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Warum das Raser-Urteil problematisch ist (Fußball allgemein)

Ulrich, Dienstag, 28.02.2017, 10:16 (vor 2585 Tagen) @ Jens

Der Tagesspiegel hat dazu einen recht interessanten Kommentar verfasst:

http://www.tagesspiegel.de/politik/lebenslang-fuer-kudamm-raser-warum-das-raser-urteil-problematisch-ist/19448672.html?utm_referrer=https%3A%2F%2Ft.co%2FZ1Pu...

Kürzlich schrieb ein Bekannter von mir noch, dass solche Urteile und ihr späteres kassieren durch den BGH (was ja mehr als realistisch ist) dafür sorgen, dass Menschen wieder über Gerichte schimpfen, an der Justiz zweifeln etc.pp.

Dass ein riesiger "Shitstorm" los brechen wird falls das Urteil nicht Bestand hat dürfte so gut wie sicher sein.

Für mich haben diese Wellen der Empörung aber auch viel damit zu tun dass diejenigen die am lautesten schreien sich am wenigsten mit den Hintergründen solcher Urteile auseinander setzen. Die Thematik ist nun einmal hoch komplex, selbst Volljuristen vertreten hier sehr unterschiedliche Standpunkte.

Rein objektiv sehe ich hier in erster Linie den Gesetzgeber in der Verantwortung. Pläne die bestehenden Lücken bei der Strafbarkeit von "Rennen" im öffentlichen Straßenverkehr zu schließen gibt es ja endlich. Aber auch bei eklatanten Verkehrsverstößen ohne dass sich zwei oder mehr Fahrer "duellieren" sehe ich deutlichen Handlungsbedarf.

Leider gilt Rasen bei uns vielfach noch als "Kavaliersdelikt", Geschwindigkeitsmessungen wahlweise als "Aktionismus" oder "Abzocke". Beim Strafrahmen sollte man sich meiner Meinung nach durchaus mehr am europäischen Ausland orientieren. Das Schweizer Modell muss es nicht unbedingt sein, aber auch in unseren anderen Nachbarländern werden Geschwindigkeitsüberschreitungen, etc. meist härter geahndet als bei uns.

In Bremen gab es übrigens einen ähnlichen Prozess. Ein Motorradfahrer der seine Exzesse regelmäßig auf Youtube eingestellt hatte verursachte einen tödlichen Unfall. Er selbst war mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs, das Opfer war in dem Fall allerdings alkoholisiert und ignorierte eine rote Fußgängerampel. In dem Fall hatte sich im Verlauf des Verfahrens ergeben dass der Mordvorwurf nicht aufrecht zu erhalten war: Raser "Alpi" wegen fahrlässiger Tötung zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.


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