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[SZ] Streit zwischen den Niederlanden und der Türkei eskaliert (Sonstiges)

Ulrich, Montag, 13.03.2017, 21:09 (vor 2593 Tagen) @ dan09

Sowohl Erdogan wie Rutte kommt der Eklat nicht ungelegen. Rutte kämpft gegen Wilders und Erdogan gegen das präsidiale System. Unterm Strich finde ich Ruttes Gangart aber nicht verkehrt. Mit Diplomatie und Händchenstreicheln kommt man bei einem Typ wie Erdogan nicht weit, das wir eher als Schwäche ausgelegt und beim nächsten Mal geht Erdogan noch eine Ecke weiter. Das hat Merkel aber bis heute nicht kapiert.

Ob der Konflikt Rutte wirklich gelegen kommt weiß ich nicht. Grundsätzlich könnte die angeheizte Stimmung auch Wilders nutzen. Allerdings dürfte der Ministerpräsident zum Schluss gekommen sein dass ihm der Konflikt schadet falls er keine harte Haltung zeigt.

Was aber Erdogan angeht, so dürfte er über deine Argumentation sehr erfreut sein. Der Mann will die Konfrontation, er erhofft sich dass sie ihm die Wähler in die Arme treibt die er dringend benötigt um die von ihm gewünschte Verfassungsreform durchzubringen.

Auch wenn mir solche Dikussionen viel zu abgedroschen sind, aber letztlich sollte man in Deutschland eine Diksussion starten inwiefern man wirklich an der Praxis der doppelten Staatsbürgerschaft festhält. Es kann in meinen Augen schlicht nicht sein, in einer libertären Gesellschaft zu leben und an der Wahlurne 2000km entfernt einem Autokraten den Weg zur Macht zu bahnen.

Sorry, aber das ist einfach Unsinn. Das ist genau das was AfD und Co. wollen und was mittlerweile Teile der Union nachplappern. Wir benötigen mehr Integration, nicht weniger. Und die doppelte Staatsbürgerschaft dient eindeutig der Integration. Zudem gibt es durchaus Staaten die entlassen ihre Bürger nicht aus der eigenen Staatsbürgerschaft. In vielen Staaten sind Menschen rechtlich zudem deutlich schlechter gestellt wenn sie nicht die einheimische Staatsbürgerschaft besitzen. Dazu können z.B. Unannehmlichkeiten bei der Einreise oder ähnliches kommen.

Was sollen zudem beispielsweise Briten sagen die seit längerem in Deutschland leben und sich wegen des Brexit zusätzlich um die deutsche Staatsbürgerschaft bemühen? Unsere Welt wird immer internationaler, nicht nur in Deutschland gibt es immer mehr Menschen die sich zwei Nationen zugehörig fühlen. Auch wenn die Welle des Nationalismus die von der Türkei nach Deutschland schwappt höchst problematisch ist, sie wäre vermutlich noch problematischer wenn man den türkischstämmigen Mitbürgern die deutsche Staatsbürgerschaft vorenthalten würde falls sie nicht die türkische ablegen.

Auch wenn es populistisch klingt, aber wer hier jahre(zehnte)lang wohnt und dann für Erdogan stimmt, der sollte dann doch auch selber in Genuss einer Autokratie kommen.

Das klingt nicht nur populistisch, das ist populistisch. Das ist genau die Denkweise mit der sich z.B. türkische Nationalisten und deutsche Rechtsradikale gegenseitig hoch schaukeln.


PS: Grillo als Clown zu bezeichen, geschenkt. Aber faschistiod? Ziemlich heftige Geschütze. Er ist ein Populist, aber von seinen Positionen jetzt auch nicht radikaler als die CSU. Oder hällt du Seehofer auch für eine faschistoide Person?

Grillo ist faschistoid. Die Fünf Sterne sind keine demokratische Partei in der die Mitglieder über Programme, etc. entscheiden, das ganze wird nach dem Führerprinzip von oben angeordnet. Und wer nicht mit spielt, der fliegt heraus. Ähnliches gilt in den Niederlanden übrigens auch für die Partij voor de Vrijheid. Diese hat genau ein Mitglied, und das heißt Geert Wilders. So hat er beispielsweise die vollständige Kontrolle darüber wer für die Partei als Kandidat aufgestellt wird.

Wie oben schon geschrieben, mit Kuscheln kommst du hier nicht mehr weiter. Unsere Regierung sollte einfach eine klare Linie ziehen. Sprich Auftrittsverbote aussprechen und im vielleicht ein letztes Mal unter 4 Augen klar machen, was man von seiner "Nazi-Rhetorik" und der Haft für Yücel hält.

Was willst Du machen? Die Bundeswehr in Ankara einmarschieren lassen? Eine Eskalation von deutscher Seite nutzt nur Erdogan.

Wenn das nicht fruchtet, dann eben Sanktionen verhängen.

Damit sich Erdogan dann überzeugender als Opfer einer westlichen Verschwörung präsentieren kann? So aber muss er die Suppe die er sich eingebrockt hat selbst auslöffeln.

Ich weiß nicht, warum man von Erdogan so große Muffe hat? Ja er kann den Flüchtlingsdeal aufkündigen, genauso wie bei bei einem Nato-Austritt schießt er sich damit aber nur in den eigenen Fuß.

U.a. weil die Türkei für die gesamte Nato eine extrem große Bedeutung hat. Chaos in der Türkei hätte katastrophale Auswirkungen für den gesamten Westen.


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