Superbowl LI in Houston, TX (Sonstiges)

Nolte, Freitag, 03.02.2017, 20:17 (vor 2637 Tagen) @ Freyr

Ich glaube, diese Dinge rotieren. American Football war in Deutschland Ende der 90er mit Teams wie Frankfurt Galaxy und Düsseldorf Rhein Fire auch mal kurzzeitig sehr beliebt. Falls Angelique Kerber noch ein paar Jährchen oben bleibt und Sascha Zverev bald ebenso um die Major-Titel mitspielt, könnte es wieder Tennis werden. Vieles hängt meiner Meinung nach davon ab, womit sich das deutsche Publikum identifizieren kann, und das sind in der Regel erfolgreiche deutsche Sportler. Von denen gibt es in den "großen" Sportarten aktuell nicht viele, und der Formel 1 scheinen einige Leute überdrüssig zu sein.

Abgesehen von dem generellen Trend, dass fast alle Sportarten außer Fußball diesen starken Schwankungen unterworfen sind, hat American Football (insbesondere die NFL) einfach ein paar zu gravierende Schwächen, um dauerhaft bei einem nur leidlich sportinteressierten Publikum beliebt zu bleiben:
1) Es gibt keine wirkliche American Football-Tradition in Deutschland;
2) Es gibt keinen deutschen Weltklasseathleten in dieser Sportart (und gab es meines Wissens nach noch nie);
3) Das Regelwerk ist nicht intuitiv: wer sich nicht aktiv damit auseinandersetzt, versteht diese ganzen Unterbrechungen kaum;
4) Die NFL-Spiele finden aufgrund des Zeitunterschieds mitten in der Nacht statt und können so von vielen Menschen hier kaum gesehen werden.

Beachtlich finde ich die Mitgliederentwicklung im American Football Verband Deutschland von ca. 30.000 Mitgliedern vor zehn Jahren auf mittlerweile 55.000, und dabei stetig steigend. Dennoch würde ich mal davon ausgehen, dass diese Entwicklung bald an ihr Maximum gelangen wird.