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Der Westen ist nicht selbst Schuld (Sonstiges)

Schleicheisen, Anner Rur ohne "h", Dienstag, 23.05.2017, 14:03 (vor 2527 Tagen) @ Hawkwind
bearbeitet von Schleicheisen, Dienstag, 23.05.2017, 14:08


Es ist das oberste Ziel des Islam, dass die gesamte Welt muslimisch ist und ein Moslem, der das nicht verfolgt, ist in den meisten Augen kein Moslem.


Na ja gut; auch das Christentum sieht sich in der Pflicht eines Missionierungsauftrags.

Weia- in diesen Stereotypen wird man nicht weiter kommen wenn man die Wurzeln des aktuellen islamistischen (!) Terrors zu begreifen (ich meine damit die geklärten Fälle der jüngeren Vergangenheit, was in Manchester ja noch nicht geklärt ist).

Dass alle "modernen" monotheistischen Religionen einen Missionsauftrag beinhalten ist wenig überraschend da dieser nach gängiger theologischer Lehrmeinung bereits auf das 1 Buch Mose zurück geht in welchem Gott den Urvater Abraham sagt " Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland [...] und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden." Die Lücken hab ich gelassen damit es nicht zu unübersichtlich wird.

Und weil alle dieser Religionen sich in unterschiedlichen Ausmaßen an dieser Schrift "bedienen" ist der dort innewohnende "Missionsgedanke" dann eben auch überall zu finden.

Bei den Christen gibt es dann im neuen Testament in allen Evangelien verschieden formulierte Aufforderungen zur Mission, die deutlichste (und am häufigsten missbrauchte) dann bei Matthäus: "Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes ".

Dieser Satz hat dann in der Folge bei missbräuchlicher Auslegung zu allerlei Katastrophen geführt die dann heutzutage von den ganzen Schlaumicheln a la ""die Christen" sind auch nicht besser" ziemlich hahnebüchen verkürzt werden.

Nur so viel: die Christenheit hat schon begriffen dass sowohl bei den Kreuzzügen als auch bei der unseligen Kolonialgeschichte die Lehre Jesu ziemlich pervertiert wurde. Deshalb ist heutige christliche Mission dann auch sehr zurückhaltend, möchte im Sinne Jesu wirken und "gutes tun" (zB durch die Unterhaltung von christlichen Krankenhäusern die natürlich jedermann behandeln etc.) und kann mE für die "Christen doch auch" Argumentation- wenn man das überhaupt so nennen will- in aktuellen Diskussionen nicht verwendet werden.

Im Koran selber finden sich reichlich Belege dafür, dass man "eigentlich" gar keine Mission wünscht: jeder Moslem soll durch sein (redliches) Leben eine "Einladung" für Ungläubige sein sich dem Islam anzuschliessen. Und es gibt sogar eine Sure die sagt "Es gibt keinen Zwang im Glauben".

Das was dann manche Leute verwirrt sind die übrigen Texte und eben eine Besonderheit des Islam: sein Begründer Mohamed war in Medina dann auch politischer Führer und damit wird dann eben- wie zB bei den Kreuzzügen auch- Politik mit Religion vermischt. Mit denselben katastrophalen Folgen: daraus resultiert die "Scharia", das von gott gegeben Recht. Und eben auch die Agression gegen "Ungläubige" wo sich Historiker einigermassen sicher ist dass sie aus Rekrutierungsbemühungen von Mohamed entstanden der halt Soldaten brauchte weil er häufiger mal Krieg gegen Mekka führte.

Und da hat er sich dann die "Jihad" oder "Dschihad" oder wie immer geschriebene Theologie ausgedacht die heute dann einigen gewissens- und orientierungslosen Menschen als Grundlage ihres unseligen Handelns dient.

Das sind dann schöne Beispiele für die grundlegenden Forderungen an aufgeklärte Staaten und ihre Bürger:

- Die Gedanken der Aufklärung, der "Säkularismus"= Trennung von Religion und Staat/ Politik ist unbedingt notwendig
- die wesentlichen Ausprägungen der jeweligen Religionen werden durch die Auslegung der Worte und nicht durch die Worte selber bestimmt. Deshalb ist das "Wohl und Wehe" einer Religion nicht in ihren jeweiligen Hauptbüchern sondern in den Menschen verwurzelt die meinen, sie zu verstehen und vor allem: zu lehren.

Oder kürzer: Religion ist was man draus macht :-)

Und das was Attentäter und Kriminelle gleich welchen Glaubens so veranstalten kann man vernünftigerweise nicht den Religionen anlasten die ALLE darauf basieren, dass sie in vollkommener Gewissensfreiheit ausgeübt werden.

Deshalb werden sie NIE eine wirkliche Begründung für die Fehlleistungen von unangenehmen Menschen liefern können.


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