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FAZ: Ein Auto als Mordwaffe (Fußball allgemein)

Ulrich, Montag, 27.02.2017, 22:27 (vor 2612 Tagen) @ DieRoteKarteZahlIch

"Ein Auto als Mordwaffe":
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/toedliches-autorennen-in-berlin-raser-wegen-mordes-verurteilt-14900473.html

Ein beachtliches Urteil. Ich habe ueberhaupt nichts gegen harte Strafen - hoffentlich hilft es, dass weniger Leute den Rasern zum Opfer fallen. Aber liegt tatsaechlich ein Tötungsvorsatz vor?

Für mich ist das eine ganz schwere Entscheidung die die Strafrechtler wohl noch einige Zeit beschäftigen wird. Man darf gespannt sein ob das Urteil in der nächsten Instanz Bestand hat.

Für mich zeigt das ganze aber ein durchaus relevantes Problem. Die juristische Einordnung von Tötungsdelikten ist sehr starr und vielfach auch nicht gerecht. Der berüchtigte Schläger der sich ohne es geplant zu haben an einem Opfer dass ihm z.B. zufällig begegnet ist vergreift und es brutal zu Tode prügelt kommt in der Regel weitaus glimpflicher davon als z.B. eine Ehefrau die ihren körperlich weit überlegenen Mann der sie und eventuelle Kinder über Jahre tyrannisiert und misshandelt hat nachts im Schlaf tötet.

Ich muss zudem zugeben dass ich es völlig unjuristisch als unerträglich betrachtet habe dass vor einiger Zeit zwei Fahrer in Köln die bei einem "Rennen" ebenfalls einen Menschen getötet hatten den Gerichtssaal als freie Männer verlassen haben weil am Ende nur eine Bewährungsstrafe heraus kam.


Bedingten Tötungsvorsatz hat, wer den Eintritt des Todes als mögliche Folge seines Handelns erkennt (Wissenselement) und billigend in Kauf nimmt (Willenselement)
(Quelle von Google - vielleicht nicht aktuell)

Beim Einstieg in das Auto ist dem Raser ja noch nicht gegenwaertig klar, ob er oder sie einer Person begegnen wird, die gefaehrdert werden koennte. Was waere, wenn jemand einen Kampfhund in einem Park von der Leine nimmt. Wenn der Hund dann jemand, der zufaellig vorbeikommt, angreift und toetet, koennte der Halter somit wegen Mord (anstatt fahrlässiger Tötung) verurteilt werden? (Der Hund anstatt dem Auto als Tatwaffe)

Wie wahrscheinlich ist es dass ein "Kampfhund" oder auch nur ein anderer größerer Hund tatsächlich einen Menschen tötet? Die Wahrscheinlichkeit würde ich für sehr gering halten. Wenn ich aber mitten in der Stadt mit einem Tempo das teilweise deutlich über 200 km/h liegt über rote Ampeln rasen dann ist es nicht gerade unwahrscheinlich dass ich über kurz oder lang einen schweren, eventuell für Beteiligte tödlich verlaufenden Unfall verursache.


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