Zahlen (Spieltage)

ChrisRF, Donnerstag, 02.03.2017, 11:25 (vor 2611 Tagen) @ bers

Bei Wikipedia steht dazu einiges unter dem Infinite-Monkey-Theorem. In kurz, wenn ein Affe unendlich lang auf einer Tastatur rumtippt, wird er fast sicher (Wahrscheinlichkeit 1) sowohl den Text von Goethes Faust schreiben als auch den von "You never walk alone" sowie das kicker-Interview von Aki Watzke.

Es ist im Grunde die gleiche Fragestellung, wie groß statistisch gesehen das Universum sein muss, damit es irgendwo eine Welt gibt, die unserer haargenau gleicht. Ich meine damit nicht, dass es dort bloß auch intelligentes Leben gibt, sondern wirklich jedes Elementarteilchen genau so mit allen anderen verbunden ist wie auf unserem Planeten. Also letzendlich bedeutet dies, dass auch wir erneut existieren (mindestens körperlich gesehen, auch wenn man einen völlig undurchschaubaren Dualismus zwischen Körper und Geist annehmen will). Wenn das Universum unendlich groß ist, muss es auch jede beliebige Teil-Welt (egal ob Planet, Sonnensystem, Galaxie usw.) stets auf Neue geben bzw. auch unendlich oft.

Ich habe mir mit einem Freund mal die Frage gestellt, ob der Rekord von Just Fontaine (13 Tore bei einer Weltmeisterschaft) jemals gebrochen wird. Ich meinte dann: „Wenn es die Fußball-WM noch unendlich lange gibt, dann auf jeden Fall. Weil dann nach jedem Scheitern immer ein neuer Versuch kommt, bis es doch soweit ist.“ Er meinte dagegen, dass es selbst in der Unendlichkeit nicht zwingend passieren müsste. Aber das ist halt auch eine philosophische Frage.

Realistisch gesehen wird wohl jeder sportliche Wettbewerb, den wir heute kennen, höchstens einige Jahrhunderte überdauern, und somit selbstverständlich nicht „ewig“. Dennoch bin ich kein Freund davon, bei aktuellen Topleistungen von Rekorden für die Ewigkeit zu sprechen. So unerwartet wie beispielsweise ein Bolt oder Phelps auftauchten, kann doch immer auch jemand erscheinen, der noch besser ist, selbst wenn es unwahrscheinlich aussieht.