundesliga - bei einem neuen Vertrag jedes Jahr einen Happen mehr kriegen als im Vorjar und denn jährlich mehr. Aber die Investitionsfähigkeit ist mit etwas Weitsicht beim Gehaltsgefüge schon enorm, oder nicht?

Wenn es das gäbe, ja. Ist aber wohl weniger an der Tagesordnung. Bei Arsenal vielleicht.

Also was United da ohne jeglichen internationalen Erfolg für Kohle raushaut, finde ich schon erstaunlich, ohne dass ich die Bilanzen mal offen hatte. Machen die das auf Pump oder haben die zumindest auf absehbare Zeit (ich weiss nicht, wann das TV-Geld genau fliesst) wirklich mal so eben 150 Mio. Euro flüssige Mittel?

United durchaus. Die hatten zum Stichtag in den letzten fünf Jahren im Schnitt 107 Millionen Pfund auf der hohen Kante, zweimal davon über 150 Millionen. allerdings haben sie seit der Glazer-Übernahme erhebliche Kredite (bzw. Anleihen) laufen, die auch immer mal wieder neu aufgenommen (bzw. begeben) werden. Von daher stammen die LM nicht unbedingt aus dem operativen Cashflow.

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