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St. Pauli Banner: "Schon eure Großeltern haben für Dresden gebrannt" (Spieltage)

Ulrich, Montag, 13.02.2017, 09:40 (vor 2627 Tagen) @ Wickiborusse

Ulrich, ich bin entsetzt, dass wir diese Diskussion immer noch führen müssen. Über siebzig Jahre nach Ende dieses Krieges.

Anscheinend ist es dringend notwendig, diese Diskussion noch immer zu führen weil sich einige Mythen um die Angriffe auf Dresden noch immer in einigen Köpfen festgesetzt haben.

Die gezielten Flächenbombardements der Alliierten auf Wohngebiete waren eventuell schon nach damaliger Interpretation Kriegsverbrechen, aus heutiger Sicht sind sie es zweifelsfrei. Aber bei Dresden stellt sich die Situation anders da.

Bei der Beurteilung der Luftangriffe gibt es meiner Meinung nach zwei Kriterien. Einmal die Ziele die man mit den Angriffen verfolgte und einmal die technischem Möglichkeiten die man damals hatte. Viele der Angriffe etwa auf das Ruhrgebiet, Münster, Osnabrück, Hamburg, Berlin, etc. galten eindeutig der Zivilbevölkerung. Die Idee die dahinter steckte war dass man meinte so in Deutschland die Moral der Bevölkerung brechen zu können. Erreicht hat man das Gegenteil. Es gab aber auch Angriffe die sich gezielt gegen Rüstungsbetriebe, militärische Anlagen, Verkehrsinfrastruktur richteten. In der zweiten Hälfte des Krieges wurden beispielsweise gezielt Raffinerien, Treibstofflager, etc. angegriffen. Dies hat Deutschland enorm geschwächt weil schlicht das Benzin ausging. Aber auch diese Angriffe haben viele zivile Opfer gefordert. Man war damals schlicht nicht in der Lage Bomben punktgenau ins Ziel zu lenken, deshalb hat man auch bei diesen Angriffen größere Flächen bombardiert. Zudem wurden wichtige Ziele mit Flak-Geschützen, etc. verteidigt, und unter starkem Beschuss haben die Bomber ihre Last noch weniger genau abwerfen können.

Zu behaupten der Angriff sei unnötig gewesen weil der Krieg bereits entschieden gewesen sei ist einfach abstrus. Gerade in den letzten Kriegsmonaten tobten die blutigsten Kämpfe die insbesondere im Osten auf beiden Seiten viele hunderttausende von Opfern forderten. Dresden war zum Zeitpunkt der Angriffe die letzte intakte Garnisonsstadt hinter der Ostfront, zudem verliefen hier wichtige Eisenbahnstrecken, es gab zudem in der Stadt Rüstungsbetriebe die noch voll funktionsfähig waren und die kämpfenden Truppen mit Nachschub versorgten. Aus damaliger Sicht war Dresden ein legitimes militärisches Ziel.


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